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Therapie der Valgus-Arthrose mit OSG-TEP D.-H. Boack, S. Manegold, C. Sudik, N.P. Haas (Berlin) Einleitung Die Behandlung der OSG-Arthrose mittels Endo- prothese hat sich in den letzten Jahren zunehmend etabliert. Wa ¨hrend bei den ha ¨ufigen kontrakten Varus-Arthrosen sich ein Therapie-Algorithmus in- dikativ und zeitlich rel. klar abzeichnet, besteht bei den instabilen Valgusarthosen noch nicht eine derartige Klarheit in der Behandlungsstrategie. Mit einer prosp. Studie wurde die Instabilita ¨t im dista- len Tibiofibulargelenk (dTFG), OSG, USG u. Cho- partgelenk untersucht und ein darauf abgestimmter op. Therapiemodus mit simultaner TEP-Implanta- tion angewendet. Bei der Nachuntersuchung wurde das fkt. und radiol. Resultat u ¨berpru ¨ft. Material und Methoden Prosp. Studie: 11/0211/07. Indikation: OSG-Arthrose [ab modifiz. Kellgren 4] mit Valgusdeformita ¨t [aLDTW bzw. mLDTW nach Paley, tibiotalar tilt, tibiocalcaneare (TiCW) und talocalcanearer (TaCW) Winkel]. Prothese: Hintegra s /n = 259. Untersuchung: klinisch, radiologisch, dynamische BV-Untersuchung, AOFAS-Score, VAS fu ¨r Schmerz und Funktion, follow-up: mittl. 21(1259)Mon. Ergebnisse Ausgangsqual.: tibiale Valgusfehlstellung: n = 64 talare Valguskippung: n = 67 valgische TiCW n = 60 (1241) mit einem TaCW zwischen 121 (kompensatorischem) Varus und (ad- ditiven) Valgus bis 351. valgischer TaCW n = 101 (1351); davon TaCW 151 Vlg n = 48, TaCW 6101 Vlg n = 28, TaCW 4101 n = 25. Pes planovalgus (PPV) mit medialer OSG-Chopart- Instabilita ¨t n = 27. Prozessqual.: Pat. mit posttraumat. Supramall./artikul. OSG- Valgusdefomita ¨t wiesen ha ¨ufig einen kompensat. var. TCW auf, insofern keine weiteren Fuß-Fx vor- lagen. Hier konnte die Korrektur der Deformita ¨t mittels tibialer ROT und lateralem Release erfolgen wobei teilweise eine med. TNG-Arthrolyse bei lange bestehendem varischem TaCW durchgefu ¨hrt werden musste. Bei Pat. mit PPV musste bei OSG-Varusarthrose eine valgisierende tibiale ROT und bei neutralem bzw. valg. OSG eine dTFG-Arthrodese (11x) zur Wiederherstellung der Gabelinsuffizienz ausgefu ¨hrt werden. Anschließend wurde bei subtalarer Ar- throse eine USG-Arthrodese (9x) und ohne Arthrose eine calcaneare OT (4x MDO) indiziert. Durch die MDO konnte eine orthogonale Ru ¨ckfußposition ohne wesentliche Chopartarthrolyse erreicht werden. Bei PPV und med. OSG-TNG-Instabilita ¨t wurde zur Therapie der patholog. talaren Innenrotation und bei der dynam. Intraop. Untersuchung funktionell nachweisbarem Edge-Impingement eine mediale Achillessehnenkerbung mit tibio-navikula ¨rem liga- menta ¨rem Repair (Deltoid-Neglectumraffung) an- gewendet. Wenn danach noch eine Insuffizienz der med. Fußsa ¨ule vorlag wurde eine TNG- (3x)/NCG- Fusion (2x) bzw. dreimal eine Triplefusion zur Sta- bilisierung erforderlich. Ergebnisqual.: selektive Beweglichkeit im OSG: mittl. 291 (mit- tels BV) AOFAS-Score: mittl. 84 Pkt. Visuellen Analog-Skala: Schmerz mittl. 2,2/Funk- tion mittl. 2,5. Revisionen: 1x wegen sekunda ¨rer Deltainsuffi- zienz und 3x sek. MDO Statistisch bestand keine Korrelation zwischen einem hohen (valgischen) TiCW bzw TaCW und der Ausgangs- bzw. Ergebnisqualita ¨t gemessen am AO- FAS-Punktwert (Korrel-Koeff. von 0,02 bis 0,16). Diskussion Wenn nach subtiler Analyse alle Instabilita ¨ten und Fehlstellungskomponenten adressiert werden, lassen sich auch bei schweren Valguspathologien einzeitig eine TEP-Implantation und Deformita ¨ten- korrektur mit einem guten Ergebnis erzielen. doi: 10.1016/j.fuspru.2008.09.032 Ergebnisse der HINTEGRA-OSG Prothese unter Beru¨cksichtigung der A ¨ tiologie der Arthrose bei u ¨ber 100 Patienten M. Preis, C. Thier (Wiesbaden) Seit 10/2004 wurden bis zum jetzigen Zeitpunkt 103 OSG Prothesen des Typs HINTEGRA implantiert. Um eine entsprechende fla ¨chendeckende valide Dokumentation, auch im Rahmen einer Qualita ¨tssi- cherung anzustreben, wurde ein Dokumentations- bogen in Zusammenarbeit mit dem Maurice-Mu ¨ller- Institut in Bern erarbeitet, welcher sowohl einer Dokumentation der Basisdaten wie aber auch der wissenschaftlichen Daten pra ¨-, postoperativ sowie bei den durchzufu ¨hrenden Kontrolluntersuchungen zula ¨sst. Diese Daten werden zentral in Bern erfasst ARTICLE IN PRESS Abstracts DAF Kongress 2008 Coburg 269 D.A.F. INTERN

Therapie der Valgus-Arthrose mit OSG-TEP

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Page 1: Therapie der Valgus-Arthrose mit OSG-TEP

ARTICLE IN PRESS

Abstracts DAF Kongress 2008 Coburg 269

D.A.F.INTERN

Therapie der Valgus-Arthrose mit OSG-TEP

D.-H. Boack, S. Manegold, C. Sudik, N.P. Haas(Berlin)

EinleitungDie Behandlung der OSG-Arthrose mittels Endo-

prothese hat sich in den letzten Jahren zunehmendetabliert. Wahrend bei den haufigen kontraktenVarus-Arthrosen sich ein Therapie-Algorithmus in-dikativ und zeitlich rel. klar abzeichnet, bestehtbei den instabilen Valgusarthosen noch nicht einederartige Klarheit in der Behandlungsstrategie. Miteiner prosp. Studie wurde die Instabilitat im dista-len Tibiofibulargelenk (dTFG), OSG, USG u. Cho-partgelenk untersucht und ein darauf abgestimmterop. Therapiemodus mit simultaner TEP-Implanta-tion angewendet. Bei der Nachuntersuchung wurdedas fkt. und radiol. Resultat uberpruft.

Material und MethodenProsp. Studie: 11/02–11/07.Indikation: OSG-Arthrose [ab modifiz. Kellgren 4]

mit Valgusdeformitat [aLDTW bzw. mLDTW nachPaley, tibiotalar tilt, tibiocalcaneare (TiCW) undtalocalcanearer (TaCW) Winkel].

Prothese: Hintegras/n = 259.Untersuchung: klinisch, radiologisch, dynamische

BV-Untersuchung, AOFAS-Score, VAS fur Schmerzund Funktion, follow-up: mittl. 21(12–59)Mon.

ErgebnisseAusgangsqual.:tibiale Valgusfehlstellung: n = 64talare Valguskippung: n = 67valgische TiCW n = 60 (1–241) mit einem TaCW

zwischen 121 (kompensatorischem) Varus und (ad-ditiven) Valgus bis 351.

valgischer TaCW n= 101 (1–351); davon TaCW 1–51Vlg n = 48, TaCW 6–101 Vlg n = 28, TaCW4101 n = 25.

Pes planovalgus (PPV) mit medialer OSG-Chopart-Instabilitat n = 27.

Prozessqual.:Pat. mit posttraumat. Supramall./artikul. OSG-

Valgusdefomitat wiesen haufig einen kompensat.var. TCW auf, insofern keine weiteren Fuß-Fx vor-lagen. Hier konnte die Korrektur der Deformitatmittels tibialer ROTund lateralem Release erfolgenwobei teilweise eine med. TNG-Arthrolyse beilange bestehendem varischem TaCW durchgefuhrtwerden musste.

Bei Pat. mit PPV musste bei OSG-Varusarthroseeine valgisierende tibiale ROT und bei neutralembzw. valg. OSG eine dTFG-Arthrodese (11x) zurWiederherstellung der Gabelinsuffizienz ausgefuhrt

werden. Anschließend wurde bei subtalarer Ar-throse eine USG-Arthrodese (9x) und ohne Arthroseeine calcaneare OT (4x MDO) indiziert. Durch dieMDO konnte eine orthogonale Ruckfußposition ohnewesentliche Chopartarthrolyse erreicht werden.Bei PPV und med. OSG-TNG-Instabilitat wurde zurTherapie der patholog. talaren Innenrotation undbei der dynam. Intraop. Untersuchung funktionellnachweisbarem Edge-Impingement eine medialeAchillessehnenkerbung mit tibio-navikularem liga-mentarem Repair (Deltoid-Neglectumraffung) an-gewendet. Wenn danach noch eine Insuffizienz dermed. Fußsaule vorlag wurde eine TNG- (3x)/NCG-Fusion (2x) bzw. dreimal eine Triplefusion zur Sta-bilisierung erforderlich.

Ergebnisqual.:selektive Beweglichkeit im OSG: mittl. 291 (mit-

tels BV)AOFAS-Score: mittl. 84 Pkt.Visuellen Analog-Skala: Schmerz mittl. 2,2/Funk-

tion mittl. 2,5.Revisionen: 1x wegen sekundarer Deltainsuffi-

zienz und 3x sek. MDOStatistisch bestand keine Korrelation zwischen

einem hohen (valgischen) TiCW bzw TaCW und derAusgangs- bzw. Ergebnisqualitat gemessen am AO-FAS-Punktwert (Korrel-Koeff. von �0,02 bis �0,16).

DiskussionWenn nach subtiler Analyse alle Instabilitaten

und Fehlstellungskomponenten adressiert werden,lassen sich auch bei schweren Valguspathologieneinzeitig eine TEP-Implantation und Deformitaten-korrektur mit einem guten Ergebnis erzielen.

doi: 10.1016/j.fuspru.2008.09.032

Ergebnisse der HINTEGRA-OSG Prothese unterBerucksichtigung der Atiologie der Arthrose beiuber 100 Patienten

M. Preis, C. Thier (Wiesbaden)

Seit 10/2004 wurden bis zum jetzigen Zeitpunkt103 OSG Prothesen des Typs HINTEGRA implantiert.Um eine entsprechende flachendeckende valideDokumentation, auch im Rahmen einer Qualitatssi-cherung anzustreben, wurde ein Dokumentations-bogen in Zusammenarbeit mit dem Maurice-Muller-Institut in Bern erarbeitet, welcher sowohl einerDokumentation der Basisdaten wie aber auch derwissenschaftlichen Daten pra-, postoperativ sowiebei den durchzufuhrenden Kontrolluntersuchungenzulasst. Diese Daten werden zentral in Bern erfasst