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Title ヴィーラントのシェイクスピア翻訳における「忠実さ」-テクストへの介入についての考察-
Author(s) 菅, 由紀子
Citation 研究報告 (2017), 30: 1-18
Issue Date 2017-01
URL http://hdl.handle.net/2433/219315
Right
Type Departmental Bulletin Paper
Textversion publisher
Kyoto University
Christoph Martin Wieland 1760
William Shakespeare
1682 1
1741
1756 3 17592
Johann Christoph Gottsched
Gotthold Ephraim Lessing 17
1759
1740 50
1760
3 15
4
1 Paulin, Roger: Ein deutsch-europäischer Shakespeare im 18. Jahrhundert? In: Ders. (Hrsg.): Shakespeare im 18. Jahrhundert. Göttingen 2007, S. 7-35, hier S. 27. 2 Kofler, Peter: Shakespeare. In: Heinz, Jutta (Hrsg.): Wieland-Handbuch. Leben – Werk – Wirkung. Stuttgart 2008, S. 394-403, hier S. 394. 3 Ebd. 4 Lessing, Gotthold Ephraim: Sämmtliche Schriften. Bd. 9. Hrsg. v. Karl Lachmann. Berlin 1968, S. 245.
- 1 -
20 5
1910 Ernst Stadler6 Friedrich Gundolf
7
Sabine Kob
8
Hansjürgen Blinn 18
9
de[r] gute[ ] Geschmack
10
Gabriele Busch-Salmen
5 Kofler, S. 401f. 6 Stadler, Ernst: Wielands Shakespeare. Strassburg 1910. 7 Gundolf, Friedrich: Shakespeare und der deutsche Geist. Berlin 1923, S. 160-181. 8 Kob, Sabine: Wielands Shakespeare-Übersetzung. Frankfurt am Main 2000. 9 Blinn, Hansjürgen: Shakespeare im Rokoko: "Natur" und "Grazie" in Wielands Shakespeare-Übersetzung. In: Luserke, Matthias / Marx, Reiner / Wild, Reiner (Hrsg.): Literatur und Kultur des Rokoko. Göttingen 2001, S. 147-166. 10 Ebd., S. 159.
- 2 -
glättend
11
Roger Paulin
18
12
Treue
Antoine Berman
L'épreuve de l'étranger 18 13
Johann
Jakob Breitinger Johann Heinrich Voß Johann Gottfried Herder
verschönern
11 Busch-Salmen, Gabriele: "Des Uebersezens nicht würdig" Liedeinlagen und Narrenszenen in Wielands Shakespeare-Übersetzung. In: Paulin, Roger (Hrsg.): Shakespeare im 18. Jahrhundert. Göttingen 2007, S. 105-117. 12 Paulin, S. 108f. 13
2008 77~90
- 3 -
1761
The
Tempest Der Sturm oder Der
erstaunliche Schiffbruch 8
1766
Theorie und Geschichte der Red-Kunst und Dicht-Kunst 1757 14
Alexander Pope 1725
14 Wieland, Christoph Martin: Gesammelte Schriften. Hrsg. v. Fritz Homeyer, Hugo Bieber, Wilhelm Kurrelmeyer, Ernst Stadler u. a. Hildesheim 1986f. AA
- 4 -
Original
Nature
15
Original[ ]
Natur AA1, 4, 389
Fehler
AA1, 4, 390-392
Erniedrigung
1773 Der
Geist Shakespears 60
meinen Autor mit allen seinen Fehlern zu
übersetzen AA1, 21, 66.
15 Pope, Alexander: Preface to The Works of Shakespear . In: Smith, David Nichol (Hrsg.): Eighteenth Century Essays on Shakespeare. Oxford 1963, S. 44-58.
- 5 -
Selbstverteidigung
AA2, 3, 566
verschöner[n] ebd.
1715
16
ebd.
16 2014 219~243
- 6 -
Der Kaufmann von Venedig
Treue
AA2, 2, 3
Ein St. Johannis Nachts-Traum
ekelhafte Ausdrücke 16
18
AA2, 1, 27
- 7 -
Was ihr wollt
1 4 AA2, 3, 361
pöbelhaft 17 4 1 2 Der erste Teil von König Heinrich
dem Vierten, Der zweite Teil von König Heinrich dem Vierten
18
emendation 19
1747 William Warburton
18
17 4 1 3 5 6 pöbelhafte und schmuzige Zwischen-Scenen AA2, 2, 521 2 1 4
pöbelhafte Schwänke, Zote, Wortspiele AA2, 2, 551 18
1986 50~65 62
19 18SHAKESPEARE EMENDATION 1977
112~159
- 8 -
AA1, 4, 392
Antonius und Cleopatra
AA2, 2, 340
- 9 -
2 4
AA2, 3, 372 3 6
AA2, 3, 381
20 21
22
Anton Schweitzer
Alceste 1773
Einfalt
20 Maaß für Maaß 1 6
AA2, 1, 248 2 11AA2, 1, 271
21 Das Leben und der Tod des Königs Lear 5 10AA2, 1, 177 3 8 AA2, 1, 66
22 Heinz, Andrea: Wieland und das Theater. In: Heinz, Jutta (Hrsg.): Wieland-Handbuch. Leben – Werk – Wirkung. Stuttgart 2008, S. 68-72.
- 10 -
Versuch über das deutsche Singspiel
AA1, 14, 85f.
Genie seelenbezwingende Macht
AA1, 14, 86
23
23 Busch-Salmen, S. 114f.
- 11 -
Wortspiele
AA2, 3, 36124
Die zween edle Veroneser
gramaticalisch[er] wiz
AA2, 3, 134 Viel
Lärmens um nichts
24
You must confine yourselfconfine dress up
I'll confine myself no finer than I am Shakespeare, William: Twelfth night, or, What you will. The Arden Shakespeare. London 2008, S. 171.
1998 17
- 12 -
25
unübersetzlich 26
AA2, 1, 241 3 2
AA2, 2, 38
27
1770 Volkslied
25 3 6
AA2, 3, 41 4 2 1 4
AA2, 2, 553 26 Wie es euch gefällt 5 2
AA2, 1, 238 27 Seng, Peter: The Vocal Songs in the Plays of Shakespeare. Cambridge 1967, S. xii-xiii.
- 13 -
28
1770
1770
2 5
come away ein Lied.
AA2, 3, 374
old and antique song
alte ehrliche Gassen-Liedchen
AA2, 3, 372 Gassenhauerchen
AA2, 3, 374
29
Musicians, and other Attendants 30
Offizianten und andere stumme Personen AA2, 3,
357
28 2013 218~226 29 Busch-Salmen, S. 114f. 30 Shakespeare, S. 156.
- 14 -
31 Othello, der Mohr von Venedig
Musicanten AA2, 3, 301
Music. Amiens singt. AA2, 1, 209
AA2, 1, 341
1 13
mit dem Reim verlieren sie alles
AA2, 1, 108f.
32
Romeo und Juliette
AA2, 3, 191
Der Sturm 4 2
AA2, 1, 357
31 Shakespeare, William: The works of Shakespears in eight volumes. The genuine text with a comment and notes, critical and explanatory by Mr. Pope and Mr. Warburton. London 1747. 32 Busch-Salmen, S. 108f.
- 15 -
Das Trauerspiel vom Macbeth
AA2, 3, 72
33
2
5 AA2, 1, 203
AA2, 3, 286
AA2, 3, 339 34
33 5 2
AA2, 1, 88 34
AA2, 2, 28; AA2, 2, 31; AA2, 2, 39
- 16 -
18
- 17 -
Shakespeare-Übersetzung bei Wieland Einige Beobachtungen zu seinen textlichen Eingriffen
SUGA Yukiko
Dieser Aufsatz behandelt eine Reihe von Shakespeare-Übersetzungen von Christoph Martin
Wieland aus den 1760er Jahren. Shakespeare wurde seit der ersten Hälfte des 18.
Jahrhunderts in Deutschland allmählich bekannter. Viele seiner Dramen wurden zum ersten
Mal von Wieland ins Deutsche übersetzt. Diese Übersetzungen ermöglichten es nicht allein
Intellektuellen, sondern auch einem breiteren Publikum, Shakespeares Werke zu rezipieren.
Wielands Übersetzungen enthalten viele Auslassungen von Wörtern, Sätzen und ganzen
Szenen der Originaltexte. Diese textlichen Eingriffe sind der bisherigen Forschung zufolge
darin begründet, dass Wieland die Shakespearischen Dramen den aufklärerischen und
klassizistischen Normen angleichen, oder sie dem deutschen Publikum verständlicher
machen wollte. Demzufolge griff er also in die Texte ein, um sie zu verbessern. Daher werden
Wielands Übersetzungen seit ihrer Veröffentlichung bis heute häufig als Entstellung
Shakespeares negativ bewertet. Es ist aber nicht richtig, daß Wieland die Shakespearischen
Texte nicht respektierte. Eine genauere Untersuchung der Eingriffe Wielands zeigt, dass er
häufig Stellen ausließ, weil er sie für unübersetzbar hielt. Da er durch seine Übersetzung
keine wesentlichen Veränderungen am Text vornehmen wollte, sah er sich gezwungen,
Stellen wegzulassen, wenn er den Kernpunkt des Originaltextes nicht ins Deutsch übertragen
konnte. Er griff also in die Texte ein, gerade weil er das Original achtete.
Zuerst werden Wielands Auffassung von Shakespeare und seine Übersetzungsprinzipien
behandelt. Wieland verteidigt die Abweichungen der Stücke Shakespeares von den
dramatischen Regeln des 18. Jahrhunderts und glaubt sogar, dass sie einige wesentliche
Vorteile für sich haben. Deshalb beharrt er darauf, sie so zu übersetzen, wie sie sind.
Danach wird die Praxis von Wielands Übersetzungen vor allem in Bezug auf seine
Auslassung von Textstellen erörtert. Wieland eliminiert Reime und Wortspiele, die nicht ohne
weiteres ins Deutsche übersetzbar sind, wobei er zugleich Ausdrücke ausschließt, die ihm
geschmacklos oder unnötig erscheinen.
- 18 -