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BESPRECHUNGEN KURT HAMMERICH/KLAUS HEINEMANN (Hrsg.) : Texte zur Soziologie des Sports. Sammlung fremdsprachiger Beiträge. Schorndorf: Hofmann 1975, 292 S., DM 25,80. GÜNTHER LÜSCHEN/KURT WEIS (Hrsg.): Die Soziologie des Sports. Darmstadt: Luchterhand 1976, 339 S., DM 54,—. Es hat sich eingebürgert, die Soziologie des Sports als junge Wissenschaft zu bezeich- nen, nicht zuletzt deshalb, um mit diesem Argument die sehr disparaten Themen- stellungen sowie die häufig willkürliche, gelegentlich chaotische theoretische Bear- beitung dieser Themen zu rechtfertigen. Stellenwert und Zielsetzung der Soziologie des Sports sind noch allenthalben umstrit- ten, und diese befindet sich daher noch im Vorfeld einer theoretischen Standortbe- stimmung. Der relativ niedrige Entwick- lungsstand als Wissenschaft zeigt sich im deutschen Sprachraum nicht zuletzt auch daran, daß die wenigen, verstreuten theo- retischen Arbeiten zur Soziologie des Sports über klassifikatorisdie Ansätze so- wie gelegentlich historisch oder strukturell - funktional verfahrende Versuche kaum hinausgelangen. Ergänzt wird dies in letz- ter Zeit durch philosophisch-spekulative Beiträge von den unterschiedlichsten Posi- tionen her in der im deutschen Sprachraum nach wie vor verbissen geführten soge- nannten Leistungsdiskussion. Insbesondere aber ist zu bedauern, daß Sammelbände und Einführungen zur Soziologie des Sports bisher nur im angelsächsischen Sprachraum vorlagen. Um so begrüßens- werter ist es, daß nunmehr fast zur glei -chen Zeit zwei umfangreiche Sammelwerke noch dazu von qualifizierten Fachver- tretern — in deutscher Sprache heraus- gegeben werden. Der Sammelband von HAMMERICH und HEINEMANN gliedert sich in: Theoretische Konzepte zu einer Sozio- logie des Sports (3 Beiträge) — Interkulturelle Vergleiche von Sport und Spiel (3) — Sport und Gesellschaft (3) — Sport als Institution (3) Die Kapitel im Sammelband von LÜscnEN/ WEIS sind benannt: Theoretische Ansätze zur Soziologie des Sports (3) — Sport im interkulturellen Vergleich (2) — Sport in frühen Kulturen und Stam -mesgeseIlschaften (2) — Sport in der modernen Gesellschaft (4) -- Wettkampf, Konflikt und Konfliktlö- sung (3) Soziale Schicht und soziale Mobilität (2) Führung und Organisation im Sport (2) Subkulturen und Sport (2) — Sport und abweichendes Verhalten (2) Beide Bände liefern eine generelle Einfüh- rung in das Thema sowie fundierte Ein -leitungen zu den einzelnen Kapiteln. Ne- ben drei Originalbeiträgen bei LüsCHEN/ WEIS konzentrieren sich die Herausgeber beider Bücher auf die Sammlung von Bei -trägen klassischer oder bisher nur schwer zugänglicher fremdsprachiger Arbeiten, wo- bei es erstaunlicherweise nur zu einer Obersdineidung kommt. Als Zielsetzung wird von den Herausgebern beider Sam- melbände übereinstimmend angegeben, einen ersten Überblick über die Gebiete und Problembereiche einer Soziologie des Sports zu geben. Unter dieser Maßgabe ist es selbstverständlich, daß Abgrenzung und Zuordnung zu den einzelnen Gliede- rungspunkten gelegentlich sehr willkürlich 297

Texte zur Soziologie des Sports

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BESPRECHUNGEN

KURT HAMMERICH/KLAUS HEINEMANN(Hrsg.) :

Texte zur Soziologie des Sports.Sammlung fremdsprachiger Beiträge.

Schorndorf: Hofmann 1975, 292 S., DM25,80.

GÜNTHER LÜSCHEN/KURT WEIS (Hrsg.):

Die Soziologie des Sports.

Darmstadt: Luchterhand 1976, 339 S., DM54,—.

Es hat sich eingebürgert, die Soziologie desSports als junge Wissenschaft zu bezeich-nen, nicht zuletzt deshalb, um mit diesemArgument die sehr disparaten Themen-stellungen sowie die häufig willkürliche,gelegentlich chaotische theoretische Bear-beitung dieser Themen zu rechtfertigen.Stellenwert und Zielsetzung der Soziologiedes Sports sind noch allenthalben umstrit-ten, und diese befindet sich daher noch imVorfeld einer theoretischen Standortbe-stimmung. Der relativ niedrige Entwick-lungsstand als Wissenschaft zeigt sich imdeutschen Sprachraum nicht zuletzt auchdaran, daß die wenigen, verstreuten theo-retischen Arbeiten zur Soziologie desSports über klassifikatorisdie Ansätze so-wie gelegentlich historisch oder strukturell -funktional verfahrende Versuche kaumhinausgelangen. Ergänzt wird dies in letz-ter Zeit durch philosophisch-spekulativeBeiträge von den unterschiedlichsten Posi-tionen her in der im deutschen Sprachraumnach wie vor verbissen geführten soge-nannten Leistungsdiskussion. Insbesondereaber ist zu bedauern, daß Sammelbändeund Einführungen zur Soziologie desSports bisher nur im angelsächsischenSprachraum vorlagen. Um so begrüßens-

werter ist es, daß nunmehr fast zur glei-chen Zeit zwei umfangreiche Sammelwerke

— noch dazu von qualifizierten Fachver-tretern — in deutscher Sprache heraus-gegeben werden.

Der Sammelband von HAMMERICH undHEINEMANN gliedert sich in:— Theoretische Konzepte zu einer Sozio-

logie des Sports (3 Beiträge)— Interkulturelle Vergleiche von Sport

und Spiel (3)— Sport und Gesellschaft (3)— Sport als Institution (3)

Die Kapitel im Sammelband von LÜscnEN/WEIS sind benannt:— Theoretische Ansätze zur Soziologie des

Sports (3)— Sport im interkulturellen Vergleich (2)— Sport in frühen Kulturen und Stam

-mesgeseIlschaften (2)— Sport in der modernen Gesellschaft (4)-- Wettkampf, Konflikt und Konfliktlö-

sung (3)— Soziale Schicht und soziale Mobilität (2)— Führung und Organisation im Sport (2)— Subkulturen und Sport (2)— Sport und abweichendes Verhalten (2)

Beide Bände liefern eine generelle Einfüh-rung in das Thema sowie fundierte Ein

-leitungen zu den einzelnen Kapiteln. Ne-ben drei Originalbeiträgen bei LüsCHEN/WEIS konzentrieren sich die Herausgeberbeider Bücher auf die Sammlung von Bei

-trägen klassischer oder bisher nur schwerzugänglicher fremdsprachiger Arbeiten, wo-bei es erstaunlicherweise nur zu einerObersdineidung kommt. Als Zielsetzungwird von den Herausgebern beider Sam-melbände übereinstimmend angegeben,einen ersten Überblick über die Gebieteund Problembereiche einer Soziologie desSports zu geben. Unter dieser Maßgabeist es selbstverständlich, daß Abgrenzungund Zuordnung zu den einzelnen Gliede-rungspunkten gelegentlich sehr willkürlich

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Besprechungen

erscheinen müssen und daß die großen em-pirischen Lücken sowie theoretischen In-konsistenzen, die die Sportsoziologie gene-rell betreffen, in diesen Sammelbändenebenfalls abgebildet werden.Hierbei darf allerdings nicht übersehenwerden, daß in beiden Bänden die ord-nende Leitlinie weitgehend fehlt. So bleibtinsbesondere der wissenschaftliche Laieohne rechte Orientierung. Zu viele Themenwerden aufgegriffen und bedauerlicher-weise nicht weiter verarbeitet. So ist derTitel Von HAMMERICH/HEINEMANN („Textezur Soziologie des Sports") redlicher alsder Titel von LÜSCHEN/WEIS („Die Sozio-logie des Sports"). „Die Soziologie desSports" ist in beiden Büchern nicht ge

-schrieben worden. Hierzu wäre es denndoch erforderlich gewesen, daß die Heraus-geber selbst intensiver Originalbeiträge zurtheoretischen Verarbeitung geleistet hätten.So liegt eher eine soziologische Journaillezum Thema Sport vor. Man findet dasbreite Spektrum dessen, was alles zumSport auf »soziologisch" gesagt werdenkann.Interessant erscheint eine kurze Gegen-überstellung der Beiträge zu theoretischenAnsätzen in der Soziologie des Sports, diein den beiden Sammelbänden referiertwerden. So bringen LÜSCHEN/WEIS denKlassifikationsversuch von CAILLOIS „ÜberWesen und Einteilung der Spiele", einenstrukturell-funktionalen Ansatz von Lii-SCHEN „Zur Strukturanalyse des Sports"sowie den Beitrag von DUNNING „ZumDilemma theoretischer Ansätze in der So-ziologie des Sports", der, indem er auf denSelbstzweckcharakter des Sports verweist,eine Problematisierung einiger Selbstver-ständlidlkeiten soziologischer Grundbe-trachtungsweisen vornimmt, die ja in derRegel auf zweckgerichtete Handlungstypenabgestellt sind. HAMMERICH/HEINEMANNhingegen bringen neben einem strukturell -funktionalen Beitrag von Loy („Spielfor-

men, Sozialstruktur und Anomie") denBeitrag „Das soziale System des Sports:eine humanistische Perspektive" von ING-HAM und Loy, der eine geisteswissenschaft-lich-philosophische Orientierung einbringt.Die Autoren versuchen hierbei, Sport alsinstitutionalisierte Verhaltensform zu be-schreiben, und erörtern, wie Individuenihr Selbst den als selbstverständlich hinge-nommenen vorgegebenen Rollen anglei-dlen. Hierbei setzen sie sich mit demideativen Aspekt des Sports (dem Rah-men), dem strukturellen Aspekt (den For-men des Sports) sowie dem Dialog von „I"und „Me" vor dem Hintergrund der in-stitutionalisierten Verhaltenserwartungen(den Fassaden des Sports) auseinander.Schließlich findet sich der Aufsatz „Sportals symbolischer Dialog" von AsHwoRrH,der jedoch wohl eher als geistreicher Essaydenn als theoretischer Entwurf zu verste-hen ist. Insgesamt dürfte dies die leichtunterschiedliche Tendenz der beiden Sam-melbände markieren: LÖSCHEN/WEIS be-vorzugen Beiträge zur Strukturanalyse desSports, HAMMERICH/HEINEMANN interak-tionistische Beiträge zur Soziologie desSports; beide jedoch sind an interkulturellvergleichenden Ansätzen gleichermaßen in-teressiert.Beide Bücher stehen vor dem grundsätz-lichen Dilemma von Textsammlungen, daßnämlich wichtige Texte gelegentlich zulang sind oder Passagen enthalten, dienicht unmittelbar zum Thema gehören.HAMMERICH/HEINEMANN lösen dieses Pro-blem, indem sie Kürzungen vornehmenund an den betreffenden Stellen jeweilskurz referieren, was dort im Original-aufsatz steht. Hierbei muß man sich dannaber auch die Frage vorlegen, ob be-stimmte Texte überhaupt in deutsche Sam-melbände aufgenommen werden sollten, daKürzungen gelegentlich auch sinnentstel-lend wirken können. Dies gilt nicht nur fürhistorisch-orientierte Ansätze, sondern in

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gleicher Weise für Beiträge einer „konfigu-rativen Soziologie" (z. B. ELIAS), wo dieFaktenselektivität in der Darstellung desAutors selbst theoretischer Bestandteil derArgumentation ist.LÜSCHEN/Weis gehen bibliographisch höchstmerkwürdig vor, indem sie Weglassungenvornehmen, ohne zu markieren, wo gegen-über den Originalbeiträgen gekürzt wor-den ist. Es finden sich sogar Beiträge, diegekürzt worden sind, ohne Hinweis dar-auf, daß es sich nicht um eine unveränderteWiedergabe des Originalartikels handelt.Auch Hinweise wie „revidiert und ge-kürzt" oder „für den vorliegenden Bandbearbeitet" sind nicht übermäßig informa-tiv, wenn nicht gesagt wird, ob der Ver-fasser des Artikels oder die Herausgeberdes Sammelbandes revidiert bzw. bearbei-tet haben. Es macht doch sicherlich für dietheoretische Konzeption einen erheblichenUnterschied aus, ob ein eigenwilliger Autorwie z. B. STONE seinen eigenen Artikelüberarbeitet oder ob dies beispielsweisedurch LüscHEN geschieht. Man wüßte auchgern, in welchem Zusammenhang die sehrgute und umfangreiche Bibliographie zu dervon „Current Sociology" angekündigtenLiteratursammlung steht.Was bieten nun die beiden vorliegendenBücher dem Leser? Wenn es stimmt, daß„wer vieles bringt, manchem etwas brin-gen wird", so ist dies in beiden Büchernin hervorragender Weise gelungen. Dem

-nach ist es sogar als begrüßenswert zubezeichnen, daß in beiden Sammelbändennicht der Versuch gemacht wird, von einemformalen Anspruch abstrakter Wissen

-schaftlichkeit her eine Integration der ein-zelnen Theorieteilstücke vorzunehmen. Sobleibt die gerade aus der Heterogenitätder Themenwahl und der theoretischenAnsätze resultierende . Fruchtbarkeit desweitgefächerten soziologischen Zugangszum faszinierenden Phänomen „Sport"voll erhalten. So kann sich der Leser in

ungetrübtem Spaß der Lektüre hingebenund wird zu immer neuer Entdeckerfreudeangeregt, was es in der bunten Welt desSports so alles gibt und wie man's be-schreiben und erklären kann. Zu keinerZeit jedenfalls kommt den Leser jenegähnende Langeweile oder jener stille Zornan, die bei der Lektüre verquälter sozio-logischer Texte so häufig sind.Wichtig allerdings scheint zu sein, daß inden Sammelbänden ganz neue Erfahrungs-ebenen im Hinblick auf den Sport er-schlossen werden, die uns in unserem Er-leben des derzeitigen Sports weitgehendabhanden gekommen sind. Dies wird indem Sammelband von HAMME1ICH/HEINE-MANN — insbesondere in dem Abschnittüber „Interkulturelle Vergleiche von Sportund Spiel" — geleistet. In ihrer bekanntenempirischen Untersuchung von 27 verschie-denen Gesellschaften weisen ROBERTS, SUT-

TON-SMITH und KENDON an Hand von„Strategie in Spielen und Sagen" die tiefekulturelle Verankerung von spezifischenFormen des Spielens nach.Indem Spiele als „Verhaltensmodelle" undSagen als „stellvertretende Modelle« inter-pretiert werden, gelingt es, die Verbin-dungslinien zwischen unterschiedlichen kul-turellen Objektivationen aufzuzeigen. Zux-cHER und MEADOW stellen den Stierkampfund das Baseballspiel in Zusammenhangzu den Familienstrukturen und den Inter-aktionsformen in der Familie Mexikos undder Vereinigten Staaten von Amerika.Durch die so geschlagene Brücke von denspezifischen Formen der jeweiligen Natio-nalsportarten zu psychischen Tiefendimen-sionen, die im gesamten Sozialisationspro-zeß gelegt werden, erwächst ein vertieftesVerständnis für die Faszinationskraft, diegelegentlich vom Sport ausgehen kann. ImKontext dieses Artikels werden auch diean anderer Stelle gebotenen, eher phäno-menologischen Beiträge von STONE überdas Ringen als amerikanisches ,,Passions-

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Spiel" und von Si-IEARD und DUNNINGüber den Rugby-Club als „Männer-Reser-vat" leichter verständlich.Der historisch orientierte Beitrag vonELIAS über „Die Genese des Sports alssoziologisches Problem" macht erfahrbar,daß spezifische Formen des Sports mitumfassenden Transformationsprozessen derGesamtgesellschaft im Zusammenhang ste-hen. Der historische Zugang zum Problemmacht Dimensionen des Sport erkennbar,die sich nur langfristig ändern und so inder Regel der unmittelbaren Wahrneh-mung der an diesem Prozeß Beteiligtenentziehen. Als beteiligte Akteure sind wirselbst blind gegenüber Veränderungen, diesich nicht nur unter unseren Augen ab-spielen, sondern die wir selbst mit gestal-ten. Erst retrospektive Systematisierungund Bewertung durch den Historiker las

-sen die profunden Veränderungen sichtbarwerden.Wie bereits erwähnt, ist der Sammelbandvon LüscIEN/WEIs eher bemüht, struktu-relle Zusammenhänge und kausale Bezie-hungen aufzuweisen. Die Beiträge diesesBandes zum interkulturellen Vergleich desSports — der von ALLARDT über „Ver

-gleichende Sozialforschung und die Analysedes Sports" und von SEPPÄNEN über „DieRolle des Leistungssports in den Gesell-schaften der Welt" — liefern dem Leserzwar eine Reihe von plausiblen Einsichtenim Zusammenhang von Typologien, Kon-zepten und der Interpretation von Kor-relationen und Indizes, nicht jedoch einunmittelbares Sinnverständnis im Zusam-menhang umfassender kultureller Prozesse.Trotzdem kommt dieser Aspekt auch imSammelband von LÜSCHEN/WEIS nicht zukurz, jedoch an anderer Stelle. So wirdversucht, den Zusammenhang einer Sozio-logie des Sports mit der Analyse des Sportsim Rahmen der Ethnologie und Kultur

-anthropologie aufzuarbeiten. In diesemZusammenhang zeigt Fox an Hand von

„Pueblo Baseball", wie tiefwurzelnde Mo-tivationen in neue Kanäle gelenkt werden,indem die alte Angst vor Zauberei auf denneuen Sport übertragen wird. In einemdeskriptiven Beitrag geht WEIS der kul

-tischen Funktion des Ballspiels im altenMesoamerika nach, und FIRTH beschreibtan Hand des Speerspiels in Tikopia denSport als integrierenden Bestandteil im Le-ben primitiver Völker.Exemplarisch jedoch werden diese Sinn-bezüge in dem Abschnitt über „Sport inder modernen Gesellschaft" herausgearbei-tet. Insbesondere STONE („Soziale Sinn-bezüge des Sports in der Massengesell

-schaft«) und KRAWCZYK et al. („Die Dia-lektik des Wandels im modernen Sport")versuchen, die Symbol- und Sinnhaftigkeitdes modernen Sports zu erschließen. STONEinterpretiert hierbei Sinn und Bedeutungdes modernen Sports im Zusammenhangder symbolischen Perzeption, die der Sportim Rahmen der amerikanischen Gesell-schaft erfährt. KRAwczYK et al. betonendie Ganzheit, die dem Sport in einer dia

-lektischen Analyse zugewiesen werdenmuß, und arbeiten von hier prägnant dieWidersprüchlichkeit des Hochleistungs-sports zum Sport als Freizeitbetätigung derGesamtbevölkerung heraus.Gerade diese Beiträge dürften die Sammel-bände über den Kreis der unmittelbar mitSoziologie Befaßten hinaus auch für an-dere Personengruppen wie beispielsweisePädagogen, Kulturanthropologen, Philoso-phen, aber auch für den Praktiker desSports interessant und ergiebig machen. Sosei denn abschließend noch darauf hinge-wiesen, daß in den guten Kapiteleinfüh-rungen der Herausgeber in beiden Sam-melbänden vielfältige Anregungen für wei-tere Arbeiten auf dem Gebiet der Soziolo-gie des Sports gegeben werden, wobei zu-mindest gelegentlich auch Bezüge zur all-gemeinen soziologischen Theorienbildungsichtbar werden. M. KLEIN

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