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HOCHHEIDE 2011 DUISBURG Gefördert von:

Titseite SVO 2011 A24 G1 - Duisburg€¦ · ihre Stärken und Schwächen auf, die dann individuell besprochen wurden. Die Unterrichtseinheiten fanden in einer gut vorbe-reiteten und

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HOCHHEIDE 2011

DUISBURG

Gefördert von:

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Lokaler Aktionsplan Hochheide

Problemlagen

Im linksrheinischen Hochheide umfasst das STÄRKEN vor Ort-Fördergebiet eine Hochhaussiedlung der 70er Jahre („ Die weißen Riesen“) und deren unmittelbare Umgebung. Die Siedlung wurde im Jahr 2006 als Stadtumbaugebiet festgelegt. Hier wohnen vorwiegend Menschen, die anderswo keinen Wohnraum finden. Schätzungsweise 60-80% der Haushalte leben von staatlichen Transferleistungen.

Unter den Mieter/-innen befinden sich neben Leiharbeiter/-innen aus Osteuropa zu einem hohen Anteil Familien mit Migrationshintergrund. Irakische Kurden (mit traditionell-konservativer Wertorientierung) stellen den größten Anteil einer insgesamt sehr heterogenen Bevölkerung (bis zu 40 Nationalitäten). Viele soziale Einrichtungen vor Ort haben noch keinen hinreichenden Zugang zu den Migranten/-innen, insbesondere zur kurdisch/arabischen Community.

Der Stadtteil ist in vielfacher Hinsicht belastet: Armut, Verwahrlosung, Vandalismus, Kriminalität, Gewalt in der Familie, Drogen und Alkohol sowie weit unter dem Durchschnitt liegende Bildungs-abschlüsse sind große Probleme. All das geht einher mit einem erheblichen Mangel an sozialer und beruflicher Integration.

Handlungskonzept

Einige Projekte und Ideen sind städtischerseits bereits angestoßen worden, um die Situation vor Ort zu verbessern. Zu nennen ist hier der „Kinder- und Jugendtreff Hochheide“, der Beratung in allen Alltagsfragen, Hausaufgabenhilfe, Freizeitangebote usw. anbietet. Eine Außenstelle der Bezirks-verwaltung leistet Bürgerservice vor Ort (Meldewesen, Finanzamt, Informationen der Stadtwerke usw.).

In Kooperation mit der Universität Duisburg-Essen, dem Jugendamt und der Polizei konnte ein Projekt gestartet werden, in dem jugendliche Intensivtäter mit den Methoden der Mediation vertraut gemacht wurden, um in der Siedlung deeskalierend tätig werden zu können. Auch wurde ein Bürgerverein zur Unterstützung der Integration Jugendlicher gegründet.

Der Austausch von Experten und Akteuren vor Ort erbrachte eine breite Palette an Projektideen für die Umsetzung des Programms STÄRKEN vor Ort, die auf diesen positiven Anfängen bzw. Ansätzen aufbauen können. Hierzu gehören insbesondere die Vertiefung, Verbreiterung und Koordinierungvon Netzwerksarbeit sowie eine interkulturelle Öffnung bereits vorhandene Einrichtungen undInitiativen. Auch die Einrichtung neuer, spezifisch auf den Bereich der Hochhaussiedlung ausge-richteter Angebote ist als wichtiges Ziel hervor zu heben.

Schulisch-berufliche Eingliederung, Sozialkompetenztraining und Gewaltprävention wurden zu vordringlichen Zielsetzungen bei männlichen Jugendlichen erklärt. Selbstwert steigernden Maß-nahmen und Angeboten zur Berufs- und Lebenswegplanung wurde Priorität bei den weiblichen Jugendlichen eingeräumt.

Entwicklungsziele

Um sinnvoll auf die vielschichtigen Problemlagen Einfluss nehmen zu können, wurden nachfolgend aufgeführte Ziele für Hochheide definiert. Hierbei beschlossen die Mitglieder des Begleitausschusses, die Projekte ausschließlich an Jugendliche zu richten, um einen möglichst effektiven Einsatz der Mittel zu erreichen.

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Für Jugendliche:

Förderung in Sprache und AuftretenAnregungen zur beruflichen OrientierungBei Jungen Unterstützung bei der schulischen oder beruflichen (Wieder-)EingliederungBei Jungen Training der Sozialkompetenz (inkl. Maßnahmen zur Gewaltprävention)Bei Mädchen Aufbau und Stärkung des Selbstwertgefühls Bei Mädchen Motivierung zur Berufs- und Lebensplanung

Für das Stadtteilnetzwerk und/oder die Aktivierung zur sozialen Teilhabe:

Verbesserung des Zugangs zur Migrantenbevölkerung Aktivierung von ehrenamtlicher Arbeit der Bewohner/-innen

Projekte

Folgende Projekte strebten die Umsetzung dieser Ziele an:

Interkulturelle Lernwerkstatt- Träger: Erich Kästner Gesamtschule - Kooperationspartner: Kunstpause und Tanztheater Wundertüte sowie freischaffende Künstler/-innen

Bewerbungstraining- Träger: RAA Duisburg- Kooperationspartner: Förderschule Pestalozzischule

Nachhaltiger Jugendtreff in Hochheide

- Träger: Gemeinnütziger Stadtteilförderverein Homberg e. V. - Kooperationspartner: Stadtsportbund, Landessportbund, Erich-Kästner-Gesamtschule und Polizei

Ehrenamtliche Arbeit im sozialen Bereich

- Träger: Gemeinnütziger Stadtteilförderverein Homberg e. V. - Kooperationspartner: Erich-Kästner-Gesamtschule, Altenwohnheim Am Sandberg, Demenzzentrum Ehrenstraße, Heilpädagogisches Heim Duisburger Straße,

Im Fördergebiet Hochheide standen 19.111,11 Euro für die Projekte zur Verfügung. Insgesamt hatten diese 122 Teilnehmer/-innen (weiblich: 54; männlich: 68). Davon hatten 81 einen Migrations-hintergrund, 85 waren unter 25 Jahre alt.

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Kindergarten St. Martin

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Träger: Erich Kästner Gesamtschule

Zielgruppe: Schüler/-innen der Jahrgangsstufen 7 bis 9

Teilnehmerzahl: 59

Inhalt: Kulturelle Bildung - Texten und Komponieren mehrere Songs in der Rap und

HipHop Gruppe - Auseinandersetzung mit der eigenen und der „fremden“ Kultur im

kreativen Bereich

Förderziele: Erwerb von wichtigen Schlüsselqualifikationen

Heranführen an verschiedene Kulturangebote - Stärkung der Sprachkompetenz

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Interkulturelle Lernwerkstatt

Die Erich Kästner Gesamtschule befindet sich in Duisburg-Homberg und hat durch die benachbarte Hochhaussiedlung einen hohen Anteil an Schüler/-innen mit sozialen Problemsituationen. 2/3 der Schüler/-innen weisen einen Migrationshintergrund auf. Um den jungen Menschen eine größtmögliche Förderung zukommen zu lassen, werden an der Erich Kästner Schule seit Jahren viele Projekte realisiert.

Ausgangspunkt für dieses Projekt war eine Umfrage bei den Schüler/-innen der Schule mit der Frage-stellung: „Was fehlt dir an der Schule oder in deinem Stadtteil?“ Das Ergebnis war sehr überraschend, denn der Wunsch nach kulturellen Angeboten inner-halb der Schule war wesentlich höher als nach Nach-hilfe oder Förderung in den Hauptfächern.Somit hat die Schulleitung reagiert und ein SvO-Pro-jekt konzipiert. Es wurde einmal wöchentlich für 2 Stunden ein Kulturprogramm im Nachmittagsbereich mit mehreren kreativen und kulturellen Möglichkeiten von unterschiedlichen Künstler/-innen installiert, um eine möglichst authentische Begegnung mit Kultur zu ermöglichen. Die Schule legte großen Wert darauf, dass die durchführenden Künstler/-innen auch interkulturelle Wurzeln aufweisen. So konnte ein gewisses Verständnis oder Näherbringen an eine andere Kultur unterschwellig vermittelt werden.

Neben der fachlichen Qualifikation bietet dies insbe-sondere den Schüler/-innen mit Migrationshinter-grund eine große Chance. Das Erwerben von Sprach- kompetenzen stand bei allen Angeboten im Vorder-grund.

Die insgesamt 59 Teilnehmer/-innen des Projektes zwischen 14-16 Jahren hatten zu Anfang bei einem „Schnuppertag“ die Möglichkeit, sich verschiedene Workshops anzuschauen und sich dann für einen zu entscheiden. Die Lehrer/-innen wurden ange-halten, besonders Jugendliche, die in den Klassen wegen ihres Sozialverhaltens negativ auffallen oder gravierende Lernschwachpunkte aufweisen, zu einem der Angebote zu animieren. Unterschwellig standen das Fördern der eigenen Kreativität sowie die Kommunikationsfähigkeit, Teamfähigkeit, Stärk-ung des Selbstbewusstseins und –reflektion in den verschiedenen Workshops im Fokus.

Eine der Angebote, ein Rap und HipHop Workshop wurde zu Beginn des Projektes ausschließlich von Jungen besucht. Dies hat sich im Laufe des Schul-jahres soweit verändert, als nachher fast die Hälfte der Teilnehmer/-innen Mädchen waren. Sie sind teil-weise durch die Musik, die Texte oder auch durch Klassenkameraden zu diesem Workshop gelangt.Zu Anfang war der Klimawandel das Hauptthema der Liedtexte und wurde in einer Projektwoche an der gesamten Schule bearbeitet. Die Jugendlichen schrieben einen eigenen Text dazu und die Honorarkraft fügte den passenden Beat hin-zu. Es war sehr erstaunlich, wie inhaltsreich und aus-sagekräftig der Text war. Die Schüler/-innen haben in der Zwischenzeit schon einige Auftritte absolviert und einen Preis für dieses Lied erhalten. Ein weiterer sehr erfolgreicher Song „Mein Ziel mein Traum“, berichtet über berufliche Perspektiven von Kindern mit Migra-tionshintergrund und deren weitere Lebensplanung. Es war den Jugendlichen ein besonderes Anliegen, ihre Gefühle, Ängste und Wünsche in Textform festzuhalten, um so ihre Botschaft weitergeben zu können. Insgesamt hat die Gruppe 7 eigene Songs geschrieben und mit passender Musik unterlegt.

Laufzeit: 10.01.2011 – 31.12.2011

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Die Motivation der jungen Menschen ging soweit, dass sie in ihrer Freizeit selbstständig eigene Texte verfassten und dann in das Projekt hineintrugen. Diese wurden gemeinsam mit der Gruppe diskutiert und als Song mit dem richtigen Flow zusammen-gefasst. Da jeder der Jugendlichen eine eigene Strophe hatte, war es unweigerlich nötig, dass stets alle an den Proben teilnehmen mussten. Innerhalb der Gruppe waren daher Teamfähigkeit, Konzen-tration, Selbstdarstellung und die deutsche Sprache enorm wichtig.Eine weitere Gruppe nahm an dem Kurs „Lebens-wege“ teil. Der Projektleiterin war daran gelegen, eine Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Wahrnehmungs- und Denkmustern zu führen und den Blick auf die Themen: Religion, Familie und Kultur gestalterisch auszudrücken. Mit verschiedenen Farben und Techniken konnten die Mädchen (es war ein ausdrücklicher Wunsch der Teilnehmerinnen, als homogene Gruppe zusammenzubleiben) dies aus-drücken. Die Ausdrucksstärke der Bilder oder Kunst-werke war sehr unterschiedlich, wenn es z. B. um das Thema Liebe oder Partnerschaft ging. Die fertigen Exponate wurden für eine Ausstellung in der Schule zusammengefasst.

Es fanden viele persönliche Gespräche mit der Pro-jektleiterin statt, denn sie hatte ein sehr enges und persönliches Verhältnis zu den Mädchen aufgebaut. Immer wieder wurde von der Gruppe betont, wie an-genehm es sei: „unter sich zu sein.“

Ein anderer Workshop bot die Gelegenheit mit Mo-saiksteinen, die zudem teilweise noch selbst aus ver-schiedenen Materialien hergestellt werden mussten, künstlerisch zu arbeiten. Mit verschiedenen Materia-lien, Farben und Formen wurden ausgedachte Mus-ter auf die unterschiedlichsten Unterlagen geklebt. Gerade hier war wichtig - ein gutes Sozialverhalten untereinander, denn Hilfestellung und Geduld spielten hier eine große Rolle.

Interviewer: „ Was finden Sie gut an diesem Projekt?“

Projektleiterin:„…wenn man es aus der Sicht der Schüler/-innen sieht, ist dieses Projekt ein absoluter Gewinn - “für sie, für unsere Schule und ich würde sagen, auch für den Stadtteil.

Interviewer: „Es gibt eine reine Mädchengruppe, wie ist die zustande gekommen?“

Projektleiterin: „Bei dieser Gruppe sind wir auch froh, dass keine Jungen dazu gekommen sind.

So sind sie zu einer richtig guten Gruppe zusammengewachsen.…dass in den Gruppen auch häufig unsere

Problemkinder stecken, die sich auch freiwillig dazu entschlossen haben da mit zu machen und sich auch richtig

gut entfalten. In dem Mosaikkurs sind auch Mädchen dabei, die uns Sorgen gemacht haben.…sie suchen nach

Anerkennung, fühlen sich hier wohl und toll, wenn sie ihre Werke vorstellen “.

Kontakt:

Ehrenstr. 87

47198 DuisburgTel.: 02066 998960Fax: 02066 998988E-Mail: [email protected]

Interview

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Träger: RAA Duisburg, Förderschule „Lernen“ Pestalozzistr.

Zielgruppe: Jugendliche beim Übergang von Schule in den Beruf

Teilnehmerzahl: 26

Inhalt: Bewerbungstraining und individuell passgenaues Bewerbungscoaching

Erstellen von Bewerbungsmappen

Förderziele: Förderung von Selbstbestimmung, Eigeninitiative und Selbstverantwortung Motivierung für die aktive Bewältigung des Übergangs in das Berufsleben

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Bewerbungstraining

Dieses Projekt war ein Kooperationsprojekt der Regio-nalen Arbeitsstelle zur Förderung von Kindern und Jugendlichen aus Zuwandererfamilien (RAA) Duisburg und der Förderschule Pestalozzischule mit dem Schwerpunkt Lernen im Einzugsgebiet Duisburg-Hom-berg. Es nahmen insgesamt 11 Teilnehmer/-innen aus dem 10. Jahrgang und 13 Teilnehmer/-innen aus dem 9. Jahrgang im Klassenverband teil. Der Migrations-anteil belief sich auf 50%.

Schüler/-innen dieser Schulform, die sich im letzten und vorletzten Jahr vor der Schulentlassung be-finden, sollten in diesem SvO-Projekt gezielt auf den Übergang von Schule und Beruf sensibilisiert werden. Diese Jugendlichen haben es besonders schwer, einen Ausbildungsplatz zu bekommen und brauchen daher eine gezielte Förderung und individuelle Anleitung.

Es kommt zunehmend darauf an, diese Jugendlichen frühzeitig und ihrem Leistungsvermögen gemäß in ihrer Handlungskompetenz auf die mündliche Bewer-bung bzw. das Vorstellungsgespräch für ein Prakti-kum, eine Arbeit oder eine Ausbildung vorzubereiten.

Als besonders wertvoll hat sich gezeigt, dass dieses Projekt von einem Referenten und einer Referentin mit Migrationshintergrund durchgeführt wurde. So konnten die Gruppe geteilt und eine gute pro-fessionelle Anleitung durchgeführt werden.

Die Trainingseinheiten beliefen sich pro Jahrgang auf 8 Wochen mit jeweils 4 Stunden Unterricht. Neben der Vermittlung von Informationen über verschiedene Berufe und deren Anforderungen wurden auch Infor-mationsveranstaltungen bei verschiedenen Bildungs-gesellschaften durchgeführt, die den Jugendlichen spezielle Ausbildungsberufe nahe gebracht haben.

Die vorgestellten Berufe entsprechen ihrem Bildungs-stand und ihren Fähigkeiten z. B. die Ausbildung zum Lagerist, Servicekraft, Hauswirtschafterin, Friseur usw.

Ein großer Schwerpunktbereich war das Thema „Sprachlicher Ausdruck und Sprechverhalten“. Hier stand im Mittelpunkt der Bemühungen die Ver-besserung des sprachlichen Ausdrucks. Sprach-hemmnisse wurden abgebaut und stattdessen Selbstbewusstsein aufgebaut.

Ziel war der Zugewinn an kommunikativer Kompetenz. Dabei zeigte sich, dass die Jugendlichen enorme Schwierigkeiten hatten, die Gesprächsübungen um-zusetzen, da sie oft auch fehlendes Wissen über bestimmte Berufe hatten oder aber auch der Wort-schatz zu gering war.

Die Rollenspiele, die mit den Referenten/-innen durchgeführt wurden, zeigten den Teilnehmer/-innen ihre Stärken und Schwächen auf, die dann individuell besprochen wurden.

Die Unterrichtseinheiten fanden in einer gut vorbe-reiteten und angeleiteten aber lockeren, angenehmen Atmosphäre statt.

Laufzeit: 01.05.2011 – 30.11.2011

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Interviewer: „Hat euch das Bewerbungstraining etwas gebracht, oder hättet ihr es auch allein schreiben können?“

Interviewer: „Hättest du denn gewusst, wie so eine Bewerbungsmappe auszusehen hat?“

Teilnehmer 1: „…also allein hinkriegen würd` ich es vielleicht auch, aber nicht so gut, und ich find die haben

Teilnehmer 1: „Ich hab` so was schon mal gesehen, aber so hab ich mir das nicht vorgestellt…

mir viel geholfen. … und ich find` es echt gut was die hier gemacht haben, mit den Bewerbungen und den Fotos,

jetzt hab ich das fertig.“

find ich echt besser als wenn man es allein machen würde.“

Interviewer: „Es wird jetzt gleich ein Bewerbungsrollenspiel durchgeführt. Wisst ihr was bei einem

Teilnehmer 2: „…mit Vorstellungsgespräch habe ich schon mal vorher in Zeitschriften gelesen,

Kontakt:

Bergiusstr.2747119 DuisburgTel.: 0203 8009531Fax: 0203 8009557E-Mail: [email protected]

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Ein weiterer Schwerpunkt dieses Projektes war die Erstellung einer Bewerbungsmappe am PC. Hier wurde der Umgang am PC vertieft, um auch für spätere Bewerbungen über Grundwissen zu ver-fügen.

Fast alle Schüler/-innen der Abschlussklasse werden eine Berufskollegschule besuchen, um einen besseren Schulabschluss zu erlangen.

Die Jugendlichen fühlten sich wohl, es wurde auf ihre Bedürfnisse eingegangen und sie haben eine Menge an Wissen während des Kurses für sich mitnehmen können.

Bewerbungsgespräch zu beachten ist?“

… wenn der Chef im Büro ist, muss man vorher anklopfen, nicht so direkt `rein,

… man muss an diesem Tag gut angezogen sein und gekämmt.“

Interview

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Träger: Gemeinnütziger Stadtteilförderverein e. V.

Zielgruppe: Straffällig gewordene Jugendliche und Schulverweigerer

Teilnehmerzahl: 22

Inhalt: Aktive Beteiligung der Jugendlichen am weiteren Ausbau des informellen Jugendtreffs und Förderung einiger Interessenten zum Erwerb eines Übungsleiterhilfsscheins

ihrer Alltagsprobleme

Förderziele: Einbindung und Qualifizierung der Jugendlichen; Errichtung und Fertigstellung des Jugendtreffpunktes; Bewältigung von Konfliktlösungen; Hilfestellung bei der Lösung

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Nachhaltiger Jugendtreffpunkt

Der Projektträger „Stadtteilförderverein Homberg e.V.“, hat es sich zum Ziel gesetzt, einen für Jugendlichen akzeptablen Ort zu errichten, wo sie ihre Freizeit ver-bringen können ohne andere Menschen des Stadt-teils zu stören. Die meisten dieser Jugendlichen, überwiegend mit Migrationshintergrund, werden in der öffentlichen Wahrnehmung als „abhängende Ju-gendliche“ wahrgenommen. Ein großer Teil dieser männlichen Teilnehmer hat schon eine kriminelle Ver-gangenheit hinter sich. Die Jugendlichen haben kaum eine Möglichkeit im öffentlichen Raum ihre Freizeit zu verbringen. Viele von ihnen sind aus den offiziellen Jugendzentren wegen ihrer Auffälligkeiten ausge-schlossen worden.

Mit dem im Jahr 2009 gestarteten SvO-Projekt „BAU IN JU“ - Bau eines informellen Jugendtreffs beab-sichtigte der Projektträger, vor allem straffällig ge-wordene Jugendliche und Schulverweigerer an dem Bau eines eigenen Jugendtreffs zu beteiligen. Die Planung und Fertigstellung des Dachkonstruktes ist im letzten Jahr geschehen und nun sollte darauf aufbauend die Möglichkeit gegeben werden, dass die Jugendlichen ihren Jugendtreff unter Anleitung weiter ausbauen.Die gemeinsamen Ausbauarbeiten, ebenso die Namensgebung und die Graffitigestaltung gehörten zum Projekt, um auch so eine höhere Identifikation zu erreichen.

Es sind verschiedene Arbeiten mit den Jugendlichen unter Anleitung durchgeführt worden, u. a. Eindeck-ung der Dachfläche mit Dachpappe, die Pflasterung des Hin- und Rückweges zum Jugendtreff und die Pflasterung des Aufenthaltsbereichs. Es konnte sogar noch eine Feuerstelle errichtet und mehrere Sitzmög-lichkeiten gebaut und installiert werden. Parallel zum Ausbau des Geländes und des Treffs konnten die Teilnehmer im Rahmen einer Beteiligung die Gestal-tung des Unterstandes durch einen Graffitikünstler mitbestimmen. Dabei kamen verschiedene Entwürfe für Graffitis zustande und der Name „The Box“ wurde geboren. Der Künstler setzte die Ideen unter Beteili-gung der Jugendlichen um.

Ein Ziel dieses Projektes war es, dass die Jugend-lichen etwas für sich selber aufbauen sollten und sich für den Jugendtreff verantwortlich fühlen. Anders als geplant gab es eine starke Fluktuation der am Bau beteiligten Jugendlichen, sodass keine gefestigte Nutzergruppe zustande kam.

Der Treff wird jetzt, nach der Fertigstellung, stark fre-quentiert durch verschiedene Jugendgruppen. Junge Männer mit „Sozialstundenkonten“ aus dem Verein haben die Aufgabe bekommen, den Zustand des Treffs regelmäßig zu prüfen und zu dokumentieren, ggf. sofort Maßnahmen zu treffen (Müllbehälter auf-stellen…) und den Verein zu informieren.

Die internen Spannungen innerhalb der stark wechselnden Gruppe der Jugendlichen führten dazu, dass die Ausbauarbeiten manchmal ins Stocken gerieten.

Dem großen Einsatz des Projektleiters - ein Polizist aus dem Stadtteil - war es zu verdanken, dass einige Jugendliche soweit motiviert werden konnten, dieses Projekt abzuschließen. Viele der jungen Männer wurden maßgeblich durch das große persönliche Engagement des Betreuers im Projekt gehalten. Vor ihm hatten die „Problemjugendlichen“ großen Re-spekt, aber gleichzeitig gelang es ihm, diese auch wirklich zu erreichen.

in Hochheide - „BAU IN JU“

Laufzeit: 01.02.2011 – 31.12.2011

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Interviewer: „Wird der Unterstand so genutzt wie es angedacht war und kam es schon mal zu Ausschreitungen?“

Projektleiter: „Er wir mehr angenommen als gedacht….von vielen verschiedenen Gruppen.

Wir haben von der Polizei noch keine negativen Rückmeldungen. Manchmal kommt es zu Vandalismus, aber

bis jetzt hält es sich noch in Grenzen. Der Jugendtreff wird aber auch ständig kontrolliert und ggf. repariert.“

Teilnehmer: „Es treffen sich verschiedene Gruppen von Jugendlichen dort

Kontakt:

Ehrenstr. 1447198 DuisburgTel.: 0152 54692345Fax: 02065 679875E-Mail: Alfred.Roch polizei.nrw.de@

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Den insgesamt 22 männlichen Jugendlichen, 50 % mit Migrationshintergrund, die dieses Projekt in den verschiedenen Phasen erlebt und daran teilge-nommen haben, hatten hier auch die Gelegenheit handwerkliche Fähigkeiten zu testen oder Neues zu erlernen.Ein weiterer Aspekt war, dass die Jugendlichen die regelmäßig daran teilgenommen haben, immer Ge-legenheit hatten niederschwellig Informationen über evt. weitere berufliche Perspektiven zu bekommen.

Nach Fertigstellung des Unterstandes gab es eine offizielle Eröffnungsfeier mit Bezirkspolitiker/-innen, dem Jugendsamtsleiter, den umliegenden Anwohner/-innen und einigen Jugendlichen, die maßgeblich am Bau beteiligt waren. In Zusammenarbeit mit den Er-bauern wurde der Treff „The Box“ getauft und offiziell den Jugendlichen übergeben.

Die meisten jungen Männer, die am Bau beteiligt waren, haben sich nicht als Besucher des Jugend-treffs etabliert, was u. a. durch Umzug, Ausbildung oder Interesselosigkeit bedingt ist. Die Meinung der Teilnehmer über die geleistete Arbeit, sowohl bei der Integration in die Planung als auch bei der Umsetz-ung war, dass sie eine Menge Spaß während der Zeit hatten. Es herrschte zwar nicht immer eine ent-spannte Atmosphäre, aber der Projektleiter konnte oftmals als Konfliktschlichter fungieren und so die Situation entspannen.Nach einer ersten Betriebsphase wurde festgestellt, dass der Unterstand stärker angenommen wird, als vermutet worden ist.

Andere Gruppen Jugendlicher aus Homberg sind dort täglich anzutreffen. So kommt es zu Kontakten ver-schiedener Gruppen, die sich dort zufällig treffen, um ihre Freizeit zu verbringen. Nach der Schule sind es 11-12 jährige Schüler/-innen und abends Jugendliche ab ca. 16 Jahren. Somit ist das Ziel, einen nieder-schwelligen Treffpunkt für Jugendliche im Stadtteil zu schaffen, erreicht worden.Ein weiterer Baustein des Projektes war, dass 2 der Jugendlichen einen Übungsleiterhelferschein ge-macht und somit die Möglichkeit genutzt haben, sich zu qualifizieren und verantwortungsvoll in den orts-ansässigen Boxverein einzubringen. In dem Lehr-gang, der vom Landessportbund durchgeführt wurde, konnte auch vermittelt werden, dass beim Sport jede Menge dahintersteckt. Gerade verhaltensauffällige Jugendliche wissen manchmal nicht, wie sie ihre oft aufgestauten Aggressionen in den Griff kriegen sollen. Die beiden Übungsleiterhelfer unterstützen den Übungs- leiter, indem sie kleinere Gruppen übernehmen und sich vermehrt um die jüngeren Teilnehmer/-innen kümmern. Die Sportstätte wird am Trainingstag durch-schnittlich von 30 bis 40 Jugendlichen besucht, die alle aktiv an den Trainingseinheiten teilnehmen. Der Sportverein wird zu 90 % von männlichen Teilnehmern mit Migrationshintergrund im Alter von 10 – 20 Jahren sehr gut angenommen.

und dann kommt man so ins quatschen…einfach gut.“

Interview