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Minerva. Jahrbueh der Gelehrtea Welt, Abt. Univcrsitiiten und Fachhochschulen, 11. Band : AuOereuropa, herausgegeben von W. Schuder. Verlag Walter de Gruyter u. Go. Berlin. 1956. 34. Jahrgang. 2 alphabetische Bande und Register rnit insges. LIII, 2355 S., geb. DM 220.--. Die vorangegangene Auflage, der 33. Band, erschien 1938. Er unifal3te 1029 Seiten. Man sieht sofort den ungeheuren Zuwachs, den die neue Auflage bewaltigen muBte. lfber 2900 Hochschulen ails rund 70 Landern berichtet die Neuauflage. Fand der Leser in der vorangegangenen Anflage noch einen er- freulich grol3en Teil des Textes in deutscher Sprache, insbesondere in den allgemeinen Beschreibungen der Hochschulen, so tritt dies- ma1 die dentsche Sprache vollig zuruck. Das eigentliche Werk hat sich zu Gunsten der int.ernationalen Benutzbarkeit auf Englisch, Franzosisch, Spanisrh und Portugiesisch beschrankt. Da es sich jedoch um regelmaRig wiederholte systematische Angaben han- delt, kann auch derjenige, der Spanisch und Portugiesisch nicht behcrrscht, einigerniaIJen vcrstehen, was an den betreffenden Stellen gesagt wird Die einzelnen Universitaten sind in der alphabetisohen Folge der Hochschulorte geordnet. Die durchschnittliche Eintragung ent,- halt zunachst einen allgemeinen beschreihenden Text iiber Griin- dung der Hochschule, Namensanderungen, Leitung, Fakultaten, erreichbare Studienziele, Studiendauer, Semesterbeginn, Bibliothe- ken, eigene Veroffentlichungen und dergleichen. Es folgen die ein- zelnen Fakultaten und dcren Mitglicder, geordnet nach Hochschul- titpln. Es versteht sich von selbst, daB manebe bekannten Hoch- schulen viele Seiten beansprnchen, andere wiederum, etwa Abadan- Iran (Technical Institute), rnit einigen Zeilen auskommen untl von aiirlrren praktiseh nur die Existenz herichtet wird. Das diirfte jedoch keineswegs ein Fehler sein, vielmehr der tatsachlichen Bc- deutung dieser IIochschnlen im allgemeinen entsprechen. Man hat versucht, alle Angaben von den betreffenden Institn- tionen direkt, zu erhalten. DalJ viele Fragebogen nicht zuruckge- kommen sind, liegt an der Ungunst, der gegenwartigen Lage. Be- soriders erfreulich ist es in diesem Zusammenhang, daB dic Chine- sische VolksrepubIik trotz dcr nicht abgeschlossenen Umgestaltung des gesamten Erziehungswesens eine vollstandige und wohl erst- malige Liste aller Hochschulen zur Verfiigung stellte. Die Redaktion hat den Beniit,zer nicht nur durch zahlreiche Querverweisungen im Text unterstiitzt, sondern auch noch eine gaiize Anzahl Register den Banden beigegeben. Dirse zeigen noch einmal den Umfang und die Griindlicbkeit, mit der man hier zu Werk gegangen ist. Da gibt es einmal ein ,,Verzeichnis der IIoch- schulen nach Fachgebieten", in dem innerhalb von zwolf Fach- gruppen die Hochschulen nach Staaten geordnet werden. Es folgt ein alphabetisches Verzeichnis der auBereuropaischen Universita- ten und Hochschulen, welches 6504 maSgebliche selbstandige und unselbstandige Lehrstatten erschlieot. Schlieljlich folgen das Orts- verzeichnis, nach Staaten geordnet, und das nmfassende Personen- rcgiater, welches rnnd 100000 Namen enthalt. Nicht vergessen sei die Einleitung von W. Schuder, dem Heraus- geber, der hier einen knappen AbriB iiber die Situation der IIoch- schulen der Welt gibt. Kiirzer und treffender als hier beispiels- weise diejenigen der Vereiuigten Staat.en von Amerika abgehandolt. wrrden, ist es kaum moglich. Wer die alten Auflagen dcs Minerva-Jahrhnches kannte und rnit ihnen arbeitete, hat lange auf die Neuanflage warten miissen. Er wird findrn, dslj diese wie seither konkurrenzlos auf dem Biicher- markt der Welt dasteht und seine Hoffnungen und Wunsche nicht enttauscht wurden. Ein klriner Vermerk sei gestattet: Man sollte - beide Teil- bande sind bereits recht stattlich - keinen Verlagskatalog von 32 Seit.en anfnehmen, selbst wenn die Gelegenheit noeh so ver- lorkend erscheint. F. Boschke [NB 2591 Einfiilirnng in die Rristall-t'hemie, von R. C. Evans, ubersetzt von E. Thzlo. Joh. Ambrosius Barth Verlag, Leipzig. 1954. 1. Aufl. VIII, 307 S., 113 Abb., geb. DM 14.-. Das Manuskript des Buches ,,An Introduction to Cristal- Chemistry" von R. C. Eeans, wurde 1938 abgeschlossen Als ein einfuhrendes Lehrbuch seiner Zeit, verdient das Werk eine volle Anerkennung. Es faBt, in einer dem Studenten znganglichen Form nnd eiupragsamen Ordnung, die wesentlichen Erfahrungen und Gesetze des kristallinen Anfbaues der Materie zusammen. Nun sind aber seit dem Erscheinen dor ersten englisohen Anflage mehr als f unfzehn Jahre vergangen, Jahre in dencn ein unifangreiches Ma- terial uber die Elektronendichteverteilung, uher Halbleitereigen- schaften, uber Fehlordnnngserscheinnngen u a. zusammengetra- gen und ausgewertet worden ist. Darf eine Keuerscheinung uber diesen Schatz von nenen Erfahrungen hinwegsehen ? Die Antwort scheint der Antor selbst zu geben, der sich in seinem umfangreichen 1,iteraturverzeichnis vorwiegend auf Veroffentlichungen naeh 1930 hezieht und 1948 seine letzte, kaum veranderte Auflage heraus- pibt. Anch eine Einfuhrung muB vom gegenwartigen Stand vollr Kenntnis nehmen, sonst passiert es, daS die Gewichte falsch vei- teilt sind und auf den Gewinn neu gefundener Znsammenhange \ erzichtet wird. Die schon in der ersten englischen Auflage starkr l<evorzugung der Ionenbindung kann hrute kaum mehr als ge- rechtfertigt angesehen werden. H. Pick [NB 258) 'J'he Chemistry of Phenolic Resins, von R. W. Martin. Wilcy and Sons, New York 1956. 1. Anfl. XI, 298 S., viele Abb., geb. BE 9.50. In den letzteu 10 Jahren sind mehrere Zusammenfassungen iiber tlas Gebiet der Phenolharze erschienen; das vorliegende Bueh von .Martin stellt trotzdem eine wertvolle Erganzung und Gesamtiiber- cicht dar. Es diirfte in englischer Sprache etwa dem deutschen Standard-Wrrk von Hultzsch iiher Phenolharze gleichkommen. Die kritische Ubersicht verrat in jedem einzelnen Ahschnitt den ituf diesem Spezialgebiet selbst tatigen Chemikcr. Sehr lobens- wert ist die weitestgehende Heranziehnng auch der nicht in eng- lischer Sprache erschienenen Veroffentlichungen, wobei allerdings (lie Patentliteratur etwas weniger beriicksichtigt worden ist. Dies mag aber an der oft mangelnden theoretischen Begriindung und .lufklarung der in den Patenten angefiihrten Vorgange liegen. Es ist beachtenswert, was dieses in den beiden lrtzten Jahrzehnten intensiv bearbeitete Gebiet der Phenolharze seit den1 Erscheinen von Hultzschs ,,Chemie der Phenolharze" (1950) an neuen wissen- schaftlichen Erkenntnissen gebracht hat. Durch moderne Analy- henverfahren, wie die Chromatographie, sind die komplexen Zwi- d~enprodukte der alkalisch und sauer beschleunigten Phenol- Formaldehyd-Reaktionen heute weitestgehend aufgeklart. Die cingehende Ubersicht, welche der Autor iiber die Reaktionskinetik qibt, zeigt auch hier den wesentlichen Fortschritt. Speziell das Reaktionsvermogen der ersten Phenol-Formaldehyd-Anlagerungs- in-odukte der verschiedenen Methylolphenole wird eingehend dis- lrutiert und anch auf die nicht immer widerspruchslosen Ergeb- iiisse der Literatur hingewiesen. Der Begriff ,,Phenolharze" ist, qehr weit gefalt und zahlreiche einfaahe Derivate, wie z. B. alle irgendwie dargestellten Methylolphenole oder Dihydroxy-di- iihenylalkane sind tabellarisch aufgenommen und geben eine wert- volle Literatnrvervollkommnung. Die Hinzuziehung einiger Reak- tionen, die in keinem direkten Zusammenhang zur eigentlichen Phenolharz-Chemie stehen, wie z. B. Reduktionen von Dihydroxy- diphenylmethan-Verbindungen, fuhrt, wie Martin selbst im Vor- wort anfiihrt, zu etwas Willkiir in der Stoffauswahl. So scheinen uns anch die versohiedenen Cumarin-Synthesen im Zusammen- hang rnit der eigentlichen Phenolharz-Chemie etwas weit herge- holt. Bei der Vielzahl der angeschnittenen Probleme und Reak- tionen ist es bewundernswert, wie knapp das Wichtigste heraus- reholt ist; fur den sich neu Einarbeitenden scheint die Kiirze aber vielleicht zn stark zu sein. Wiinschenswcrt ware z. B. cine ausfiihrlichere Besprechung von Ionenaustanscherharzen oder synthetischen Gerhstoffen auf Phenol-Aldehyd-Basis. Diese sind z. B. nicht einmal im Register aufgenommen. Man mochte dern sonst ausgezeichneten Buch auch ein allgemeines Literaturregi- R. Wegler [NB 2541 ster wiinschen. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen Handelsnamen Warenbezeich- nungen und dgl. in dieser Zeitsehrift derechtigt nicht z; der Annahme dap solehe Namen ohne weiteres von jedermann benutzt werden diirfen! Vielmehr handelt es sieh haufig um gesetzlieh geschiitzte eingetragene Wa- renzeiehen,auch wenn sie nicht eigens mit ,. (W.Z.)"gekennzeichnet sind. Redaktlon: (17a) Heidelberg, Ziegelhauser Landstr. 35; Ruf 24975 Fernschrelber 046-1855 Foerst Heidelbg. @ Verlag Chemie, GmbH. 1957. Printed in Germany. AIle Rechte vorbehalten, insbesondere die der Ubersetzung. - Kein Teil dieser Zeitschrift darf in irgendeiner Form - durch Photokopie, Mikrofilm oder irgendein anderes Verfahren - ohne schriftliche Ge- nehmigung des Verlages reproduziert werden. - All rights reserved (including those of translations into foreign languages). No part of this issue may be reproduced in any form, by photoprint, microfilm or any other means, without written permission from the publishers. Verantwortlich fur den wissenschaftl. Inhalt: Dipl.-Chem. F.Boschke, (17a) Heidelberg; fur den Anzeigenteil: W.Thie1. Verlag Chemie, GmbH. (Geschaftsfuhrer Eduard Kreuzhage), Weinheim/Bergstr., Pappelallee 3. Fernsprecher 3635. Fernschreiber 046381 chemieveri wnh; Druck: Druckerei Winter, Heidelberg 212 Angew. Chem. f 69. JaA,g. 1957 / Xr. 6

The Chemistry of Phenolic Resins, von R. W. Martin. Wiley and Sons, New York 1956. 1. Aufl. XI, 298 S., viele Abb., geb. $ 9.50

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Minerva. Jahrbueh der Gelehrtea Welt, Abt. Univcrsitiiten und Fachhochschulen, 11. Band : AuOereuropa, herausgegeben von W . Schuder. Verlag Walter de Gruyter u. Go. Berlin. 1956. 34. Jahrgang. 2 alphabetische Bande und Register rnit insges. LIII , 2355 S., geb. DM 220.--. Die vorangegangene Auflage, der 33. Band, erschien 1938. E r

unifal3te 1029 Seiten. Man sieht sofort den ungeheuren Zuwachs, den die neue Auflage bewaltigen muBte. lfber 2900 Hochschulen ails rund 70 Landern berichtet die Neuauflage.

Fand der Leser in der vorangegangenen Anflage noch einen er- freulich grol3en Teil des Textes in deutscher Sprache, insbesondere in den allgemeinen Beschreibungen der Hochschulen, so tritt dies- ma1 die dentsche Sprache vollig zuruck. Das eigentliche Werk h a t sich zu Gunsten der int.ernationalen Benutzbarkeit auf Englisch, Franzosisch, Spanisrh und Portugiesisch beschrankt. D a es sich jedoch um regelmaRig wiederholte systematische Angaben han- delt, kann auch derjenige, der Spanisch und Portugiesisch nicht behcrrscht, einigerniaIJen vcrstehen, was an den betreffenden Stellen gesagt wird

Die einzelnen Universitaten sind in der alphabetisohen Folge der Hochschulorte geordnet. Die durchschnittliche Eintragung ent,- halt zunachst einen allgemeinen beschreihenden Text iiber Griin- dung der Hochschule, Namensanderungen, Leitung, Fakultaten, erreichbare Studienziele, Studiendauer, Semesterbeginn, Bibliothe- ken, eigene Veroffentlichungen und dergleichen. Es folgen die ein- zelnen Fakultaten und dcren Mitglicder, geordnet nach Hochschul- titpln. E s versteht sich von selbst, daB manebe bekannten Hoch- schulen viele Seiten beansprnchen, andere wiederum, etwa Abadan- Iran (Technical Institute), rnit einigen Zeilen auskommen untl von aiirlrren praktiseh nur die Existenz herichtet wird. Das diirfte jedoch keineswegs ein Fehler sein, vielmehr der tatsachlichen Bc- deutung dieser IIochschnlen i m allgemeinen entsprechen.

Man h a t versucht, alle Angaben von den betreffenden Institn- tionen direkt, zu erhalten. DalJ viele Fragebogen nicht zuruckge- kommen sind, liegt a n der Ungunst, der gegenwartigen Lage. Be- soriders erfreulich ist es in diesem Zusammenhang, daB dic Chine- sische VolksrepubIik trotz dcr nicht abgeschlossenen Umgestaltung des gesamten Erziehungswesens eine vollstandige und wohl erst- malige Liste aller Hochschulen zur Verfiigung stellte.

Die Redaktion h a t den Beniit,zer nicht nur durch zahlreiche Querverweisungen im Text unterstiitzt, sondern auch noch eine gaiize Anzahl Register den Banden beigegeben. Dirse zeigen noch einmal den Umfang und die Griindlicbkeit, mit der man hier zu Werk gegangen ist. Da gibt es einmal ein ,,Verzeichnis der IIoch- schulen nach Fachgebieten", in dem innerhalb von zwolf Fach- gruppen die Hochschulen nach Staaten geordnet werden. Es folgt ein alphabetisches Verzeichnis der auBereuropaischen Universita- ten und Hochschulen, welches 6504 maSgebliche selbstandige und unselbstandige Lehrstatten erschlieot. Schlieljlich folgen das Orts- verzeichnis, nach Staaten geordnet, und das nmfassende Personen- rcgiater, welches rnnd 100000 Namen enthalt.

Nicht vergessen sei die Einleitung von W . Schuder, dem Heraus- geber, der hier einen knappen AbriB iiber die Situation der IIoch- schulen der Welt gibt. Kiirzer und treffender als hier beispiels- weise diejenigen der Vereiuigten Staat.en von Amerika abgehandolt. wrrden, ist es kaum moglich.

Wer die alten Auflagen dcs Minerva-Jahrhnches kannte und rnit ihnen arbeitete, ha t lange auf die Neuanflage warten miissen. Er wird findrn, dslj diese wie seither konkurrenzlos auf dem Biicher- markt der Welt dasteht und seine Hoffnungen und Wunsche nicht enttauscht wurden.

Ein klriner Vermerk sei gestattet: Man sollte - beide Teil- bande sind bereits recht stattlich - keinen Verlagskatalog von 32 Seit.en anfnehmen, selbst wenn die Gelegenheit noeh so ver- lorkend erscheint.

F . Boschke [NB 2591

Einfiilirnng in die Rristall-t'hemie, von R. C. Evans, ubersetzt von E. Thzlo. Joh. Ambrosius Barth Verlag, Leipzig. 1954. 1. Aufl. VIII, 307 S., 113 Abb., geb. DM 14.-. Das Manuskript des Buches ,,An Introduction to Cristal-

Chemistry" von R. C. Eeans, wurde 1938 abgeschlossen Als ein einfuhrendes Lehrbuch seiner Zeit, verdient das Werk eine volle Anerkennung. E s faBt, in einer dem Studenten znganglichen Form nnd eiupragsamen Ordnung, die wesentlichen Erfahrungen und Gesetze des kristallinen Anfbaues der Materie zusammen. Nun sind aber seit dem Erscheinen dor ersten englisohen Anflage mehr als

f unfzehn Jahre vergangen, Jahre in dencn ein unifangreiches Ma- terial uber die Elektronendichteverteilung, uher Halbleitereigen- schaften, uber Fehlordnnngserscheinnngen u a. zusammengetra- gen und ausgewertet worden ist. Darf eine Keuerscheinung uber diesen Schatz von nenen Erfahrungen hinwegsehen ? Die Antwort scheint der Antor selbst zu geben, der sich in seinem umfangreichen 1,iteraturverzeichnis vorwiegend auf Veroffentlichungen naeh 1930 hezieht und 1948 seine letzte, kaum veranderte Auflage heraus- pibt. Anch eine Einfuhrung muB vom gegenwartigen Stand vollr Kenntnis nehmen, sonst passiert es, daS die Gewichte falsch vei- teilt sind und auf den Gewinn neu gefundener Znsammenhange \ erzichtet wird. Die schon in der ersten englischen Auflage s tarkr l<evorzugung der Ionenbindung kann hrute kaum mehr als ge- rechtfertigt angesehen werden. H . Pick [NB 258)

'J'he Chemistry of Phenolic Resins, von R. W . Martin. Wilcy and Sons, New York 1956. 1. Anfl. XI, 298 S., viele Abb., geb. BE 9.50. In den letzteu 10 Jahren sind mehrere Zusammenfassungen iiber

tlas Gebiet der Phenolharze erschienen; das vorliegende Bueh von .Martin stellt trotzdem eine wertvolle Erganzung und Gesamtiiber- cicht dar. Es diirfte in englischer Sprache etwa dem deutschen Standard-Wrrk von Hultzsch iiher Phenolharze gleichkommen. Die kritische Ubersicht verrat in jedem einzelnen Ahschnitt den ituf diesem Spezialgebiet selbst tatigen Chemikcr. Sehr lobens- wert ist die weitestgehende Heranziehnng auch der nicht in eng- lischer Sprache erschienenen Veroffentlichungen, wobei allerdings (lie Patentliteratur etwas weniger beriicksichtigt worden ist. Dies mag aber an der oft mangelnden theoretischen Begriindung und .lufklarung der in den Patenten angefiihrten Vorgange liegen. Es ist beachtenswert, was dieses in den beiden lrtzten Jahrzehnten intensiv bearbeitete Gebiet der Phenolharze seit den1 Erscheinen von Hultzschs ,,Chemie der Phenolharze" (1950) a n neuen wissen- schaftlichen Erkenntnissen gebracht hat. Durch moderne Analy- henverfahren, wie die Chromatographie, sind die komplexen Zwi- d ~ e n p r o d u k t e der alkalisch und sauer beschleunigten Phenol- Formaldehyd-Reaktionen heute weitestgehend aufgeklart. Die cingehende Ubersicht, welche der Autor iiber die Reaktionskinetik qibt, zeigt auch hier den wesentlichen Fortschritt. Speziell das Reaktionsvermogen der ersten Phenol-Formaldehyd-Anlagerungs- in-odukte der verschiedenen Methylolphenole wird eingehend dis- lrutiert und anch auf die nicht immer widerspruchslosen Ergeb- iiisse der Literatur hingewiesen. Der Begriff ,,Phenolharze" ist, qehr weit gefa l t und zahlreiche einfaahe Derivate, wie z. B. alle irgendwie dargestellten Methylolphenole oder Dihydroxy-di- iihenylalkane sind tabellarisch aufgenommen und geben eine wert- volle Literatnrvervollkommnung. Die Hinzuziehung einiger Reak- tionen, die in keinem direkten Zusammenhang zur eigentlichen Phenolharz-Chemie stehen, wie z. B. Reduktionen von Dihydroxy- diphenylmethan-Verbindungen, fuhrt, wie Martin selbst im Vor- wort anfiihrt, zu etwas Willkiir in der Stoffauswahl. So scheinen uns anch die versohiedenen Cumarin-Synthesen im Zusammen- hang rnit der eigentlichen Phenolharz-Chemie etwas weit herge- holt. Bei der Vielzahl der angeschnittenen Probleme und Reak- tionen is t es bewundernswert, wie knapp das Wichtigste heraus- reholt i s t ; fur den sich neu Einarbeitenden scheint die Kiirze aber vielleicht zn s tark zu sein. Wiinschenswcrt ware z. B. cine ausfiihrlichere Besprechung von Ionenaustanscherharzen oder synthetischen Gerhstoffen auf Phenol-Aldehyd-Basis. Diese sind z. B. nicht einmal im Register aufgenommen. Man mochte dern sonst ausgezeichneten Buch auch ein allgemeines Literaturregi-

R. Wegler [NB 2541 ster wiinschen.

Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen Handelsnamen Warenbezeich- nungen und dgl. in dieser Zeitsehrift derechtigt nicht z; der Annahme dap solehe Namen ohne weiteres von jedermann benutzt werden diirfen! Vielmehr handelt es sieh haufig um gesetzlieh geschiitzte eingetragene W a - renzeiehen,auch wenn sie nicht eigens mit ,. (W.Z.)"gekennzeichnet sind.

Redaktlon: (17a) Heidelberg, Ziegelhauser Landstr. 35; Ruf 24975 Fernschrelber 046-1855 Foerst Heidelbg.

@ Verlag Chemie, GmbH. 1957. Printed in Germany. AIle Rechte vorbehalten, insbesondere die der Ubersetzung. - Kein Teil dieser Zeitschrift darf in irgendeiner Form - durch Photokopie, Mikrofilm oder irgendein anderes Verfahren - ohne schriftliche Ge- nehmigung des Verlages reproduziert werden. - All rights reserved (including those of translations into foreign languages). No part of this issue may be reproduced in any form, by photoprint, microfilm or any other means, without written permission from the publishers.

Verantwortlich f u r den wissenschaftl. Inhalt: Dipl.-Chem. F.Boschke, (17a) Heidelberg; fur den Anzeigenteil: W.Thie1. Verlag Chemie, GmbH. (Geschaftsfuhrer Eduard Kreuzhage), Weinheim/Bergstr., Pappelallee 3. Fernsprecher 3635. Fernschreiber 046381 chemieveri wnh;

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212 Angew. Chem. f 69. JaA,g. 1957 / Xr . 6