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i748 KLINISCttE WOCHENSCIIR zurfickffihrt. Es ist uns aI!erdings nicht gelungen, die Be- schwerden dutch Trinken yon heifer Milch, Blaffee oder Tee zum Schwinden zu bringen. Das kann aber dadurch bedingt seth, dab Kaffee, Tee, Milch ffir die Patientinnen gewohnte Flfissigkeiten sind, dutch deren Trinken ein irgend- wie st~rkerer Reiz nicht ausgefibt wird. Die orale Dar- reichung yon Kognak dagegen fibt einen derartig starken Reiz ans, dab das vegetative N ervensystem in ansreichender Weise alteriert wird und dadnrch pathologische Zust/~nde, wie z. ]3. die Beschwerden nach R6ntgenbestrahlung, behoben werden k6nnen*). Von diesen Erw~gungen ausgehend, habe ich versucht, ob nicht auch dutch intramuskul/ire oder intracutane In- jektion anderer Mittel, z. B. von Aolan, eine ]3eeinflussung der Beschwerden m6glich ist. Dabei hat sich gezeigt, dab dies ta~s//chlich der Fall ist. Entweder durch IO ccm Aolan intramuskul/~r oder durch I ecru Aolan intracutan hat sich in mehreren F/illen ein guter Erfolg erzielen lassen. Bei einigen dieser Patientinnen ist auch das Verhatten des Koch- salzspiegels im t31ut untersucht worden. Die dabei gefundenen Kurven sind zum Teil ~hnlich wie die yon SIEL~AN N und SCHLAGINTWEI~: 44, 43, 5 ~ Es sind aber auch abweichende Zahlenreihen gefunden, wie: 5 o, 48, 45 ~ 42, 43, 4 6. Anch hieraus scheint mir hervorzugehen, dab dem Kochsalzstoff- wechsel in bezug auf die Entstehnng und Beeinflussm~g der Beschwerden Bach R6ntgenbesirahlung nicht die fiber- wiegende Rolle zukommt, wie SIELMANNnnd SCttLAGINTWEIT meinen und wie NEUDA, I~I~DLICIt und SIELMANN es betonen. Damit soll keineswegs gesagt seth, dab die yon den genannten Autoren gefundenen NaC1-Schwankungen bedeutm~gslos seien. Ich m6chte nut behaupten, dab der 1Kochsahstoliwechsel nicht das einzige und letzten Endes ausschlaggebende Moment I/Jr die Beschwerden ist. Wenn auch KLAFTEN bet seinen Untersuchungen nach IR6ntgenschwachbesh-ahlungen durch die L6wische Adrenalin- probe nnd gleichgerichtete Proben keine Beeinflussnng des autonomen Systems hat feststellen k6nnen, so m6chte ich doch glauben, dal3 beim Zustandekommen der Beschwerden das vegetative Nervensystem eine Nolle spielt. Gerade die BeeinfluBbarkeit der Beschwerden dutch die verschiedensten an den verschiedensten Punkten angreifenden Mittel, yon denen wit doch aus anderen Untersuchungen wissen, dab sie das antonome Nervensystem reizen, scheint mir daifir zu sprechen. Ich m6chte daher arts unseren ]3eobachtungen und Untersuchungsergebnissen schlieBen, dab die gfinstige Einwirkung der verschiedensten so sehr ungleiche n Mittel auf die iRSntgenallgemeinschgdignng wahrscheinlich auf dem Umweg fiber das autonome Nervensystem vor sich geht. Einige nach den Richtlinien yon PL&TZ vorgenommene phar- makologische Prtifungen des vegetativen Nervensystems vor und nachR6ntgenbestrahlung sprechenimgleiehenSinne. Doch ist die Zahl der vorgenommmenen Prfifungen, um endgfiRige beweisende Schlfisse daraus ziehen zu k6nnen, noch zu klein. Fasse ich meine Ausffihrungen kurz zusammen, so I/~13t sich sagen: Kochsalz als Klysma, per os oder als intraven6se Injektion beeinflu/~t die /3eschwerden nach R6ntgenbestrah- lung gfinstig oder beseitigt sie. Die gleiche gfinstige Wirkung l~13t sich durch Kognak erzielen. In mehreren Fgllen ist auch durch Aolaninjektion der R6ntgenkater behoben worden. Untersuchm~gen fiber das Verhalten des iKochsalzspiegels im Blur haben ergeben, dab die Kochsalzkurven ohne medi- kament6se Gaben, nach Kochsalz-, Kognak-, Aolangaben im allgemeinen fibereinstimmend verlaufen. Der Koch- salzstoffwechsel spielt keine fiberragende Rolle beim Zu- standekommen und Schwinden der R6ntgenbeschwerden. Dem vegetativen Nervensystem wird ein wichtiger Anteil bet der Beeinflussung der I3eschwerden zugeschrieben. L i t e r a ~ u r : SCHLAGINT-vVJEIT U. SIELI~[.g.INIg, Klin. Wochen- schr. 1922, Mr. 43, S. 2136. -- HOLZK-WECI~T U. SI~L~AN~, Wien. kiln. Wochenschr. 1922, Nr. 52, S. lO2O. -- MAHNeRr U. ZAenERL, Wien. klin. YVochenschr. 1923, Mr. 7, S. 129. -- NEUDA U. SIEL- *) Vgl. FRAMM, Mtinch. med. Wochenschr. ~923, Nr. 22, S. 697. Durch rectale ~I[lchzufl]hr konnte ein Leukocytensturz hervorgerufell werden auch bei den Pa- tienten, die au[ orale Milchzufuhrnicht mit e!nem Leukocytensturz ~eag!erten. IFT. 2. JAHRGANG. Nr. 37/38 z7. SEPTEMBER 1923 5IANN, Wien. kith. X,Vochenschr. i923, Mr. i6, S. 298. -- NEUDA, ]~EDLIC~I U. SIELMANi'r, Klin. ~Vochenschr. I923, Mr. 28, S. 13o6. -- N~UDA U. IR~DLIC~, SVien. klim Wochenschr. 1923, Mr. 29, S. 53o. -- KLAFr~N, Zentralbl. I. Gyn~kol. 1923~ Mr. ~9, S. II7I. -- PLATZ, IZlin. *Wochenschr. 1923, Nr. 3o. S. 1413. THERAPIE DER AN)iMIEN MIT GROSSEN EISEN- GABEN. Von Dr. GEORG BARKAN. Aus der Mediz!nischenUniversit~tsklinikWiirzburg (Prof. ~IORAWITZ). Im vergangenen Jahre wurden wir auf eine Arbeit des schwedischen Arztes GUSrAV LINDBERG 1) aufmerksam, in welcher der Verfasser fiber sehr gfinsfige Erfolge hoher Eisen- gaben bet Influenzaan~imien berichtet. Nach dem Vorgange LICHT~NSTEINS'2), der An~imien des S~iuglingsalters und be- sonders solche der Frfihgeborenen mit sehr hohen Eisen- gaben behandelt hatte, hat LINDBERG auch Erwachsenen ganz anffallend grol3e Mengen Eisen verabreicht. Es handelt sich um Mengen, die die sonst fibliche Dosis am das io fache fibersteigen. Verwendet wurde metallisches Eisen in Form von Ferrum reductum als Pulver in t~iglichen Gaben bis zu 3 g. Die gew6hnliche Dosis betr/igt hierbei o, o5--o,1 g; 2--3mal t~gticha). I3berraschenderweise \vurden jene Eisen- gaben sehr gut vertragen, w~hrend doch sonst Magen- beschwerden, Appetitlosigkeit, Verdauungsst6rungen, insbeson- dere Verstopfung jedem Arzt gel~tufige Begleiterscheinungen bet peroraler Eisenmedikation stud. AufgefaBt werden diese Beschwerden als eine Folge des mehr oder weniger ~ttzenden oder adstringierenden Einflusses, den die saner reagierenden Eisensalze ant die Schleimh~ute des Verdauungskanales ausfiben3). Der gfinstige ]3ericht LIXDBERGS gab uns Ver- anlassung, in ether 1Reihe von F/~llen sekund~rer An~Lmien und Chlorosen in /~hnlicher Weise therapeutisch vorzugehen, wobei wir uns yon der prompten Wixknng der hohen Eisen- gaben tiberzeugen konnten. Wir verwendenFerrumreductum, das wir in Pulvern zu o,5 g ohne jeden weiteren Zusatz in Oblaten gaben. Yqie LINDBERO verabreichten wir die Pulver vor der IVIahlzeit, um dutch den fotgenden tiauakt eine me- chanische Entfernung aller Eisenteilchen aus dem Munde zu erreichen und auf diese Weise Schgdigungen in dieser Hinsicht vorzubeugen. Wir gaben anfangs meist nur I g tgglich, stiegen jedoch bereits in wenigen Tagen, wenn wit uns davon fiber- zengt hatten, dab die Pulver gut vertragen wurden, rasch wetter auf 3 g. In der Tat fXllt es auf, wie gut das Eisen in dieser Form und in dieser Menge, selbst yon sonst empfind- lichen Patienten angenommen wird. Anch wir sahen, mit Ausnahme eines sogleich zu erw/~hnenden Falles, w~hrend wochenlanger Darreichung niemals irgendwelche St6rungen vonseiten des Verdauungskanales oder allgemeiner Art, die wit auf die EJsenmedikation h~ttten zurfickfiihren mfissen. Natfirlich wird man w~hrend der Behandlung auch ffir eine sorgI~ltige Mund- und Zahnpflege Sorge zu tragen haben. In dem einen Falle handelte es sich nm einen Patienten, der infolge eines frischen Ulcus ventriculi ziemlich angmisch ge- worden war. Wit versuchten die Eisentherapie in der ange- gebenen Form, muBten uns dann aber auf eine etwas modifi- zierte Therapie beschr~nken, da in diesem Falle wegen der frischen Ulcera das Eisen 3/lagenbeschwerden verursachte, was ja kaum wundernimmt. Im fibrigen wurden die Pulver auch yon Kranken, die einen rech~ schweren Eindruck machten und deren Appetit yon vornherein sehr zu wfinschen fibrig lieB, anstandslos genommen. In kurzer Zeit schon lieB sich neben einem sehr raschen Anstieg der H~moglobinwer~e und der Erythrocytenzahlen auch eine weitgehende ]3esse- rung des Allgemeinbefindens feststellen. ]Die H~moglobin- werte wurden im Sahlischen H/~mometer, die Erythrocyten- zahlen in der Zeissschen Z~hlkammer bestimmt. Im iolgenden seien die IZrankengeschichten einiger un- serer Fglle mit besonders gfinstiger Wirkung des Eisens aus- zugsweise wiedergegeben.

Therapie der Anämien mit Grossen Eisengaben

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Page 1: Therapie der Anämien mit Grossen Eisengaben

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zurfickffihrt. Es ist uns aI!erdings nicht gelungen, die Be- schwerden dutch Trinken yon heifer Milch, Blaffee oder Tee zum Schwinden zu bringen. Das kann aber dadurch bedingt seth, dab Kaffee, Tee, Milch ffir die Patientinnen gewohnte Flfissigkeiten sind, dutch deren Trinken ein irgend- wie st~rkerer Reiz nicht ausgefibt wird. Die orale Dar- reichung yon Kognak dagegen fibt einen derartig starken Reiz ans, dab das vegetat ive N ervensystem in ansreichender Weise alteriert wird und dadnrch pathologische Zust/~nde, wie z. ]3. die Beschwerden nach R6ntgenbestrahlung, behoben werden k6nnen*).

Von diesen Erw~gungen ausgehend, habe ich versucht, ob nicht auch dutch intramuskul/ire oder intracutane In- jektion anderer Mittel, z. B. von Aolan, eine ]3eeinflussung der Beschwerden m6glich ist. Dabei hat sich gezeigt, dab dies ta~s//chlich der Fall ist. Entweder durch IO ccm Aolan intramuskul/~r oder durch I ecru Aolan intracutan hat sich in mehreren F/illen ein guter Erfolg erzielen lassen. Bei einigen dieser Patientinnen ist auch das Verhatten des Koch- salzspiegels im t31ut untersucht worden. Die dabei gefundenen Kurven sind zum Teil ~hnlich wie die yon SIEL~AN N und SCHLAGINTWEI~: 44, 43, 5 ~ Es sind aber auch abweichende Zahlenreihen gefunden, wie: 5 o, 48, 45 ~ 42, 43, 4 6. Anch hieraus scheint mir hervorzugehen, dab dem Kochsalzstoff- wechsel in bezug auf die Entstehnng und Beeinflussm~g der Beschwerden Bach R6ntgenbesirahlung nicht die fiber- wiegende Rolle zukommt, wie SIELMANN nnd SCttLAGINTWEIT meinen und wie NEUDA, I~I~DLICIt u n d SIELMANN es betonen. Damit soll keineswegs gesagt seth, dab die yon den genannten Autoren gefundenen NaC1-Schwankungen bedeutm~gslos seien. Ich m6chte nut behaupten, dab der 1Kochsahstoliwechsel nicht das einzige und letzten Endes ausschlaggebende Moment I/Jr die Beschwerden ist.

Wenn auch KLAFTEN bet seinen Untersuchungen nach IR6ntgenschwachbesh-ahlungen durch die L6wische Adrenalin- probe nnd gleichgerichtete Proben keine Beeinflussnng des autonomen Systems hat feststellen k6nnen, so m6chte ich doch glauben, dal3 beim Zustandekommen der Beschwerden das vegetative Nervensystem eine Nolle spielt. Gerade die BeeinfluBbarkeit der Beschwerden dutch die verschiedensten an den verschiedensten Punkten angreifenden Mittel, yon denen wit doch aus anderen Untersuchungen wissen, dab sie das antonome Nervensystem reizen, scheint mir daifir zu sprechen. Ich m6chte daher arts unseren ]3eobachtungen und Untersuchungsergebnissen schlieBen, dab die gfinstige Einwirkung der verschiedensten so sehr ungleiche n Mittel auf die iRSntgenallgemeinschgdignng wahrscheinlich auf dem Umweg fiber das autonome Nervensystem vor sich geht. Einige nach den Richtlinien yon PL&TZ vorgenommene phar- makologische Prtifungen des vegetat iven Nervensystems vor und nachR6ntgenbestrahlung sprechenimgleiehenSinne. Doch ist die Zahl der vorgenommmenen Prfifungen, um endgfiRige beweisende Schlfisse daraus ziehen zu k6nnen, noch zu klein.

Fasse ich meine Ausffihrungen kurz zusammen, so I/~13t sich sagen: Kochsalz als Klysma, per os oder als intraven6se Injektion beeinflu/~t die /3eschwerden nach R6ntgenbestrah- lung gfinstig oder beseitigt sie. Die gleiche gfinstige Wirkung l~13t sich durch Kognak erzielen. In mehreren Fgllen ist auch durch Aolaninjektion der R6ntgenkater behoben worden. Untersuchm~gen fiber das Verhalten des iKochsalzspiegels im Blur haben ergeben, dab die Kochsalzkurven ohne medi- kament6se Gaben, nach Kochsalz-, Kognak-, Aolangaben im allgemeinen fibereinstimmend verlaufen. Der Koch- salzstoffwechsel spielt keine fiberragende Rolle beim Zu- standekommen und Schwinden der R6ntgenbeschwerden. Dem vegetat iven Nervensystem wird ein wichtiger Anteil bet der Beeinflussung der I3eschwerden zugeschrieben.

L i t e r a ~ u r : SCHLAGINT-vVJEIT U. SIELI~[.g.INIg, Klin. Wochen- schr. 1922, Mr. 43, S. 2136. -- HOLZK-WECI~T U. SI~L~AN~, Wien. kiln. Wochenschr. 1922, Nr. 52, S. lO2O. -- MAHNeRr U. ZAenERL, Wien. klin. YVochenschr. 1923, Mr. 7, S. 129. -- NEUDA U. SIEL-

*) Vgl. FRAMM, Mtinch. med. Wochenschr. ~923, Nr. 22, S. 697. Durch rectale ~I[lchzufl]hr konnte ein Leukocytensturz hervorgerufell werden auch bei den Pa- tienten, die au[ orale Milchzufuhr nicht mit e!nem Leukocytensturz ~eag!erten.

IFT. 2. J A H R G A N G . Nr. 37/38 z7. SEPTEMBER 1923

5IANN, Wien. kith. X,Vochenschr. i923, Mr. i6, S. 298. -- NEUDA, ]~EDLIC~I U. SIELMANi'r , Klin. ~Vochenschr. I923, Mr. 28, S. 13o6. -- N~UDA U. IR~DLIC~, SVien. klim Wochenschr. 1923, Mr. 29, S. 53 o. -- KLAFr~N, Zentralbl. I. Gyn~kol. 1923~ Mr. ~9, S. II7I. -- PLATZ, IZlin. *Wochenschr. 1923, Nr. 3 o. S. 1413.

THERAPIE DER AN)iMIEN MIT GROSSEN EISEN- GABEN.

Von

Dr. GEORG BARKAN. Aus der Mediz!nischen Universit~tsklinik Wiirzburg (Prof. ~IORAWITZ).

Im vergangenen Jahre wurden wir auf eine Arbeit des schwedischen Arztes GUSrAV LINDBERG 1) aufmerksam, in welcher der Verfasser fiber sehr gfinsfige Erfolge hoher Eisen- gaben bet Influenzaan~imien berichtet. Nach dem Vorgange LICHT~NSTEINS'2), der An~imien des S~iuglingsalters und be- sonders solche der Frfihgeborenen mit sehr hohen Eisen- gaben behandelt hatte, hat LINDBERG auch Erwachsenen ganz anffallend grol3e Mengen Eisen verabreicht. Es handelt sich um Mengen, die die sonst fibliche Dosis am das io fache fibersteigen. Verwendet wurde metallisches Eisen in Form von Ferrum reductum als Pulver in t~iglichen Gaben bis zu 3 g. Die gew6hnliche Dosis betr/igt hierbei o, o5--o,1 g; 2- -3mal t~gticha). I3berraschenderweise \vurden jene Eisen- gaben sehr gut vertragen, w~hrend doch sonst Magen- beschwerden, Appetitlosigkeit, Verdauungsst6rungen, insbeson- dere Verstopfung jedem Arzt gel~tufige Begleiterscheinungen bet peroraler Eisenmedikation stud. AufgefaBt werden diese Beschwerden als eine Folge des mehr oder weniger ~ttzenden oder adstringierenden Einflusses, den die saner reagierenden Eisensalze ant die Schleimh~ute des Verdauungskanales ausfiben3). Der gfinstige ]3ericht LIXDBERGS gab uns Ver- anlassung, in ether 1Reihe von F/~llen sekund~rer An~Lmien und Chlorosen in /~hnlicher Weise therapeutisch vorzugehen, wobei wir uns yon der prompten Wixknng der hohen Eisen- gaben tiberzeugen konnten. Wir verwendenFerrumreductum, das wir in Pulvern zu o,5 g ohne jeden weiteren Zusatz in Oblaten gaben. Yqie LINDBERO verabreichten wir die Pulver vor der IVIahlzeit, um dutch den fotgenden t iauakt eine me- chanische Entfernung aller Eisenteilchen aus dem Munde zu erreichen und auf diese Weise Schgdigungen in dieser Hinsicht vorzubeugen. Wir gaben anfangs meist nur I g tgglich, stiegen jedoch bereits in wenigen Tagen, wenn wit uns davon fiber- zengt hatten, dab die Pulver gut vertragen wurden, rasch wetter auf 3 g. In der Tat fXllt es auf, wie gut das Eisen in dieser Form und in dieser Menge, selbst yon sonst empfind- lichen Pat ienten angenommen wird. Anch wir sahen, mit Ausnahme eines sogleich zu erw/~hnenden Falles, w~hrend wochenlanger Darreichung niemals irgendwelche St6rungen vonseiten des Verdauungskanales oder allgemeiner Art, die wit auf die EJsenmedikation h~ttten zurfickfiihren mfissen. Natfirlich wird man w~hrend der Behandlung auch ffir eine sorgI~ltige Mund- und Zahnpflege Sorge zu tragen haben. In dem einen Falle handelte es sich nm einen Patienten, der infolge eines frischen Ulcus ventriculi ziemlich angmisch ge- worden war. Wit versuchten die Eisentherapie in der ange- gebenen Form, muBten uns dann aber auf eine etwas modifi- zierte Therapie beschr~nken, da in diesem Falle wegen der frischen Ulcera das Eisen 3/lagenbeschwerden verursachte, was ja kaum wundernimmt. Im fibrigen wurden die Pulver auch yon Kranken, die einen rech~ schweren Eindruck machten und deren Appeti t yon vornherein sehr zu wfinschen fibrig lieB, anstandslos genommen. In kurzer Zeit schon lieB sich neben einem sehr raschen Anstieg der H~moglobinwer~e und der Erythrocytenzahlen auch eine weitgehende ]3esse- rung des Allgemeinbefindens feststellen. ]Die H~moglobin- werte wurden im Sahlischen H/~mometer, die Erythrocyten- zahlen in der Zeissschen Z~hlkammer bestimmt.

Im iolgenden seien die IZrankengeschichten einiger un- serer Fglle mit besonders gfinstiger Wirkung des Eisens aus- zugsweise wiedergegeben.

Page 2: Therapie der Anämien mit Grossen Eisengaben

iy. SEPTEMBER ~ 9 2 3 K L I N I S C H E W O C H E N S C K R

Fall 1. Frl. 33. tL, 19 js Fabrikarbeiterin. W~hrend der letzten Perioden oft starke Mattigkeit und Kopfschmerzen. Seit etwa 2 Monaten sehr blasses Aussehen. Hs mfide und mat t bet der Arbeit, gelegentliches starkes Schwindelgeffihl. Selbst bet grof3er Wgrme iriert sie hiuiig.

Befund bet der Aufnahme am 15. III. I923: Innere Organe, auger geringer Schallverkfirzung an der linken Lungenspitze und m~iBiger Akzentuation des 2. Pulmonaltones o. 33. Blutdruck m5/7o Riva Rocci. Puls 8o--_9o pro Minute. Lautes Nonnensausen. Pirquetsche Cutanreaktion negativ. Urin und Stuhl o. 33.

Blutbe/und: Hgb. 62%, Erythr. 4,8 MilL, Leuk. 64oo, Poly. 5o%, Lymph. 29%, Los. i6%, Monoc. 5%.

Die bestehende Eosinophi]ie lieg uns natfirlich an eine Enthel- minthiasis denken, doch fanden sich daffir keinerlei Anhaltspunkte. Diagnose: Chlorose.

Behmullung: Ferr. red. in hoheu Dosen, zuerst I g tiglich. I6. III . Ubelkeit and Erbreehen, starke Mattigkeit. - - 17.III. 2 g Ferr. red. t/iglich. -= I9. III. Nasenblnten. - - 2L III. Ab heute 3 g Ferr. t~glieh. Hgb. 68%0. Allgemeinbefinden noch unver/indert. 33eginn einer Freiluftliegekur. 23. III. Fiihlt sich wohler. Aus- sehen frischer. - - 25. III. Halbt~igig auger 33ett. - - 28. III. Hgb. 8I%. Erythr. 4,9 Mill. - - 3 L III. Aknte Gastroenteritis. Tempe- raturanstieg auI 38,6 ~ Ferr. ffir 2 Tage abgesetzt. Kalomel o,2 g. - - 3- IV. Ab heute wieder Ferr. 1 g t/iglich. StuM und Temperatur normal. - - 5. IV. Hgb. 85~ - - 9. IV. Weitere 33esserung des All- gemeinbefindens. Uber den grol3en Halsvenen beiderseits pulsa- torisch anschwellendes singendes Ger~usch immer noch zu h6ren, doch leiser als anfangs. - - 12. IV. I~gb. 890/0 . Erythr. ~,2 Mill., immer noch Nonnensausen. Haut and Schleimh/tute viel besser durchbtutet als beim Eintritt . Ffihlt sich frisch. Gebessert ent- lassen,

W i t sehen in d iesem Fal le die rasche Besserung. U n t e r unserer ]3ehandlung s t ieg der Hgb . -Werg inne rha lb yon 14 Tagen um a n n ~ h e r n d 2o%. l~belkeit und E rb rechen , die an f ing l i ch b e s t a n d e n ha t t en , v e r s c h w a n d e n un te r der Be- handlung , Mit A u s n a h m e der Tage, w~ihrend deren die aku te infekt i6se Gas t roen te r i f i s be s t and und die E i senmed ika t ion ausgese tz t wurde, l and t~iglich eine normale S tuh len t l ee rung s ta r t .

Fan 2. Frl. A. D., 2o j/ihr. Dienstmagd aus tuberkulSser Fa- mille. Selbst frfiher 6fters kr/inklich. Klagt fiber hgufige Miidig- keit, Schmerzen im Kreuz, Schwindel, Kopfschmerz. Menses un- regelmXgig. - - B e J u n d bet der Aufnahme am 27. II. 1923 : Schlech- ter ErnS~hrungszustand, Gesich t und Schleimh~ute blaB. Lunge: Leichte Schallverkfirzung fiber der linken Spitze, doch keine An- haltspunkte fiir eine aktive TuberkMose. Herz: Perkutorisch mggig nach links verbreitert. Leises systolisches Ger/~usch fiber allen Ostien. Puls zwischen 80 und 9o. Leib: O. 33. Stuhl und Urin o. B. 331utdruck: 12o/7o R. R. Deuthches Nonnensausen. An den Unterschenkeln nach l ingerem Stehen hochgradige blaurote Ver- fiirbung und Kfdtegef~hl. Blutbe/und: Hgb. 53%, Erythr. 3,0 Mill., wei[3es Blutbild o. 33. - - Diagnose: Chlorose, Behandlung: L bis 2. III. 1 g Ferr. tgglich. 3. bis 5, III . 2 g Ferr. t/iglich. 6. III. his 3. IV. 3 g Ferr. red. tS~glich. - - 6. III. t{gb. 53%. - - 9- III. Hgb. 58%. - - 14. III. Hgb. 70%. - - 17. III. Hgb. 85%. - - 21. III . Hgb. 85%. - - 2 6 . III. Die angioneurotischen Symptome unter 33ebandlung mit wechsetwarmen Duschen und Massage zurfick- gegangen, - - 2 7. III . Hgb. 85%. Sujektiv Besserung im 33efinden. - - 4. IV. Hgb. 870/0. Systolisches Ger~usch, Nonnensausen un- ver~ndert h6rbar. Gebessert entlassen.

In d iesem Fal le se tz te die t3esserung ers t ein, als wir auf 3 g Ferr . pro die ges t iegen waren. Vorher blieb w~ihrend an~ n~he rnd einer Woche der H g b . - W e r t kons t an t . U n t e r den hohen E i sengaben t r a t innerha lb yon ~o Tagen eine Ver- m e h r u n g y o n fiber 30% ein. Der W e r t y o n 85% wurde w i h r e n d wei te re r ~4 Tage k a u m n e n n e n s w e r t f iberschr i t ten. Auch b ier keiner!ei S tuh tbeschwerden , insbesondere in der l e tz ten Zei t regelmiBige, no rma l beschaf fene En t l ee rungen . \ u m a n sieht, k o n n t e n wir die n i ch t a l lzusel tene ~ e o b a c h - tung , dab s u c h n a c h we i tgehender Besse rung des B lu tbe fundes das N o n n e n s a u s e n wei te rh in deut l ich h6 rba r bleibt , auch in d iesem wie ira vor igen Fal le wieder best~t igen.

Fall 3. Frl. L. H. ~4 j~ihr. Landwirtstochter aus gesunder Familie. Ein Partus. Als Kind h/~ufig Nasenbluten. In letzter Zeit Dysmenorrh6en. Vergangenes Jahr fragliches Magennlcus. Jetzt Schmerzen in der Magengegend und im Kreuz. Starke Mattigkeit, hoehgradiges Schwitzen. Be/und beim Igintritt in die Klinik am ~2. VII. 1922: t t au t and Schleimhgute sehr blaB. Lunge o. ]3. t terz nicht verbreitert. Leises systolisches Ger/tusch, am dent-

I F T . 2. J A H R G A N G . Nr . 37/38 ~749

lichsten fiber der Spitze. Puls regelmiBig. Blutdruck I3o/7o R.R. Deufliches Nonnensausen. Leib: Nirgends Druckschmerzhaftig- keit. Leber o. ]3. Milz eben palpapel. Keine Anhaltspunkte fflr Tuberkuiose oder Ulcus ventriculi. HC1.-Defizit yon 18. StuM und Urin o. B. - - Btutbejund: Hgb. 30%, Erythr. 2,5 Mill., Leuk. 5300, weiges Blutbi!d normal. Keine pathologischen Zellformen. Diagnose: Chlorose (Spgtform). Behandlung: Neben Salzs/iure an- fs Tinct. ferri pomata 3 real t/tglich I Kaffee15ffel. Wir lasen erst spi ter yon der Lindbergschen Therapie. - - 17. VII. Hgb. 35~ Erythr. 2,75 Mill. - - 24. VII. Hgb. 42o/0, Erythr. 3,1 Mill. - - 2. VIII, Hgb. 45%, Erythr. 3,8 Mill. - - Ab 4- VIII. 3 g Ferr. red. t~glich, was anstandslos vertragen wurde. Nebenbei wurde Salz- s~ure welter verabfotgt. Die Hgb.=Werte, die unter der flblichen geringen DoMerung in 3 Wochen um 15 %0 gestiegen waren, stiegen nun sehr rasch welter. Nach I Woche war bereits eine Vermehrung yon ioO/0 feststellbar. - - II. VIII. Hgb. 55%0, Erthyr. 4 Mill. - - 16. VIII. Hgb. 60%. - - 22. VI I I . Hgb. 650/0.

Wir h a b e n also eine Ste igerung des l~ lu t fa rbs tof fgehal tes nach Beginn der hohen E i sengaben u m 2o% in e twa 3 V(ochen. Die Pa t ien t in , deren Zus tand sich erhebl ich gebesser t ha t t e , m u g t e a m 26. VI I I . , da sie absolut n i ch t m e h r zu ha l t en war, en t lassen werden. Leider k o n n t e z u m SchluB auch keine H g b . - B e s t i m m u n g m e h r g emach t werden. N o n n e n s a u s e n bes t and auch in diesem Fall noch bei der E n t l a s s u n g .

In 2 wei te ren F i l l e n hande l t e es sich u m sekundXre An- ~imien, bet denen wir ebenfal ls fiber ausgezeichnete Erfolge mi t der L indbergschen Therap ie berichteri k6nnen.

Fall 4. Frl. E. N., 16 j/ihr. M/idchen, sis Kind stets gesund. Mit 15 Jahren Strumektomie (Februar I92i). 4 Wochen sp~ter begann die Periode, die meist unregelmgBig und unter Schmerzen anftrat. Gleichzeitig Gewichtszunahme und Haarausfall. 4 Tage nach dem Ende der letzten Periode -= io Tage vor Eintr i t t in unsere Klinik - - begann eine staxke Genitalblutung unter Kopf- und Kreuzschmerzen, Ohrensausen, Temperaturanstieg und ge- legentlichem Erbrechen. Einlieferung in die hiesige Universit/its- frauenMinik, von wo aus, da ein Casus internus angenommen wurde, auf Veranlassung yon Herrn Geh.-Rat H o ~ - ~ E R am 15 . XI. 1922 abends 8 Uhr die Verlegung auf unsere Klinik erfolgte.

Be/und bet der Aufnahme: Kleine, kr~iftig gebaute Person mit remMichem Fettpolster in hochgradig ausgeblutetem Zustand. K6rpergewicht 52, 3 kg. Temperatur zwischen 38 und 39 ~ Pu- pillenreaktion prompt. Zunge nicht beiegt, Ieucht. Am HMs eine querverlaufende Operationsnarbe. Lunge o. 33. Herz kaum ver- breitert. Blasendes systolisches Gers fiber alien Ostien, am sfiirksten fiber der Putmonalis. Blutdruck 11o/7o R.R. Leib welch. Leber and Milz o. 33. Sehr starke Genitalblutung. Innere Untersuchung nach Bericht der Frauenklinik o .B. Stuhl angehalten. Urin o. 33. - - Btutbe/und: Hgb. 25%, Erythr. I,O 7 Mill., Leuk. 6ooo, Blutpls 98 ooo, weiBes 331utbild etwas nach der lymphocyts Seite verschoben. Blntungszeit 2i1~ Minuten. Gerinnungszeit 9 Minuten. Blutkultur blieb wiederholt steril. Wassermannsche Reaktion im 331at negativ.

Das Krankheitsblld blieb auch in der Fotgezeit etwas unklar. Am ehesten glauben wir, dab der Fall in das Gebiet der hypothyreo- tischen Genitalblutungen gehSrt, wie sie erst kiirzlich wieder aus der Freiburger FrauenMinik beschrieben warden4). Unter Verab- iolgung yon Styptoltabletten und strengster Bettruhe brachten wir die starke Blutung jedenfalls in einigen Tagen zum Stehen. Jedoch traten in unregelms Abst/inden immer wieder ge- legentlich Genitalblutungen auf, die yon mehr oder weniger hohem Fieber begleitet waren. Line eingehende \u des Falles ist hier nicht beabsichtigt. Die Therapie der hochgradigen Angmie bestand wieder in hohen Eisengaben, anfs zun~chst I bzw. 2 g, dann ab 23. XL 3 g pro die. Trotz des recht schweren Zustandes der Kranken wurden die Pulver gern genommen und gut vertragen. Wir konnten einen raschen Anstieg der Hgb.- and Erythr .-Werte beobachten. - - 21. XI. Hgb. noch 250/0 . - - 26. XI. Hgb. 360 , Erythr. 1,6 Mill. - - 6. XIL Hgb. 65%, Erythr. 3,1 Mill - - 12. XIL Hgb. 670/0 . - - Am 19. XII. wurde das Eisen abgesetzt. W/ihrend der Folgezeit stieg der Hgb.-Wert noch welter an. - - 2 7. XII. Hgb. 7o%. - - 17. I. Hgb. 77%. - - 20. II. Hgb. 84%.

Wir b e o b a c h t e t e n also bier in 5 Tagen einen Hgb . -Ans t i eg u m II~ in den wei te ren IO Tagea einen solchen yon ca. 3o%. Die H g b . - W e r t e b a t t e n sich in diesen IO Tagen be inahe ver - doppel t . Frei l ich wird m a n y o n e inem t h e r ap eu t i s chen Er fo lg in diesem Falle nu r mi t VorbehaI t sp rechen dfirfen, da j a b e k a n n t e r m a g e n s e k u n d i r e Ani imien nach Sis t ie ren e ther hochgrad igen B l u t u n g s u c h s p o n t a n sich sehr r asch zu

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bessern pflegen. Immerhin scheint uns nach unserer Erfah- rung die Verabfolgung der hohen Eisengaben in solchen F/illen durchaus empfehlenswert.

In einem letzten anzuffihrenden Fall schlieBlich scheint uns der Vorzug der Lindbergschen Eisen therap ie gegenfiber den so , st i ibl ichen Behand lungsmethoden besonders fiber- zeugend zu sein

F a l l 5. Frl. Ch. F., 36 Jahre alt. Von Jugend anf stets kr/ink- lich. H/iufig Lungenentziindung. Seit 1913 wiederholt wegen hoch- gradiger Blutarmut in Krankenhausbehandlung, davon einige Male auch in unserer 7Klinik. Frfiher wurde auch bereits ein Ulcus ven- triculi diagnostiziert. Starke Atemnot, SchW~Lcheanf~ille und 13e- schwerden bei der Menstruation, die sehr heftig aufzutreten pflegt. Eine hochgradige Kyphoskoliose der Brustwirbelsgule soll von einem Fall in der Kinderzeit herrfihren. - - B e J u n d bei der Anfnahme am 2. IX. 1922: Lungen- und Herzperkussion bei der starken ThoraxdeformitS~t nicht sicher. Uber den Lungen Vesicul/iratmen, am Herzen leises systolisches Ger/iusch. Nonnensausen. Leib o.B. Urin und Stuhl o. I3. Puls auf ca. i00 beschleunigt, stark schwankend. B l u t b e / u n d : Hgb. 200/o, Erythr. i , i2 Mill., Leuk. 5200. Deutliche Poikilo- and Anisocystose. Keine Anhaltspunkte flit ein noch bestehendes Magenulcus oder eine Tuberkalose. Eine Perniciosa konnte mit Sicherheit ausgeschlossen werden. Diagnose: Sekund~ire A n i i m i e unklarer )~tiologie. Die B e h a n d l u n g bestand an- f~Lnglich in intramuskul/iren Blutinjektionen, ferner in Arsacetin- injektionen. Nach etwa 3w6chiger Behandlung, die indessen zu einem Hgb.-Anstieg von 2o auf 27% geffihrt hatte, gingen wir auch hier zur hohen Eisenmedikation fiber. AuBerdem gaben wir Arsacetin, Blutinjektionen und Bestrahlung n i t kfinstlicher H6hen- sonne welter. Der Verlauf der Itgb.-Werte gestaltete sich Iolgender- maBen: 18. IX. Hgb. 27%. - - 21. IX. 13egin n d e r Lindbergschen Therapie, 3 g Ferr. red. tgglich. - - 29. IX. Hgb, 4o0/o. - - IO. X. Hgb. 52o/O, ]~rythr. 3,3 Mill: - - 18. X. Hgb. 57%, Erythr. 4,6 Mill. - - 3 ~ . X. Hgb. 62% . - - 7. XI. Hgb. 7 o % . - - 15. XI. Hgb. 750/0 . - - 22. XI. Hgb. 78o/0 . - - 29 . XL Hgb. 8o% Patientin wurde ent- lassen.

Vergle ichen wi t unseren therapeut i schen Erfolg n i t den friiheren, worfiber uns einige Krankenbl i i t t e r vorliegen, so wird die l[lberlegenheit der neuen Behand lungsa r t gegenfiber der fr i iheren deutl ich. I m Jah re 1914 war w~ihrend eines I I w 6 c h i g e n I ( rankenhausaufen tha l tes unter Verabfolgung yon Elarson and Blaudschen Pil!en ein Hgb. -Ans t ieg yon 25 auf 45% erreicht worden. Mit dem le tz te : cn Wer te wurde die I4ranke entlassen. I m Win te r I921/22 fund eine 24w6chige Krankenhausbehar~dlung start . Under Gaben yon Solut io Fowler i una Liqu. ferri alb. in der i iblichen lVienge sowie kleinen Bluf in iek t ionen und H6hensonnenbes t rah lungen wurde ein anf~inglich sehr langsamer, sp~iter rascherer Anst ieg des Hgb. yon e twa 2o% auf 68~ erreicht. D e n s teht unser R e s u l t a t mi t einer Steigernng yon 2o% auf 80% in 13 Wochen gegenfiber. Den Ent lassungswer t yon 1914 nach i lw6ch ige r Behand l lung er re ichten wir in 5 Wochen, den Ent lassungs- wef t der 24w6chigen Behandlung 1921/22 erreichten wir in I0 Wochen. Die E i s e n b e h a n d h n g wurde yon der Pa t ien t in in jeder Weise gut ver t ragen. Der S tuhlgang war stets regelm/igig. Tro tz der langen Dauer, w~ihrend der die Pa- t i en t in insgesamt 21o g metall isches Eisen n a h m , sahen wir keine St6rungen vonsei ten des Magen-Darmkana ls aui- t re ten. --

In t h e o r e t i s e h e r H i n s i e h t sind es zwei Fragen, die bei der neuen F o r m der E i senmedika t ion unser Interesse erwecken. I. Worauf be ruh t die bessere Wi rkung auf das B lu tb i l d? 2. Worauf be ruh t das Fehlen yon Intoleranzerscheinungen, wie sie bei der sonst fiblichen Dosierung so h~ufig s ind? LIND- BER~, der nur zu der ersten Frage Stel lung n immt , glaubt, dab die E i senwi rkung in seinen F~llen an die Menge des zu- ge{fihrten Eisens gebunden ist. Un te r der Vorausse tzung , dab das eingeffihrte metal l ische Eisen im Magen durch die Salz- s~tnre zu Chlorid gel6st wird nnd als solches zur Wi rkung kommta), is t es m6glich, sich eine wenigstens angen/ iherte zahlenm~Bige Vors te l lung h ie rvon zu machen. ]3ringt man metal l isches Eisen mi t S~iuren zusammen, so t r i t t je nach der St~rke der S~iure, also je nach ihrem Dissoziat ionsgrade, eine mehr oder weniger rasche ]3ildung yon Ferroionen unter g le ichzei f igem Fre iwerden yon Wasserstoff ein:

Fe + 2 H ' --~ H~ + Fe" .

Die schlieBlich gel6ste Menge Eisen h~ingt abe t n icht v o m Dissoziafionszustande, sondern yon der Gesamtmenge des S~urewasserstoffes ab, da ffir die ve rb rauch ten Wasserstoff- ionen so lange neue entstehen, wie ihrer potent ie l len Konzen- t ra t ion entspricht . Nur die Geschwindigkei t des L6sungs- vorganges r ichte t sic'l nach der wirMichen H- Ionenkonzen- t r a t ion% Die Salzs~ure des Magens verh~l t sich in diesem Fal le nun nicht wie eine s tarke S~ure, sondern h6chstens wie eine solche mi t f ierer St~rke. Ohne fiir unsere Berechnung einen allzu groBen Feh le r zn begehen, kann man die , ,Gesamt- ac id i t~ t" Ms allein durch die Salzs~ure bedingt ansehen; die tibrigen S~uren spielen wegen ihrer geringen Konzen t r a t i on prakt isch k a u m eine Rolle und k6nnen bier unber t icks icht ig t bleiben. Von dieser gesamten Salzs~ure ist ein Tell als freie S~ure vorhanden, die in der vor l iegenden Konzen t r a f i on als vo l lkommen dissoziiert angesehen werden kann. Die ,,freie H C I " verh~l t sich also hier wie der dissoziierte Ante i l einer schw~cheren S~ure. Die tibrige , ,gebundene Salzs/ iure" is t mi t den aus der E iweiBverdauung s t ammenden oder bei der Magensaf tsekret ion abgeschiedenen EiweiBk6rpern zu H y d r o - chloriden vereinigt , die schlechthin als , ,Pep ton -Hydroch lo r id" bezeichnet seien"). Die hydro ly t i sche D i s s o z i a t i o n dieser Pepton-HC1-Verb indungen is t bei Gegenwar t freier HCI wei tgehend zurfickgedr~Lngt. Dieser Tell der Gesamtsalzs~ure verh~l t sich also ~ihnlich wie der undissoziierte Ante i l einer sehwachen S~iure. Ers t bei v611iger Neut ra l i sa t ion der freien HC1, sei es bei der i iblichen Ti t ra t ion, sei es, wie im vorl iegen- den Falle, du tch die Aufl6sung yon meta l l i schem Eisen un te r Bi ldung von Fe1'-Ionen und Vereinigung yon H ' - I o n e n zu moleku la rem une lek t r i schem Wassers toff wird al lm~hlich durch die e in t r e t enden hydro ly t i sche Dissoziat ion des Pep- tonhydrochlor ids die , ,gebundene" HC1 abgegeben. Dieser Vorgang wird, falls geniigend Salzs~iure vo rhanden ist, bis zur v611igen Aufl6sung des Fe weitergehen. U n t e r der Vor- aussetzung, dab die mi t den bisher i ibl ichen Ti t ra t ions- me thoden gewonnenen Resu l t a t e die r icht igen Zahlen ergeben haben, k6nnen wir annehmen, dab auf der H6he der Verdau- ung bestenfal ls die Ireie HCt 75% der Gesamtacidi tXt aus- m a c h t ; gew6hnlich ist der Antei l viel niedriger, und ein Durchschn i t t swer t yon 5o% diirfte eher zu hoch als zu niedrig sein. Es wfirde sich also in diesem Fal le die Magensalzs~iure /thnlich ve rha l t en wie eine S~ure, die bei der en tsprechenden Konzen t ra t ion einen Dissoziat ionsgrad yon 50% hat . H~eraus wtirde fiir die Geschwindigkei t des AuflSsungsvorganges f01gen, dab sie nur re la t iv gering sein kann. Sch~tz t man n i t CARLSONT) den im Laufe yon 24 S tunden abgesonder ten Magen- sai t auf I5oo ccm und n i m m t m a n in der i iblichen Weise eine HCl - t (onzen t r a t ion yon o,4% an, so entspr icht das einer Gesamt tagesmenge yon 6 g tlC1. Diese Menge en tspr ich t s t6chiometr isch e twa 4,6 g F e . St t inde also die gesamte HC1 fiir die L6snng des verab io lg ten Eisens zur Veri i igung, so k6nnten unsere 3 g sehr wohl gel6st werden. Ber i icks icht ig t man aber auf Grund vors tehender Angaben die Tatsache, dab die L6sung jeweils nur langsam ertolgt und daB, ehe noch sehr viel Fer ro ion gebildet ist, ein sehr groBer Tell des in den Magen ge langten Eisens mechanisch du tch die Per is ta l t ik bed ing t den Pylorus wieder als metal l isches Eisen verl~Bt, so erscheint es sehr unwahrscheinlich, dab e twa sehr reichliche lViengen als Ferrochlor id gel6st zur 1Resorption gelangen, immerh in aber wohl mehr als bei der gew6hnl ichen Dosierung. Der wahrscheinl ich gr6Bere Tell passiert den D a r m k a n a l als metal l isches Eisen. Es ist die M6glichkeit n icht yon der H a n d zu weisen, dab es viel leicht dieser Antei l ist, der die Da rm- schle imhaut in i rgendwelcher Weise vor der g tzenden o:ter ads t r ingierenden Wirknng des Ferrochlor ids schiitzt , und dab hier in viel le icht die bessere BekSmml ichke i t der hohen Fe r rumgaben beruht . ]3ei d e n Hand inhandgehen besserer B lu twi rkung und besserer Bek6mml ichke i t vonseiterl des Verdauungskanales and in Anbe t rach t der zweifellos sehr groBen, den D a r n passierenden E i senmengen wird man unwillkiir l ich an die a l te , inzwischen l~ingst verlassene Theorie denken, wonach die gtinstige Wi rknng der Eisen- pr~para te du tch 6rt l iche Wirkung im D a r m zu erklAren sein solls).

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E ine exper imente l le Bearbe i tung der ganzen Frage hof t en wi t demn~chs t beginnen zu k6nnen.

Zusammen/assung:

i . N a c h dem Vorsehlage L I ~ D n e ~ c s wurden Chlorosen u n d sekund/~re An/ imien mi t hohen Eisengaben (t/~glich I bis 3 g Ferr . r e d u c t u m als Pul~er) behande l t .

2. Neben der gu ten Bek6mml ichke i t yon sei ten des Magen- D a r m k a n a h s konnte die rasche Wi rkung auf das Blu t bei dieser F o r m der Dar re ichung des Eisens bes tg t ig t werden.

L i t e r a t u r : 1) G u s ~ v LINDB~RG, Acta medica Scandinav. 56, 162. 1922. - - ~) LICHTX~S;r~IN, Hgmatologische Studien an frfihgeborenen Kindern. lZef. i. Jahrb. f. Kinderheilk. 38, 387. 1918. - - ~) H. H. M ~ Y ~ u. R. GOTTLIeB, Lehrbuch. 5. Aufl. 1921, S. 5Ol. - - ~) 1R. t ~ X ~ J ~ , Mflnch. med. W'ochenschr. 69, i6oi. 1922. - - ~) WlLH, OSTWALD, Grundlinien der an0rgan. Chemie. 4.Auil. 1919, S. 615. - - ~) Siehe z. B. L. MICHAELIS, Die Wasserstoffionen- konzentration. 1914, u. AMANDUS HAHN, Habilitationsschriit. Mflnchen i92i, sowie GrundriB der ]3iochemie. Stuttgart 1923, S. 92. - - v) CARLSON, Americ. journ, of physiol. 38, 266. 1915. - - s) H. H. M~Y~R u. R. GOTTLI~, a. a. O., S. 497-

UNTERSUCHUNGEN U B E R DIE PHYSIOLOGIE D E R LICHTWIRKUNGEN.

II. Mitteilung.

LICHTBADER UND SERUMKALKSPIEGEL.

V o n

P r i v . - D o z . Dr . ST. ROT::~A~: u n d J . CALLE:~BERG. Aus der Universit~ts-HautkEnik und Lupu~heilst/itte Gie~en

(Direktor: Prof. Dr. JESIONEK).

N a c h d e m ROTI~MAN t) nachgewiesen hat te , dab Lichtb/ ider zu einer t l e r abse t zu~g des Sympa th icus tonus fiihren, lag es nahe zu priifen, ob diese Zustands/ inderung des vege t a t i ven Nervensys t ems mi t einer Verschiebung der Kal ium- und Cale iumionenkonz entr a t ion einhergeht .

Mit Hilfe yon pe rcu taner Adrenal ine inver le ibung nach x~. GRO~R-HecHT ~) wurde der Naehweis erbracht , dab die E r r egba rke i t der Sympath icusend igungen in l ichtentzf indeter H a u t erlosclien oder wei tgehend herabgese tz t is t [SIMsAa)]. Dadurch erhiel t die ursprflngliche A n n a h m e ROTHMANS, dab die L ich twi rkung pr imgr an den Sympath icusend igungen der H a u t er~olgt und dab die H y p o t o n i e des visceralen Sym- pa th icus eine Fo lge der L~hmu~g des H a u t s y m p a t h i c u s sein kann, eine neue Stfitze. Der Zustand nach krMtiger Licht- e inwirkung ahnel~ in muncher Beziehung einer Hypadrena l in - //mie. Nebs t der e twas ve rminde r t en vasoconstr ic tor isehen Wi rksamke i t des Nebennie renvenenplasmas s ta rk belich- t e t e r Tiere sprechen auch die morphologischen Un te r - suchungen H. PFI~IrFERS~) und L. ADLERS 5) in dem Sinne dab die Adrena l insckre t ion Each kr~iItigen t~elichtungen gest6r t ist.

D i e nahen Bez i ehu rgen zwischen v e g e t a t i v e m NerVen- sys tem und Ionengle ichgewieht im a l lgemeinen [F. KRAUS und "ZoNDEKS)] und die Wirkung der Adrena l in in jek t ionen auf den Blu tka lksp iege l im besonderen [BILLmHEI~R) v, L E I C H E R 8 ) ] lieBen ve rmuten , dab mi t der l i ch tbewirk ten L~hmu~g des H a u t s y m p a t h i c u s eine Konzen t ra t ionsve rmeh- rung des Kal iums bzw. ]Konzentra t ionsverminderung des Cal- c iums einhergeht , und zwar a m Orte der Er regbarke i t ss rung, also in der Hau t . Man konn te auch dami t rechnen, dab die Konzen t r a t i onsve rminde rung des Calciums in der t t a u t zu einer E rh6hung des Blutkalkspiegels ffihrt, dab also Cal- c ium aus der H a u t in die B lu tbahn ausgeschwemmt wird, und u m g e k e h r t K a l i u m aus dem B lu t e in die H a n t t rans- por t ie r t wird. Mit anderen Worten , wit e rwar t e t en nach Lich te inwirku~g auf Grund der Hau t sympa th i cus l s und ant Grund des an Hypadrer .al inf imie er innernden Zu-

s tandes ein Spiegelbild dessert, was nach Adrenal inwirkung zu e rwar ten ist.

Unsere Un te r suchungen ers t recken sich zun/ichst nut auI das Calcium. Auf eine ge t r enn te Bes t immung des freien und gebundenen Kalkes haben wir zungchst ve rz ich te t und nur den Gesamtka lk des Serums im Laufe der L ich tbehandlu~g mehrmals untersucht .

Wir bedienten uns der Methode DE WAARDsg). Das Blut wurde morgens dem niichternen Patienten entnommen; die Bestimmung wurde in 3 Parallelversuchen ausgefiihrt. Der Oxalatniederschlag blieb mindestens 8 Stunden lung im Eisschrank stehen, wurde nach der Vorschrift DE WAARDS gewaschen und mit Salpeters/iure ver- setzt, dann lO--12 Stunden lung bei 5o ~ C bis zur vSlligen L6sung des Niederschlages wiederum stehengelassen. Bei der Titrierung haben wir auf die Konstanz der Temperatur (5o ~ C) besonderen Wert gelegt. Es erwies sich als praktisch, bei der Titrierung zum Zweck der besseren/vIisehung eine dfinne Platinnadel zu verwenden, die wghrend der ganzen Titrierung in der Flflssigkeit eingetaucht verblieb.

Die auI fa l lende Kons tanz des Serumkalkspiegels be im gleichen I n d i v i d u u m , wie sie BRINKMANN 10) und BILLIC- H~IMER (1. C.) beschreiben, haben auch wi t best / / t igt gefunden. Auf die Grenzen der Norma lka lkwer t e soll hier nicht ein- gegangen we rden ; wir haben durchwegs kranke Menschen untersucht , wobei es uns nur auf die Lichtbee in i lussung des Kalkspiegels ankam. I n den ers ten Versuchsreihen haben wir vor E in le i tung der L ich tbes t rah lungen den Normalwer t an zwei verschiedenen Tagen bes t immt , E r s t nachdem wir nns yon der wei tgehenden Kons tanz des Normalwer tes f iberzeugt haben, haben wir uns mi t eiaer Norma lbes t immung begniigt . Die Bel ich tungen wurden in der Lichthal le der Lupusheil- stXtte durchgeffihrt , in welcher vier Hal len-Quarzquecksi lber- l ampen in der Weise aufgestel l t sind, dab eine gleichm~Bige L ich twi rkung gew/ihrleis tet wird, wenn die Pa t i en t en in diesem R a u m e auf und ab spazierenlt) .

Zuerst wurden hohe Lich tdosen angewandt , n m m6glichst scharfe Ausschl/ige zu erhalten. Hie rbe i ergab sich, dab eine einmalige Allgemeinbelichtung, die zu einer s ta rken Hau t - entzf lndung f fh r t , den Serumkallcspiegel sehr betrgichtlich er- h6ht. Nach Abkl ingen der Lichtentzf indung n~her te sich fflr gew6hnl ich der W e f t dem Normalen :

Anna S., 23 Jahre, dunkelblond. Lues recens.

Datum Serumkalk mg-% 3. IV. 9,2 4. IV. 9,3

Am 6. IV. Lichtbad, 3 ~ Minuten.

7. IV. 13,2 Lebhafte arterielle R6tung und Schwellung. 12. IV. 9,8 Entziindung abgeklungen ; die konsekutive

Pigmentierung ist flecki6rmig schmutzig- grau, kaum wahrzunehmen.

DaB es sich hierbei n i c h t u m eine t~indickung des Serums handel t , ergibt sich schon aus dem gleichzeit igen Sinken des Blutzuckerspie gels.

Was die Wiede rkehr zur N o r m betriff t , so b a t t e n wit yon Anfang an den Eindruck, dab sie in Zusammenhang s teht mi t dem Verha l ten der P igment ie rung . W e n n die einmalige Bel ichtung nach dem Abkl ingen der En tz f lndung eine sch6ne b raunro te Pigmentierul~g zuriicklieB, sank der Kalkspiegel herab, doch blieb er gegeniiber dem Ausgangswer t wesentl ich erh6ht.

Anna z. E., 19 Jahre, hellblond. Lues recens. I9. I l I . 9,8 21. III. 9,7

Am 21. III. Lichtbad, 2o Minuten. 22. III. 11,4 EntzSndliche, rosarote Verf/irbung. 29. III. lO,3 BraunrotePigmentierungmittlerenGrades.

W e n n nach AbMingen der entzf indl ichen Ersche inungen die Bel ichtungen for tgese tz t wurden und sp/iter eine zwei te De rma t i t i s erfolgte, st ieg nach vor f lbergehendem Sinken der Kalkspiegel wieder an. Bei einer Pigmentierung m/iBigen Grades und wei te rer W~ederholung de~ Belichtungen blieb der Kalkspiegel auf der gleichen HOhe s tehen: