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Christel Storch-Paetzold
Theater mit Paulus Vier Projekte mit Kindern, Eltern und Großeltern
miteinander in der kirche
Christel Storch-Paetzold, Theater mit Paulus
ISBN Print: 978-3-525-63021-1 — ISBN E-Book: 978-3-647-63021-2© 2010 Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co. KG, Göttingen
Christel Storch-Paetzold, Theater mit Paulus
ISBN Print: 978-3-525-63021-1 — ISBN E-Book: 978-3-647-63021-2© 2010 Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co. KG, Göttingen
Christel Storch-Paetzold
Theater mit Paulus Projekte für Kinder, Eltern und Großeltern
Vandenhoeck & Ruprecht
Christel Storch-Paetzold, Theater mit Paulus
ISBN Print: 978-3-525-63021-1 — ISBN E-Book: 978-3-647-63021-2© 2010 Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co. KG, Göttingen
MITEINANDER IN DER KIRCHE
Mit 10 Abbildungen und digitalem Zusatzmaterial
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der
Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind
im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
ISBN der gedruckten Ausgabe: 978-3-525-63021-1
ISBN der elektronischen Ausgabe: 978-3-647-63021-2
© 2010, Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co. KG, Göttingen/
Vandenhoeck & Ruprecht LLC, Oakville, CT, U.S.A.
www.v-r.de
Alle Rechte vorbehalten. Das Werk und seine Teile sind urheberrechtlich geschützt.
Jede Verwertung in anderen als den gesetzlich zugelassenen Fällen bedarf der
vorherigen schriftlichen Einwilligung des Verlages. Hinweis zu § 52a UrhG:
Weder das Werk noch seine Teile dürfen ohne vorherige schriftliche Einwilligung des
Verlages öffentlich zugänglich gemacht werden. Dies gilt auch bei einer
entsprechenden Nutzung für Lehr- und Unterrichtszwecke.
Printed in Germany.
Druck und Bindung: Hubert & Co, Göttingen
Gedruckt auf alterungsbeständigem Papier.
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Christel Storch-Paetzold, Theater mit Paulus
ISBN Print: 978-3-525-63021-1 — ISBN E-Book: 978-3-647-63021-2© 2010 Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co. KG, Göttingen
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Inhalt
Die Idee: Paulus für alle 07
Projekttag 1: Paulus kommt nach Philippi 15
Projekttag 2: Mit Paulus in Philippi 49
Projekttag 3: Mit Paulus in Korinth 69
Projekttag 4: Briefe von Paulus 105
Wenn Sie weiterlesen möchten 128
Christel Storch-Paetzold, Theater mit Paulus
ISBN Print: 978-3-525-63021-1 — ISBN E-Book: 978-3-647-63021-2© 2010 Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co. KG, Göttingen
Christel Storch-Paetzold, Theater mit Paulus
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Die Idee: Paulus für alle
1. Das Vorhaben
„Hände weg von Paulus!“ – „Viel zu schwer!“ – „Viel zu sperrig!“ – „Viel zu
komplex!“ – Aber: Er ist einer der Ersten, einer der Väter der Christenheit.
Und an vielen Sonntagen hören wir eine Lesung aus seinen Briefen. Wir sind
quasi verpflichtet, einen Zugang zu ihm zu finden, unseren Kindern einen
Zugang zu eröffnen.
An vier Projekttagen wird versucht, Paulus auf die Spur zu kommen, ihn
besser zu verstehen. Die Projekttage sind generationenübergreifende Ange-
bote für Kinder von neun bis fünfzehn Jahren, Eltern und Großeltern.
Wenn Eltern und Großeltern die Gelegenheit nutzen, ihren Kindern zuzu-
schauen oder mit ihnen mitzuspielen, erhalten sie die Möglichkeit, am Erle-
ben der Kinder Anteil zu nehmen.
Eltern und Großeltern tragen oft die Sorge, wie sie ihren Glauben und die
Wertschätzung der Religion weitergeben können. An diesen Projekttagen
können sie gemeinsam etwas tun, um Wissen und Glauben und die Liebe zur
Religion zu hüten und wachsen zu lassen.
Herzstück jedes Projekttages sind Theaterstücke. Dabei sollen wichtige
Szenen aus dem Leben des Paulus lebendig werden.
Optimal ist es, alle vier Projekttage in der angegebenen Reihenfolge durch-
zuführen. Es ist aber auch möglich, nur einen oder zwei der Tage zu gestal-
ten. Dann müssten bei der „Einstimmung“ die fehlenden Informationen er-
gänzt werden.
Christel Storch-Paetzold, Theater mit Paulus
ISBN Print: 978-3-525-63021-1 — ISBN E-Book: 978-3-647-63021-2© 2010 Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co. KG, Göttingen
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2. Der Stoff
Die Briefe des Paulus – an die Thessalonicher und die Galater, die Korinther
und an Timotheus, schließlich an die Römer – sind die ältesten Texte des
Neuen Testaments. Näher an Jesus ist keiner. Und doch sind sich Paulus und
Jesus nicht begegnet.
Paulus betritt die Bühne zu einer Zeit, als die ersten christlichen Gemein-
den die gute Nachricht von der Auferstehung Jesu Christi verbreiteten. – Und
er betritt die Bühne als ihr Gegner … Wir lernen Paulus als entschiedenen
Gegner der Christen kennen, als Christenverfolger aus ehrenwerten Motiven.
Paulus eifert für Gott. Die Rede vom Gottessohn, vom Gekreuzigten und
Auferstandenen hält er für Unsinn, ja mehr: für Gotteslästerung.
Und dann begegnet er Jesus doch: Wir erleben Paulus auf dem Weg nach
Damaskus – wie es ihn zu Boden wirft und blendet und wie es ihm dann die
Augen öffnet. Der Auferstandene selbst, heißt es, ist ihm erschienen. „Pau-
lus, warum verfolgst du mich?“ Und Paulus ändert sein Leben.
Wir erleben ihn in Antiochia, Lystra, Philippi, Thessalonich, in Athen, Ko-
rinth, Ephesos. Von drei Reisen ist die Rede, Missionsreisen, die er unter-
nahm, um Gemeinden zu gründen und um von Jerusalem bis Rom für Chris-
tus zu werben – vornehmlich bei den Nicht-Juden, den „Heiden“.
Woher wissen wir das? Außerhalb der Bibel ist Paulus ein Unbekannter.
Innerhalb des Neuen Testaments haben wir einerseits den „O-Ton“ seiner
Briefe, andererseits die Apostelgeschichte. Diese, möglicherweise aus dersel-
ben Feder wie das Lukasevangelium (also um 90 nach Christus), ist eine
Sammlung von einzelnen Begebenheiten und Nachrichten über die Apostel –
im zweiten Teil mit Paulus als Hauptperson. Eine Chronologie wird sichtbar,
eine Art Lebenslauf – freilich nicht sicher historisch und nicht immer im Ein-
klang mit den spärlichen biografischen Informationen, die wir den Briefen
entnehmen.
Unseren Theater-Projekten liegt die Apostelgeschichte als textliche Basis
zugrunde. Wichtige Ausschnitte aus den Briefen werden eingeklinkt. Letztlich
geht es nicht um Historie. Viel spannender und aufschlussreicher: Was treibt
einen Menschen, sich so zu engagieren? Was, wer ist ihm da begegnet vor
Damaskus, mit welchen Folgen? Was hören wir heraus aus dem, was über
ihn erzählt wird, und was hören wir aus seinen eigenen Worten – von Glau-
be, Hoffnung und Liebe?
Christel Storch-Paetzold, Theater mit Paulus
ISBN Print: 978-3-525-63021-1 — ISBN E-Book: 978-3-647-63021-2© 2010 Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co. KG, Göttingen
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3. Die Projekttage
Zu jedem Projekttag gehören vier Elemente:
Aktion Dauer (ca.) Material
Begrüßung und Einstimmung
Das Spiel
Der Nachklang
Die Vertiefung
Begrüßung und Einstimmung
führen ein in das Thema des Tages. Historische und kulturelle Hintergründe
werden skizziert und erlebbar gemacht, z.B. durch Kurzvorträge. Die entspre-
chenden Texte werden als Materialblatt „M“ mitgeliefert, passende Bilder
finden sich im Internet, www.v-r-gemeinde.de, beim Titel des Buches.
Login: paulusvier Passwort: 8hTP4we
(Wenn Sie es ausführlicher möchten, stelle ich Ihnen gern meine privaten
Powerpointpräsentationen zur Verfügung: [email protected].)
Das Spiel
besteht meistens aus mehreren Szenen, in denen Felix und seine Freunde
Paulus begegnen, sei es in Philippi oder Korinth. Als Materialblatt „M“ ist
das Drehbuch abgedruckt; es ist aber auch aus dem Internet herunterladbar
unter der oben angegebenen Adresse.
Der Nachklang
wird als Übergang vom „Spiel“ zur nachfolgenden „Vertiefung“ begangen; am
Projekttag 1 ist er als Materialblatt „M“ beschrieben, an den folgenden Ta-
gen dann in ähnlicher Weise frei zu gestalten.
Die Vertiefung
besteht aus verschiedenen Gesprächs- und Kreativangeboten, teils für alle,
teils separat für Kinder und Erwachsene. Materialblätter „M“ werden ergänzt
durch kopierfähige Arbeitsblätter (AB) sowie Kopiervorlagen (KV).
Die Projekttage enden mit Gebet und Segen, mit geselligem Beisammensein
und freiem Spiel.
Christel Storch-Paetzold, Theater mit Paulus
ISBN Print: 978-3-525-63021-1 — ISBN E-Book: 978-3-647-63021-2© 2010 Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co. KG, Göttingen
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4. Die Spiele
Projekttag 1
Paulus kommt mit Silas und Timotheus nach Philippi und trifft dort die
Purpurhändlerin Lydia. Er erzählt von seiner Kindheit in Tarsus, von seinen
Träumen, ein berühmter Rabbi zu werden, von der Steinigung des Stephanus
und zuletzt auch von seinem Erlebnis in Damaskus.
Timotheus erzählt, wie er Paulus in Lystra kennenlernte, wo dieser einen
Gelähmten heilte und wie ein Gott bejubelt wurde.
Felix ist entsetzt, dass Paulus den höchsten Gott der Griechen als einen
nichtigen Götzen beschimpft, und Titus, Sohn eines römischen Hauptmanns,
will das seinem Vater melden. Am Ende lässt sich Lydia mit ihrem ganzen
Haus taufen und Paulus bleibt mit seinen Gefährten in ihrem Haus.
Alle Teilnehmer des Projekttages sind eingeladen, mitzuspielen am Fluss bei Philippi,
abends in Lydias Garten zu lustwandeln und später Paulus zuzuhören und Fragen zu stellen.
Nach dem Theater gibt es für die Kinder ein Wissensspiel und die Möglichkeit, sich mit den
Texten aus der Apostelgeschichte auseinanderzusetzen. Für Eltern und Großeltern ist
Gelegenheit zum Nachdenken, zur Stille und danach zu einem Gesprächskreis.
Nach Gebet und Segen können die Kinder spielen – Gladiatoren-Kämpfe sind geplant und
Räuber-Fang – und es ist Zeit für Reden, Essen und Trinken.
Projekttag 2
Am 2. Projekttag gibt es eine Stadtführung in Philippi. Felix und Philipp
zeigen Paulus und seinen Begleitern ihre Stadt, die griechische Vorbilder hat
und römisch geprägt ist. Sie erzählen von der Geschichte der Stadt und von
ihren Göttern. Philipp deklamiert im Theater Euripides und Titus spricht zu
den Thermen und den römischen Soldaten. Paulus treibt den Wahrsagegeist
der Sklavin Ancilla aus und wird dafür vor die obersten Behörden der Stadt
geschleppt und ins Gefängnis geworfen. Dort singt er noch bis in die Nacht
Loblieder, was den Gefängniswärter sehr verwundert.
Auch Felix wundert sich über Paulus: Ein wenig verrückt ist er ja schon …
Aber er ist auch fasziniert von Paulus, der so besessen und beseelt ist von
seinen Ideen.
Christel Storch-Paetzold, Theater mit Paulus
ISBN Print: 978-3-525-63021-1 — ISBN E-Book: 978-3-647-63021-2© 2010 Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co. KG, Göttingen
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Projekttag 3
Am 3. Projekttag reisen wir mit Lydia und Felix nach Korinth zu Phoebe
und Felicia. Im Haus des Synagogen-Vorstehers Sosthenes hören wir eine
Liebesgeschichte aus dem Alten Testament. Wir treffen Aquila und Priscilla in
ihrer Zeltmacher-Werkstatt.
Silas und Timotheus sind auch nach Korinth gekommen und berichten von
wichtigen Ereignissen nach dem Abschied von Philippi. Paulus diktiert sei-
nem Sekretär den Brief an die Thessalonicher.
Es ist im Sommer des Jahres 51 nach Christus. Lucius Gallio ist römischer
Prokonsul in Korinth und Paulus wird von den Juden vor seinen Richterstuhl
auf dem Marktplatz geschleppt … – Vor diesem lautstarken Ereignis schauen
wir uns noch etwas von der antiken Stadt Korinth an.
Alle Anwesenden sind eingeladen, eine Szene zu entwickeln und später dann auch
darzustellen, z.B. Im Haus der Phoebe / In einer Hafen-Kneipe / Bei einem Latein-Lehrer /
Wettkämpfe im Gymnasion / Im Theater / Im Odeion / Diskussion der Philosophen.
Projekttag 4
Am 4. Projekttag sind wir wieder mit Lydia in Philippi. Endlich kommt der
lang erwartete Brief von Paulus. Ein Bote aus Ephesus hat ihn gebracht. Er
berichtet vom Aufstand der Silberschmiede in Ephesus und dass Paulus im
Gefängnis sitzt. Alle Gemeindemitglieder werden eingeladen, um gemeinsam
den Brief an die Philipper zu hören. Felix macht sich viele Gedanken zu die-
sem Brief und zu Paulus.
Am anderen Morgen zeigt ihm die Mutter eine Abschrift aus dem Brief an
die Korinther, die Phoebe ihr geschickt hat. Die Mutter ist fasziniert von die-
sem Hohelied der Liebe, das im 1. Brief an die Korinther im 13. Kapitel auf-
geschrieben ist. Felix hat seine Bedenken. Aber das gefällt ihm: Die Liebe
hofft alles und hält allem stand.
Der Ertrag
Alles in allem begegnen wir in Paulus einem Menschen mit tiefem Glau-
ben, starkem Vertrauen und einer empfindsamen Seele; einem, der sich un-
ermüdlich einsetzt für sein Evangelium, der Verfolgung und Strapazen erdul-
det, Gefahren für Leib und Leben in Kauf nimmt und dennoch in der Lage ist,
ein Lied auf die Liebe zu verfassen, poetisch und sprachgewaltig zugleich.
Christel Storch-Paetzold, Theater mit Paulus
ISBN Print: 978-3-525-63021-1 — ISBN E-Book: 978-3-647-63021-2© 2010 Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co. KG, Göttingen
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Personen und Authentizität
Die wichtigsten Protagonisten sind aus der Apostelgeschichte: Paulus aus
Tarsus / Silas aus Jerusalem / Timotheus aus Lystra / Lydia aus Thyatira /
Phoebe aus Korinth / Der Gefängniswärter aus Philippi / Ancilla, eine Sklavin
mit Wahrsage-Fähigkeiten / Aquila und Priscilla in Korinth / Lucius Gallio,
Prokonsul in Korinth / Krispus und Sosthenes, Synagogen-Vorsteher in Ko-
rinth.
Daneben spielen mit: Felix, Sohn der Lydia / Philipp aus Philippi / Titus,
Sohn eines römischen Hauptmannes / MitarbeiterInnen von Lydia / Felicia,
Tochter der Phoebe / Justus, ein Bote aus Ephesus / Weitere Kinder, Frauen
und Männer. – Diese Gestalten sind ausgedacht, um einen leichteren Zugang
zu Paulus, zu seinen Briefen und zur Apostelgeschichte zu ermöglichen.
Ebenso ausgedacht ist die Freundschaft zwischen Lydia und Phoebe und die
Reise von Lydia und Felix nach Korinth.
5. Das Material
Jeder Projekttag ist so beschrieben und mit Material ausgestattet, dass Sie
ihn ohne großen Auswand durchführen können. Sie finden jeweils folgende
Angebote:
Vorbereitungen
Welche Rollen müssen besetzt werden? Welche Räumlichkeiten werden be-
nötigt? Welche Materialien müssen wo und wie bereitgestellt werden? Was
ist sonst noch zu bedenken
Verlauf
Eine Übersicht über die Aktionen des Tages: Was geschieht wann und wo?
Und welche Materialseiten (M), Arbeitsblätter (AB), Kopiervorlagen (KV) be-
nötige ich jeweils?
Materialteil
Bezeichnet und nummeriert wie in der Verlaufs-Übersicht folgen nun die
„M“s, „AB“s und „KV“s. Die Materialseiten sind Textvorschläge für „Begrü-
ßung“ / „Einstimmung“, „Nachklang“ und „Vertiefung“ sowie vor allem das
Drehbuch / die Drehbücher für die Spielszenen.
Christel Storch-Paetzold, Theater mit Paulus
ISBN Print: 978-3-525-63021-1 — ISBN E-Book: 978-3-647-63021-2© 2010 Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co. KG, Göttingen
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6. Zur Planung
Welche Zeit eignet sich besonders für die Projekttage? Für Erstkommunion-
Kinder die Wochen nach dem Fest; für Konfirmations-Kinder und Firmlinge
die Wochen der Vorbereitung; für Schulklassen gibt es besondere Tage für
fächerübergreifende Projekte.
Die Vorbereitungen für einen Projekttag nehmen viel Zeit in Anspruch. Ich
empfehle Ihnen, zuerst alle Paulus-Spiele der vier Tage nacheinander zu le-
sen. Vielleicht werden Sie Paulus so ein wenig näher kommen. Mir jedenfalls
ging es so. Irgendwie wurde der Paulus in mir lebendig.
7. Zur Entstehung
Bei der didaktischen Gestaltung konnte ich schöpfen aus meiner langjährigen
Erfahrung in der Schule (37 Jahre, davon 27 als Ausbildungslehrerin der Pä-
dagogischen Hochschule Heidelberg). Viele Jahre leitete ich Seminare für El-
tern und LehrerInnen und Pädagogische Tage an verschiedenen Schulen.
Ohne die Fähigkeiten und den Einsatz meines Mannes hätte ich die Bilder
und Powerpoint-Präsentationen nicht zusammenstellen können. Ihm von
Herzen Dank! Dank auch unserer Tochter für ihre scharfsinnige und konstruk-
tive Kritik!
Dank auch an Professor Dietrich-Alex Koch, dessen „Bilder aus der Welt
des Urchristentums“ (Göttingen 2009) mich nicht nur inspiriert haben, son-
dern aus denen ich auch für meine Vorträge so manches passende Motiv
auswählen durfte.
Christel Storch-Paetzold, Theater mit Paulus
ISBN Print: 978-3-525-63021-1 — ISBN E-Book: 978-3-647-63021-2© 2010 Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co. KG, Göttingen
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Christel Storch-Paetzold, Theater mit Paulus
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Projekttag 1: Paulus kommt nach Philippi
Vorbereitungen
Sehr geehrte(r) liebe(r) …
Am 28.April soll in der Kirche NN ein Projekt stattfinden für Kinder
(9 bis 15) und Eltern und Großeltern:
Paulus auf der Spur
Es soll die Kinder bekannt machen mit diesem wichtigen Mann, mit
seinem Werdegang und seinem Denken. Wie Sie den beigelegten
Blättern entnehmen können, gibt es ein großes Spiel. Paulus kommt
mit Silas und Timotheus nach Philippi und trifft dort Lydia, die Pur-
pur-Händlerin …
Nun meine große Bitte: Wären Sie bereit, die Rolle des Paulus zu
übernehmen??? Ich kann mir Sie sehr gut als Paulus vorstellen und
Sie wären ein großer Gewinn für das Projekt.
Für Ihren Sohn yy habe ich die Rolle des Titus vorgesehen. Ob er
Lust dazu hat? Das Text-Buch liegt bei. Die Texte können auswendig
vorgetragen oder auch abgelesen werden. Jeder hat sein Text-Buch
in der Hand.
Ich hoffe sehr, dass Ihnen das Projekt gefällt und Sie bereit sind, für
Paulus zu sprechen und zu spielen.
Mit herzlichen Grüßen …
Christel Storch-Paetzold, Theater mit Paulus
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Briefe wie dieser, zusammen mit dem Textbuch an ausgewählte Haushalte,
ist manchmal die beste Möglichkeit, Mitwirkende für die Spiele zu gewinnen.
Es gehören schon ein wenig Mut, viel Ausdauer und grundsätzliches Inte-
resse dazu, sich für eine Hauptrolle zu melden. Daher: Wenn Sie jemanden
kennen, der in Frage käme – sprechen (schreiben) Sie ihn an.
Mitwirkende
Paulus aus Tarsus
Silas aus Jerusalem
Timotheus aus Lystra
Lydia aus Thyatira
Phoebe aus Korinth
Felix, Sohn der Lydia
Titus, Sohn des römischen Hauptmanns
Philipp aus Philippi
Livia, Iulia, Aurelia aus Philippi
Mitarbeiterinnen von Lydia
ErzählerIn
OrganistIn
PfarrerIn / Priester
Stumme Beobachter
LeiterIn des Gesprächs der Eltern und Großeltern*
LeiterIn des gesamten Projekttags / Co-LeiterIn
* Ganz wichtig ist es, für die Leitung des Gesprächs der Eltern und Großeltern
im Anschluss an das Theaterspiel einen erfahrenen und kundigen Menschen
zu gewinnen. (Wir hatten z.B. eine promovierte Theologin, die sich mit Pau-
lus vorher schon beschäftigt hatte.)
Notieren Sie von allen Mitwirkenden nicht nur den Namen und die An-
schrift, sondern auch Telefon und E-Mail-Adresse, denn es ist manchmal rat-
sam, an die Termine zu erinnern.
Zeitplan / Proben
Alle Mitwirkende sollten vier Wochen vorher das Text-Buch und den Pro-
ben-Plan erhalten, zusammen mit dem Verlauf des 1. Projekttages, so dass
sie sich in die Geschichte einfinden können.
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Mit Blick auf die vollen Termin-Kalender der meisten Mitwirkenden wollte
ich mit zwei Proben zu je 60 Minuten zufrieden sein. Nur für den Notfall war
eine dritte Probe angesetzt. Die dritte Probe war dann unbedingt notwendig,
weil wir mit Mikrofonen spielen mussten. Alle sollten mit ihren Textbüchern
lesen und spielen können. In einer Hand das Text-Buch, in der anderen das
Mikro, und das noch im richtigen Abstand gehalten – eine Herausforderung
für Kinder! Deshalb rate ich Ihnen: eine Leseprobe an einem guten Ort, eine
Spielprobe in der Kirche und zwei weitere Proben mit den Mikros.
Werbung
Vier Wochen vor dem Tag begann ich, in den Kirchen, Schulen und Ge-
schäften die Plakate aufzuhängen und die Handzettel zu verteilen. Es gab
Ankündigungen im Pfarrblatt und in der Gemeinde-Rundschau.
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Ab- / Ankündigung im Gottesdienst
Bild von Paulus wird gezeigt (Din-A3-Format).
Frage: Wer ist das? – Einer der ersten, einer der Väter der Christenheit! Gleich nach
Jesus kommt er …
Kinder: Christus! Petrus! Johannes! (Paulus wurde nicht genannt!)
Ich: An vielen Sonntagen hören wir in der Lesung aus seinen Briefen. Er war ein
großer Briefeschreiber! Ein großer Denker! Ein großer Theologe! Und er war
noch viel mehr … „Paulus auf der Spur“ heißt das Projekt für Kinder von 9
bis 15, für Eltern und Großeltern. Liebe Kinder, die ihr heute hier seid: Ihr
seid herzlich eingeladen. Mit euren Eltern und Großeltern! Am Mittwoch,
den 28.4. um 16.00 Uhr beginnt es und dauert ungefähr bis 19 Uhr.
Wir werden zusammen – im Geiste – nach Philippi reisen. Dann kommt ein
großes Theater in der Kirche. Paulus kommt mit Silas und Timotheus nach
Philippi. Am Fluss trifft er die Purpur-Händlerin Lydia mit ihren Mitarbeite-
rinnen. Es ist Sabbat … – Mehr erfahrt ihr am Mittwoch, den 28.4.
Später gibt es ein großes Wissens-Spiel für die Kinder. Mit Preisen! Für die
Eltern und Großeltern gibt es Zeit zum Nachdenken und zum Gespräch. Nach
Gebet und Segen ist noch Zeit zum Spielen: Gladiatoren-Kämpfe oder Räu-
ber-Fang oder Versteck im Dunkeln. (Verweis auf Handzettel)
Checkliste
Für den Paulus-Tag brauchen wir:
Im Gemeindesaal
Leinwand, Beamer und Computer
Präsentation und Laserpointer
Stuhlreihen vor Leinwand für ca. 50 Leute
Flipchart für das Wissensspiel und Stifte
Preise für die Gewinner
Großer Blumenstrauß
In der Kirche
Mikrofone
Orgel
Kerzen für Gebet und Segen
Holzblock mit Kieselsteinen (aus Wachs gemacht)
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Im Foyer
Tisch für die Texte und Arbeitsblätter
Bleistifte und Kulis
Wachsmalstifte und Tonpapier für die Fragen an Paulus
Pinnwand mit Nadeln
Weitere Räumlichkeiten
Raum mit schön gestalteter Mitte für den Gesprächskreis
Jugendräume für die Gruppenarbeit zum Wissensspiel
Küche und Tische im Foyer für Essen und Trinken
Spiele am Ende im Freien oder bei Regen im Teresa-Saal
Aufgaben im Vorfeld
Besonders wichtig: rechtzeitige Absprachen mit Pfarrer, Sekretärin, Küste-
rin/Messner und allen Verantwortlichen! – Einige Zeit vorher ist zu klären,
wer Tische, Gläser und Getränke für den Ausklang vorbereitet. Brezel und
Party-Happen müssen bestellt werden, evtl. Blumen für die Haupt-Akteure.
Aufgaben am Vortag
Am Vortag werden Leinwand, Beamer und Computer mit Laserpointer auf-
gestellt und ausprobiert. Auf einem großen Tisch mit Blumenstrauß liegen
die Arbeitsblätter, in verschiedenen Farben kopiert, Stifte, Wachsmalstifte,
buntes und weißes Tonpapier. Auf dem Flipchart werden die Felder für das
Wissensspiel eingezeichnet und die Preise bereitgelegt. Auch die „Waffen“
für die Gladiatoren-Spiele (Papp-Rollen) und Bälle. Im Raum für die Ge-
sprächsrunde wird die Mitte schön gestaltet mit Blumen und Kerzen.
Am Tag „x“
Am Projekttag selbst sollte alles so gut vorbereitet sein, dass keine zusätz-
liche Hektik mehr aufkommt. Ruhe und Konzentration brauchen Raum.
Ein großes rotes Herz aus Tonpapier hing neben der Eingangstür: Will-
kommen. Auch das Plakat der Ankündigung. Das hing auch schon an der
Pinnwand, zusammen mit Bildern vom Forum von Philippi und dem Theater
und der Landkarte, auf der rot die Orte eingetragen sind, die dann im Spiel
genannt werden.
Christel Storch-Paetzold, Theater mit Paulus
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Nachlese und Feedback
Auf der Pinnwand: Fotos vom Tag, Text-Arbeiten der Kinder, Fragen der
Eltern und Großeltern. – Die Pinnwand sollte einige Zeit im Foyer der Kirche
stehen, um den Gemeinde-Mitgliedern die Gelegenheit zu geben, am Tag
mit Paulus Anteil zu nehmen. Und Lust zu bekommen, am nächsten Projekt-
tag mitzumachen.
Die Zufriedenheit der Teilnehmer war sehr groß. Was mich für all die An-
strengungen der Vorbereitung und der Durchführung reichlich entschädigte!
Fasziniert war ich von den Ergebnissen der Kinder beim Wissensspiel. Die
drei Gruppen hatten 18, 19 und 20 verschiedene Aussagen zu Paulus und
dem Spiel machen können!!! Weit mehr als ich bei der Planung erwartete.
Zum Gesprächskreis hörte ich begeisterte Stimmen. Auch dass so viel Zeit
für das Gespräch war, wurde gelobt, denn man muss sich ja in einer neu zu-
sammengestellten Gruppe zuerst „warm“ hören und reden.
Verlauf
Aktion Dauer (ca.)
Begrüßung und Einstimmung 15 Min. M1
Spiel 1: Am Fluss bei Philippi 30 Min. M2
Spiel 2: Im Haus der Lydia 05 Min. M3
Nachklang 10 Min. M4
Vertiefung
Für die Kinder: Wissensspiel und Textarbeit
Für die Erwachsenen: Nachdenken über Paulus
und Fragen an ihn
70 Min. M5 mit
AB1 bis 6
Gebet und Segen 15 Min. M6
Gemeinsamer Ausklang / Spiele 40 Min
Christel Storch-Paetzold, Theater mit Paulus
ISBN Print: 978-3-525-63021-1 — ISBN E-Book: 978-3-647-63021-2© 2010 Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co. KG, Göttingen
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M1 Begrüßung und Einstimmung
Ansprache und Präsentation (mit Laptop und Beamer)
Die genannten Abbildungen finden Sie auf der Homepage des Verlags: www.v-r-gemeinde.de
beim Titel des Buches; Zugang: Login: paulusvier Passwort: 8hTP4we; die Bilder stammen zu-
meist aus dem Archiv der Autorin (Foto) oder aus: Dietrich-Alex Koch, Bilder aus der Welt des
Urchristentums, Göttingen 2002 (Koch, Urchristentum). Sie dienen als Grundversorgung;
schön ist es, wenn Sie Eigenes beisteuern, zum Beispiel Urlaubsbilder …
Bild 1: Paulus (Mosaikporträt aus dem 5. oder 6. Jahrhundert)
Herzlich willkommen! Schön, dass Sie gekommen sind! Schön, dass ihr ge-
kommen seid! Wir werden heute einen der wichtigsten Menschen der Chris-
tenheit treffen. Dafür müssen wir uns auf den Weg machen, auf Reise gehen.
Eine Reise nach Süden wird es! Wir reisen von xy nach Rom. Wenn wir flie-
gen – über die Alpen –, brauchen wir ungefähr drei Stunden. Mit dem Auto
sind wir drei Tage unterwegs.
Bild 2: (Foto)
Rom mit der Peterskirche. (Einige Augenblicke der Stille zulassen!) Rom,
Hauptstadt von Italien und Hauptstadt der katholischen Christen. Sie kennen
diese weltberühmte Stadt und die Peterskirche mit der Kuppel von Michel-
angelo. Im Jahre 1593 wurde die Kirche feierlich eingeweiht. Sie ist also
mehr als 400 Jahre alt.
Bild 3 (Büste Kaiser Claudius, © Koch, Urchristentum, Nr. 78)
Wir reisen aber heute nicht nur in den Süden, wir reisen auch in die Ver-
gangenheit. Wir schreiben das Jahr 50 nach Christi Geburt. Damals war Rom
die Hauptstadt des Römischen Reiches.
Bild 4 (Forum Romanum, © Katrin Wolff, Rom und die Römer)
Rom, Hauptstadt der Welt. So könnte das Forum damals ausgesehen ha-
ben, mit Versammlungshallen, Tempeln und Palästen, mit Standbildern von
Göttern, Helden und berühmten Männern.
Christel Storch-Paetzold, Theater mit Paulus
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Bild 5 (Kolosseum, Foto)
Heute stehen wir staunend vor den Resten: hier das Kolosseum, das riesige
Schauspielhaus der römischen Kaiser. Hier fanden Gladiatorenkämpfe statt,
Tierkämpfe, sogar Seeschlachten.
Bild 6 (Kolosseum, Foto)
Dieses Foto lässt etwas erahnen von der Größe des Kolosseums. Ein Blick
in die Räume und Gänge unter der Arena, wo Menschen und Tiere warteten
vor ihrem Kampf in der Arena.
Bild 7 (Forum Romanum, Foto)
Durch diesen Triumpfbogen sehen wir auf das Forum Romanum und auf
das, was von der einstigen Pracht übrig geblieben ist.
Bild 8 (Vesta-Tempel, Foto)
Die Wasserbecken gehören zum Tempelbezirk der Vestalinnen. Vom
Rundtempel der Vesta stehen noch einige Säulen. Hier brannte das heilige
Feuer Tag und Nacht.
Bild 9 (Siegesbild, Foto)
Auf dem Titus-Bogen wurde der siegreiche Feldherr gezeigt, wie er mit sei-
nem Pferdegespann in die Stadt einfährt.
Bild 10 (Pantheon, Foto)
Das Pantheon, ein Tempel zu Ehren aller Götter, von Kaiser Hadrian von
118 bis 125 nach Christus erbaut, ist heute noch zu sehen.
Rom war das Vorbild für die Städteplaner und Baumeister im ganzen Rö-
mischen Reich. Viele schauten mit Bewunderung, manchmal auch mit Ent-
setzen nach Rom. – Auch Paulus träumt von Rom, will nach Rom reisen. Dar-
auf muss er aber noch zehn Jahre lang warten. Wir schreiben das Jahr 50
nach Christus und unser Held ist gerade eben am Rande des heutigen Euro-
pas angekommen: in Philippi im Nordosten von Griechenland.
Bild 11: Das Forum von Philippi © Koch, Urchristentum, Nr. 134
Philippi war damals eine durch und durch römisch geprägte Stadt. Kaiser
Augustus – wir kennen ihn aus der Weihnachtsgeschichte – hat die Stadt
ausgebaut als Colonia Julia Augusta Philippensis. Wie Rom bekam die Stadt
ein Forum und einen Marktplatz und ein Badehaus. Das Theater war schon
vorher von den Griechen erbaut worden.
Christel Storch-Paetzold, Theater mit Paulus
ISBN Print: 978-3-525-63021-1 — ISBN E-Book: 978-3-647-63021-2© 2010 Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co. KG, Göttingen
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Philippi hatte viele Heiligtümer und Tempel. Die Stadt liegt an der Via
Egnatia, eine der berühmtesten Heeresstraßen der Antike. Die Meilensteine
an der Straße sind sowohl griechisch als auch lateinisch beschriftet.
Bild 12: Meilenstein auf der Via Egnatia © Koch, Bilder, Nr. 119
Die Straße beginnt in Byzanz dem heutigen Konstantinopel, kommt zum
Hafen Neapolis, der am Mare Aegaeum – der Ägäis – liegt, und führt quer
durch die Stadt und weiter nach Westen bis zum Mare Adriaticum – der Ad-
ria. Natürlich wurde die Straße auch als Handelsstraße genutzt.
Bild 11: Karte der Wirkungsstätten des Paulus, © Fulvio Testa, Was weißt du vom Glauben?
Auf dieser Karte sehen wir die Orte, die heute in unserem Spiel genannt
werden. Lydia kommt aus Thyatira, in der Nähe von Troas.
In unserem Spiel hat Lydia Besuch von ihrer Freundin Phoebe aus Korinth.
Lukas erzählt in seiner Apostelgeschichte von Phoebe aus Korinth. Sie wird
später den Brief von Paulus nach Rom bringen. Korinth liegt in Griechenland
am Meer und hat gleich 2 wichtige Häfen.
Paulus ist mit seinen Begleitern Silas und Timotheus unterwegs. Sie sind
gerade in Philippi angekommen. Weite Wege haben die Männer hinter sich.
Paulus kommt aus Tarsus. Später studierte er in Jerusalem. Paulus wird davon
erzählen, auch davon, was er in Damaskus erlebte. Antiochia war damals ei-
ne wichtige Stadt, auch für Paulus. Später ging er auf seine langen Missions-
reisen.
In Lystra (auf der Karte verdeckt durch die Zeltmacherwerkstatt) traf er Ti-
motheus, der uns heute erzählt, wie er Paulus kennenlernte. – Lydia findet,
dass Philippi ein sehr guter Ort ist, um Handel zu treiben. So kam sie hierher
nach Philippi von der Stadt Thyatira in Lydien. Lydia ist Purpur-Händlerin.
Wir werden uns die Stadt Philippi zusammen mit Felix, Philipp und Titus
anschauen. Alle drei leben in Philippi und kennen sich gut aus in ihrer Stadt.
Sie werden für uns bestimmt eine gute Stadtführung machen. Heute aber
ziehen wir zusammen vor die Stadt. Hinaus über die Felder und Wiesen zum
Fluss. Gangites heißt er. Man kann hier wunderbar spielen. Das werden wir
bald sehen.
Heute ist Sabbat. Heute arbeitet Lydia nicht. Sie ist eine Gottesfürchtige.
So schreibt es Lukas in seiner Apostelgeschichte. Lydia hält den Sabbat heilig,
frei von Arbeit. Mit ihren Freundinnen und Mitarbeiterinnen zieht sie aus der
Stadt hinaus an den Fluss.
Christel Storch-Paetzold, Theater mit Paulus
ISBN Print: 978-3-525-63021-1 — ISBN E-Book: 978-3-647-63021-2© 2010 Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co. KG, Göttingen
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Der Verfasser der Apostelgeschichte lässt in seiner Lydia-Geschichte nur
Frauen mitspielen. Aber bei uns heute sind auch die Männer herzlich will-
kommen. Sie sind ebenfalls wichtige Mitarbeiter und Berater von Lydia.
Wir haben ein Spiel vorbereitet und ich möchte Ihnen die Darsteller und
die Akteure des Tages vorstellen.
Die Vorgestellten werden gebeten, nach vorn zu kommen.
Die Hauptdarsteller kennen wir aus der Apostelgeschichte:
Paulus aus Tarsus, wird heute gelesen und gespielt von …
Silas aus Jerusalem, gespielt von …
Timotheus aus Lystra …
Lydia aus Thyatira …
Phoebe aus Korinth …
MitarbeiterInnen …
Ganz wichtig heute sind – und diese Personen sind sozusagen erfunden,
damit wir Paulus leichter verstehen können:
Felix, Sohn der Lydia. Er wird gespielt von XY…
Philipp aus Philippi, gespielt …
Titus, Sohn des römischen Hauptmanns, …
Weitere Kinder aus Philippi: …
Kommen nach vorn und werden ebenso vorgestellt mit Namen und Alter evtl.
Unser Erzähler ist …
An der Orgel spielt …
Das Gespräch wird geleitet von …
Unsere stummen Beobachter sind …
Das Gebet und den Segen spricht …
Zu den anderen Besuchern
Sie alle sind herzlich eingeladen, mitzumachen bei unserem Spiel, entwe-
der als Mitarbeiterin und Mitarbeiter oder als Zuschauerin und Zuschauer.
Nachher ziehen wir alle zusammen hinaus aus diesem Saal hinüber in die Kir-
che. Wir denken uns, der Fluss fließt vom Haupteingang der Kirche durch
den Mittelgang zum Altar und dann weiter. Lydia wird sich mit ihren Freun-
dinnen und Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern auf der linken Seite des Flus-
ses im linken Altar-Raum lagern.
Christel Storch-Paetzold, Theater mit Paulus
ISBN Print: 978-3-525-63021-1 — ISBN E-Book: 978-3-647-63021-2© 2010 Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co. KG, Göttingen
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Zu den Besuchern
Sie können sich dazu setzen, Sie können sich aber auch in die ersten Bänke
setzen. Unsere Kinder beginnen mit dem Spiel. – Wenn wir nachher in die
Kirche einziehen, sucht ihr euch einen Platz an der Orgel aus. Das ist euer
Spielplatz. Was ihr spielen könnt? Das entscheidet ihr selbst. Vielleicht mit
Karten oder Würfeln oder Handys oder einfach mit Fantasie, mit Worten …
Wir werden es bald sehen! – Felix, Philipp und Titus, ihr spielt nachher am
Fluss beim Haupteingang eure Spiele. Mit Steinen. …
Noch etwas für unsere Mädchen und Jungen. Versucht möglichst genau zu
beobachten! Hört genau zu, was die Anderen sagen! Und versucht, euch
möglichst viel zu merken. Nach dem Theater werden wir mit euch ein Wis-
sensspiel machen. Für die Sieger warten schon die Preise. Also! Genau hin-
schauen und hinhören! Und jetzt ziehen wir zusammen los, aus unserem
Gemeindesaal hinüber in die Kirche – aus der Stadt Philippi an den Fluss…
M2 Spiel 1: Am Fluss bei Philippi
1. Szene
Alle Frauen und Männer ziehen in die Kirche ein. Felix, Philipp und Titus gehen zum Haupt-
eingang an das „Ufer des Flusses“. Die anderen Kinder laufen zu ihrem Platz bei der Orgel. Die
Frauen und Männer lagern sich, räkeln sich in der Sonne, reden. Nach einer Weile beginnen
die Mädchen mit ihrem Spiel (freie Improvisation). Schließlich lenkt der/die LeiterIn die Auf-
merksamkeit auf Titus, Philipp und Felix. Sie versuchen, mit Steinchen einen Holzblock zu tref-
fen. Sie schubsen, lachen, freuen sich.
Titus: Jetzt bekommt jeder 3 Steinchen. Und hier ist die Startlinie! (Mit dem Fuß
markiert er auf den Boden eine Linie.)
Philipp: Ich darf zuerst!
Felix: Nein! Ich!
Titus: Weg mit dir! Ich bin der Erste! Und der Beste!... (Er zielt mit seinen 3 Stein-
chen und kommentiert spontan … )
Philipp: Jetzt du, Felix!
Titus: Nicht mogeln! Hinter die Startlinie!
Felix (zielt mit seinen 3 Steinchen): Och …
Christel Storch-Paetzold, Theater mit Paulus
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miteinander in der kirche
www.v-r.deISBN 978-3-525-63021-1
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Paulus für alle: Wie wäre das denn, wenn sich die ganze
Familie – Kinder, Eltern, Großeltern – vier Nachmittage lang
mit Paulus beschäftigte? Unwahrscheinlich? Keineswegs!
Mit dem praxiserprobten Material dieses Buches gelingt es.
Im Mittelpunkt jedes der vier Nachmittage steht ein Theater-
stück, eine lebendige Umsetzung wichtiger Episoden aus der
Apostelgeschichte.
Darum herum gibt es ein abwechslungsreiches Programm mit
Informationen und Bildern zum historischen und kulturellen
Umfeld, mit Gesprächs- und Kreativangeboten, Spielen und
griechischem Essen.
Die Autorin
Christel Storch-Paetzold ist Diplom-Psychologin und Schul-
rektorin i. R. und aktives Mitglied ihrer Gemeinde; sie hat eine
Beratungspraxis und leitet das Bildungswerk in Heidelberg-
Ziegelhausen.