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EUR 2,50 September 2014 Die beste Geheim-Party New Yorks Und jetzt Action: Apnoe-Taucher in zwei Tagen Rock die Gamescom mit Lukas Podolski Grillen wie ein Weltmeister „IHR SOLLT SCHREIEN“ MTB-Crack Peter Henke in Nürnberg Das MotoGP-Genie MARC MÁRQUEZ FAHR ZUR GRÜNEN HÖLLE 24 Stunden am Nürburgring ABSEITS DES ALLTÄGLICHEN SEPTEMBER 2014 € 2,50

The Red Bulletin September 2014 - DE

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Page 1: The Red Bulletin September 2014 - DE

EUR 2,50 September 2014

D i e b e s t e G e h e i m - Pa r t y N e w Yo r ks

U n d j e t z t A c t i o n : Apnoe-Taucher in zwei Tagen

Rock die Gamescom mit Lukas Podolski

Grillen wie ein Weltmeister

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M T B - C r a c k P e t e r H e n k e

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Page 2: The Red Bulletin September 2014 - DE

MAKERS OF THE ORIGINAL SWISS ARMY KNIFE I WWW.VICTORINOX.COM

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Page 4: The Red Bulletin September 2014 - DE

PETER HENKE Deutschlands bester Freestyle-Mountainbiker fordert beim Red Bull District Ride die Weltklasse.

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WILLKOMMEN! MotoGP hat Namen wie Agostini, Nieto, Doohan oder Rossi hervorgebracht, Sport-Ikonen weit über ihre Disziplin hinaus. Doch ein gerade mal 21-Jähriger bricht derzeit all ihre Rekorde: Marc Márquez, im Vorjahr jüngster MotoGP-Weltmeister der Geschichte. Keiner zuvor ging respektloser mit den Grenzen der Physik um, wenn in den Kurven die Schultern der Fahrer auf dem Asphalt streifen und die Motorräder ihre Power gerade über zwei scheckkartengroße Reifen flächen auf den Boden übertragen. „Marc braucht ein stabiles Vorderrad“, sagt sein Ingenieur in der großen Analyse des Champs ab Seite 26,

„was das Hinterrad macht, ist ihm egal.“ Viel Vergnügen mit diesem Heft!Die Redaktion

Was machtMarc Márquez

so unglaublichdominant?

EINE SPURENSUCHE AB SEITE 26

DIE WELT VON RED BULL

4 THE RED BULLETIN

Page 5: The Red Bulletin September 2014 - DE

AUF EINEN BLICK

FREEDIVINGNach zwei Kurstagen 20 Meter tief tau-chen? Drei Minuten lang? Ohne Atem-gerät? Geht. Kostet nicht mal die Welt.

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BANG ON NEW YORK CITYDas sind New Yorks verrückteste Underground-Partys. Wir feierten mit. Bis der Feuerschlucker kam.

84

GALLERY10 GALLERY  Die Fotos des Monats

BULLEVARD 16 BULLEVARD  Thema diesmal: TV (samt 

der Formel für Sitcom-Reichtum)

FEATURES

26 Marc MárquezWas den beispiellosen Erfolg des  MotoGP-Phänomens ausmacht. 

34 Peter Henkewill beim Red Bull District Ride in Nürnberg unter die Top Ten.

38 Capoeira/ParkourDie Parallelen der alten Kampfkunst mit Freerunning und Parkour.

48 New Beat Fundsind die Erfinder von G-Punk.

50 Nürburgring24 Stunden auf der Nordschleife: für viele das größte Rennen des Jahres.

58 Nicole PacelliDie schöne Brasilianerin und die  Faszination Stand-Up-Paddling.

64 Peugeot goes DakarDie Reportage über die erste Ausfahrt des Sensations-Buggys 2008 DKR.

ACTION! 72 TRAVEL  So geht Freediving 73 TRAINING  Jain Kim, Sportkletterin74 CITY-GUIDE  Schnell nach Almaty76 PRO TOOLS  Bob, der Grillmeister78 MUSIK  Sam McTrusty, Twin Atlantic79 CLUB  Pratersauna, Wien80 UHREN  Wie Regatta-Uhren ticken82 GAMING  Was die Gamescom kann84 NIGHTLIFE  BangOn! in New York92 TV-HIGHLIGHTS  Red Bulls TV-Fenster94 SAVE THE DATE  Was alles ansteht96 READ BULL  von Heinrich Steinfest98 MAGIC MOMENT

50

NÜRBURGRINGEs war wieder mal Nordschleife at its best: Wenn Fahrer 24 Stunden fahren können, können Fans 24 Stunden feiern.

58NICOLE PACELLI Die Weltmeisterin im Stand-Up-Paddling setzt sich auch gegen Männer durch.

CAPOEIRA VS. PARKOURFreiheit. Kreativität. Akrobatik. Tanz. Die brasilianische Kampfkunst und ihre erstaunlichen Parallelen mit Parkour.

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SEPTEMBER 2014

THE RED BULLETIN 5

Page 6: The Red Bulletin September 2014 - DE

CONTRIBUTORSMIT AN BORD IM SEPTEMBER

Wie man Weltstars für The Red Bulletin in Szene setzt, weiß Fotograf David Clerihew spä­testens seit seinem Cover­shoot mit Neymar. Für unser aktuelles Cover inszenierte der Brite MotoGP­Weltmeister Marc Márquez im Salzburger Hangar­7. Exklusives Behind­the­Scenes­Video auf: www.redbulletin.com

Unser Auftrag an die brasi­lianische Fotokünstlerin: die schweißtreibende Ästhetik von Capoeira und Parkour (ab Seite 38) in einem Portfolio festhalten. Eine neue Erfah­rung für Basilio, deren Bilder normalerweise in der „Vogue“ erscheinen: „Ich bin Capoeira­Fan, aber Parkour kannte ich überhaupt nicht. Außerdem war es meine Vorstellung, die Sportler in der Anmutung eines Fashion­Shoots zu inszenieren.“ Wie man das macht? „Ich habe sie ihre Figuren springen lassen – bis beide nach Luft schnappten.“

B AC K S TAG E

Covershoot des Monats

„Nicole posierte wie ein Profi: Sie blieb cool, obwohl alle Männer sie anstarrten.“

So lächelt der MotoGP­ Dominator: Márquez beim

Shoot für das aktuelle Cover mit Fotograf

David Clerihew

Seine Heimatstadt London vertauschte der international gut gebuchte Modefotograf vor vier Jahren mit São Paulo, wo er mit seiner brasiliani­schen Frau lebt und arbeitet (etwa für die „New York Times“ und den „Esquire“). Zu unserem Shooting mit Stand­Up­Paddling­Weltmeis­terin Nicole Pacelli (ab Seite 58) reiste Sparke also per Inlandsflug. Sein Ziel: der Strand von Apoador in Rio.

ROBERT ASTLEY SPARKE

K ARINE BASILIO

HEINRICH STEINFESTIn einem Interview mit der „Zeit“ erinnert sich der öster­reichische Autor ans erste Mal, als er als Kind wirkliche Bücher lesen durfte, und an die „absolute Erfüllung“ durch Franz Kafka: „Ich hatte das Gefühl, da kommt jemand, der meine ganzen Ängste in Sprache fasst und der sie dadurch erträglich macht.“ Angst hat auch der Held der Kurzgeschichte (ab Seite 96), die der durch philosophische Krimis bekannt gewordene Steinfest für The Red Bulletin geschrieben hat – bis er jäh aus seinem Traum erwacht.

„Nicole posierte wie ein Profi“, lobt Sparke sein Model, „sie blieb cool, obwohl alle Männer am Strand sie anstarrten.“

EUR 2,50 September 2014

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U n d j e t z t A c t i o n : Apnoe-Taucher in zwei Tagen

Rock die Gamescom mit Lukas Podolski

Grillen wie ein Weltmeister

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6 THE RED BULLETIN

Page 7: The Red Bulletin September 2014 - DE

Abgebildetes Modell: Infi niti Q50 Eau Rouge Concept. Dieses Modell ist ein Konzeptfahrzeug und nicht im Handel erhältlich.Serienfahrzeuge können von der Studie abweichen. Für mehr Informationen zum Infi niti Q50, besuchen sie www.infi niti.eu

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INFINITI Q50 EAU ROUGE CONCEPTwww.infi niti.eu

RASSIGE LEISTUNG

Page 8: The Red Bulletin September 2014 - DE

Editorial Director Robert Sperl

Chefredakteur Alexander Macheck

Editor-at-large Boro Petric

Creative Director Erik Turek

Art Directors Kasimir Reimann (Stv. CD), Miles English

Photo Director Fritz Schuster

Chefin vom Dienst Marion Wildmann

Managing Editor Daniel Kudernatsch

Senior Web Editor Kurt Vierthaler

Redaktion Stefan Wagner (Textchef),

Werner Jessner (Leitender Redakteur), Lisa Blazek, Ulrich Corazza, Arek Piatek,

Andreas Rottenschlager Freie Mitarbeiter: Muhamed Beganovic, Georg Eckelsberger,

Sophie Haslinger, Holger Potye, Clemens Stachel, Manon Steiner, Raffael Fritz, Marianne Minar, Martina Powell,

Mara Simperler, Lukas Wagner, Florian Wörgötter

Grafik Martina de Carvalho-Hutter, Silvia Druml,

Kevin Goll, Carita Najewitz, Esther Straganz

Fotoredaktion Susie Forman (Creative Photo Director), Rudi Übelhör (Deputy Photo Director),

Marion Batty, Eva Kerschbaum

Illustrator Dietmar Kainrath

Verlagsleitung Franz Renkin

Internationaler Anzeigenverkauf Patrick Stepanian

Anzeigendisposition Sabrina Schneider

Marketing & Country Management Stefan Ebner (Ltg.), Manuel Otto, Elisabeth Salcher,

Lukas Scharmbacher, Sara Varming

Marketing Design Peter Knehtl (Ltg.), Julia Schweikhardt, Karoline Anna Eisl

Herstellung Michael Bergmeister

Produktion Wolfgang Stecher (Ltg.), Walter O. Sádaba,

Matthias Zimmermann (App)

Lithografie Clemens Ragotzky (Ltg.),

Karsten Lehmann, Josef Mühlbacher

Abo und Vertrieb Klaus Pleninger (Vertrieb), Peter Schiffer (Abo)

General Manager und Publisher Wolfgang Winter

Verlagsanschrift Heinrich-Collin-Straße 1, A-1140 Wien

Telefon +43 1 90221-28800 Fax +43 1 90221-28809 Web www.redbulletin.com

Medieninhaber, Verlag und Herausgeber Red Bull Media House GmbH,

Oberst-Lepperdinger-Straße 11–15, A-5071 Wals bei Salzburg,

FN 297115i, Landesgericht Salzburg, ATU63611700

Geschäftsführer Christopher Reindl, Andreas Gall

THE RED BULLETIN Mexiko, ISSN 2308-5924

Länderredaktion Alejandro García Williams

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Gerardo Álvarez del CastilloLektorat

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Abo Abopreis: 270 MXP, 12 Ausgaben/Jahr

THE RED BULLETIN Deutschland, ISSN 2079-4258

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Lektorat Hans Fleißner

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THE RED BULLETIN Frankreich, ISSN 2225-4722

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Übersetzung und Lektorat Susanne & Frédéric Fortas,

Ioris Queyroi, Christine Vitel, Gwendolyn de Vries Country Channel Management

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THE RED BULLETIN USA, ISSN 2308-586X

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Redaktion David Caplan, Ann DonahueDirector of Publishing & Advertising Sales Nicholas Pavach

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Florian Obkircher, Ruth Morgan, Nancy James, Joe Curran

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THE RED BULLETIN Großbritannien, ISSN 2308-5894

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THE RED BULLETIN Österreich, ISSN 1995-8838

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THE RED BULLETIN Neuseeland, ISSN 2079-4274Länderredaktion Robert Tighe

Lektorat Nancy James, Joe CurranCountry Project & Sales Management Brad Morgan

Anzeigenverkauf Brad Morgan, [email protected] Abopreis: 45 NZD, 12 Ausgaben/Jahr,

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THE RED BULLETIN Schweiz, ISSN 2308-5886

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The Red Bulletin Leseservice, Luzern; Hotline: +41 (0)41 329 22 00

Abopreis: 19 CHF, 12 Ausgaben/Jahr, www.getredbulletin.com, [email protected]

8 THE RED BULLETIN

Page 9: The Red Bulletin September 2014 - DE

Wir wünschen Ihnen bessere Unterhaltung.

DAS EINZIGARTIGE LUFTFAHRT-SPEKTAKEL LIVE.

ServusTV überträgt alle acht Saison-Rennen des spektakulären Events. Vor atemberaubenden Kulissen wie Abu Dhabi und Las Vegas kämpfen unter anderen die Top-Piloten Matthias Dolderer (DE) sowie Red Bull Air Race-Routinier Hannes Arch (AT) um den Weltmeistertitel. Nächster Stopp: Gdynia, Polen

ServusTV Deutschland ist über Satellit, Kabel und IPTV empfangbar.Kostenfreie Service-Hotline 0800 100 30 70 | www.servustv.com

Sonntag | 27.07. live

15:45

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RED BULL AIR RACE WORLD CHAMPIONSHIP 2014.

Page 10: The Red Bulletin September 2014 - DE

B E RC HTE S G AD E N , D EUT S C H L AN D

GLEITZEITPaul Guschlbauer ist ein Abenteurer am Gleitschirm. 2012 flog der Grazer sechs Wochen lang quer durch Pakis­tan. 2011 und 2013 überquerte er beim Red Bull X­Alps­Bewerb fliegend und laufend die Alpen. Am 6. September erwartet Guschlbauer eine besonders fordernde Mission als Paragleiter eines Viererteams beim Red Bull Dolomiten­mann, dem härtesten Staffelrennen unter der Sonne. Immerhin stellte er im Vorjahr einen neuen Paragleitrekord auf. „Der Event macht Einzelkämpfer zu Teamspielern“, erklärt Guschlbauer, „wenn der Bergläufer an dich über­gibt, nimmst du seine Leidenschaft mit in die Luft.“ 27. Red Bull Dolomitenmann: 6. September 2014, Lienz,Live­Übertragung auf ServusTV: www.servustv.com Bild: Philip Platzer/Red Bull Content Pool

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SYD N E Y, AU STR ALI E N

HANDARBEITWas macht ein Berliner B-Boy im honorigen State

Theatre in Sydney? Er tanzt das Programm Red Bull Flying Bach, in dem die Breakdance-Weltmeister

Flying Steps J. S. Bachs „Wohltemperiertes Klavier“ mit zeitgenössischem Street Dance aufpeppen. Der

Mann im Bild heißt übrigens Khaled Chaabi, ist 27 und trainiert seit 14 Jahren Headspins. Folgen für den Tänzer-Körper: „Starke Nackenmuskeln und eine

kahle Stelle am Schädel – deswegen auch der Afro.“www.redbullflyingbach.com

Bild: Incite Images/Red Bull Content Pool

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Page 15: The Red Bulletin September 2014 - DE

M I LO S , G R I EC H E N L AN D

MONDLANDUNGManche Verschwörungstheoretiker behaupten ja bis

heute, die NASA und Stanley Kubrick hätten 1969 die Mond-Mission in einem Hollywoodstudio gedreht. Was

für ein Blödsinn! Befindet sich die einzig taugliche Kulisse doch auf der griechischen Vulkaninsel Milos.

„Ich bin schon in vielen Ländern Motorrad gefahren“, beschreibt der französische Trial-Held Julien Dupont seine Session auf dem Kykladen-Eiland in der Ägäis,

„aber nur Milos fühlt sich an wie ein fremder Planet.“twitter.com/juliendupont

Bild: Samo Vidic/Red Bull Content Pool

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Page 16: The Red Bulletin September 2014 - DE

wurde dieser graue Kasten in Japan zum

Hit: Das Nintendo En-tertainment System brachte Videospiele in die Wohnzimmer

dieser

BULLE VA R DW I L L K O M M E N I M G O L D E N E N T V - Z E I T A L T E R !

S E R I E N S P E K T A K E L

BULLE VA R D

Ganz schön „Grimm“-ig: Seit „Batman“ ist der Fledermaus-Look megatrendy. Man kann es aber auch übertreiben. Porky!

Page 17: The Red Bulletin September 2014 - DE

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DIE BESTEN SERIEN AUS DEN …

S A S H A R O I Z : M Ä R C H E N P R I N Z

BASTARDE!Frisches (Halb)blut für den TV‑Adel: Übernehmen bald die Bastardsöhne die Thronfolge?

Die schönste Ver­suchung, seit Sitcoms

über Nerds für einen Quoten­Big­Bang

sorgen: Penny (Kaley Cuoco). Oder, um mit Sheldon zu sprechen:

„Penny! Penny! Penny!“ Schließlich

sind aller guten Dinge drei. Oder doch zwei?

„Meine eigene Familie fürchte

ich am meisten.“Cpt. Sean Renard

F A N T A S Y/ H O R R O R

G R I M M

BAZINGA!

In dem zur Zeit im TV äußerst populären Fantasy-und-Märchen-Genre („Game of Thrones“, „Once Upon a Time“, „Grimm“ etc.) scheint eine Jahreszeit besonders im Trend zu liegen: der Frühling der Bas-tarde. Das Produkt aus einer verbotenen Adels-Liebschaft mit einem Normalo sorgt für frischen Wind im Storytelling und für tolle Quoten. Während sich Eddard Starks Bastardsohn Jon Snow (Kit Harington) in „Game of Thrones“ langsam zum Traumprinzen entwickelt, ist in der Fantasy-Horror-Serie „Grimm“ Sean Renard, seines Zeichens Captain beim Portland Police Department und selbst adeliger Bastardsohn (er entstammt zur Hälfte einer königlichen Blutlinie aus einem der sieben Häuser), auf der Über-holspur. Wir haben den Märchenprinzen in seiner Dienstzeit erwischt und zum Vieraugengespräch gebeten. Er scheint Zoff mit seiner Familie zu haben …

FRAGE AN DEN CAPTAIN (Captain Sean Renard, in einem anderen Leben Sasha Roiz, aus „Grimm“):

Welches Monster im „Grimm“- Universum fürchten Sie persönlich am meisten, Captain Renard? Von der „Grimm“-Mythologie her sollte ich mich als Hexenbiest-Sprössling vor allem vor den Bienenwesen vorsehen. Wir sind natürliche Feinde. Aber ehrlich gesagt habe ich vor meiner eigenen Familie mehr Angst. Sie ist gefährlich und legt mir ständig Steine in den Weg. Als Grimm-Adel – Bastard hin oder her – stehe ich über den anderen Monstern. Aber meine Familie ist eine echte Her-ausforderung für mich – vor allem emotional.

C O M E D Y

T H E B I G B A N G T H E O R Y

Vier Jahre nach E. T. tauchte ALF auf der Erde auf und lehrte uns, dass Katzen very tasty sind.

…   1 9 8 0 e r nSeltsamer FBI-Agent er-mittelt in einem Mystery-Mord im merkwürdigen

Örtchen Twin Peaks.

…   1 9 9 0 e r nEin Mob-Boss geht

zum Psycho-Doc, und Die Soprano s schreiben

TV-Geschichte.

…   2 0 0 0 e r nBitch! Ein Chemie-Genie & sein Exschüler mixen göttliches Crystal Meth. Not bad, Breaking Bad!

…   2 0 1 0 e r n

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B U L L E VA R D

T R E N D 1 : C O M I C - A D A P T I O N E N

T H E WA L K I N G D E A D

T V -T R E N D S

FRISCHES BLUTNeuartige Serien sorgen für große Quoten im Fernsehen. Nur die Bedürfnisse, die sie bedienen, sind alt: die Lust auf Sex und Spannung.

Comics erobern nach dem Kino nun auch das TV: Die Zombie-Serie „The Walkin g Dead“ (Comicvorlage von Robert Kirkman) erzielt Traumquoten. Marve l beeindruckt mit „Agents of S.H.I.E.L.D.“. Und „Constantine“ (basier t auf dem DC-Comic „Hellblazer“) ist ein vorprogrammierter Hit.

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Page 19: The Red Bulletin September 2014 - DE

THE RED BULLETIN 19

T R E N D 3 : H I S T O R Y M E E T S F A N T A S Y

G A M E O F T H R O N E S

T R E N D 2 : H O L LY W O O D G O E S T V

T R U E D E T E C T I V E

Phantastische Storys, basierend auf realen historischen Begebenheiten, sind en vogue: „Game of Thrones“ ließ sich von den englischen Rosen­kriegen inspiriere n. „Vikings“ zeigt den legendären Wikingerkönig Ragnar Lodbrok. Und „Reign“ romantisiert das Leben von Königin Maria Stuart.

Hollywoods A­Liga fühlt sich am Small Screen genauso wohl wie auf der großen Leinwand. Ob Matthew McConaughey und Woody Harrelson in „True Detective“, Kevin Spacey in „House of Cards“ oder Halle Berry in „Extan t“: Viele Oscar­Preisträger vergolden derzeit das TV­Universum.

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20 THE RED BULLETIN

J . J . A B R A M S

F E L I C I T Y

B A T T L E C R E E K

N O R T H E R N E X P O S U R E

T H E A F T E R

G U T E G E N E

DER SERIEN-PRODUCER-STAMMBAUMWir haben sechs genreprägende Producer/Autoren rausgepickt und deren

Evolution im TV-Universum dokumentiert.

B R E A K I N G B A D

T H E S O P R A N O S

M A G N U M

Q U A N T U M L E A P

S T A R T R E K : D 9T H E X - F I L E S

T H E X - F I L E S

M I L L E N N I U M

B AT T L E S TA R G A L A C T I C A

R O S W E L L

C A R N I V À L E

T H E R O C K F O R D F I L E S

A L I A S

N A V Y C I S

D O N A L D P. B E L L I S A R I O

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F R I N G E

P E R S O N O F I N T E R E S T

A L M O S T H U M A N

Netflix Mit Eigenproduktionen & Binge-

Watching führte Netflix das Fernsehen in eine neue Ära.

TVTag-App Social-Media-Fun meets

Second-Screen-Infotainment. Ergebnis: die perfekte TV-App.

4k Ultra-HD Smart-TV Viermal so hoch wie unsere

bisherige Full-HD-Auflösung. Da sieht man jeden Pixel.

Touch & Buy-Zapper Mit der Fernbedienung direkt

vom TV-Screen einkaufen. Gibt’s nicht, wäre aber toll.

Die Genres Crime & Mystery (grau unterlegt) sind auffallend stark verdichtet & daher sehr beliebt.

J.J. AbramsDonald Bellisario David Chase Chris Carter Ronald D. Moore Vince Gilligan

… ganz groß! Vier Dinge, die unser TV-Universum noch genialer machen.

KLEINER SCREEN …

D R A M AJ A H R A D V E N T U R E C O M E D Y A C T I O N S C I - F I C R I M E M Y S T E R Y

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.FMAPP TV.DE

„ES IST WIE FRÜHER. WENN ES MIR ZU DUMM WIRD, GRÄTSCHE ICH DAZWISCHEN.“

THOMAS HELMER. MODERATOR SPORT 1.

ALLES FÜR DIE BUNDESLIGA.ALLES FÜR DICH.RUND UM DIE UHR AUF ALLEN KANÄLEN.

.FMAPP TV.DE

Page 22: The Red Bulletin September 2014 - DE

22 THE RED BULLETIN

1 Tag, 16 Stunden „GAME OF THRONES“ (STAFFEL 1 – 4) In dieser Zeit könntest du: die vier höchsten Gipfel Großbritanniens erklimmen

S E R I E N - J U N K I E S

DER GROSSE SOFA-MARATHONBinge-Watching (das Konsumieren mehrerer Folgen oder gar kompletter TV-Staffeln) ist in. Hier siehst du, wie viel deiner Lebenszeit du deinen TV-Heroes womöglich schon geopfert hast.

12 Tage, 5 Stunden „DR. WHO“ In dieser Zeit könntest du: 1465 Kilometer zu Fuß gehen (= von Wien nach Göteborg)

11 Tage, 12 Stunden „THE SIMPSONS“ In dieser Zeit könntest du: in den USA den Flugschein machen

10 Tage, 2 Stunden „BAYWATCH“ In dieser Zeit könntest du: 5 bis 10 Kilo abnehmen – je nach Fleiß

7 Tage, 10 Stunden „STAR TREK: THE NEXT GENERATION“ In dieser Zeit könntest du: plötzlich Ukulele spielen mit der „Learning Ukulele in 7 Days“-App

8 Tage, 1 Stunde, 30 Minuten „NAVY CIS“ In dieser Zeit könntest du: dir alle Werke von Mozart reinziehen

4 Tage, 12 Stunden „BUFFY“ In dieser Zeit könntest du: 2592 Popcorn- Packungen in der Mikrowelle zubereiten

3 Tage, 8 Stunden „TRUE BLOOD“ (STAFFEL 1 – 6) In dieser Zeit könntest du: bei durchschnitt- lichem Tempo die gesamte Bibel lesen

104 Tage, 8 Stunden „GENERAL HOSPITAL“ In dieser Zeit könntest du: alle unten aufgelisteten Serien schauen oder zur Venus fliegen

1 Tag

1 Stunde

„TRUE BLOOD“

„GAME OF THRONES“

„BUFFY“

„GENERAL HOSPITAL“

„DOCTOR WHO“

„THE SIMPSONS“

„BAYWATCH“

„NAVY CIS“

„STAR TREK: THE NEXT GENERATION“

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A RIDE?NEED

Get inside and discover the full rally experience from all spectacular angles. WRC is your ticket to the world's toughest motorsport, the FIA World Rally Championship! Subscribe now on wrcplus.com for only € 4,99 a month.

FULL HIGHLIGHTSThe WRC video highlights in full length.

LIVE STAGESRally live – up to three hours of rally action per event.

ONBOARD ACTIONUnique rally experience through the eyes of the drivers.

LIVE MAPSExclusive live tracking of drivers and cars.

Page 24: The Red Bulletin September 2014 - DE

B U L L E VA R D

24 THE RED BULLETIN

Wenn Sie plötzlich alle Freiheiten hätten, was wäre das Erste, was Sie täten?Ich würde die erste Schwulenbar des Edwardianischen Zeit­alters eröffnen. Sie würde „Barrow’s Law“ heißen. Der Ort, an dem alle Männer das Recht haben, zu küssen, wen sie wollen – und vor allem den Gast­geber natürlich. Als DJ

würde ich Molesley (ein Butler, dargestellt von Kevin Doyle; Anm.) engagieren. Er würde traurig im Eck stehen und melancholische Radiohead­Scheiben spielen. Ich würde zu ihm sagen: „Verdammt, Molesley! Gib doch ein wenig Gas! Wie wär’s mit ein bisschen Abba?“ Und dann wäre ich buchstäblich die „Dancing Queen“.

Die Experten sind sich einig: Das goldene Zeitalter des Fernsehens ist da. Einerseits kann man in mehrstündigen Serien Cha-raktere besser entwickeln als bei einem zweistündigen Kinoabenteuer. Zudem wechseln immer mehr Hollywoodstars vom Big auf den Small Screen. TV-Serien sind das bessere Kino. Und man traut sich auch mehr. „Lilyhammer“ ist die erste europäisch produzierte Serie, die trotz Untertiteln in den USA funktioniert. Das Sci-Fi-Spektakel „Defiance“ (re.) geht neue Wege, indem es als TV-Show & Online-Game-Universum daherkommt. Und „Downton Abbey“ (re. u.) entführt Millio-nen Zuseher weltweit ins Edwardianische England. Wir haben für euch Interviews mit den Darstellern in ihrer Rolle („in character“) geführt. Viel Spaß!

„IN CHARACTER“-TALK MIT …… mit Gangsterboss Frank Tagliano (Steven Van Zandt) aus „Lilyhammer“.

Wenn Sie der mächtigste Mann in Lille-hammer wären, was würden Sie tun?Das bin ich doch! Ich habe den Ort in ein ein ziges großes Bordell verwandelt. Ich bin eine Ein-Mann-Verbrechenswelle. In Lille-hammer gab’s keine Kriminalität, keine Korruption – nur Bürokratie. So etwas schockt einen Amerikaner wie mich. In den USA kannst du vom Bürgermeister- bis zum Präsidentenamt alles kaufen.

N O R D I S C H B Y N AT U R E

EIN HAMMER!Die norwegische Kultshow „Lily-hammer“ ist als erste Serie mit Untertiteln ein Hit in den USA.

S C I - F I / A B E N T E U E R

D E F I A N C E

K O S T Ü M D R A M A

D O W N T O N A B B E YC O M E D Y/ D R A M A

L I LY H A M M E R

„IN CHARACTER“-TALK MIT ...… Unterbutler Thomas Barrow (Rob James-Collier) aus „Downton Abbey“

„Ich bin eine Ein-Mann-Ver-

brechenswelle.“Frank Tagliano

… Sheriff Joshua Nolan (Grant Bowler) aus „Defiance“.

Was fällt Ihnen ein zu:

„IN CHARACTER“- WORD-RAP MIT …

H E L L B U G : sexy Time!

A L A S K A : Wüste!

A M A N D A R O S E W A T E R : heiß!

D A T A K T A R R : kleiner Strolch!

V O L G E : Schmecken gebraten gut

T E R R A F O R M I N G : Trouble!

VA T E R S C H A F T: Trouble!!!

Fun aus dem hohen Norden: „Lilyhammer“

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THE RED BULLETIN 25

P R Ä M I S S E

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F A M I L I EA L K O H O L

S E X & N A C K T H E I T

P R Ä M I S S E

Nutzen Sie die Sendepause für einen Toilettengang und zum

Snack-Holen. Gleich geht’s weiter!

F A Z I T F A Z I T

T HE BIG BA NG T HEORY (2007)

NE W GIR L(2011)

CHEERS(1982)

T V - S H O W S E I N S T U N D J E T Z T

WERTEWANDELWie haben sich die Zeiten doch geändert: Was einst cool war, ist heute

cheesy. Der Wandel unseres Wertesystems anhand von TV-Shows.

M AT R I A RCH AT: DIE MÜ T T ER GEBEN

DEN TON A N.

Sämtliche unserer Helden kommen aus dys­

funktionalen Familien und kämpfen mit „Luxus-

problemen“.

Eine Gruppe von Nerds kämpft um die An-erkennung ihrer

Normalo-Eltern und, ganz nebenbei, um den

Nobelpreis.

PAT R I A RCH AT: DER VAT ER GIBT

DEN TON A N.

Es wird ein äußerst harmonisch­idyllisches

Familienbild gezeigt. Diese Familie funktioniert.

Zielstrebigkeit bewährt sich über alle Generationen hinweg. Die Familie hat sich von einer klassisch-funktionialen zu einer dysfunktionalen „weiter-

entwickelt“. Die heile Welt gibt’s nicht mehr. Freunde sind die bessere Familie.

Die Eltern sind Hippies, den 68er­Idealen ver­

pflichtet. Der Sohnemann kämpft als angehender

Banker um deren Anerkennung.

SERIENHELDIN JESS KOMMT SCHON

IN DER ERSTEN MINUTE NACK T VOR.

Alkohol wird als Antwort auf nahezu alle Fragen und Problemchen des

Lebens präsentiert. Na denn: Prost!

Frau wird von Mann betrogen und zieht daraufhin in einer Männer­WG ein.

Marke: unselbständige Draufgängerin.

NUR H A R MLOSE A NSPIELUNGEN

Alkohol wird als Mittel gegen Einsamkeit akzep­

tiert. Die Bar ist ein Zufluchtsort, um Sorgen zu vergessen, und dein

Drink ein guter Kumpel.

Männer sind damals wie heute Schweine. Der Alkohol hat sein Image allerdings im Laufe der

Zeit mächtig aufpolieren können.

Frau wird von Mann betrogen und beginnt deshalb in einer Bar

zu arbeiten. Marke: selbständige Selbstversorgerin!

FA MIL IEN-BA NDE (1982)

KOMA* CAN TALKUnser Künstler Kainrath widmet sich

dem TV-Universum.

EMERGENCY ROOM

Two and a half cans

* KOMA: KAINRATH’S ŒUVRES OF MODERN ART

DIE SITCOM- FORMEL

Welche Zutaten/Charaktere braucht eine Sitcom, um ein

globaler Hit zu werden?

G L O B A L E S P H Ä N O M E N Coolness plus Hirnschmalz, ein bisschen Sexappeal und eine Killerlocation sorgen für rollenden Rubel. Und das jahrelang!

W O M A N I Z E R Egal ob Charlie

Harper („TAAHM“) oder Barney

Stinson („HIMYM“): Ein Ladies’

Man muss her.

N E R D Auf sozialer

Ebene ein Flop, aber geistig

top und liebenswert: wie Sheldon

Cooper („BBT“).

L O V E I N T E R E S T Die fesche

Maid, über die Mann & Frau

sich freut: wie Robin

(„HIMYM“) oder Penny

(„BBT“).

C H I L L I G E L O C AT I O N Ein Platz, an dem wir uns

alle wohlfühlen würden – egal ob Pub oder

Wohnzimmer.

vs. vs.

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n u r s e l b s t s c h l a g e n . D o c h d a s h a t e r n i c h t v o r. W a s m a c h t M A R C M Á R Q U E Z s o v e r d a m m t g u t ? E i n e S p u r e n s u c h e .

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Page 27: The Red Bulletin September 2014 - DE

Einmal ohne Rennleder: Marc Márquez,

das schnellste Wesen auf zwei Rädern

Page 28: The Red Bulletin September 2014 - DE

ill man einen simultanen Blick in Marc Márquez’ Zukunft und Vergangenheit werfen, braucht man bloß in die Box des Honda Repsol Teams zu schauen. Ganz hinten an den Stellwänden steht ein drah-tiger Mann, braun gebrannt, kurze Haare, Lachfalten und federt in den Schenkeln. Man könnte ihn für einen ehemaligen Rennfahrer halten, der sich da während des Trainings mit Teamchef Livio Suppo unterhält, doch die Ähnlichkeit mit dem jungen Mann, der sich soeben seinen maßgeschneiderten Shoei-NXR-Helm über den Kopf gestülpt hat, ist zu groß: Julià Márquez ist bei allen Rennen seines Sohnes vor Ort. Unauffällig präsent, kein Lautsprecher, kein Teamdress, aber: immer da, wenn sein Erstgeborener ihn braucht.

Selbiges gilt freilich auch für Marcs um drei Jahre jüngeren Bruder Álex, höchst erfolgreich in der Nachwuchsklasse Moto3 unterwegs. Die Brüder wohnen immer noch bei den Eltern zu Hause in Cervera, eine gute Autostunde nördlich von Barce-lona. Marc fährt übrigens privat BMW M5 (die Trophäe für den besten Qualifyer des Vorjahres) oder noch lieber – weil prakti-scher – einen fensterlosen weißen Liefer-wagen mit eingerichteter Werkstatt.

Im Hause Márquez gibt es inzwischen getrennte Trophäen-Räume, aber sonst ist alles noch so wie früher: Man lebt zusam-men, isst zusammen, trainiert zusammen und lässt die wilde Welt der Motorrad-WM – die riesigen Motorhomes, die lang-beinigen Models, die Deals und Trick-sereien einer äußerst kompetitiven Welt – so wenig wie möglich ins Leben hinein: Auf der Strecke, da zählt’s.

Doch, zwei Dinge hätten sich schon geändert, sagt Álex Márquez, der jüngere Bruder, auf Nachfrage: „Früher musste ich Marcs Helme, Handschuhe und Motor-räder auftragen. Bei einem Rennen hat Papa Marc begleitet, während Mama mich chauffiert hat, am Wochenende dar-auf wurde getauscht. Seit wir beide im MotoGP-Fahrerlager sind, braucht es das nicht mehr.“

Seit er elf Jahre alt ist, wird Marc von Emilio Alzamora gemanagt, dem 125er-Weltmeister von 1999. Man kann die Rolle des 41-jährigen Spaniers mit jener von Helmut Marko im Formel-1-Rennstall von Infiniti Red Bull Racing vergleichen: Wenn du stark genug bist, um seinen Ansprüchen zu genügen, kannst du es sehr, sehr weit nach oben schaffen.

Welchen Diamanten Alzamora sich mit dem jungen Marc Márquez geangelt hatte, konnte er zu Beginn ihrer Zusammen-arbeit, 2004, wohl auch nicht ahnen. Gut, der Junge hatte es mit acht zum katalani-schen Enduro-Meister gebracht, hatte mit fünfzehn in der WM debütiert und war mit siebzehn in der kleinsten Klasse erstmals Weltmeister geworden, aber das haben andere auch geschafft. In der Moto2 fiel er durch Stürze und Verletzungen auf, und er brauchte zwei Jahre, um diesen Pflicht-Titel abzuhaken, im ersten Jahr, 2011, geschlagen vom Deutschen Stefan Bradl.

Dennoch wollte ihn das Honda-Werks-team unbedingt als Nachfolger des zurück-getretenen australischen Fahrergenies

MARC KOMMT JEDES MAL LACHEND ZUR TÜR HEREIN UND FREUT SICH, DA ZU SEIN. DAS STECKT DAS GANZE TEAM AN. ER MACHT UNS ALLE JÜNGER.

28 THE RED BULLETIN

Page 29: The Red Bulletin September 2014 - DE

Diese Schnurre wird immer wieder gern erzählt: Marc

Márquez, 21, immer-hin dreifacher

Motorrad-Welt-meister, hat noch

immer keinen Zwei-radführerschein.

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Casey Stoner für die Königsklasse ver­pflichten, selbst wenn dazu eine Regel­änderung erforderlich war: Normaler­weise müssen Einsteiger Erfahrung in Satellitenteams sammeln, bevor sie auf Werks­Material losgelassen werden.

Marcs ersten Test mit einem MotoGP­Bike wird Teamchef Livio Suppo nie ver­gessen: „Es war in Valencia, der erste Tag war verregnet, wir konnten nicht auf die Strecke. Andere wären nervös geworden, doch als es am zweiten Tag endlich los­ging, hockte sich Marc aufs Bike und fuhr im ersten Stint eine Sektoren­Bestzeit. Schneller als Stoner, Rossi, Pedrosa. Ich habe den Screen mit meinem Mobil telefon fotografiert, es war unglaublich.“

Suppo ist ein alter Fuchs, der das Ducati­Team geleitet hatte, bevor ihn die Japaner zur Honda Racing Corporation lotsten, um den frechen Herrn Rossi auf seiner Yamaha endlich in die Schranken zu weisen. Einen wie Suppo beeindruckt nichts so schnell: „Junge Fahrer kann man nach ihrer ersten Saison beurteilen. Ent­weder man hat es, oder man hat es nicht.“ Dass jemand jedoch gleich beim ersten Outing schneller ist als die Benchmark, war auch in Suppos darwinis tischer Welt ohne Beispiel.

Treiben Fahrer wie Marc Márquez ihre elektronisch optimierten 250­PS­Ge­schosse um die Strecke, erreichen sie Schräglagen von bis zu 69 Grad. (Für Laien: Das sind jene Momente, in denen auf den gyroskopisch gelagerten Bord­kameras der Kopf des Fahrers aus dem Bild verschwindet und diese das Problem haben, dass nicht nur Knie und Ellbogen, sondern bisweilen sogar die Schulter den Asphalt berührt.) Alle Kraft wird dabei von zwei scheckkartengroßen Flächen übertragen: der Auflagefläche der Bridge­stone­Einheitsreifen. Deren Oberfläche erhitzt sich dabei auf über 200 Grad, und

BEREITS DER ERSTE TEST GAB DIE RICHTUNG VOR: MARC HOCKTE SICH AUFS BIKE UND FUHR BESTZEIT.

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Page 31: The Red Bulletin September 2014 - DE

So schnell, dass man 2013 für ihn die Regeln änderte: Marc Márquez

durfte ohne Umweg über ein Satelliten-Team

von der Moto2-Klasse ins Honda-MotoGP-

Werksteam wechseln.

THE RED BULLETIN 31

Page 32: The Red Bulletin September 2014 - DE

MEHR MÁRQUEZ IN „ON ANY SUNDAY. THE NEXT CHAPTER“. EIN FILM, DER DIE ZWEIR AD-LEIDENSCHAF T ZELEBRIERT. Teaser und Infos auf: w w w.onanysunday film.com

Auf Twitter folgen MM eine Million Fans, und wenn es jemand

schafft, seine Karriere zu gefährden, dann

nur ein Mädchen, das ihn auf eine einsame

Insel entführt, sagt sein Manager.

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Page 33: The Red Bulletin September 2014 - DE

noch die Felgen werden so heiß, dass man sie ohne Handschuhe nicht anfassen kann. Cheftechniker Klaus Nöhles, einst selbst als Fahrer in der WM unterwegs, kennt alle Daten der Piloten und kann Rück-schlüsse ziehen: „Marc braucht ein extrem stabiles Vorderrad. Was das Hinterrad macht, ist ihm – vereinfacht gesagt – egal. Er ist der Einzige, der es schafft, dass das Hinterrad in voller Schräglage abhebt, so stark bremst er in die Kurven rein.“ Und Marc stürzt dennoch nicht.

Was nicht bedeutet, dass er nicht doch manchmal zu Boden geht, ins Kiesbett rodelt oder sich in einen Notausgang bremsen muss. „Das Limit zu suchen gehört dazu“, zuckt Marc Márquez grin-send die Achseln. „Sonst bist du nicht schnell genug.“ Früher sei er viel gestürzt. Heute kenne er das Limit, ohne zwangs-läufig auf die andere Seite zu gehen.

Liegt sein Speed vielleicht daran, dass er es gewohnt ist, mit elektronischen Fahr-hilfen zu fahren? Livio Suppo verneint entschieden: „Er ist so schnell, weil er so schnell ist. Im Gegenteil: Elektronik lässt schwächere Fahrer überproportional gut aussehen.“

Laut Cheftechniker Nöhles gehört die Arbeitsweise von Repsol Honda zu den strukturiertesten, die er in seiner Karriere erlebt hat: „Sie kommen bereits mit einer genauen Idee an die Strecke und ändern dann immer nur ein Ding. Da gibt es keine Panik-Aktionen.“ Das liege vor allem an der ruhigen, klugen Art von Márquez’ Chef-techniker Santi Hernández. Der in London lebende (und hoheitsvoll Zigaretten rauchende) Spanier ist jener bärtige junge Mann, der sich bei Marcs Siegen im Hinter-grund so schön freuen kann, und er sagt so erfrischende Dinge wie: „Mit Marc zusammenzuarbeiten ist so einfach. Er sagt genau, was er will, und fährt dann noch schneller als berechnet. Außerdem ist er wahnsinnig ehrlich: Wenn er einen Fehler macht und stürzt, kommt er in die Box und entschuldigt sich. So müssen wir erst gar nicht damit beginnen, Fehler beim Setup zu suchen.“

Enttäuschungen sind in kürzester Frist verarbeitet, und schon verströmt Marc Márquez wieder diesen unglaublichen Sonnenschein, „den bei uns in der Familie alle haben“, so Bruder Álex. Teamchef Suppo: „Casey Stoner war am Motorrad ebenfalls ein Wunderkind, allerdings sind Casey und Marc völlig unterschiedliche Charaktere. Marc kommt jedes Mal lachend zur Tür rein und freut sich, hier zu sein. Das steckt das gesamte Team an. Dafür danke ich ihm jeden Tag. Es gibt keinen, der nicht gern für ihn arbeitet. Marc macht uns alle hier jünger.“

Unglaublich auch das Selbstvertrauen des jungen Mannes. Im Vorjahr musste er das letzte Saisonrennen vor 100.000 fanatischen Fans im spanischen Valencia mindestens auf Platz 3 beenden, um als jüngster Weltmeister der Geschichte fest-zustehen. Vor dem Start klopfte Marc seinem Teamchef beruhigend auf die Schulter: „Mach dir keine Sorgen, auf Platz 3 fahre ich sogar, wenn du mir eine Hand auf den Rücken bindest.“ Genauso geschah es: Platz 1 Jorge Lorenzo, Platz 2 Dani Pedrosa, dahinter Márquez. Kein Risiko, voller Lohn.

Selbst mit dem Teamkollegen Dani Pedrosa, nach konventioneller Lesart sein erster Gegner, ist inzwischen ein gutes Auskommen: „Sie verstehen sich, lachen viel und gehen abends sogar miteinander essen.“ Etwas, das in anderen Sportarten so definitiv nicht denkbar wäre. Der Schlüssel dazu ist wohl gemeinsamer Respekt, zusätzlich befeuert von der Tat-sache, dass man einen extrem gefähr-lichen Sport betreibt und man sich auf-einander verlassen muss, wenn man mit 350 km/h Rad an Rad kämpft und es kein Carbon-Monocoque gibt, das den Körper schützt, wenn einmal etwas schiefgeht. Das war nicht immer so: Letzte Saison gerieten die zwei im Kampf um die Spitze grob aneinander, kurz herrschte dicke Luft. Doch davon ist nichts mehr zu spüren: Man hat sich ausgesprochen, von Mann zu Mann. Suppo: „Respekt, wie die beiden die Situation gelöst haben.“

Dani Pedrosa hält sich seit einem Jahr-zehnt an der Spitze der MotoGP, er ist neben Valentino Rossi der ausgebuffteste Fuchs im Feld. Sein Urteil über den Kolle-gen: „Marc fährt nicht nur schnell, er ist außerdem schwer zu überholen. Er bremst

extrem schräg in die Kurven rein, dadurch macht er sich sehr breit. Außen geht da gar nichts. Die einzige Chance ist, sich innen rein zu bremsen. Aber dann musst du selber die Kurve noch kriegen.“

Stefan Bradl stimmt zu: „Wir versuchen alle, ihn zu knacken, aber noch hat keiner ein Mittel gefunden.“

Vielleicht macht das Training auf Dirt Track den Unterschied, wo er gewohnt ist, mit rutschenden Motorrädern zu spielen. Noch einmal Klaus Nöhles: „Marc hat den Fahrstil mit dem abgespreizten Bein beim Anbremsen perfektioniert: Er stützt sich mit dem Bein am Asphalt ab, während das Motorrad scheinbar außer Kontrolle tanzt und schlingert. Wenn man genau hin-schaut, erkennt man, dass er das Bike nur ganz lose führt und es seinen Weg suchen lässt, anstatt sich daran festzuklammern wie andere Fahrer. Es wirkt, als hätte Marc mehr Vertrauen in die Fähigkeiten seiner Maschine als die anderen.“

Zu allem Überfluss und zusätzlich zur ganz normalen Brillanz gibt es dann noch diese magischen Márquez-Momente, in denen er der versammelten Gegnerschaft scheinbar aus dem Nichts, in beinahe spie lerischer Manier eine überbrät und sie zusätzlich demoralisiert. Etwa, wenn er auf Yamaha-Strecken – solchen mit offenen, schnellen Kurven – auf seiner Honda mit Respekt abstand die Pole-Posi-tion holt, vor drei Yamahas und einer Ducati, und dann erst kommen die anderen Hondas. Erklärung? Ein Grinsen übers ganze Gesicht.

Für jede Pole-Position bekommt der Pole-Setter von einem Sponsor eine Uhr. Die erste des Jahres behält sich jeweils Marc. Die zweite kriegt sein Vater. Dann wird reihum das Team bedient. Crew-Chief Santi besitzt inzwischen vier der edlen Stücke, er trägt immer das jüngste. Die anderen kommen in seine Wohnung in London, zum signierten Helm vom letzten Rennen des Vorjahres, das den WM-Titel fixierte. „Eines Tages“, sagt Santi, „werde ich zurückschauen und nicht glauben können, Teil von alldem gewesen zu sein und mit einem wie Marc gearbeitet zu haben.“

Wer kann ihn stoppen, wenn schon seine Gegner kaum noch an ihre Chance glauben? Teamchef Suppo glaubt es zu wissen: „Eine kurze erfolgreiche Karriere zu haben ist das eine, eine lange erfolg-reiche etwas ganz anderes. Marc hat das Zeug, noch erfolgreicher zu sein als Valentino Rossi. Das könnte wahrschein-lich nur eine wunderschöne Brasilianerin verhindern, in die er sich verliebt und die ihn auf eine einsame Insel entführt.“www.redbull.com/faster

NUR ER SCHAFFT ES, DAS HINTER-RAD IN VOLLER SCHRÄGLAGE ABHEBEN ZU LASSEN, OHNE STURZ.

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Page 34: The Red Bulletin September 2014 - DE

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Page 35: The Red Bulletin September 2014 - DE

Vorbereitung auf den Saison-Höhepunkt:

Peter Henke mit einem Flatspin 360

beim Training in Terre Rouge, Frankreich (li.)

Page 36: The Red Bulletin September 2014 - DE

Deutschlands Beitrag zur Freestyle-MTB-Weltklasse: Peter Henke, 21, Spezialist für „Mario Kart“ und Double Backflips

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eter Henke ist 21 Jahre alt und stammt aus Ingelheim. Als Neunjähriger versuchte er sich erstmals an Dirtjumps. Im Freeride Mountainbike World Tour-Gesamtranking 2013 landete er auf Platz zehn. Beim Red Bull District Ride in Nürnberg trägt er am 5. und 6. September die deutschen Hoff-nungen – vor allem freuen sich die Fans auf seinen Double Backflip. „Technisch ist der gar nicht so tricky“, sagt Henke im Interview, „dafür umso gefährlicher.“

the red bulletin: Darf man Peter Henke vor dem Start zu einem Run ansprechen?peter henke: Besser nicht. Da bin ich dann doch ein wenig aufgeregt und lieber in mich gekehrt. Ich wäre auch kein guter Gesprächspartner. Gedanklich bin ich da schon auf der Strecke.Beim Red Bull District Ride wird das mit der Ruhe ein wenig kompliziert: Da flippen 50.000 Fans aus, wenn du am Start stehst. Sollen wir die Leute um Ruhe bitten? Quiet, please?Haha, nee, die sollen ruhig schreien. Ich kenn die Situation schon von den X Games 2013 in München. Damals hat der Heim-vorteil geholfen, ich wurde Neunter. Bist du vor dem Start gar nicht aus der Ruhe zu bringen?Doch. Einmal ist mir ein Gedanke durch den Kopf geschossen: „Mist, wo hast du dein iPhone hingelegt?“ Dabei war’s noch in meiner Hosentasche.Und du hast einen Sicherheitslauf hin-gelegt, dass dem Handy nichts passiert?Neeein, natürlich nicht. Der Lauf war dann auch ziemlich gut. Was ist der schwierigste Trick in deinem Repertoire? Der Double Backflip. Also, um genau zu sein, ist er technisch gar nicht so tricky. Dafür umso gefährlicher. Und braucht richtig viel Überwindung. Wenn du

P„ DA S W I C H T I G S T E B E I MD O U B L E B AC K F L I P AU F D E MM O U N TA I N B I K E ? N I C H T N AC H D E N K E N , E I N FAC H M AC H E N ! “

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Page 37: The Red Bulletin September 2014 - DE

Kicker aus Erdhügeln und Park-Ele-mente mit einer Quarterpipe. Ist da irgendwo ein mulmiges Gefühl?Das wird wohl der Skatepark sein, weil ich Sprünge lieber habe. Da sollte ich mir noch was überlegen. Im Moment muss ich aber ohnehin erst einmal wieder in Topform kommen. Noch wegen der vor vier Monaten gebrochenen Rippe?Ja. Und Anfang Juli bin ich beim Crank­worx in Les Deux Alpes wieder gestürzt. Das war für den Heilungsprozess nicht eben optimal. Ich hätte dort noch nicht an den Start gehen sollen – aber du weißt ja: Wichtiger Wettkampf, will man nicht aus­lassen, und die paar Schmerzen blendet man aus. Hat man ja gelernt.Du bist seit elf Jahren Mountainbiker. Was hat sich da denn schon an Ver-letzungen angesammelt?Diverse Brüche, eben die Rippe, dann zweimal der Arm, der linke Mittelhand­knochen, Kreuzbandeinriss, zertrümmerte Kniescheibe. Kleinigkeiten wie Prellungen, Bänderzerrungen und leichte Gehirn­erschütterungen zählt man nicht.

Nie Lust gekriegt auf einen weniger riskanten Sport? Ach, so wild ist es ja nicht. Mein Bruder Felix spielt Handball und war schon wesentlich schlimmer ver­letzt als ich. … die Henke-Brüder bei gemeinsamer Reha auf der Wohnzimmercouch?Hehe, genau. Wir hatten so eine Situation erst vor ein paar Monaten: Er hatte sich beim Snowboarden die Schulter komplett zerstört, und ich hatte ein geprelltes Knie, das höllisch wehtat. Wie habt ihr die Zeit totgeschlagen?Wochenlang „Mario Kart“ zocken auf der Wii. Im Nachhinein eigentlich eine superlustige Zeit.Mit welcher Platzierung wärst du beim Red Bull District Ride zufrieden?

Alles unter den Top Ten wäre perfekt. Und das habe ich auch drauf.Wer ist der Topfavorit?Der Kanadier Brandon Semenuk fährt im Moment unfassbar konstant. Und Thomas Genon aus Belgien kann alles, auch Skate­parks. Das ist grad beim Red Bull District Ride, wo es um die Vielfalt des Freeride­Mountainbikens geht, ein Riesenvorteil.www.redbulldistrictride.com

„ D R U C K S P Ü R S T D U S C H O N I N D E R Q U A L I :E I N D U R C H S C H N I T T S-R U N R E I C H T N I C H T.“

Auf Augenhöhe mit den Dächern von Nürnberg

zögerst oder den Bewegungsablauf ver­masselst, stürzt du böse. Das Wichtigste: nicht nachdenken, einfach machen.Magst du den ersten oder den zweiten Run lieber?Hm. Der zweite wird heftig, wenn du den ersten Lauf verbockt hast. Der erste dient dazu, Sicherheit zu gewinnen und mit einfacheren Tricks einen soliden Score vorzulegen. Klappt das nicht, hast du im zweiten Lauf massiv Druck. Vor allem in der Quali: Da fliegst du raus, wenn du nach einen Durchschnitts­Run beim letzten Sprung nicht noch mal einen aus­packst. Der Gedanke daran kann dich völlig aus dem Konzept bringen.Klingt nicht sehr angenehm, wenn man sich auf den letzten Sprung vorbereitet und dann nachzudenken beginnt … Kann man das nicht ausschalten?

Event: Vorletzter Stopp der FMB Diamond Series, der Cham-pions League der Freeride-Mountainbiker. Schauplatz: die Nürnberger Innenstadt.Kurs: Extrem herausfordernd. Mit Slopestyle, Big Air, Park und Dirt Jump werden gleich vier Disziplinen ver-eint. Allrounder-Qualitäten sind also gefragt!Programm: Freitag, 16.45 Uhr: Quali 1; 18 Uhr: Best Trick Contest; Samstag, 11 bis 12.30 Uhr: Quali 2; 15 bis 17 Uhr: Finale.

R E D B U L L D I ST R I CT R I D E

Die einzige Möglichkeit ist: trainieren, trainieren, trainieren. Bis die Sprünge so sitzen, dass alles wie im Film abläuft. Nur: Die Wettkampfsituation ist nervlich halt noch einmal eine andere Nummer. Und manchmal hat man einfach Pech – das Bike kann Probleme machen, oder du kannst wegrutschen. Beim Red Bull District Ride sind All-rounder-Qualitäten gefragt. Es gibt Hangpassagen, große Sprünge, kleinere

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F R E I H E I T . K R E A T I V I T Ä T . A K R O B A T I K . T A N Z .

C a p o e i r a i s t e i n e b r a s i l i a n i s c h e K a m p f k u n s t m i t W u r z e l n i m f r ü h e n 1 8 .   J a h r h u n d e r t .

U n d v i e l e n Ä h n l i c h k e i t e n z u z e i t g e m ä ß e m P a r k o u r u n d F r e e r u n n i n g .

T e x t : F e r n a n d o G u e i r o s B i l d e r : K a r i n e B a s i l i o

I N S T I N C T SB A S I C

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Danilo Alves (links) und Michael „Aranha“ („Die Spinne“) zeigen auf den folgenden Seiten Moves aus Parkour und Capoeira. Zugrunde liegen ihnen die natürlichen Bewegungen von Tieren.

P A R K O U R V S . C A P O E I R A

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S I D E F L I PBeim „Side Flip“

sorgt ein Bein für den nötigen Impuls, um das andere Bein vom Boden und den

gesamten Körper in eine Drehung zu

bekommen. Hier gibt Danilo dem Ganzen

eine persönliche Note, indem er ein Bein mit

der Hand festhält.

Bei diesem Salto springt der Capoeirista mit geschlossenen Beinen ab und versetzt den Körper in eine Drehung. Wenn er in der Horizontalen ist, können beide Füße in Richtung des Gegners treten.

A R M A D A D U P L A

C A P O E I R A

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Der „Handstand“ (eng lisch ausgespro-chen) wird angewandt, um Hindernisse wie Mauern zu überwinden oder um verschiedene Moves geschmeidig zu beenden.

H A N D - S T A N D

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B A N A N E I R AAuf einer oder beiden Händen zu balancieren ist eine der Capoeira-Grundtechniken. Der „Bananenbaum“ dient als Ausweichbewegung und als Basis für nach folgende Moves.

C A P O E I R A

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Was ist Instinkt? Eine Definition lautet: die Fähigkeit, nur mit natürlichen Fertigkeiten Ziele zu erreichen.

Zu theoretisch? Okay. Dann praktisch: Man geht irgendwo entlang, und

eine Mauer versperrt einem den Weg. Instinkt ist, was das Gehirn als erste Möglichkeit vorschlägt: rauf­klettern, drüberspringen.

Ein anderes Beispiel für Instinkt, diesmal eines aus dem 17. Jahrhundert, aus dem afrikanischen Angola: Das Hindernis war der Nebenbuhler (der auch das schönste Mädchen im Dorf bekommen wollte). Die Lösung: den Kerl niederzukämpfen. Einen Fuß auf den Kopf des besiegten Gegners zu stellen – so sahen das die Regeln vor – und sich damit das Recht der ersten Wahl zu sichern.

Der Wettkampf hieß N’Golo. Mit den Sklaven der portugiesischen Kolonialherren kam der archaische Mix aus Musik, Tanz und Kampf nach Brasilien. Dort entwickelte er sich immer weiter und wurde unter dem Namen „Capoeira“ bekannt – als Ausdruck des kulturellen Erbes der Sklaven, die nach Brasilien verschleppt wurden. (Südamerikas größtes Land ist jenes Land, in dessen Geschichte weltweit die meisten Menschen als Sklaven gehalten wurden.)

Heute ist Capoeira weit mehr als eine Kampf­technik mit großer Tradition. Capoeira ist Kampf­kunst, Unterhaltung, Teil des brasilianischen Alltags, eine eigene Kultur innerhalb des „Roda“ genannten Rings, in dem zwei Capoeiristas einander begegnen.

Und Capoeira wurde in den vergangenen Jahren immer populärer. „Capoeira wird in Fitnessstudios trainiert“, sagt der 29­jährige Capoeirista Michael „Aranha“ (portugiesisch für „Spinne“). Moves wie „Armada Dupla“ (siehe Bild), „Folha Seca“ oder „Bico de Papagaio“ sehen aber nicht nur toll aus, sondern können in einem Kampf auch gefährliche Waffen sein. „Dass man sich beim Spielen in der ‚Roda‘ mal trifft, ist fast unvermeidbar“, sagt er. „Aber der Großteil der Bewegungen dient nicht dem Angriff, sondern dem Ausweichen.“

Schnitt.Ein paar Jahrhunderte nach den ersten N’Golo­

Kämpfen, in den 1980er Jahren, veränderte sich das Leben der Teenager in den Metropolen der Ersten Welt: Videospiele kamen auf, die Städte wurden größer und enger, das Fernsehen bestimmte immer stärker den Rhythmus der Menschen.

Der Franzose David Belle fühlte sich von alldem wie erdrückt. In seiner Zeit bei der Armee hatte er eine Reihe spezieller Fortbewegungstechniken erlernt, die von instinktiven Bewegungsabläufen verschiedener Tiere beeinflusst waren.

Belle verließ seine Stadtwohnung und begann von einem Hochhaus zum nächsten zu springen – und schuf damit eine neue Sportart, die seitdem stetig Anhänger gewinnt und sich permanent weiter­entwickelt: Parkour.

Aus Belles „Erfindung“ entwickelten sich ver­schiedene Varianten wie etwa Freerunning, bei dem im Gegensatz zu Parkour auch akrobatische und stylische Moves eingebaut werden – etwa aus dem Kunstturnen und Breakdance –, während es beim Parkour ja ausschließlich um die Effizienz der Fort­bewegung geht.

Freerunning hat viel mit Capoeira gemein. Da wie dort handelt es sich um einen auf instinktiven Bewegungen und Handlungen basierenden Sport, bei dem es keinen Gewinner gibt.

„ D U B R A U C H S TD E N R H Y T H M U S , U M Z W I S C H E N D E N B E W E G U N G E N D I E S E N F L O W Z U E R R E I C H E N . “

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Danilo Alves, 26, hat als Neunjähriger mit Parkour begonnen.

P A R K O U R

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Freerunner Danilo Oliveira, 26, berichtet von vielen neuen Facetten, die sein Sport in Brasilien entwickelt hat – eben wegen des Einflusses durch Capoeira. „Der ‚Ginga‘ der Capoeira brachte ein neues Element ins Freerunning“, sagt Oliveira. „Wir haben diesen natürlichen Schwung, diese Geschmeidigkeit in der Hüfte, den Ginga, den Samba.“ Ein Top-Free-runner muss heute Capoeira-Moves draufhaben.

Freerunning ist ein urbaner Sport, und das kommt in der Kleidung der Athleten auch deutlich zum Aus-druck. Sie tragen Sneakers, Trainingshosen, weite T-Shirts oder Kapuzenpullis, Beanies oder Baseball-kappen – Hauptsache, die Bewegungsfreiheit des Freerunners und damit die Präzision und Leichtigkeit seiner Moves wird nicht eingeschränkt.

Capoeira wird auf ebener fester Erde oder in nied-rigem Gras gespielt – tatsächlich sagt man „gespielt“ –, Capoeiristas sind barfuß und tragen nur bequeme lange Hosen.

Bei der Capoeira befinden sich die Spieler in der Mitte der Roda, eines Kreises, in dem jeder um sie herum singt und musiziert. (Ähnlich wie bei einer anderen brasilianischen Tradition, dem Samba: Auch dort wird ein Kreis aus Singenden und Tanzenden um den Sambatänzer gebildet.)

Freerunning hingegen ist nomadisch, abenteuer-lich. Während bei der Capoeira viele Bewegungen vom Gegner beeinflusst werden, zählt für den Free-runner nur die Umgebung – sei sie natürlichen Ursprungs oder künstlich geschaffen in Gestalt von Treppen, Geländern oder Mauern. Mehr über Parkour unter: leparkourbrasil.wordpress.com; mehr über Capoeira unter: www.geracaocapoeira.com.br

Michael „Aranha“ („Die Spinne“), 29, ist seit dreizehn Jahren Mitglied der „Geração Capoeira“-Crew von Mestre Bambú.

C A P O E I R A

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Als „B Twist“ bezeichnet man eine Rotation des Athleten um die eigene Achse.

B   T W I S TP A R K O U R

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Die junge US-Band hat ein neues Musikgenre kreiert: G-Punk. Wie es klingt? Laut, leichtfüßig – und vielseitiger als so mancher Plattenladen.

Interview: Florian Obkircher, Bild: Dustin Downing

NEW BEAT FUND

Punks von morgen

laliberte: Das erste Konzert war in New Jersey. Eine Riesenhalle, ausverkauft. Ich machte mir fast in die Hose. Wir gingen raus – und wurden prompt ausgebuht. Die hatten keinen Bock auf eine Vorband. johnson: Niemand kannte uns, niemand wollte uns sehen. Aber ab der Hälfte des Konzerts hatten wir das Publikum auf unserer Seite. Wenn du mit einer großen Band auf Tour bist, brauchst du eine dicke Haut. Und genug Kraft, um aus Gegnern in einer Stunde Fans zu machen.Wie reagiert man auf Buhrufe, wenn man auf der Bühne steht?

Die Songs von New Beat Fund sind Chamäleons. Kaum glaubst du, sie er-kannt zu haben, wechseln sie einfach die Farbe. Gutes Anschauungsbeispiel: die aktuelle Single „Peachez“. Das Stück startet mit einer federnden Funk-Bass-linie. Dann kommt der fette Hip-Hop-Beat. Und plötzlich biegt der Song mit einem brüllend verzerrten Gitarrensolo Richtung Punkrock ab. Um mit außerirdischen Synthesizer-Sounds in einer Psychedelic-Orgie zu enden. Als hätten Green Day, Dr. Dre und Beck gemeinsam einen Song aufgenommen.

Ihrem erfrischend überbordenden Stil-mix haben New Beat Fund den Namen G-Punk gegeben. Wie G-Punk klingt, lässt sich auf dem im Oktober bei Red Bull Records erscheinenden Debütalbum an einer ganzen Reihe von Beispielen nach-hören. Was G-Punk soll, hat die Band bereits definiert: die Welt erobern. Auch wenn der Weg nach oben ein steiniger ist.

the red bulletin: Wie kommt man auf die Idee G-Punk?jeff laliberte: Das kommt von der Musik, mit der wir aufwuchsen. Da war Westküsten-Rap – auch G-Funk genannt – und Punk. Wir hörten Snoop Dogg genau wie Green Day und Rancid.michael johnson: … und Reggae. Und Psychedelic Rock, den unsere Eltern hörten. Unsere Musik ist eine Mischung aus all diesen Einflüssen.Als Missionare des G-Punk seid ihr stän-dig auf Achse. In den letzten 26 Tagen habt ihr 20 Konzerte gespielt. In den nächsten zwei Wochen kommen elf dazu. Und euer Fleiß scheint sich aus-zuzahlen. Letztes Jahr wart ihr Vor-band von Blink-182. Wie war’s?

archer: Wegen Falschabbiegens. Außer-dem fanden sich gewisse Substanzen in unserem Besitz. Als Hippie-Jungs aus Kalifornien waren wir für die dortigen Polizisten eine leichte Beute.archer: Wir mussten eine Nacht hinter Gittern verbringen. Wir waren bekifft und total paranoid – es war fürchterlich. Aber im Rückblick eigentlich saukomisch.Was war der seltsamste Ort, an dem ihr je aufgetreten seid?johnson: Vor Jahren wurden wir gefragt, ob wir am Fest einer lokalen Studentinnen-verbindung spielen wollen. Wir sagten sofort zu. In unserer Vorstellung klang das nach einer verrückten Party mit bar-busigen jungen Frauen. laliberte: Wir hatten damals noch keinen Plattenvertrag. Deshalb luden wir interessierte Manager zu dem Konzert ein. johnson: Als wir mit unseren Instrumen-ten dort ankamen, machten wir Augen: Asiatische Mathematik-Studentinnen verkauften Kuchen und Kekse. Zwanzig Leute, nicht mehr! Wir spielten auf der Veranda vom Verbindungshaus. Die Anlage war schlecht, und in der Mitte unseres Konzerts fing es an zu schütten. Wir zogen den Gig aber durch. Das beeindruckte die Manager. Die meinten: „Jungs, ihr seid echt hart im Nehmen.“Wenn eure neue Platte eine Pizza wäre, was würdet ihr draufpacken?laliberte: So viele Zutaten wie möglich! Bei eurer Stilvielfalt erscheint die Ant-wort sinnvoll. Aber ehrlich, ist eine gute Margherita nicht oft das Beste?laliberte: Wenn du auf Margherita stehst, hörst du besser The XX. Aber wenn du eine Pizza willst, die dich ordentlich satt macht, brauchst du New Beat Fund.www.newbeatfund.com

shelby archer: Wir schimpfen zurück.laliberte: Es ist seltsam: Wenn du dich wehrst, gewinnst du den Respekt des Publikums. Gerade bei Punk-Konzerten. Wie entgeht man auf Tour Lagerkoller?laliberte: Das ist einfach. Jeden Tag gibt es eine neue Stadt, neue Menschen und neue Erfahrungen. Das hält dich frisch.johnson: Wenn etwa der Tourbus in der verschneiten Einöde von Iowa kaputtgeht und du versuchst, trotzdem rechtzeitig beim nächsten Konzert zu sein. Solche Erlebnisse halten die Sache spannend.Sie schweißen jedenfalls zusammen. archer: So ist es. Oder als wir in Nebraska verhaftet wurden.Weswegen?

„Wenn du dich wehrst, gewinnst du

den Respekt des Publikums. Gerade

bei Punk-Konzerten.“

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Besetzung (v. li. n. re.):Paul Laliberte – Bass, Shelby Archer – Gitarre, Michael Johnson – Drums, Jeff Laliberte – Gesang

Diskografie „CoiNz ($)“: EP, 2013

Geschichte Die vier lernten einander in der Schule kennen und machen seit zehn Jahren in verschiedenen Bands miteinander Musik. Vor zwei Jahren gründeten sie schließlich New Beat Fund.

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M A N N E H M E . . . … 166 Rennwagen (zum Beispiel: Audi R8 LMS ultra mit über 500 PS), bekannt wechselhaftes Eifelwetter, die Nordschleife des Nürburgrings – und warte 24 Stunden lang, was passiert. Action ist garantiert!

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N Ü R B U R G R I N G - N O R D S C H L E I F E :

Es ist das verrückteste, wildeste, sicher das schwierigste, für viele Fahrer schlicht das größte

Rennen des Jahres. Und was sagen die Fans?T E X T: W E R N E R J E S S N E R

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W I E A U F D E R P L A Y S T A T I O NBubenträume zum Angreifen: All die schönen Autos, die man sich im Spieleklassiker „Gran Turismo“ hart erdaddeln muss, den wunderbaren Mercedes SLS GT3 in den Farben von Rowe Racing (oben) etwa oder den rattenschwarzen Nissan GT-R der Nissan GT Academy, kann man am Nürburgring live in Action er-leben. Charakteristisch für den Ring sind die Fanbotschaften am Asphalt. Die Fahrer lieben sie, fürchten sie aber auch: Im Regen werden sie ganz schön rutschig, wie auch Neu-einsteiger Felix Baumgartner am eigenen Leib erfuhr (re.).

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F E I E R N A M L I M I TNur eine rechtzeitige Anreise gewährleistet die besten Plätze entlang der Strecke. Was folgt, ist ein 24-Stunden-Grillfest mit den 205.000 besten Freunden. Es wird nonstop gefeiert, getrunken, gelacht und geliebt.

D a s k u l i n a r i s c h e E r l e b n i s b e z i e h t a u c h d i e F a h r e r m i t e i n . Von den Grillplätzen wabern Rauch-schwaden über die Strecke.

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R e n a u l t T w i n g o , O p e l M a n t a , A s t o n M a r t i n , A u d i R 8 :Die Unterschiede zwischen den schnellen und den langsamen Autos sind dramatisch.

E R F O L G R E I C H E S D E B Ü TRacing Rookie Felix Baumgartner und seine erfahrenen Teamkollegen Marco Werner, Frank Biela und Pierre Kaffer brachten den Audi R8 mit der Startnummer 502 nach einem fehler-losen Rennen auf Platz 9 ins Ziel.

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A L L E S , W A S R Ä D E R H A T . . . … fährt. Rap-Legende Smudo zählt zu den Stammgästen der 24 Stunden am Nürburgring. Dieses Mal hätte er einen VW Scirocco mit Pflanzenöl-antrieb beinahe an den Start ge-bracht: Nach dem Qualifying war leider der Motor hinüber. Doch 2015 kommt Smudo wieder, keine Frage.

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23 muss ausweichen und wird von einem weiteren BMW torpediert. Dirks Sieger-tipp desintegriert in den Leitschienen und mit ihm die Tipps einer Reihe anderer Experten. Doch der Rowe-Mercedes schleppt sich in die Box, ist reparabel, die Mechaniker wachsen über sich hinaus, das Auto rollt später das Feld von hinten auf, nur um zwei Stunden vor Schluss end-gültig abgeschossen zu werden. Immer-hin: Das Schwester-Auto, der SLS mit der Nummer 22, stürmt aufs Podium. Rowe-Racing-Teamchef Hans-Peter Naundorf: „Schade für die Nummer 23, das war Pech. Auch wenn es nur ein ziemlich schwacher Trost ist: Immerhin konnten beide Autos ihr Potential zeigen!“

Während sich die Fahrer nach dem Schreck des Start-Crashs am Riemen rissen, wurden entlang der Strecke die Griller angeworfen und die Planschbecken eingelassen. Das Schmuddelwetter der Vorwoche wich pünktlich am Samstag strahlendem Sonnenschein. Der ließ Zelte und Kehlen trocknen; perfekte Voraus-setzungen für ein gelungenes Fest. Das Fan-Leben entlang der Strecke ist nichts für Zartbesaitete, aber das wusste man schon im Vorfeld. Zum Schlafen kommt hier keiner her, zumindest nicht freiwillig. Wenn Fahrer 24 Stunden fahren können, können Fans 24 Stunden lang feiern. Das gilt es zu beweisen, Jahr für Jahr. (So weit zumindest die Theorie von Dirk.)

Das Match an der Spitze war episch, ein Rennen, an das man sich in etlichen Jahren noch erinnern wird. Selbst wenn die BMW zu früh raus waren, die McLaren nur zu Rennstart eine Rolle spielten und sich Aston Martin wie Nissan in der Rolle der wohlwollenden Beobachter gefielen: Was kann es Schöneres geben als Audi gegen Mercedes, auf der letzten Rille bis zur letzten Runde, und nach 24 Stunden liegen 2 Minuten 51 Sekunden und 737 Tausendstel zwischen Platz eins und zwei? Nichts, beschließt Dirk und weiß schon heute, dass er 2015 zum 21. Mal auf die Nordschleife pilgern wird.www.nuerburgring.de

D a s F a n - L e b e n a u f d e r N o r d s c h l e i f e i s t n i c h t s f ü r Z a r t b e s a i t e t e . Aber das wusste man schon vorher.

irk heißt er, und er ist verzückt. „Zwanzig Jahre musst du hierher kommen“, japst er, „zwanzig Jahre, um so was zu erleben!“ Der Grund seiner Euphorie ist leicht nach-vollziehbar. Fünf verschiedene Marken auf den ersten sechs Plätzen, da pocht das Herz des Motorsport-Fans. Dirk hat die brüllenden Chrysler Viper hier erlebt, die flüsternden Diesel-BMW, die DTM-Opel, die immer wieder siegreichen Porsche, er hat die Nachzügler angefeuert, mit den Underdogs gelitten und sich mit den Siegern gefreut. Stuck, Ludwig, Winkel-hock, immer wieder gaben sich ehemalige Formel-1-Piloten auf der Nordschleife die Ehre, Nick Heidfeld etwa in diesem Jahr. Dirk kennt all die Geschichten, er hat schon alles erlebt. Sagt er. Warum ist er dann so aus dem Häuschen?

„Das Tempo, Mensch. Den Speed, den die Spitze heuer geht, habe ich noch nicht erlebt. Die fahren Slalom, Mann!“

Da hat Dirk – Mercedes-Käppi, Jeans-jacke, offenes Hemd – nicht unrecht. Die 8:10 Minuten, die Pole-Mann Kévin Estre mit seinem McLaren MP4-12C für die 25,378 Kilometer gebraucht hat, sind Streckenrekord. Und das, obwohl die technische Entwicklung der Fahrzeuge seit dem Vorjahr eingefroren ist.

Es war also angerichtet, Favoriten nicht leicht auszumachen: Seriensieger Porsche? Vorjahressieger Audi? Co-Favorit Mercedes? Geheimfavorit BMW? Außen-seiter Aston Martin? Oder vielleicht doch einer der McLaren, die im Qualifying die Schnellsten gewesen waren? Dirk hatte sein Geld auf einen Sieg von Rowe Racing im Mercedes SLS GT3 gesetzt, doch da hatte er die Rechnung ohne das wichtigste Gesetz der Nordschleife gemacht, das da heißt: „Du sollst dich nicht täuschen.“ Bereits in der dritten Runde, nach kaum 20 Minuten Renndauer, war der Ring ein Trümmerfeld. Streckenabschnitt Flug-platz, Versuch einer Rekonstruktion: McLaren schneidet BMW, BMW trifft Leit-planke, Rowe-Mercedes mit der Nummer

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E S G E H T U M S E K U N D E N24-Stunden-Rennen haben sich zu einer Serie von Sprints ent-wickelt. Herumrollen ist nicht mehr. Der Vorsprung des sieg-reichen Audi-Teams auf den zweitplatzierten Mercedes betrug in diesem Jahr nicht ein-mal eine halbe Runde.Die Leistungsdichte an der Spitze zwingt die Teams zu perma-nentem Vollgas – auf der Strecke sowieso, aber auch abseits davon. Fahrer- und Reifenwechsel weisen die Präzision von Ballettübungen auf.

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KÖ N I G I N H I E R K O M M T N I C O L E P A C E L L I . W E L T M E I S T E R I N I M S T A N D - U P - P A D D L E B O A R D - S U R F E N .

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W E L L E Nd e rS I E W E I S S S I C H A U C H G E G E N M Ä N N E R D U R C H Z U S E T Z E N .

D I E B R A S I L I A N E R I N I S T N I C H T N U R E I N E P I O N I E R I N I H R E S S P O R T S .

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ANein, gar nicht. Das lief alles eher neben-bei ab, es ging uns allen um den Spaß. Erst als ich mit siebzehn von meinem Aus-tauschjahr in Neuseeland zurück nach Hause kam, fing ich an, mehr und mehr zu surfen. Ich war ja damals noch nie auf einem richtigen Surf-Trip gewesen, hatte also keine Ahnung, auf welchem Level andere Mädchen anderswo surften und ob ich gut war oder nicht. Ich wusste nur, dass ich nichts lieber tat als surfen.

Sie begannen mit normalem Surfen, nicht mit Stand-Up-Paddleboarding. Wie kam’s zu dem Wechsel?Durch meinen Vater. Er brachte vor etwa fünf Jahren ein Board für Rettungs-schwimmer aus Kalifornien mit, in riesigen Lettern stand RESCUE drauf. Es war kein typisches Stand-Up-Board, aber weil es so groß war, begann ich es mit einem alten Paddel meines Vaters als Stand-Up-Board zu verwenden. Ich ritt damit ein paar

m Strand von Arpoador, einer kleinen Halbinsel zwischen Ipanema und Copaca-bana in Rio de Janeiro, liegt Nicole Pacelli auf ihrem Surfbrett und posiert im Bikini für das Red Bulletin-Fotoshooting. Ein Junge auf einem Fahrrad stoppt auf der angrenzenden Ufer promenade, reckt sei-nen Kopf über die Betonmauer, die den Weg vom Strand trennt, und stößt einen ziemlich eindeutigen Pfiff aus.

„Das nenn ich mal eine Meerjungfrau“, sagt er gerade laut genug, dass jeder es hören kann.

Pacelli bleibt ganz ruhig in Pose liegen, nur ihre rechte Hand hebt sich langsam, mit ausgestrecktem Mittelfinger.

Letztes Jahr, da war sie gerade 22 Jahre alt, krönte sich Nicole Pacelli zur Siegerin der ersten Women’s Stand-Up World Tour in der Kategorie „Wave“, in der die Paddleboard-Surfer auf ihren Brettern nicht einfach nur Entfernungen zurücklegen, sondern auch richtig Wellen reiten. Auch in diesem Jahr zählt sie zu den Favoritinnen auf den Titel.

Aber die Brasilianerin ist mehr als nur eine Pionierin ihres Sports.

the red bulletin: Sie kommen aus einer Surf-Familie. Ihr Vater war Surf-Profi, Ihre Mutter Bodyboarderin. Schwer vorstellbar, dass Sie als Kind irgendetwas anderes kennenlernten als Surfen …nicole pacelli: Ich bin in einer Welt voller Boards aufgewachsen, ja. Klar, dass da die Leidenschaft fürs Surfen ganz von selbst kam. Und meine Eltern haben mich auch immer unterstützt. Aber sie legten zugleich großen Wert auf meine Aus-bildung … nun ja, mein Vater vielleicht nicht ganz so wie meine Mutter. Wenn gerade die richtige Welle reinrollte, kam es schon vor, dass er meinte: „Surf ruhig weiter, vergiss heute die Schule!“ (Lacht.) Meine Mutter machte das verrückt.Haben Ihre Eltern Sie auch gepusht? Kennt man ja von vielen erfolgreichen Sportlerkarrieren …

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„ I C H H AT T E K E I N E A H N U N G , O B I C H G U T W A R . I C H W U S S T E N U R , D A S S I C H N I C H T S L I E B E R TAT .“

kleinere Wellen und war sofort fasziniert. Dann tat sich mein Vater mit einem Betrieb aus der Gegend zusammen und fing an Stand-Up-Boards zu erzeugen. Ich benütze noch heute seine Boards. Was kann Stand-Up-Paddling, das Surfen nicht kann?Kennen Sie das, wenn im Wasser zu viel los ist und alle anfangen, um jede einzelne Welle zu kämpfen? Klar, mittlerweile bin ich eine Wettkämpferin, da hat sich vieles

geändert … Aber damals wollte ich ja vor allem Spaß haben, im Wasser sein und die Zeit im Wasser nutzen. Und wenn da irgendjemand neben mir war und sich meine Welle schnappen wollte, verlor ich die Lust. Brach einfach ab und ließ es gut sein. Ich betrachtete Stand-Up-Paddling dann recht bald auch als Herausforderung. Ich wollte mich weiterentwickeln, weil ich Typen gesehen hatte, die mit SUP-Boards ganz anständig Wellen ritten. Das

Family Business: Pacellis Boards baut

ihr Vater, der einstige Surf-Profi Jorge Pacelli.

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„ Z U E R S T H I E LT E N S I E M I C H F Ü R V E R R Ü C K T , A B E R D A N N E R N T E T E I C H J E D E M E N G E R E S P E K T .“

Pacelli in Action auf Hawaii und an ihrem Lieblings-Spot Maresias Beach im brasilianischen Bundesstaat São Paulo.

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wollte ich unbedingt auch schaffen. Und mit jedem Sturz vom Brett lernte ich ein bisschen dazu. SUP war damals noch ziemlich neu. Wie reagierten die Leute darauf, dass ein junges Mädchen mit einem Paddel daherkam?Die meisten wussten gar nicht, was das war. Es kam vor, dass mich Typen fragten: „Was machst du mit dem Paddel?“ Aber mir war das ehrlich gesagt völlig egal. Das Wichtigste für mich war, dass ich im Wasser war und Spaß haben konnte. Und das konnte ich. Egal ob an einem Tag große Wellen reinkamen oder kleine. Wie wurde aus dem Spaß Ernst?Der große Schritt erfolgte 2010. Ich war damals schon auf dem College, Stand-Up-Paddling kam gerade immer mehr in Fahrt, ich machte mich ganz gut, hatte sogar schon Angebote von Sponsoren. Also sagte ich zu meiner Mutter: „Komm schon, ich habe meinen Teil mit dem College erledigt, kann ich jetzt Surferin sein?“ Ich muss ziemlich überzeugend gewesen sein. Denn sie sah schnell ein, dass es keinen anderen Weg für mich gab. Und erlaubte mir, 2010/11 zwei Monate in Hawaii zu verbringen. … man fährt aber nicht einfach nach Hawaii und sagt: Hallo, da bin ich, ich bin jetzt Profi.Nein, darum ging es anfangs auch über-haupt nicht. Es ging darum, mich selbst einordnen zu können, also herauszu-finden, was ich draufhabe, auch im Ver-gleich mit anderen. Als ich ankam, stürzte ich mich gleich mal in die Wellen von Jaws. Ich bin zwar nur die kleineren geritten, aber wir sprechen hier noch immer von 30-Fuß-Wellen! (Rund 9 Meter, Anm.) Gewaltigen Dingern. Als ich die geschafft hatte, wusste ich, ich kann’s packen. Wie hat es sich angefühlt, in diese Monster zu droppen?Einfach geil, unglaublich. … ich meinte: wegen der Angst.Im Vorhinein habe ich nie Angst. Manche können in der Nacht vorher nicht schlafen, aber da bin ich total entspannt. Ich schlafe wie ein Baby. Erst als ich tatsächlich im Revier stand, wurde mir die schiere Größe dieser Dinger bewusst. Da war ich schon ein wenig eingeschüchtert. SUP erlebt in letzter Zeit einen echten Boom. Wie sehen Sie die Entwicklung?Es hat sich vieles geändert, angefangen bei den Boards bis hin zur Anzahl der Leute, die den Sport betreiben. Ich glaube, die Erklärung ist ganz einfach. Es hat des-halb solchen Zulauf, weil es nicht aufs Meer beschränkt ist. Du kannst auf Seen paddeln, auf Stauseen. Und wenn man mit einem großen Board anfängt, schafft

Während meiner zweiten Saison in Hawaii, das war 2011/12. Es gab bereits eine Weltmeisterschaft für Männer, aber nur einen Demo-Bewerb für Frauen. Den gewann ich, außer mir haben damals 15 Mädchen teilgenommen, alles Hawai-ianerinnen. Danach fragte ich den Orga-nisator, ob ich am Bewerb der Männer teilnehmen könnte, der fand in Sunset statt, einem Revier mit viel größeren Wellen. Er sagte, ich könne, allerdings in einer „Oh, das Mädchen ist verrückt, und ich streite mich mal lieber nicht mit ihr“-Art. Er ließ mich am Probetraining der Männer teilnehmen. Die Wellen waren richtig groß an diesem Tag, über zwölf Fuß (knapp 4 Meter, Anm.). Mir war ein wenig mulmig, und ich dachte: „Wo hab ich mich da bloß reingeritten?“ Als ich im Wasser war, brach gleich eine Reihe riesiger Wellen über mir. Ich konnte aber natür-lich nicht mehr zurück. Und nach einiger Zeit surfte ich sogar eine richtig gute Welle … eine Sekunde nach Ende des Heats – es zählte also nicht. Ich wurde Dritte von dreien. Doch sie sagten mir, wenn die letzte Welle gewertet worden wäre, hätte ich mich für die nächste Runde qualifiziert. Jeder kam zu mir, gratulierte, ich erntete viel Respekt dafür, wie ich diesen Heat durchgezogen hatte – sogar von Typen, die ich bewunderte. Werden weibliche Surfer nicht ganz allgemein von Männern unterschätzt?Auf Hawaii kam es vor, dass mich Typen am Weg ins Wasser stoppen wollten und mich fragten: „Bist du sicher, dass du das packst?“ Und ich nur so: „Klar. Geht mir einfach aus dem Weg.“ (Lacht.) Ich weiß schon, was ich mir zutrauen kann.Begleiten Ihre Eltern Sie auch ab und zu auf Ihren Trips?Nicht mehr. Wenn mir mein Vater beim Surfen zusieht, gibt er mir ständig irgend-welche Ratschläge … und er ist dabei nicht wirklich, äh, zurückhaltend, sagen wir es so.Sie sind die Frau, die es derzeit zu schlagen gilt. Ist es schwer, damit umzugehen, dass alle auf Sie schauen? Mir geht’s gut damit. Ich dachte, es würde schlimmer sein. Natürlich höre ich bei jedem Tour-Stopp den Sprecher: „Und nun: die Weltmeisterin – Nicole Pacelli!“ Jeder will also sehen, ob es dieses Welt-meister-Mädel wirklich draufhat. Beim ersten Tour-Stopp dieser Saison in Hawaii war mein Foto am Poster des Contests, da dachte ich: „Okay, jetzt musst du zeigen, was du kannst.“ Zum Glück war ich aber wieder total entspannt, als ich ins Wasser ging. Das ist eine meiner Stärken: Ich bleibe locker und tu, was ich tun muss.

man es sofort, darauf zu stehen und los-zupaddeln. Es gibt sogar aufblasbare Varianten. Jeder, einfach jeder kann es machen, beinah überall. Das ist das Ent-scheidende. Der Rest ist logisch: Aus der Einfachheit entsteht Popularität, daraus entsteht weiteres Wachstum, zusätzliche Aufmerksamkeit der Medien, was zu mehr Sponsoren führt, zu mehr Investitionen, mehr Events und mehr Leuten, die zeigen, was sie draufhaben. Das ist natürlich für mich das Wichtigste. Was wäre es wert, ein toller SUP-Boarder zu sein, wenn es keine Wettbewerbe gäbe, in denen man sich mit anderen messen kann?Und wie steht es um das Verhältnis von Stand-Up-Paddleboardern und Surfern?Na ja, einige Leute mögen uns nicht wirk-lich … (lacht). In Hawaii haben sie mich mal aus dem Wasser gejagt. In Brasilien hatte ich nie Probleme, aber in Waimea (in Hawaii; Anm.) kam ein Einheimischer und sagte, ich solle raus aus dem Wasser und mich hier nicht mehr blicken lassen; dass es gefährlich sei, wenn ich hier surfte.Inwiefern gefährlich?Das ist die Kehrseite des Erfolgs: Leute, die nie zuvor gesurft sind, stellen sich einfach so auf ein SUP-Board. Es ist von Anfang an viel leichter, auf so einem Brett auf-zustehen, also kann es vorkommen, dass Anfänger gleich mal überall rumkreuzen … und das kann natürlich gefährlich werden. Für sie selbst und für andere.Wann haben Sie angefangen, an Wett-kämpfen teilzunehmen?

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Zweiradantrieb, Dieselmotor: Peugeot ist wild entschlossen, beim Dakar-Comeback die Allrad-Gladiatoren zu entthronen. The Red Bulletin war bei den ersten Tests von Carlos Sainz mit seinem 2008 DKR dabei.

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reitag, 27. Juni 2014, Domaine de Galicet, eine Teststrecke am Rande der Normandie, 70 Kilometer westlich von Paris. Ein LKW von Peugeot Sport rollt auf den Parkplatz, Mechaniker machen sich an der Lade­rampe zu schaffen. Vorsichtig entladen sie ihre kostbare Fracht: einen martialisch aussehenden Offroad­Buggy, der hoch auf vier wuchtigen Stollenreifen thront.

Philippe Wambergue, dem Besitzer der Anlage, ist deutlich anzusehen, wie sehr ihn dieser Moment bewegt. Der Sechsund­sechzigjährige war früher selbst Renn­fahrer, der an der Rallye Paris – Dakar elf­mal teilnahm und 1989 und 1990 einen Peugeot 205 T16 Grand Raid­Werks wagen durch die afrikanische Wüste trieb.

Die Domaine de Galicet ist eines der bevorzugten Testgelände für Peugeot, Wambergue ist also daran gewöhnt, Geburtsstunden kommender Motorsport­Legenden zu erleben. Dieser Tag ist den­noch ein ganz besonderer für ihn: „Die Erinnerungen an große Zeiten werden wach.“ Mit leuchtenden Augen erzählt der Franzose von den vier Siegen in Serie, die Peugeot bei der härtesten Offroad­Rallye der Welt holen konnte, von 1987 bis 1990, ehe man sich vom Rennen zurückzog.

Auch Carlos Sainz, zweifacher Rallye­Weltmeister und Dakar­Sieger 2010, ist aufgeregt: „Ein großer Augenblick, der Beginn eines neuen Abenteuers. Die ersten Meter im neuen Auto. Wir stecken voller Hoffnungen und Erwartungen, die sich heute erfüllen – oder enttäuscht werden.“

Der Champion steckt schon im Overall, leert noch seine Taschen, bevor er in den

Wagen klettert. Sein Handy übergibt er einem prominenten Zuschauer: Stéphane Peterhansel, mit elf Siegen erfolgreichster Fahrer in der Geschichte des Rennens, wird ebenso wie Sainz und Cyril Despres, der den Lenker seiner Yamaha gegen ein Lenkrad eintauscht, im Januar die Dakar in einem Peugeot in Angriff nehmen.

Frustriert, dass nicht er für die ersten Meter im neuen 2008 DKR auserwählt wurde? Peterhansel winkt ab. „Überhaupt nicht. Ich verstehe, dass Carlos diese erste Fahrt machen darf. Er hat mehr Erfahrung mit dem Zweiradantrieb, schließlich hat er die letzten zwei Dakars in Red Bull­Buggys bestritten. Aber es ist trotzdem wichtig für mich, hier zu sein. Der Spirit des Pro­jekts ist hier extrem intensiv. Eine wahre Inspiration für jeden, der dabei sein darf.“

Der technische Leiter des Projekts, Jean­Christophe Pallier, hält sich unter­dessen im Hintergrund. „Ich bin jedes Mal angespannt vor der ersten Fahrt“, gesteht er. „Aber diesmal vielleicht sogar noch ein bisschen mehr als sonst.“ Der Grund ist einfach: Pallier ist verantwortlich für

FW E LT P R E M I E R EDas Cockpit des Peugeot 2008 DKR vor der ersten Fahrt. Das Ziel des Projekts könnte höher nicht gesteckt sein: Man will den ersten Sieg eines zweiradgetriebenen Diesel-Autos bei der Dakar Rallye einfahren. Für Jean- Christophe Pallier, den technischen Leiter des Projekts, wäre das „nach 35 Auflagen der Dakar eine sensationelle Premiere“.

D I E K O R Y P H Ä E NCarlos Sainz (u.), Rallye-Welt-meister 1990 und 1992, bildet für die Dakar 2015 ein Team mit dem fünfmaligen Dakar-Motorradsieger Cyril Despres und Stéphane Peterhansel, der die Dakar auf zwei und vier Rädern elfmal gewann.

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„Die ersten Meter im neuen Auto. Wir stecken voll Hoffnungen und Erwartungen, die sich heute er­füllen – oder ent­täuscht werden.“C A R L O S S A I N Z

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die technische Umsetzung einer gewagten Herausforderung – mit Zweiradantrieb und Dieselmotor die Vormachtstellung der Allradfahrzeuge zu brechen. Noch nie gewann ein Auto mit dieser Kombination die seit 1978/79 ausgetragene Dakar. „Wir haben letztendlich dem besseren Fahr­verhalten des Zweiradantriebs den Vorzug gegeben“, so Pallier. „Vor allem erlaubt uns das Reglement im Vergleich zu 4×4 mehr Freiheiten: geringeres Gewicht, größere Räder, längere Federwege.“ Auf schlech­ten Pfaden sind Allradler klar im Nachteil.

Auf den Weg gebracht wurde das ehr­geizige Projekt beinahe auf den Tag genau vor einem Jahr, unmittelbar nach Sébastien Loebs Erfolg auf dem Pikes Peak in Colo­rado, wo dem französischen Rallye­Super­star beim legendären Bergrennen in einem Peugeot­Prototyp ein Fabel­Strecken­rekord gelang. Wie viel Pikes Peak steckt im Dakar­Peugeot? Fast nichts, verneint Bruno Famin, Direktor von Peugeot Sport. „Asphalt und Wüste sind grundverschie­dene Terrains, da gibt es keine Gemein­samkeiten. Der 2008 DKR ist quasi das Gegenteil des 208 T16 Pikes Peak.“

Dass Peugeot dennoch nach einem Vierteljahrhundert Dakar­Abstinenz so schnelle Fortschritte bei der Entwicklung des 2008 DKR erzielte, hat einen simplen Grund: Bei Peugeot Sport war die Liebe zu dieser Rallye nie erloschen.

Carlos Sainz drückt den Startknopf, und hinter ihm erwachen die 340 PS des V6­Biturbo­Dieselmotors zum ersten Mal. Es ist nicht das wütende Bellen des 208 T16 Pikes Peak, das Geräusch erinnert eher an den 908 HDi, der bei den 24 Stunden von Le Mans 2009 den Sieg davontrug.

Einmal würgt Sainz beim Spiel mit der Kupplung den Motor ab, nach dem zweiten Start darf er dann die Muskeln spielen lassen. Auf seinen hohen Rädern rollt der Wagen auf die Piste, die ersten paar Meter muten recht zögerlich, bei dem geringen Tempo beinah unbeholfen an. Nach vier Minuten sind Fahrer und Wagen sicher zurück. Sainz wirkt ein wenig betreten, Jean­Christophe Pallier beruhigt ihn lachend: „Ist doch ganz normal, dass du ihn abwürgst. Die Pedalanordnung ist ja noch die vom Prüfstand.“

Carlos lässt die Position seines Sitzes nachjustieren, während die Elektroniker die von gut hundert Sensoren erfassten Daten überspielen. Als der Sitz passt und alle Daten gesichert sind, startet Sainz zur zweiten Ausfahrt, schon etwas länger und

Drückt Carlos Sainz den Start-knopf seines Peugeot 2008 DKR, dann erwachen hinter ihm 340 Diesel-PS zum Leben.

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durchaus forsch, was als gutes Zeichen zu deuten ist. Als Sainz zurückkommt, wirkt er nicht ganz zufrieden. „Keine Boden­haftung“, rapportiert er lakonisch.

n der Seite von Projektleiter Pallier hält ein junger Ingenieur jeden Kommentar gewissenhaft fest, über Motor, Fahrwerk, Getriebeabstufung. Dann lässt Sainz die Bestie wieder von der Leine, diesmal über eine längere Versuchspiste, die den Dakar­ Bedingungen schon recht nahe kommt.

Der erste Härtetest: So sieht das offen­bar auch Sainz. Er fordert den 2008 DKR, zwingt ihn in Sprünge, deren Landungen den Federweg ausloten, Steine, Sand, Staub spritzen aus den Kurven. Je fordern­der das Terrain, desto souveräner wirken Fahrer und Wagen. Man sieht, wie sich die wuchtigen 37­Zoll­Räder und der gewaltige 460­mm­Federweg (gegenüber 250 mm bei der Allrad­Konkurrenz) auf das Fahrverhalten auswirken.

Stéphane Peterhansel, bisher ebenso stiller wie aufmerksamer Betrachter an der Buckelpiste, nickt zufrieden: „Der Wagen scheint mir ein bisschen zu hoch eingestellt, aber das ist normal. Wir haben ja noch gar nicht mit der Weiterentwick­lung begonnen. Der Test heute diente nur

S T A R T S C H U S SAm 27. Juni 2014 sind die Peugeot-Techniker und die Piloten auf der Teststrecke Domaine de Galicet Zeugen eines historischen Moments: Die „Wüstenbestie“, das Modell 2008 DKR, wird end-lich losgelassen. Bereits Ende der 1980er Jahre hatte das französische Werksteam die Rallye Dakar dominiert.

dazu, sicherzustellen, dass alle Elemente funktionieren.“ Sainz hatte bereits zuvor ein befremdliches Fahrverhalten moniert und die Testfahrt abgebrochen, um nichts zu riskieren. Seine Vorsicht wird belohnt: Als der 2008 DKR wieder zur Basis zurück­gekehrt ist, inspiziert das Mechaniker­team, assistiert von einem interessierten Peterhansel, den Buggy gewissenhaft. Tatsächlich hatten sich drei Schrauben am Getriebegehäuse gelockert. Wenige Minuten nach der Reparatur kann Sainz erneut starten, und dieses Mal stoppt er erst wieder gegen 22 Uhr.

Es ist dunkel geworden, die Nacht ist längst über die Domaine de Galicet her­eingebrochen, als Carlos Sainz eine erste Bilanz zieht: „Wir sind erst wenig gefahren, und noch dazu auf einer Strecke, die vom Typ her eher einer WRC­Rallye­Strecke als einer Rallye­Raid­Prüfung ähnelt. Darum ist es schwierig, Vergleiche mit anderen Autos zu ziehen, die ich vorher fahren konnte.“ Er blickt ernst, aber dann lächelt er: „Natürlich ist noch viel zu tun, was Zuverlässigkeit und Performance angeht, aber was das Wichtigste ist: Wir wissen, der 2008 DKR hat das Potential, auf das wir hingearbeitet haben.“www.redbull.com/peugeot-returns

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Page 71: The Red Bulletin September 2014 - DE

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A C T I O N !R E I S E N / E Q U I P M E N T / P A R T Y / W O R K O U T / C I T Y G U I D E / M U S I K / E V E N T S / T V

Ihr Programm im September

Luft anhalten!W I E M A N T H A I L A N D S U N T E R WA S S E R W E LT M I T E I N E M AT E M Z U G E R K U N D E T. REISEN, Seite 72

Dieser Lautsprecher kennt Ihren Musik­

geschmack, Seite 78.

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ACTION !TRAVEL

Atemlose Tiefe  F R E E D I V I N G   E I N M A L T I E F L U F T H O L E N : W E R , B I T T E , B R A U C H T A U F KO H TA O P R E S S L U F T F L A S C H E N ?

A C T I O N Ü B E R

W A S S E R WAS KOH TAO NOCH

ZU BIETEN HAT

Ziemlich genau eine Minute lang kann ein durch-schnittlicher Mensch die Luft anhalten. Zu kurz, um einen repräsentativen Teil der unendlichen Tiefen der Weltmeere ohne Atemgerät zu erkunden. Während manche nun mit Pressluftflaschen und Atemregler auf Tauchstation gehen, suchen andere einen größeren Thrill: Apnoetauchen, Tauchen mit angehaltener Luft. Ein heißer Tipp dafür: die thailändische Insel Koh Tao mit der Blue Immersion Freediving School. Dort lernt man als Anfänger schnell eines: mit der richtigen Technik die Zeit, die man mit einem Atem-zug auskommt, zu vervielfachen. Beim Apnoe- oder Freitauchen macht man generell schnell Fortschritte. Nach nur zwei Trainingstagen in Koh Taos Gewässern erreichen Rookies Tiefen von 20 Metern – in ebenso atemlosen wie atemberaubend schönen drei Minuten. Was man in der Schule trainiert? Den Tauchreflex aus-zulösen: eine Körperreaktion auf Sauerstoffmangel, der Puls wird verlangsamt, der Kreislauf zentralisiert. „Freitauchen ist Freiheit. Keine schwere Ausrüstung, keine lauten Atemgeräusche“, sagt Carrie Miller, aus-tralische Freitaucherin, „dafür fühlst du Klarheit und eine tiefe innere Ruhe. Du bist eins mit dem Meer.“ Linda Paganelli, 15fache italienische Freedive-Rekord-halterin, ergänzt: „Wichtig ist Entspannung, um Ener-

gie zu sparen oder um Panik oder Blackouts vorzubeugen. Training ist wichtig, doch beim Freediven soll man relaxt sein. Dann kann das Abenteuer beginnen.“

Nach zweitägigem Trai-ning: ein 20-Meter-Apnoe- Tauchgang in Thailands

Schnell runter„Schon nach dem Anfängerkurs 20 Meter tief tauchen?“, fragt Kursteilnehmer Tony Newman und fügt hinzu: „Klingt unmöglich. Ist aber eigentlich nur eine Kopfsache.“

Ein 2-Tages-Kurs kostet 5500 Baht (125 Euro): blue-immersion.com

OFF ROADKoh Tao ist nur

21 km² groß. Also an einem Tag aus-zukundschaften.

Am besten auf einem Quad. Doch

Vorsicht: Das Landesinnere ist

ebenso aufregend wie zerklüftet.

kohtaomotor bikes.com

ZU BERGKoh Tao ist ein

Paradies für Boul-derer. Erfahrene Kletter-Instruk-

toren kennen die besten Routen

auf teils noch un-berührten Felsen.gtadventures.com

AM WASSERKoh Taos ruhige

Gewässer sind per-fekte Playgrounds für Wakeboarder.

Tipp: Die Sessions am Abend starten, dann kommt man

keinen Fischer-booten in die Quere.

buddhaview- diving.com

INSIDER-TIPPNICHTS MACHEN!

„Je weniger du selbst übst, desto besser“, sagt Linda Paganelli. „Man kann viel falsch machen,

wenn man versucht, sich selbst etwas beizubringen. Für den Kurs brauchst du keine Vorbereitung.

Sei einfach entspannt und erwarte nicht zu viel.“

Das ist der Walhai. Nicht hübsch, aber harmlos

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„Von der Logik her dürfte ich gar nicht Weltcupsiegerin sein“, sagt Jain Kim, Ge-samtweltcupsiegerin 2013 in der Disziplin Lead Climbing, dem Beklettern anspruchs-vollster, bis zu 20 Meter hoher Routen, „denn ich bin nur 1,52 Meter groß. Und habe weniger Reichweite auf der Kletter-wand als die meisten Top-Athletinnen. Ein Riesennachteil.“ Den die 22-Jährige aber mit konsequentem Beweglichkeits- und Ausdauertraining seit Jahren erfolgreich kompensiert: „Fünf Stunden täglich, fünf-mal die Woche drille ich meinen Körper. Und zwar mit Hanteltraining für dynami-sche Moves, Stretching, um Drehungen und Biegungen an der Wand geschmeidig auszuführen, und sehr vielen Ausdauer-einheiten. Zum Beispiel kletterst du die gleiche Route immer und immer wieder – bis du nicht mehr kannst. Tut richtig weh, dafür bist du megahappy, wenn du es ein-mal öfter hinauf schaffst als am Vortag.“jainkim.co.kr

Power-Rumpf  L E A D C L I M B I N G   J A I N K I M , D O M I N I E R E N D E K LET TER IN DER SAISON, IST VIELLEICHT K L E I N E R , DA F Ü R A B E R B E W EG L I C H E R U N D A U S D A U E R N D E R A L S D I E KO N K U R R E N Z .

Jain Kim, Süd­korea, 1,52 m, 43 kg, Weltcup­siegerin 2013 im Lead­Klettern

ACTION !WORKOUT

G R E I F Z U !WIE MAN SEINE FINGER TRAINIERT

Z E I G E H A L T U N G !„Klettern ist ein Ganzkörper­Sport. Besonders wichtig ist aber ein starker Rumpf: Er entlastet andere

Muskelpartien. Ein großer Teil meines Ausdauertrainings findet auf dem Boden statt.“

Stärke den Rumpf: rechtes Bein anheben, linken Arm strecken. 20 Sekunden verharren. Seitenwechsel.

Rechtes Bein maximal abspreizen, rechten Arm strecken. Wechsel nach 20 Sekunden.

KLETTERER­BODEN­WORKOUT „Fingerkraft ist beim Klettern maßgeblich! Je stärker die Finger, desto schwieriger die Route, die du meistern wirst. Mit dem ‚Gripmaster‘ erhöhst du rasch und effektiv die Power der Finger­beuger. Zudem eignet er sich als Aufwärm­Tool vor dem Wettkampf.“

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ACTION !MY CITY

„Was ich an Almaty liebe? Die Vielfalt. Ob Basar oder Techno-Schuppen: An jeder Ecke findet man die Kulturen Europas und Asiens im Einklang“, sagt Almatys innovativster Architekt Bekzat Amanjol über die kasachische Wirtschafts- und Kulturmetro-pole. „Dann die Architektur: modernste Wolken-kratzer, die zu den alten Sowjet-Bauten einen auf-regenden Kontrast bilden. Oder das pulsierende Nachtleben: Clubs, Bars, verstreut über die ganze Stadt. Und die atemberaubende Natur: von Almaty ist man zügig im bis zu 5000 Meter hohen Tian-Shan-Gebirge, wo man Gletscher bewandern kann oder seltene Schneeleoparden bewundern.“

Bekzat Amanjol, Almatys Star- Architekt

„Wo Asien mit Europa flirtet“ A L M AT Y  W EST EN UND OST EN, V ERG A NGENHEI T UND Z U K U N F T, N I G H T L I F E U N D A B E N T E U E R : K A S AC H S-TA N S M E T R O P O L E I S T E I N G E N I A L E R T R E F F P U N K T.

T O P F I V EWAS MAN IN ALMATY UNBEDINGT ERLEBEN MUSS

TREKKINGDie Tour auf den Khan Tengri (7010 m hoch) gilt als eine der schönsten Expeditionen der Welt. Dauer: 28 Tage. kantengri.kz

SHYMBULAKGornajastraße 640

„Skifahren in City-Nähe? Klar! Nur 25 Kilometer von Almaty liegt das Wintersport-Paradies samt FIS-Strecke und vieler Offpist-Routen. Im Sommer verwandelt sich Shymbulak in ein MTB-Downhill-Resort.“

EISSTADION IN MEDEOGornajastraße 465

„Eines der höchstgelegenen Freiluft-Eisstadien der Welt – 1690 Meter. Sowjet-Ära! Im Winter wanken da beschwipste Teenager abends auf Schlitt-schuhen zu Popmusik und Disco-Lichtern. Sehenswert!“

ARTiSHOCK-THEATERKunajevstr. 49/68

„Ich mag an sich kein Theater. Aber die Wucht dieser Impro-visations- und Pantomime-künstler ist elektrifizierend. Die Artishock-Shows werden regelmäßig mit internatio-nalen Preisen überhäuft.“

H I N A U F !KASACHSTANS BERGE: 25 KM VON ALMATY BE-GINNT DAS ABENTEUER.

COFFEEDELIA Kabanbai-Batyr-Str.

„Almatys Nachtleben ist west-lich geprägt: Checkt den E-Music-Club Da Freak oder die Hip-Hop-Disco Chukotka. Zuvor aber im Coffeedelia (o.) für kulinarische Unterlage sor-gen. Kasachen sind trinkfest.“

GRÜNER BASARZhibek-Zholy-Str. 53

„Pures Orientgefühl am größ-ten Markt der Stadt – mit handgestrickten Fäustlingen, koreanischem Ziegenkäse und Markenware zu verdächtig niedrigen Preisen. Geldbörse besser sicher verwahren.“

PARAGLEITENÜschqongyr (auf 1969 m) ist Almatys Paragleit-Hot-spot. Top-Bedingungen dank Warm/Kalt-Luftströme:samuryk.kz (russisch)

TAUCHENDer auf 2000 Meter Höhe gelegene Kaindysee ist ein Geheimtipp. Atemberau-bend: der Nadelwald unter Wasser. dive.kz

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MØ // Alle Farben // Milky Chance // MoonbooticaBroken Bells // Sohn // Foster The People // Haim

besser anders.Die 2-CDJetzt bei iTunes und im Handel

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76 THE RED BULLETIN

ACTION !PROFI-GEAR

G R I L L G A D G E T S

KLEINE HELFER FÜRS PERFEKTE BBQ

Der Ferrari unter den Grills heißt wie ein Amerikaner und kommt aus Deutschland: „Bob“ ist zugleich Smoker, Griller und Pizzaofen. Der für den gelungenen Sommerabend unverzichtbare rauchige BBQ-Ge-schmack ist dem Einsatz natürlicher Holzpellets zu verdanken, die Tempe-ratur lässt sich stufenlos von 80 bis

480 °C steuern (übrigens: auch via App). Bob, selbstredend mehrfach ausgezeichnet, besteht aus feuer-festem, rostfreiem Stahl und zwei Millimeter starkem verzinktem, pulverbeschichtetem Stahlblech. Mit knapp 3700 Euro nicht billig, aber das gute Stück ist für die Ewigkeit konstruiert. www.grillson.com

Hitze des Gefechts B O B G R I L L S O N H O L Z P E L L E T G R I L L  W EG E N D E R S AC H E M I T D E M F L E I S C H U N D D E M S O M M E R : H I E R DA S D I N G , M I T D E M P R O F I S L AU E N ÄC H T E AU F H E I Z E N .

Gar nicht verkehrtSaftigkeit als höchstes Ziel: Steaks werden mit direkter Hitze scharf angebraten, große Fleischstücke indirekt gegart.

Auf AchseTrotz 120 kg: zwei

leichtgängige Golf-Caddy-Räder

machen „Bob“ mobil.

Grad richtigDie stufenlose

Temperatur-regelung macht

„Bob“ zum Smoker (bei ca. 100 °C), Griller

(180 bis 320 °C) und Pizzaofen

(400 °C).

TORTILLA-KORBTortilla hinein und auf den Grill. Dank Antihaftbeschich-tung erspart man sich das Putzen

(ca. 10 Euro).outsetinc.com

POTATO GRILLER

Kartoffeln einfach aufs Stahlrack

spießen – spart Platz auf dem Gril-

ler (ca. 18 Euro).cuisinart.com

iGRILL 2Mini-Bluetooth-Thermometer:

Mein iPhone weiß, wann das Fleisch

durch ist (ca. 75 Euro).

idevicesinc.com

GRILLBOTDrei rotierende

Stahlbürsten be-freien den Griller

von bösen Essens- und Fettresten (ca. 150 Euro).

grillbots.com

Ganz schön sauberBei der Pyrolyse heizt der Grill auf 480 °C, Fett und Reste verbrennen zu Asche. Heißt: nie mehr putzen.

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DIE 24 BESTEN FREERIDER DER WELT ROCKEN

DIE NÜRNBERGER ALTSTADT!

6.9.14START 15 UHR

NÜRNBERG

BEST TRICK CONTEST

5.9.2014 · 18 UHR

EINTRITT FREI!

Page 78: The Red Bulletin September 2014 - DE

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ACTION !LADEN & LAUSCHEN

78 THE RED BULLETIN

W U N D E R T Ü T EGADGET DES MONATS

AETHER CONEDer Lautsprecher nimmt Songwünsche via Sprachbefehl entgegen und erstellt auf deren Basis ein individuelles Musik-programm. Praktisch. Was den Player aber von seinen Artgenossen abhebt: Er

ist lernfähig. Welche Titel Sie wiederholen und

überspringen, wird ge-speichert, sodass er

Ihren Geschmack immer besser

kennen-lernt.

T A N Z - T VHOUSE-MUSIK WIRD

DREISSIG. HIER DREI DOKUS ÜBER

DAS DANCE-GENRE, DIE SIE ZUM

HOUSE-EXPERTEN MACHEN.

Über acht Millionen Menschen sahen auf YouTube zu, als Felix Baumgartner 2012 aus der Stratosphäre sprang. So auch Sam McTrusty. Denn der Song „Free“ seiner Band Twin Atlantic begleitete Baumgartners Rückkehr auf die Erde. Das gleichnamige Album bescherte dem schottischen Quartett 2011 auch einen Achtungserfolg: Platzierung in den englischen

Top 40, Tourneen mit Stars wie Blink-182. Mit dem dritten Album „Great Divide“ will die Band nun international groß durchstarten. Die Vorzeichen scheinen günstig: Die Platte besticht mit zwölf stür-mischen Rockhymnen zwischen Härte und Herz-Schmerz. Welche Songs McTrusty und seine Jungs bei der Arbeit inspirierten – und warum –, erklärt der Sänger hier.www.twinatlantic.com

Der Song er-schien, als wir in Los Angeles mitten in den Aufnahmen steckten. Und wir waren begeistert: So experimentell

hatte Kanye noch nie geklungen. Davon inspiriert stimmten wir unsere Gitarren anders, spielten mit Effekten und nah-men zwei Songs mit dem Laptop auf anstatt im großen Tonstudio. Das war ungewohnt, aber sehr erfrischend.

Als Teenager hörte ich Pop-Punk-Bands, aber Eddie Vedders Stim-me fand ich zu männlich. Erst durch diesen Song von 2009

wurde ich zum Pearl-Jam-Fan. Vor allem der Text von „Just Breathe“ berührt mich. Vedder ist ein Meister darin, Emo-tionen in Worte zu packen – und dabei Klischees zu vermeiden. Er findet neue Metaphern, seine eigene Sprache.

Jonny Buck-land von Cold-play ist mein Lieblings-gitarrist. Er ist kein Virtuose, er spielt keine argen Soli. Im Gegenteil:

Buckland hält sich zurück. In „Fix You“ spielt er vier Noten. Aber jede davon sitzt perfekt. In dem Moment, in dem seine Gitarrenmelodie einsetzt, kriege ich Gänsehaut. „Weniger ist mehr“, das war auch unser Motto für das neue Album.

Der Song begleitet uns: Früher hörten wir ihn an, um uns von der Aufnahme studiotech-nische Kniffe abzuschauen,

und spielten ihn bei Konzerten ab, bevor wir auf die Bühne kamen – um das Publi-kum in Stimmung zu bringen. Auf der neuen Platte verwendeten wir sogar das Klavier, mit dem Freddie Mercury den Klassiker 1975 eingespielt hat.

Ein Lehrstück in Sachen Songwriting. Du hörst „Thunder Road“ nicht, du fühlst es. Springsteen singt vom

Ausbruch aus dem Alltag, von der Sehn-sucht nach einem besseren Leben. Inbrünstig, lyrisch, ehrlich. Jedes Mal, wenn ich bei einem Text nicht weiter-komme, höre ich mir dieses Stück als Inspiration an. Es hilft immer.

Am Klavier von Queen  P L AY L I S T   S P R I N G S T E E N I N S P I R I E R T I H N B E I M T E X T E N , C O L D P L AY B E I M G I TA R R E S P I E L E N : D E R T W I N -AT L A N T I C -S Ä N G E R Ü B E R F Ü N F S O N G S , D I E D A S N E U E A L B U M S E I N E R B A N D P R Ä G T E N .

Kanye West „Black Skinhead“

Pearl Jam „Just Breathe“

Coldplay „Fix You“

Queen„Bohemian Rhapsody“

Bruce Springsteen „Thunder Road“

Sam McTrusty, 26, Sänger und Gitarrist von Twin Atlantic

„MAESTRO“Der Film zeigt den Weg von der Disco-

Musik zu House: Larry Levan legte um 1978 mit sei-

nem neuen DJ-Stil im New Yorker Club

Paradise Garage den Grundstein für

das neue Genre.

„PUMP UP THE VOLUME“2-Stunden-Doku

über die Acid-House-Anfänge um

1984 in Chicago: die wichtigsten

Tracks, die ersten Clubs und Inter-

views mit Gründer-vätern wie Mar-shall Jefferson.

„THIS AIN’T CHICAGO“

1987 schwappte House-Musik nach Europa. In England

entwickelte sich ein eigener Stil mit Wiesen-Raves und

Pillen, die beim Ausdauertanzen halfen, wie Zeit-

zeugen berichten.

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Page 79: The Red Bulletin September 2014 - DE

THE RED BULLETIN 79

A L L E M I T Z U M I R !DIE FEIER GEHT

NACH DEM CLUB IM WOHNZIMMER

WEITER? HIER DREI NÜTZLICHE APPS

FÜR DIE PARTY NACH DER PARTY.

DRUNK DIAL NO!

Digitaler Selbst-schutz: Mit dieser

App können Sie temporär Telefon-kontakte sperren.

Entgleist-impulsive nächtliche SMS

an den Chef oder die Ex-Partnerin sind damit aus-

geschlossen.

TRAKTOR DJAuf dem Touch-

screen mixen und scratchen Sie sich durch die Tracks

Ihrer iTunes- Library. Damit die DJ-Musik daheim

auch ohne Platten-spieler weiter-laufen kann.

PRATERSAUNAWaldsteingartenstraße 1351020 Wienwww.pratersauna.tv

ACTION !FEIERABEND

An die tausend Besucher fasst

das Areal der Pratersauna.

Pool-Party W I E N   S C H W I M M B A D, G A L E R I E , B I S T R O, C L U B : D I E P R AT E R S A U N A I S T D E R I D E A L E O R T, U M S I C H L A U E S O M M E R N Ä C H T E U M D I E O H R E N Z U S C H L A G E N .

Geschwitzt wird in der Pratersauna seit 1965: Einst taten es die Gäste im Dampf‑bad, heute die Nachtschwärmer auf der Tanzfläche zu Deep House und Techno. Vor fünf Jahren pachteten Hennes Weiss und Stefan Hiess die alte Sauna und bau‑ten sie zum Club um. Oder genauer: Sie schufen „einen ‚Social Life & Art Space‘, der Leuten mehr bietet als Drinks und DJ‑Musik“, sagt Weiss. Heute beherbergt die Pratersauna auf 3000 m² einen Garten mit Freiluft‑Pool, in dem die Besucher im Sommer tagsüber – mittwochs auch nachts – baden. Dazu eine Galerie für junge Kunst (aktuell: 100.000 Sticker des aus Serbien stammenden Wiener Künstlers Milan Mladenović) und ein Burger‑Bistro im Freien für die Stärkung am Weg von der und zur Tanzfläche. Beinahe monat‑lich kommen neue Ideen, Attraktionen und Partykonzepte dazu: vom Flohmarkt bis zum Elektronik‑Festival „Praterunser“. Neuerdings mietet sich auch die benach‑barte Wirtschaftsuni ein – um im Garten bei Schönwetter Vorlesungen abzuhalten.

I N S I D E R - I N F OSAMMY ZAYED, 37, IST FASHION-STYLIST DER

KREATIV-AGENTUR TATEN-DRANG UND LEBT IN WIEN.

WIENS BESTES KATER-FRÜHSTÜCK GIBT’S …

… im The Guesthouse im ersten Bezirk. Die servieren

Frühstück bis 23 Uhr. Ich empfehle: Eggs Florentine.

WIENS BESTE BAR ZUM START IN DIE NACHT …... ist Roberto’s American

Bar am Bauernmarkt. Wird vom Ex-Chef der berühmten

Loos Bar geführt: super Cocktails, gelassene Musik.

WIENER MUSIKER, DIE MAN HÖREN MUSS …

... gibt es etliche, die Szene floriert! Um nur einige zu

nennen: HVOB, Ogris Debris und Holi Roly, ein Newcomer

am Hip-Hop-DJ-Himmel.

www.tatendrang.org

MIXOLOGYNur eine Handvoll Spirituosen und ein paar verirrte

Getränkereste im Kühlschrank? Die-se App (7900 Titel in der Datenbank!)

teilt mit, welche Cocktails Sie aus Ihrem Hausvorrat

mixen können.

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KASC

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Page 80: The Red Bulletin September 2014 - DE

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ACTION !STARKE UHREN

OMEGA SEAMASTER

Sehr vereinfachte Anzeigemöglichkeit

eines 5-Minuten-Starts mit Hilfe des „Regatta Indicator“ am Minuten-Totali-sator (Hilfsziffer-

blatt).

S TA R T A M W I N D

DREI REGATTA- UHREN DER

SPITZENKLASSE

Jede Segelregatta hat genau dieselben wichtigsten Minuten: jene letzten fünf vor dem Start. In diesen Minuten des Countdowns tobt auf dem Wasser der Kampf der Skipper um die strategisch perfekte Position zur möglichst punktgenauen Überquerung der Startlinie – durchaus vergleichbar mit dem Kampf um die Pole-Posi-tion in der Formel 1.

Verständlich also, dass Wett-kampfsegler bei der Wahl ihrer Uhren kaum zu Kompromissen neigen. Und dass Regattauhren genau in diesen fünf Minuten vor dem Start ihre Topleistung bringen müssen. Das An-forderungsprofil? Die verbliebene Zeit bis zum Startsignal soll auch bei stark motivierter See auf den ersten Blick präzise ablesbar, die

Uhr leicht und fehlerfrei zu be-dienen sein – abgesehen von vor-auszusetzender Unempfindlich-keit gegen Wasser oder Stöße.

Die nach Meinung vieler Segler derzeit perfek-

teste Regattauhr ist die 47 mm große „Luminor 1950 Regatta 3 Days Chrono Flyback Titanio“ von Panerai. Wohl

keine andere vereint Bedien- und Ablesbar-

keit besser. Die Dauer des Countdowns kann ganz unkompliziert flexibel festgesetzt werden – wichtig, wird

doch bei verschiedenen Regatten auch die Zeit vor dem finalen 5-Minuten-Countdown angezeigt. Der Drücker bei vier Uhr – seine Deckfläche ist orange eingefärbt – reicht zur Programmierung des Countdowns. Ist dieser abgelaufen, läuft der Chronograph einfach weiter und wird somit zur Stopp-uhr der Wettfahrt. Der Drücker bei acht Uhr beendet die Zeitmessung und stellt die beiden Chrono-graphenzeiger wieder auf null. Wird er gedrückt, während sich die Zeiger noch bewegen, aktiviert er indes die Flyback-Funktion. So lässt sich ein neues Zeitintervall erfassen, ohne dass dabei der Stopp- und der Nullstelldrücker betätigt werden müssen.

DAS KALIBER P.9100/R mit Regatta-Count-down-Funktion ist

eine Eigenentwicklung von Panerai.

Duell der Gewinde  R E G AT TA- U H R E N   F Ü R S E G L E R B E D E U T E T D I E WA H L D E R R I C H -T I G E N U H R E I N E N TAT S Ä C H L I C H E N W E T T B E W E R B S V O R T E I L .

ROLEX YACHT-MASTER

Die bis zu zehn Mi-nuten frei wählbare

Countdown-Zeit wird im komplexen

Zusammenspiel zwischen Dreh-

lünette, Drücker bei vier Uhr und Krone vorprogrammiert.

ALPINA YACHTTIMER

Fix programmierter 10-Minuten-Count-down; in der letzten

Minute vor dem Start leuchtet

in Rot das Wort „Start“ auf.

PANERAI LUMINOR REGATTA

Die Countdown-Zeit ist ebenso frei wie simpel

zu programmieren; je gewünschte Countdown-

Minute einfach einmal den Drücker bei vier Uhr

betätigen.

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XAN

DER

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Page 81: The Red Bulletin September 2014 - DE

19. – 21.09.ARENA LEIPZIG

D I E NEUE SHOW DER FLYING STEPS . D I E FUS ION AUS BREAKDANCE UND I L LUS ION .

TICKETS: R EDBUL LF LY ING I L LUS ION .DE

VARTAN BASS I LCREATIVE DIRECTORFLORIAN Z IMMER

I L L U S I O N S

KETAN & VIVAN BHATTIM U S I C

Page 82: The Red Bulletin September 2014 - DE

Das Areal: Keine andere Spiele-messe in Europa lockt mehr Fans an. Bei der Gamescom auf dem Areal der Koelnmesse wer-den 340.000 Besucher erwartet; mehr als 650 Stände zeigen auf 140.000 Quadratmetern aktuelle Gaming-Trends. Die Neuerscheinungen: Sony präsentiert seine zukunfts-weisende Virtual-Reality-Brille „Morpheus“. Zwei an der Innen-seite montierte Minibildschirme versetzen den Benutzer in eine dreidimensionale Spielewelt, gesteuert wird per Bewegungs-sensor. Branchenriesen wie Valve oder Bethesda Game Studios haben ebenfalls die Vor-stellung von neuen Produkten angekündigt.Gamescom Awards: Die bes-ten Spiele-Neuerscheinungen werden in 17 Kategorien aus-gezeichnet. Unter anderem in der Jury: Petra Fröhlich, „PC

Games“-Chef redakteurin. Die Verleihung findet am 15. August ab 18 Uhr auf der „Let’s Play meets gamescom“-Bühne statt. Die Live-Acts: Bereits bestätigt wurden Maxïmo Park, Prinz Pi und Thees Uhlmann. Gerockt wird auf drei Bühnen. Besucher-Tipp: am Vormittag aufs Gelände kommen! In den frühen Nachmittagsstunden nimmt der Besucherandrang erfahrungsgemäß stark zu, was in den vergangenen Jahren bis zu vierstündige Wartezeiten beim Einlass verursachte. Die Öffnungszeiten: am 14. und 15. August 10 bis 20 Uhr, am 16. August 9 bis 20 Uhr und am 17. August 9 bis 18 Uhr. Tickets: Vorverkaufskarten kosten ohne Ermäßigung 11,50 Euro für Donnerstag & Freitag und 15,50 Euro für Samstag & Sonntag. Tickets unter:www.gamescom.de

Zocker-Paradies GAMESCOM  VON 14. BIS 17. AUGUST STEIGT IN KÖLN DIE GRÖSSTE GAMING-MESSE EUROPAS. HIGHLIGHT: VIRTUAL-R E ALIT Y-BR ILLEN.

Digitale Domstadt: In Köln treffen Pro-Gamer auf Spiele-entwickler und Fans.

RED BULL GAMING GROUNDDAS BOOTCAMP FÜR E-GAMER: Beim o∞ziellen Side-Event zur Gamescom steigen von 11. bis 17. August Gaming-Work-shops, Live-Battles und Coaching-Sessions in den ESL Studios Köln. Trainiert werden: „League of Legends“, „Dota 2“, „StarCraft 2“, „Hearthstone“ und „FIFA 14“.

DIE PROFI-TRAINER: Prominente Vor-tragende bei Red Bull Gaming Ground: die Profis von „n!faculty“. Der 1999 in Köln gegründete Verein

ist Deutschlands erste Anlaufstelle für die E-Gaming-Stars der Zukunft. Das vereinseigene n!faculty-Profiteam zählt zu den besten „League of Legends“-Clans der Welt. Auf dem Lehrplan in Köln stehen neben Taktiktraining auch Ernährung für E-Gamer sowie Wettkampf-simulation.

Zuschauer-Tickets und alle Workshop- Highlights im Live-Stream unter: www.redbull.com/gamingground

FACTBOX

L E T ’ S P L A Y

DREI SPIELE, DIE AUF DER GAMESCOM

PREMIERE FEIERN

ACTION !GAMES

KOEL

NM

ESSE

GM

BH

FIFA 15Fußball-Klassiker

für PS4, Xbox One, PlayStation 3, Xbox 360 und PC. Neu:

aufgepeppte Grafik und überarbeitetes

Gameplay. Erscheint am 25. 9. www.fifa15game.com

EVOLVEMultiplayer-Shoo-

ter für PC, Xbox One und PS4. Die Story: In der Zu-

kunft werden Roh-stoffe auf fremden

Planeten abge-baut. Das Problem: Dort lauern Mons-ter. Ab 21. Oktober

im Handel.www.evolvegame.com

HEROES OF THE STORM

Multiplayer-Action-kracher für den PC. Modus: die

Helden aus „World of Warcraft“,

„Starcraft“ und „Diablo“ vereint in einem Game. Erscheinungs-termin unter:

heroesofthestorm.com

82 THE RED BULLETIN

Page 83: The Red Bulletin September 2014 - DE

F O T O G R A F I E N E U E R F U N D E NWIR ZEIGEN, WIE FOTOGRAFIE NEU ERFUNDEN WIRD.

Visual StorytellingAbseits des Alltäglichen

Entdecke die neue

redbulletin.com

„ M E I N E E I N Z I G E A N G S T I S T D I E A N G S T S E L B S T “

„ M E I N E E I N Z I G E A N G S T I S T D I E A N G S T S E L B S T “

P H A R R E L L W I L L I A M S –D A S U N I V E R S A L G E N I E

M A R C M Á R Q U E Z : „ I C H M A G D R U C K “

01 02 03

Studios sind mehr als bloße Souvenirs: Sie stehen für Verderben und Erlösung. Und sie

stehen einander so gegenüber, wie das diese beiden Grundthemen in Rodriguez’ Filmen

Der elektrische Stuhl stammt aus Robert Rodriguez’ Film „Sin City“ (2005), der Beichtstuhl

aus „Desperado“ (1995). Die beiden Requisiten im Besprechungszimmer seiner Troublemaker

Page 84: The Red Bulletin September 2014 - DE

Geheime Locations, nackte Poeten, Feuer- Türsteher als Vampir: Das Event-Kollektiv verrückteste Underground-Partys – wenn

Brooklyn, 4.30 Uhr

Page 85: The Red Bulletin September 2014 - DE

Shows im Morgengrauen und einBangOn! organisiert New Yorks es sein muss, innerhalb von Stunden.

Brooklyn, 4.30 Uhr

BangOn!-Party im New Yorker Stadtbezirk

Brooklyn: „Lasst eure Hemmungen zu Hause!“

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Text: Andreas Rottenschlager

Bilder: Julie Glassberg

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Page 86: The Red Bulletin September 2014 - DE

17 UhrDer Sugar Hill Club in Brooklyn ist kein Tempel der New Yorker Party-Avantgarde. Ein einstöckiges Backsteingebäude, eröff-net 1979, von den Wänden bröckelt der Putz. Auf dem Stoff-Baldachin über der Tür steht Supper Club – Restaurant – Disco.

Es ist früher Samstagabend, drinnen an der Bar hypnotisiert ein Mann sein Bier-glas. Im Radio säuselt Barry Manilow. In genau sieben Stunden soll hier New Yorks wildeste Underground-Party steigen: „BangOn! NYC“ mit mehr als tausend Gästen, DJs aus Europa und Performance-Shows der Künstler-Szene Brooklyns. Das Motto der Nacht lautet „Danger Zone“. In einem E-Mail an Kartenbesitzer steht: „Lasst eure Hemmungen zu Hause!“

18 UhrDer Underground-Party-König von New York hetzt durch den Hinterhof des Sugar Hill und flucht. Brett Herman, 30, erstaun-lich bartloses Gesicht, hat 28 Arbeits-stunden hinter und den Transport von sechs Tonnen Equipment aus einer Fabrik-halle in East Williamsburg ins Sugar Hill vor sich.

Die Fabrikhalle, erklärt Brett, wurde bis gestern Mitternacht als Veranstaltungs-ort für die „Danger Zone“-Party umgebaut. Dann wurde die Erlaubnis, Alkohol auszu-schenken, nicht erteilt – der Party- Super-GAU. „Wir mussten irgendwie spontan eine Ersatz-Location auftreiben“, sagt Brett und reibt sich die Augen.

„Das Sugar Hill haben wir heute um zwei Uhr früh gebucht. Seither bauen wir hier ein Party-Set-up aus dem Nichts.“

Brett Herman (der Käpt’n) gründete BangOn! 2008 gemeinsam mit Freunden: „Wir glauben an die Kraft des Verrückten.“

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Page 87: The Red Bulletin September 2014 - DE

19:30 UhrVor dem Sugar Hill hält ein gelber Drei-achser: die BangOn!-Einsatztruppe. Män-ner in Shorts und Unterhemden springen von der Laderampe, schleppen Schein-werfer in den Disco-Saal. Wenig später bremst im Hof ein 1996er-Dodge-Ram-Van mit einer Bühne auf dem Dach, das „Boom-Box-Car“. Es sieht aus wie ein

Ghettoblaster auf Rädern. Trotz der Eile läuft alles mit kühler Routine ab. Bang-On! hat gelernt, Events wie Kommando-einsätze zu sehen – die Mission: verrückte Partys an ungewöhnlichen Orten. Ninja-Kämpfer duellieren sich in Lagerhäusern, Blasmusikkapellen spielen in verlassenen Getreidesilos. Es gibt Hüpfburgen für Er-wachsene oder Lesungen nackter Poeten (Google-Suche: „Tommy D. Naked Man“).

BangOn!organisiert Events wie

Kommando-einsätze.

Sugar-Hill-Club, ein Uhr früh:

Hipster, Models, Feuerkünstler

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Page 88: The Red Bulletin September 2014 - DE

Fünf Meter über dem Boden schrauben sie ein Kanu auf zwei Stahlträger: eine Bühne für die Go-go-Tänzerinnen dieser Nacht.

22 UhrErster Höhepunkt des Abends: Ein schwarzer Türsteher mit dem Nacken eines Football-Linebackers zeigt seine Vampirzähne. Der Mann sieht aus wie Wesley Snipes in „Blade“ – nur doppelt so groß. Er trägt Reptilienaugen-Kontakt-linsen und einen Ledermantel, der bis an die Spitzen seiner Bikerstiefel fällt. Wesley Snipes will nicht interviewt werden.

22:30 UhrTim Monkiewicz ist 30, brauner Locken-kopf, ein Typ, den man für Strandmode-Werbespots bucht. Er kniet vor dem DJ-Pult im Disco-Saal und zieht Schrauben fest. Tim ist einer der Gründer von Bang-On! und der Soundtechniker der Crew. Vor Mitternacht, sagt er, verirrt sich kein Mensch auf die Party. Er hat also Zeit, vom größten Polizeieinsatz der BangOn!-Geschichte zu erzählen. „Zu Beginn war natürlich alles illegal. Wir feierten an den verrücktesten Locations. Gaben falsche Adressen an, um die Cops in die Irre zu leiten. An Dinge wie Notausgänge dachte niemand. Einmal krachten morsche Holz-balken aus dem Dach, als wir den Bass aufdrehten.“

Im Juli 2008 gab es die ersten Dach-terrassenpartys. Erst kamen 300 Gäste, dann 700, bald so viele, dass man in leere Industriegebäude ausweichen musste. 2010 stürmten 20 Polizisten die Halle, in der gerade 2000 Menschen Halloween feierten. „Eine Razzia wie zur Zeit der Prohibition“, sagt Tim, „brüllende Cops, umgetretene Tische.“ Tim und die anderen zwei BangOn!-Gründer beschlossen dar-aufhin, ihre Events legal aufzuziehen. Das Verhältnis zur New Yorker Polizei sei mitt-lerweile gut, sagt Tim. „Die Cops schauen bei fast jedem Event vorbei. Vielleicht wollen sie einfach nur gratis mitfeiern.“

0:30 UhrObwohl kein einziges Plakat die Feier ankündigt, bildet sich vor dem Sugar Hill eine Schlange. Als Reminiszenz an die Zeiten des Versteckspiels mit der Polizei werden die Locations bis zuletzt geheim gehalten – das Fest zu finden ist Aufgabe der Besucher, BangOn! streut lediglich Hinweise auf Facebook.

Eine halbe Stunde nach Mitternacht drängen sich im Hof und auf drei Indoor-Tanzflächen rund 1400 Gäste. Der Groove der Soundanlage lässt Dachrinnen vibrie-ren. Zwei Go-go-Tänzerinnen klettern auf die Kanu-Bühne. Sie tragen Kampfpiloten-

helme. „Danger Zone“ erweist Flieger-filmen à la „Top Gun“ die Reverenz.

Die Tänzerinnen salutieren. Auf ihren BHs blinken Leuchtröhren. Sugar Hill ist jetzt BangOn!-Land.

1:30 UhrDie drei BangOn!-Chefs (neben Organi-sator Brett und Soundmann Tim gehört noch Gene, ein Australier mit Vollbart, dazu) stehen am Taco-Stand im Hof.

Wie stellt ihr das künstlerische Pro-gramm eurer Feste zusammen?

Die drei zücken ihre iPhones und scrol-len durch die Kontakte. Danach lesen sie

TOD

SEE

LIE

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Page 89: The Red Bulletin September 2014 - DE

Abends, ist erst vor fünf Stunden, aus Frankreich kommend, gelandet. Das DJ‑Fachmagazin „Resident Advisor“ nennt ihn den „König des Pariser Under‑grounds“. Im Moment ist Ghenacia ein König, der schwitzt. Im Publikum wirbeln Mädchen fluoreszierende Hula‑Reifen. Hipster‑Männer in Unterhemden ver‑suchen lässig zu tanzen. Der Saal taumelt hypnotisiert durch einen Strudel aus House‑Beats und Hitze.

In einer Ecke schlürfen drei ultra‑schlanke Mädchen stoisch ihre Drinks.

„Alexander‑Wang‑Models!“, wird Tim später euphorisch berichten.

laut vor, was unter dem Künstlernamen in der Zeile „Firma“ steht.

Brett: „Zwerg“.Tim: „Nackt‑Hula“.Gene: „Spezialist für Body‑Painting,

das im Dunklen leuchtet“.

2 UhrNormalerweise feiern in dem mit rotem Teppichboden ausgelegten Disco‑Saal Hochzeitsgesellschaften.

Als Dan Ghenacia ans DJ‑Pult tritt, ist der Saal ein Treibhaus. Es hat 35 Grad. An den Wänden beschlagen Spiegel. Ghenacia, musikalischer Top‑Act des

Als der Star ans DJ-Pult tritt, hat

es 35 Grad. An den Wänden

beschlagenSpiegel.

Links: Jeder BangOn!-Event

braucht ein Motto. Getanzt wird auf

„Secret Under-wear“- oder „Short

Shorts“-Partys.

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Page 90: The Red Bulletin September 2014 - DE

Oben: Colin (li.) und Mark spucken

um ihr Leben. Links: Top-Gun-

Tänzerinnen

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Page 91: The Red Bulletin September 2014 - DE

2:30 UhrDer Fashion-Moment des Abends. Brett präsentiert sein „Danger Zone“-Outfit – die Galauniform der U. S. Navy: weiße Hose, gestärktes Hemd, eine kühn schief-sitzende übergroße Tellerkappe. Auf Bretts Schultern glänzen die Rangabzeichen eines Captains. Trotzdem ist er mit der Nacht noch nicht zufrieden. „Zwei Künstler fehlen noch.“ Brett trinkt einen kräftigen Schluck Bier. Dann erklärt er seinen philo-sophischen Party-Entwurf: „Wir bei Bang-On! glauben an die kommunikative Kraft des Verrückten. Wir glauben, dass sich fremde Leute öfter anlachen und schneller ins Gespräch kommen, wenn sie sich Farbe ins Gesicht malen oder Tommy D Naked Man bewundern. Wir wollen unsere Gäste aus der Komfortzone schießen. Jeder muss am Tag nach BangOn! eine Geschichte erzählen können.“

3:15 UhrIm Disco-Saal reitet eine zierliche Frau auf einem Bass-Verstärker.

3:45 UhrDie zwei Künstler, auf die Brett seit einer Stunde wartet, schleichen unauffällig hinter das Boom-Box-Car. Colin und Mark sehen aus wie Statisten aus einem „Mad Max“-Film. Colin trägt einen Wolverine-Backenbart, eine speckige Lederjacke und schwarze Stiefel. Fragt man ihn, woher er kommt, zeigt Colin das Tattoo auf der Innenseite seiner Unterlippe: „718“ in zittrigen Ziffern – die Vorwahl Brooklyns. Mark, bullig, Irokesenschnitt, trägt eine

ärmellose Weste aus schwarzem Plastik, deren Schnittmuster mittelalterlich wirkt. Mark sagt, er habe die Weste aus alten Automatten genäht. Mark und Colin sind stolze Söhne Brooklyns. Beide knacken ihr erstes Dosenbier.

3:47 UhrColin sagt, die Stimmung auf BangOn!-Partys erinnere ihn an den rauen Charme Brooklyns vor der Invasion betuchter Hipster und der Erfindung regelmäßiger Polizeikontrollen.

3:48 UhrMark erzählt, im Brooklyn der Prä-Hipster-Ära habe eine Freizeitbeschäftigung her-anwachsender Männer darin bestanden, „Fensterscheiben fremder Autos mit Steinen einzuschlagen, um auf den Rück-sitzen mit Freundinnen zu schlafen“. Marks Stimme klingt melancholisch.

4:30 UhrShowtime. Mark und Colin klettern auf das Boom-Box-Car. An ihren Gürteln baumeln je zwei Poland-Spring-Mineral-wasser-Plastikflaschen. Auf dem Auto-dach fischt Colin Fackeln aus seinem Rucksack. Mark zündet sein Zippo-Feuer-zeug. Um das Boom-Box-Car drängen sich jetzt Menschen. Colin und Mark nehmen jeder einen großen Schluck aus ihren Flaschen. In den Flaschen ist Lampenöl. Dann blasen Colin und Mark die ersten Feuerfontänen gen Himmel. Die Hitze-welle ist kurz und intensiv. Am Fuß des Boom-Box-Cars brennt sie im Gesicht. Die Hipster weichen einen Schritt zurück. Ungläubige Blicke. Colin bläst seine zweite Flamme, er biegt seinen Rücken nach hinten, spuckt Feuer, hustet. Über den Häuserdächern dämmert es. Colin und Mark spucken Feuer, als ginge es um ihr Leben. Um Punkt 4.30 Uhr, der ganze Hof starrt auf die Boom-Box-Bühne, vereinen sie ihre zwei Flammentürme zu einer gigantischen heißen Säule, die fünf Meter hoch in den Himmel schießt. Es ist die Geschichte, die man später über jene Nacht erzählen wird: wie zwei Leder-Freaks auf einem Dodge Ram Van die Luft über dem Sugar Hill anzündeten. Wer zuvor müde war, ist jetzt hellwach. Colin und Mark verbeugen sich. Aus Colins Mundwinkel rinnt Lampenöl.

8:15 Uhr Nach einem 42-Stunden-Arbeitstag schließt Brett die Tür zum Club. Sonne blendet seine Augen. In seiner weißen Kapitänsuniform spaziert er zur U-Bahn-Station durch das morgendliche Brooklyn.www.bangon-nyc.com

Im Disco-Saalreitet eine

zierliche Frau auf einem

Bass-Verstärker.

BangOn!-Neujahrsparty 2014 in Brooklyn: Cirque du

Soleil trifft Massen-Rave.

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Page 92: The Red Bulletin September 2014 - DE

92 THE RED BULLETIN

Volles ProgrammD A S R E D B U L L T V- F E N S T E R B E I S E R V U S-T V

Sie finden ServusTV mit dem Red Bull TV-Fenster

nicht auf Ihrem Fernsehgerät?

Rat und Hilfe zum Nulltarif unter

0800 100 30 70

Samstag, 6. 9., 9.15 Uhr

Red Bull Dolomitenmann Alle Jahre wieder geht in und um Lienz der Red Bull Dolomitenmann über die Bühne, und dieses Mal sind Sie mit ServusTV live dabei. Bei dieser einzig-artigen Staffel müssen die vier Teilnehmer jedes Teams ihren jeweiligen Stre-ckenabschnitt berglaufend, paragleitend und mountainbikend bezwingen, ehe sie schlussendlich per Kajak ins Ziel paddeln. Unterstützt werden sie dabei von ihren Fans und hoffentlich von zehntausenden Schaulustigen.

Bertold Mayer, der selbst eine künstliche Hand hat, stellt sich der Herausfor-derung, einen bionischen Roboter zu erschaffen.

ACTION !TV-HIGHLIGHTS

M U S TS E E

HELDEN AUF IHREM BILDSCHIRM

Von Finnland geht es für die Welt-elite der Rallye-Piloten weiter nach Trier, vor dessen Porta Nigra die ADAC Rallye Deutschland beginnt und auch endet. Gelingt es Sébastien Ogier (FRA), hier seine Gesamtführung auszu-bauen, oder kann sich sein Haupt-konkurrent Jari-Matti Latvala (FIN) noch einmal näher an seine Fersen heften? ServusTV ist für Sie live an der Rennstrecke dabei.

Sonntag, 24. 8., 11.50 Uhr

Live: WRC Deutschland

Zum ersten Mal sendet ServusTV live vom härtesten Teambewerb der Welt – dem

Red Bull Dolomitenmann.

Mittwoch, 20. 8., 21.15 Uhr

Mensch 2.0

Mittwoch, 27. 8., 21.15 Uhr

Light and Dark

Mittwoch, 13. 8., 22.20 Uhr

Zwischen Paris und Dakar

Im ersten Teil dieser BBC-Dokumentation geht der Kernphysiker Jim Al-Khalili den Geheimnissen des Lichts auf den Grund.

Nach langer Vorbereitungs-zeit starten die Brüder Tobias Moretti und Gregor Bloéb auf ihren Bikes ins Abenteuer „Africa Race“.

UCI WORLD CUPGee Atherton

(GBR) nimmt die Downhillstrecke

von Méribel (FRA) als Gesamterster unter die Räder.30. 8., 10.30 Uhr

RED BULL X-FIGHTERSIn Pretoria will sich Levi Sher-

wood (NZL) den Titel sichern.

30. 8., 12.00 Uhr

RED BULL AIR RACE

Hannes Arch und seine fliegenden

Gefährten sind zu Gast am royalen

Ascot Racecourse.17. 8., 16.45 Uhr

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Page 93: The Red Bulletin September 2014 - DE

MUST-HAVES!P R O M O T I O N

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1 DAS FARBENSPIEL DER BOAMassiv, kräftig und stylish präsentiert sich die BOA von POLICE. Der Hingucker ist mit Sicherheit das im Regenbogenlook beschich-tete Edelstahlgehäuse, welches die Farbe je nach Blickwinkel verändert. Der Zeitmesser punktet neben der Wasserdichtheit bis 10 bar auch mit den Funktionen. Auf dem grauen Zifferblatt stehen dem Träger dieser Multi-funktionsuhr Tag, Datum und 24-Stunden- Anzeige zur Verfügung. www.timemode.com

2 DOSH® AERO – DESIGN MEETS FUN-CTION

Die in Sydney entwickelten und hergestellten DOSH® Brieftaschen überzeugen durch ihr einzig artiges Design, ihre Farben und Mate-rialien und sind der Eye-Catcher schlechthin. Zudem ein Must-have für Extremsportler und Abenteurer, weil handlich, wasserfest und praktisch unzerstörbar! Befreie dich vom überflüssigen Gepäck deiner alten Geld-börse und rationalisiere den Inhalt auf das Wesentliche!www.doshbrand.com

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Liefern Sie sich packende Duelle mit Ihren Freunden oder veranstalten Sie kleine Turniere unter Kollegen. Ob zu Hause oder im Büro, iPONG® ist die Trendsportart für alle Spaß-junkies. Gestalten Sie jetzt Ihre Mini-Tisch-tennisplatte mit eigenem Foto einfach online. Passende Bälle, Schläger und Netz sind im Lieferumfang enthalten. Länge: 100 cm, Breite: 58 cmwww.ipong.de

4 CITIZ TRAVEL MUG – GROSSER GENUSS GEPAART MIT INNOVATIVEM, URBANEM DESIGN

Der doppelwandige CitiZ Travel Mug ist bestens geeignet, um heiße und kalte Ge-tränke perfekt zu genießen, ob im Auto, am Weg zur Arbeit oder beim Spazierengehen. Der CitiZ Travel Mug hält den Nespresso Kaffee warm, während Ihre Hände kühl blei-ben, und bietet Nespresso Genuss für unter-wegs! Der aus rostfreiem Edelstahl gefertigte Isolierbecher fasst ein Volumen von 345 ml, dies entspricht der Menge von drei Lungos. Der CitiZ Travel Mug ist in allen Nespresso Boutiquen wie auch online zum Preis von 20 Euro erhältlich.www.nespresso.com

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Page 94: The Red Bulletin September 2014 - DE

ACTION !EVENTS

Ein Weltmeister gibt Gas: Sébastien Ogier, WRC-Domi-nator 2013, startet in Trier.

21. – 24. August, Trier (Start- und Zielort)

ADAC RallyeHärtetest auf Asphalt: Nach dem Eröffnungs-Shakedown am Donnerstag steuern die World-Rally-Championship-Stars wie Weltmeister Sébastien Ogier (FRA) ihre 300-PS-Kraftpakete durch die Weinbaugebiete an der Mosel. Besonders tückisch: die engen Spitzkehren, die aufgrund der Weinstöcke am Stre-ckenrand nur schwer einsehbar sind. Am Samstag gilt es, auf den schwierigen, weil meist schmutzigen Betonpisten auf dem Truppenübungsplatz Baumholder die perfekte Linie zu finden. Und die endgültige Entscheidung fällt am Sonntag auf den Highspeed-Passagen rund um St. Wendel im Saarland.www.adac-rallye-deutschland.de

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15. – 17. 8., Zoo Stukenbrock 

Serengeti FestivalGrößtes Musikfestival Ost-westfalens im Zoo Safaripark Schloß Holte-Stukenbrock. Headliner: die schottischen Rocker Biffy Clyro und Rap-Phänomen Casper. Empfeh-lung für Nachtschwärmer: die Red Bull Nachtschicht Stage, auf der die Drunken Masters und Dirk Siedhoff auflegen. www.serengeti-festival.de

S A V E T H E

D A T EWEITERE PFLICHT-TERMINE IN DEN 

NÄCHSTEN WOCHEN

DTM AUF DEM NÜRBURGRING

Hochspannung beim Rennen auf dem Nürburgring: Gelingt dem kana-dischen Mercedes-

Piloten Robert  Wickens nach sei-nem ersten DTM-Sieg im Vorjahr in 

der Eifel erneut eine Sensation?

17. 8., Nürburg, www.dtm.com

17AUGUST

NEU IM KINO: „HERCULES“Monumentale 

 Fantasy-Action: Ex-Wrestler Dwayne 

Johnson spielt den Sohn des Zeus, der sich in den Kriegen um Thrakien dem machthungrigen 

Zentauren Rhesus entgegenstellt.

Ab 4. 9. deutschland-weit im Kino

4SEPTEMBER

CHIEMSEE REGGAE  SUMMER

Neunte Auflage des Kult-Festivals. 

Line-up-High-lights: die Dance-

hall-Größen  Seeed und das 

US-Hip-Hop-Duo Macklemore & 

Ryan Lewis.13. – 17. 8., Übersee 

am Chiemsee

13AUGUST

20. – 24. 8., Köln

c/o pop FestivalKlangwolken in der Karnevalsstadt: Das Festival mit Schwerpunkt auf elektronischer Musik feiert sein zehn-jähriges Bestehen. Als Headliner für die Geburtstagssause bestätigt: die Brit-Rocker Elbow und das US-Elec-tronic-Trio The Glitch Mob. Die Kon-zerte finden an zehn Veranstaltungs-orten in Köln statt, unter anderem am Hans-Böckler-Platz, auf dem der Red Bull Tourbus (li.) haltmacht.c-o-pop.de

20. – 30. 8., Trabrennbahn Bahrenfeld, Hamburg

KultursommerIm Rahmen der elftägigen Festival-Reihe gastieren internationale Top-Acts in der Hansestadt. Pflichttermin: die US-Fun-Punker Blink-182 (Bild), die am 20. August im Zuge des Crash Fests in Hamburg-Bahrenfeld auftreten und den Singer-Songwriter- Poeten Frank Turner im Vorprogramm dabeihaben. Weitere High-lights: die Hip-Hop-Rabauken Fettes Brot, die am 22. August ihr aktuelles Album „3 is ne Party“ präsentieren, und Rapper Max Herre, der mit seinem Kahedi Radio Orchestra auftritt (29. 8.). www.hamburgerkultursommer.de

23. und 24. 8., Gaildorf

ADAC MX MastersRad-an-Rad-Spektakel: 270 Motocrosser aus 20 Nationen fighten um 40 Startplätze für das sonntägige Finale. Favori-ten auf der Naturrennstrecke nordwestlich Stuttgarts: der deutsche ADAC MX Masters-Champion Dennis Ullrich (KTM) und sein Markenkollege Pascal Rauchenecker (AUT).www.adac-mx-masters.de

24. 8., Red Bull Arena Leipzig

RB Leipzig – Erzgebirge AueDie Roten Bullen im Aufstiegs-fieber: Am dritten Spieltag der 2. Fußball-Bundesliga  fordern Kapitän Daniel Frahn und Mitstreiter die „Veilchen“ aus dem Erzgebirge. Das Match hat besondere Brisanz: Es ist das erste Sachsen-Derby der Saison – verlieren ist für beide Teams tabu.www.dierotenbullen.de

7. 9., Kassel

„Breakout and Run Free“-LaufAdrenalinkick für 4800 Hobby-läufer: Nach einem simulierten Gefängnisausbruch aus der JVA Elwe warten 18 Kilometer mit 21 Hindernissen wie Was-serkanälen, Schlammparcours und Kletterpassagen auf die Teilnehmer. Besonders schwie-rig: die Überquerung der Fulda auf einer wackeligen Brücke.www.breakoutandrunfree.com

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Ab 28. 8. deutschlandweit im Kino

„Guardians of the Galaxy“Blockbuster aus dem Hause Marvel: In der mit 150 Millionen US-Dollar budgetierten Adaption des seit 1969 erscheinenden Kult-Comics führt der NASA-Pilot Peter Quill (gespielt von Chris Pratt, Mi.) eine Gruppe außerirdischer Krimineller und Sonderlinge an. Unter seinem Kommando: ein waffenvernarrter Waschbär  namens Rocket oder der Baummensch Groot. Seine Gegner: die tatsächlichen Bösewichter wie The Collector (Benicio del Toro).www.marvel.com/movies

THE RED BULLETIN 95

Page 96: The Red Bulletin September 2014 - DE

96 THE RED BULLETIN

Heinrich Steinfest Geboren 1961 in Albury in Südostaustralien, aufgewachsen in Wien, seit siebzehn Jahren in Stuttgart zu Hause. Der österreichische Autor und bildende Künstler Steinfest überzeugt speziell als Autor philosophischer Kriminal­romane, war zuletzt mit „Das himmlische Kind“ und „Der Allesforscher“ auch ohne Krimi zugange. Der Autor einer

„Gebrauchsanweisung für Österreich“ und Verfasser von Essays über Gott und alles Übrige befand sich auf einer Reise durch Frankreich, um die fran­zösische Fassung seines Romans „Ein dickes Fell“ vorzustellen, als er in Le Havre viel zu früh er­wachte, zur Feder griff, die ein Computer ist, und für das Red Bulletin seinen „Alptraum“ niederschrieb.

Eine halbe Minute die Luft anhalten und danach sofort zwei Becher lauwarmes Wasser trinken.“

„Das ist nicht dein Ernst“, meinte der Mann, der Konrad Badoit hieß und angesichts solchen Unsinns seinen Freund auslachte.

Der Freund blieb jedoch ernst und bestärkte, es sei absolut not­wendig, sich der Atmung zu entsagen, sobald man erwacht war, dreißig Sekunden, ein bißchen mehr könne es auch sein, aber keinesfalls weniger, und man dürfe in dieser Zeit nicht aufstehen, auch nicht, um sich die zwei Becher lauwarmen Wassers zuzu­bereiten. Die müsse man sich schon vorher ans Bett gestellt und sie in irgendeiner Weise am Erkalten gehindert haben. Nur so könne es funktionieren.

Und wozu? Nun, wie der Freund erzählte, war dies angeblich die geeignete Methode, um einen Traum, aus dem man gerade erst erwacht war, weiterzuträumen, diesmal im vollständigen Bewußt­sein, ein Träumender zu sein, zudem alles in der klarsten Weise erlebend. Und sich hinterher bestens daran zu erinnern. Man müsse sich einzig an das Prinzip halten, sofort beim Erwachen aus einem Traum – selten mit mehr als dem vagen Gefühl, gerade etwas Gutes oder Schreckliches durchgemacht zu haben – die Luft anzuhalten, besagte dreißig Sekunden durchzustehen, in der Folge zügig die Becher zu leeren und erneut einzuschlafen. Sodann erneut zu träumen.

Eine derartige Empfehlung war natürlich nicht ernst zu nehmen, kam aber erstaunlicherweise von einem Mann, der als Versicherungsmathematiker bisher eher nüchtern und völlig unesoterisch erschienen war und selbst Fußballspiele weniger als Resultat von Leidenschaft und Willenskraft ansah denn als logisch­absehbare Folge glücklicher und unglücklicher Ent­scheidungen. Anders gesagt: Es war statistisch durchaus zu errechnen, wie oft Menschen unter bestimmten Bedingungen auf Bananenschalen ausrutschten und damit bewirkten, daß die bekannte Darstellung auf Witzbildern die reale Bedeutung versicherungsrelevanter gebrochener Beine erhielt.

Und ausgerechnet dieser Versicherungsmensch redete also von der traumfördernden und traumerhaltenden Wirkung von lauwarmem Leitungswasser. Er schloß seine Ausführungen mit einem „Probier es einfach mal“.

„Einen Teufel werd ich tun“, sagte Badoit und fragte seinen Freund: „Bist du etwa religiös geworden auf deine alten Tage?“

Der antwortete nur: „Von Weihwasser war nicht die Rede, oder?“, bezahlte die gemeinsame Weinrechnung und ließ Konrad in der Bar zurück wie in einem vergoldeten Schlammloch.

Konrad gehörte zu den ganz wenigen Männern, die sagen konnten, allen Ernstes der Frau ihres Lebens begegnet zu sein, und nicht etwa einer Person, die man mit Ach und Krach in die „Frau meines Lebens“ umdichten konnte, wenn jemand über­haupt so weit ging, angesichts der eigenen Gattin ein „Gedicht“ zu verfassen beziehungsweise sich der Mühe einer Umdichtung zu unterziehen.

Konrad Badoit aber konnte auch ohne Gedicht eine solche Behauptung aufstellen. Selbst nach zehn Jahren war er ob seines diesbezüglichen Glücks immer wieder fassungslos. Mathildes Schönheit war seinen Gefühlen ein Faß ohne Boden. Er empfand sich bei ihrer Betrachtung immer ein wenig siebzehnjährig, von der Pubertät in Hitze und Aufregung versetzt. Natürlich gab es auch Momente profanerer Art, etwa im Bett, wo die Leidenschaft, bei aller Liebe, doch sehr hinter die Betrachtung zurückfiel. Einen wirklich schönen Menschen anzusehen ist so viel erfüllender, als ihn zu berühren. Sich den Reichtum zu wünschen so viel anregender, als ihn zu besitzen. (Genau diese Wahrheit ist übrigens der Grund dafür, daß wir Gott nicht sehen, auch wenn er da ist. Ein sichtbarer Gott würde alles zunichte machen. Wir

Alp-traumVon Heinrich Steinfest

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würden ihn nicht erkennen wollen, selbst wenn er mit einem Namensschild durch die Gegend liefe. Die Leute, die behaupten, Gott gesehen zu haben, zerstören ihn und sind auf diese Weise Atheisten.)

Konrad zählte sich ganz sicher nicht zu den armen Verrückten, so wenig wie zu den Wundergläubigen, und war darum fest ent-schlossen, die Sache mit dem Luftanhalten und dem lauwarmen Wasser als „besoffene Geschichte“ abzutun.

Warum aber versuchte er es zwei Wochen später trotzdem? Eine Laune? Eine Versuchung? Wie bei den Aufgeklärten und den Antikapitalisten, die klammheimlich mal einen Lottoschein ausfüllen? Vielleicht. Jedenfalls stellte er sich an einem Sonntag-abend zwei Gläser auf das Nachtkästchen, die er mit den Stoff-windeln seines Sohnes vollständig umwickelte. Er hoffte, damit den lauwarmen Zustand des zunächst heiß eingefüllten Wassers zu erhalten.

„Was soll das denn?“ fragte seine Frau, als sie sich zu ihm ins Bett legte.

„Paul braucht das für ein Experiment“, schwindelte Konrad, seinen dem Windelalter entwachsenen achtjährigen Sohn vor-schiebend. – Immerhin, „Experiment“ stimmte ja.

A ls Konrad in der Früh erwachte, tatsächlich direkt aus einem Traum auftauchend, vergaß er völlig, die Luft anzuhalten. Es dauerte drei Nächte beziehungsweise

drei Morgen, bis ihm rechtzeitig einfiel, seine Atmung zu stop-pen, er überlegte dann aber, ob er überhaupt kurz zuvor noch geträumt hatte, und wenn ja, inwiefern positiv oder negativ. Zudem mußte er feststellen, wie lange dreißig Sekunden werden konnten, wenn man sie ohne Atmung zubrachte. Er beendete die Aktion vor der Zeit, probierte aber immerhin das vorbereitete Wasser, um recht zufrieden dessen gut temperierten Zustand zu konstatieren. Das wenigstens klappte also. Und klappte auch einige Tage später, als er mit dem deutlichen Gefühl erwachte, soeben den Traum vom Fliegen geträumt zu haben. Er hielt rasch die Luft an (etwas, was er in den vergangenen Tagen immer wieder trainiert hatte), ergänzte die dreißig Sekunden um fünf zusätzliche, und praktisch in sein zweimaliges Luftholen hinein kippte er das bereits in der Hand gehaltene Glas lauwarmen Wassers hinunter, nach einer sehr kurzen Keuchpause auch das zweite.

Nichts geschah.Doch während er noch dachte, daß nichts geschah, geschah

etwas. Als erstes spürte er den heftigen Luftzug. Dann den Druck gegen die Vorderseite seines Körpers. Ein Kribbeln überall. Als wäre er eingelegt in Mineralwasser. Gleich darauf war ihm, als falle er nach oben, zum Plafond hin. Und fiel ja auch. Zurück in den Traum. Nun jedoch nach unten stürzend, wie es sich eigentlich gehört. Was konkret bedeutete, in der Montur eines Fallschirmspringers, im freien Fall befindlich, auf die noch weit entfernte Erde zuzurasen. Unter sich ein Gebirge, die Alpen viel-leicht, vielleicht der Himalaya oder etwas von dieser Art. Auch registrierte er, nicht alleine zu sein. Zwei andere Springer kamen näher. Bald würden sie alle drei sich an den Händen fassen und einen kleinen Kreis bilden können. Wie man das macht, bevor man sich wieder abstößt und beizeiten die Reißleine zieht.

Die beiden anderen hatten einander bereits erreicht. Hand in Hand näherten sie sich ihm. Sie kamen jetzt so dicht heran, daß er ihre Gesichter erkennen konnte. Keine Frage: seine Frau. Seine Frau und … richtig, genau jener Freund, dem er die Erfahrung verdankte, die er soeben machte. Diese Erfahrung. Und eine andere gleich dazu.

Die beiden lachten ihn an, so ungemein breit, daß er dachte, die Breite stamme wohl vom enormen Druck der Luft. Er lachte

in der gleichen Breite zurück. Bald würde man zu dritt sein. Wobei er in keiner Weise an den Begriff einer Ménage-à-trois dachte.

Sehr zu Recht dachte er nicht daran. Von einer Dreiheit konnte keine Rede sein. Denn anstatt ihm, Konrad, ebenfalls die Hand zu reichen, wendeten sich seine Frau und der, der sein Freund war, einander im Flug zu, um sich nun auch die andere Hand zu geben. Dergestalt vereint, wirbelten sie mehrmals um einen wackeligen Mittelpunkt, stießen sich endlich ab, zogen ihre Reißleinen und gerieten mit einem Schlag aus Konrads Gesichtsfeld.

Er selbst stürzte ungebremst weiter. Und brauchte jetzt gar nicht erst nachzusehen. Ihm war völlig klar: kein Fallschirm! Denn darin bestand ja letztendlich der Sinn dieses Traums, ohne einen solchen zu sein. Nicht nur einfach als betrogener Ehemann dazustehen, so wie Millionen vor ihm (der Betrug ist sehr viel natürlicher als etwa die Ehe), sondern zusätzlich dazu in den Tod zu stürzen. Die Demütigung zu vervollständigen und auf diese Weise auch noch aus dem Weg geräumt zu werden. Praktischer-weise. Freilich war das hier nur ein Traum, das wußte er bestens, hatte noch den Geschmack von lauwarmem Wasser im Mund, ahnte die Bettdecke, unter der er in Wirklichkeit lag. Zugleich spürte sich dieser Flug schon ungemein real an, realer als bei einer Simulation. Als sei er Teil eines naturalistischen Gemäldes. Und wenn man sich in einem Gemälde befindet, ist natürlich es, das Gemälde, die Realität. Man lebt als gemalter Mensch.

Es heißt ja immer, der Abstürzende verliere das Bewußtsein, bevor er aufprallt. Konrad aber nicht. Er blieb wach bis zur letzten Sekunde.

Als er die Augen aufschlug, das zweite Mal an diesem Morgen, fühlte er sich ziemlich platt. Das war auch früher schon mal vor-gekommen, aber diesmal wußte er sehr gut, wieso. Er sah hin-über zu seiner Frau. Sie schlief, und zwar in der Art der Engel. Er dachte: „Schlampe!“ Es war der Moment, da er aufhörte, seine Frau schön und begehrenswert zu finden.

Es war, wie die Leute gerne sagen, der Anfang vom Ende.

READ BULLLesevergnügen im Red Bulletin: Jeden Monat widmet ein namhafter Autor unseren Lesern eine Kurzgeschichte. Diesmal Heinrich Steinfest, dessen Nacherzählung der Nibelungensage „Der Nibelungen Untergang“ im Oktober bei Reclam erscheint.

Gleich darauf war ihm, als falle er nach oben, zum Plafond hin. Und er fiel ja auch. Zurück in den Traum.

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MAGIC MOMENT

DIE NÄCHSTE AUSGABE DES RED BULLETIN ERSCHEINT AM 9. SEPTEMBER 2014.

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Fernsteinsee, Österreich, 10. April 2014„Für das Bild brauchten wir nur zwei Ver­suche“, sagt Wakeboarder Felix Georgii über sein Bergsee­Shooting nahe Imst in Tirol. Der Grund: „Das Wasser war karibisch schön, aber kalt wie ein Eismeer – bei vier Grad machst du besser keine Fehler.“Das Video: www.redbull.de/magicmoment

„ Ich fuhr nach Tirol und landete in der Karibik.“Felix Georgii, Profi­Wakeboarder

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Page 99: The Red Bulletin September 2014 - DE

Die Beachvolleyball-Stars machen die Welle:

Das Baggern ist des Sommers Lust!

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