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Themen
Erfolgsrate von Implantaten mit sand-gestrahlter und geätzter Oberfläche imOberkiefer nach einer Einheilzeit vonzwölf Wochen
Wirksamkeit von Desinfizienzien aufverschiedene Candida albicans-Isolateeines Fünf-Tage-in-vitro-Biofilmmodells
Dentale Implantation bei intraoralerEpidermolysis bullosa
Orthodontische Maßnahmen zur präimplantologischen Augmentationvon Hart- und Weichgewebe
Fünf Jahre und ein bisschen weiser? Ein Studienvergleich 2002/2007
ZZI3/2007
Herausgeber/EditorDeutsche Gesellschaft für Implantologie im Zahn-, Mund- und Kieferbereich e.V.und/andDeutsche Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde e.V.und/andOrgan der Österreichischen Gesellschaft für Orale Chirurgie und Implantation
Zeitschrift für Zahnärztliche ImplantologieJDI Journal of Dental Implantology
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© Deutscher Ärzte-Verlag Köln | zzi | Z Zahnärztl Impl | 2007;23(3) ■
Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen!
Es ist nun schon sieben Jahre her, dass die implantologischen Fachgesellschaften Deutschlands, der
Schweiz und Österreich beschlossen haben, alle zwei Jahre eine Gemeinschaftstagung in einem der drei
Länder abzuhalten. Aus einer anfänglichen Idee hat sich mittlerweile einer der größten implantologi-
schen Kongresse entwickelt. So konnten bei der letzten Gemeinschaftstagung in Bern mehr als 1.800
Teilnehmer gezählt werden. Einer der auffälligsten Aspekte bei diesen Veranstaltungen ist ein durchaus
länderspezifischer differenter Zugang zur Lösung implantologischer Probleme. Dies zeigte sich vor allem
bei der ersten Gemeinschaftstagung in Salzburg, wo im Rahmen lebhaft geführter Streitdiskussionen
durchaus extrem konträre Standpunkte mit teils heftig geführten Argumentationen aufeinander prallten.
Gerade in dieser lebhaften Diskussion ist die Möglichkeit für die Teilnehmer am größten, sich ein um-
fassendes Bild über den aktuellen Stand der implantologischen Versorgung zu verschaffen. Innerhalb
von wenigen Tagen ist es der interessierten Kollegin und dem interessierten Kollegen möglich, am neu-
esten Stand der Implantologie teilhaben zu können.
Dennoch steht aber das Verbindende im Vordergrund und länderübergreifende
Freundschaften sind wesentliche Triebfedern solcher Tagungen. So entstand
auch der Wunsch, nach Außen hin zukünftig die Gemeinschaftstagungen unter
einem gemeinsamen Logo abzuhalten. Dieses neu gestaltete Logo, der aktuellen
und auch der zukünftigen Gemeinschaftstagungen, das ich nun vorstellen darf,
soll das Gemeinsame zum Ausdruck bringen: Drei getrennte, durchaus im
Wetteifer stehende Gesellschaften, die gemeinsam, länderübergreifend Fach-
themen diskutieren.
Die kommende Tagung in Wien, steht unter dem Motto: „Ästhetik in der
Implantologie“. Wir wollen zum ersten Mal alle bisher, im implantologischen
Spektrum benutzen Therapien, speziell unter dem Aspekt des ästhetischen
Langzeitergebnisses, beleuchten:
Internationale Referenten werden das gesamte Spektrum der implantologischen Behandlungsmög-
lichkeiten hinsichtlich ihres ästhetischen Stellenwertes untersuchen. Es ist oberste Priorität der Kongress-
leitung, dass vor allem Langzeitergebnisse gezeigt werden. Dass dabei aber nicht – wie so oft bei fach-
spezifischen Kongressen – am eigenen Tellerrand Halt gemacht wird, zeigen auch einzelne fachfremde
Vorträge wie beispielsweise über die Anwendung von Hart- und Weichgewebstransplantaten bei extra-
oralen Indikationen. Derartige facherweiternde Präsentationen gestatten es sicherlich noch besser, z. B.
den Stellenwert einzelner augmentativer Verfahren für die Anwendung im oralen Bereich einzuschätzen.
Das Hauptaugenmerk des Kongresses wird auf aktuellen Fragestellungen liegen:
Zeitpunkt der Rehabilitation für einen optimalen ästhetischen Erfolg, Versorgung der Extraktions-
alveole: Luxus, Notwendigkeit oder Risiko?, Besonderheiten bei der ästhetischen Versorgung des paro-
dontal vorgeschädigten Gebisses und vieles mehr.
Ein Thema, das nur auf wenigen Kongressen Beachtung findet, ist die ästhetische Rehabilitations-
möglichkeit bei Zahnaplasie. Nicht selten sind dazu neue operative Konzepte gefragt. Das explizite Ziel
dieses Kongresses ist es deshalb auch, neue Möglichkeiten aufzuzeigen.
Eine große Herausforderung stellt auch die Sanierung bei fehlgeschlagenem Implantat bzw. bei
ästhetisch kompromittiertem Implantat dar. Auch das soll am Kongress in extenso diskutiert werden.
Denn nur, wer auch die Komplikation (ästhetischer Misserfolg) beherrscht bzw. die Grenzen der
Sanierungsmöglichkeit erkennt, kann als Meister seines Faches gelten.
Es ist die dezidierte Absicht der Kongressleitung, diese Diskussionskultur am nunmehr vierten
Gemeinschaftskongress wieder etwas zum Leben zu erwecken: Dort, wo das Thema es gestattet, sollen
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Proponenten die jeweilige Therapie vertreten und im Streitgespräch verteidigen. Der Wissensgewinn
für Sie als Kongressteilnehmer ist so sicherlich wesentlich größer, im Vergleich zu einem reinen Frontal-
vortrag, der vor allem die Meinung des jeweiligen Referenten wiedergibt.
Dass wir uns bei derartigen wissenschaftlichen Tagungen alle auf statistisch untermauerte Studien
stützen müssen, liegt auf der Hand. Doch nur selten bedenkt man dabei, dass manchmal bewusst, selten
unbewusst, mit fragwürdigem Studiendesign und falsch eingesetzter statistischer Aufarbeitung getrickst
wird, um das gewünschte Ergebnis auch tatsächlich zu erzielen. Auch dazu wollen wir auf dem Kongress
eine kleine Hilfestellung anbieten, wie durch einfaches aber gezieltes Hinterfragen das Erkennen von
Fehlinformation in der wissenschaftlichen Forschung möglich wird.
Als Ort dieser 4. Gemeinschaftstagung wurde Wien gewählt. Diese Stadt bietet eine Fülle von kultu-
rellen Möglichkeiten, sodass der Aufenthalt nur für die Dauer des Kongresses fast zu kurz ist. Die
Kongressleitung hat sich bemüht, ein Rahmenprogramm zusammenzustellen, das einen interessanten
und abwechslungsreichen Einblick in das Leben dieser Stadt ermöglicht und etwas abseits des Main-
streams liegt. Für den, der will, steht natürlich das gesamte Spektrum des kulturellen Angebotes dieser
Stadt zur Verfügung.
Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen, als Tagungspräsident möchte ich Sie sehr herzlich einladen, das
erste Adventwochenende in Wien zu verbringen und sich der speziellen Ästhetik, die Wien während
der Adventzeit bietet, hinzugeben
Ihr
Prof. DDr. Robert Haas
Tagungspräsident der 4. Gemeinschaftstagung
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INHALT164
Organ der DGI und der Österreichischen Gesellschaft für Orale Chirurgie und Implantation (ÖGOCI)Official Organ of the DGI
Herausgeber/Editor
Deutsche Gesellschaftfür Implantologie im Zahn-, Mund- und Kieferbereich e.V.und/andDeutsche Gesellschaftfür Zahn-, Mund-, und Kieferheilkunde e.V.
Schriftleitung/Editorship
Prof. Dr. Dr. Henning SchliephakeDr. Sebastian Schmidinger
Erweiterte Schriftleitung/Expanded Editorship
Dr. Karl-Ludwig AckermannProf. Dr. Stefan Schultze-MosgauProf. Dr. Manfred Wichmann
Koordination/Coordination
Irmingard Dey
Beirat/Advisors
Prof. Dr. J. Becker, DüsseldorfProf. Dr. N. Behneke, MainzProf. Dr. G. Dhom, LudwigshafenProf. Dr. Dr. K. Donath, RödinghausenDr. H. Duelund, PassauProf. Dr. B. d’Hoedt, MainzUniv. Prof. Dr. Dr. N. Jakse, GrazProf. Dr. Th. Kerschbaum, KölnProf. Dr. G.-H. Nentwig, FrankfurtProf. Dr. Dr. F. W. Neukam, ErlangenProf. Dr. E.-J. Richter, WürzburgDr. M. Schlee, ForchheimProf. Dr. W. Schulte, TübingenProf. Dr. Dr. P. Tetsch, MünsterProf. Dr. G. Watzek, Wien
Dieselstraße 2, 50859 KölnPostfach/P.O. Box 40 02 54,50832 KölnTelefon/Phone: (0 22 34) 70 11-0www.aerzteverlag.de
Editorial / Editorial 161
ORIGINALBEITRÄGE / ORIGINAL STUDIES
W. Semper, D. Hildebrand, H. Özyuvaci, K. Nelson
Erfolgsrate von Implantaten mit sandgestrahlter und geätzter Oberfläche im Oberkiefer nach einer Einheilzeit von zwölf Wochen: Eine retrospektive Analyse
Success rate of sandblasted and acid-etched maxillary implants after a healing period of twelve weeks: A retrospective analysis 176
S. Sennhenn-Kirchner, G. Cevik, S. Ahlborn, H.G. Jacobs, P. Schwarz,
M. Borg-von Zepelin
Wirksamkeit von Desinfizienzien auf verschiedene Candida albicans -Isolate eines Fünf-Tage-in-vitro-Biofilmmodells
Decontamination efficacy of antiseptical agents on various Candida albicans isolates of a five day in-vitro biofilm model 188
FALLBERICHT / CASE REPORT
A.J. Bähr, M.O. Klein, B. Kleis-Fischer, D. Wittstock-Casian, B. Al-Nawas
Dentale Implantation bei intraoraler Epidermolysis bullosa – ein Fallbericht
Dental Implantation in patients with epidermolysis bullosa – a case report 202
AUS DER PRAXIS FÜR DIE PRAXIS / FROM PRACTIONER TO PRACTIONER
A. König, J. Hermann
Orthodontische Maßnahmen zur präimplantologischen Augmentation von Hart- und Weichgewebe – Eine Falldarstellung
Pre implant orthodontic measures for augmentation of hard and soft tissue – Treatment rationale and case report 208
S. Schmidinger, T. Schneider
Fünf Jahre und ein bisschen weiser?Ein Studienvergleich 2002/2007 216
TAGUNGSBERICHT / CONFERENCE REPORT
J.H. Koch
Neue Strategien für die periimplantäre Regeneration5. Internationales Osteology Symposium mit Schwerpunkt Weichgewebsmanagement 228
DGI-NACHRICHTEN / DGI-NEWS
Erfolgskurs: Das Curriculum Implantologie 237
S. Schmidinger
Was macht denn…? Prof. Dr. Dr. Peter Tetsch im Interview mit Dr. Sebastian Schmidinger 239
Continuum Compact und Auslandsreisen: DGI entwickelt Angebote weiter 246
Tagungskalender / Meetings 166
Industrie und Handel / Industry and Trade 170, 172, 174
Weltpresse / World Press 242
Buchbesprechung / Book Review 243
Impressum / Imprint 248
Weitere Informationen zur Zahnheilkunde sowie die ausführlichen Autorenrichtlinien
finden Sie im Internet unter www.zahnheilkunde.de.
Das Inserentenverzeichnis dieses Heftes finden Sie auf Seite 243.
ZZIZeitschrift für Zahnärztliche Implantologie
JDI Journal of Dental Implantology
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166
September 2007Qualitätszirkel Schwaben-SüdTermin: 12.09.2007 (19:00 Uhr)Thema: „Komplexe Rehabilitationim atrophen Kiefer“Ort: Institut für ZahnÄrztlicheFortbil-dung, Dr. Iglhaut, Steinbogenstr. 26,87700 MemmingenReferent: Dr. Karl-Ludwig Acker-mann, Filderstadt
Qualitätszirkel ChiemgauTermin: 12.09.2007 (19:00 Uhr)Thema: „Weichgewebsmanagementin Verbindung mit Platform-Switch-ing“Ort: Gasthof/Hotel „Hirzinger“ inSöllhubenReferent: Dr. H.-J. Hartmann,Tutzing
Qualitätszirkel Freising undMünchenTermin: 12.09.2007 (19:00 Uhr)Thema: „Präimplantologische Modi-fikation des atrophierten Alveolar-fortsatzes“Ort: Forum M des PressezentrumsAirport/MünchenReferent: Prof. Dr. Dr. Nils-ClaudiusGellrich, Hannover
Qualitätszirkel MittelfrankenTermin: 12.09.2007 (18.00 Uhr)Thema: „Zirkonoxydimplantate“Ort: Zahnärztehaus/3. Stock, Laufertorgraben 10, NürnbergReferent: Dr. Melllinghoff, Ulm
Qualitätszirkel RegensburgTermin: 14.09.2007 (18.00 Uhr)Thema: „Cave Implantate. Ausfüh-rungen zu dem, was implantolo-gisch Lust und Frust macht“Ort: Sorat Insel-Hotel, Müllerstr. 7,RegensburgReferent: Dr. Karl-Ludwig Acker-mann, Filderstadt
Qualitätszirkel UlmTermin: 19.09.2007 (19.00 Uhr)Thema: „Simplify your augmentation– socket preservation leicht gemacht“Ort: Institut für gesundes Leben,Pfauengasse 14, UlmReferent: Dr. Dietmar Weng,Starnberg
Qualitätszirkel MainfrankenTermin: 19.09.2007 (19.00 Uhr)Thema: „Hart- und Weichgewebe-management mit und ohneImplantate“Ort: Saalbau Luisengarten, Martin-Luther-Str. 1, 97072 WürzburgReferent: Dr. Guido Petrin, Stuttgart
Oktober 2007Qualitätszirkel STA, WM, FFBTermin: 24.10.2007 (19.00 Uhr)Thema: noch nicht bekanntOrt: Chirurgische Klinik Seefeld,Hauptstr. 23, 2. Stock, 82229 SeefeldReferent: Dr. Sebastian Schmidinger,Seefeld
November 2007Qualitätszirkel Schwaben-SüdTermin: 14.11.2007 (19.00 Uhr)Thema: „Implantologie in der ästhe-tisch kritischen Zone: Möglichkeiten,Grenzen, Alternativen“Ort: Institut für ZahnÄrztlicheFortbil-dung, Dr. Iglhaut, Steinbogenstr. 26,87700 MemmingenReferent: Dr. Stefan Ries, Wertheim
Qualitätszirkel MittelfrankenTermin: 21.11.2007 (18.00 Uhr)Thema: „Sinuslift mit Eigenknochen“Ort: Zahnärztehaus/3. Stock, Laufertorgraben 10, NürnbergReferent: Prof. Dr. Dr. Kniha, Dr. Gahlert
Qualitätszirkel UlmTermin: 28.11.2007 (19.00 Uhr)Thema: „Aktuelle Verfahren bei derSinusbodenelevation – Tipps aus derPraxis für die Praxis“Ort: Institut für gesundes Leben,Pfauengasse 14, 89073 UlmReferent: Dr. Friedemann Petschelt
TAGUNGSKALENDER / MEETINGS
Qualitätszirkel der DGI / Landesverband Bayern
Gaumenfreier,teleskopierendverankerterZahnersatz.
Beitrag A.J. Bähr, Seite 202
RadiologischeKontrolle einerLKG-Patientin bei Nachinsertionvon Implantatenim Unterkiefernach fünf Jahren.
Beitrag W. Semper et al., Seite 176
■ © Deutscher Ärzte-Verlag Köln | zzi | Z Zahnärztl Impl | 2007;23(3)
TAGUNGSKALENDER
21. DGI-Tagung / 4. Gemein-schaftstagung ÖGOCI, DGI, SGITermin: 29.11. – 02.12.2007Ort: Hofburg Kongresszentrum,WienKongressorganisation/Auskunft:MCI, Annette Gleich, Alserstr. 32/20,A-1090 Wien, Tel.: ++43(0)1-4062235, Fax: ++43(0)1-4063128, E-Mail: [email protected]
Jenaer ImplantologierundeTermine: 19.09.2007 (15:00 – 18:30 Uhr) und 05.12.2007 (15:00 – ca. 18:30 Uhr)Thema: am 19.09.2007: „Implanta-tion im ortsständigen Knochen“Am 05.12.2007: „Augmentations-techniken“Ort: Universitätsklinikum Jena, Klini-kum 2000 (Jena-Lobeda), ErlangerAllee 101, 07747 Jena, Hörsal 1Referenten: Univ.-Prof. Dr. Dr. S. Schultze-Mosgau, Dr. Dr. M. Thorwarth, R.-D. BaderAuskunft: Klinik und Poliklinik fürMund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie/Plastische Chirurgie des Universitäts-
klinikums Jena, Univ.-Prof. Dr. Dr. S. Schultze-Mosgau, Postfach 07740Jena, www2.uni-jena.de/med/kichi/
3. Tagung des Landesverban-des Mecklenburg-VorpommernTermine: 02.11.2007 (15:00 – 18:00 Uhr) und 03.11.2007 (09:00 – ca. 16:00 Uhr)Thema: „Sofortimplantation –Sofortversorgung“ Ort: Kongress-Zentrum des LKVMecklenburg-Vorpommern, „Viehhalle“, Speicherstr. 11, 18273 GüstrowReferent: Dr. Dr. Buhtz, Berlin, Dr. H.-J. Hartmann, Tutzing,
Dr. A. Kraus, Bad Wörishofen, ZTM Ch. Müller, Freiburg, PD Dr. Dr. E. Nkenke, Erlangen, PD Dr. F. Schwarz, DüsseldorfAuskunft: DGI GmbH, Stefan Werner, Henkestr. 91, 91052 Erlangen, Tel.: 09131-920070
Tagungen der DGI Veranstaltungen allgemein
Weitere Informationen zurZahnheilkunde sowie die aus-führlichen Autorenrichtlinienfinden Sie im Internet unterwww.zahnheilkunde.de.
Auskunft für die Termine derQualitätszirkel: Sekretariat desLV, Monika Pangerl, c/o Praxis Dr. Schmidinger,Hauptstraße 26, 82229 Seefeld, Fax: 08152-990916, E-Mail:[email protected]
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Termin: 15.09.2007(9.00 – 16.00 Uhr)Thema: „Altersspezifische Indikation,Differentialindikation des Alveolar-fortsatzaufbaus – Distraktionsosteo-genese versus Augmentat“Referent: Prof. Dr. Dr. B. Hoffmeis-ter et al.Kursort: BerlinKursgebühr: 340,00 € zzgl. MwSt.für DGI-Mitgl. / 390,00 € zzgl.MwSt. für Nicht-Mitgl.Kurs-Nr.: 27/07; 10 Fortbildungspunkte
Termin: 21.09.2007(9.00 – 17.00 Uhr)Thema: „Sinuslift-Spezialkurs mitLive-Operationen“Referent: Dr. J. TetschKursort: MünsterKursgebühr: 340,00 € zzgl. MwSt.für DGI-Mitgl. / 390,00 € zzgl.MwSt. für Nicht-Mitgl.Kurs-Nr.: 08/07-II; 9 Fortbildungspunkte
Termin: 21.09. – 22.09.2007(Fr. ab 09.0; Sa. bis 19.00 Uhr)Thema: „Marketing und Manage-ment: Ich begeistere mich undmeine Patienten“Referent: Prof. Dr. G. DhomKursort: LudwigshafenKursgebühr: 600,00 € zzgl. MwSt.für die 1 Person./ 500,00 € zzgl.MwSt. für BegleitpersonenKurs-Nr.: 45/07; 16 Fortbildungspunkte
Termin: 22.09.2007(9.00 – 17.00 Uhr)Thema: „DVT-Analyse und Kompen-sation lokaler Kieferdammdefizite:Spreading – An- und Auflagerung –Sinuslift mit navigierter, simultanerImplantatinsertion“
Referent: Dr. Dr. R. StreckbeinKursort: LimburgKursgebühr: 340,00 € zzgl. MwSt.für DGI-Mitgl. / 390,00 € zzgl.MwSt. für Nicht-Mitgl.Kurs-Nr.: 28/07; 8 Fortbildungspunkte
Termin: 24.09 – 26.09.2007(Mo. ab 09.00 / Mi. bis 17.00 Uhr)Thema: „DGI-Fortbildungsreise: OP-Trainingskurs an Humanpräparaten”Referent: Prof. Sculean, Prof. Quiry-nen, Prof. Schliephake, Prof. Terhey-den, Dr. de Santis, Dr. Iglhaut et al.Kursort: Graz/AKursgebühr: 1800,00 € zzgl.MwSt. für DGI-Mitgl. / 2100,00 €zzgl. MwSt. für Nicht-Mitgl.Kurs-Nr.: R2/07; 27 Fortbildungspunkte
Termin: 29.09.2007(9.00 – 17.00 Uhr)Thema: „Implantologie in Klinik undAbrechnung – Dissens oder Konsens“Referent: Dr. H.-J. HartmannKursort: FeldafingKursgebühr: 340,00 € zzgl. MwSt.für DGI-Mitgl. / 390,00 € zzgl.MwSt. für Nicht-Mitgl.Kurs-Nr.: 30/07; 9 Fortbildungspunkte
Termin: 05.10.2007(8.00 – 16.00 Uhr)Thema: „Bewährte und sichereAugmentationstechniken“Referent: Dr. W. HotzKursort: SigmaringenKursgebühr: 340,00 € zzgl. MwSt.für DGI-Mitgl. / 390,00 € zzgl.MwSt. für Nicht-Mitgl.Kurs-Nr.: 29/07; 8 Fortbildungspunkte
Termin: 06.10.2007(9.00 – 18.00 Uhr)Thema: „Implantatplanung, -chirur-gie und -prothetik in der ästhetischenZone“Referent: Dr. M. StimmelmayrKursort: ChamKursgebühr: 340,00 € zzgl. MwSt.für DGI-Mitgl. / 390,00 € zzgl.MwSt. für Nicht-Mitgl.Kurs-Nr.: 31/07; 10 Fortbildungspunkte
Termin: 13.10.2007(9.00 – 17.00 Uhr)Thema: „Systematische implanto-logische Diagnostik mit CT undDVT-Verfahren“Referent: Dr. E. FrankKursort: BesigheimKursgebühr: 340,00 € zzgl. MwSt.für DGI-Mitgl. / 390,00 € zzgl.MwSt. für Nicht-Mitgl.Kurs-Nr.: 32/07; 8 Fortbildungspunkte
Termin: 13.10.2007(9.00 – 18.00 Uhr)Thema: „Digitale Fotografie in derZahnmedizin und Implantologie“Referent: Dr. A. KraußeKursort: KölnKursgebühr: 340,00 € zzgl. MwSt.für DGI-Mitgl. / 390,00 € zzgl.MwSt. für Nicht-Mitgl.Kurs-Nr.: 33/07; 9 Fortbildungspunkte
Termin: 19.10.2007(9.00 – 17.00 Uhr)Thema: „Ursachen und Fehlersuchebei implantologischen Misserfolgenund ihre Korrekturbehandlung“Referent: Prof. Dr. Dr. P. Tetsch, Dr. J. TetschKursort: Münster
Kursgebühr: 340,00 € zzgl. MwSt.für DGI-Mitgl. / 390,00 € zzgl.MwSt. für Nicht-Mitgl.Kurs-Nr.: 34/07; 8 Fortbildungspunkte
Termin: 19.10. – 20.10.2007(Fr. ab 14.00 / Sa. bis 17.00 Uhr)Thema: „Management in einerimplantologisch orientierten Praxis“Referent: Dr. J. MellinghoffKursort: UlmKursgebühr: 680,00 € zzgl. MwSt.für DGI-Mitgl. / 780,00 € zzgl.MwSt. für Nicht-Mitgl.Kurs-Nr.: 35/07; 15 Fortbildungspunkte
Termin: 20.10.2007(09.00 bis 16.30 Uhr)Thema: „Weniger ist mehr – über-schaubarer Aufwand mit dem Zielminimierter Implantatchirurgie undeffektiver sowie zugleich ästhetischerProthetik“Referent: Prof. Dr. Dipl.-Ing. E.-J.RichterKursort: WürzburgKursgebühr: 340,00 € zzgl. MwSt.für DGI-Mitgl. / 390,00 € zzgl.MwSt. für Nicht-Mitgl.Kurs-Nr.: 46/07; 8 Fortbildungspunkte
Termine von Kursen in den Folgemonaten finden Sie auf unserer Homepage (www.dgi-ev.de)
Titelseitenhinweis:
Oben: Detailansicht eines individuell gefrästenSteges auf Implantaten. Die Verankerung derabnehmbaren Suprakonstruktion erfolgt übereinen distal positionierten Schubriegel.
Unten: Fertiggestellte Suprakonstruktion mitindividuell gebrannten Keramikersatzzähnenund eingebautem, geöffnetem Schubriegel.
Fotos: ZTM Michael Bergler, Erlangen
Plaque auf rauer Oberfläche.
Beitrag S. Schmidinger, T. Schneider, Seite 216
Continuum Implantologie
TAGUNGSKALENDER / MEETINGS
© Deutscher Ärzte-Verlag Köln | zzi | Z Zahnärztl Impl | 2007;23(3) ■
BILINGUALITÄT
Anmeldung/Auskunft: DGI-Sekretariat für Fortbildung, Bis-marckstr. 27, 67059 Ludwigs-hafen, Tel.: 0621-68124451,Fax: 0621-68124469, E-Mail:[email protected]
Wir freuen uns Ihnen mitteilen zu können, dass seit der Ausgabe 1/2006 der Zeitschrift für Zahnärztliche Implantologie nun zwei Originalarbeitenbilingual publiziert werden. Dies ist ein weiterer Schritt, die ZZI internationaler zu gestalten. In Zukunft können gerne in Englisch abgefassteArbeiten bei der Schriftleitung eingereicht werden.
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© Deutscher Ärzte-Verlag Köln | zzi | Z Zahnärztl Impl | 2007;23(3) ■
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INDUSTRIE UND HANDEL170
DAMPSOFT
Gold-Anwendertreffenauf der ColorLine Nach der Spaltung des Kieferkamms
beim Bone Split retrahiert sich der Kno-chenspalt innerhalb kurzer Zeit.Dadurch kommt es beim anschließen-den Bohrvorgang zu einer ungewünsch-ten und unnötigen Knochenabtragungan beiden gesplitteten Knochensegmen-ten. Somit ist eine optimale Platzierungdes Implantats nicht gewährleistet,zusätzliche augmentative Maßnahmenkönnten notwendig werden. Mit denBone Split Retraktoren von Aesculapwird der Knochenspalt offen gehalten.Das vorhandene Knochenangebot kanndadurch für das Einbringen des Implan-tats optimal genutzt werden. Das Systembesteht aus zwei Titankeilen (Retrakto-ren) und einem Applizier-Instrument.Die trokarförmigen Retraktoren stehenin den zwei Größen 3 mm x 5 mm und4 mm x 6 mm zur Verfügung, passend
für jede Situation. Das Appli-zier-Instrument für die Aufnah-me der Retraktoren ist mit einerFeder ausgestattet, die ein siche-res und komfortables Platzierenin den Knochenspalt ermög-licht. Zusätzliche Sicherheitgegen ein Aspirieren der Retrak-toren durch den Patientengeben Bohrungen in den Kei-len, die das Sichern der Retrak-toren mit Nahtmaterial ermög-lichen.
AESCULAP AG & CO. KGAm Aesculap–Platz78352 TuttlingenTel.: 0 74 61 / 95 24 67Fax: 0 74 61 / 16 11 54http://www.aesculap-dental.deE-Mail: [email protected]
Aesculap
Bone Split Retraktionssystem
Dentsply Friadent
Kooperation mit derUni Göteborg
Dentsply Friadent hat mit der Uni-versität Göteborg in Schweden einenrenommierten Partner für eine wis-senschaftliche Zusammenarbeitgewonnen. Von dieser Partnerschaftsoll die dentale Implantologie in dennächsten Jahren profitieren. Dents-ply Friadent ist weltweit einer derführenden Implantathersteller, dieUniversität Göteborg ist ebenfalls seitvielen Jahren wissenschaftlich undklinisch auf dem Gebiet der enossa-len Implantologie aktiv. Aus derZusammenarbeit versprechen sichbeide Partner, die dentale Implanto-logie durch maßgebliche Entwicklun-gen weiter zu prägen. Gemeinsamsollen experimentelle, präklinischeund klinische Forschungsprojektesowie klinische Aus- und Fortbildungerstklassiger Qualität verwirklichtwerden.
Dentsply Friadent GmbHSteinzeugstraße 5068229 MannheimTel.: 06 21 / 43 02 - 000Fax: 06 21 / 43 02 - 001http://www.friadent.deE-Mail: [email protected]
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GEBR. BRASSELER
Neue Implantatgrößesorgt für festen Sitz
Die besonders von älteren Patientengeschätzte minimalinvasive Implantat-lösung MicroPlant von Gebr.Brasseler/Komet für die Therapie deszahnlosen Unterkiefers wurde um eineweitere Implantatgröße ergänzt. Gab esdas Implantatsystem bisher in der Größevon 2,5 mm, kann der Zahnarzt jetztauch auf die Größe 3,2 mm zugreifen.MicroPlant ist ein enossales, aus Reinti-tan hergestelltes Schraubimplantat. Mitseinem selbstschneidenden Gewindesorgt es für eine hohe Primärstabilität imKnochen. Dadurch wird ein horizon-tales Verschieben der Vollprothese imUnterkiefer verhindert. Der Zahnarztkann das Implantat leicht und sicher aus einer sterilen Primärverpackung, inForm einer Ampulle, entnehmen. In
dieser Ampulle befindet sich das Handlingteil mit demaufgesteckten Implantat.Eine Klemmwirkung ver-
hindert das Herunterfallendes Implantatkörpers.
GEBR. BRASSELER GmbH & Co. KGTrophagener Weg 2532657 Lemgo Tel.: 0 52 61 / 701 - 700Fax: 0 52 61 / 701 - 289 http://www.kometdental.deE-Mail: [email protected]
Im Juni 2007 fand die erste Gold-Anwender-Fortbildung von Dampsoftauf der Color-Fantasy statt. 122 Gold-Anwender aus dem gesamten Bundes-gebiet folgten der Einladung der vier-köpfigen Familie Greifenberg und tra-ten die zweitägige Fortbildungsreisevon Kiel nach Oslo bei strahlendemSonnenschein und hochsommerlichenTemperaturen an. Neun Referentenpräsentierten vielfältige, praxisnaheund spannende Themen zu Bereichenwie Wirtschaftlichkeits- und Effizienz-steigerung in Zahnarztpraxen, Fotobe-funde, QM, karteikartenloses Arbeiten,und mehr. Immer ging es auch darum,darzustellen, wie sich die Themenin-halte mithilfe der Dampsoft-Produkteim Praxisalltag hilfreich realisieren las-sen. Für individuelle Fragen undLösungen standen den Anwendern 16Dampsoft-Mitarbeiter aus allen Unter-nehmensbereichen zur Verfügung.
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INDUSTRIE UND HANDEL172
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Astra Tech
600 Teilnehmer beim Implantag
Der Implantag von Astra Tech Anfang Juni richtete sich an Interessierte,die noch nicht implantologisch tätig sind. Das Programm stand unter demMotto der ganzheitlichen Information für das Praxisteam. Neben den Vor-trägen und Referaten im Plenum wandten sich einzelne Spartenangebotean die im Implantationsprozess beteiligten Fachgruppen. So wurde in einem Vortrag zur Biomechanik die kontinuierliche Entwicklung derAstra Tech Systemmerkmale hervorgehoben, besonders das Micro Thread,die bioaktive, raue OsseoSpeed Oberfläche sowie das Conical Seal Design.Weitere Themen beschäftigten sich mit der Behandlungsplanung, derBedeutung des Zusammenspiels von Zahnarzt und Chirurg bei schwieri-gen Indikationen, den Erfolgsfaktoren eines Implantat-Systems und derBedeutung der Plaquebehandlung im Vorfeld einer Implantation.
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Neue Implantologie-Plattform
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INDUSTRIE UND HANDEL174
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Seit dem 1. September 2007 haben diebeiden Firmen mectron DeutschlandVertriebs GmbH und Rocker & NarjesGmbH ihre Verkaufsaktivitäten zusam-mengelegt, um die Präsenz am Markt zuverbessern. Zukünftig werden alle Pro-dukte des Herstellers Mectron, einer seitüber 25 Jahren tätigen Firma im Dental-bereich, per Direktvertrieb an die Zahn-ärzte und an die Kliniken verkauft. Diesgilt sowohl für die Prophylaxelinie,(Zahnsteinentferner, Pulverstrahlgeräte:Easyjet, Combi S) als auch für die LEDLampen (Starlights). Des Weiteren wer-den alle sich im Programm der FirmaRocker & Narjes GmbH befindlichenProdukte, wie das „Piezosurgery“-Gerät,das neue orale Krebsvorsorge System„Velscope“, das Ozon-Gerät Ozotopsowie Verbrauchsmaterialien wie das
Knochenaufbaumaterial der Firma Bio-teck und das Nahtmaterial der FirmaMedipac angeboten. Die neueGeschäftsleitung mit Sitz in Köln, wirddurch Frau Ursula Rocker vertreten. Daskompetente, bundesweit ansässige Ver-kaufsteam mit zehn Mitarbeitern freutsich auf diese neue Herausforderung.
Rocker & Narjes GmbHWaltherstr. 80/200151069 KölnTel.: 02 21 / 49 20 15-0Fax: 02 21 / 49 20 15-29E-Mail: [email protected]://www.rocker-narjes.com
Rocker & Narjes GmbH
Zusammenschluss erhöht Präsenz am Markt
Straumann
Medizin-Designpreis für Bohrschablone
Die K.S.I.-Bauer-Schrau-be ist ein einteiligesImplantatsystem. Dasspezielle Design ermög-licht ein einphasigesVorgehen, verbundenmit transgingivaler Ein-heilung. Der minimalin-vasive Eingriff bewirktunmittelbar nach Inser-tion die sofortige festeAdaption des periim-plantären Gewebes amImplantathals und führtso zu optimaler Gewe-beerhaltung. Ein beson-derer Vorteil der Eintei-ligkeit liegt zudem imFehlen des Mikrospaltes,wodurch auch die evtl.
Ursache für eine Periimplantitis wegfällt.Für den Patienten ist die minimalinvasi-ve atraumatische Vorgehensweise ohneZweiteingriff von Vorteil. Auch derBehandler profitiert von der Einteiligkeitdurch einfaches Handling und reduzier-tes damit kostengünstigeres Instrumen-tarium.
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K.S.I. Bauer-Schraube
Vorteil durch Einteiligkeit
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durch alle Schritte der Diagnose, Thera-pieplanung und -umsetzung. Mit derDemo-CD kann der Anwender fast alleFunktionen der Software am mitgeliefer-ten Beispieldatensatz kennenlernen:
Ausgehend von derbekannten Panoramaan-sicht, startet er die Naviga-tion mit dem Untersu-chungsfenster intuitiv undin Echtzeit durch die 3D-Ansichten. Auch Ceph-Darstellungen, transversaleSchichtaufnahmen undradiologische Schichten
lassen sich per Mausklick aufrufen. Da-rüber können die in Galaxis integriertenWerkzeuge ausprobiert werden. Mitihnen kann der Behandler Strecken,Winkel oder Volumina verzerrungsfreimessen. Die Demo-CD kann kostenfreiper E-Mail bei [email protected] werden.
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W. Semper1, D. Hildebrand2, H. Özyuvaci3, K. Nelson1
Erfolgsrate von Implantaten mitsandgestrahlter und geätzter Oberfläche im Oberkiefer nach einerEinheilzeit von zwölf Wochen: Eine retrospektive Analyse
Zielsetzung dieser retrospektiven Analyse war nachzuwei-sen, dass bei Insertion von Implantaten mit sandgestrahlter
und geätzter Oberfläche eine Verkürzung der Einheilzeit im Ober-kiefer auf zwölf Wochen sich nicht nachteilig auf die Erfolgsrate derImplantate auswirkt. Untersucht wurden 448 maxillär inserierteImplantate bei 104 Patienten mit einem durchschnittlichen Altervon 61 Jahren (58 männlich, 46 weiblich), welche über einen Zeit-raum von drei Monaten post insertionem unbelastet einheilten.Unter Anwendung der Erfolgskriterien nach Buser wurden diese inregelmäßigen, zeitlichen Abständen im Rahmen eines standardi-sierten Recallprogramms kontrolliert. Ein Implantat wurde vorBelastung explantiert, somit konnte eine 5-Jahres-Überlebensrateder untersuchten Implantate von 99,8 % ermittelt werden. DieErfolgskriterien nach Buser wurden von allen weiteren nachunter-suchten Implantaten (n = 447) erfüllt. Die Ergebnisse zeigen auf,dass sich eine Verkürzung der Einheilzeit gestrahlter und geätzterImplantate zweier unterschiedlicher Systeme auf die untersuchtenZeiträume nicht negativ auf den Erfolg maxillärer Implantationenauszuwirken scheint.
Schlüsselwörter: SLA, Promote, stegretinierter Zahnersatz, festsit-zender implantatgetragener Zahnersatz
ORIGINALARBEIT176
Success rate of sandblasted and acid-etched maxillaryimplants after a healing period of twelve weeks: A retrospective analysisThe aim of this retrospective study was to prove that the successrate of implants with a sandblasted and acid-etched surface placedin the maxilla is not adversely affected by reducing the healingperiod to twelve weeks. The study examined 448 implants placedin the maxilla of 104 patients (58 men and 46 women) with anaverage age of 61 years; the implants were allowed to heal postinsertion for a period of three months without loading. Theimplants were checked at regular intervals based on the success cri-teria of Buser within the parameters of a standardized recall pro-gramme. One implant was explanted before loading, resulting in a5-year survival rate of 99.8 % for the implants in the study. All otherimplants (n = 447) fulfilled the success criteria of Buser. Theseresults indicate that a reduction in the healing period to the timesspecified in the study for sandblasted and acid-etched implants oftwo different systems does not seem to have an adverse effect onthe success of implants placed in the maxilla.
Keywords: SLA, Promote, bar-retained restoration, fixed implant-borne restoration
1 Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie und Klinische Navigationund Robotik, Charité Campus Virchow,
2 Privatpraxis Dr. Hildebrand, Westhafenstr. 01, 13353 Berlin3 Abt. für Oralchirurgie, Zahnmedizinische Fakultät, Istanbul Universität,
34390 Istanbul, Türkei
1 Department of Oral and Maxillofacial Surgery and Clinical Navigation andRobotics, Charité Campus Virchow, Berlin, Germany
2 Private Practice Dr. Hildebrand, Westhafenstr. 01, 13353 Berlin, Germany3 Department of Oral Surgery, Faculty of Dentistry, University of Istanbul,
34390 Istanbul, TurkeyEnglische Übersetzung: LinguaDent
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1 Einleitung
Dentale Implantate werden seit Jahrzehnten erfolgreich –
basierend auf dem bis heute geltenden Brånemark-Protokoll aus
dem Jahre 1977 [7] – inseriert. Dieses sieht für Implantationen
im Oberkiefer eine Einheilzeit von sechs Monaten bis zur
Belastung vor, um eine ausreichende Osseointegration gewähr-
leisten zu können [6, 38, 39]. Diesbezüglich erhobene Daten
basierten auf der Verwendung von Implantaten mit glatter,
maschiniert behandelter Oberfläche (Brånemark System, Nobel
Biocare, Göteborg, Schweden).
Weiterführende Forschungen ergaben, dass eine erfolgreiche
Osseointegration maßgeblich mit der Implantatoberfläche
assoziiert ist: Thomas und Cook wiesen nach, dass die Verwen-
dung von Implantaten mit rauer Oberfläche die Anlagerung
von Osteoblasten auf die Implantatoberfläche beschleunigt
[12, 24, 33, 43, 47].
In-vitro-Vergleiche von rauen und glatten, maschiniert bear-
beiteten Implantatoberflächen zeigten auf, dass bei Verwen-
dung von Implantaten mit rauerer Oberfläche eine forcierte
Anhaftung von Osteoblasten [5] zu verzeichnen ist [14].
Verschiedene Untersuchungen ergaben zudem, dass auch
der Grad der Rauigkeit bei unterschiedlich behandelten
Implantatoberflächen beeinflussend wirkt [2, 8-10, 22, 30, 46].
So konnte bei Evaluation fünf unterschiedlich behandelter
Titanoberflächen dokumentiert werden, dass SLA (sandblasted,
large-grit, acid-etched)-Oberflächen in Bezug auf den zu erwar-
tenden Knochenkontakt positivere Resultate als Titanplasmas-
pray- oder weitergehend modifizierte Oberflächen von denta-
len Implantaten aufzeigten [8]. Unterstützt wurde die These
der Überlegenheit von SLA- gegenüber TPS-beschichteten
Implantatsystemen u. a. durch den In-vitro-Nachweis einer
stärkeren Knochenzellanhaftung und -proliferation an SLA-
beschichteten Oberflächen [26]. In-vivo-Studien ließen identi-
sche Schlussfolgerungen zu: Cochran et al. untersuchten 1997
Einheilzeiten und -erfolge dentaler Implantate mit SLA- bzw.
TPS-beschichteten Oberflächen nach Platzierung in der Mandi-
bula bei sechs Hunden [13]. Cochran et al. wiesen nach, dass
durch Insertion von Implantaten mit sandgestrahlter und
geätzter Oberfläche im Vergleich zu andersartig bearbeiteten
Implantattypen eine Verkürzung der Einheilzeit erreicht wer-
den kann [13, 15, 16].
Subjektive Patientenzufriedenheit bezüglich der Funktion [29]
durch eine schnelle definitive, prothetische Versorgung [37] stellt
neben den bisher erhobenen hohen Erfolgsraten ein Hauptargu-
ment für die Anstrebung einer verkürzten Einheilzeit dar.
Bis dato veröffentlichte Ergebnisse von Forschungen zu ver-
kürzter Einheilzeit von dentalen Implantaten beinhalteten
überwiegend sehr spezielle Einschlusskriterien. Als Beispiele
dafür seien in diesem Zusammenhang der Zahnstatus der
Patienten [4, 32] oder die Insertion von Implantaten ausge-
wählter Systeme [4, 16, 25, 32,] genannt.
In der Vergangenheit wurden für maxillär gesetzte Implan-
tate weitaus schlechtere Prognosen für die Rehabilitation der
Patienten als für mandibulär inserierte Implantate getroffen
[17].
Als Zielsetzung der vorliegenden Studie galt die Untersu-
chung des Erfolges einer verkürzten Einheilzeit gestrahlter und
geätzter Implantate nach maxillärer Insertion.
W. Semper et al. | Erfolgsrate von Implantaten 177
1 Introduction
Dental implants have been successfully placed for decades –
based on the Brånemark protocol of 1977, which is still valid
[7]. This requires a healing time of six months prior to load-
ing for implants placed in the maxilla to ensure adequate
osseointegration [6, 38, 39]. The data acquired for the proto-
col was based on the use of implants with a smooth,
machined surface (Brånemark System, Nobel Biocare,
Gothenburg, Sweden).
Further research has revealed that the implant surface is a
decisive factor in successful osseointegration: Thomas and
Cook proved that the use of implants with a rough surface
accelerates the attachment of osteoblasts on the implant sur-
face [12, 24, 33, 43, 47].
In vitro comparisons of rough and smooth machined
implant surfaces demonstrated accelerated attachment of
osteoblasts when using implants with a rougher surface [5,
14].
Various studies also found that the degree of roughness is
an influencing factor with differently conditioned implant
surfaces [2, 8-10, 22, 30, 46]. An evaluation of five different-
ly conditioned titanium surfaces determined that SLA (sand-
blasted, large-grit, acid-etched) surfaces exhibited more posi-
tive results with regard to anticipated bone contact than sur-
faces of dental implants modified by titanium plasma spray-
ing etc. [8]. The thesis that implant systems with an SLA-
conditioned surface are superior to those with a TPS-coated
surface is supported for example by in vitro evidence of
increased bone cell attachment and proliferation on SLA-
conditioned surfaces [26]. In vivo studies came to the same
conclusion: in 1997 Cochran et al. studied the healing time
and success of dental implants with SLA-conditioned and
TPS-coated surfaces placed in the mandible of six dogs [13].
Cochran et al. proved in a comparison with differently con-
ditioned implants that the healing period can be reduced by
placing implants with a sandblasted and acid-etched surface
[13, 15, 16].
Apart from the high success rates recorded to date, one of
the main arguments for aiming to reduce the healing period
is subjective patient satisfaction in terms of function [29]
because they can be fitted quickly with a permanent pros-
thetic restoration [37].
The findings of research on a reduced healing time for
dental implants published to date mostly contained very
specific inclusion criteria, e. g. the dentate status of patients
[4, 32] or the placement of implants of selected systems [4,
16, 25, 32,].
In the past the prognosis for the rehabilitation of patients
with implants placed in the maxilla was much poorer than
for those with implants placed in the mandible [17].
The aim of this study was to examine the success rate of
sandblasted and acid-etched maxillary implants after a
reduced healing period.
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2 Materialien und Methoden
Die retrospektive Analyse zur Verkürzung der Einheilzeit bei
Insertion von rauen, sandgestrahlten und geätzten Implanta-
ten erfolgte bei Patienten, welche anhand eines standardisier-
ten Protokolls nachuntersucht wurden.
2.1 Patienten
Das Patientenkollektiv bestand aus 237 Patienten, denen in den
Jahren 2000 bis 2005 in der Klinik für Mund-Kiefer-Gesichtschi-
rurgie der Charité, Berlin maxillär lokalisierte Implantate mit
einer verkürzten Einheilzeit von zwölf Wochen inseriert wur-
den; von diesen wurden 104 Patienten (58 männliche [55,8 %],
46 weibliche [44,2 %]) im Rahmen dieser retrospektiven Analy-
se bis dato nachuntersucht. Das Durchschnittsalter der betref-
fenden Personen betrug 61 Jahre (Altersspanne: 23 bis 86 Jahre).
Das Kollektiv enthielt im Gegensatz zu bereits veröffentlich-
ten Studien auch Patienten, welche an hämatologischen
Erkrankungen leiden bzw. eine regelmäßige Medikation mit
Cumarin-Derivaten oder vergleichbaren Pharmaka erfahren.
Gleiches galt für Patienten, bei welchen prae insertione eine
Augmentation mit autologem Beckenkammknochen in bereits
beschriebener Weise vorgenommen wurde [28]. Implantatset-
zungen post extractionem erfolgten nach einer Heilung der
Extraktionswunde von sechs bis acht Wochen.
Folgende Ausschlusskriterien wurden formuliert (Tab. 1):
■ © Deutscher Ärzte-Verlag Köln | zzi | Z Zahnärztl Impl | 2007;23(3)
W. Semper et al. | Erfolgsrate von Implantaten178
2 Materials and methods
In this retrospective analysis on reducing the healing
period by placing rough, sandblasted and acid-etched
implants patients were examined using a standardized
protocol.
2.1 Patients
The patient collective comprised 237 patients who attended
the Department of Oral and Maxillofacial Surgery, Charité,
Berlin and had implants placed in the maxilla with a
reduced healing period of twelve weeks; 104 patients (58
men [55.8 %], 46 women [44.2 %]) of the collective have
been examined to date as part of this retrospective analysis.
The average age of the patients was 61 years (age span: 23 to
86 years).
In contrast to previous published studies, the collective
also contained patients suffering from haematological disor-
ders and taking regular medication with coumarin deriva-
tives or comparable medicines. The collective also contained
patients who had undergone autologous iliac crest bone
grafting using the procedure described prior to implant
placement [28]. Following extraction, the wound was
allowed to heal for a period of six to eight weeks before
placement of the implants.
The following exclusion criteria were formulated (Tab. 1):
starkes Zigarettenrauchen heavy smokers
Auftreten von Alkohol- oder Drogenabusus innerhalb dervergangenen fünf Jahre
alcohol or drug abuse within the previous five years
schwerer Bruxismus severe bruxism
unbehandelte chronische Parodontitis untreated chronic periodontitis
verbliebene Wurzelanteile im Implantatbett residual root sections in the implant site
lokale Entzündungszeichen oder Schleimhauterkrankungen (z.B. OLP)
localized signs of inflammation or mucosal diseases (e.g. OLP)
Patienten mit hohem Risiko für eine bakterielle Endokarditis Patients with a high risk of bacterial endocarditis
unbehandelter Diabetes mellitus untreated diabetes mellitus
leukozytäre Dysfunktion leukocyte disorders
metabolische Knochenerkrankungen metabolic bone disease
bekannte renale Insuffizienz known renal insufficiency
Lebererkrankungen liver diseases
immunsupprimierte Patienten immunosuppressed patients
Kortikosteroidbehandlung corticosteroid treatment
derzeitige Chemotherapie current chemotherapy
voran gegangene Bestrahlung des Kopf-Halsbereiches previous radiotherapy of the head/neck region
psychiatrische Kontraindikationen psychiatric contraindications
motorische Einschränkungen des Patienten, die die Zahn- bzw.Implantatpflege beeinträchtigen (vgl. [16])
limited patient motor skills that impair tooth or implant hygiene(cf. [16])
Tabelle 1 Auschlusskriterien. Table 1 Exclusion criteria.
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Den betreffenden Personen wurden im Verlauf der Studie
insgesamt 448 Implantate inseriert. Von diesen entfielen 96
Implantate auf teilbezahnte Kiefer für implantatgetragenen
Einzelzahnersatz; 352 Implantate wurden bei zahnlosen
Patienten für festsitzenden Zahnersatz oder zum Zwecke der
Verankerung von herausnehmbaren, stegretinierten Deckpro-
thesen gesetzt.
2.2 Implantattypen
Es kamen Implantatsysteme mit sandgestrahlter und geätzter
Oberfläche zur Anwendung:
• Camlog RootLine und ScrewLine (Promote-Oberfläche,
Camlog Vertriebs GmbH, Wimsheim, Deutschland)
• Straumann ITI Dental Implant System (SLA-Oberfläche,
Institut Straumann AG, Waldenburg, Schweiz)
2.3 Implantatinsertion
Die Implantatsetzung erfolgte in 71 Fällen unter Lokalanäs-
thesie (Ultracain D-S forte mit einer Epinephrinkonzentra-
tion von 1:100000, Sanofi-Aventis Deutschland GmbH,
Frankfurt am Main, Deutschland), 33 Patienten wurden in
Intubationsnarkose operiert. Eine prophylaktische antibioti-
sche Abschirmung fand nur bei Patienten mit Endokarditisri-
siko statt. Der chirurgische Eingriff wurde gemäß dem her-
stellerspezifischen Anwenderprotokoll durchgeführt. In allen
Fällen wurde ein Mukoperiostlappen präpariert. Der „place-
ment torque“ betrug 25 Ncm bis 35 Ncm, somit wiesen alle
Implantate eine primäre Stabilität auf. Ein speicheldichter
Wundverschluss erfolgte mittels einer fortlaufenden Naht
(Monocryl 5-0, Ethicon Products, Norderstedt, Deutschland).
Die Einheilung gestaltete sich nach Bedarf ein- oder zweizei-
tig; die Implantate heilten trans- bzw. submukös ein. Bei den
untersuchten, maxillär inserierten Implantaten betrug die
unbelastete Einheilzeit zwölf Wochen.
2.4 Nachsorge
Wundkontrollen erfolgten nach einem Tag und nach sieben
Tagen. Die Nahtentfernung wurde sieben Tage nach dem Ein-
griff vorgenommen. Vorhandene Prothesen wurden im
Anschluss an die Operation weichbleibend unterfüttert (Softli-
ner, GC, Tokio, Japan), die Patienten jedoch instruiert, inner-
halb der ersten Woche nach dem Eingriff nicht mit dem Zah-
nersatz zu kauen, sondern ihn nur zu ästhetischen Zwecken zu
verwenden. Bei zweizeitiger Einheilung wurden die Implantate
nach zwölf Wochen freigelegt und mit Heilungsdistanzhülsen
versehen, nachdem eine Überprüfung der Stabilität mithilfe
des Drehmoments (Torque > 35 Ncm) ausgeführt wurde. Selbi-
ges erfolgte bei transgingival einheilenden Implantaten. Sofern
das angegebene Drehmoment gewährleistet werden konnte,
erfolgte eine prothetische Weiterversorgung, die in der Regel
nach zwei bis vier Wochen abgeschlossen war.
W. Semper et al. | Erfolgsrate von Implantaten 179
In the course of the study a total of 448 implants were
placed in the patients. Ninety-six of the implants were
placed in partially edentulous patients for implant-borne
single-tooth restorations; 352 implants were placed in eden-
tulous patients for fixed restorations or for retaining remov-
able bar-borne overdentures.
2.2 Types of implant
Implant systems with sandblasted and acid-etched surfaces
were used in the study:
• Camlog RootLine and ScrewLine (Promote surface, Camlog
Vertriebs GmbH, Wimsheim, Germany)
• Straumann ITI Dental Implant System (SLA surface, Institut
Straumann AG, Waldenburg, Switzerland)
2.3 Implant placement
In 71 cases the implants were placed under local anaesthetic
(Ultracain D-S forte with an epinephrine concentration of
1:100000, Sanofi-Aventis Deutschland GmbH, Frankfurt am
Main, Germany) and in 33 cases surgery was completed
using intubation anaesthesia. Only patients at risk of devel-
oping endocarditis were treated prophylactically with
antibiotics. Surgery was carried out in accordance with the
user protocol specified by the manufacturer. A mucope-
riosteal flap was prepared in all cases. A placement torque of
25 Ncm to 35 Ncm was used, which produced primary sta-
bility in all the implants. The wound was closed saliva-proof
using a continuous suture (Monocryl 5-0, Ethicon Products,
Norderstedt, Germany). Healing was one-stage or two-stage
as required; the implants healed transmucosally or submu-
cosally. The healing period without loading for the maxil-
lary implants in the study was twelve weeks.
2.4 Follow-up treatment
The wounds were checked after day 1 and after day 7. The
sutures were removed seven days after surgery. Following
the operation, existing dentures were relined with soft
acrylic (Softliner, GC, Tokio, Japan), though the patients
were instructed that, for the first week after surgery, the
dentures should only be used for aesthetic purposes and not
for chewing. In the case of two-stage healing, the implants
were exposed after twelve weeks and fitted with healing
spacers following a check of the stability with a torque of
> 35 Ncm. The same procedure was carried out with trans-
mucosally healed implants. Once the prescribed torque had
been guaranteed, prosthetic treatment was carried out.
Prosthetic treatment was normally completed in two to four
weeks.
176-187.qxd 29.08.2007 12:19 Seite 179
2.5 Prothetische Versorgung
Die inserierten Implantate dienten anschließend als Basis für
rein implantatgetragenen festsitzenden oder herausnehmbaren
Zahnersatz.
2.6 Klinische Nachuntersuchungen
Kontrolluntersuchungen fanden in folgenden Intervallen statt:
nach vier Wochen, vierteljährlich im ersten Jahr und halbjähr-
lich im zweiten Jahr post insertionem.
Sie erfolgten gemäß einem standardisierten Protokoll, wel-
ches in Tabelle 2 dargestellt ist. Der Erfolg der Implantate wur-
de unter Verwendung der Kriterien nach Buser beurteilt [16].
Im Rahmen des Recalls wurden bei allen Patienten in indivi-
duell abgestimmten Abständen professionelle Zahnreinigun-
gen vorgenommen.
2.7 Röntgenologische Nachuntersuchungen
Kontrollaufnahmen wurden postoperativ, vor der Freilegung,
im Verlauf der folgenden zwei Jahre im Zeitraum von sechs
Monaten und anschließend einmal jährlich mithilfe des
ORTHOPHOS XGPlus (Sirona Dental Systems GmbH, Bens-
heim, Deutschland) angefertigt. Die Röhrenspannung betrug
entsprechend der Konstitution des Patienten 62,8 kV bis
73,15 kV. Der verwendete CCD-Sensor wies eine Pixelgröße
von 27 µm auf, das Bild wurde mit 16 bit erfasst und automa-
tisch vorverarbeitet.
2.8 Statistik
Alle Daten wurden deskriptiv ausgewertet. Zum Vergleich der
„Überlebenszeit“ zwischen den Kategorien der einzelnen Ein-
flussfaktoren wurden Kaplan-Meier-Kurven für die grafische
Darstellung erstellt. Um eventuelle Unterschiede in der Wahr-
scheinlichkeit des Auftretens der Ereignisse – ohne Berücksich-
■ © Deutscher Ärzte-Verlag Köln | zzi | Z Zahnärztl Impl | 2007;23(3)
W. Semper et al. | Erfolgsrate von Implantaten180
2.5 Prosthetic treatment
The placed implants were used for fixed or removable
restorations, based on implants only.
2.6 Clinical follow-up
Patients were recalled at the following intervals: after four
weeks, every three months in the first year and twice a year
in the second year after implant placement.
The recalls followed a standardized protocol, which is
shown in Table 2. Implant success was evaluated based on
the criteria of Buser [16].
At recall professional tooth cleaning was carried out on all
the patients at individually specified intervals.
2.7 X-ray checks
Check X-rays were taken using the ORTHOPHOS XGPlus
(Sirona Dental Systems GmbH, Bensheim, Germany) post-
operatively, prior to exposure, over the next two years at
intervals of six months and then once annually. The tube
voltage was 62.8 kV to 73.15 kV depending on the health of
the patient. The CCD sensor had a pixel size of 27 µm and
the image was recorded with 16 bit and preprocessed auto-
matically.
2.8 Statistics
A descriptive analysis was performed on all data. Kaplan
Meier curves were produced for the graphs to compare the
“survival rate” between the categories of individual influ-
encing factors. The Chi-square test, or more precisely Fisher’s
exact test, was used to determine any possible differences in
Kontrolle der Okklusion und Artikulation Check of the occlusion and articulation
Sichtkontrolle bezüglich der prothetischen Versorgung und deseinzelnen Implantats
Visual check of the prosthetic restoration and each implant
Stichprobenartige Messungen des mPBI und mAPI Sample measurements of the mPBI and mAPI
Feststellung der Stabilität (Festigkeit der festsitzenden Arbeit und der Implantatschraube)
Determination of the stability (stability of the fixed restoration and implant screw)
Bei Schraubenlockerung: Abnahme der prothetischen Arbeit undÜberprüfung der Implantatfestigkeit mithilfe des torques
In the case of screw loosening: removal of the prostheticrestoration and check of implant stability using the torque
Erhebung der Erfolgskriterien nach Buser et al.:• Immobilität freistehender Implantate• kein radiologischer Anhalt für periapikale Transluzenzen• Abwesenheit von Schmerz und weiteren Zeichen persis-
tierender oder irreversibler Beschwerden• fehlende periimplantäre Entzündungssymptome (vgl. [11])
Determination of success criteria according to Buser et al:• Immobility of free-standing implants• No radiological evidence of periapical translucency• No pain or other signs of persistent or untreatable complaints• No symptoms of peri-implant inflammation (cf. [11])
Tabelle 2 Bei der Kontrolluntersuchung verwendetes Standardprotokoll. Table 2 Standard protocol followed during recall.
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tigung der Zeit, wann sie auftraten – zwischen den einzelnen
Gruppen festzustellen, wurde der Chi-Quadrat-Test, genauer
der exakte Test von Fisher verwendet.
Ein p-Wert < 0,05 wurde als signifikant angesehen, alle
Ergebnisse wurden explorativ betrachtet.
Die statistische Auswertung erfolgte mithilfe des Programms
SPSS, Version 11.5 (SPSS Inc., Chicago, USA).
3 Ergebnisse
Die untersuchten 448 Implantationen waren im Oberkiefer der
Patienten lokalisiert – 250 Implantate wurden dort bei männ-
lichen Patienten, 198 bei weiblichen eingesetzt. Es wurden ins-
gesamt 363 Implantate des Typs Camlog RootLine (81 %), 40
Camlog ScrewLine (9 %) und 45 ITI-Implantate (10 %) inse-
riert. Eine transgingivale Einheilung der Implantate (n = 95,
19 %) erfolgte nach Insertion von Implantaten des ITI-Systems
sowie des Typs Camlog RootLine.
Die Lokalisation der gesetzten Implantate gestaltete sich wie
folgt:
247 Implantationen wurden im Oberkiefer-Frontzahnbe-
reich vorgenommen. 196 Implantate entfielen dort auf das Sys-
tem Camlog RootLine, 27 auf Camlog ScrewLine und 24
Implantate auf das ITI-System. Bei 201 inserierten Implantaten
im Bereich der Oberkiefer-Seitenzähne wurden 167 des Typs
Camlog RootLine, 13 des Typs Camlog ScrewLine und 21
Implantate des ITI- Systems verwendet (Abb. 1).
Der gemittelte Durchmesser der bei den Patienten inserierten
Implantate der erwähnten Systeme betrug 4,11 mm (Abb. 2).
Der errechnete Mittelwert der Implantatlängen der im Zuge
dieser Studie inserierten Implantate der Systeme Camlog RootLi-
ne, ScrewLine und ITI ergab eine Länge von 11,2 mm; verwendet
wurden Implantate mit Längen von 8 mm bis 16 mm (Abb. 3).
Bezüglich 352 in zahnlose Kiefer gesetzter Implantate wurde
nach erfolgter Einheilung und ggf. Freilegung in 265 Fällen
eine prothetische Versorgung mittels individuell-gefräster Gal-
vanostege [32] als Verankerungselement für Cover-denture-
Prothesen durchgeführt. 87 Implantate dienten eingeheilt als
Pfeiler für festsitzenden Zahnersatz.
W. Semper et al. | Erfolgsrate von Implantaten 181
the likelihood of events occurring – without taking into con-
sideration the time the events occurred.
A p value of < 0.05 was considered significant and all
results were interpreted exploratively.
The results were statistically analysed using the SPSS pro-
gramme, Version 11.5 (SPSS Inc., Chicago, USA).
3 Results
The 448 implants in the study were placed in the maxilla of
the patients – 250 implants in male patients and 198 in
female patients. In total 363 Camlog RootLine (81 %), 40
Camlog ScrewLine (9 %) and 45 ITI (10 %) implants were
placed. The ITI and Camlog RootLine implants (n = 95,
19 %) were allowed to heal transmucosally following
implant placement. Implants were placed in the following
positions:
247 implants were placed in the anterior region of the
maxilla. 196 of these were Camlog RootLine implants, 27
were Camlog ScrewLine implants and 24 were ITI implants.
201 implants were placed in the posterior region of the maxil-
la; 167 of these were Camlog RootLine implants, 13 were
Camlog ScrewLine implants and 21 were ITI implants (Fig. 1).
The implants of the above systems placed in patients had
a mean diameter of 4.11 mm (Fig. 2).
The mean length of the Camlog RootLine, ScrewLine and
ITI implants placed in course of this study was calculated as
11.2 mm; implant lengths of 8 mm to 16 mm were used
(Fig. 3).
After healing and if necessary exposure, 265 of the 352
implants placed in edentulous patients were fitted with a
prosthetic restoration with a custom-milled electroformed
bar [32] as a retentive unit for overdentures. Eighty-seven
healed implants were used as abutments for fixed restora-
tions.
Ninety-six implants were placed in partially edentulous
patients and fitted with an appropriate prosthetic restora-
tion.
Abbildung 1 Graphische Illustration derImplantatpositionen im Oberkiefer.
Figure 1 Graph illustrating the implantpositions in the maxilla.
(Abbildungen und Tabellen: K. Nelson)
IMPLANTATPOSITION / IMPLANT POSITION
Imp
lant
atan
zahl
/ N
umbe
r of
imp
lant
s
Implantatposition / Implant position (Federation Dentaire International)
176-187.qxd 29.08.2007 12:19 Seite 181
96 Implantate wurden bei teilbezahnten Patienten inseriert
und entsprechend prothetisch versorgt.
Die durchschnittliche Betreuungsdauer der Patienten betrug
3,67 Jahre, da die betreffenden Personen über einen Zeitraum
von 1,07 bis 5,69 Jahren beobachtet wurden. Der Implanta-
tionserfolg konnte bei einem Patienten (0,96 %) über einen
Zeitraum von zwei Jahren dokumentiert werden. Vier Jahre
wurde der Erfolg bei 13 Patienten (12,5 %) im Rahmen des
Recalls in der Klinik für Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie der
Charité, Berlin, nachkontrolliert. Bei 90 Patienten (86,54 %)
ergab sich eine fünf Jahre währende Betreuungsdauer.
Bei 41 Implantaten (39,4 % der 448 inserierten Implantate)
in sechs Patienten (5,8 % des Patientenkollektivs) erfolgte prae
insertione eine Augmentation autologen Beckenkammkno-
chens. Es wurden nach der Einheilzeit der Knochentransplan-
tate elf Implantate in den mit Beckenkammspongiosa augmen-
tierten Sinus und 30 Implantate in den mit kortikospongiösem
Span vertikal augmentierten Kieferkamm inseriert. In vier Fäl-
len erfolgte anschließend eine festsitzende prothetische Versor-
gung zur Rehabilitation der Patienten, in zwei Fällen wurden
die Patienten mittels herausnehmbaren Zahnersatzes versorgt.
Bei 35 Patienten (33,7 %), welche eine Summe von 130
Implantaten (29 %) erhielten, wurden Implantatsetzungen in
Alveolen extrahierter Zähne nach einer Heilungsperiode von
sechs bis acht Wochen vorgenommen.
Acht Patienten des Kollektivs (7,7 %) nahmen regelmäßig
Cumarin-Derivate oder vergleichbare Medikamente ein. Diese
Patienten erfuhren vor Operationsbeginn eine antibiotische
Abschirmung, um das Risiko einer bakteriellen Endokarditis zu
minimieren. Es handelte sich ausnahmslos um männliche
Patienten, bei welchen insgesamt 42 Implantate (9,4 % aller
Implantate) inseriert wurden.
Ein submukös eingeheiltes Implantat in regio 23 (Camlog
RootLine, Durchmesser: 4,3 mm, Länge: 13 mm) wurde zum
Zeitpunkt der geplanten Freilegung aufgrund von Lockerung
explantiert.
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W. Semper et al. | Erfolgsrate von Implantaten182
The average aftercare period was 3.67 years, as patients
were observed over a period of 1.07 to 5.69 years. Implant
success with one patient (0.96 %) was documented over
two years. Implant success with 13 patients (12.5 %) was
followed up as part of the recall programme in the Depart-
ment of Oral and Maxillofacial Surgery, Charité, Berlin. In
the case of 90 patients (86.54 %) aftercare covered a period
of five years.
Autologous iliac crest bone was grafted prior to the place-
ment of 41 implants (39.4 % of the 448 placed implants) in
six patients (5.8 % of the patient collective). After the heal-
ing period for the bone graft, eleven implants were placed in
the sinus with an iliac crest spongiosa graft and 30 implants
were placed in the alveolar ridge vertically augmented with
corticocancellous chips. In four cases a fixed prosthetic
restoration was then fitted for rehabilitation of the patients
and in two cases the patients were fitted with removable
restorations.
In the case of 35 patients (33.7 %), who received a total of
130 implants (29 %), implants were placed in the extraction
alveoli after a healing period of six to eight weeks.
Eight patients in the collective (7.7 %) regularly took
coumarin derivatives or comparable medicines. Antibiotics
were administered to these patients before surgery to mini-
mize the risk of bacterial endocarditis. This only involved
male patients, in whom a total of 42 implants (9.4 % of all
implants) were placed.
One submucosally healed implant in the 23 region (Cam-
log RootLine, diameter: 4.3 mm, length: 13 mm) was
explanted at the time of planned exposure due to loosening.
The implants still in situ (n = 447) were each fitted with a
prosthetic restoration during the period of the study and ful-
filled the success criteria of Buser at the follow-up examina-
tions (Fig. 4 and 5).
This produced a survival rate of 99.8 % over the entire
observation period. No statistically significant differences
Abbildung 2 Verteilung der verwendeten Implantatdurchmesser.
Figure 2 Distribution of implant diameters used.
IMPLANTATDURCHMESSER / IMPLANT DIAMETER
Imp
lant
atan
zahl
/ N
umbe
r of
imp
lant
s
Durchmesser (mm) / Diameter (mm)
Abbildung 3 Darstellung der verwendeten Implantatlängen.
Figure 3 Delineation of implant lengths used.
IMPLANTATLÄNGE / IMPLANT LENGTH
Imp
lant
atan
zahl
/ N
umbe
r of
imp
lant
s
Länge (mm) / Length (mm)
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Die in situ verbliebenen Implantate (n = 447) wurden inner-
halb des untersuchten Zeitraumes individuell prothetisch ver-
sorgt und erfüllten bei den Kontrolluntersuchungen die
Erfolgskriterien nach Buser (Abb. 4 und 5).
Somit ergab sich über den gesamten Beobachtungszeitraum
eine Überlebensrate von 99,8 %. Statistisch signifikante
Unterschiede bezüglich des Geschlechts, des verwendeten
Implantatsystems und der Kieferregion konnten aufgrund der
geringen Anzahl vorgenommener Explantationen nicht
erfasst werden
4 Diskussion
Die vorliegende Analyse zeigt auf, dass eine verkürzte Einheil-
zeit dentaler Implantate mit sandgestrahlter und geätzter Ober-
fläche bezüglich der Maxilla bei einer Einheilung von drei
Monaten als Alternative zu dem von Brånemark et al. formu-
lierten Protokoll aus dem Jahre 1977 dienen kann [7].
Mechanische, histologische und histomorphometrische
Beweise, dass ein Implantat-zu-Knochen-Kontakt weitaus frü-
her als angenommen erreicht wird, konnten durch verschiede-
ne Studien anhand von Versuchen mit Tieren gewonnen wer-
den [41, 45].
W. Semper et al. | Erfolgsrate von Implantaten 183
were recorded with regard to the sex of the patient, the
implant system used or the position in the maxilla because
of the low number of explantations.
4 Discussion
This analysis demonstrates that reducing the healing time
for dental implants with a sandblasted and acid-etched sur-
face placed in the maxilla to three months provides an alter-
native to the protocol formulated by Brånemark et al. in
1977 [7].
Based on animal experiments, various studies have pro-
duced mechanical, histological and histomorphometric evi-
dence that implant-to-bone contact can be attained much
earlier than assumed [41, 45].
Abbildung 4 Die für die radiologische Auswertung verwendeten orthopantomographischen Aufnahmen eines mit Implantaten (CamlogRootline) versorgten zahnlosen Patienten direkt nach (a) Insertion der Implantate und nach 4,5 Jahren Tragedauer (b).
Figure 4 Orthopantomograph images of an edentulous patient fitted with implants (Camlog Rootline) taken directly after implant placement (a) and after 4.5 years (b), which were used for radiological analysis.
Abbildung 5 Radiologische Kontrolle einer LKG-Patientin direkt nach Insertion der Implantate (a) und bei Nachinsertion von Implantaten imUnterkiefer nach fünf Jahren (b). Vor Implantatinsertion wurde ein externer Sinuslift mit Beckenkammspongiosa beidseitig im Oberkieferdurchgeführt. Die prothetische Versorgung umfasste eine stegretinierte Deckprothese.
Figure 5 Control x-ray of a cleft patient directly after implant placement (a) and after placement of implants in the mandible five years later (b). Pri-or to bilateral implant placement in the maxilla, external sinus augmentation was performed using spongious iliac bone. The prosthodontic treatmentcomprised a bar-retained overdenture.
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Zur Einheilung von Implantaten mit SLA-Beschichtung wur-
den bereits zahlreiche Studien verschiedenster Untersuchungs-
weisen publiziert [10, 13, 15]. Forschungen bezüglich der Inser-
tion von Implantaten dieses Typs in menschliche Kiefer erfolg-
ten überwiegend bei stark begrenztem Patientenkollektiv [4, 16].
Die Einheilung von Implantaten mit der von Camlog
erstellten Promote-Oberfläche betreffende Publikationen ähn-
lich der vorliegenden Studie wurden bis dato nicht veröffent-
licht. Studien, welche Camlog-Implantate mit Promote-
Beschichtungen untersuchten, behandelten häufig weiterge-
hende Fragestellungen [35]; alternativ fungierten Ergebnisse,
die durch Insertion von Implantaten dieses Systems gewonnen
werden konnten, als Kontrollresultate zu Erfolgen von Implan-
tationen weiterer Systeme mit andersartig bearbeiteten Ober-
flächen [3].
Oberflächen von Implantaten des SLA-Typs werden
zunächst mithilfe grobkörnigen Aluminiumoxides sandge-
strahlt und anschließend durch Applikation von HCl und
H2SO4 geätzt. Promote-Oberflächen erhalten durch analoge
Bearbeitungsweisen eine vergleichbare, charakteristische
Mikro- und Makrostruktur.
Gestützt auf die topographische Ähnlichkeit der betreffen-
den Oberflächen könnten vergleichbare Resultate in Bezug auf
Einheilzeit und -mechanismen vermutet werden. Die Ergeb-
nisse dieser Studie unterstützen die erstellten Thesen und legen
dar, dass die Insertion von Implantaten der unterschiedlichen
Systeme zu vergleichbaren Resultaten bei Einheilung führen
könnte.
Die vorliegende Studie schloss starke Zigarettenraucher aus;
dem Patientenkollektiv gehörten jedoch mehrere Patienten an,
die regelmäßig wenige Zigaretten rauchen. Nachgewiesen wur-
de 2006 eine Abhängigkeit zwischen Implantatverlust und
Tabakkonsum [35]. Dieser Aspekt konnte in der vorliegenden
Studie jedoch nicht statistisch bewertet werden, da keine dies-
bezüglichen Daten erhoben wurden.
Der Erfolg von Sofortimplantationen nach vorgenommenen
Extraktionen wird derzeit weitreichend untersucht. Gegenwär-
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W. Semper et al. | Erfolgsrate von Implantaten184
Numerous studies that used very different study designs
have already been published on the healing of SLA-condi-
tioned implants [10, 13, 15]. Research into placement of this
type of implant in the human jaw has mostly been carried
out on a very limited patient collective [4, 16].
Literature, similar to this study, relating to the healing of
implants with the Promote surface produced by Camalog
has not yet been published. Studies, which examined Cam-
log implants with Promote conditioning, often covered other
questions [35]; results obtained by placing implants of this
system could be used as reference results for evaluating the
success of implants of other systems with differently condi-
tioned surfaces [3].
Surfaces of SLA implants are first sandblasted using coarse
grit aluminium oxide and then acid-etched by applying HCl
and H2SO4. Similar processing techniques produce a compa-
rable, characteristic microstructure and macrostructure on
Promote surfaces.
Based on the topographic similarity of the respective sur-
faces, comparable results could be assumed in terms of heal-
ing time and healing mechanisms. The results of this study
support the thesis put forward and demonstrate that place-
ment of implants of the different systems could produce
comparable results in terms of healing.
This study excluded heavy smokers, though several
patients in the patient collective regularly smoked a few cig-
arettes. In 2006 a correlation was established between
implant failure and tobacco consumption [35]. This aspect
could not be statistically evaluated in this study, as no rele-
vant data was recorded.
There are at present extensive studies on the success rate
of immediate implant placement after extraction. Current
studies indicate that these techniques are only very slightly
less successful than delayed implant placement [1, 35]. In
the relevant 35 cases implants were placed six to eight weeks
after extraction; there was no evidence that this affected the
success of implant placement.
Study Year Number of implants
System Restriction Success rate
Cochran et al. 2002 383 ITI 4.1 mm, no risk patients,bone quality
99.1 % (after 2 yrs)
Luongo et al. 2005 82 ITI Posterior region, no augmentation or freshextraction wounds
98.8 % (after 1 yr)
Sullivan et al. 2005 526 Osseotite No augmentation, not > 10 cigarettes/day, only fixed restorations
97.9 % (after 5 yrs)
Fischer & Stenberg 2004 142 ITI
4.1 mm, edentulous maxilla,bone quality, no risk patients,no augmentation or freshextraction wounds
100 % (after 1 yr)
Turkyilmaz 2006 52 Brånemark Edentulous mandible, no riskpatients, no augmentation or fresh extraction wounds
100 % (after 1 yr)
Bornstein et al. 2005 104 (100) ITI Posterior region, bone quality
99 % (after 5 yrs)
Tabelle 3 Übersichtvorhandener Studienüber Implantate mit verkürzter Ein-heilzeit.
Table 3 Overview of existing studies of implants with areduced healingperiod.
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tige Studien weisen nach, dass diese Maßnahmen nur unwe-
sentlich geringere Erfolgsraten als Spätimplantationen aufzei-
gen [1, 35]. In den vorliegenden 35 Fällen wurden Implantatio-
nen sechs bis acht Wochen post extractionem durchgeführt;
ein Einfluss auf die Erfolge der Implantatsetzungen konnte
nicht nachgewiesen werden.
Zahlreiche veröffentlichte Untersuchungen beziehen sich
auf Implantationen bei spezieller Lokalisation im Munde des
Patienten. So ist in der anterioren Region der Mandibula eine
relativ hohe Knochendichte vorzufinden, die eine Stabilität des
inserierten Implantates maßgeblich positiv beeinflusst [20]. Bei
Implantaten, welche maxillär inseriert werden, waren bis dato
hingegen geringere Erfolgsraten zu erwarten [17]. Aktuelle
Untersuchungsergebnisse zeigen jedoch auf, dass auch bei Ver-
kürzung der Einheilzeit sehr hohe Überlebensraten der gesetz-
ten Implantate sowohl bei unbezahnter [19, 31] als auch bei
teilbezahnter [44] Maxilla der Patienten resultieren.
Eine negative Voraussetzung für den Erfolg von Implantat-
setzungen stellt die Implantation bei Knochen schlechter Qua-
lität und Quantität dar [18]. Die bestehende Knochenqualität
der betreffenden Kieferregionen wurde nicht in allen Fällen
erhoben; eine statistische Auswertung konnte demnach nicht
durchgeführt werden. Das Spektrum der ermittelten Qualitä-
ten beinhaltete die Kategorien D I-IV, die 448 Implantationen
erfolgten demzufolge unabhängig von der vorzufindenden
Knochenqualität. Augmentationen mittels Beckenkammtrans-
plantaten wurden zwölf Wochen vor Implantatsetzung gemäß
Standardprotokoll vorgenommen. Somit heilte der transplan-
tierte Knochen ebenfalls verkürzt ein [28], bis dato wurde ein
Einheilzeitraum des Transplantats von vier bis sechs Monaten
angestrebt [34, 40].
Die statistische Auswertung nach Kaplan-Meier kann auf-
grund der geringen Anzahl erfolgter Ereignisse (Explantatio-
nen) kritisch betrachtet werden; ein Errechnen der Erfolgsrate
ergibt jedoch einen vergleichbar guten Zahlenwert.
In der vorliegenden Studie konnten entsprechende Überle-
bensraten der Implantate im Vergleich zu bereits veröffentlich-
ten Forschungsarbeiten ermittelt werden (Tab. 3). Die Ergeb-
nisse deuten darauf hin, dass verkürzt eingeheilte Implantate
im Oberkiefer bei Verwendung von Systemen mit rauen sand-
gestrahlten und säuregeätzten Oberflächen sich nicht nachtei-
lig auf die Erfolgsrate auswirken. Zur Untermauerung dieser
These sollten weiterführende prospektive Untersuchungen
durchgeführt werden.
5 Schlussfolgerung
Eine Verkürzung der Einheilzeit bei Insertion von Implantaten
mit SLA- bzw. Promote-beschichteter Oberfläche auf drei
Monate in der Maxilla wirkt sich, im Vergleich zu historischen
Kollektiven, nicht negativ auf den Erfolg der Implantate aus
und scheint somit als Alternative zu bestehenden Einheilungs-
protokollen angesehen werden zu können.
W. Semper et al. | Erfolgsrate von Implantaten 185
Numerous published studies relate to implant place-
ment in a specific location in the patient’s mouth. The
anterior region of the mandible has a relatively high bone
density, which definitely has a positive impact on the sta-
bility of the placed implant [20]. On the other hand, up to
now a lower success rate has been anticipated with maxil-
lary implants [17]. The latest study results indicate, how-
ever, that even with a reduced healing time implants
placed in both the edentulous [19, 31] and partially eden-
tulous [44] maxilla of patients have a very high survival
rate.
Poor bone quality and availability have an adverse effect
on the success of implant placement [18]. The existing bone
quality in the respective jaw region was not recorded in all
cases; a statistical analysis could not therefore be completed.
The bone quality recorded ranged from Class D I-IV and the
448 implants were placed regardless of the available bone
quality. Augmentation using iliac crest bone grafts was com-
pleted using a standard protocol twelve weeks before
implant placement. The grafted bone also had a reduced
healing time [28]; previously the aim was to allow a healing
period of four to six months for the graft [34, 40].
Kaplan-Meier statistical analysis can be viewed critically
due to the low number of events (explantations); a calcula-
tion of the success rate, however, produces a comparably
good result.
This study documented the relevant survival rates of the
implants in comparison with published research (Tab. 3).
The results indicate that early loading of maxillary
implants with a rough sandblasted and acid-etched surface
does not have an adverse effect on the success rate. Further
prospective studies should be carried out to substantiate
this thesis.
5 Conclusion
Reducing the healing period to three months when placing
implants with an SLA or Promote conditioned surface in
the maxilla does not have an adverse effect on implant suc-
cess, in comparison with historical collectives, and can
therefore be considered an alternative to existing healing
protocols.
Korrespondenzadresse:
Dr. Katja NelsonKlinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie und Klinische Navi-gation und Robotik, Charité Campus VirchowAugustenburger Platz 113353 BerlinTel.: 0049/ 30/ 450 55 50 22Fax: 0049/ 30/ 450 55 59 01E-Mail: [email protected]
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■ © Deutscher Ärzte-Verlag Köln | zzi | Z Zahnärztl Impl | 2007;23(3)
W. Semper et al. | Erfolgsrate von Implantaten186
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S. Sennhenn-Kirchner1, G. Cevik1, S. Ahlborn1, H.G. Jacobs1, P. Schwarz2, M. Borg-von Zepelin3
Wirksamkeit von Desinfizienzien aufverschiedene Candida albicans-Isolateeines Fünf-Tage-in-vitro-Biofilmmodells
Die Wirksamkeit verschiedener, häufig in der Therapie derPeriimplantitis eingesetzter Antiseptika wird an einem Fünf-
Tage-in-vitro-Biofilmmodell an Candida albicans-Isolaten gezeigt.Das Biofilmmodell wurde in Anlehnung an Chandra et al. [5] eta-bliert und auf die jeweilige Fragestellung hin modifiziert. Die vi-talen Hefen im Biofilm wurden mittels photometrischer Messungnachgewiesen. Morphologische Veränderungen der Hefezellenkonnten mit Lichtmikroskopie und Rasterelektronenmikroskopiedargestellt werden. Die Wirksamkeit von Octenisept, Chlorhexidin0.12 %, Listerine und Zitronensäure (20 %) wurden für zwei und60 Minuten in diesem Biofilmmodell im Vergleich zu Amphoteri-cin B sowie einem unbehandelten Kontrollansatz untersucht. Es zeigte sich, dass nach 60 Minuten Einwirkzeit die Mehrzahl dergetesteten Antiseptika, nicht jedoch Amphotericin B, eine deutlicheWirkung auf den Candida-Biofilm von mehr als 90 % Reduktion imVergleich zu den Kontrollansätzen hatte. Die schwer zu therapie-renden Hefepilze sind in dem Fünf-Tage-in-vitro-Biofilmmodellnach der klinisch relevanten Einwirkzeit von zwei Minuten gegen-über einzelnen Antiseptika unterschiedlich stark empfindlich,während das Antimykotikum Amphotericin B eine deutlich längereWirkzeit benötigt.
Schlüsselwörter: Periimplantitis, Candida albicans-Biofilm, Desinfizienzien
ORIGINALARBEIT188
Decontamination efficacy of antiseptical agents onvarious Candida albicans isolates of a five day in-vitrobiofilm model A five-day biofilm model with Candida isolates has been estab-lished to show the efficacy of different often used therapeutic regi-mens for peri-implantitis. This in-vitro Candida biofilm model wasestablished according to Chandra et al. [5] and was then modifiedto address the various aspects of the investigation. The viable Can-dida yeasts in the biofilm were photometrically measured. Morpho-logical changes in yeast cells were demonstrated by light micros-copy, fluorescence microscopy and scanning electron microscopy.The efficacy of Octenisept, chlorhexidine 0.12 %, Listerine and citricacid (20 %) was measured in this biofilm model for two minutesand 60 minutes and compared to amphotericin B and to untreatedcontrols. After 60 minutes of application, the majority of the tested antisepticsubstances were efficient for Candida grown in the biofilm reveal-ing more than 90 % of Candida reduction compared to the con-trols. In contrast, amphotericin B was not efficient after this time.Bacteria and yeasts grown in biofilms are predominantly protectedagainst environmental attacks. Candida yeasts grown in the fiveday in-vitro biofilm were variably sensitive to the different antisep-tic substances used for the clinically relevant incubation time of twominutes, while the antifungal substance amphotericin B needsdistinctly more time to be effective.
Keywords: Peri-implantitis, Candida albicans biofilm, disinfectant
1 Abteilung für Zahnärztliche Chirurgie, Georg-August Universität Göttingen2 Zentrum für Anatomie, Georg-August Universität Göttingen3 Institut für Medizinische Mikrobiologie, Georg-August Universität Göttingen
1 Department of Oral Surgery, Georg-August University Göttingen2 Centre of Anatomy, Georg-August University Göttingen3 Institute for Medical Microbiology, Georg-August University Göttingen
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Einleitung
Zwischen periimplantären Infektionen und persistierenden Bio-
filmen auf den rauen Implantatoberflächen bestehen wissen-
schaftlich bestätigte klinische Zusammenhänge [18, 19, 34].
Oberflächendekontamination und die daraus resultierende
Reduktion pathogener Keime auf Implantatoberflächen ist ein
Ansatz zur Prävention und Therapie periimplantärer Infektio-
nen [18], wobei die verschiedensten Mikroorganismen periim-
plantär nachgewiesen worden sind [15, 34]. Die Besiedlung mit
Bakterien und Pilzen steht in Zusammenhang mit periimplan-
tären Entzündungen, z. T. sogar mit Implantatverlusten [14,
24]. Um unterschiedliche Therapieansätze gegenüber Mikroben
reproduzierbar untersuchen zu können, wurden In-vitro-Bio-
filmmodelle auf verschiedenen Oberflächen etabliert [5, 8, 22,
36]. Bakterien, die in Biofilmstrukturen wachsen, sind deutlich
resistenter gegenüber antimikrobiellen Therapieansätzen [1,
27], besonders Oberflächen mit Pilzbesiedlungen lassen sich
hierbei schwer dekontaminieren [5, 7, 21].
Die vorliegende Studie untersucht das Dekontaminations-
potenzial der antimikrobiell wirksamen Substanzen Octenisept,
Listerine, Chlorhexidin und 20 % Zitronensäure im Vergleich
zu dem Breitspektrum-Antimykotikum Amphotericin B gegen-
über Candida-Hefen. Die vorliegende Arbeit verwendet ein
Candida-Biofilmmodell, das in Anlehnung an Chandra et al.
[5] modifiziert und auf die Fragestellung angepasst wurde.
Anhand dieses Modells können unterschiedliche antimikro-
bielle Therapieansätze parallel verglichen, reproduzierbare Ver-
suchsbedingungen für unterschiedliche Fragestellungen
geschaffen und somit neue Erkenntnisse zu den unterschied-
lichen Therapieansätzen beigetragen werden.
Material und Methoden
Antiseptische und antimykotische Agenzien
Amphotericin B wurde als Reinsubstanz bei Sigma Chemie
(Taufkirchen, Deutschland) kommerziell erhalten, in einer
Stammkonzentration von 1 mg/ml in DMSO (Dimethylsulfo-
xid) gelöst und bei -20°C gelagert. Für die Untersuchungen
wurde dieses Breitspektrum-Antimykotikum in einer Konzen-
tration von 32 mg/ml eingesetzt. Chlorhexidin (0,12 % Chlor-
hexidindigluconat, Oral B, Gillette Gruppe Deutschland, Kron-
berg), Octenisept (0,1 % Octenidindihydro-2-phenoxyethanol-
chlorid, Schülke & Mayr GmbH, Norderstedt, Deutschland),
Listerine (Thymol 0,064 %, Eucalyptol 0,092 %, Methylsalicy-
lat 0,060 %, Menthol 0,042 %; Pfizer Consumer Healthcare,
Morris Plains, USA) und Zitronensäure, 20 % (R-2-amino-3-
mercapto-propansäure, Apotheke der Universitätsklinik, Göt-
tingen, Deutschland) wurden in den einzelnen Untersuchun-
gen in den kommerziell erhältlichen Konzentrationen einge-
setzt.
Hefestämme und Wachstumsbedingungen
Candida albicans SC 5314 ist ein ursprünglich klinisches Isolat,
das mittlerweile weltweit für verschiedenste Fragestellungen
S. Sennhenn-Kirchner et al. | Wirksamkeit von Desinfizienzien auf verschiedene Candida albicans-Isolate 189
Introduction
Scientifically confirmed clinical connections exist between
peri-implant infections and persisting biofilms on rough
implant surfaces [18, 19, 34]. One concept for the preven-
tion and the therapy of peri-implant infections is the decon-
tamination of the surface which leads to a reduction of the
number of pathogenic microbes on the implant surface [18].
Different microorganisms have been peri-implantarily
detected [15, 34]. The proof of colonization of certain bacte-
ria and yeasts was associated with peri-implant infections, in
some cases even with loss of implants [14, 24].
In-vitro biofilm models have been established on various
surfaces to investigate different antimicrobial strategies with
good reproducibility [5, 8, 22, 36]. Bacteria protected by
growth in biofilms show a distinct defence against antimi-
crobial therapeutic regimens [1, 27]. In particular, when the
surfaces are seeded with yeasts, they are difficult to decon-
taminate [5, 7, 21].
The aim of the present study was to investigate the anti-
fungal potential of decontamination of the following anti-
septic substances Octenisept, Listerine, chlorhexidine und
20 % citric acid as well as of the broad spectrum antifungal
substance amphotericin B. A Candida biofilm model was
established in vitro on different surfaces according to Chan-
dra et al.[5] and modified for the various aspects. The pre-
sent study uses the established Candida biofilm model and
adds new knowledge gained from the different antimicrobial
therapy regimens.
Materials and Methods
Antiseptic and antifungal agents
Amphotericin B was commercially available from the Sigma
(Taufkirchen, Germany). It was dissolved at a concentration
of 1 mg/ml in DMSO (dimethyl sulfoxide) and was stored at
-20°C prior to use. For the tests, this antifungal substance
was used as a working solution at 32 µg/ml. Chlorhexidine
(0.12 % chlorohexidine digluconate, Oral B, Gillette
Gruppe Germany, Kronberg, Germany), Octenisept (0.1 %
octenidindihydro-2-phenoxyethanol chloride, Schülke &
Mayr GmbH, Norderstedt, Germany), Listerine (thymol
0.064 %, eucalyptol 0.092 %, methyl salicylate 0.060 %,
menthol 0.042 %; Pfizer Consumer Healthcare, Morris
Plains, USA) and citric acid, 20 % (R-2-amino-3-mercapto-
propionic acid), pharmacy of the university clinic, Göttin-
gen, Germany) were used in the commercially available con-
centration.
Yeast strains and growth conditions
Candida albicans SC5314 is a clinical isolate, which is now
used in many laboratories world wide. Candida albicans NRZ
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eingesetzt worden ist, so dass dieser Stamm sehr gut charakteri-
siert ist. Candida albicans NRZ 578 ist ein klinisches Isolat aus
dem Nationalen Referenzzentrum für Systemische Mykosen,
welches ursprünglich aus einem zentralen Venenkatheter von
einem Patienten mit Sepsis isoliert worden war.
Zur Etablierung des Biofilmmodells wurden die Hefezellen
in Glucose-Bouillon über Nacht bei 37°C inkubiert. Die Hefe-
zellen befanden sich darauf am Ende der logarithmischen
Wachstumsphase. Die Hefen wurden zentrifugiert und dreimal
mit Phosphat gepufferter Kochsalzlösung (pH 7,0) gewaschen.
Sie wurden darauf auf 1 x 107 Zellen/ml eingestellt.
Etablierung des Biofilms
Die Bildung des Biofilms wurde in Anlehnung an Chandra et
al. [5] mit den folgenden Modifikationen durchgeführt: 100 µl
einer standardisierten Candida-Zellsuspension wurden in 24-
Well Kulturplatten (Corning Nr. 3524, Corning Inc., New
York, USA) entweder auf runde Glas-Deckgläschen mit einem
Durchmesser von 12 mm (Nr. 4710888, Fa. Menzel, Braun-
schweig, Deutschland) aufgebracht, die zuvor für 24 Stunden
mit fetalem Kälberserum (Biochrom, Berlin, Deutschland)
beschickt worden waren, oder aber auf Polymethylmetacrylat-
Scheibchen mit einem Durchmesser von 12 mm aufgetragen.
Diese waren in den wissenschaftlichen Werkstätten des Klini-
kums Göttingen aus einer herstellergefertigten Platte (Erhardt
Hippe KG, Hildesheim, Deutschland) ohne weitere Bearbei-
tung der Oberfläche in Sandwich-Technik gedreht worden.
Die Candida-Zellsuspension adhärierte für 90 Minuten bei
37°C (Adhäsionsphase). Danach wurden nicht adhärente Zel-
len durch vorsichtiges Waschen mit 2 ml PBS von den Schei-
ben entfernt. Die so vorbereiteten Scheibchen wurden jeweils
in 2 ml frische Nährlösung überführt und 24 Stunden bei
37°C inkubiert. Jeweils alle 24 Stunden wurde die Nährlösung
gegen frische Lösung ausgetauscht. Zum Vergleich wurden für
den gleichen Zeitraum Kontrollansätze mit Scheibchen mitge-
führt, die nicht mit Candida-Zellen infiziert worden waren.
Diese wurden parallel in gleicher Weise behandelt. Kontroll-
scheibe und infizierte Scheiben wurden für zuvor bestimmte
Untersuchungszeiträume (ein bis fünf Tage) inkubiert (Bio-
film-Wachstumphase).
Quantitative Auswertung der Candida-Biofilme
In Anlehnung an Chandra et al. [5] wurde die gebildete Biofilm-
menge mit Hilfe eines kolorimetrischen Verfahrens bestimmt.
Dieses Verfahren nutzt die mitochondrialen Dehydrogenaseak-
tivität als Indikator des metabolischen Zustands der Pilzzellen.
Die quantitative Bestimmung der Pilzmenge erfolgte mittels
Messung der Menge eines wasserlöslichen braunen Formazan-
Produktes, welches zuvor aus der metabolischen Reduktion von
2,3- bis (2-Methoxy-4-Nitro-5-Sulfophenyl)-2H-Tetrazolium-5-
carboxanilid (Tetrazolium Salz: XTT) entstanden war.
Am Ende der jeweiligen Testphasen wurden die Scheiben in
24-Loch-Gewebekulturplatten überführt, die 2 ml PBS/Position
enthielten. Jeder Position wurde darauf 25 µl XTT (1 mg/ml in
PBS) sowie 2 µl Menandionlösung (Stammlösung 1 mM in Aze-
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S. Sennhenn-Kirchner et al. | Wirksamkeit von Desinfizienzien auf verschiedene Candida albicans-Isolate 190
578 is a clinical isolate, derived from a central venous
catheter. The Candida cells were grown for three to twelve
hours at 37°C in glucose broth to achieve the end of the
logarithmic growth phase. Cells were harvested, washed
three times with phosphate-buffered saline (PBS, pH7.0) and
standardized to 1 x 107 cells/ml.
Biofilm formation
The biofilm formation was performed according to Chan-
dra et al. [5] with the following modifications. A 100 µl
quantity of the standardized Candida albicans cell suspen-
sion was applied to the surfaces of round slips placed in a
24-well tissue culture plate (Corning No 3524, Corning
Inc., New York, USA). Therefore, either glass slides (diame-
ter 12 mm) were used covered by fetal calf serum
(Biochrom, Berlin, FRG) for 24 hours before the adhesion
phase or round polymethyl metacrylate slips (diameter
12 mm). These slips were turned out of a producer manu-
factured disc (Erhardt Hippe KG, Hildesheim, Germany)
without changing the surface at the scientific facilities of
the University of Goettingen. The cells were allowed to
adhere for 90 min. at 37°C (adhesion phase). Non-adherent
cells were removed from the slips by being gently washed
with 2 ml PBS. The slips were then submerged in 2 ml of
the appropriate medium. This medium was replaced every
24 hours by the same new medium. Slips to which no cells
were added served as negative controls. Control and
experimental slips were incubated at 37°C for specified
time periods (biofilm growth phase).
Quantitative measurement of the biofilms
According to the method of Chandra et al. [5] the biofilm
mass was measured with a colorimetric assay which deter-
mines mitochondrial dehydrogenase activity, an indicator
of the metabolic state of the fungal cells. This assay
involved the metabolic reduction of 2.3- bis (2-methoxy-
4-nitro-5-sulfophenyl)-2H-tetrazolium hydroxide (XTT) to
a water so-luble brown formazan product. Slips with
biofilms were transferred to 24-well tissue culture plates
containing 2 ml PBS/well. 25 µl XTT (1 mg/ml in PBS) and
2 µl menadione solution (1 mM in acetone) were added to
each well. Plates were incubated at 37°C for five hours.
The entire contents of the well were transferred to a tube
and centrifuged (5 min, 10000 g). XTT formazan in the
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ton) zugefügt. Die Positionen wurden mindestens fünf Stun-
den bei 37°C inkubiert. Der Gesamtinhalt einer jeden Position
der Mikrotestplatten wurde in ein Zentrifugationsgefäß über-
führt und für fünf Minuten bei 10.000 g zentrifugiert. Das XTT-
Formazan-Produkt des Überstandes wurde daraufhin bei
492 nm spektrophotometrisch quantifiziert.
Exposition der Candida-Biofilme mit antiseptischenAgenzien
Das Desinfektionspotenzial der antiseptischen Wirkstoffe wur-
de nach klinisch relevanten bzw. angepassten Einwirkzeiten
von zwei und 60 Minuten bei 37°C untersucht. Dazu wurde am
Ende der Biofilm-Wachstumsphase die Nährlösung vollständig
entfernt. Darauf wurden die Antiseptika Chlorhexidin in einer
0,12%igen Zubereitung, 0,1%iges Octenisept, 20%ige Zitro-
nensäure und Listerine in der handelsüblichen Zubereitung
direkt auf den Candida-Biofilm aufgetragen und für die oben
angegebenen Zeiten inkubiert. Zum Vergleich wurden das
Antimykotikum Amphotericin B in einer End-Konzentration
von 32 µg/ml im parallelen Testansatz mitgeführt. Am Ende
der Inkubationszeit wurden die Antiseptika entfernt und die
verbleibende Candida-Menge wurde mit Hilfe der XTT-Forma-
zan-Methode wie beschrieben bestimmt.
Mikroskopische Untersuchungen der Candida albicans Biofilme
Licht-und FluoreszenzmikroskopieDie Beurteilung der Proben am Ende der jeweiligen Tests wurde
zum Vergleich mittels Durchlicht-Mikroskopie mit Hilfe der
Phasenkontrast-Darstellung durchgeführt. Zum besseren Erhalt
der morphologischen Struktur wurden die Candida-Zellen
zunächst mit 2 % Paraformaldehyd in phosphatgepufferter
Kochsalzlösung (PBS) fixiert und mindestens 24 Stunden bei
8°C darin belassen (Mikroskop: Leica DMR, Leica Microsys-
tems, Heidelberg, Deutschland)
Die Darstellung der Candida-Pilzzellen wurde weiterhin mit
Hilfe des Fluoreszenzfarbstoffes Calcofluor-Weiss durchgeführt.
Diese Substanz bindet selektiv an Glukan und Chitin von Pilz-
zellen [4, 10]. Der Farbstoff wurde in einer Endkonzentration
von 40 µg/ml auf die mit 2 % Paraformaldehyd fixierten Can-
dida-Biofilme aufgetragen und dort für zwei Minuten belassen.
Die Tests wurden einmal mit PBS gespült und zur Konservie-
rung mit p-Phenylendiamin (Serva, Heidelberg) eingedeckt.
Die Auswertung der Proben erfolgte mit Hilfe eines Leica DMR
Fluoreszenzmikroskops mit UV-Lampe, Leica Mikrosysteme,
Heidelberg, Deutschland) mit einem Kombinationsfilter (BP
395-440/ FT 460/ LP 470).
Die mikroskopische Analyse der Zellwände wurde qualitativ
im Hinblick auf die Morphologie der Pilzzellwände durchgeführt.
Rasterelektronenmikroskopie:Zur Vorbereitung der Candida albicans-Biofilme für die Ras-
terelektronenmikroskopie wurden sie am Ende der jeweiligen
Inkubationszeiten in 2 % frisch angesetztem Paraformaldehyd
S. Sennhenn-Kirchner et al. | Wirksamkeit von Desinfizienzien auf verschiedene Candida albicans-Isolate 191
supernatant was determined spectrophotometrically at
492 nm.
Exposure of the Candida biofilms with antisepticagents
In order to test the efficacy of the antiseptic agents under con-
ditions relevant for clinical situations, the substances were
applied to the Candida biofilms for short time periods of two
minutes and one hour at 37°C, respectively. At the end of the
biofilm growth phase the growth medium was removed. The
antiseptics were then directly applied to the Candida biofilms.
Therefore the concentrations used in the assay were chosen as
follows: chlorhexidine was used at a 0.12 % solution,
Octenisept was used as 0.1 % solution, citric acid was used as
20 % solution and Listerine was used as the commercially
available solution. For comparison amphotericin B was used at
a concentration of 32 µg/ml.
At the end of this incubation time, the antiseptic substances
were removed. The remaining Candida cells were then photo-
metrically measured using the XTT-formazan method.
Microscopic analysis of the Candida biofilms
Light and fluorescence microscopyThe analysis of the samples at the end of each test was per-
formed by light microscopy with phase contrast. For preser-
vation of the morphological structures, the Candida cells
were fixed with 2 % paraformaldehyde in PBS, for at least 24
hours at 8°C. For the analysis, a light microscope (Leica
DMR, Leica Microsystems, Heidelberg, Germany) was used.
A further analysis was performed with fungal cells stained
with the fluorescence dye Calcofluor white, which selective-
ly binds to glucan and chitin of fungal cells [4, 10]. The dye
was used at a final concentration of 40 µg/ml. It was applied
to the fixed Candida cells for two minutes. The samples were
then rinsed once with PBS. To conserve the fluorescence, the
samples were embedded with p-phenylenediamine (Serva,
Heidelberg, Germany). The evaluation of the samples was
performed with a fluorescence microscope (Leica DMR, fluo-
rescence microscope with ultra violet lamp, Leica Microsys-
tems, Heidelberg, Germany) with the filter combination BP
395-440/ FT 460/ LP 470. The microscopic analysis of the
samples was qualitatively performed with focus on the fun-
gal morphology of the cell wall.
Scanning electron microscopyThe samples of the Candida biofilm were fixed at the end of
the tests with 2 % freshly prepared paraformaldehyde in
PBS, for at least 24 hours at 8°C. The samples were dehydrat-
188-200.qxd 29.08.2007 14:39 Seite 191
in PBS fixiert. Die Testansätze wurden mindestens 24 Stunden
bei 8°C gelagert. Die Proben wurden darauf mittels aufsteigen-
der Alkoholreihe (60 % bis 100 % Äthanol) entwässert und der
kritischen Punkttrocknung (Polaron, Watford, Großbritan-
nien) nach Anleitung des Herstellers unterworfen. Sie wurden
anschließend mit Gold-Palladium beschichtet (gesputtert)
(Fisons Instruments, Uckfield, Großbritannien). Die Auswer-
tung der Proben wurde mit einem Rasterelektronenmikroskop
DSM 960 (Zeiss, Oberkochen, Deutschland) durchgeführt.
Jedes Präparat wurde qualitativ hinsichtlich Form und Inte-
grität der dargestellten Pilzzellen beurteilt.
Statistische DatenanalyseJede Untersuchung wurde im Doppelansatz mit einer Wieder-
holung durchgeführt. Die Mittelwerte und Standardabwei-
chungen für überlebende Candida-Zellen wurden für jedes
Antiseptikum und für jede Einwirkzeit gesondert berechnet.
Der Vergleich der erhobenen Testdaten für die verschiedenen
Tage zeigte eine geringe Schwankungsbreite im Bereich von
10 % bis 15 %. Die weitere statistische Analyse wurde somit
über alle Werte durchgeführt. Die Prüfung der signifikanten
Unterschiede zwischen zwei Proben erfolgte mit dem t-Test.
Voraussetzung war eine Normalverteilung der Stichproben. Für
die Aussage, dass sich zwei Versuchsreihen signifikant unter-
scheiden wurde die Irrtumswahrscheinlichkeit p mit p < 0,01
(1 %) angenommen.
Ergebnisse
Das von Chandra et al. [5] beschriebene Modell wurde mit
zwei verschiedenen klinischen Candida albicans-Isolaten über
fünf Tage in einem In-vitro-Modell an mit Serum beschichte-
ten Glasobjektträgern auf der einen Seite und an Polymethyl-
metacrylat-Scheiben auf der anderen Seite etabliert. In diesem
Modell konnte darauf die Wirkung von vier in der praktischen
Zahnheilkunde häufig eingesetzten Antiseptika untersucht
werden. Die Einwirkzeiten orientierten sich dabei sowohl an
klinischen (zwei Minuten) als auch an mikrobiologischen
(60 Minuten) Gesichtspunkten. Die Unterschiede waren
jedoch für die einzelnen Testserien sehr konstant. Die an den
verschiedenen Tagen erhaltenen Ergebnisse schwankten nie-
drig im Bereich von 10 % bis 15 %. Somit wurde die statisti-
sche Analyse immer über alle gemessenen Werte für die einzel-
nen Antiseptika durchgeführt. Die Antiseptika und das Breit-
spektrum-Antimykotikum Amphotericin B zeigten nach einer
Stunde Einwirkzeit deutliche Unterschiede in der Wirkung auf
die vitalen Candida-Biofilme der Stämme SC5314 und
NRZ578. Amphotericin B wies nur eine geringgradige Wirkung
auf, die im Bereich von 0 % bis 12 % Reduktion für die beiden
getesteten Stämme lag. Diese Reduktionsraten waren statis-
tisch nicht signifikant (SC5314 – p = 0,178; NRZ578 –
p = 0,605). Dagegen war die Wirkung der Antiseptika nach
dieser Zeit deutlicher. Chlorhexidin reduzierte die Candida-
Biofilme im Bereich von 65 % bis 72 % (SC5314 – p = 0,00036;
NRZ578 – p = 0,000014), die Wirkung der drei anderen Anti-
septika reduzierte die vitalen Candida-Biofilme um mehr als
90 % (Octenisept :– 91 %, SC5314 – p = 0,000038; NRZ578 –
p = 0,000042, Listerine 92 % bis 93 %, SC5314 – p = 0,001;
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S. Sennhenn-Kirchner et al. | Wirksamkeit von Desinfizienzien auf verschiedene Candida albicans-Isolate 192
ed with ethanol (60 % to 100 %). They were dried by the
critical point method according to the instructions of the
manufacturer (Polaron, Watford, Great Britain). They were
then sputtered with gold-palladium (Fisons Instruments,
Uckfield, Great Britain). The evaluation of the samples was
performed using an SEM (Zeiss DSM 960, Oberkochen, Ger-
many) at 15 kV.
Each sample was qualitatively analysed concerning the
shape and the integrity of the cells.
StatisticsEach test was performed in duplicates and was once repeat-
ed. The mean survival rates and the standard deviations for
the Candida cells were calculated for each separate test. The
day-to-day variation of the values for each test parameter
varied in the range of 10 % to 15 %. Therefore the statistical
analysis was performed with all gained values. For the analy-
sis of significant differences between two test series the t-test
was applied. Precondition was the normal distribution of
the samples. For the statement that two test series are statis-
tically significant, the probability value p was assumed with
p < 0.01 (1 %).
Results
The Candida biofilm model described by Chandra et
al. [5] was established with two different clinical
Candida albicans isolates. The Candida cells of the in-
vitro model grew for five days with two different adhesion
materials, glass cover slips coated with serum and
round discs made of polymethacrylate. In this model,
the efficacy of four antiseptics often used in practical
dental medicine was tested. The four antiseptics and
the broad spectrum antifungal substance amphotericine B
showed distinctly different results on vital Candida
biofilms after one hour of application. These different
results were consistently gained in all different test
series. The day-to-day-variation of these tests was
received in the range of 10 % to 15 %, which is low. There-
fore the statistical analysis was always performed with
all gained values. Amphotericine B revealed only a low
efficacy ranging from 0 % to 12 % reduction for the
two tested strains. These reduction rates were statistically
not significant (SC5314 – p = 0.178; NRZ578 – p = 0.605).
In contrast, the other antiseptics were more effective after
this time. Compared to controls in the absence of any
antiseptic substance, chlorhexidine reduced the Candida
biofilms in the range of 65 % to 72 % (SC5314 – p =
0.00036; NRZ578 – p = 0.000014), while the other three
antiseptics reduced the vital Candida biofilms by more
than 90 % (Octenisept – 91 %, SC5314 – p = 0.000038;
NRZ578 – p = 0.000042, Listerine 92 % to 93 %, SC5314 –
p = 0.001; NRZ578 – p = 0.0027, citric acid 92 % to 94 %,
SC5314 – p = 0.0000031; NRZ578 – p = 0.000062). All tests
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NRZ578 – p = 0,0027, citric acid 92 bis 94 %, SC5314 –
p = 0,0000031; NRZ578 – p = 0,000062). Alle Tests zeigten sta-
tistisch signifikante Reduktionsraten (Abb. 1). Wurde die Ein-
wirkzeit der Antiseptika auf die klinisch relevante Zeit von
zwei Minuten verkürzt, so zeigte sich eine noch deutlichere
Variationsbreite in der Wirkung der Antiseptika auf Candida-
Biofilme. Die Wirkung von Listerine nach zwei Minuten führ-
te zu einer Reduktion vitaler Candida-Zellen im Bereich von
54,6 % bis 64,5 % (SC5314 – p = 0,0066; NRZ578 –
p = 0,0027), Chlorhexidin und Octenisept reduzierten die
vitalen Candida Zellen im Biofilm im Bereich von 61,2 % bis
62,7 % (CHX, SC5314 – p = 0,00276; NRZ578 – p = 0,00275)
und 77,8 % bis 83,9 % (Octenisept: SC5314 – p = 0,00380;
NRZ578 – p = 0,0039), während Zitronensäure hier die deut-
lichste Wirksamkeit mit einem Bereich von 88 % bis 95,7 %
(SC5314 – p = 0,00175; NRZ578 – p = 0,00178) zeigte. Jedoch
war im Vergleich zu den Kontrolltests die Behandlung mit
allen Antiseptika weiterhin statistisch signifikant (Abb. 2).
Durch die Verwendung von Glasobjektträgern kann die
Wirkung der Antiseptika mittels Lichtmikroskopie kontrolliert
werden. Die Kontrollansätze in der Phasenkontrastdarstellung
zeigen morphologisch einen vielschichtigen Biofilm mit
S. Sennhenn-Kirchner et al. | Wirksamkeit von Desinfizienzien auf verschiedene Candida albicans-Isolate 193
revealed statistically significant reduction rates (Fig. 1).
When the application time of the antiseptics was distinct-
ly shortened to clinically relevant times of two minutes, dis-
tinctly broader variations of the efficacy of the antiseptics
on Candida biofilms was observed. After two minutes appli-
cation, Listerine reduced the vital Candida cells grown in the
biofilm in the range of 54.6 % to 64.5 % (SC5314 –
p = 0.0066; NRZ578 – p = 0.0027), the reduction in vital Can-
dida cells of the biofilm caused by chlorhexidine and
Octenisept ranged between 61 % to 62.7 % (CHX: SC5314 –
p = 0.00276; NRZ578 – p = 0.00275) and 77.8 % to 83.9 %
(Octenisept : SC5314 – p = 0.0038; NRZ578 – p = 0.0039)
respectively. Citric acid revealed the best efficacy in the
range of 88 % to 95.7 % (SC5314 – p = 0.00175; NRZ578 –
p = 0.00178). However, compared to the control tests the
treatment with all antiseptics was statistically significant
(Fig. 2).
With round glass cover slips it was possible to control the
efficacy of the antiseptics by light microscope. Using phase
contrast microscopy, the controls demonstrated a morpho-
logical multi-layered biofilm with intact round or oval Can-
dida cells, sometimes starting with pseudomycelia formation
Abbildung 1 Wirkung der vier Antiseptika und von Amphotericin B auf C. albicans SC5314 und C. albi-cans NRZ 578 in fünf Tage altem Biofilm nach 60 Minuten Inkubation.Die vier Antiseptika, sowie das Antimykotikum Amphotericin B wurden für 60 Minuten mit Candida-Hefen inkubiert, die fünf Tage in einem Candida-Biofilm gewachsen waren (in Anlehnung an Chandra etal. [5]). Im Vergleich zu Kontrolltests ohne Antiseptika (100 %) ist der verbleibende Anteil vitaler Candi-da-Hefen (%) für jedes getestete Antiseptikum für beide Candida-Stämme dargestellt. Für die untersuch-ten Antiseptika, nicht jedoch für Amphotericin B ist die Reduktion im Vergleich zur unbehandelten Kon-trolle statistisch signifikant (p < 0,01).
Figure 1 Efficacy of four antiseptics and of amphotericin B applied for 60 minutes to C. albicans SC5314 andto C. albicans NRZ578 grown in a five-day biofilm.The four antiseptics and the antifungal substance amphotericin B were incubated for 60 minutes with themultilayer of Candida grown for five days in a biofilm (according to Chandra et al. [5]). In comparison tocontrol tests in the absence of antiseptics (100 %) the remaining portion of vital Candida yeasts (%) isshown for each antiseptic tested. For the tested antiseptics but not for amphotericin B the reduction rates arestatistically significant (p < 0.01) compared to the untreated controls.
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intakten, runden bis ovalen Candida-Zellen, sowie teilweise
beginnender Pseudomyzelbildung.
Die Wirkung von Chlorhexidin nach zwei Minuten Inkuba-
tion ist im Vergleich zur unbehandelten Kontrolle (Abb. 3a) in
Abbildung 3b mittels Phasenkontrast exemplarisch dargestellt.
Hierbei zeigte sich, dass noch deutlich weniger mikroskopisch
veränderte Zellen vorhanden sind, die jedoch zusammenge-
klumpt gelagert scheinen. Nach zwei Minuten Octenisept
waren nur noch wenige, morphologisch abgerundete, z.T.
deutlich ballonierte Zellen zu finden (Abb. 3c).
Die Candida-Zellen im Biofilm konnten weiterhin mit Hilfe
des Fluoreszenz-Farbstoffes Calcofluor Weiß spezifisch darge-
stellt werden. Dieser Farbstoff bindet selektiv an Chitin in der
Zellwand von Pilzzellen. Im Vergleich zur Phasenkontrastdar-
stellung konnte mit dem Fluoreszenzfarbstoff die Vielschich-
tigkeit des Biofilms nicht deutlich dargestellt werden, hingegen
waren hier morphologische Veränderungen der einzelnen Zel-
len deutlicher zu sehen. Abbildung 4a zeigt die Kontrolle des
Candida-Biofilms mit runden bis ovalen Candida-Zellen. Nach
zwei Minuten Einwirkzeit von Listerine stellt sich zumindest
im Mikroskop ein im Vergleich zu den Kontrollansätzen nur
wenig verändertes Bild dar (Abb. 4b). Die Wirkung von Chlor-
hexidin nach zwei Minuten ist deutlicher. Es sind weniger Can-
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(Fig. 3a). The efficacy of chlorhexidine after two minutes of
application is demonstrated in Figure 3b. Fewer cells can be
observed which seem to be microscopically nearly
unchanged. However, they are situated in clumps which
might be caused by chlorhexidine. When Octenisept was
applied for two minutes only a few cells were observed
which were round and sometimes distinctly larger than the
untreated cells (Fig. 3c).
The Candida cells in the biofilm can be further specifically
stained by the fluorescence dye Calcofluor white. This sub-
stance selectively binds to the chitin in the cell wall of fun-
gal cells. Compared to phase contrast microscopy, Calco-
fluor white staining does not show the multilayer of the
biofilm. In contrast, the morphological changes of different
cells can be evaluated more distinctly. Figure 4a shows the
control for Candida grown in biofilm with round to oval
fungal cells. The two minutes of application with Listerine
reveals nearly the same picture as for the controls in the
absence of any antiseptic substance (Fig. 4b). When
chlorhexidine was applied for two minutes, differences to
the controls were detected with fewer Candida cells which
are distinctly round and have a larger volume (Fig. 4c). The
application of Octenisept for two minutes to the Candida
Abbildung 2 Wirkung der vier Antiseptika auf C. albicans SC5314 und C. albicans NRZ 578 in fünf Tagealtem Biofilm nach zwei Minuten Inkubationszeit. Die vier Antiseptika wurden – angepasst an die klinische Situation – für zwei Minuten mit Candida-Hefeninkubiert, die fünf Tage in einem Candida-Biofilm gewachsen waren (in Anlehnung an Chandra et al.[5]). Im Vergleich zu Kontrolltests ohne Antiseptika (100 %) ist der verbleibende Anteil vitaler Candida-Hefen (%) nach der Einwirkzeit jedes getesteten Antiseptikums für beide Candida-Stämme dargestellt.Die Reduktion ist für alle untersuchten Antiseptika statistisch signifikant (p < 0.005).
Figure 2 Efficacy of four antiseptics applied for two minutes to C. albicans SC5314 and to C. albicansNRZ578 grown in a five-day biofilm.Adapted to the clinical situation, the four antiseptics were incubated for two minutes with the multilayer ofCandida grown for five days in a biofilm (according to Chandra et al.[5]). In comparison to control tests inthe absence of antiseptics (100 %), the remaining portion of vital Candida yeasts (%) is shown for each antiseptic tested. Differences in the efficacy of the substances for fungal cells can be clearly demonstrated. Allreduction rates are statistically significant (p < 0.005) compared to the untreated controls.
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dida-Zellen zu beobachten, die zudem z.T. deutlich abgerundet
und balloniert aussehen (Abb. 4c). Wenn Octenisept für zwei
Minuten auf dem Biofilm einwirkt, so zeigt sich eine deutliche
Verringerung der Candida-Zellen auf den Objektträgern, diese
Candida-Zellen erscheinen zudem durch die Wirkung dieses
Antiseptikums beeinträchtigt. Wenn noch Pseudomyzelien
vorhanden sind, so stellen sich diese fein und im Bereich der
Zellwand angegriffen dar (Abb. 4d).
Mit Hilfe der Rasterelektronenmikroskopie lässt sich die
Komplexität und die Mehrschichtigkeit des Biofilms deutlicher
darstellen (Abb. 5a und 5b). Die Wirkung des Antiseptikums
Octenisept reduzierte die Anzahl von Candida-Zellen auf den
Objektträgern deutlich. Morphologische Zellveränderungen im
Vergleich zu Kontrollansätzen kamen mit Hilfe dieser Methode
nur geringgradig und diskret zur Darstellung (Abb. 5c und 5d).
Diskussion
Der Zusammenhang zwischen persistierenden mikrobiellen
Besiedlungen von supra-und subgingivalen Implantatoberflä-
chen und periimplantären Infektionen ist vielfach belegt [18, 19,
34]. Der Argumentation Heydenrijks [11] folgend, verursacht die
alleinige Anwesenheit parodontopathogener Keime an Implan-
S. Sennhenn-Kirchner et al. | Wirksamkeit von Desinfizienzien auf verschiedene Candida albicans-Isolate 195
biofilms evokes a further reduction in the number of Candi-
da cells on the glass slips. Additionally, the remaining Candi-
da cells seem to be injured by this substance, the
pseudomycelia present appear fine and small (Fig. 4d).
By scanning electron microscopy, the complexity and the
multilayer of the biofilms are clearly shown (Fig. 5a and 5b).
The efficacy of the antiseptics was only demonstrated by the
lower number of Candida cells. Compared to the controls,
the changes in the Candida cells can only be weakly detected
(Fig. 5c and 5d).
Discussion and conclusions
The connection between persisting microbial colonisation
of supra-and subgingival implant surfaces and peri-implant
infections has often been demonstrated [18, 19, 34]. Follow-
ing the arguments of Heydenrijk [11] the presence of paro-
dontopathogenic microbes on implants alone does not
Abbildung 3 Wirkung von Chlorhexidin und Octenisept nach zweiMinuten Inkubationszeit auf Candida NRZ 578, gewachsen im Bio-film. Die Markierungen repräsentieren 10 µm.a) Kontrolle in Abwesenheit von Antiseptika; b) Wirkung von Chlor-hexidin; c) Wirkung von Octenisept.
Figure 3 Effect of chlorhexidine and Octenisept after two minutes ofapplication on C. albicans NRZ 578 grown in a biofilm. Bars represent10 µm.Control in the absence of any antiseptic substance (a); effect ofchlorhexidine (b) and of Octenisept (c)
a b
c
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taten jedoch noch keine periimplantäre Infektion, solange ihre
Anzahl gering ist und keine anderen prädisponierenden Fakto-
ren vorliegen. Die Keimreduktion auf den Oberflächen ist somit
ein essentieller Schritt in der Therapie periimplantärer Infektio-
nen. Intraorale Oberflächen, gerade auch raue Implantatoberflä-
chen, werden bevorzugt von Mikroorganismen in Form von Bio-
filmen besiedelt [9, 19]. Durch diese spezielle Organisationsform
sind die Keime vor unterschiedlichen exogenen Einflüssen
geschützt, und die Therapie von derartigen Infektionen ist
schwierig und häufig wenig erfolgreich [1, 6, 7, 27, 35].
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cause peri-implant infections as long as their number is low
and no other predisposing factors exist. Therefore, the
reduction of microbes on the surfaces is an essential step in
the therapy of peri-implant infections. Intraoral surfaces, in
special rough implant surfaces were predominantly colo-
nized by microorganisms grown in biofilms [9, 19]. These
organisms were protected against the different exogenic
influences by this kind of growth network and the subse-
quent therapy of such infections is difficult and often less
successful [1, 6, 7, 27, 35].
Abbildung 4 Wirkung ausgewählter Antiseptika auf C. albicans NRZ 578 nach Wachstum im Biofilm. Darstellung mit Hilfe des Fluoreszenzfarbstoffes Calcofluor Weiß, der selektiv an Chitin in der Zellwand von Pilzzellen bindet. Die Markierungenrepräsentieren 10 µm. a) Kontrolle des Wachstums von C. albicans NRZ 578 in Abwesenheit jeglicher Antiseptika; durch die Fluoreszenzeinstellung kann nur jeweils
die oberflächliche Schicht dargestellt werden.b) Ergebnis nach Wirkung von zwei Minuten Listerine; das mikroskopische Bild stellt sich wenig verändert dar. c) Ergebnis nach zwei Minuten Einwirkzeit von Chlorhexidin; weniger Candida-Zellen sind vorhanden, die zum Teil deutlich runder und ballo-
niert scheinen.d) Ergebnis der Wirkung von zwei Minuten Octenisept. Nur noch wenige Candida-Zellen sind mikroskopisch nachweisbar.
Figure 4 Effect of selected antiseptics on C. albicans NRZ578 grown in a five-day biofilm. Staining of Candida was performed with Calcofluor whitethat selectively binds to the chitin of the cell wall. Bars represent 10 µm.a) Control of growth of C. albicans NRZ 578 in the absence of any antiseptic substance. Due to the fluorescence staining only one layer can be
shown.b) Effect of Listerine after two minutes of application, the microscopic picture remains unchanged.c) Result of chlorhexidine after two minutes of application, fewer Candida cells are present that are round and larger in volume.d) Result for Octenisept after two minutes of application, the number of Candida cells is distinctly further reduced.
a b
dc
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Viele Studien evaluieren die Wirksamkeit antimikrobieller
Substanzen auf der Basis von planktonischen, in der Regel bakte-
riellen Mikroorganismen oder Biofilmen im Frühstadium. Sekino
et al. [32] beispielsweise benutzten CHX Lösung (0,2 %) und Gel
(1 %), Auschill et al. [3] untersuchten 0,2 % CHX mit 7,0 Vol. %
Ethanol gemischt. Beide Arbeitsgruppen konnten eine signifikan-
te bakterielle Reduktion von Biofilmen im Frühstadium zeigen,
wenn das CHX während der Phase der Biofilmentwicklung ange-
wendet wurde. Kramer et al. [13] und Pitten & Kramer [25] konn-
ten eine höhere Effektivität von Octenisept verglichen mit CHX
0,2 % auf planktonische Bakterien zeigen. Die breite antimikro-
bielle Effektivität von CHX ist somit unter verschiedenen pro-
phylaktischen und therapeutische Kautelen dokumentiert [3, 13,
23, 25, 32]. Die Wirksamkeit verschiedenster Antiseptika und
Zubereitungsformen gegenüber unterschiedlichsten Bakterienar-
S. Sennhenn-Kirchner et al. | Wirksamkeit von Desinfizienzien auf verschiedene Candida albicans-Isolate 197
Many studies have evaluated the efficacy of antimicrobial
substances on the basis of planktonic, often bacterial
microorganisms or biofilms in an early stage of growth. For
example Sekino et al. [32] used CHX solution (0.2 %) and gel
(1 %), Auschill et al. [3] investigated 0.2 % CHX in a mixture
with 7.0 vol. % ethanol. Both groups were able to show sig-
nificant bacterial reduction in early stage biofilms when
mouthrinse with CHX was performed during biofilm
growth. Kramer et al. [13] and Pitten & Kramer [25] were able
to show higher efficacy of Octenisept in comparison with
CHX 0.2 % on non sessile bacteria during oral rinsing. Thus,
the broad antimicrobial effects of CHX have been well docu-
mented under different prophylactic and therapeutic regi-
men [4, 13, 23, 25, 32]. The antimicrobial efficacy of anti-
septic substances against different bacteria was shown in
Abbildung 5 Darstellung der Wirkung von Octenisept nach zwei Minuten Einwirkzeit auf C. albicans NRZ578 nach Wachstum im Biofilm –Darstellung mit Hilfe der Rasterelektronenmikroskopie. Die Markierungen repräsentieren 10 µm.a, b) Kontrolle der Candida-Zellen in Abwesenheit jeglicher Antiseptika. Die Mehrschichtigkeit des gewachsenen Biofilms ist deutlich zu erkennen.c, d) Ergebnis der Wirkung von Octenisept nach zwei Minuten Inkubationszeit. Es sind deutlich weniger Zellen vorhanden, wenn auch diemorphologischen Veränderungen der Candida-Zellen nur diskret zu erkennen sind. Die Zellen stellen sich abgeflacht und gestreckt dar.
Figure 5 Effect of Octenisept after two minutes of application on C. albicans NRZ 578 grown in a biofilm – scanning electron microscopy. Bars represent 10 µm.a) and b) Controls in the absence of antiseptic substances. The multilayer of the grown biofilm is clearly demonstrated.c) and d) Results of the two minute-application of Octenisept; the number of cells is reduced, however, morphological changes in the Candida cellscan hardly be detected. The cells start to lose their original shape.
a b
dc
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ten ist im Rahmen von In-vitro-[5, 30, 33, 37] und In-vivo-Unter-
suchungen [2, 3, 28] nachgewiesen worden.
Wenige Studien haben bislang Hefen in ihre Modelle einbe-
zogen. Einige Arbeiten, die In-vitro-Modelle nutzen, unterstüt-
zen aber die Annahme einer erhöhten Widerstandsfähigkeit
von Candida albicans-Biofilmen gegenüber Amphotericin B [5,
16, 26]. Es ist weiterhin anzunehmen, dass Interaktionen zwi-
schen Pilzen und Bakterien in kombinierten Biofilmen zu einer
therapeutischen Resistenz der einzelnen Keime führt [12].
Die vorliegende Studie untersucht die Wirksamkeit verschie-
dener antiseptischer Agenzien in einem in-vitro Candida-Bio-
film-Modell, das in Anlehnung an Chandra et al. [5] modifiziert
wurde. Die in diesem Modell eingesetzten Candida-Isolate sind
nicht in Gegenwart von Speichel gewachsen, da die beiden ver-
wendeten Candida-Stämme nicht intraoralen Ursprungs waren.
Dennoch zeigen beide Arbeiten übereinstimmend, dass keine
durchgreifende Devitalisierung der Hefen im Candida-Biofilm
durch CHX und Amphotericin B sowie andere Antiseptika
ermöglicht wird, wenn klinisch relevante Einwirkzeiten einge-
setzt werden (vgl. Abb. 2). Die Ergebnisse der Tests der einzel-
nen Antiseptika an unterschiedlichen Tagen waren konstant
und zeigten eine geringe Schwankungsbreite im Bereich von
10 % bis 15 %. Die statistische Analyse wurde immer über alle
Werte durchgeführt und war für die getesteten Antiseptika sta-
tistisch signifikant gegenüber den Kontrolltests. Dagegen
scheint das Breitspektrum-Antimykotikum Amphotericin B für
eine Wirkung deutlich mehr Zeit zu benötigen. Aufgrund sei-
nes Wirkungsmechanismus führten die eingesetzten Anwen-
dungszeiten nicht zu einer signifikanten Verringerung der Can-
dida spp. im Biofilm (vergleiche Abb. 1). Diese Ergebnissen
gehen nicht konform mit Studien von Shapiro et al. [33], die
die Wirksamkeit verschiedener Mundspüllösungen in einem
kombinierten Polyspezies-Modell untersuchten, an dem Candi-
da albicans als Hefe beteiligt war. Wenn Einwirkzeiten von
einer Minute Dauer in regelmäßigen Abständen wiederholt
wurden, war die Wirkung von CHX in diesem Polyspezies-
Modell, mit oder ohne Inkorporation des Candida-Stammes,
gleichermaßen herausragend. Die in der hier vorliegenden Stu-
die mikroskopisch darstellbaren Veränderungen in der Mor-
phologie der Hefen können in diesem Zusammenhang zu der
Annahme führen, dass zwar eine hohe Rate vitaler Candida-Zel-
len nach der Behandlung über zwei Minuten verbleibt, eine
Schädigung aber verzögert immanent werden kann. Die Über-
lebensrate nach Applikation von CHX von 27,4 % resp. 34,8 %
der Candida-Hefen in unserem Modell nach einer Einwirkzeit
von einer Stunde kann dennoch auf eine verminderte Emp-
findlichkeit der Hefezellen durch die Konsolidierung im Bio-
film hinweisen, die auch von anderen Arbeitsgruppen
beschrieben wurde [5, 36]. Die Wirkung von Octenisept auf
Candida-Biofilme steigt mit der Einwirkdauer, seitens des Her-
stellers ist jedoch der klinische Einsatz bei diesem Antisepti-
kum auf eine Minute zu begrenzen. Durch Listerine wird in
einer Studie von Pan et al. [23] eine Zerstörung von Plaquebio-
filmen bis in die untersten Schichten mit einer Überlebensrate
für Bakterien von nur 21,3 % erreicht, Meiller et al. [17] fanden
eine hohe Effektivität von Listerine gegen Pilze in einem künst-
lichen Biofilm. Unsere Untersuchungen jedoch konnten diese
Ergebnisse nicht bestätigen. Zitronensäure weist eine
besonders gute Wirksamkeit nach zweiminütiger Einwirkzeit
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various investigations under in-vitro conditions [5, 28, 30,
34] and in in-vivo studies [2, 3, 27]. Few investigations have
included Candida in their models. Some reports using in-vit-
ro models support the assumption of augmented resistance
of Candida albicans grown in biofilms to amphotericin B [5,
16, 26]. Additionally, it has to be considered that the interac-
tion between fungi and bacteria in combined biofilms
increases the therapeutic resistance [12].
The present study evaluates the efficacy of different anti-
septic agents in an in-vitro Candida biofilm model modified
according to Chandra et al. [5]. The Candida albicans isolates
in the model did not grow in the presence of saliva, because
the Candida strains used were not of intraoral origin. How-
ever, in accordance with Chandra et al. [5] the present study
shows that the application of some antiseptics and ampho-
tericin B does not completely eradicate the Candida cells in
the biofilm, especially when clinically relevant application
times are used (compare Fig. 2). However, when the test series
were repeated on another day, the results showed no great
variation of the gained values. They varied in the range of 10
% to 15 % which is low. The statistical analysis was performed
with all gained values of a test. In contrast, the broad spec-
trum antifungal substance amphotericin B needs distinctly
more time to show effective reduction of fungal growth. Due
to its mechanism of action, with the used application times
no significant antifungal effect was seen (compare Fig.1) The
results of this study are contrary to results of Shapiro et al. [33]
who investigated the efficacy of different mouth rinse solu-
tions in a combined in-vitro polyspecies model with Candida
albicans as one part. These authors applied the antiseptic solu-
tions for one minute with several repetitions on the biofilms.
The efficacy of CHX in that model was with or without Candi-
da cells in the biofilm equally excellent. In this context, the
microscopically demonstrated changes in the morphology of
the Candida yeasts may lead to the assumption that, after the
application time of two minutes, despite a high rate of vital
Candida cells remains, an injury to the cells can be obvious
with delay. The survival rate after the application of CHX for
one hour in the range of 27.4 % and 34.8 %, respectively, in
our model indicates a reduced sensitivity of the Candida cells
when grown in the biofilm which has also been described by
other working groups [5, 36]. The efficacy of Octenisept for
Candida biofilms increases with the incubation time. Due to
the manufacturer’s limits, the clinical period of usage of this
antiseptic is restricted to one minute. In a study by Pan et al.
[23], it was demonstrated that a destruction of plaque biofilms
down to the lowest layer with a survival rate for bacteria of
21.3 % was achieved by Listerine. Meiller et al. [17] showed a
high efficacy of Listerine against fungi in an artificial biofilm.
Our study does not confirm these results. Citric acid is effi-
cient in particular when applied for two minutes. Compared
to the other antiseptics the effect of citric acid was less clear
when applied for 60 minutes. This indicates a low long-term
effect of this substance. Therefore, this substance cannot be
recommended for clinical usage for the intraoperative therapy
of peri-implantitis. The results of the present study indicate
that an efficient therapy of peri-implant infections cannot be
undertaken with antiseptics, especially when Candida albicans
is involved. Additionally, a local therapy with the broad spec-
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auf. Nach einer Stunde jedoch ist die Wirkung im Vergleich zu
den anderen Antiseptika weniger deutlich, was für eine sehr
gering ausgeprägte Remanenzwirkung spricht und somit einem
klinischen Einsatz im Rahmen der Periimplantitis, besonders
intraoperativ, nicht zuträglich scheint.
Andere effektive Dekontaminationsmaßnahmen wie der
Einsatz von Laser-oder Ultraschallsystemen müssen der Wirk-
samkeit antiseptischer Lösungen gegenübergestellt werden [20,
28, 29, 31], da die Ergebnisse der vorliegenden Studie die
Annahme nahe legen, dass speziell im Falle einer Beteiligung
von Candida albicans an periimplantären Infektionen eine effi-
ziente Behandlung mit Antiseptika nicht zu erwarten ist und
auch die lokale Therapie mit dem Breitspektrum-Antimykoti-
kum Amphotericin B nicht Erfolg versprechend scheint.
Schlussfolgerungen:
Das in der vorliegende Studie beschriebene Fünf-Tage-in-vitro-
Candida albicans-Biofilmmodell stellt eine Grundlage zur Eta-
blierung von weiteren In-vitro-Modellen dar, die weitere repro-
duzierbare Ergebnisse im Hinblick auf effiziente antimikrobiel-
le Therapien periimplantärer Infektionen liefern können. Die
Ergebnisse dieser Studie verdeutlichen die Problematik der Wir-
kungsabschwächung einiger relevanter Antiseptika durch die
Organisation von Mikroorganismen in Biofilmen. Die klini-
sche Relevanz dieser Arbeit liegt in der Darstellung der Wir-
kung gängiger antimikrobieller Lösungen auf Candida albicans-
Biofilme im Vergleich zu der mangelnden Wirksamkeit des
häufig in der Zahnmedizin oral eingesetzten Amphotericin B.
Die Effektivität der untersuchten Desinfizienzien auf parodon-
topathogene Keime gilt evidenzbasiert als gesichert. In der vor-
liegenden Studie jedoch limitiert gerade die kurze klinische
Einwirkzeit von zwei Minuten, die im Rahmen intraoperativer
Dekontaminationsmaßnahmen an infizierten Implantaten zur
Anwendung kommt, die Wirksamkeit auf Candida albicans-Bio-
filme zumeist deutlich.
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trum antifungal amphotericin B does not seem to be success-
ful. This indicates that, furthermore, the efficacy of other
decontamination supplements as laser irradiation, ultrasonics
or air-powder-abrasives [20, 28, 29, 31] has to be compared to
the efficacy of antiseptic solutions.
Conclusions
The described five-day in-vitro Candida albicans biofilm
model is the basis for the further establishment of poly-
species models which may lead to further reproducible
results concerned with the efficient antimicrobial therapy of
peri-implant infections. The results of this study reveal the
problem of reduced efficacy of some relevant antiseptics for
Candida organised in a biofilm network, especially in con-
nection with peri-implant infections. This study is of clinical
relevance because the efficacy of clinically often used anti-
septics on Candida is demonstrated in comparison to the
inefficiency of the broad spectrum antifungal amphotericin
B when locally applied under normal dental conditions. The
efficacy of the tested antiseptics against parodontopatho-
genic microorganisms is evidence based. In the present
study the short application time of two minutes normally
used under clinical conditions distinctly limits the efficacy
on Candida albicans biofilms.
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Literatur
Korrespondenzadresse:
Dr. Sabine Sennhenn-KirchnerAbteilung für Zahnärztliche ChirurgieGeorg-August UniversitätRobert-Koch-Strasse 40D–37075 GöttingenTel.: 05 51 / 39 28 68Fax: 05 51 / 39 92 17E-Mail: [email protected]
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A.J. Bähr1, M.O. Klein1, B. Kleis-Fischer2, D. Wittstock-Casian3, B. Al-Nawas1
Dentale Implantation bei intraoralerEpidermolysis bullosa – ein Fallbericht
1 Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, Johannes Gutenberg-Universität Mainz2 Hautklinik, Johannes Gutenberg-Universität Mainz3 Zahnärztliche Praxis, Obertshausen
Patienten mit Epidermolysis bullosa (EB) leiden schon beiminimalen Traumen unter schmerzhaften Blasenbildungen
in der Haut und Schleimhaut. Die intraoralen Blasenbildungen, ins-besondere auch hervorgerufen durch tegumental gelagerte Prothe-sen, führen zu erosiven und schmerzhaften Läsionen mit konsekuti-ver Einschränkung der Kaufunktion. Bisher steht die symptombezo-gene Behandlung der auftretenden Blasen im Vordergrund derTherapie. Es stellt sich die Frage, ob diesem Patientengut durcheine implantatgetragene Rehabilitation mit reduzierter tegumenta-ler Auflagefläche langfristig geholfen werden kann.Wir berichten über einen Patienten, bei welchem vor 18 Jahren EBdiagnostiziert wurde. Die durch die rein tegumental gelagerte Pro-these entstandenen multiplen schmerzhaften Läsionen der Mund-schleimhaut machten ihm das Tragen des Zahnersatzes unmöglich.Man entschied sich daher zur implantatvermittelten Reduktion dermechanischen Schleimhautreizung. Im Folgenden wurden jeweilsin Ober- und Unterkiefer vier Implantate inseriert und der Patientmit einem vorwiegend implantatgetragenen Zahnersatz versorgt.Die schon nach wenigen Wochen feststellbare deutliche Besserungder Beschwerdesymptomatik hält heute – fünf Jahre nach Insertionder Implantate – immer noch an.Der Verlauf dieses Falles zeigt, dass unter Berücksichtigung speziel-ler Kautelen die Insertion von Implantaten bei Patienten mit EBeine diskussionswürdige Alternative zu konventionellem, tegumen-tal gelagertem Zahnersatz darstellt.
Schlüsselwörter: Dentale Implantation, Epidermylosis bullosa
Dental Implantation in patients with epidermolysis
bullosa – a case report
Patients with epidermolyis bullosa (EB) suffer from painful blister-ing in skin and mucosa, even caused by minimal traumas. Theintraoral lesions – especially provoked by wearing of tegumentalsupported dentures – cause erosive and painful blisters with con-secutive restrictions of the orofacial system. So far therapy isfocussed on the symptomatic treatment of the blistering, lacking acausal approach. It has to be discussed if this patient collective canbe managed prospectively by implant supported dentures with areduced mucosal contact area.We demonstrate the case of a patient which was diagnosed withEB 18 years ago. Due to multiple painful lesions of the oral mucosacaused by a purely tegumental supported denture, the patient hadan impaired quality of life. Treatment strategy focussed on a dentalimplant supported reduction of the mechanical soft tissue irrita-tion. Four implants were inserted in each jaw and the patient wasrehabilitated with a basically implant-supported denture. A fewweeks later a significant improvement of the enoral situation wasobserved, which lasts until today, five years after treatment.The course of this case report confirms that the insertion of dentalimplants – regarding general precautions – is a serious alternativecompared to conventional dental rehabilitation in order to helppatients suffering from EB.
Keywords: Dental implant, epidermolysis bullosa
FALLBERICHT202
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1 Einleitung
In Deutschland sind nach statistischen
Erhebungen von 1999 mehr als 4.700
Patienten an Epidermolysis bullosa [12]
erkrankt. Bullöse Erkrankungen, zu
denen sowohl EB- als auch Pemphigoid-
erkrankungen zählen, gehen mit dem
klinischen Bild der erosiven und
schmerzhaften Blasenbildungen der
äußeren Haut und auch der enoralen
Schleimhäute einher. Histopathologisch
ist die feste Haftung der Epithelzellen im
Gewebsverbund aufgehoben. Je nach
Spielart der Erkrankung kommt es zur
Auflösung der Verbindungselemente (a)
zwischen benachbarten Zellen (Störung
der Zell-Zellkontakte), (b) der Zellen zur
Basalmembran bzw. (c) zur umgebenden
Bindegewebsmatrix der Haut (Abb. 1).
Bei der hier näher vorgestellten dys-
trophischen Form der EB handelt es
sich um eine hereditäre Autoimmuner-
krankung mit zahlreichen phenotypi-
schen Spielarten. Es liegen sowohl auto-
somal dominante als auch autosomal
rezessive Vererbungsmodi vor. Hierbei
sind der interzelluläre Verbund der Epi-
dermis bzw. der Verbund zwischen Epi-
thelzellen und Basalmembran intakt,
jedoch ist die Vernetzung mit der Der-
mis gestört. Dies ist auf eine Destabili-
sierung der sogenannten „Ankerfibril-
len“ zurückzuführen (Abb. 1). Haupt-
komponente der Ankerfibrillen der der-
malen-epidermalen Junktion ist das
Kollagen Typ VII. Für die dystrophische
Form der EB wurden Mutationen des
Kollagengens COL7A1 am kurzen Arm
des 3. Chromosoms (Region 3p21.1)
beschrieben. Des Weiteren sind Mosaik-
Konstellationen beschrieben worden [6,
9, 20, 28, 39]. Es besteht zudem eine
Prädisposition dieser Läsionen für die
Entwicklung eines konsekutiven Platten-
epithelkarzinoms [18, 19, 35].
Bis heute ist keine sicher wirksame
kausale Therapie bei EB etabliert [35].
Beschriebene systemische Therapiean-
sätze mit Steroiden [1, 16] oder Phenyl-
hydantoin [23, 38] wurden in nachfol-
genden Studien bezüglich ihrer Lang-
zeitwirkung widerlegt [7]. Kombina-
tionstherapien mit Kortikosteroiden
und Immunsuppressiva (z. B. Pulsthera-
pie mit Dexametason und Cyclophos-
phamid) scheinen zwar in vereinzelten
Fällen zu Remissionen zu führen, kön-
nen jedoch wegen einer erwiesenen
Anzahl von Krankheitsprogressionen bei
anderen Patienten nicht als allgemein
erfolgsversprechend angesehen werden
[33]. Systemische Gaben von Vitamin A
oder E gelten in Einzelfällen ebenfalls als
erfolgsversprechend [8, 24, 35]. Beide
Substanzen haben sich in größeren
Patientengruppen jedoch nicht bewährt
[35], ebenfalls wie eine Chemotherapie
mit Rituximab, einem anti-CD20-Anti-
körper, welcher ursprünglich zur NHL-
Therapie entwickelt wurde [34]. Ein wei-
teres modernes Therapiekonzept ver-
folgt bei nachgewiesener Mosaik-Kon-
stellation die Verpflanzung autologer
gesunder Keratinozyten [28], womit sich
aktuell noch in der Versuchsphase
befindliche gentherapeutische Ansätze
umgehen ließen [13].
Kernpunkt der Therapie bleibt somit
die symptombezogene Behandlung der
auftretenden Blasen im Rahmen einer
interdisziplinären Zusammenarbeit von
Hausärzten und Dermatologen. Die
Anbindung an ein spezialisiertes Zen-
trum wird empfohlen [35]. Ferner
kommt der zahnärztlichen Betreuung
dieser Patienten ein hoher Stellenwert
zu, da die Lebensqualität u. a. wegen
multipler schmerzhafter Läsionen im
orofazialen System stark eingeschränkt
ist [12, 35]. Selbst routinemäßige
Mundhygienemaßnahmen erweisen
sich für diese Patienten oft als schwierig
bzw. in Einzelfällen undurchführbar, da
sogar das tägliche Zähneputzen zu
schmerzhaften Blasenbildungen der
Mukosa führen kann [4, 12]. Die intrao-
rale Blasenbildung führt langfristig oft
zu Narbenbildungen, welche eine einge-
schränkte Mundöffnung, eine Fixierung
der Zunge am Mundboden und eine
Abflachung des Vestibulums zur Folge
haben können [4, 41]. Eine Verschlech-
terung der parodontalen Situation, ein-
hergehend mit einer erhöhten Kno-
chenresorption, wird ebenfalls oft beob-
achtet. Vorzeitiger Verlust der bleiben-
den Zähne, welcher einerseits durch die
eingeschränkte Mundhygienefähigkeit,
andererseits auch durch die durch EB
bedingte gestörte Zahnentwicklung ein-
treten kann [12], stellt den Prothetiker
früher als üblich vor die schwierige Auf-
gabe der prothetischen Rehabilitation,
welche die klinische Symptomatik oft-
mals verschlechtert. So führt die mecha-
nische Reizung der Mundschleimhaut
durch tegumental gelagerte Anteile
eines Zahnersatzes zu weiterer schmerz-
hafter intraoraler Blasenbildung.
Für das große onkologische Patienten-
gut mit durch Strahlentherapie stark
kompromittierten Schleimhautverhält-
nissen ist eine kaufunktionelle Rehabili-
tation durch enossale Implantate eine
akzeptierte und durch zahlreiche Studien
A.J. Bähr et al. | Dentale Implantation bei intraoraler Epidermolysis bullosa 203
Abbildung 1 Schematische Darstellung derepithelialen und bindegewebigen Ver-bundszone mit den für die einzelnen bullö-sen Erkrankungen charakteristischen Störun-gen der Verbindungselemente.
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belegte Therapieoption [10, 14, 15, 21,
22, 25]. Es stellt sich folgerichtig die Fra-
ge, ob ein implantatgetragener Zahner-
satz eine sinnvolle Therapiealternative
bei Patienten mit EB darstellen könnte.
2 Kasuistik
Wir berichten über einen 61-jährigen
männlichen Patienten, welcher seit 18
Jahren an histologisch gesicherter EB
leidet. Der Patient leidet an multiplen
extraoralen Manifestationen, vor allem
im Bereich der Extremitäten. Exponier-
te Areale mussten bei Erstvorstellung
des Patienten 2001 regelmäßig mit Ver-
bänden geschützt werden (Abb. 2 und
3). Die sichtbaren multiplen erosiven
Läsionen im Bereich der befestigten
Gingiva des Ober- und Unterkiefers
machten das Tragen seiner vorwiegend
tegumental gelagerten Prothese un-
möglich. In der Vergangenheit wurden
wiederholte Exazerbationen der EB-
Läsionen durch Prothesendruckstellen
beobachtet (Abb. 4). Die Mundhygiene
des Patienten war trotz der multiplen
intraoralen Läsionen zufriedenstellend.
Zum damaligen Zeitpunkt erfuhr der
Patient keine systemische Medikation.
Zur Entlastung der betroffenen
Schleimhautareale wurde daher im De-
zember 2001 eine Implantation mit je-
weils vier Camlog Rootline Implantaten
(Camlog Vetriebs GmbH, Wimsheim,
Deutschland) in Ober- und Unterkiefer
vorgenommen (Abb. 5). Die Implanta-
tion erfolgte unter antibiotischer Abschir-
mung und Prophylaxe mit einem oralen
Glucocorticoid. Die Implantate heilten
transgingival zeitgerecht und reizlos ein.
Eine Versorgung mit Konuskronen nach
sechs Monaten ermöglichte die Einglie-
derung eines vorwiegend implantatgetra-
genen, herausnehmbaren Zahnersatzes
mit reduzierter Zahnreihe (Abb. 6). Schon
kurze Zeit nach Eingliederung des Zahn-
ersatzes kam es zu einer objektivierbaren
Verringerung der oralen Beschwerde-
symptomatik mit einer guten und dauer-
haften Abheilung der EB-Läsionen. Die
neue kaufunktionelle Rehabilitation wur-
de vom Patienten als deutliche Verbesse-
rung gegenüber der alten, tegumental
gelagerten Versorgung empfunden.
Im weiteren Verlauf musste sich der
Patient im Dezember 2004 wegen einer
Verschlechterung des extraoralen Krank-
heitsbildes an Armen und Beinen einer
hochdosierten Chemotherapie unterzie-
hen (Dexamethason-Cyclophosphamid-
Pulstherapie, insgesamt 16 Zyklen in
monatlichen Abständen mit je 100 mg
Dexamethason und 500 mg Cyclophos-
phamid). Diese wurde im August 2006
abgeschlossen. Im Verlauf dieser hoch-
dosierten Chemotherapie ergaben sich
für den Patienten subjektiv weder zahn-
bezogene noch implantatbezogene Pro-
bleme. Im Rahmen einer Kontrollunter-
suchung im September 2006 wurde
jedoch eine Fraktur des Zahnes 13 fest-
gestellt. Des Weiteren wurden an den
Implantaten im Unterkiefer sowohl
erhöhte Taschentiefen (6 mm bis
8 mm), als auch ein leicht erhöhter Pla-
que- und Sulkusblutungsindex festge-
stellt. Die Schleimhaut des Patienten ist
jedoch auch noch fünf Jahre nach Inser-
tion der Implantate reizlos und ohne
Blasenbildung (Abb. 7).
Das im Rahmen dieser Kontrollun-
tersuchung angefertigte OPTG (Abb. 8)
zeigt die Fraktur des nicht erhaltungs-
würdigen und bereits extrahierten Zah-
nes 13, sowie vertikale Knocheneinbrü-
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A.J. Bähr et al. | Dentale Implantation bei intraoraler Epidermolysis bullosa204
Abbildung 2 und 3 EB-assoziierte Läsionen des Unterschenkels und Unterarmes des Patienten.
Abbildung 4 Durch eine Prothesendruckselle entstandene erosiveund schmerzhafte Läsion am Übergang vom harten zum weichenGaumen.
Abbildung 5 Röntgenkontrollbild, direkt nach Insertion derImplantate.
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che, jeweils mesial und distal der
Implantate in Regio 34, 32, 41 und 44.
Die Implantate im Oberkiefer sind nach
wie vor regelrecht osseointegriert.
Eine periimplantäre Kürrettage im
Unterkiefer führte zu einer Verbesserung
der Indexwerte; zehn Tage nach dieser
Behandlung zeigten sich insbesondere
reizlose periimplantäre Schleimhautver-
hältnisse. In Anbetracht der im Rahmen
der Grunderkrankung außerordentlich
kritischen Schleimhautdisposition stel-
len sich insgesamt erfreulich stabile Ver-
hältnisse dar, welche auch mit der
hohen Zufriedenheit des Patienten mit
der erfolgten implantatgestützten Reha-
bilitation einhergehen.
3 Diskussion
Das Indikationsspektrum der Implanto-
logie hat sich in den letzten Jahren
immens erweitert [2, 3]. In einer Studie
von Landes et al. [22] wurden 99 % der
Implantate, die in den bestrahlten
Unterkiefer von Patienten inseriert
wurden, nach regelrechter Einheilung
in Funktion genommen. In einer retro-
spektiven Studie von 2002 berichten
Grötz et al. [15] von 47 Patienten mit
einem Krebsleiden im Kopf- Halsbe-
reich, bei denen nach der Bestrahlung
insgesamt 147 Implantate inseriert
wurden. Nach fünf und sechs Jahren
ergab sich für die Implantate eine Über-
lebensrate von 72 %. Heckmann et al.
[17] plädieren auch bei immunsuppre-
mierten Patienten für die Insertion
dentaler Implantate. Penchora et al. [31]
berichten über die erfolgreiche Inser-
tion von 15 dentalen Implantaten bei
vier zahnlosen Patienten mit EB. Als
Zahnersatz wurden in dieser Studie
jedoch Coverdentures eingegliedert.
Dies hatte eine weitere Prädisposition
für neue Blasen an den Kontaktstellen
von Schleimhaut und tegumental gela-
gerten Arealen der Prothesen zur Folge.
Die Indikation für dentale Implantate
bei diesen Patienten ist bezüglich der
immunsupressiven Wirkung evtl. ver-
ordneter Medikamente und die zu
erwartende mechanische Belastung der
Schleimhäute während des operativen
Eingriffs mit zu diskutieren. Der operati-
ve Eingriff sollte unter strenger Berück-
sichtigung folgender Kautelen vorge-
nommen werden: Grundsätzlich sollte
maximal atraumatisch vorgegangen
werden, da sich die Irritationen der
Schleimhäute während des operativen
Eingriffs als problematisch erweisen
können. So können sich schon bei mini-
malen Traumen für den Patienten belas-
tende Blasen bilden. Eine perioperative
A.J. Bähr et al. | Dentale Implantation
Abbildung 6Gaumenfreier,teleskopierendverankerterZahnersatz.
Abbildung 7Zustand der intraora-len Schleimhaut, fünfJahre nach Insertion.
202-207.qxd 29.08.2007 12:24 Seite 205
Lippenpflege (Vaseline) reduziert die
Wahrscheinlichkeit der Blasenbildung
an den Lippen [41, 42]. Soweit möglich
sollten oralchirurgische Eingriffe bei die-
sen Patienten in Lokalanästhesie vorge-
nommen werden, da Intubationsnarko-
sen das Risiko der pharyngealen, laryn-
gealen und bronchialen Ulkusbildungen
erhöhen [27, 36]. Leitungsanästhesien
sollten favorisiert werden, da so übermä-
ßiges Dehnen der Schleimhäute durch
Setzen eines submukösen Depots ver-
mieden wird. Intraoperativ besteht die
Gefahr der traumatisch bedingten Bla-
senbildung durch mechanische Irritatio-
nen bei der Weichgewebsinzision, einer
unzureichenden Entlastung des Muko-
periostlappens sowie durch das Kühlen
mit Kochsalzlösung (!) im Zuge der Auf-
bereitung des Implantatlagers. Die appli-
zierte Kochsalzlösung sollte daher zügig
abgesaugt werden, um einen zu langen
Kontakt der Lösung mit Schleimhautare-
alen zu vermeiden [31, 40]. Eine antibio-
tische Abschirmung (z. B.: Amoxicillin,
500 mg alle acht Stunden für fünf Tage)
erscheint sinnvoll [31], da lokale infekti-
öse Komplikationen zu einer Exazerba-
tion des enoralen Krankheitsbildes
sowie zu einer prolongierten Implantat-
einheilung und Schleimhautheilung
führen.
Wie auch im beschriebenen Kasus
dargestellt, erscheint die Einbeziehung
von dentalen Implantaten im Rahmen
der prothetischen Rehabilitation bei
Patienten mit EB insgesamt vorteilhaf-
ter als eine konventionelle rein
schleimhautgetragene Prothetik, da
betroffene Areale gezielt entlastet wer-
den können [37]. So kann die Implan-
tation dentaler Implantate zur langfris-
tigen Symptomlinderung beitragen,
wodurch die Lebensqualität der Patien-
ten deutlich verbessert werden kann.
In der Fachliteratur sind Kasuistiken
über Implantationen bei Patienten mit
autoimmun bedingten, nicht blasenbil-
denden Schleimhautaffektionen aufge-
führt. Oczakir et al. [26] berichten über
dentale Implantationen bei Patienten mit
Sjögren-Syndrom, Lichen planus und
Sklerodermie. Bei diesen Patienten trug
die Insertion von dentalen Implantaten
zur Verbesserung der Lebensqualität bei.
Payne et al. und Binon [5, 30] berichten
ebenfalls über positive Erfahrungen bei
Implantatinsertionen bei Patienten mit
Sjögren-Syndrom. Letzterer berichtet in
seiner Studie über Implante, welche noch
nach 13 Jahren regelrecht osseointegriert
sind. Esposito et al. [11] berichten über
zwei Patienten mit oralen Manifestatio-
nen von erosivem Lichen planus und
erfolgreicher Insertion dentaler Implanta-
te. Patel et al. [29] weisen auf einen deut-
lich verbesserten Sitz implantatveranker-
ter Prothesen bei Patienten mit Skleroder-
mie gegenüber einer konventionellen,
rein tegumental-dental getragenen Ver-
sorgung hin. Diese Ergebnisse werden
durch Raviv et al. [32] bestätigt.
4 Schlussfolgerung
Obwohl epidermolysis-assoziierte
Schleimhautläsionen als relative Kontra-
indikation für die dentale Implantation
angesehen werden könnten, demon-
striert dieser Fall, dass eine implantatge-
tragene, die Schleimhaut entlastende,
prothetische Versorgung die klinische
Beschwerdesymptomatik deutlich redu-
zieren kann. Das Risiko der Insertion
enossaler Implantate unter immunsup-
presiver Therapie sollte gegenüber der
Verbesserung der Lebensqualität abge-
wogen werden. Von zentraler Bedeutung
werden intraoperative Maßnahmen zur
Reduktion des mechanischen Traumas
bewertet. Unter Vorbehalt der spär-
lichen Datenlage erscheint die Langzei-
terfolgsrate und Implantatprognose,
analog anderen autoimmun bedingten
enoralen Affektionen, eher günstig.
■ © Deutscher Ärzte-Verlag Köln | zzi | Z Zahnärztl Impl | 2007;23(3)
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Literatur
Korrespondenzadresse:
PD Dr. Dr. B. Al-NawasJ. Gutenberg UniversitätMund-, Kiefer- und GesichtschirurgieAugustusplatz 2, 55131 MainzE-Mail: [email protected]
Abbildung 8 Rönt-genkontrollbild nachaggressiver Chemo-therapie, fünf Jahrenach Insertion derImplantate.
202-207.qxd 29.08.2007 12:24 Seite 206
© Deutscher Ärzte-Verlag Köln | zzi | Z Zahnärztl Impl | 2007;23(3) ■
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■ © Deutscher Ärzte-Verlag Köln | zzi | Z Zahnärztl Impl | 2007;23(3)
Befund:
Bei einer 65-jährigen, unter Antikoa-
gulantientherapie stehenden Patien-
tin, zeigten sich oberer linker Eckzahn
und erster Prämolar (23, 24) aufgrund
parodontalem Attachmentverlust als
nicht erhaltungswürdig (12 mm maxi-
male Resttaschen Sondierungstiefe
und parodontaler Attachmentverlust
in Verbindung mit einem einwandi-
gen Knochendefekt). Der angrenzende
Zahn 22 wies einen erhöhten Locke-
rungsgrad auf (II). Das Röntgenbild
(Abb. 1) zeigt das Resultat einer zuvor
therapierten aggressiven Parodontitis
mit einem fast vollständigen Attach-
mentverlust an Zahn 23 und 24.
Der Wunsch nach einer festsitzen-
den Implantatversorgung oben links
wurde von Seiten der Patientin klar
artikuliert, entsprechend zu einer
schon zuvor kontralateral im Oberkie-
fer implantologisch versorgten Freiend-
situation.
Bei der Sondierung des Zahnes 23
imponierte dann auch ein von bukkal
nach palatinal durchgehender ossärer
Defekt. Eine sofortige Extraktion der
nichterhaltungswürdigen Zähne mit
späterer chirurgischer Augmentation
von Knochen zur Vorbereitung eines
zukünftigen Implantatlagers schien in
diesem Fall zu invasiv, nicht nur auf-
grund der gerinnungshemmenden
Dauermedikation, sondern auch wegen
der nicht vorhandenen Bereitschaft der
Patientin zu mehrstufigen chirurgi-
schen Interventionen.
A. König1, J.S. Hermann2
Orthodontische Maßnahmen zur präimplantologischen Augmentation von Hart- und Weichgewebe – Eine Falldarstellung
1 Kurbrunnenstr. 9, 67089 Bad Dürkheim2 University of Texas Health Science Center at San Antonio, Dental School – Department of Periodontics,
7703 Floyd Curl Drive, San Antonio, TX 78284-7894, USA
Summary Pre implant orthodontic measures for augmentation of hard and soft
tissue – treatment rationale and case reportPeriodontal hard and soft tissues were augmented by magnetic forced eruption on a 65year-old female patient who was ineligible for established augmentation/ridge preservationmethods due to compromised general health (obstructive vascular disease) and chronicwarfarin medication.Periodontally severely destroyed teeth (12 mm of maximum residual pocket probing depthand loss of clinical attachment in combination with a one-wall intrabony defect) wereresected down to the gingival margin after root canal fillings. The rationale was to graduallysupererupt the remaining roots and to augment both hard and soft tissue in a coronaldirection at the same time. This was facilitated by placing magnets into the coronal aspectof the resected teeth. Corresponding magnets were polymerised into the base of a partialdenture at a distance of 2 mm. It is crucial, that the removable partial denture is wellretained on the dentition of adjacent teeth during magnetic force application, allowing fora constant and gradually increasing magnetic force application.Under such circumstances, a complete approximation of both magnets occurs within a fewdays. However, the stimulated augmentation of hard and soft tissues takes several weeks.An appropriate remodeling as well as maturation of such tissues (quantity and quality)needs an increased amount of retention time. In this case, reactivations of magnetic erup-tion were initiated after eight weeks at a time, by placing new magnets into the eruptedand newly resected roots as well as the long term-provisional. After five approaches offorced magnetic eruption (ten months total), substantial amounts of newly formed andfunctionally oriented regenerated alveolar bone resulted, combined with a coronal migra-tion of soft tissue according to the principle of the Biologic Width [4]. The remaining rootresiduals were then extracted and after eight weeks dental implants were inserted.The method described here needs a slightly longer amount of time in comparison to con-ventional augmentation procedures prior to inserting dental implants. An advantage of theforced eruption is a gingival esthetic mainly free of scars and little stress for patients byminor invasive surgical procedures. Especially for patients with compromised general health and anticoagulative medication,forced eruption for augmentation of bone and soft tissue prior to the placement of dentalimplants could be an alternative to the established augmentation procedures.
AUS DER PRAXIS FÜR DIE PRAXIS208
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© Deutscher Ärzte-Verlag Köln | zzi | Z Zahnärztl Impl | 2007;23(3) ■
Forcierte Extrusion undExtraktion:
Deshalb haben wir uns entschieden,
die Zähne bis auf Gingivaniveau zu kür-
zen, mit Wurzelfüllungen zu versehen
und in die verbliebenen Wurzelreste
Magnete mit dem Ziel einzuarbeiten,
durch eine allmähliche Extrusion einen
vertikalen Gewinn an Knochen und
Weichgewebe zu erhalten. Abbildung 2
zeigt den Kontroll-Zahnfilm nach Kür-
zung der Zähne 23 und 24, Wurzelfül-
lung und Einarbeiten der Extrusions-
magnete in die Zahnstümpfe.
Wie in Abbildung 3 zu erkennen ist,
wurden in ein herausnehmbares Provi-
sorium/Interimsersatz die antagonisti-
schen Magnete mit einem Abstand von
2 mm zu den wurzelseitigen Extru-
sionsmagneten eingefügt. Hierfür ist es
hilfreich, einen Magneten als Platzhal-
ter zwischen Zahn und Provisorium zu
verwenden, der anschließend – nach
Einpolymerisieren des Magneten im
Provisorium – wieder entfernt wird. Der
Spalt zwischen Zahn und Provisorium
ist auf diese Weise genau definiert und
es kann zu keiner Verwechslung der
Polungen kommen.
Die nun einwirkende Kraft bewirkt
eine forcierte Extrusion der Zähne bis
zu einer Berührung der Magneten
bereits nach wenigen Tagen. Es ist dar-
auf zu achten, dass das Provisorium so
abgestützt ist, dass es sich nicht einla-
gert, um eine ungewollte Verringerung
des Abstandes der Magneten zu ver-
meiden.
Alternativ zu der Platzierung der
Extrusionsmagnete in ein herausnehm-
bares Provisorium ist selbstverständlich
auch ein mit temporärem Zement an
den Nachbarzähnen befestigtes Brü-
ckenprovisorium denkbar. Hier werden
in den basalen Kunststoffanteil des Brü-
ckenprovisoriums die Extrusionsmag-
nete in gleicher Weise eingearbeitet.
Diese Variante bietet den Patienten
sicherlich einen höheren Tragekomfort.
Bei fehlender Indikation für eine Über-
A. König, J.S. Hermann | Orthodontische Maßnahmen zur präimplantologischen Augmentation 209
Abbildung 1 Orthopantomogramm mit Ausgangsbefund.
Figure 1 Orthopantomograph with initial findings.(Fotos: A. König)
Abbildung 2 Kontrolle nach Kürzung der Zähne 23 und 24 bis aufGingivaniveau, Wurzelfüllungen und Einarbeiten der Magnete in dieZahnstümpfe.
Figure 2 Control after resecting the teeth 23 and 24 down to the gin-gival margin, root canal fillings and insertion of magnets into theremaining roots.
Abbildung 3 Extrusionsmagnete in situ.
Figure 3 Extrusion magnets inserted.
Abbildung 4 Klinische Ansicht nach zehnmonatiger forcierter Extru-sion mit Interimsersatz.
Figure 4 Clinical aspects after ten months of forced extrusion withremovable provisional.
208-214.qxd 29.08.2007 12:26 Seite 209
kronung der benachbarten natürlichen
Zähne ginge dieser Komfort jedoch zu
Lasten der Zahnhartsubstanz. Eine
Adhäsivbrücke kann dann in Betracht
gezogen werden.
Die beabsichtigte Augmentation von
Knochen und Weichgewebe kann bei
derart parodontal geschädigten Zähnen
nicht schnell erfolgen. Der alveoläre
Knochen, der nur noch von den weni-
gen Sharpeyschen Fasern eines mini-
mal vorhandenen Restparodonts inse-
riert wird, braucht viel Zeit, um auf den
Reiz der forcierten Extrusion durch
Apposition reagieren zu können: Nach
jeweils acht Wochen Ruhezeit erfolgte
erst eine Reaktivierung durch Kürzen
der Wurzelreste und basale Reduktion
des Interimsersatzes/ oder Einarbeiten
neuer Magnete in die Wurzelreste und
die Basis des Interimsersatzes.
■ © Deutscher Ärzte-Verlag Köln | zzi | Z Zahnärztl Impl | 2007;23(3)
A. König, J.S. Hermann | Orthodontische Maßnahmen zur präimplantologischen Augmentation210
Abbildung 6 Zahnfilm der Wurzelreste 23 und 24 nach zehnmona-tiger forcierter Extrusion.
Figure 6 Radiograph of the root residuals of teeth 23 und 24 after tenmonths of forced extrusion.
Abbildung 7 Situation nach Extraktion der Wurzelreste und Einlagevon Tabotamp in die Zahnfächer.
Figure 7 Situation after extraction of the root residuals and insertion ofTabotamp into the remaining sockets.
Abbildung 8 Aufsicht auf den Kieferkamm acht Wochen nachExtraktion.
Figure 8 View of the alveolar ridge eight weeks after extraction.
Abbildung 9 Aufsicht auf den Kieferkamm nach Aufklappung undAnlegen der Implantatstollen.
Figure 9 View on the alveolar ridge after opening and establishing theimplant sites.
Abbildung 10 Situation nach Einbringen der Implantate.
Figure 10 Situation after placing the implants.
Abbildung 5 Ansicht nach zehnmonatiger forcierter Extrusionunmittelbar vor Extraktion der verbliebenen Wurzelreste.
Figure 5 View of the remaining root residuals after ten months offorced extrusion immediately before extraction.
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■ © Deutscher Ärzte-Verlag Köln | zzi | Z Zahnärztl Impl | 2007;23(3)
A. König, J.S. Hermann | Orthodontische Maßnahmen zur präimplantologischen Augmentation212
Abbildungen 4 und 5 zeigen das kli-
nische Resultat nach zehnmonatiger
forcierter Extrusion. Die peridentalen
Weichgewebe deuten die Autoren als
ein Ausstülpen des reichlich vorhande-
nen inneren Saumepithels.
Der korrespondierende Zahnfilm
(Abb. 6) imponiert mit einem im Ver-
gleich zum Ausgangsröntgenbild deut-
lichen Gewinn an vertikalem Knochen-
angebot, entsprechend zu den Prinzi-
pien der Biologischen Breite [4].
Extraktion und Implantation:
Die Wurzelreste konnten ohne Abset-
zen der gerinnungshemmenden Medi-
kation entfernt werden. Die Restalveo-
len wurden lediglich mit einer
gerinnungsfördernden Einlage (Tabo-
tamp) versorgt (Abb. 7).
Acht Wochen nach Extraktion zeigt
sich vor der Implantation ein regulärer
Wundverschluss mit einem in orovesti-
bulärer Richtung intaktem Kieferkamm
(Abb. 8).
Das peridentale Weichgewebe hat
sich in den acht Wochen nach Extrak-
tion in befestigte Gingiva umgewan-
delt.
Nach der Aufklappung zeigt sich
(Abb. 9) ein – gemessen an dem Aus-
gangsbefund vor Beginn der Extrusion
– erstaunlich gut ausgebildeter Kiefer-
kamm mit auch in oro-vestibulärer
Richtung gutem Knochenangebot, das
durch vorsichtige Kondensation mit
Bone Spreadern zusätzlich geschont
werden konnte.
Es konnten zwei Implantate mit
jeweils 13 mm Länge und 4,3 mm
Durchmesser (Camlog Screwline) inse-
riert werden (Abb. 10 und Abb. 11).
Die Implantate zeigten sich primär
stabil und konnten offen einheilen mit
einer provisorischen Langzeitversorgung.
Freilich befand sich das Provisorium
außerhalb der Okklusion/Artikulation.
Vier Monate nach Implantation
erfolgte die definitive prothetische Ver-
sorgung (Abb. 12 bis Abb. 15).
Ergebnis:
Gemessen an dem Ausgangsbefund
wurde durch Wiederherstellung der
Kaufunktion im Kauzentrum links mit
einer festsitzenden, rein implantatgetra-
genen Brücke ein funktionell und ästhe-
tisch gutes Ergebnis erreicht. Zudem
profitierte der bei Behandlungsbeginn
stark gelockerte (Grad II) Zahn 22 distal
derart von dem Knochengewinn, dass
keine Lockerung mehr festzustellen war.
Abbildung 11 Sofortbelastung mit Langzeitprovisorium.
Figure 11 Immediate loading with long term provisional.
Abbildung 12 Zahnfilm zur Kontrolle der definitiven Abutments.
Figure 12 Control radiograph of the definite abutments.
Abbildung 13 Palatinalansicht der definitiven Restauration (Zahn-technik: Wehner Dental-Labor, Ludwigshafen a. Rh.).
Figure 13 Oral view of the definitive restoration (Dental technique:Wehner Dental-Labor, Ludwigshafen a. Rh.).
Abbildung 14 Bukkalansicht der endgültigen Restauration. (Zahn-technik: Wehner Dental-Labor, Ludwigshafen a. Rh.)
Figure 14 Facial view of the definitive restoration. (Dental technique:Wehner Dental-Labor, Ludwigshafen a. Rh.).
208-214.qxd 29.08.2007 12:27 Seite 212
Diskussion:
Verfahren zur orthodontischen Distrak-
tion/forcierten Extrusion und anschlie-
ßender Extraktion parodontal geschä-
digter Zähne mit dem Ziel einer präim-
plantologischen Verbesserung der Hart-
und Weichgewebssituation, wurden
bereits in der Literatur beschrieben
[1-3, 5]. Hier werden als eine Mindest-
voraussetzung eine zirkumscripte Rest-
alveole von 50 % angegeben, um eine
effiziente Übertragung von Extrusions-
kräften über das Restparodontium auf
den Knochen zu gewährleisten.
Hingegen scheint es möglich, auch
bei deutlich ausgeprägterem Attach-
mentverlust mit Abbau von 90 % und
mehr, durch behutsame Extrusion
nichterhaltungswürdiger Zähne bei
Einhaltung längerer Ruhephasen, den
zur Rückgewinnung verlorengegange-
nen Alveolarknochens erforderlichen
Reiz auszuüben.
Im Vergleich zu chirurgischen aug-
mentativen Verfahren hat die hier dar-
gestellte Vorgehensweise den Nachteil
eines insgesamt etwas höhereren Zeit-
aufwandes für die Gesamtbehandlung.
Der Vorteil könnte in einer von Nar-
ben weitestgehend freien gingivalen
Ästhetik und einer geringeren Belastung
der Patienten durch wenig invasive chir-
urgische Maßnahmen gesehen werden.
Gerade für Patienten, bei denen
invasive Verfahren zur Augmentation
von Knochen und Weichgewebe nicht
in Frage kommen, könnte das hier
gezeigte Vorgehen eine Alternative dar-
stellen.
■ © Deutscher Ärzte-Verlag Köln | zzi | Z Zahnärztl Impl | 2007;23(3)
A. König, J.S. Hermann | Orthodontische Maßnahmen zur präimplantologischen Augmentation214
1. Ackermann KL, Kirsch A, BeschnidtSM: Maßnahmen zur Verbesserungder periimplantären Weichgewebsäs-thetik. In Koeck B, Wagner W:Implantologie, Urban und Fischer,München 2004, 162
2. Buskin R, Castellon P, Hochstedler JL:Orthodontic extrusion and orthodon-tic extraction in perioprosthetic treat-ment using implant therapy. PractPeriodontics Aesthet Dent 2000;12:213
3. Danesh-Meyer MJ, Brice DM: Implantsite development using orthodonticextrusion: a case report. N Z Dent J2000;18:423
4. Gargiulo AW, Wentz FM, Orban B:Dimensions and relations of the den-togingival junction in humans. J Peri-odontol 1961;32:261-267
5. Mantzikos T, Shamus I: Forced erup-tion and implant site development:soft tissue response. Am J OrthodDentofacial Orthop 1997;112:596
Literatur
Korrespondenzadresse:
Dr. med. dent. Achim König -Zahnarzt-Tätigkeitsschwerpunkt ImplantologieKurbrunnenstraße 9D-67098 Bad DürkheimTel.: 0 63 22 / 981-177E-Mail: [email protected]
PD Dr. med. dent. Joachim S. Hermann,FICOI, FITI, FPFASSO/SSP Periodontology Board CertifiedAssociate Professor and Head Division ofPeriodontics and Implant DentistryStuttgart Continuing Education CenterGerman Dental AssociationHerdweg 50D-70174 Stuttgart, GermanyTel.: 07 11 / 227-16 32E-Mail: [email protected] Assistant ProfessorUniversity of Texas Health ScienceCenter at San Antonio Dental School –Department of Periodontics7703 Floyd Curl DriveSan Antonio, TX 78284-7894, USA
Abbildung 15 Rönt-genkontrolle sechsMonate nach demdefinitiven Zementie-ren der Restauration.
Figure 15 ControlRadiograph six monthsafter the definitivecementation of therestoration.
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S. Schmidinger1, T. Schneider1
Fünf Jahre und ein bisschen weiser?Ein Studienvergleich 2002/2007
1 Hauptstr. 26, 82229 Seefeld
Vor fünf Jahren waren in dieser Zeitschrift die Ergeb-
nisse einer Umfrage bei „Vielimplantierern“ veröffent-
licht worden, die einige der damals offenen Fragen zum
Inhalt hatten [1]. Titel der Umfrage hieß: Was meinen wir,
was wissen wir? Ziel der Umfrage war es, herauszufinden, ob
es zu den einzelnen „weichen“ Themenbereichen, z. B. Ver-
blockung, Okklusion etc. einen Konsens gibt oder einen
deutlichen Trend, und in wie weit sich Erkenntnisse aus wis-
senschaftlichen Arbeiten in der Praxis niedergeschlagen hat-
ten. Nun sind fünf Jahre vergangen, eine Menge Kongresse,
wissenschaftlicher Arbeiten und Diskussionen zu eben den
anstehenden Fragen sind abgehalten und veröffentlicht wor-
den, da kommt die Frage auf, ob sich im Verhalten der ein-
zelnen Implanteure in der Praxis etwas geändert hat und
wenn ja, was macht „man“ heute anders als vor fünf Jahren?
Der Teilnehmerkreis der Umfrage [2] ist um drei Kollegenerweitert worden. An der Stelle des verstorbenen KollegenHaessler hat sein Nachfolger Prof. Prof. Dr. Gérman Gómez-Román mitgewirkt, ansonsten ist der Kreis nahezu identisch mitdem von 2002 geblieben (Dr. Karl-Ludwig Ackermann, Dr. Tho-mas Barth, Dr. Claudio Cacaci, Prof. Dr. Günter Dhom, Dr. MartinEggert, Prof. Dr. Dr. Christian Foitzik, Dr. Hans-Jürgen Hartmann,Dr. Gerhard Iglhaut, Prof. Dr. George Khoury, Dr. Ralf Masur,
Dr. Jörg Neugebauer, Prof. Dr. Dr. Friedrich Neukam, Prof. Dr.Dipl. -Ing. Ernst-Jürgen Richter, Dr. Stefan Rieß, Dr. MarkusSchlee, Dr. Sebastian Schmidinger, Prof. Dr. Dr. Henning Schliep-hake, Prof Dr. mult. Hubertus Spiekermann, Dr. MichaelStimmelmayer, Dr. Dr. Roland Streckbein, Prof. Dr. Dr. HendrikTerheyden, Prof. Dr. Peter Tetsch, Dr. Jan Tetsch, Prof. Dr. Dr.Wilfried Wagner, Univ. -Prof. Dr. Dr. Joachim E. Zöller). Die 26 Teilnehmer setzen pro Jahr mehr als 15.000 Implantateein und versorgen sie größtenteils auch selber. Nach Angabender Industrie wurden im Jahre 2006 ca. 600.000 Implantateeingesetzt, das bedeutet, dass von den 26 Kollegen ca. 2,5 %aller Implantate eingesetzt wurden.
Summary
Two identic studies about so called “soft datas” at the field ofimplantology were done in 2002 and 2007. 26 members of DGIwith a long experience and 200 till 1000 implants (together15.000) a year were answering the questionnaire. Some trends are clear (connected crowns less, single tooth more), some resultsare 100 % (bruxism is no contraindication) and some themes arediscussed as before very controverse (occlusion). The results of thisstudy may help practicioners to make the “right” decision atpatient’s treatment.
PRAXIS216
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Hier nun die Ergebnisse der Umfrage zu den einzelnen Fragen:
1) Anzahl der gesetzten Implantate derTeilnehmer pro Jahr:
2.) Anzahl der verwendeten Systeme:
2a) Die Vielzahl der auf dem Markt befindlichenImplantatsysteme spiegelt sich in auch hierwieder. Die Anwenderpalette hat sich erheblichverändert. Mehrfachnennungen waren möglich:
2b) Gut die Hälfte der Kollegen setzen mehr als einImplantatsystem ein:
2c) Welche Formen werden eingesetzt?
Zylinder 6
Zylindrische Schraube 18
Konische Schraube 8
Wurzelförmige Schraube 14
Anzahl der verwendeten Systeme
1 6
2 10
3 1
4 4
mehr als 5 2
2002 2007
Ankylos 2 2
Astra 8
Camlog 5 11
Xive 2 6
Nobel - Biocare 3 4
Frialit 2 3 5
Straumann/ ITI 4 10
Bego Semandos 1 5
3i 2 2
Whitesky 1
Zimmer 1
SPI 1
Medical 1
Templant 2
Implantate/ Jahr
>200 10
>500 7
>700 3
>1000 6
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2d) Welche Form wird für welche Indikation benutzt?
3.) Die Oberfläche der Implantate:
Diese Frage betrifft die Oberfläche der Implantate bei der
Osseointegration. In den letzten fünf Jahren sind einige
Modifikationen zur sandgestrahlten und geätzten Oberfläche
dazugekommen. Dennoch hat die Meinung darüber, ob das
wichtig ist, etwas abgenommen.
3a) Spielt die Oberfläche „initial“ eine Rolle?
3b) Welche Oberfläche bevorzugen Sie?
Hier dominiert eindeutig die
SLA Oberfläche; die maschi-
nierte Oberfläche hat dage-
gen kaum mehr eine Bedeu-
tung. Zirkoniumoxid hat
unter den Vielimplantierern
noch keinen Anwender ge-
funden.
3c) Die Meinung über die Wichtigkeit der Oberflächefür den „Erhalt“ der Osseointegration hat sichdeutlich geändert:
Sie liegt jetzt nahezu 50
zu 50. Hier spielen sicher
die Erfahrungen eine gro-
ße Rolle, die bei der Ver-
wendung mehrerer Im-
plantatsysteme gewonnen werden können, aber auch die
Unsicherheit darüber, dass die Oberfläche eben nur einen Teil
für den komplexen Hintergrund eines möglichen Implantat-
misserfolges darstellt.
4.) Hat ein Implantat mit Durchmesser-reduziertem Aufbauteil (platform – switching)Vorteile?
Bei dieser Frage, die neu in den Fra-
genkatalog aufgenommen wurde, ist
eine erstaunliche Antwort gegeben
worden. Erstaunlich deshalb, weil
nur acht der 27 Teilnehmer Implantatsysteme benutzen, die
durchmesserreduzierte Aufbauteile systemimmanent vorse-
hen. Das bedarf der Interpretation: Entweder ist es Mode im
Moment, so wie vor fünf Jahren das „progressive Loading“ in
aller Munde aber nicht in der Praxis war – heute ist es längst
in Vergessenheit geraten – oder es gibt ernste Hinweise, die
Vorteile für diese Form der Übergangszone erkennen lassen
und damit den nebulösen Begriff der „biologischen Breite“ in
Frage stellen.
Ja 85%
Nein 15%
2002 2007
Ja 80% 46%
Nein 20% 54%
Maschiniert 1
Ti-Plasma 5
SLA 18
Hydroxilapatit 1
SLA-Nanostruktur 8
SLA-flourdotiert 3
Zirkoniumoxid 0
2002 2007
Ja 90% 83%
Nein 10% 17%
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S. Schmidinger, T. Schneider | Studienvergleich 2002/2007218
Sandgestrahlt-geätzte Implantat-oberfläche.
TPS-Implantatober-berfläche.
Quelle: Camlog
Standard-indikation
OK-Front
UK-Front
Prämo-laren
Mo-laren
Sofortim-plantation
Sinus
Zylinder 3 1 2
ZylindrischeSchraube 14 1 1 3
KonischeSchraube 7 1
WurzelförmigeSchraube 6 6 1 2 1 4
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5.) Der „Spalt“ zwischen Implantat und Aufbau:
5a) Spielt der Mikrospalt zwischen Implantat undAufbau eine Rolle?
Nach wie vor ist die Mehr-
zahl der Behandler der
Meinung, dass der Mikro-
spalt eine Rolle spielt. Die-
se Meinung beruht sicher-
lich auf dem Wissen um eine starke bakterielle Besiedelung um
den Mikrospalt [3]. Eine Untersuchung am Tierversuch stellt
hingegen schon 2001 eher die Bewegung zwischen Implantat
und Aufbau in den Vordergrund. Die Größe des Spaltes spielt
hierbei keine Rolle für den Knochneabbau [7].
5b) Für den Versuch der Abdichtung und Keimfreiheitder Aufbauteile im Implantat wird wie vor fünfJahren von ca. der Hälfte der Teilnehmer einePaste benutzt.
5c) Zur Anwendung kamen:
6.) Halsbereich und Einbringtiefe:
Diese Frage befasst sich mit dem Halsbereich der Implantate
und der Einbringtiefe der Implantate beim Setzen. Als Refe-
renzimplantat wird ein Standardimplantat mit einem glatten
Rand von 1,5 mm vorausgesetzt. Die Frage ist darauf ausge-
richtet, ob ein Bearbeiten der Knochenoberfläche eine Rolle
bei der Einbringtiefe hat. Die Antwortmöglichkeit: „minimal
unter der Knochenkante“ wurde neu hinzugenommen.
6a) Zahnloser Unterkiefer, unversehrte Kompakta:
2002 2007
Glatte Rand schaut ganz heraus 30% 34%
Glatte Rand schaut halb heraus 60% 45%
Bündig mit der Knochenoberkante 10% 17%
Minimal unter die Knochenkante 4%
2002 2007
Ja 50% 46%
Nein 50% 54%
2002 2007
Ja 80% 80%
Nein 20% 20%
S. Schmidinger, T. Schneider | Studienvergleich 2002/2007 219
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6b) Zahnloser Oberkiefer, unversehrte lamina dura:
6c) Unterkiefer, bearbeitete Kompakta:
6d) Oberkiefer, bearbeitete Lamina dura:
Hier hat sich eindeutig was getan, aber eben nicht nur in eine
Richtung. Ursache kann die Erfahrung mit den verschiedenen
Implantatsystemen sein. Eindeutig ist sowohl 2002 als auch
2007 die Tendenz, bei bearbeiteten Knochenoberflächen dem
möglichen vertikalen Abbau in der Einheilungsphase durch
tieferes Einsetzen zuvorzukommen.
7.) Spielt der Implantatdurchmesser für dieLangzeitprognose der Versorgung eine Rolle?
7a) Bei herausnehmbarem Zahnersatz?
7b) Bei zementierten Einzelkronen?
7c) Bei verblockten Kronenversorgung von drei bis vier Implantaten im Oberkiefer-Seitenzahn-bereich?
Offensichtlich wird dem Implantatdurchmesser weniger
Bedeutung als vor fünf Jahren zuerkannt. Es mag dabei die
Erfahrung mitspielen, dass auch durchmesserreduzierte
Implantate erstaunliche Langzeiterfolge aufweisen. Aber
mehr als die Hälfte der Kollegen bevorzugt beim Einzelzahn
einen großen Implantatdurchmesser.
8. Verblockung oder Einzelzahn?
8a) Unterkiefer Freiende: vier Implantate,Durchmesser: 3,3 mm, Länge: 13 mm, natürliche Gegenbezahnung:
8b) Unterkiefer Freiende: vier Implantate, Durchmesser: 5 mm, Länge: 13 mm, natürliche Gegenbezahnung:
8c) Oberkiefer Freiende: vier Implantate, Durchmesser: 3,3 mm, Länge: 13 mm, natürliche Gegenbezahnung:
2002 2007
Implantatkronen verblocken 90% 65%
Einzelne Implantatkronen 10% 21%
Je 2 verblocken 0% 14%
2002 2007
Implantatkronen verblocken 20% 22%
Einzelne Implantatkronen 60% 71%
Je 2 verblocken 20% 7%
2002 2007
Implantatkronen verblocken 80% 59%
Einzelne Implantatkronen 10% 19%
Je 2 verblocken 10% 22%
2002 2007
Ja, große Rolle 45% 8%
Kleine Rolle 45% 61%
Keine Rolle 10% 23%
Abhängig von der Anzahl 8%
2002 2007
Ja, große Rolle 60% 58%
Kleine Rolle 40% 38%
Keine Rolle 0% 4%
2002 2007
Ja, große Rolle 20% 8%
Kleine Rolle 50% 23%
Keine Rolle 20% 31%
Abhängig von der Anzahl 10% 38%
2002 2007
Glatte Rand schaut ganz heraus 10% 17%
Glatte Rand schaut halb heraus 30% 41%
Bündig mit der Knochenoberkante 60% 29%
Minimal unter die Knochenkante 13%
2002 2007
Glatte Rand schaut ganz heraus 0% 21%
Glatte Rand schaut halb heraus 60% 54%
Bündig mit der Knochenoberkante 40% 21%
Minimal unter die Knochenkante 4%
2002 2007
Glatte Rand schaut ganz heraus 0% 25%
Glatte Rand schaut halb heraus 90% 54%
Bündig mit der Knochenoberkante 10% 21%
Minimal unter die Knochenkante 0% 0%
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S. Schmidinger, T. Schneider | Studienvergleich 2002/2007220
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8d) Oberkiefer Freiende: vier Implantate, Durchmesser: 5 mm, Länge: 13 mm, natürliche Gegenbezahnung:
Hier geht die Tendenz eindeutig hin zur Einzelzahnversor-
gung, selbst auf durchmesserreduzierten Implantaten. Nach
wie vor werden Implantate mit geringem Durchmesser gerne
verblockt, wobei sich, verglichen mit 2002, mehr Behandler
auch eine Einzelzahnversorgung vorstellen können. Bei gro-
ßen Implantatdurchmessern wird nach wie vor die Einzel-
zahnversorgung bevorzugt. Eine Differenzierung nach Ober-
und Unterkiefer fand nicht statt.
9.) Thema Okklusion:
Bei diesem Thema war 2002 ein vollkommen kontroverses
Ergebnis herausgekommen, das man dahingehend interpre-
tieren konnte, dass es offensichtlich egal ist, welche Art der
Okklusion gewählt wird. Hintergrund dafür ist wohl, dass in
Deutschland an den Universitäten noch sehr traditionell
gearbeitet wird und der Tatsache, dass ein osseointegriertes
Implantat kaum durch Scher- und Drehkäfte verloren geht,
nicht Rechnung getragen wird.
9a) Unterkiefer: Prothese auf zwei Implantaten,Oberkiefer: totale Prothese:
9b) Unterkiefer: Prothese auf vier Implantaten,Oberkiefer: totale Prothese:
2002 2007
Front-Eckzahn-Führung 35% 44%
Arbeitsseitige Führung 0% 19%
Bilateral balancierte Okklusion 65% 37%
2002 2007
Front-Eckzahn-Führung 35% 35%
Arbeitsseitige Führung 0% 23%
Bilateral balancierte Okklusion 65% 42%
2002 2007
Implantatkronen verblocken 30% 33%
Einzelne Implantatkronen 60% 60%
Je 2 verblocken 10% 7%
S. Schmidinger, T. Schneider | Studienvergleich
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9c) Oberkiefer: Abnehmbarer Zahnkranz auf vier bissechs Implantaten; Unterkiefer: vollbezahnt:
9d) Einzelzahnersatz Oberkiefer-Front:
9e) Einzelzahnersatz bei Freiende oder Schaltlücke imSeitenzahnbereich mit drei bis vier verblocktenImplantaten, natürliche Gegenbezahnung:
Offensichtlich traut man fünf Jahre später und an „Okklu-
sionserfahrung“ reicher den Implantaten mehr zu und belas-
tet sie eher wie im natürlichen Gebiss, also weg von der aka-
demischen beidseitig balanzierten Okklusion hin zur Front-
Eckzahnführung und Gruppenführung.
10.) Kontraindikationen:
10a) Plaque
Ein Patient mittleren Alters, weist immer wieder etwas Plaque
auf, raucht fünf bis acht Zigaretten am Tag und hat keine oder
geringe Lockerung der Restzähne. Einzelne Lücken sollen mit
festsitzendem Zahnersatz versorgt werden. Liegt hier eine
Kontraindikation vor?
Plaque scheint nach wie vor keine Kontraindikation darzu-
stellen laut einer Untersuchung der Grazer Uni 1996 (Weg-
scheider et al.?????), die zeigt, dass Plaque und Implantatver-
lust keine Korrelation aufweisen.
10b) Bruxismus bei festsitzendem Einzelzahnersatz:
Obwohl die Literatur noch keinen Zusammenhang zwischen
Bruxismus und Implantverlust liefert [8], legen sich die
befragten Kollegen sehr eindeutig fest. Wie vor fünf Jahren
scheint Bruxismus kaum eine Kontraindikation darzustellen.
Allerdings benutzt inzwischen die Hälfte der Kollegen die
beim Bruxismus ohnehin sinnvolle Aufbissschiene.
10c) Bruxismus bei herausnehmbarem Zahnersatz:
Auch bei herausnehmbarer Prothetik wird Bruxismus nicht
als Kontraindikation angesehen.
2002 2007
Ja, Kontraindikation 0% 4%
Nein, kein Problem 100% 96%
2002 2007
Ja, Kontraindikation 10% 7%
Nein, kein Problem 90% 52%
Nein, aber Aufbissschiene 20% 41%
2002 2007
Ja 0% 4%
Nein 90% 85%
EngerRecall
10% 11%
2002 2007
Front-Eckzahn-Führung 50% 92%
Arbeitsseitige Führung 20% 4%
Bilateral balancierte Okklusion 20% 4%
Hypookklusion 10% 0%
2002 2007
Front-Eckzahn-Führung 50% 88%
Arbeitsseitige Führung 20% 8%
Bilateral balancierte Okklusion 10% 4%
Hypookklusion 20% 0%
2002 2007
Front-Eckzahn-Führung 70% 75%
Arbeitsseitige Führung 20% 17%
Bilateral balancierte Okklusion 10% 8%
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S. Schmidinger, T. Schneider | Studienvergleich 2002/2007222
Plaque auf rauer Implantat-oberfläche.
(Fotos: S. Schmidin-ger, T. Schneider)
Bruxismus beieinem Alzheimer-Patienten.
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10d) Parodontpathien: Ist eine vorausgegangeneaggressive, noch nicht zu Ende behandelte PA-Erkrankung eine Kontraindikation?
Hier wurde die Abhängigkeit vom Zeitplan angegeben:
Gedeckt implantieren ja, versorgen nein. Auch die Qualität
der Keimflora wurde als Entscheidungskriterium für eine
Implantation in der PA-Behandlungsphase genannt. Die gro-
ße Mehrheit der Befragten würde bei einer akuten PA-Proble-
matik nicht implantieren. Ein gutes PA-Konzept wird hier von
vielen Experten als unerlässliche Behandlung vor der Implan-
tation erachtet. In diesem Zusammenhang wurde besonders
die „Full-Mouth-Desinfektion“ mit mikrobiologischer Keim-
bestimmung und evtl. lokaler oder systemischer Antibiose
genannt. Ein engmaschiger Recall soll den Langzeiterfolg
sichern. Dies scheint insbesondere vor dem Hintergrund
wichtig, dass parodontopathogene Keime auf Implantate
übergreifen können [10].
10e) Würden Sie bei einem starken Raucher implantieren? (stark bedeutet eine Packung am Tag oder mehr)
10f) würden Sie bei einer starken Raucherinimplantieren?
Die wenigsten Behandler würden bei
einem starken Raucher, einer starken
Raucherin nicht implantieren. Aller-
dings verweist die Mehrheit der
Befragten auf ein größeres Verlustrisi-
ko, über welches der Patient aufgeklärt werden sollte.
Bedenkt man, dass bei starken Rauchern die Misserfolgsrate
von Implantaten auf über 30 % steigt, ist diese Vorsicht
durchaus begründet [11]. Nur zwei Befragte unterschieden
zwischen Mann und Frau.
2007
Nein 19%
Ja 81%
2007
Nein 13%
Ja 87%
2007
Ja, nicht implantieren 86%
Nein, würde ich implantieren 14%
Hängt ab von
S. Schmidinger, T. Schneider | Studienvergleich 2002/2007
FortgeschritteneParodontitis beieiner 39-JährigenPatientin.
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11.) Schnittführung:
Diese Frage zielt auf das Verhalten bei unterschiedlichen Situ-
ationen bezüglich der keratinisierten Schleimhaut. Wird
nicht differenziert oder gibt es für die verschiedenen Situatio-
nen ein abgestimmtes Verhalten?
11a) Freiendsituation im Unterkiefer; zwei Implantate Durchmesser 3,8 mm; breiter Kieferkamm; breite (5 mm) Gingiva:
Die bevorzugte Schnittführung liegt bei diesen „Sonntagsver-
hältnissen“ nach wie vor in der Mitte der keratinisierten
Schleimhaut. Die Stanze wird nur selten benutzt, die Vestibul-
umplastik scheidet ebenfalls aus.
11b) (neu) Zahnloser Unterkiefer; vier Implantateinterforaminär, Durchmesser 3,8 mm; spitzerKieferkamm, 3-4 mm breite Gingiva, vertikalerAbtrag (ca. 3 mm) geplant:
Auch hier benutzen
knapp mehr als die
Hälfte eine Schnittfüh-
rung in der Mitte der
keratinisierten
Schleimhaut, die ande-
ren aber eine der Spalt-
lappentechniken. Die
Stanze scheidet hier
aus nahe liegenden
Gründen ganz aus.
11c) Ist es wichtig, fest angewachsene Gingiva um einImplantat herum zu haben?
Obwohl die meisten wissenschaft-
lichen Untersuchungen keinen
Zusammenhang zwischen Knochenab-
bau und dem Vorhandensein von kera-
tinisierter, fest angewachsener Gingiva
feststellen können [1, 13, 14], scheint es für die meisten Praktiker
aus eigener Erfahrung für die Langzeitstabilität wichtig zu sein,
fest angewachsene Gingiva um den Implantathals herum zu
haben. Ein wichtiger Grund hierfür ist wohl eine bessere und
komfortablere Reinigung bei fest angewachsener Gingiva.
12.) Thema Sofortimplantation:
12a) Wie wichtig ist die Sofortimplantation in Ihrer Praxis?
Hier hat sich deutlich etwas geändert: Keiner vermeidet die
Sofortimplantation mehr, aber die Kriterien scheinen klarer
zu sein, bei denen ein Erfolg eintritt. Obwohl mit Sofortim-
plantaten ein Langzeiterfolg erreicht werden kann [6, 12],
wird sie nur selten angewandt. Der Grund dafür liegt sicher in
dem häufig kompromittierten alveolären Implantatlager, bei
dem mehrere Risiken im Hintergrund stehen.
12b) In welcher Region kommt eineSofortimplantation in Frage?
Generell, wenn möglich 6
Nur im Frontzahnbereich 18
Nur im Seitenzahnbereich 8
Nur bei einwurzeligen Zähnen 14
2002 2007
Wichtige Rolle 30% 46%
Selten angewandt 20% 54%
Vermeide ich 50% 0%
2007
Ja 89%
Nein 11%
2007
Mitte keratin. Gingiva 52%
Paracrestal 6%
Vestibulumplastik 26%
Spaltlappen 16%
Stanzen 0%
2002 2007
Mitte keratin. Gingiva 65% 61%
Paracrestal 25% 13%
Vestibulumplastik 0% 0%
Spaltlappen 10% 10%
Stanzen 13%
Mitte Kieferkamm 3%
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S. Schmidinger, T. Schneider | Studienvergleich 2002/2007224
DVT-Aufnahmeeines sofort-belastetenSofort-implantates.
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© Deutscher Ärzte-Verlag Köln | zzi | Z Zahnärztl Impl | 2007;23(3) ■
13.) Sofortbelastung:
13a) Wie wichtig ist Sofortbelastung in Ihrer Praxis?
Auch hier hat sich etwas geändert: Auch wenn die Sofortbe-
lastung nicht so häufig angewandt wird, hat sie dennoch an
Wichtigkeit zugenommen. Hier mag hereinspielen, dass die
Kriterien auch außerhalb der klassischen Ledermann-Situa-
tion klarer sind für den Erfolg. Auch in der Literatur wurden
in den letzten Jahren gute Erfolge der Sofortbelastung in ver-
schiedenen Indikationen beschrieben [2, 4, 5, 9, 12].
13b) In welchen Situationen kommt eineSofortbelastung in Frage?
13c) Ab welcher Primärstabilität kommt Sofort-belastung in Frage? z.B. Oberkiefer-Front,Implantatdurchmesser: 4,5 mm, Länge: 13 mm;
Bei den Ergebnissen dieser neuen Frage fällt auf, dass nahezu
alle Ratschen nur eine Kalibrierung bis 30 Ncm aufweisen.
Das bedeutet, dass darüber liegende Werte „gefühlt“ sind,
oder dass hier maschinell eingedreht wird, wobei das maschi-
nelle Eindrehinstrument an seinem Kopfende dabei leicht
verformt werden kann.
13d) Wie wichtig ist die Sofortbelastung deszahnlosen Unterkiefer in Ihrer Praxis?
Hier hat sich nur wenig geändert: Auch 30 Jahre nach Leder-
manns hervorragend dokumentierter Einführung dieser Tech-
nik scheinen Alternativen, die eine unbelastete Einheilungs-
phase benötigen (Kugelkopf, Teleskop, Magnet, etc.) in der
Mehrheit der Fälle verwendet zu werden.
14.) Thema Augmentation:
Beim Setzten eines 13 mm langen Implantates entsteht vesti-
bulär ein vertikaler Defekt on ca. 6 mm Höhe.
14a) Was verwenden Sie zur Deckung? (Mehrfachnennung möglich)
Nur wenige benutzen Knochenersatzmaterial alleine. Die
meisten vertrauen doch noch auf die osseoinduktive Wirkung
des Eigenknochens und nutzen das Ersatzmaterial als Platz-
halter und/oder als Resorptionsschutz. Die seit vielen Jahren
propagierten knochenbildenden Proteine sind offensichtlich
noch nicht praxisreif.
14b) Welche Membran verwenden Sie?
2007
Keine, nur Periost 6
Resorbierbare Membran 19
Nicht resorbierbare Membran 5
2007
Nichts 0%
Eigenknochen 12%
Knochenersatzmaterial 4%
Knochen und Ersatzmaterial gemischt 18%
2002 2007
Wichtig 30% 35%
Selten angewandt 70% 61%
Vermeide ich 0% 4%
10-15 Ncm 0
15-20 Ncm 0
20-30 Ncm 15
ab 30 Ncm 9
Ästhetische Zone 7%
UK interforaminal 17%
Nur Seitenzahnbereich 1%
Wenn möglich immer 1%
Vermeide Sofortbelastung 10%
Hängt vom Durchmesser ab 5%
Hängt von Länge ab 6%
Hängt von Primärstab ab 1%
2002 2007
Wichtig 10% 27%
Selten angewandt 60% 54%
Vermeide ich 30% 19%
S. Schmidinger, T. Schneider | Studienvergleich 2002/2007 225
Implantatratsche mit Drehmomentbegrenzung.
216-227.qxd 29.08.2007 13:07 Seite 225
In der Mehrzahl werden resorbierbare Membranen verwendet.
14c) Aus welcher Region gewinnen sie Knochen?
Diese Frage wurde 2007 zum ersten Mal gestellt (Mehrfach-
nennung möglich). Die Mehrzahl benutzt den aufsteigenden
Ast des Unterkiefers als Spenderregion – wohl wegen des
unproblematischen Zuganges.
Das Kinn scheint wegen der Gefahr von Sensibilitätsstörun-
gen seltener Verwendung zu finden. Die Entnahme aus der
Hüfte wird wohl nur bei großen Defekten angewandt, die
Tibia wird trotz einfachen Zuganges und guter Knochenqua-
lität nur selten verwendet.
15.) Thema Anzahl der Implantate:
Es steht im Unterkiefer-Seitenzahnbereich der Zahn 44 als
endständiger Zahn bei natürlicher Gegenbezahnung bis zum
Zahn 17. Der Zahn 44 ist klinisch fest, vital und hat eine klei-
ne okklusale Füllung. Der Interokklusalabstand beträgt im
Freiendabschnitt 5 mm bis 6 mm. Zum Mandibularkanal
bestehen 14 mm Abstand. Die Breite des Kieferkamms lässt
4,3 mm dicke Implantate zu. Die mundhygienebewusste
Patientin hat nicht im Lotto gewonnen. Welche Art der Ver-
sorgung schlagen Sie vor?
Hier hat sich das Verhalten der Kollegen dramatisch verän-
dert: Die Implantatbrücke auf zwei verhältnismäßig großen
Implantaten (180 mm 2 Oberflächen) scheint eine ausrei-
chende Sicherheit für einen Langzeiterfolg zu gewährleisten.
16.) Abstand der Implantate zueinander:
Hier hat sich den Zahlen nach einiges geändert, aber wenn
man die Dimensionen anschaut, in denen sich das ganze
bewegt, dann hat sich die „Natur“ durchgesetzt, d. h. der
Abstand der Zähne zueinander im natürlichen Gebiss ist mit
seiner spezifischen Anatomie wohl auch für den Implantatab-
stand zuträglich.
Fazit:
In den vergangenen fünf Jahren hat sich also einiges in der
kleinen Welt der Implantologie getan. Trends haben sich ver-
stärkt (Verblockung minus, Einzelzahn plus) und Ideen wer-
den ausprobiert (durchmesserreduzierte Aufbauten). Über
einige Themen herrscht Einigkeit unter den Experten
(Kontraindikationen), bei ein paar Themenkomplexen wer-
den sehr unterschiedliche Wege vertreten (z. B. Okklusion).
Beim Literaturstudium zu diesen Fragen fällt auf, dass nur
wenig fundierte Forschungsergebnisse vorliegen (z. B. Kontra-
indikationen). Insbesondere fehlen Langzeituntersuchungen
an einer wirklich großen Anzahl von Implantaten. Gerade
deshalb ist das Ergebnis dieser Befragung interessant. Die
praktische Erfahrung von 26 erfahrenen Kollegen mit 15.000
Implantaten pro Jahr gibt dem Leser doch eine Orientierungs-
hilfe bei der Behandlung, die die Wissenschaft, zumindest im
Moment; bei den so genannten „weichen“ Daten nicht ver-
mitteln kann.
2002 2007
Hängt von proth. Situation ab (neu) 14%
>1mm 10% 4%
>2mm 70% 39%
>3mm 10% 39%
≥4mm 10% 4%
2002 2007
3-4 Impl., Einzelkronen 40% 19%
3-4 Impl., verblockte Kronen 50% 15%
2 Impl. bei 45/47, Brücke ohne 44 10% 66%
1 Impl., Brücke fest zementiert bei 44 0% 0%
1 Impl., Geschiebe bei 44 0% 0%
2007
Linea obliqua externa, aufsteigender Ast 22
Kinn 8
Kalotte 0
Hüfte 5
Tibia 2
Resorbierbare Membran Nichtresorbierbare Membran
Bio-Gide® 10 Titan BoneShield Frios® 4
Kollagen 3? Cytoplast® 1
Tutoplast® 1
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S. Schmidinger, T. Schneider | Studienvergleich 2002/2007226
Korrespondenzadresse:
Dr. Sebastian SchmidingerDr. Tobias SchneiderHauptstraße 2682229 Seefeld/ Oberbayern
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© Deutscher Ärzte-Verlag Köln | zzi | Z Zahnärztl Impl | 2007;23(3) ■
S. Schmidinger, T. Schneider | Studienvergleich 2002/2007
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Literatur
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■ © Deutscher Ärzte-Verlag Köln | zzi | Z Zahnärztl Impl | 2007;23(3)
„Wer ein großes Ziel erreichen möchte,
muss sich mental vorbereiten.“ Zur
Eröffnung des Symposiums berichtete
der österreichische Bergsteiger Reinhold
Messner, wie er während seiner Allein-
besteigung des Mount Everest ohne
Sauerstoff in eine Gletscherspalte gefal-
len war. Er beschloss, wegen der
schwierigen Wetterlage die Expedition
im Falle seines Überlebens abzubre-
chen. Messner konnte sich retten, ver-
gaß seinen Vorsatz – und setzte den
Aufstieg fort. Seinen unbedingten
Willen führte er darauf zurück, dass er
sich über einen Zeitraum von zwei Jah-
ren Tag für Tag auf sein Ziel konzen-
triert hatte.
Die Rekonstruktion von Knochen
und Weichgewebe ist ein weniger spek-
takuläres Unterfangen. Doch nannte
Messner mit der mentalen Vorbereitung
ein Prinzip, das auch für die Regenera-
tion gilt: Der Erfolg einer chirurgischen
Maßnahme hängt zu 75 % von der
richtigen Therapie-Entscheidung und
anderen nicht-technischen Faktoren ab
– und nur zu 25 % vom Geschick des
Behandlers [6]. Eine fundierte Indika-
tionsstellung, Methodik und Material-
auswahl ist daher von größter Bedeu-
tung.
Volumenerhalt nachExtraktionen
Nach Extraktionen wird Knochen und
in der Folge bedeckendes Weichgewebe
abgebaut [1]. Dieser Gewebeverlust ist
offenbar genetisch festgelegt und beein-
trächtigt in vielen Fällen das ästhetische
Ergebnis einer nachfolgenden Implan-
tat- oder Brückenversorgung. Das Ein-
bringen von Knochen oder Ersatzmate-
rialien unmittelbar nach der Zahnent-
fernung soll den Volumenverlust und
nach Möglichkeit den Knochenabbau
aufhalten. Hierfür wurde eine ganze
Reihe von Materialien mehr oder weni-
ger erfolgreich getestet [3].
Mit einem kollagenhaltigen natür-
lichen Knochenmineral (Bio-Oss Colla-
gen, Geistlich Biomaterials) gelingt es
nach ersten tierexperimentellen Stu-
dienergebnissen, das Weichgewebe
effektiv zu stützen und einer Verkür-
zung der Epitheldecke über dem Defekt
entgegenzuwirken [4]. Auch der alveo-
läre Knochen wird durch diese Maß-
nahme offenbar stabilisiert [7].
In Monaco wurden diese Beobachtun-
gen durch eine neue, noch nicht publi-
zierte Untersuchung aus der Arbeitsgrup-
pe des emeritierten Professors Jan Lindhe
(Göteborg, Schweden) untermauert.
Prof. Dr. Lindhe ist einer der führenden
Forscher auf dem Gebiet der periimplan-
tären Gewebe. Im Tierversuch (Hund)
konnte er nachweisen, dass das Volumen
im koronalen Drittel der Alveole durch
Einbringen von Bio-Oss Collagen in die
Alveole und über die bukkale Knochenla-
melle vollständig erhalten bleibt. Die
Weichgewebsdecke über der Alveole
blieb bis drei Monate nach der Extrak-
tion stabil, im Gegensatz zur Kontroll-
gruppe ohne Socket Preservation.
Der als Bundle Bone bezeichnete
Anteil der bukkalen Knochenlamelle, in
den desmodontale Fasern einstrahlen,
resorbiert nach Extraktionen und wird
nur teilweise durch Geflechtknochen
ersetzt. Da der krestale Anteil der bukka-
len Lamelle vollständig aus Bündelkno-
chen bestehen kann, tritt häufig ein
vertikaler Verlust auf (im Hundemodell
durchschnittlich 1,3 mm Abbau). Dieser
Verlust konnte im Tierversuch durch die
Füllung der Alveole mit Bio-Oss Colla-
gen zum Teil kompensiert werden.
Prof. Lindhes Ergebnisse werden von
einer Arbeitsgruppe aus München
(Deutschland) bestätigt, die in Monaco
für ihr wissenschaftliches Poster den
Preis der Osteology-Foundation erhielt
(Fickl und Mitarbeiter, Arbeitsgruppe
Hürzeler). Die klinische Bedeutung die-
ser Beobachtungen ist darin zu sehen,
dass die Knochenresorption teilweise
aufgehalten wird und bei einer späteren
Implantation oder Augmentation mehr
Gewebe für die plastische Deckung zur
Verfügung steht.
Der Volumenerhalt gelang laut Prof.
Lindhe unter der Voraussetzung, dass das
Koagulum auf Höhe der alveolären Kno-
chenkante stabilisiert werden konnte,
J.H. Koch1
Neue Strategien für die periimplantäreRegeneration5. Internationales Osteology Symposium mit Schwerpunkt Weichgewebs-management
TAGUNGSBERICHT228
Wer Gewebe erfolgreich regenerieren will, benötigt ein klares Konzept. Das notwen-dige Wissen holten sich rund 2.500 Teilnehmer beim Internationalen Osteology
Symposium vom 10. bis 12. Mai 2007 in Monaco. Anerkannte Experten aus aller Welt verrie-ten dort ihre Rezepte für ein zuverlässiges ästhetisches Gewebemanagement. Neben neuenErgebnissen zum Thema Alveolenerhaltung wurden experimentelle Materialien zum Ersatzvon Bindegewebstransplantaten vorgestellt.
1 Dental Text and Consultancy Services, Parkstr. 14, 85356 Freising
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© Deutscher Ärzte-Verlag Köln | zzi | Z Zahnärztl Impl | 2007;23(3) ■
die Weichteile dicht vernäht und eine
Infektionskontrolle durchgeführt wurde.
In einem weiteren Referat zum Thema
Alveolenerhaltung zeigte Dr. Karl-Ludwig
Ackermann, niedergelassen in Filderstadt
(Deutschland), dass die Anwendung von
Bio-Oss Collagen auch ohne Deckung
mit Weichgewebe oder Membranen und
ohne antibiotische Prophylaxe zuverläs-
sig gelingen kann. Bei mehr als 100
Alveolen kam es nur in vier Fällen zu
entzündlichen Beschwerden, die sich
gut therapieren ließen. Volumetrische
Veränderungen wurden für diese Metho-
de noch nicht untersucht.
Weichgewebe ist das Ziel …
The tissue is the issue – das Weichgewe-
be ist das Ziel. Stabiler Knochen bildet
die Grundlage für eine gesunde, natür-
lich wirkende Gingiva. Damit der Kno-
chen kontrolliert und geschützt regene-
rieren kann, gibt es Membranen. Idea-
lerweise werden diese laut Prof. Dr. Jür-
gen Becker (Universität Düsseldorf,
Deutschland) frühzeitig in das umlie-
gende Bindegewebe integriert und
schirmen das gingivale Gewebe über
der Membran nur solange vom Kno-
chen ab wie notwendig. Als Beispiel
nannte Prof. Becker die Kollagenmem-
bran Bio-Gide (Geistlich Biomaterials).
Die natürliche Struktur unvernetzter
Kollagenmembranen führt aber auch zu
einem schnelleren Abbau, der nach bis-
heriger Meinung nicht in allen Indika-
tionen erwünscht war. Um die Barriere-
funktion zu verlängern, wurden daher
im Tiermodell verschiedene experimen-
telle und kommerziell erhältliche Kolla-
genmembranen mit vernetzter Struktur
getestet [8]. Mit zunehmendem Vernet-
zungsgrad nahm die Gewebeintegration
der Membranen ab.
Klinisch fand Prof. Becker für eine
experimentelle vernetzte Kollagen-
membran, dass bei Dehiszenzen auch
das Entzündungsrisiko anstieg. Dehis-
zenzen traten auch außerhalb des
Nahtbereichs auf und die Membran
musste in einigen Fällen entfernt wer-
den. Prof. Beckers Schlussfolgerung:
„Mit einer natürlichen Kollagenmem-
bran wie der Bio-Gide erreichen wir
J. H. Koch | Neue Strategien für die periimplantäre Regeneration
Abbildung 1 „Beigroßen Zielen ist diementale Vorbereitungentscheidend.“ Rein-hold Messner berich-tete über Grenzerfah-rungen im Berg.
Abbildung 2 Unter-suchte den Einflusseines kollagenhalti-genKnochenersatzmaterials auf die Heilung vonExtraktionsalveolen:Prof. Dr. Jan Lindhe.
228-234.qxd 29.08.2007 14:33 Seite 229
eine gute Knochenregeneration und
-kontur. Diese Membran ist offenbar
nur schwer zu verbessern.“
Die eher ungünstigen Ergebnisse für
die kreuzvernetzten Membranen, wur-
den von zwei Arbeitsgruppen der schwei-
zerischen Universitäten Bern (Bornstein,
Arbeitsgruppe Buser) und Zürich bestätigt
(Annen, Arbeitsgruppe Jung und Häm-
merle). Auch in diesen noch nicht publi-
zierten Studien wurden Dehiszenzen
festgestellt, die die Knochenregeneration
beeinträchtigten. Zudem zeigte sich trotz
der verlängerten Barrierefunktion keine
deutliche Verbesserung in der Knochen-
regeneration im Vergleich zu einer natür-
lichen, unvernetzten Kollagenmembran.
Die Autoren folgerten, dass die biologi-
schen Probleme mit dem Vernetzungs-
grad zunehmen.
Offene Membran für mehrkeratinisierte Gingiva
Eine ausreichend breite und dicke
keratinisierte Gingiva um Zähne oder
Implantate hat, laut Prof. Dr. Massimo
Simion, Universität Milano (Italien),
eine Reihe von Vorteilen: bessere
ästhetische Ergebnisse, leichtere Lap-
penbildung, weniger Weichgewebs-
schrumpfung, weniger Plaque auf den
Restaurationen und dadurch auch
weniger Parodontitis oder Periimplan-
titis. Prof. Simion, einer der wissen-
schaftlichen Leiter des Symposiums,
nannte unterschiedliche Zeitpunkte,
zu denen eine Verbesserung der
Weichgewebssituation möglich sei.
Nach der Extraktion könne Material
im Sinne einer Alveolenerhaltung ein-
gebracht werden. Zum Zeitpunkt der
Implantatfreilegung ließen sich Roll-
Lappen-Techniken, Bindegewebstrans-
plantate und apikale Verschiebelappen
einsetzen.
Hier stelle sich die Frage, ob Bindege-
webstransplatate nicht durch kommer-
ziell erhältliche Materialien ersetzt wer-
den könnten. Zu beachten seien die
Breite des erzielbaren keratinisierten
Gewebes, die Gewebsspezifität, die Inte-
gration und die Kosten. Prof. Simions
Arbeitsgruppe testete eine neue, offen
einheilende Membran. Diese ist dicker
als die Bio-Gide, weist aber strukturelle
Unterschiede auf. Für eine verbesserte
Weichgewebsheilung wurde in der kli-
nischen Testung unterhalb der Mem-
bran der Wachstumsfaktor Platelet Deri-
ved Growth Factor (PDGF) eingesetzt,
der nachweislich die Regeneration von
Binde- und Knochengewebe fördert.
Prof. Simion untersuchte die Mem-
bran u. a. für die Korrektur ästhetisch
störender Weichgewebe nach Distrak-
tion oder Augmentation bei weitspan-
nigen Defekten. Ziel war es, die muko-
gingivale Grenze zu verlagern. Prof.
Simion: „Die Ästhetik ist nicht perfekt,
aber sehr gut.“ Prof. Dr. Carlo
Maiorana, ein Mailänder Kollege Prof.
Simions, verwendete die Membran im
stark atrophischen Oberkiefer und
stellte eine gute Augmentation der
keratinisierten Gingiva in Höhe und
Dicke fest, die mit der Kontrollseite
(Vestibulumplastik) vergleichbar war.
Eine vorläufige Bewertung der Mem-
bran mit Indikationsempfehlungen ist
■ © Deutscher Ärzte-Verlag Köln | zzi | Z Zahnärztl Impl | 2007;23(3)
J. H. Koch | Neue Strategien für die periimplantäre Regeneration230
Abbildung 3 Ungünstige Heilungsverläufe nach Dehiszenzen: Prof.Dr. Jürgen Becker untersuchte künstlich vernetzte Kollagenmembranen.
Abbildung 4 Erste Ergebnisse zu einer offen einheilenden Kollagen-membran: Prof. Dr. Massimo Simion.
Abbildung 5 „Bei Sofortimplantationen besteht ein unkalkulierbaresRisiko für Rezessionen“, betonte Prof. Dr. Christoph Hämmerle.
Abbildung 6 Alloplastischer Ersatz für Bindegewebstransplantate?Dr. Ronald Jung sieht noch Forschungsbedarf.
228-234.qxd 29.08.2007 14:34 Seite 230
© Deutscher Ärzte-Verlag Köln | zzi | Z Zahnärztl Impl | 2007;23(3) ■
laut Prof. Simion frühestens in einem
Jahr zu erwarten.
Bindgewebstransplantate vermeiden?
Nicht immer sind Implantationen in
Verbindung mit Knochenaugmentatio-
nen die optimale Therapie für Zahnlü-
cken. So lässt sich die vertikale Dimen-
sion zahnloser Kieferabschnitte je nach
klinischer Situation mithilfe von Binde-
gewebstransplantaten korrigieren. Der
Bereich wird anschließend mit konven-
tionellen oder implantatgetragenen
Brücken versorgt. Für Weichgewebsaug-
mentationen sind jedoch laut Dr.
Ronald Jung, Universität Zürich, dicke
Bindegewebstransplantate notwendig,
die zu Komplikationen wie Blutungen,
Infektionen oder postoperativen
Schmerzen führen können.
Um dies zu vermeiden, wird zurzeit
eine Kollagenmatrix untersucht, die
den Einsatz körpereigener Transplanta-
te erübrigen soll. Für Weichgewebsinte-
gration, Menge und Farbe sowie Textur
des keratinisierten Gewebes und die
Handhabung des Materials ermittelten
Dr. Jung (Tiermodell, in Zusammenar-
beit mit Prof. Dr. Markus Hürzeler, Publi-
kation in Vorbereitung) und Lorenzo
(klinisch, Arbeitsgruppe Prof. Dr. Maria-
no Sanz, Studie Arbeit) sehr gute Ergeb-
nisse. Da jedoch die Dicke des regene-
rierten Gewebes im Gegensatz zu auto-
logen Transplantaten nicht verbessert
werden konnte, befindet sich zurzeit
eine mechanisch stärker belastbare Kol-
lagenmatrix in der Erprobung.
Die Arbeitsgruppe von Dr. Jung unter-
suchte außerdem, ob Bindegewebstrans-
plantate einen Einfluss auf die rote
Ästhetik implantatgetragener Restaura-
tionen haben (Jung, Studie in Druck).
Als wichtigstes Ergebnis wurde gefun-
den, dass bei einer Gewebsdicke von
mehr als 2 mm keine signifikanten gin-
givalen Farbunterschiede bei Verwen-
dung von Vollkeramik- oder Titan-Abut-
ments vorhanden sind. Da bei Vollkera-
mik-Abutments kein wahrnehmbarer
Unterschied zwischen transplantierten
und nicht transplantierten Regionen
festzustellen war, scheinen ästhetisch
motivierte Transplantate zur Verdi-
ckung des bukkalen Bindegewebes vor
allem bei Verwendung von Titan-Abut-
ments sinnvoll zu sein.
J. H. Koch | Neue Strategien für die periimplantäre Regeneration
Abbildung 7Implantiert bei 90 %aller Augmentationensimultan: Prof. Dr.Daniel Buser.
Abbildung 8 Aug-mentiert vor ästhe-tisch relevantenImplantationenimmer den bukkalenKnochen: Dr. UeliGrunder.
228-234.qxd 29.08.2007 14:34 Seite 231
Voraussagbare Ästhetik nurmit Augmentation
Laut Prof. Dr. Daniel Buser, Leiter der Kli-
nik für Oralchirurgie an der Universität
Bern, ist für sichere Implantatversorgun-
gen im ästhetischen Bereich fast immer
eine Augmentation notwendig. Grund
sei, dass die bukkale Knochenlamelle im
Frontzahnbereich meist nur zirka 1 mm
dünn ist und nach der Extraktion sehr
häufig durch Resorption zumindest im
koronalen Abschnitt verloren geht [2].
Ohne Augmentation erfolgten Rezessio-
nen, die das ästhetische Ergebnis gefähr-
deten. Studien, die dies belegen, seien
leider noch nicht vorhanden.
Mehr als 90 % seiner Augmentatio-
nen führt Prof. Buser zeitgleich mit der
Implantation durch. Bei den restlichen
10 % der Augmentationen, die in der
Regel größere Lücken betreffen, erfolgt
die Implantation nach Einheilung des
Augmentats in einem zweiten Schritt
(staged approach). Als Materialien ver-
wendet er ein Gemisch von autologem
und xenogenem Knochen (Bio-Oss,
Geistlich Biomaterials) und eine Kolla-
genmembran (Bio-Gide).
Er erreicht damit mit hoher Sicher-
heit gute, wenn auch nicht immer per-
fekte ästhetische Ergebnisse. Infektio-
nen seien ebenso wenig zu beobachten
wie Rezessionen, der Knochen bleibe
über Jahre stabil. Eine Studie mit 45
Patienten dokumentiert den Langzeit-
erfolg der Methode (Buser, Publikation
in Vorbereitung); eine weitere, prospek-
tive Studie läuft derzeit.
Noch weiter geht Dr. Ueli Grunder,
niedergelassen in Zollikon, Schweiz. Er
betonte in Monaco, dass die in der Lite-
ratur empfohlenen 5 mm Abstand zwi-
schen zwei Implantaten im Frontzahn-
bereich nur selten erreichbar seien. Um
den interimplantären Knochen zu hal-
ten, müsse der Praktiker deshalb dreidi-
mensional denken und in 100 % der
ästhetisch relevanten Fälle den bukka-
len Knochen augmentieren.
Als Richtwert nennt Dr. Grunder eine
Knochendicke von 3 mm bis 4 mm.
Nach seiner umfangreichen Erfahrung
sei nur so die Ernährung des interim-
plantären Knochens gewährleistet.
Anderenfalls sei immer ein Knochenab-
bau von rund 2 mm zu erwarten, der
häufig erst nach Jahren auftrete [5]. Fol-
ge sei ein Verlust der natürlichen Kno-
chenkontur und ein Schatten, der das
ästhetische Ergebnis beeinträchtige.
Kombination von zwei Membranen
Für eine sichere Weichgewebsästhetik
eröffnet Dr. Grunder den Situs ohne ver-
tikale Inzisionen und mobilisiert den
bukkalen Spaltlappen bis in die Tiefe
und unter Berücksichtigung des Mus-
kelansatzes. Um die dreidimensionale
Ausdehnung des Augmentats vorauszu-
planen, verwendet er eine steife, nicht
resorbierbare Membran (ePTFE) in Ver-
bindung mit Bio-Oss Collagen.
Da dieser Membrantyp nach einer
noch nicht publizierten Untersuchung
von Dr. Grunder in knapp 9 % der Fälle
exponiert und aufgrund ungünstiger
Heilung zu ästhetischen Problemen
führen kann, platziert der Ästhetikspezi-
alist darüber eine Kollagenmembran
(Bio-Gide). Diese verbessere durch
ihre natürlichen, gewebefreundlichen
Eigenschaften die Einheilung und diene
quasi als Sicherheitsgurt. Die Voraussag-
barkeit seiner Technik dokumentierte
Dr. Grunder mit zahlreichen gelungenen
Vorher-Nachher-Beispielen.
Um die Erfolgsrate zu optimieren,
wird von führenden Implantologen eine
Risikoanalyse empfohlen. Damit ließen
sich problematische Fälle bereits im Vor-
feld erkennen und entsprechende Maß-
nahmen einleiten [6]. In einem separa-
ten Workshop empfahl Prof. Dr. Chris-
toph Hämmerle, Universität Zürich, eine
Einteilung in einfache, fortgeschrittene
und komplexe Fälle (SAC-Klassifizierng
der Schweizerischen Gesellschaft für
Implantologie). Eine offene Einheilung
von Implantaten ist laut Prof. Hämmerle
nur bei dickem Weichgewebstyp zu emp-
fehlen. Prof. Buser gibt zu bedenken, dass
Sofortimplantationen ein nicht kalkulier-
bares Risiko für Rezessionen darstellen.
Zukunft eingebaut
Alloplastischer Ersatz für Knochen- und
Weichgewebe, resorbierbare Membranen
mit Platzhalterfunktion, bioaktive Ersatz-
materialien oder extraoral erzeugtes
Gewebe: Die Referenten sagten in Mona-
co klar und deutlich, was sie sich für die
Zukunft wünschen. Entsprechend diesen
Vorgaben wird intensiv geforscht, wobei
die Zusammenarbeit zwischen weltwei-
ten Zentren und der Industrie mit Ver-
mittlung der Osteology Foundation
offenbar sehr fruchtbar ist. So zeigte in
Monaco eine Reihe von Forschergrup-
pen, wie die Modifikation von Knochen-
ersatzmaterial oder Membranen mit
■ © Deutscher Ärzte-Verlag Köln | zzi | Z Zahnärztl Impl | 2007;23(3)
J. H. Koch | Neue Strategien für die periimplantäre Regeneration232
Abbildung 9 „Tissue Engineering ahmt natürliche Vorgänge imKörper nach“, erläuterte Prof. Dr. Dr. Hendrik Terheyden.
Abbildung 10 Nannte Forschungsschwerpunkte bei der biologi-schen Funktionalisierung von Membranen, Knochenersatzmaterialienund Implantaten: Prof. Dr. Dr. Henning Schliephake.
228-234.qxd 29.08.2007 14:34 Seite 232
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Wachstums- und Differenzierungsfakto-
ren die Regeneration beschleunigen und
sicherer machen kann.
Prof. Dr. Dr. Hendrik Terheyden, Uni-
versität Kiel (Deutschland), betonte in
seinem Vortrag, dass Tissue Engineer-
ing kein naturfremdes Prinzip sei, son-
dern die körpereigenen Potenziale nut-
ze und natürliche Vorgänge nachahme.
Während die Erfolgsaussichten von in
vitro kultivierten Geweben nach seiner
Einschätzung wegen fehlender Gefäß-
versorgung der Implantate eher gering
seien, sieht er ein großes Zukunftspo-
tenzial für verschiedene Wachstums-
und Differenzierungsfaktoren, vor
allem für Bone Morphogenetic Proteins
(BMPs). Auch das Potenzial von mesen-
chymalen Stammzellen in der Kno-
chenregeneration wird zurzeit klinisch
getestet. Entscheidend ist laut Prof. Ter-
heyden immer eine gute Perfusion des
implantierten Materials oder Gewebes
Als Trägermaterial für regenerations-
fördernde Faktoren oder Zellen werden
verschiedene Knochenersatzmateria-
lien getestet, z. B. Kollagenschwamm,
Beta-TCP, Polylactid-Glykolid-Polyme-
re, Bio-Oss und Bio-Oss Collagen. Die
biofunktionale Struktur, die langsame
Resorption und die Volumenstabilität
von xenogenem Knochenmineral (Bio-
Oss), scheinen sich als Vorteil zu erwei-
sen. So fanden Roland Jung und Mitar-
beiter bereits im Jahr 2003 in einer kli-
nischen Studie, dass rhBMP-2 die Rei-
J. H. Koch | Neue Strategien für die periimplantäre Regeneration
Abbildung 11 „Was ist der nächste Schritt?“ Praktische Workshops ergänzten in Monacodas Vortragsprogramm. (Fotos: Osteology Foundation)
Osteology Grant Session
Von Angiogenese und ResorptionsschutzIn einem separaten Sitzungsabschnitt präsentierten Wissenschaftler erste Ergebnissevon Studien, die durch die Osteology Foundation unterstützt wurden. Die Rolle derAngiogenese für die Knochenbildung bei Augmentation periimplantärer Dehiszenz-defekte mithilfe unterschiedlicher Membranen untersuchte Dr. Frank Schwarz (Univer-sität Düsseldorf). Er stellte fest, dass eine frühzeitige Durchsprossung der Membranmit Blutgefäßen die Knochenregeneration im peripheren Wundbereich förderte.
Eine weitere interessante Entdeckung machte Dr. Paolo Amerio (Universität Chieti,Italien). So könnten Cytokine, die während der Knochenregeneration an Bio-Oss-Partikel binden, für die verzögerte Resorption des Materials verantwortlich sein.Dies würde das günstige Verhalten des Materials beim Remodeling erklären.Außerdem könnte es für den gezielten Einsatz von Bio-Oss bei bestimmten Patien-tengruppen genutzt werden, die von einer langsamen Resorption profitieren. Hier-zu zählen Erkrankungen mit beschleunigtem Turnover, z. B. rheumatoide Arthritis.
Dr. Björn Möller (Universität Kiel) zeigte, dass die Beschichtung einer Kollagen-membran (Bio-Gide) mit Biphosphonaten das darunterliegende Gewebe vorResorption schützt. Gleichzeitig wurde allerdings die Remodelingrate an derGrenze zwischen autologem Knochenblock und ortsständigem Knochen redu-ziert. Dr. Möller führte dies auf die verwendete hohe Konzentration der Biphos-phonate zurück. Weitere Studien sind notwendig, um eine geeignete Wirkstoff-konzentration und einen möglichen klinischen Nutzen einschätzen zu können.
228-234.qxd 29.08.2007 14:35 Seite 233
fung des Knochens und die Kontaktrate
zwischen Knochen und Bio-Oss bei
Augmentationen verbessert.
Als Wachstumsfaktoren für implan-
tologische Indikationen haben sich laut
Dr. Brad McAllister, Portland (USA), vor
allem BMPs, für parodontologische
Anwendungen Platelet Derived Growth
Factor (PDGF) bewährt. Weitere Stu-
dien sind jedoch nach Meinung ver-
schiedener Referenten notwendig, um
sinnvolle Indikationen für Wachstums-
faktoren zu definieren.
Membranen undWachstumsfaktoren
Wachstumsfaktoren könnten auch in
Verbindung mit Membranen und osseo-
integrierten Implantaten die Knochen-
und Weichgewebsregeneration fördern.
Prof. Dr. Dr. Henning Schliephake, Univer-
sität Göttingen (Deutschland), stellte
unterschiedliche Forschungsansätze vor,
darunter die Beschichtung von Implan-
taten mit Kollagen und BMPs und die
Dotierung einer resorbierbaren Mem-
bran mit Fibroblast Growth Factor
(FGF). Letztere bewirkte bei Diabetespa-
tienten eine ähnliche Knochenheilungs-
rate wie bei gesunden Patienten [9].
Andere, neue Ergebnisse sprechen
dafür, dass Membranen in Kombination
mit Wachstumfaktoren osteogenetische
Zellen aus dem Periost abschirmen und
die Regeneration eher behindern als för-
dern könnten. So erläuterte Dr. Isabella
Rocchietta von der Universität Milano,
dass Blockaugmenationen in Verbin-
dung mit dem Wachstumsfaktor PDGF
besser ohne als mit einer nicht resor-
bierbaren Membran funktionierten [10].
Dabei wurde der Wachstumsfaktor mit
einem natürlichen Knochenersatzmate-
rial in Blockform verwendet.
Prof. Dr. William Giannobile, Univer-
sität Michigan (USA), präsentierte neue
Methoden des parodontalen Tissue
Engineering. Dabei werden niedrige
Dosen PDGF in Verbindung mit einer
nanofibrösen Matrix getestet. Mithilfe
von Mikro-Computertomografien und
CAD-Herstellungsverfahren werden
patientenspezifisch passgenaue Gerüste
erzeugt. Diese können mit Wachstums-
faktoren, Stammzellen oder mit Vekto-
ren beladen werden. Vektoren sind Trä-
ger für DNA in der Gentherapie.
Vielseitige Einsatz-möglichkeiten
Als Indikationen für bovines Knochen-
mineral, gegebenenfalls in Kombina-
tion mit natürlichen Kollagenmembra-
nen, wurden in Monaco neben kleine-
ren periimplantären Maßnahmen, ver-
tikalen Augmentationen und Alveolen-
erhaltung viele weitere Indikationen
genannt. Verschiedene Referenten
hoben die gut dokumentierte Eignung
von Bio-Oss als Knochenersatzmaterial
beim Sinuslift hervor.
Dennoch reicht nach Meinung von
Dr. Franck Renouard, niedergelassen in
Paris und neben Prof. Simion wissen-
schaftlicher Leiter des Symposiums, die
Evidenz für verschiedene Aspekte der
Sinusboden-Augmentation aus Sicht
des Praktikers noch nicht aus. Wichtige
Aspekte wie Sinusform, Dicke der Kno-
chenwand, Beschaffenheit der Schleim-
haut und auch Materialfragen müssten
besser untersucht werden.
In der gesteuerten Geweberegenera-
tion hat sich offenbar ebenfalls die
Kombination von Bio-Oss oder Bio-Oss
Collagen mit der Bio-Gide Membran
bewährt. Dr. Giulio Rasperini, niederge-
lassen in Piacenza (Italien), zeigte ästhe-
tisch überzeugende Fälle, auch in Kom-
bination mit orthodontischer Behand-
lung. Die Praxis des Referenten war
eines der Zentren, welches die Daten für
die GTR-Multizenterstudie von Prof. Dr.
Maurizio Tonetti lieferte [11]. Dr. Rasperi-
ni hob hervor, dass die Chance, mithilfe
der gesteuerten Geweberegeneration
einen signifikanten Attachmentgewinn
zu erreichen, doppelt so hoch sei wie
mit Lappenoperationen.
Schlussfolgerungen
Neue Forschungsergebnisse wurden
beim 5. Osteology Symposiums vor
allem auf den Gebieten Weichgewebs-
management, Alveolenerhaltung und
Wachstums- und Differenzierungsfakto-
ren präsentiert. Neben der Wissenschaft
kamen auch praxisrelevante Informatio-
nen nicht zu kurz. „Linking science with
practice in regeneration“, das Motto der
im Jahr 2003 gegründeten Osteology
Foundation, wurde mit Leben erfüllt
und in die Realität umgesetzt. Die men-
tale Vorbereitung auf das nächste große
therapeutische Ziel wird den Symposi-
umsteilnehmern sicher leicht fallen.
J. H. Koch, Freising
■ © Deutscher Ärzte-Verlag Köln | zzi | Z Zahnärztl Impl | 2007;23(3)
J. H. Koch | Neue Strategien für die periimplantäre Regeneration234
1. Araujo MG, Wennstrom JL, Lindhe J:Modeling of the buccal and lingualbone walls of fresh extraction sites fol-lowing implant installation. Clin OralImplants Res 2006;17:606-614
2. Botticelli D, Berglundh T, Lindhe J:Hard-tissue alterations followingimmediate implant placement inextraction sites. J Clin Periodontol2004;31:820-828
3. Buch R, Wagner W, Reichert T: Alveo-lar Ridge Preservation. Eine Literatur-übersicht. Z Zahnärztl Impl2005;21(1):30-37
4. Cardaropoli G, Lekholm U, Wenn-strom JL: Tissue alterations at implant-supported single-tooth replacements: a1-year prospective clinical study. ClinOral Implants Res 2006;17:165-171
5. Grunder U, Gracis S, Capelli M:Influence of the 3-D bone-to-implantrelationship on esthetics. Int J Peri-odontics Restorative Dent2005;25:113-119
6. Martin W, Morton D, Buser D: Preope-rative Analysis and Prosthetic Treat-ment Planning. In Buser D, Belser U,Wismeijer D: ITI Treatment Guide,Vol. I: Implant therapy in the estheticzone for single-tooth replacements,Chapter 3. www.quintpub.com
7. Nevins M, Camelo M, De Paoli S, etal.: A study of the fate of the buccalwall of extraction sockets of teeth withprominent roots. Int J PeriodonticsRestorative Dent 2006;26:19-29
8. Rothamel D, Schwarz F, Sager M, Her-ten M, Sculean A, Becker J: Biodegra-dation of differently cross-linked colla-gen membranes: an experimental stu-dy in the rat. Clin Oral Implants Res2005;16:369-378
9. Santana RB, Trackman PC: Controlledrelease of fibroblast growth factor 2stimulates bone healing in an animalmodel of diabetes mellitus. Int J OralMaxillofac Implants 2006;21:711-718
10. Simion M, Rocchietta I, Kim D, NevinsM, Fiorellini J: Vertical ridge augmen-tation by means of deproteinized bovi-ne bone block and recombinanthuman platelet-derived growth factor-BB: a histologic study in a dog model.Int J Periodontics Restorative Dent2006;26:415-423
11. Tonetti MS, Cortellini P, Lang NP, etal.: Clinical outcomes following treat-ment of human intrabony defectswith GTR/bone replacement materialor access flap alone. A multicenter ran-domized controlled clinical trial. JPeriodontol 2004;31:770-776
12. Traynor O: Se11 development of a per-sonal skills programme for surgicaltrainees. ANZ J Surg 2007 May;77Suppl 1:A79
Literatur
228-234.qxd 29.08.2007 14:35 Seite 234
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Herzlichen Glückwunsch!
Dr. Emilia Adelmann, D-60385 FrankfurtSusanne Amza, D-79761 Waldshut-TiengenDr. Ralf Angermaier, D-83646 Bad TölzDr. Wolfgang Apelt, D-85221 DachauDr. Judith Aufenanger, CH-8055 Zürich Atef Ayyad, D-42105 WuppertalVolker Barth, D-88361 AltshausenAlexander Barz, D-30880 LaatzenDr. Tina Arlette Bascha, D-55262 HeidesheimAndrea Bauer, D-61231 Bad NauheimRenate Bauer-Küchle, D-61231 Bad NauheimDr. Volker Baumeister, D-87616 MarktoberdorftDr. Friederike Baxmann, D-38300 WolfenbüttelDr. Manfred Beckert, D-86554 PöttmesDr. Christof Beckmann, D-80801 MünchenChristoph Benedikter, D-88400 BiberachDr. Lavinia Bessenroth, D-12205 BerlinDr. med. dent. Steffen Beyer, D-85221 DachauDr. Ralph Bickel, D-83670 Bad HeilbrunnDr. Jörg Bischoff, D-38524 Sassenburg-TriangelDr. Roman Blühdorn, D-10717 BerlinDr. Vanessa Bluhm, CH-5400 BadenPeter Bochnia, D-34590 WabernDr. Stephan Bódvay, D-28325 BremenDirk Borchers, D-29221 CelleDr. Axel W. Bublitz, D-22459 HamburgDr. Manuel Burger, D-77756 HausachDr. Klaus Burkhardt, D-86368 GersthofenNiels Busche, D-31655 StadthagenManfred Doppelgatz, D-50823 KölnRalph Drechsler, D-32257 BündeThomas Egerer, D-10439 BerlinDr. Patrick Faust, D-13507 BerlinCornelius Feitl, D-82272 MoorenweisClaudia-Maria Ferstl, D-77883 OttenhöfenDr. Thomas Fetter, D-21435 StelleDr. Ralf Fischer, D-35390 GießenDr. Uwe Fischer, D-96257 RedwitzDr. Michael Frank, D-24211 PreetzDr. Burkhard-M. Frei, D-71229 LeonbergDr. Bettina Freichel, D-79106 FreiburgDr. Tom Froböse, D-40479 DüsseldorfDr. Ulrich Gaa, D-73614 SchorndorfDr. Markus Gabler, D-49681 GarrelDr. Stefan Gallenz, D-96047 BambergDr. Falk Gerath, D-23966 WismarDrs. Anton Gielen, D-52428 JülichDr. Dennis Gotterbarm, D-21029 HamburgJeanette Graf, D-30159 HannoverThomas Graf, D-85649 BrunnthalSteffen Grewe, D-22457 HamburgDr. Michael Grobitzsch, D-37671 HöxterDr. Jürgen Großmann, D-31675 BückeburgIsabella Habib, D-50823 KölnDr. Fritz Hagelauer, D-56410 MontabaurDr. Martin Wieland Hagner, D-53113 Bonn
Dr. Stefan Harder, D-22299 HamburgDr. Sabina Hase, D-49751 SögelDr. Gerhard Haupt, D-96047 BambergCem Jak Hayim, D-45968 GladbeckDr. Tim Heine, D-26122 OldenburgPhilipp Heitmüller, D-30823 GarbsenDr. Karl-Enno Hinrichs, D-30159 HannoverBoris Holl, D-30900 WedemarkDr. Ulrich Irrgang, D-58453 WittenDr. Alexander Jahn, D-53113 BonnDr. Dietrich Kappel, D-67547 WormsDr. Klaus Karau, D-21335 LüneburgDr. Matthias Karl, D-93449 WaldmünchenDr. Filip Klein, D-60313 FrankfurtHauke Kleinen, D-21509 GlindeDr. Kerstin Klischke, D-85757 KarlsfeldDr. Dorothea Knappe, D-81247 MünchenDr. Lars Knüppel, D-21029 HamburgDr. Michael Köhler, D-59229 AhlenOlav Kohlhaase, D-50859 KölnDr. Michael Korsch, CH-8004 ZürichDr. Mithat Köseoglu, D-58095 HagenMarcus A. Köster, D-44319 DortmundDr. Martin Kramel, D-93333 Bad GöggingDr. Björn Kranz, D-32457 Porta WestfalicaDr. Nina Küppers, D-50374 ErftstadtVolker Kurths, D-79114 FreiburgDr. Ralph List, D-90443 NürnbergDr. Kathrin Lorenz, D-92536 PfreimdDr. Jochen Lüpkes, D-24576 Bad BrahmstedtDr. Petra Mansfeld, D-42929 WermelskirchenDr. Jörg Meißner, D-22850 NorderstedtDr. Mahmoud Melyoni, D-30169 HannoverDr. Jochen Menz, D-87439 KemptenDr. Peter Mertens, D-22359 HamburgDr. Hermann Meß, D-74722 BuchenDr. med. dent. Hartmut Metz, D-73733 EsslingenStefan Mewes, D-50667 KölnHans-Ulrich Meyer, D-30659 HannoverDr. Christoph M. S. Möhrle, D-80636 MünchenDr. Tina Moll, D-74078 HeilbronnDr. Franziska Möller, D-28209 BremenDr. Ali Nasresfahani, D-55122 MainzSimone Nassadowski, D-30175 HannoverJoel Nettey-Marbell, D-20251 HamburgDr. John Volker Neumann, D-20355 HamburgDr. Yücel Öksüz, D-89081 UlmChristian Paulußen, D-41836 HückelhovenDr. Rainer Perplies, D-21335 LüneburgKaren Petermann, D-97286 SommerhausenDr. Tobias Plein, D-93049 RegensburgDr. Björn H. W. Pophal, D-28790 SchwanewedeJoachim Rausch, D-25746 HeideDr. Kirsten Redecker, D-30855 LangenhagenDr. Christian Reiter, D-86529 SchrobenhausenDr. Ralf Riedel, D-79183 Waldkirch
Bastian Romberg, D-28215 BremenDr. Felix Rubbert, D-58256 EnnepetalMarcus Rueppell, D-93333 NeustadtDr. Helko Sander, D-67229 GroßkarlbachGerd Saunus, D-24119 KronshagenWinfried Schaefer, D-30559 HannoverChristoph Schäfer, D-56626 AndernachRalf Schäfer, D-66740 SaarlouisDr. Marco Scherg, D-97816 LohrDr. Bernhard Schiebler, D-25421 PinnebergDr. Stefan Schlenker, D-04736 WaldheimDr. Hubert Schmidt, D-85591 VaterstettenDr. Rüdiger Schmischke, D-58675 HemerDr. Björn Schmitz, D-24558 Henstedt-UlzburgAndreas Schneider, D-13439 BerlinDr. Bernhard Schneller, D-83346 BergenDr. Jörn Patrick Schöfmann, D-41462 NeussDr. Dirk Schöttelndreier, D-33615 BielefeldYvonne Schreier, D-59174 KamenDr. Tanja Schreiner, D-20148 HamburgDr. Hans-Gerd Schumacher, D-53881Euskirchen-FlamersheimDr. Klaus Dirk Schumann, D-38642 GoslarTom C. Schwartzkopff, D-25436 UetersinDietmar Sellenrieck, D-32139 SpengeDr. Ali Sharifi, D-32756 DetmoldGeorgios Siavikis, D-93053 RegensburgDr. Thomas Sikora, D-93333 NeustadtChristoph Singer, D-42853 RemscheidDr. Marko Stanic, D-53859 NiederkasselDr. Roland Stigler, D-79111 FreiburgDr. Horst Stoltenberg, D-25746 HeideDr. Martin Stoltenberg, D-25474 BönnigstedtDr. Henrik Störring, D-71065 SindelfingenDr. Markus Stumbaum, D-82234 WesslingShafiq Terai, D-45891 GelsenkirchenDr. Stephan Thumerer, D-89346 BibertalDr. Wolfgang Treib, D-66740 SaarlouisMaria Tsiatsi, D-12101 BerlinDr. Lars Volkmann, D-30173 HannoverPD Dr. Dr. Patrick H. Warnke, D-24105 KielDr. Nadine Weber, D-30161 HannoverDr. Olaf Wegener, D-32278 KirchlengernDr. Christina Wegmann, D-85540 HaarDr. Stefan Wegner, D-24116 KielDr. Volker Wegner, D-51465 Bergisch-GladbachDr. Christiane Weichsler, D-49124GeorgsmarienhütteDr. Anja Wenger, CH-8032 ZürichDr. Felix Wiontzek, D-31275 LehrteDr. Ursula Maria Wolff-Kunze, D-91522 AnsbachDr. Frank Wolfrum, D-95482 GefreesDr. Manfred Wurbs, D-34121 KasselDr. med. dent. Falk Wytek, CH-9303 WittenbachPeter Zaruba, D-38518 GifhornAlexander Zitzer, D-76889 Klingenmünster
Deutsche Gesellschaft für Implantologie im Zahn-, Mund- und Kieferbereich e.V.
D I E G A N Z E I M P L A N T O L O G I E
Herzlichen Glückwunsch!Die Deutsche Gesellschaft für Implanto logie (DGI) und die Akademie Praxis und Wissen -schaft (APW) gratulieren den Kolleginnen und Kollegen, die das postgraduale und zertifizierte Curriculum Implantologie jetzt mit einer Prüfung erfolgreich beendet haben. In Hannover erhielten am 8. Juni 2007 ihr Zertifikat:
DGI-Sekretariat für Fortbildung · Marion BechtBismarckstraße 27 · 67059 LudwigshafenTel.: 06 21-68 12 44 51 · Fax: 06 21-68 12 44 69 [email protected]
Weitere Informationen:
235-236.qxd 29.08.2007 13:11 Seite 236
© Deutscher Ärzte-Verlag Köln | zzi | Z Zahnärztl Impl | 2007;23(3) ■
NACHRICHTEN
Am 8. Juni 2007 nahmen in Hannover
166 Zahnärztinnen und Zahnärzte aus
den Händen ihrer Prüfer die Urkunde
entgegen, die den erfolgreichen
Abschluss des DGI-APW-Curriculums
Implantologie dokumentiert. Mehr als
2.600 Zahnärztinnen und Zahnärzte
haben das Curriculum inzwischen
absolviert.
Die Deutsche Gesellschaft für
Implantologie bietet dieses Curriculum
in Zusammenarbeit mit der Akademie
Praxis und Wissenschaft (APW) der
DGZMK seit 1998 an. Die zertifizierte,
wissenschaftsbasierte und praxisorien-
tierte Fortbildung steht unter dem Mot-
to „Lernen von den Besten in Praxis
und Klinik“. Renommierte Dozenten
vermitteln den Teilnehmern in ihren
Kliniken und Praxen in ganz Deutsch-
land Einblicke in die vielfältigen Mög-
lichkeiten der modernen Implanto-
logie. Dieses einmalige Konzept hat das
DGI-Curriculum zum Goldstandard
der implantologischen Fortbildung
gemacht.
B. Ritzert, Pöcking
Erfolgskurs: Das Curriculum Implantologie
Abbildung 1Vier der insgesamt166 erfolgreichenAbsolventen desDGI-APW-Curricu-lums Implantologienahmen ihre Urkun-de von Dr. MathiasP. Ch. Sommer, Köln,links, und Prof. Dr.Dr. Dr. Hubertus C.Spiekermann, rechts,entgegen.
Abbildung 2Einige Absolventenfeierten ihrenAbschluss beiausgelassenerParty-Stimmung.
(Fotos: David Knipping)
237.qxd 29.08.2007 13:13 Seite 237
Dr. Christian Buhtz, HamburgMarkus Dillenburger, WormsDr. Wolfgang Dirlewanger, NagoldDr. Raimund Fussy, OberammergauDr. Stefan Gau, EuskirchenDr. Martin Gleisberg, HannoverDr. Christian Gobrecht, BielefeldDr. Walter Herrmann, StuttgartDr. Reinhard Herzog, AugsburgDr. Heiko Hintz, RheineDr. Elena Kaufmann, GrünwaldBurkhard Klossner, LangenhagenDr. Robert Lau, DorstenDr. Klaus-Joachim Mandelkow, ErlangenDr. Dr. Volker Michalczik, EssenEfthymia Mouka, Meersburg
Dr. Hans-Joachim Näbe, Neuhaus am InnDr. Hans-Joachim Nickenig, Troisdorf-SpichDr. Elisabeth Niggl, HalblechDr. Jörn-Oliver Noffke, VaihingenDr. Frank Püllen, Neu-IsenburgDr. Harald Rahmann, KrefeldDr. Katja Rauch, EckersdorfDr. Sven Rinke, HanauDr. Bernd Rohlfing, EssenDr. Ingo Röller, DortmundDr. Peter Schneider, HeidelbergDr. Klaus Seegers, HannoverHerbert Smith, BerlinThomas Stickel, HüttenbergDr. Jan Tetsch, Münster
Herzlichen Glückwunsch
zum Master of Sciencein Oral Implantology
Die Deutsche Gesellschaft für Implanto logie und die Steinbeis-Hochschule Berlin gratulieren den Kolleginnen und Kollegen, die den postgradualen Masterstudiengang jetzt mit der Abschluss-prüfung erfolgreich beendet haben. In München erhielten am 5. Mai 2007 ihre Urkunde:
Die Deutsche Gesellschaft für Implantologie im Zahn-, Mund- und Kieferbereich und dieSteinbeis-Hochschule Berlin bieten seit dem Jahr 2004 den ersten staatlich anerkannten deut-schen Studiengang zum Master of Science in Oral Implantology an. Er erfüllt die internatio-nal anerkannten Bologna-Kriterien. Das Studium ist sowohl wissenschaftsbasiert als auchpraxisorientiert und vermittelt profunde Kenntnisse und Fähig keiten nach dem aktuellenStand der Wissenschaft.
Informationen: DGI e.V. Bismarckstraße 27 · 67059 Ludwigshafen Tel.: 0621-68124452 · Fax: 0621-68124466E-Mail: [email protected] · www.dgi-master.de
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NACHRICHTEN 239
Prof. Dr. Dr. Peter Tetsch (66) ist„Urgestein“ der deutschen undeuropäischen Implantologie. Lan-ge Jahre hat er den ArbeitskreisImplantologie in der DGZMK gelei-tet, hat die ZZI herausgegeben undhat jetzt in dem LandesverbandNordrhein/Westfalen der DGIzusammen mit Prof. Dr. Dr. Dr.Hubertus Spiekermann eine füh-rende Rolle. Er führt zusammenmit seinem Sohn Dr. Jan Tetscheine umfangreiche Praxis mitSchwerpunkt Implantologie. Er istein sehr beliebter Lehrer sowohlim Curriculum Implantologie alsauch im Masterstudiengang. Unshat interessiert, was denkt undfühlt ein so erfahrener Mann.
Dr. Schmidinger: Lieber Kollege
Tetsch, ich habe gehört, Sie lassen es
jetzt ein bisserl langsamer angehen und
sind nicht mehr Tag und Nacht in der
Praxis. Und doch sehe ich Sie bei allen
Tagungen und Prüfungen und mit Bei-
trägen in der ZZI. Also vielleicht mehr
eine Schwerpunktverlagerung. Wie
geht so was: mit Schmerzen oder ganz
leicht?
Prof. Tetsch: Als mir im letzten
Jahr ein Rentenausweis zugestellt wur-
de, hat das doch einige Irritationen aus-
gelöst. Zeitgleich erhielt ich ein Schrei-
ben des Hartmannbundes, in dem mir
die Mithilfe bei meiner zukünftigen
beruflichen Tätigkeit angeboten wurde.
Ganz konkret war die Stelle eines
Schiffsarztes zu besetzen und es bestan-
den mehrere Möglichkeiten in Entwick-
lungsländern (Afrika und Südamerika)
zu arbeiten. Als Segler habe ich einen
Moment über den Schiffsarzt nachge-
dacht, hatte aber keine Möglichkeiten
diese Idee zu realisieren. Neben der
etwas reduzierten Tätigkeit in der Praxis
habe ich eine Vielzahl von Aufgaben
übernommen, die mir nur wenig Zeit
lassen. Die Hauptbelastung liegt in der
Betreuung der Studenten des Masterstu-
dienganges der DGI und der Steinbeis-
Universität (Master of Science in Oral
Implantology). Die Studenten müssen
während des zweijährigen Studiums
eine Masterthesis schreiben, an die sehr
hohe Anforderungen gestellt werden.
Viele Kolleginnen und Kollegen haben
diese Aufgabe anfangs unterschätzt und
bedurften dann doch einer intensiven
Betreuung, um die Thesis termingerecht
abgeben zu können. Auf der anderen
Seite hat mich die Kreativität, der Ideen-
reichtum und das Engagement über-
rascht. Neben der ganz normalen Pra-
xistätigkeit ein solches Studium mit vie-
len langen Wochenenden zu absolvie-
ren und dann noch eine wissenschaftli-
che Arbeit zu schreiben, verdient sehr
viel Respekt. Da mein Sohn den ersten
Studiengang absolviert hat, habe ich
sozusagen hautnah die enorme Belas-
tung miterlebt und gesehen, wie positiv
sich das Gelernte auf den Praxisalltag
auswirkt und die implantologische
Tätigkeit zum Wohle der Patienten
bereichert. Zurzeit betreue ich 25 Stu-
denten und sehe darin eine attraktive
und spannende Aufgabe. Es ist also tat-
sächlich eine Schwerpunktverlagerung,
die ganz leicht und ohne Schmerzen
gegangen ist.
Dr. Schmidinger: Sie haben
unzählige Artikel geschrieben, Bücher
verfasst, einen Sohn gezeugt und viel-
leicht einen Baum gepflanzt, was
kommt jetzt?
Prof. Tetsch: In meinem Leben
habe ich schon eine ganze Reihe Bäume
gepflanzt und bin immer wieder mit
Arbeiten im Garten beschäftigt. Es ist
eine anstrengende aber auch anregende
Tätigkeit, bei der sehr viele Ideen ent-
standen sind. Ein relativ junges Projekt
ist das Praxismarketing, das in der Medi-
zin und Zahnheilkunde eine immer grö-
ßere Rolle spielt. Seit drei Jahren gebe
ich monatlich eine Praxiszeitung her-
aus, die vor allem über bewährte Verfah-
ren und Neuerungen in der Implantolo-
gie berichtet. Daneben werden zahlrei-
che (auch sehr aktuelle) Themen ange-
sprochen, die für unser Fachgebiet von
Interesse sind. Die Patienten lesen
besonders aufmerksam alle Dinge, die
sich mit den Mitarbeitern der Praxis
beschäftigen. Inzwischen schreiben
unsere Patienten auch Artikel für die
Zeitung, wenn sie darum gebeten wer-
den. Meist handelt es sich um Reisebe-
richte, die dann wieder anderen Patien-
ten oder auch uns selbst als Anregung
dienen. Nach dem Abschluss des Mas-
terstudienganges meines Sohnes haben
wir eine Sonderausgabe der Zeitung her-
ausgegeben, in der sehr ausführlich
über das Studium, die Abschlussprüfung
und die Verleihung der Urkunden wäh-
rend einer beeindruckenden Abschluss-
feier in München berichtet wurde. Die
Resonanz war sehr ungewöhnlich. Sehr
viele Patienten haben nachgefragt und
gratuliert.
Was macht denn….?
Prof. Dr. Dr. Peter Tetsch im Interview mit Dr. Sebastian Schmidinger
Prof. Dr. Dr. Peter Tetsch. (Foto: privat)
Dr. Sebastian Schmidinger.
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■ © Deutscher Ärzte-Verlag Köln | zzi | Z Zahnärztl Impl | 2007;23(3)
NACHRICHTEN240
In zahlreichen Marketing-Seminaren
versuchen wir, die zunehmende Bedeu-
tung des Marketings für die Praxis an
Kolleginnen und Kollegen weiter zu
geben. Dabei benötigen wir in vielen
Fällen professionelle Hilfe. Ich hatte
das Glück, in einem Expertenteam mit-
arbeiten zu können, das sich aus-
schließlich mit Marketingstrategien
beschäftigt. Als Zahnärzte stehen wir
hier sicher erst ganz am Anfang einer
möglichen Entwicklung, die unsere
Tätigkeit aber ganz entscheidend beein-
flussen wird.
Dr. Schmidinger: Sie haben von
Anfang an die Implantologie begleitet
und mitgeformt. Wo geht die Reise
hin? Wird in zehn Jahren nur noch in
Fachpraxen und Zentren navigiert,
oder wird die Implantologie in ihrer
einfacheren Form Bestandteil der täg-
lichen Praxis sein?
Prof. Tetsch: Ganz sicher wird die
Implantologie in zehn Jahren integrier-
ter Bestandteil der zahnärztlichen Pra-
xis sein. Sicher nicht in jeder Praxis –
aber weiter verbreitet als das heute der
Fall ist. Ich sehe eine Entwicklung, die
zu einer weiteren Spezialisierung führt.
Wir haben heute schon Experten, die
besondere Erfahrungen in der Weich-
teil- oder Knochenchirurgie haben und
die dann auch erfolgreicher arbeiten.
Wir sehen Ansätze, dass die Therapie
von Komplikationen in der Implanto-
logie zu einem eigenen Fachgebiet wer-
den könnte. Zunehmende gerichtliche
Auseinandersetzungen bei Implantat-
Fehlpositionen, ästhetisch nicht befrie-
digende Lösungen oder anderen Kom-
plikationen werden uns vor ganz spe-
zielle Probleme stellen. In Zukunft wird
das Teamwork eine zunehmende
Bedeutung gewinnen. Wir versuchen,
auf Anregung unseres DGI-Präsidenten,
Prof. Dr. Günter Dhom, in Teamwork-
Seminaren die Zusammenarbeit mit
niedergelassenen Zahnärztinnen und
Zahnärzten zu intensivieren.
Als Routineverfahren wird sich die
Navigation nach meiner Auffassung
nicht durchsetzen. Erste Ergebnisse aus
Masterarbeiten zeigen, dass aufwändige
Planungen und navigierte Eingriffe bei
vielen Ausgangssituationen nicht zu
besseren Ergebnissen führen. Wenn ich
Ihnen als ausgewiesenem Morphologie-
Experten sage, dass gründliche anato-
mische Kenntnisse und sorgfältige Pla-
nungen unter prothetischen Gesichts-
punkten sehr viel wichtiger sind als
jede Navigation, heißt das sicher, Eulen
nach Athen tragen.
Dr. Schmidinger: Was macht
Ihnen derzeit am meisten Freude?
Prof. Tetsch: Beruflich ist es die
intensive Zusammenarbeit im Praxis-
team, mit den Lehrern und Studenten
der Masterstudiengänge. Man kann
auch in fortgeschrittenem Alter noch
eine Menge lernen, wenn man neugie-
rig bleibt.
Im privaten Bereich versuche ich
den fünf Enkeln das Segeln näher zu
bringen. Sie absolvieren alle gemein-
sam zurzeit mit großer Begeisterung
den ersten Segelkurs auf dem kleinen
Aasee in der Nähe der Praxis in Müns-
ter. Als Abschlussaufgabe ist eine
schwimmfähige Skulptur zu basteln,
bei der der Opa natürlich tüchtig hel-
fen muss.
Dr. Schmidinger: Viele jüngere
Kollegen kommen in der Mitte ihres
Lebens in die Krise, weil sie Beruf und
Familie nicht unter einen Hut bekom-
men. Können Sie einen Rat geben?
Prof. Tetsch: Dieses Problem haben
wir sehr intensiv bei den ersten Master-
studiengängen erlebt. Sie sind nur zu
schaffen, wenn die Familie „mitspielt“
und möglichst intensiv in viele Akti-
vitäten eingebunden wird. Prof. Dhom
hat dieses Problem sehr früh erkannt
und die Familie zu allen wichtigen
„Events“ eingeladen. So werden die
geforderten Auslandsmodule zu Begeg-
nungen auch der Familien. Auf diese
Weise sind viele Freundschaften ent-
standen, die möglicherweise auch weit
über das Studium hinaus bestehen blei-
ben. Dafür gibt es mit der Gründung
des MOI Clubs auch sehr sichere Anzei-
chen. Im Internet findet ein sehr reger
Gedankenaustausch statt, über den man
sich unter der Adresse: www.implanto-
logieportal.de informieren kann. Ich
konnte mich persönlich davon überzeu-
gen, dass die eindrucksvolle Abschluss-
feier in München zu einem echten
Familienfest wurde (siehe S. 237).
In einer Lebenskrise gibt es also
einen guten Weg: Berufliche Neuorien-
tierung am besten in einem Masterstu-
diengang der DGI!
Dr. Schmidinger: Vielen Dank für
das Gespräch, Herr Prof. Tetsch.
red. seb.
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■ © Deutscher Ärzte-Verlag Köln | zzi | Z Zahnärztl Impl | 2007;23(3)
Chiapasco M., Zaniboni M., Rimondini L.
Autogene Auflagerungsosteoplastik vs. Alveolar-kammdistraktion zur Korrektur des vertikalenAlveolarkammdefizits: eine prospektive 2-4 Jahresstudie am Menschen
Autogenous onlay bone grafts vs. alveolar distractionosteogenesis for the correction of vertically deficientedentulous ridges: a 2-4-year prospective study onhumans
Clin Oral Implants Res 2007 Jul;18(4):432-440
Fragestellung: Ziel dieser Studie war, die Stabilität der vertikalen Kiefer-
kammaugmentation sowie die Implantatüberlebensrate
nach autogener Knochentransplantation als auch die Dis-
traktionsosteogenese zu vergleichen.
StudiendesignProspektiv, randomisierte, zweiarmige Studie.
UmfeldEine italienische Universität.
Patienten17 Patienten mit vertikalem Knochendefizit im Unterkie-
fer, davon acht Patienten, die eine Transplantation von
Kieferwinkelknochen (KW) erhielten, sowie neun Patien-
ten, die eine Distraktionsosteogenese (DO) erhielten. Bei
Patienten der Gruppe KW wurde eine Einheildauer des
Knochenblocks von vier bis fünf Monaten abgewartet und
später insgesamt 19 Implantate inseriert. Bei Patienten der
Gruppe DO wurde pro Tag 1 mm distrahiert und nach
einer Reifungsphase von zwei bis drei Monaten wurden
insgesamt 21 Implantate inseriert. Die Einheildauer der
Implantate betrug für beide Gruppen drei bis fünf Monate.
Wesentliche ZielkriterienRadiologische Knochenstabilität; Implantaterfolg.
Wesentliche ErgebnisseDie Knochenresorption zur Implantatinsertion war in der
Gruppe KW signifikant höher als in der Gruppe DO.
Bezüglich Implantatüberlebens, Erfolg und Knochenver-
lust nach der prothetischen Versorgung, ergab sich kein
signifikanter Unterschied zwischen den Gruppen.
SchlussfolgerungDie Autoren schließen, dass beide Techniken geeignet
sind zur Behandlung des vertikalen Alveolarkammdefizits.
Die Überlebens- und Erfolgsraten der Implantate entspre-
chen bei beiden Methoden denen von Implantaten im
originären Knochenlager.
KommentarDiese Arbeit zeigt, dass qualitativ hochwertige, randomi-
sierte Studien auch in der Chirurgie möglich sind. Die
Ergebnisse suggerieren zwar die Ebenbürtigkeit beider
Therapieformen, dennoch stellen die Autoren klar die
Vor- und Nachteile beider Vorgehensweisen dar. Damit
werden beide Therapieformen je nach individueller Aus-
gangslage ihre Indikation haben. Es ist in diesem
Zusammenhang bedauerlich, dass die Autoren keine Fall-
zahlschätzung („Power“) angeben. Auffällig ist, dass die
Einschlusskriterien (Kieferabschnitt, Restknochenhöhe)
nicht eindeutig beschrieben sind. Ebenso unverständlich
ist, wieso die in den CONSORT Kriterien (www.consort-
statement.org) geforderte Auflistung der Patienten fehlt,
die zwar untersucht wurden, aus irgendwelchen Gründen
aber nicht in die Studie eingeschlossen wurden.
Albrektsson T., Gottlow J., Meirelles L., Ostman P.O., Rocci A.,Sennerby L.
Überleben von NobelDirect Implantaten: eine Analyse von 550 nacheinander gesetztenImplantaten an 18 Zentren
Survival of NobelDirect implants: an analysis of 550 consecutively placed implants at 18 differentclinical centers
Clin Implant Dent Relat Res 2007 Jun;9(2):65-70
Fragestellung Verlustrate von einteiligen Implantaten eines speziellen
Typs.
StudiendesignEinarmige, retrospektive Studie.
Umfeld18 internationale klinische Zentren (Universitäten und
Kliniken).
Patienten279 Patienten mit 550 Implantaten, davon 492 sofort-
oder frühbelastet. 58 Implantate nach sechs Wochen
belastet.
Wesentliche Zielkriterien1-Jahres Implantatüberleben.
Wesentliche ErgebnisseInsgesamt 59 Verluste (11 %). Die 58 in der Einheilungs-
phase unbelasteten Implantate wiesen einen Verlust (2 %)
auf. Die übrigen Sofortbelasteten Implantate wiesen 58
Verluste (12 %) auf. Bezüglich der Implantatdimension
wiesen Implantate mit 3 mm Durchmesser (n = 55) die
höchste Verlustrate von 20 % auf, Implantate mit 4,3 mm
(n = 287) die niedrigste von 3 %. Bei den Zentren, die über
zehn Implantate einschließen konnten, fand sich eine
Verlustrate zwischen 4 % und 80 %.
SchlussfolgerungDie Autoren schließen, dass die untersuchten einteiligen
Implantate, die mittels Schleimhautstanze transgingival
inseriert und sofort belastet werden, eine ungewöhnlich
hohe Verlustrate aufweisen.
KommentarAuch wenn in dieser Studie keine Kontrollgruppe existiert
und es sich nicht um den höchsten Evidenzgrad handelt,
finden sich wertvolle Hinweise für den Kliniker. Wün-
schenswert wäre eine solche Studie vor der Markteinfüh-
rung des Implantats gewesen.
Auffällig in dieser retrospektiven Studie ist der große Unter-
schied zwischen den Zentren. Ebenso finden sich deutliche
Unterschiede bezüglich des Implantatüberlebens für die
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verschiedenen Implantatdurchmesser. Interessanterweise
findet sich keine multivariate Analyse, so dass unklar ist,
welcher Effekt (Belastung, Durchmesser, Zentrum) hier der
kritischere ist. Auffällig ist, dass auf diese wichtigen Unter-
schiede zwischen den Zentren und den Implantatdurch-
messern im Abstract nicht eingegangen wird. Damit ist die-
se Studie ein Musterbeispiel dafür, dass die Zusammenfas-
sung in Abstracts eine Interpretation der Autoren darstellt
und gerade für solch kritische Ergebnisse die Informationen
im Abstract meist nicht ausreichend sind.
PD Dr. Dr. B. Al-Nawas, Mainz
WELTPRESSE 243
Mit fast 1.300 Seiten ist das neue
Dental Vademecum erschienen.
Es beschreibt Eigenschaften, Zusam-
mensetzung und Anwendung von
nahezu 8.000 Dentalprodukten. In
zehn Kapiteln werden unter den Stich-
worten „Wirkstoffe für Notfälle“, „Praxis-
hygiene“, „Prophylaxe“, „Zahnfreund-
liche Süßwaren“, „Funktionstherapie“,
„Zahnerhaltung“, „Endodontie“, „Paro-
dontologie“, „Implantologie und Kno-
chenersatzmaterial“ sowie „Zahner-
satz“ alle Produkte, die einen Zahnme-
diziner interessieren könnten, aufgelis-
tet. An der Zusammenstellung und
Gestaltung der tabellarischen Übersich-
ten haben namhafte Kollegen aus Pra-
xis und Wissenschaft mitgewirkt. Der
Zahnarzt kann sich trotz des Umfangs
dieses Nachschlagewerks rasch anhand
der Gliederung und der übersichtlichen
Darstellung der wichtigsten Eigenschaf-
ten eines Werkstoffs einen Überblick
über die Marktsituation verschaffen.
Preisvergleiche, Eigenschaftsvergleiche
und Hinweise auf Sicherheitsdatenblät-
ter oder weiterführender Information
helfen dem Zahnarzt, sich im Dschun-
gel der Dentalprodukte leichter zu-
rechtzufinden. Das Dental Vademecum
ist nicht nur ein Muss für jeden Praxis-
neugründer. Auch Wissenschaftler und
erfahrene Praktiker finden eine Fülle
von Informationen. Neben der Auflis-
tung und Beschreibung von Dental-
produkten sind im Anhang das Medi-
zinproduktegesetz, die Medizinproduk-
tebetreiber-Verordnung und die CE-
Kennzeichnung
erläutert. Emp-
fehlungen zur
Infektionspro-
phylaxe in der
Zahnmedizin,
Leitlinien zu Prophylaxemaßnahmen
sowie eine Auflistung der wissen-
schaftlichen Stellungnahmen der
Deutschen Gesellschaft für Zahn-,
Mund- und Kieferheilkunde sowie ein
Verzeichnis dentaler DIN-Normen
runden das Dental Vademecum ab.
Die Fülle der Informationen, die die-
ses Buch beinhaltet, rechtfertigt den
Preis allemal.
M. Behr, Regensburg
Dtsch Zahnärztl Z 2007;62:368
Das Dental Vademecum 2007/2008Deutscher Zahnärzte Verlag, Köln 2007, 9. Aufl., ca. 1300 Seiten, ISBN 978-3-7691-3338-7,89,95 €
BUCHBESPRECHUNG
Inserenten dieser zzi-Ausgabe 03/2007
Astra Tech GbmH 3. Umschlagseite
BIOMET 3i Deutschland GmbH Seite 171
BPI GmbH & Co.KG Seite 231
BTI Deutschland GmbH Seite 213
Camlog Vertriebs GmbH Seite 168, 169
DGI GmbH Seite 215, 235, 236, 238
DOT GmbH Seite 217
Geistlich Biomaterials Vertriebsges. mbH Seite 165
Heraeus Kulzer GmbH Seite 173
HI-TEC IMPLANTS Vertrieb Deutschland Seite 205
Imtegra OHG Seite 187
InteraDent Zahntechnik AG Seite 229
K.S.I. Bauer-Schraube GmbH Seite 233
Neue Gruppe Seite 219
NSK Europe GmbH Seite 201
Oraltronics Dental Implant
Technology GmbH 4. Umschlagseite
Pharmatechnik GmbH & Co. KG Seite 221
Rocker & Narjes GmbH Seite 175
Sirona Dental Systems GmbH Seite 244, 245
Straumann Holding AG 2. Umschlagseite
Trinon Titanium GmbH Seite 227
W & H Deutschland GmbH & Co. KG Seite 211
Wieland Dental Implants GmbH Seite 223
Wolf Dental Seite 237
Zimmer Dental GmbH Seite 163
Ziterion GmbH Seite 207
Einhefter: BEGO Implant Systems GmbH & Co.KG
Dentsply Friadent
Kavo Dental GmbH
Philips Oral Healthcare
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■ © Deutscher Ärzte-Verlag Köln | zzi | Z Zahnärztl Impl | 2007;23(3)
DGI-Fortbildungsreferent Dr. Ger-hard Iglhaut, Memmingen, gibteinen Einblick in die „Fortbil-dungs-Werkstatt“ der DGI, woderzeit die neuen Angebote undKonzepte für 2008 entwickeltwerden.
In zwei Wochen findet die zweiteFortbildungsreise der DGI in die-sem Jahr statt. Diese führt nachGraz. Was ist das Besondere daran?
Iglhaut: Wir haben die einzigartige
Möglichkeit, 40 Kollegen aus Deutsch-
land eine Fortbildung an Humanpräpa-
raten anzubieten. Diese dauert drei
Tage, gestaltet von zehn internationa-
len Referenten auf höchstem Niveau.
Normalerweise haben solche Kurse
höchstens sechs bis acht Plätze.
Schließlich sind Humanpräparate ein
rares Gut. Bei dem Kurs in Graz steht
uns demgegenüber eine relativ große
Zahl mit einer Spezialfixierung zur Ver-
fügung, das ist die so genannte Fixie-
rung nach Thiel. Präparate, die mit die-
sem Verfahren bearbeitet wurden, sind
sehr viel realistischer als beispielsweise
formalinfixierte Präparate. Realistisch
bedeutet dies, dass das Gewebe bei wei-
tem in seiner Konsistenz nicht so ver-
ändert ist wie formalinfixiertes Gewe-
be. Das macht es vom Handling her
deutlich praxisnäher für uns.
Warum muss man dazu nachÖsterreich fahren?
Iglhaut: In der dortigen Kultur ist
es mehr verankert, dass Menschen
schon zu Lebzeiten entscheiden, sich
nach dem Tod für medizinische Studien
zur Verfügung zu stellen. Darum gibt es
in Österreich eine große Zahl an
Humanpräparaten. Für unseren Kurs in
Graz bedeutet dies, dass jeweils zwei
Kollegen an allen drei Tagen des Kurses
ein neues komplettes Kopfpräparat
erhalten.
Diese einzigartige Fortbildungsmög-
lichkeit am anatomischen Institut der
Universität Graz verdanken wir den
sehr guten persönlichen Kontakten.
Nur so ist es möglich, dass wir als DGI
überhaupt eingeladen wurden und da-
rüber hinaus die Mehrzahl der Plätze,
40 von insgesamt 60, belegen dürfen.
Die Veranstaltung findet im Vorfeld des
österreichischen Zahnärztetages statt,
damit haben wir einen weiteren Bonus.
Wie geht es mit den Fortbildungs-reisen im nächsten Jahr weiter?
Iglhaut: Im nächsten Jahr steht
zum einen wieder eine gemeinsame
Fortbildung mit Kollegen in Südeuropa
auf dem Programm. Dieses Mal in
Kooperation mit den griechischen Kol-
legen. Wir werden uns im Juni 2008 an
einem Kongress auf Kreta beteiligen.
Als weiteres Highlight steht auch wie-
der eine Reise nach den USA an. Nach
dem großen Erfolg unserer Seattle-Reise
im Jahr 2006, wird es 2008 wieder eine
Veranstaltung mit weltweit sehr gefrag-
ten Kollegen geben. Dabei handelt es
sich um Professor Edward P. Allen aus
Dallas, Dr. Robert Winter und Dr. Willi-
am Becker, Tucson. Die Veranstaltung
wird in der Praxis von Robert Winter in
Newport Beach, Kalifornien, stattfin-
den.
Was hat die DGI bei ihren Fortbil-dungsangeboten sonst noch inder Pipeline?
Iglhaut: Neu sind die Continuum
Compact-Serien. Diese geben Kollegin-
nen und Kollegen die Möglichkeit, zu
einem Thema ihr Wissen strukturiert zu
intensivieren.
Was heißt Compact?Iglhaut: Compact bedeutet drei bis
vier Veranstaltungen von jeweils ein bis
zwei Tagen Dauer. Ein Beispiel wäre die
Continuum Compact-Serie Implantat-
prothetik. Bei dieser Serie finden an vier
Wochenenden, also jeweils Freitags und
Samstags, Tagesveranstaltungen statt,
bei denen das Spektrum der Implantat-
prothetik umfassend dargestellt wird.
Mit diesem Angebot wollen wir nicht
nur jene Kolleginnen und Kollegen
ansprechen, die implantologisch tätig
sind, sondern auch jene, die eher oder
überwiegend Implantatprothetik betrei-
ben und die nicht unser Curriculum
Implantologie absolvieren wollen, weil
sie prothetisch ausgerichtet sind. Es gibt
darüber hinaus auch die Möglichkeit,
diese Continuum Compact-Serie im
Team zu absolvieren, also etwa Zahnarzt
mit Zahntechniker. Ganz neu ist dabei,
dass die Zahntechniker die Möglichkeit
haben, zwei weitere Zusatzwochenen-
den zu belegen, die rein zahntechnisch
ausgerichtet sind. Damit haben sie das
neue Curriculum Implantatprothetik
und Zahntechnik für Zahntechniker
absolviert und können so ein DGI-Zerti-
fikat erlangen.
Wie ist nach Ihrer Beurteilungzurzeit die Akzeptanz und dasInteresse Ihrer Kolleginnen undKollegen an Curriculum und Con-tinuum?
Iglaut: Das Interesse ist sehr hoch.
Ich bin sehr zufrieden mit der guten
Belegung. Gleichwohl entwickeln wir
die Angebote weiter. Die Continuum
Compact-Serien richten sich an Kolle-
gen, die beispielsweise das Curriculum
schon absolviert haben und sich nun
intensiv mit einer Disziplin innerhalb
der Implantologie oder einem Schwer-
punkt beschäftigen wollen. Die Com-
pact-Serien bieten den aktuellen State
of the Art. Wir haben Serien geplant zur
Implantatprothetik, zur Ästhetischen
Implantologie, Serie Nummer drei wird
sich der Planung und CT-Diagnostik
widmen und im Mittelpunkt der vier-
ten Serie steht die Augmentation.
B. Ritzert, Pöcking
NACHRICHTEN246
Continuum Compact und Auslandsreisen: DGI entwickelt Angebote weiter
Dr. Gerhard Iglhaut, Fortbildungsreferentder DGI. (Foto: D. Knipping)
246.qxd 29.08.2007 13:15 Seite 246
HerausgeberDeutsche Gesellschaft für Implantologie imZahn-, Mund- und Kieferbereich e.V. und Deut-sche Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kiefer-heilkunde e.V. (Centralverein, gegr. 1859)
Schriftleitung wissenschaftlicher Teil:Prof. Dr. Dr. Henning SchliephakeKlinik für MKG-Chirurgie, Universität GöttingenRobert-Koch-Str. 40, 37075 GöttingenTel.: 05 51 / 39-83 43, Fax: 05 51 / 39-1 26 [email protected]
Nachrichten aus der DGI und praktischer Teil:Dr. med. dent. Sebastian SchmidingerHauptstraße 26, D-82229 SeefeldTel.: 0 81 52 / 99 [email protected]
Erweiterte Schriftleitung/ExpandedEditorshipDr. Karl-Ludwig AckermannProf. Dr. Stefan Schultze-MosgauProf. Dr. Manfred Wichmann
Redaktionelle KoordinationIrmingard DeyTel.: 0 22 34 / 70 11-242; Fax: 0 22 34 / 70 [email protected]
Beirat
Prof. Dr. J. BeckerPoliklinik für zahnärztliche Chirurgie undAufnahme, Westdeutsche KieferklinikMoorenstraße 5, D-40225 Düsseldorf, Tel.: 02 11 / 81-1 81 49
Prof. Dr. N. BehnekePoliklinik für Zahnärztliche ProthetikAugustusplatz 2, D-55131 Mainz, Tel.: 0 61 31 / 17-30 20
Prof. Dr. G. DhomBismarckstraße 27, D-67059 Ludwigshafen,Tel.: 06 21 / 68 12 44 51
Prof. Dr. Dr. K. DonathWiehenstraße 73, D-32289 Rödinghausen
Dr. H. DuelundBahnhofstraße 16 b, D-94032 Passau, Tel.: 08 51 / 5 65 65
Prof. Dr. B. d’HoedtPoliklinik für Zahnärztliche ChirurgieAugustusplatz 2, D-55131 Mainz, Tel.: 0 61 31 / 17-73 32
Univ. Prof. Dr. Dr. Norbert JakseDepartment für Zahnärztliche Chirurgie undRöntgenologie, Univ. Klinik für Zahn-, Mund-und Kieferheilkunde, Medizinische UniversitätGraz, Auenbruggerplatz 12, A-8036 Graz, Österreich, Tel.: 00 43 / 316 / 385-34 86
Prof. Dr. Th. KerschbaumKlinik und Poliklinik für Zahn-, Mund- undKieferheilkunde der Universität zu KölnKerpener Straße 32, D-50931 Köln, Tel.: 02 21 / 4 78 47 15
Prof. Dr. G.-H. NentwigAbteilung für Zahnärztliche Chirurgie im Zen-trum der Zahn-Mund-KieferheilkundeTheodor-Stern-Kai 7, D-60596 Frankfurt, Tel.: 0 69 / 63 01-56 32
Prof. Dr. Dr. F. W. NeukamKlinik und Poliklinik für Mund-Kiefer-Gesicht-schirurgie, Glückstraße 11, D-91054 Erlangen, Tel.: 0 91 31 / 85-36 01
Prof. Dr. E.-J. RichterPoliklinik für Zahnärztliche ProthetikPleicherwall 2, D-97070 Würzburg, Tel.: 09 31 / 20 17 30 20
Dr. Markus J. Schlee, Bayreuther Str. 39, D-91301 Forchheim, Tel.: 0 91 91 / 8 91 11
Prof. Dr. W. SchulteHeuberger-Tor-Weg 25, D-72076 Tübingen,Tel.: 0 70 71 / 6 14 26, vorm. Poliklinik für Zahnärztliche Chirurgie und Parodontologie der Universität Tübingen
Prof. Dr. Dr. P. TetschAnnette-Allee 28, D-48149 Münster, Tel.: 02 51 / 8 85 15
Prof. Dr. G. WatzekUniversitätsklinik für Zahn-, Mund- undKieferheilkunde, Abteilung für orale ChirurgieWähringerstraße 25 a, A-1090 Wien, Tel.: 00 43 / 1 42 77 / 6 70 11
OrganschaftDeutsche Gesellschaft für ImplantologieÖsterreichische Gesellschaft für Orale Chirurgie und Implantation
AufgabengebietAufgabe der Zeitschrift ist es, die Entwicklungder zahnärztlichen Implantologie kontinuier-lich darzustellen und zugleich die Zusammen-arbeit mit allen Disziplinen der Zahnheilkunde– insbesondere der Chirurgie, Prothetik undPathologie – zu fördern. Die Zeitschrift nimmtnur unveröffentlichte Originalarbeiten, Über-sichten und Diskussionsbeiträge aus demgesamten Gebiet dieser Disziplin auf. Für dieAbfassung von Manuskripten gelten Richt-linien, die im Heft 1 dieses Bandes veröffent-licht werden; sie können bei der Schriftleitungangefordert werden.
VerlagDeutscher Ärzte-Verlag GmbHDieselstraße 2, D-50859 Köln, Postfach40 02 54, D-50832 KölnTel.: 0 22 34 / 70 11-0, Fax: 0 22 34 / 70 11-255 od. -515.www.aerzteverlag.de
GeschäftsführungJürgen Führer, Dieter Weber
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Vertrieb und AbonnementNicole Schiebahn, Tel.: 0 22 34 / 70 11-218,[email protected]
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Verantwortlich für den AnzeigenteilMarga Pinsdorf, Tel.: 0 22 34 / 70 11-243, [email protected]
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Süd:Ratko Gavran, Racine-Weg 4, 76532 Baden-Baden, Tel.: 0 72 21 / 99 64 12, Fax: 0 72 21 / 99 64 14, E-Mail: [email protected]
Bereich Non-Dental: Melson Marketing- und MedienService, IngoMelson, Scharrenbroichweg 24, 51427 Bergisch GladbachTel.: 0 22 04 / 9 79 94 31, Fax: 0 22 04 / 9 79 94 32, E-Mail: [email protected]
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Zurzeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 6, gültig ab 01.01.2007Auflage: 7.200 Ex.Verlag ist Mitglied der Arbeitsgemeinschaft LA-MED Kommunikationsforschung imGesundheitswesen e.V.23. JahrgangISSN 0177-3348
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IMPRESSUM248
ZZIZZIZeitschrift für Zahnärztliche Implantologie
JDI Journal of Dental Implantology
■ © Deutscher Ärzte-Verlag Köln | zzi | Z Zahnärztl Impl | 2007;23(3)
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