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8/17/2019 Transvestitismus in Der NS
1/61
Transvestitismus in der NS-Zeit –
Ein Forschungsdesiderat
Rainer Herrna
Übersicht: Über den Umgang mit Transvestiten in der NS-Zeit liegen bislang
eine s!stematischen Untersuchungen vor" #u$grund der historischen
Herleitung des Transvestitismus aus der %contr&ren Se'ualem($indung)
des *+" ,ahrhunderts galt das erhalten medi.inisch als S!m(tom und /uristisch
als 0ndi. der Homose'ualit&t1 eine (auschale Zuschreibung1 gegen
die sich heterose'uelle Transvestiten und Se'ual2issenscha$tler 2andten"
0n der 3eimarer Zeit am es im Zuge einer 4iberalisierung .ur beh5rdlichen
#nerennung in Form sogenannter Transvestitenscheine so2ie .ur
Etablierung subultureller Struturen" Eine 6nderung der Stra$bestimmungenin der NS-Zeit ist $7r das Tragen der 8leidung des anderen 9eschlechts
Erregung 5$$entlichen 6rgernisses; nicht belegt1 auch 2enn allgemein
restritiver ver$ahren 2urde" ,edoch gibt es Hin2eise au$ loale
#usnahmeregelungen" 0n #us2ertung von Stra$ver$olgungsaten1 so2ie
medi.inischer und riminologischer
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2ar1 scheint man ebenso 2iders(r7chlich 2ie 2ill7rlich mit den
Transvestitinnen umgegangen .u sein" >ie /uristischen Santionen 2egen
des 5$$entlichen Tragens von &nnerleidung reichen von atenundigen
Z Se'ual$orsch G*BD GID BB–BJ*
K 9eorg Thieme erlag 89 Stuttgart L Ne2 Mor
0SSN +BG-**O
>?0 *"*CCPs-BB-*BCI*JG
a 0nstitut $7r 9eschichte der edi.in und Ethi in der edi.in1 Qharit Universit&tsmedi.in
=erlin
BB
Heruntergeladen von: Universit! o$ ie nach dem Ersten 3eltrieg einge$7hrte a es sich hier um eine erste e'(lorierende Untersuchung handelt1 2erden
abschlieend einige Forschungs$elder benannt1 die sich aus dem aterialergeben" Sie verstehen sich als #nregung $7r .u7n$tige Untersuchungen"
Schl7ssel25rter: 9eschichte der Se'ual$orschungD Nationalso.ialismusD
Transvestitismus
0n den let.ten B ,ahren 2urden .ahlreiche Forschungsergebnisse .ur er$olgung
Homose'ueller im Nationalso.ialismus vorgelegt1 .u er$olgungs(oliti1
Untersuchungen 7ber die .u ihrer >urchset.ung eingerichteten
Struturen und Strategien1 Studien 7ber die reichs2eite und loale
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7ber die bislang aum #rbeiten vorliegen" S!stematische Untersuchungen
7ber 8ontinuit&ten und =r7che im Umgang mit ihnen von der3eimarer
.ur NS-Zeit liegen nicht vor vgl" Herrn GCD Rosenran. et al" G+;"
Sie 2urden o$$enbar nicht in vergleichbarer 3eise 2ie Homose'uelle ver$olgt"
>enn Transvestitismus1 das Tragen der 8leidung des anderen 9eschlechts1
2ar auch in der NS-Zeit nicht (er se stra$bar1 2ie auch das 4eben
in der Rolle des anderen 9eschlechts /uristisch nicht santioniert 2urde"
Solche
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einerseits von ihrer =eglaubigung durch edi.iner1 andererseits von staatlichen
?rdnungsinstan.en 2ie ,usti. und amenimitator1 als T&n.er
oder sonst 2ie artistisch bet&tigen1 5nnen au$ #ntrag solche =escheinigungen
ohne 2eiteres erhalten1 2enn die
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Heruntergeladen von: Universit! o$ amenimitatoren; ent2icelt
hatte1 und Transvestitismus1 dem als %Trieb) beschriebenen erlangen
nach andersgeschlechtlicher 8leidung1 2urde 2eder von Hirsch$eld noch in
der Folge.eit vorgenommen"
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erst ab *+* di$$eren.ierte er ohne #ngabe einer onreten em(irischen1 sondern
vielmehr au$ 9rundlage einer er$ahrungsges&ttigten =asis1 dass Homo- und Heterose'uelle
/e2eils et2a ein >rittel ausmachten und sich der Rest ent2eder ase'uell
oder %automonose'uell) verhalte Hirsch$eld *+*: *OO;"
O gl" da.u Hirsch$eld *+*;" Unter den *J Fallgeschichten be$indet sich nur eine
Frau" Sie berichtet von =e.iehungen .u Frauen1 bevor sie heiratete und utter 2urde"
Hirsch$eld vereinnahmt sie als heterose'uell" #uch in Hans #brahams Studie
.um 2eiblichen Transvestitismus von *+G* ist sie die ein.ige1 die nicht ausschlielich
homose'uell lebte"
C 3enn im Folgenden die in der Se'ual2issenscha$t vorgenomme Unterscheidung
.2ischen homo- und heterose'uelle Transvestiten und Transvestitinnen 7bernommen
2ird1 2erden damit eine #ussagen 7ber das sub/etive Zugeh5rigeitsem($inden
oder ihre se'uelle 0dentit&t getro$$en1 insbesondere von /enen1 die eine o(erative
9eschlechtsum2andlung anstrebten oder durchlebten" =ei der =e.eichnung
%TransvestitPTransvestitin) handelt es sich manchmal um eine Selbst-1 meist aber
Transvestitismus in der NS-Zeit Z Se'ual$orsch G*BD GI BBB
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mit em(irischen #ngaben .u untermauern1 eine %#n$rage an die
eutschlands)1 mit der =itte1 ihm detailliert
=ericht .u erstatten oss *+B: *B $";" it #usnahme der =erliner ie Zahlen lagen
unter den Er2artungen von oss1 2eshalb er sie 2ie $olgt ommentierte:
%>ie mir gemeldeten Trten"-Zahlen stellen 2ahrscheinlich nur einen Teil der
2irlich vorhandenen dar" >ie Trten" sind &uerst vorsichtige rang"
I >er S(e.ialist an Hirsch$elds 0nstitut $7r Se'ual2issenscha$t berichtet anl&sslich der
9r7ndung der ersten Transvestitenvereinigung %>AEon)1 dass ihm %allein in =erlin
V einige * F&lle beannt ge2orden) seien #braham *+B;"
BBO Z Se'ual$orsch G*BD GI Herrn R
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Transvestiten erennen sollten1 bleibt uner2&hnt" oss ging /eden$alls davon
aus1 %dass die Zahl homose'ueller TransvestitenV tats&chlich erheblich viel
tie$er liegen d7r$te) oss *+B: *J;" 4ediglich eine 2eitere medi.inische ass nicht nur die enn die NSer$olgungsinstan.en
betrachteten dies als e'(li.ite Form der E$$eminierung1
die als erdacht ge2ertet 2urde1 der =etre$$ende habe stra$bare homose'uelleHandlungen begangen" >ements(rechend 2urde die %T&ter)-8lassi$iation
mit dem Zusat. %Transvestit) versehen elite erhalten" 0m 4au$e .ahlreicher ernehmungen
und 9egen7berstellungen machte er #ngaben .u immer neuen
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dem Tragen von Frauenleidern – und den >etails der /e2eiligen se'uellen
=egegnung1 die bis in die3eimarer Zeit .ur7creichten"+
J 0ch dane #ndreas obler GB: *G – *+ und >obler G+: *GJ $"
+ >ie $olgenden #ngaben .u drei &nnern1 die gelegentlich in Frauenleidern (rivat
und 5$$entlich au$traten1 entstammen der #te 4#= # Re(" BC G Nr" BB CGB"
Transvestitismus in der NS-Zeit Z Se'ual$orsch G*BD GI BBC
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es auch damals nur %in =egleitung seiner Ehe$rau getan) habe1 steht in 8lammern
der ermer %Schut.behau(tung)" >as =ed7r$nis1 Frauenleider .u tragen1
2urde demnach .um 0ndi. $7r eine homose'uelle Neigung 9l5cners"
Selbst der Umstand seiner mittler2eile geschiedenen; Ehe und die #ngabe1
%mit Frauen normalen 9eschlechtsverehr) .u haben1 entr&$tete den erdacht
nicht" Und als der =elastungs.euge 8uu Ein.elheiten und ?rte au$.&hlte1
2ie und 2o die se'uellen =egegnungen .2ischen ihnen stattge$unden
h&tten1 reichte das dem 9ericht $7r eine erurteilung: %#u$grund der
durchaus glaubha$ten #ussagen 8uus 2urde 9l5cner vom Sch5$$engericht
=erlin1 #bt" B am GJ"*"*+BJ .u einer 9e$&ngnisstra$e von einem ,ahr
und C onaten 9e$"&ngnisV rechtsr&$tig verurteilt")**
Eine 6uerung des im selben er$ahren angelagten und am *C" November
*+BJ verh5rten ?sar 9ades trug .u einem &hnlich dramatischen Ergebnis
bei" 9ades1 ein *+G geborener lediger1 arbeitsloser 8au$mann1 hatte in
der Homose'uellens.ene den S(it.namen %?ssi)" >ie 9eheime Staats(oli.ei
$7hrte ihn als %Transvestit)" 0m erh5r gab er .u ie $olgenden Zitate sind der #te entnommen: 4#= # Re(" BC G Nr" BB CGB"BBI Z Se'ual$orsch G*BD GI Herrn R
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und dabei Frauenleider getragen .u haben" Es sei aber lediglich .u gegenseitiger
?nanie geommen" Nachdem ?sar 9ades in 2eiteren erh5ren
auch den #nalverehr mit 8uu gestanden hatte1 am er nach ort hat er sich %laut itteilung des Herrn 9eneralstaatsan2alt
bei dem 4andgericht =erlin das 4eben genommen")
Ein 2eiterer von 8uu (reisgegebener ann1 Emil =ecer1 ,ahrgang
*G1 trug den S(it.namen %ilo)" Er hatte mit seiner erleugnungsstrategie
mehr Er$olg als die bereits vorgestellten itangelagten" =ecer hatte das im
,uni *+BB geschlossene Homose'uellenloal %3iener 8a$$ee) ge$7hrt und bei
seiner ernehmung .u
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heit es im Schlussbericht vom I" November *+BJ:
=ecer ist .2ar bei dem hiesigen Sachgebiet noch nicht in Erscheinung getreten1
2ar aber als Homose'ueller und Transvestit beannt" V Seinen #ngaben1
nach dem Fr7h/ahr *+BO einerlei gleichgeschlechtliche Handlungen mehr ausge7bt
.u haben1 d7r$te 2enig 9lauben .u schenen sein" V =ecer 2urde am
+"*"*+BJ entlassen1 da ihm nach dem Fr7h/ahr *+BO eine stra$baren Handlungen
nachge2iesen 2erden onnten"
0m =erliner 4andesarchiv $indet sich noch eine Reihe &hnlich gelagerter
F&lle"*G Ein 2eiteres1 vom uster ab2eichendes er$ahren betri$$t den *+J
geborenen >amenschneidergesellen Reinhold Ho((e"*B Ho((e 2ar in der
Silvesternacht *+BJPB mit Freunden in das 4oal %oa E$ti) gegangen1 2obei
er als ein.iger ann Frauenleider trug" #u$ dem Nachhause2eg1 den er
mit der utter eines Freundes antrat1 tra$ er au$ den angetrunenen 3illi
oigt" ?b2ohl oigt von der utter darau$ hinge2iesen 2urde1 dass Ho((e
ein ann sei1 2ollte er ihn $7r eine %mannstolle Frau) gehalten haben1 2eil
%sie) ihn sogleich umarmte1 in einen Hauseingang .og und sich sein 9lied
.2ischen die =eine stecte" >abei stahl Ho((e GC Reichsmar aus oigts Hosentasche
und $l7chtete" >urch oigts 0nsistieren am es schlielich .ur (oli.eilichen
#n.eige"
0m erh5r versuchte Ho((e .un&chst seine 2eibliche #u$machung als%,u') dar.ustellen und gab an1 sich die 2eiblichen Utensilien nur $7r diesen
Z2ec geliehen .u haben" ehrere #ussagen aus seinem (rivaten Um$eld
so2ie die bei einer 3ohnungsdurchsuchung ge$undenen 2eiblichen 8leidungsst7ce
2iderlegten /edoch die Schut.behau(tung" #ls dabei auch
noch =rie$e an einen 3ehrmachtsangeh5rigen au$tauchten1 die mit Ho((es
S(it.namen %Rita) unter.eichnet 2aren1 geriet auch der #dressat in den
8reis der Ermittlungen" =e$ragt nach seiner ita se'ualis gab Ho((e .u ie in dem 8leiderschran meiner 3ohnung vorge$undenen
>amenbeleidungsst7ce1 2ie ein amenmasenan.ug sind mein Eigentum" >en asenan.ug
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habe ich mir selbst gen&ht1 den iebstahls) eine %9e$&ngnisstra$e von einem ,ahr und
acht onaten unter #nrechnung von .2ei onaten und .2ei 3ochen
Untersuchungsha$t" V >ie beschlagnahmten 8leidungsst7ce 2erden
einge.ogen")
>ie $7r =erlin au$ge.eigte er$olgungs(ra'is von Transvestiten1 denen homose'uelle
Handlungen oder homose'uelle
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ieser be.eichnete
ihn als unverbesserlichen %Transvestit)1 %$eminin1 in$antilistisch1 der Stimme
nach eunuchoid)1 er 2&re ein %(assiver
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den sogenannten Transvestitenschein" >ennoch steht im 9erichts(rotooll
der ermer: %Nach &r. *+BC Schut.ha$t1 2eil in Frauenleidung;)1
2as in 2eiteren >oumenten best&tigt 2urde" *+BJ verurteilte
man =ode (er Schnellgericht erstmals gem& %W *JC St9= alter und neuer
Fassung .u * – einem – ,ahr I – sechs – onaten 9e$&ngnis) .u.7glich er$ahrensosten"
Z2ei ,ahre s(&ter er$olgte eine neue erurteilung .u einer
einmonatigen 9e$&ngnisstra$e1 diesmal ausschlielich 2egen %groben Un$ugs)
W BI RSt9=;1 da er sich in Frauenleidern in einem 4oal ge.eigt hatte
und von drei %3ehrmachtsangeh5rigen) dem %8rim" =ereitscha$tsdienst)
ausgelie$ert 2orden 2ar" =ode gab bei seiner ernehmung an1
%Frauenleidung lediglich aus Ul ange.ogen .u haben)1 2urde /edoch 2egen
der ausge$eilten1 om(letten 2eiblichen #u$machung verd&chtigt1 sich
2ieder homose'uell bet&tigt .u haben"3egen %erdunelungsge$ahr) am
er in Untersuchungsha$t" >er das (oli.eiliche %Erennungsblatt) an$ertigende
8riminalbeamte ommentierte den organg: %0n der heutigen
Staats$7hrung ann es nicht angehen1 da sich &nner in Frauenleidung
$rei au$ der Strae be2egen und auerdem 4oale au$suchen")
>a =ode (oli.eilich als Transvestit beannt 2ar1 homose'uelle Handlungen
/edoch entschieden bestritt1 am es .ur $orensischen =egutachtung
durch ?bermedi.inalrat >r" Hans 8oo(mann1 4eiter des 9erichtsmedi.inischen0nstituts der Hansischen Universit&t und =etreuer von ossA >issertation
.um %Transvestitismus) oss *+B: Titelseite;" 8oo(mann charaterisierte
=ode als %geistig beschr&nten1 2illenssch2achen1 h!sterischen1
geltungss7chtigen1 (assiv homose'uellen bise'uellen;
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>er dritte hier vor.ustellende homose'uelle Transvestit aus Hamburg ist
Rudol$ 7ller1 ,ahrgang *++1 der 2&hrend des erh5rs am I" #(ril *+O .u
*I >ie Zitate stammen aus: StaHH1 G*B – **: ,usti.ate GO*BPO und OIPBJ"
BO Z Se'ual$orsch G*BD GI Herrn R
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>er #u$tritt dieser &nner in Frauenleidung mariert eine sichtbare
Rollen.uschreibung innerhalb se'ueller =egegnungen" Einige besuchten
da.u Tre$$(unte Homose'ueller1 andere versuchten1 indem sie sich als Frauen
ausgaben1 heterose'uelle &nner .u attrahieren"
3ohl 2issend um die 9e$ahr1 au$grund des Tragens von Frauenleidern
belangt .u 2erden1 unterlieen dies manche nach *+BB gan." >ie F&lle von
Rudol$ 7ller und Heinrich =ode1 beide hatten einen g7ltigen1 au$grund (s!chiatrischer
9utachten verl&ngerten Transvestitenschein und 2urden dennoch
2egen W BI RSt9= groben Un$ugs; verurteilt1 machen .udem deutlich1
dass dessen =esit. nicht vor Stra$ver$ahren sch7t.te" >iese F&lle
doumentieren den hoch ambivalenten Umgang mit Transvestiten1 die sich
der 3ill7r NS-staatlicher E'eutive ausgeset.t sahen"
#ls Transvestiten beannte
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Transvestitismus stra$versch&r$end 2iren" =ei mehreren rechtsr&$tig verurteilten
%homose'uellen) Transvestiten em($ahlen 9utachter undPoder 9erichte
die %$rei2illige 8astration)1 au$ die ein.ugehen darau$ ho$$en lie1
nicht nachtr&glich in Sicherheitsver2ahrung genommen .u 2erden"
%Heterose'uelle) Transvestiten
Ein nicht nur gradueller1 sondern gravierender Unterschied im /uristischen
Umgang mit und der medi.inischen =e2ertung von Transvestiten .eigt sich
im Hinblic au$ die se'uelle ?rientierung" >as soll nun anhand eines um$angreichen
8onvoluts .u einem Stra$ver$ahren im 4andesarchiv =erlin au$ge.eigt
2erden" Es ge2&hrt detaillierten Einblic in den gelebten Transvestitismus
und illustriert .ugleich die 8ontinuit&ten der ernet.ung dieses
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au$grund der 8leidergr5en auch Schneidereien und #usstatter" Eines dieser
9esch&$te hatte sogar eine
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so Hirsch$elds %>ie Transvestiten)1 8urt Hillers %W *JC: >ie Schmach des ,ahrhunderts)
und %>ie m&nnliche =raut)1 so2ie Transvestiten.eitschri$ten 2ie %>ie Freundin)1
%Frauenliebe) und %>as B" 9eschlecht)" >ie Titel 2urden mit den 4isten des
%sch&dlichen und uner27nschten Schri$ttums) von *+BC abgeglichen und dements(rechend
%einge.ogen)1 %unbrauchbar gemacht) oder %vernichtet) ebd": und +;"
GGEbd": R7cseite"
GBEbd": *+ – G" >ie ?rtsangaben ver2eisen au$ ein reichs2eites Net.2er" Sie um$assen
8leinst&dte und 9emeinden 2ie3rie.en1 iethen1 #nnaberg1 4i((erode1
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GOEbd": Handate der Staatsan2altscha$t: BO" it Unterst7t.ung von 8onsulaten und
nationalen =eh5rden erstrecten sie sich 7ber sterreich1 die Sch2ei.1 ie ernehmungs(rotoollen enthalten alle
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0nhalt 2ar 9egenstand des r" /ur"
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BEbd": JC"
B*Ebd": *G*"
BG =ei seiner gerichtlichen ernehmung am *O"+"*+BJ &uerte er sich 2ie $olgt: %0ch
gebe .u1 dass die Tonart mancher =rie$e1 die die Unterschri$t meiner Frau tragen
und die ich viel$ach selbst geschrieben habe1 2eil 2ir uns gemeinsam au$ die Zuschri$ten
so gearteter 8unden einstellten1 den #nschein er2ecen 5nnten1 als
stammten sie von meiner masculin gearteten Frau1 sie auch se'uell ativ sein27rde
sicV" 0ch ann hier.u V nur 2ieder aussagen1 dass es sich um ein (s!chisches Eingehen
au$ Transvestiten handelt") Ebd": BB"
BBEbd": I"
Transvestitismus in der NS-Zeit Z Se'ual$orsch G*BD GI BOC
Heruntergeladen von: Universit! o$
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seine Theaterarriere und au$ die %groen 7nstlerischen =egabungen) von
Transvestiten 5nnten Hin2eise geben"BI
BO Ein in =remen lebender1 verheirateter >i(lomingenieur gibt beis(iels2eise bei seiner
ernehmung .u ass ich mich 2egen dieser Sache evtl" stra$bar gemacht
haben soll1 ann ich nicht einsehen1 da ich mit diesen Sachen ein 5$$entliches
6rgernis erregt und die Sachen auerhalb meiner 3ohnung auch nicht
getragen habe"[ 4#= # Re(" BCG Nr" *BGIOB: GI" Über einen in annheim lebenden1
verheirateten =7roangestellten 2urde berichtet: =ei ihm handele es %sich bestimmt
um einen 9egenstands$etischisten1 auch um einen angehenden asochisten"
Er hat in seiner 3ohnung Frauen2&sche au$be2ahrt1 .u der er abg5ttische
erehrung .eigt" V ,edoch onnte ihmV eine stra$bare Handlungs2eise nicht
nachge2iesen 2erden" Nachteiliges ist nicht beannt ge2orden") 4#= # Re(" BCG
Nr" **IJG1 Sonderband 00: B*"
BCEbd"1 =and 0": *G"
BI>ass sich 8nabe an den ,usti.minister 2andte1 ist (lausibel1 doch dass er Hermann
95ring mehr$ach schrieb1 scheint unge25hnlich" ielleicht erho$$te er sich vom
(reuischem inister(r&sidenten a sich au$ den Schreiben
ein ermer $indet und #nt2ortbrie$e nicht vorliegen1 ist 95rings Ein$luss au$ das
er$ahren nicht belegbar"
BOI Z Se'ual$orsch G*BD GI Herrn R
Heruntergeladen von: Universit! o$ ie verb7te er /edoch nicht 2egen
Transvestitismus1 sondern2egen vermeintlicher Flucht- und erdunlungsge$ahr
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als 9esch&$tsom(li.e seiner Frau" #ngelagt 2urde er nicht" Nach
seiner Entlassung bem7hte er sich um ihre Freilassung1 die gegen eine 8aution
von C R tats&chlich er$olgte"
=ei dem .2eiten1 in den er .um
Zeit(unt der #nlage ver2it2ete ater von $7n$ 8indern1 ,ahrgang *O1
2ar an.ig"B it Hella 8nabe
2ar er bereits *+BG durch ein 0nserat im %Sim(li.issimus) in 8ontat getreten"
3angerin 2ar beennender Transvestit1 der sich von 8nabe ausstatten
lie1 und .2ar von $einster Unter2&sche 7ber ein %sch2ar.ledernes) und andere
%2undersch5ne 8orsetts1 die von lebenden odellen getragen 2aren)1
bis hin .u einem %amenlacschuhe mit *B bis *Ocm
langen1 schmalen #bs&t.en)" Z2ischen *+BO und *+BI hatte er die
%8unden-itteilungen) be.ogen1 die1 2ie er betonte1 an %transvestitische1 $etischistische
und nar.isstische) 8reise adressiert 2aren" >och nicht deren
=esit. 2urde ihm .ur 4ast gelegt1 sondern seine =eitr&ge $7r die %8unden-
itteilungen)" >a.u beannte er: %0ch selbst habe eine gan.e #n.ahl von
anusri(ten an die 8nabe gelie$ert und ein groer Teil meiner schri$tstellerischen
Essa!s ist auch von ihr in den 8"-itteilungsbl&ttern mit meinemEinverst&ndnis ver5$$entlicht 2orden")
3angerin (ubli.ierte seine 9eschichten unter dem
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it der #nleidung selbst be$asse ich mich nicht" Erst 2enn sie ange.ogen
sind1 nehme ich so .u sagen eine usterung der betre$$enden ehmel: *G" on den 3iener =eh5rden 2urde Hella 8nabes #ntrag au$
%9e2erbeersuchen) im ai *+B abgelehnt" ?b sie ihr 9esch&$t s(&ter illegal 2eiter.u$7hrte1
ist unbeannt"
B #lle Zitate .u3angerin sind $olgender \uelle entnommen: Ebd"1 =and 01 #te >ehmel1
#bschri$t1 ernehmungs(rotooll vom *B"+"*+BJ im an.ig: BC"
Transvestitismus in der NS-Zeit Z Se'ual$orsch G*BD GI BOJ
Heruntergeladen von: Universit! o$ an.ig am+"G"*+B rechtsr&$tig 2egen der %Herstellung
und erbreitung un.7chtiger Schri$ten gem& W *O Zi$$" *1 St9=" .u
*C 9ulden 9eldstra$e be.2" B Tagen 9e$&ngnis verurteilt 2orden) 2ar1
er5$$nete das =erliner 4andgericht ein 2eiteres er$ahren gegen ihn"Eben$alls in den ehmel" Er 2urde in einem abgetrennten er$ahren angelagt1
$7r Hella 8nabe %un.7chtige Schri$ten .um Z2ece der erbreitung
hergestellt) und %vorr&tig gehalten) .u haben" >enn sie hatte den %ehmel in 9r7nberg in Schlesien) als >rucerei der %8unden-
itteilungen) angegeben" #uch >ehmel 2ar %au$ 9rund seiner transvestitischen
Neigung mit der 8nabe beannt ge2orden)1 2ie aus der el$seitigen
#nlageschri$t hervorgeht" >ehmel hatte das =latt ab *+BI mit einem %mechanischen
#b.ugsver$ahren in einer monatlichen #u$lage von C – I
St7c) verviel$<igt" #nstelle einer =e.ahlung ge2&hrte ihm 8nabe unter
dem
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=rie$ gegen die drohende erurteilung bestritt er den un.7chtigen Qharater
des =lattes" #uch habe er bei den =esuchen in 8nabes amenleidung ist mein
ein.iges ergehen1 und halte es so geheim1 dass meine .2ei T5chter nichts davon
2issen" V 3ie der groe eister Richard 3agner seine bedeutendsten
3ere in Frauenleidern gescha$$en hat1 so $anden auch meine Nerven in den
Frauenleidern ihre Ruhe .ur7c und neue Scha$$ensra$t entstand"
=elangt 2urde >ehmel 2egen seines h&uslichen oder in 8nabes
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als Straen2al.en$ahrer au$ 2echselnden =austellen im s7ddeutschen
Raum arbeitete" 9leich bei seiner ersten ernehmung gab er an: %ein >rang1
Frauenleidung .u tragen datiert bereits aus meiner $r7hesten ,ugend.eit)1 so
dass er ihm %.eit2eise V nicht 2iderstehen ann") 0n der $$entlicheit trug
aier Frauenleidung nur .ur 8arnevals.eit1 ansonsten habe er sie %abends ab
und .u vor dem Schla$engehen in sVeinem Zimmer ange.ogen") Er 2ar nicht
vorbestra$t und hat %noch nie #nlass .u =eanstandungen gegeben) ebd"" C $";"
aier d7r$te .u den besten 8unden Hella 8nabes1 die er bei einem =erlin-#u$enthalt
*+B* ennen gelernt hatte1 geh5rt haben"
#nton aier be.og neben 3&sche und 8orsetts alle OC Nummern der
%8unden-itteilungen)1 $7r die er auch einige bis dahin unver5$$entlichte
#rtiel eingesandt hatte" =ei der Hausdurchsuchung am *G" ?tober *+BJ
2urde seine groe 2eibliche 8leidersammlung inlusive Unter2&sche;
on$is.iert1 2ie auch ein #rchiv von =ildern und Schri$tst7cen" >arunter
be$anden sich mehr als G Fotos aiers in Frauenleidern eines =erliner #teliers
so2ie Fotos von und 8orres(onden.en mit Emil auder" >ieser .&hlte
unter dem Namen Emi 3olters vor *+BB .u den 3ort$7hrern der heterose'uellen
TransvestitenO und 2urde im as 2ar $7r
B+ >ie Ermittlungen .u #nton aier bilden einen Sonderatenband: 4#= # Re(" BC G
Nr" *BG IOO"
O#uch Emi3olters1 ein (ensionierter Schulrat aus der Tschechoslo2aei1 set.te ihre
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Z2ec machte"
Transvestitismus in der NS-Zeit Z Se'ual$orsch G*BD GI BO+
Heruntergeladen von: Universit! o$ ruc2er und die 8orres(onden. einbehalten 2urden"
So auch die =rie$e vom er2&hnten 4ei(.iger #r.t 3eigel1 den er %2egen
sVeiner anormalen eranlagung) 2iederholt au$suchte und der ihn vom ge(lanten
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OG #ls =eis(iel sei hier ein 2eiterer verheirateter1 in \uedlinburg lebender Transvestit
.itiert1 der sein Eigentum selbstbe2usst .ur7c$orderte: %0ch selbst bin mir einer
stra$baren Handlung be2ut und bitte um R7cgabe der Sachen und =7cher1 so2eit
sie nicht der =eschlagnahme unterliegen") >arau$hin 2urde notiert: %.ur7cgesandt
mit dem ermer1 da erV bisher in stra$rechtlicher1 (olitischer und (erverser
Hinsicht hier noch nicht in Erscheinung getreten ist" >as sichergestellte =e2eismaterial
gelangt mit gleicher
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Tragen Sch2ierigeiten nicht gemacht 2erden1 da nach meiner eingehenden
8enntnis der r" 3eigel"
So2eit die .ehnb&ndige #te .um 8nabe-achammer ausagierteD
%9egen ihnV sind #ten nicht ergangen1 org&nge und orstra$en sind nicht beannt"
erehr mit den hier anh&ngigen homose'uellen ie #rbeit von *+CB n7($t1 2ie die #utoren ausdr7clich betonen =7rger-atierungen der Fallgeschichten endete sie
sogar schon *+BG" >ie
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Heruntergeladen von: Universit! o$ ass sie sich au$ 5r(erliche Zusammenh&nge
be.ogen1 7berrascht umsomehr12eil sie Hirsch$elds onstitutions&tiologische
#rgumentation .ugunsten einer (s!chod!namischen Erl&rung
ablehnten" #uch der
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.u den =edingungen $inden sich aber eine #ngaben" 0n =e.ug au$
genischen =e2ertung1 den er2eis au$ die vermeintliche Sch&dlicheit $7r die
%olsgemeinscha$t) und Thera(ieem($ehlungen" #nlass d7r$te die #blehnung von
agnus Hirsch$elds 8on.e(t %se'ueller Z2ischenstu$en) in der
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verbreitet1 ihre 8leidervorliebe unsichtbar .u machenD in der $$entlicheit
des3ohnorts trat aum einer mehr au$"C >ie meisten Transvestiten1 darunter
viele verheiratete Familienv&ter1 berichteten von heimlichen Umleides.enen
in so.ialer #bgeschiedenheit oder1 bei >uldung der Ehe$rauen1
ausschlielich im h&uslichen Um$eld" Und selbst 2enn aus2&rtige Transvestiten
8nabes =erliner as 2ird nach *+BB nur von .2ei Transvestiten mitgeteilt1 von einem heit es:
%Et2a alle bis *O Tage taucht in ihm der >rang au$1 auch einmal in Frauenleidern
au$ die Strae .u gehen" >iese S(a.ierg&nge unternimmt er in =egleitung seiner
Frau" Sie s(richt im Restaurant ." =" mit den 8ellnern1 damit er sich nicht durch die
Stimme verr&t" V Erst in 4au$e der ,ahre am es da.u1 dass er auch 5$ter und allein
in Frauenleidern s(a.ieren ging) =7rger-
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sich von diesem iese #bgren.ungsstrategie s(iegelt sich in den medi.inischen =eschreibungen
der NS-Zeit und .eigt sich auch in der 8ontinuit&t unterschiedlicher Net.2ere
vor und nach *+BB1 2as die Heterose'uellen sogar in ge2isser 3eise
sch7t.te"C* Unter den 8unden 8nabes $indet sich trot. intensiver Ermittlungst&tigeit
einer1 dem homose'uelle 8ontate nachge2iesen 2erden onnten"
?b2ohl verschiedene 6uerungen von 8riminalbeamten und 6r.ten
belegen1 dass auch der %reine) Transvestitismus in der NS-Zeit als sittlich
ver2er$lich galt1 2urden /ene Transvestiten1 solange sie unau$$&llig blieben1
nicht mit stra$rechtlichen Santionen belegt" =isher onnte bei >urchsicht
der 9esamtate so2ie der beiden medi.inischen er5$$entlichungen
in einem Fall ein Hin2eis au$ eine direte Stra$ver$olgung 2egen des Tragens
von Frauenleidern ge$unden 2erden" #u$grund der =eschr&nung
ihrer 8leidervorliebe au$ den (rivaten Raum res(etive Unter2&sche1 blieb
diese den loalen =eh5rden g&n.lich unbeannt1 2ie die Ermittlungen belegen"
Selbstverst&ndlich 2aren heterose'uelle Transvestiten er sich hier ab.eichnende di$$erente Umgang mit homo- und heterose'uellen
Transvestiten erl&rt sich vielleicht aus der 2iders(r7chlichen
NS-9eschlechter- und Se'ual(oliti1 die einerseits streng homose'uellen$eindlich
2ar1 andererseits aber gegen7ber heterose'uellen1 auch nicht au$
Re(rodution gerichteten Se'ual(ratien und -ontaten 2eit toleranter
2ar1 als bislang angenommen" >ie %4egitimation des Terrors und die #u$$orderung
.ur 4ust gingen Hand in Hand) Her.og GC: GC;"
=ei den Ermittlungen im 8nabe-
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verschleiert das Feld .us&t.lich" edi.inische oder riminalistische er5$$entlichungen
.um 2eiblichen Transvestitismus aus der NS-Zeit liegen nicht vor"
C* 0n der gesamten er erste organg1 der deutlich macht1 dass 8leidung des anderen 9eschlechts
auch bei Frauen als 0ndi. $7r Homose'ualit&t diente1 begann am
G+" &r. *+O mit einer >enun.iation durch Hausbe2ohner bei der =erliner 9auleitung der NS>#ie nun bei der Sta(o vorgeladene >enun.iantin1 El$riede at.ullat1 gab
alle =eobachtungen von Nachbarn1 das Ergebnis einer 3ohnungsontrolle
durch ihren Ehemann und eine #uss(rache mit den beiden Frauen .u
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deren erhalten %au$ einen Fall dem gesunden olsem($inden ents(richt")
>arau$hin bestellte die 9esta(o beide Frauen getrennt .um erh5r
ein" Hildegard3iederh5$t gab an1 dass .u Helene Treite1 einer #rbeitsollegin
in den >eutschen 8abel2eren1 eine enge Freundscha$t bestehe" >er orschlag1
sie in ihre 3ohnung au$.unehmen1 sei von 3iederh5$t selbst ausgegangen1
und .2ar aus einem %rein 2irtscha$tlichen >rang)" #u$ den erdacht
anges(rochen1 gab 3iederh5$t an1 Helene Treite sei %meines Erachtens homose'uell)1
sie selbst aber %vollommen normal veranlagt)" >ennoch habe
sie %aus reiner Neugierde) mit Treite %gleichgeschlechtlichen erehr in
Form der ?nanie ausge$7hrt" >ies hat sich in /edem Falle2&hrend des gemeinsamen
Zusammenseins im =ett abges(ielt") 0hre vier und .2ei ,ahre alten1 im
selben Zimmer schla$enden ,ungen h&tten nichts gemert" 0m Übrigen beabsichtige
sie1 sich demn&chst mit ihrem erlobten1 dem ater der 8inder1 .u
verheiraten" #bschlieend vers(rach sie1 %dass ich mich so$ort von der Treite
CG 0n einigen neueren #rbeiten au$ =asis von er$olgungsaten lesbischer Frauen in der
NS-Zeit 2ird auch vomTragen von &nnerleidung berichtet" >as marierte solche
Frauen .2ar als (oten.iell lesbisch1 scheint /edoch im (oli.eilichen und /uristischen
Umgang eine magebliche Rolle ges(ielt .u haben vgl" >obler G+;" 0n diesen
F&llen ersuchten die Frauen die =eh5rden allerdings 2eder um Transvestitenscheine1
noch $ielen sie bei
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er$olgung der #ngelegenheit schaltet aus1 da die lesbische 4iebe bisher
nicht stra$bar ist") ?b2ohl ihr m&nnliches ?ut$it nochmals aus$7hrlich beschrieben2urde1
sind .u7n$tige 8leidungsau$lagen $7r Helene Treite nicht
doumentiert1 und auch die 8inder von Hildegard 3iederh5$t dur$ten bei
der utter bleiben" >ie #te endet mit dem ermer: %8arteiarten 7ber
3iederh5$t u" Treiten sind angelegt")
Ein dem a auch beim .ust&ndigen
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CO >ie Zitate stammen aus der #te: 4#= # en Nach2eis
7ber die Trageberechtigung onnte sie nicht beibringen") ?b2ohl S(indler
auch dieses al ein 6rgernis erregte1 onstatierte der 8riminal-Seret&r
Erlemann1 %da es sich um eine Transvestitin handelt1 die aus unsittlichen
otiven &nnerleidung tr>") =ei der erneuten ernehmung berichtete
S(indler detailliert 7ber ihren lesbischen 4ebenslau$ und ihre 8leidervorliebe"
Nunmehr 2urde ihr die #u$lage erteilt1 %da ich in Zuun$t nicht mehr in
&nnerleidung au$ der Strae meinem 9e2erbe nachgehen dar$1 andern$alls
ich mit staats(oli.eilichen anahmen .u rechnen habe") >a eine
stra$bare Handlung vorliege1 schliet die #te mit dem ermer1 %die S(" ents(rechend
.u 7ber2achen)"
3&hrend die ersten beiden F&lle glim($lich ausgingen1 macht eine 2eitere
Stra$ate deutlich1 dass das Tragen von &nnerleidern auch mit harten
Santionen verbunden sein onnte" >er organg betri$$t die =erliner #rbeiterin
Erna 8ubbe1 ,ahrgang *J" Sie 2urde am GO" ,anuar *+B %au$grund
des W * der erordnung des Reichs(r&sidenten .um Schut.e von ol und
Staat vom G" Februar *+BB R9=l" *1 S" B; V in Schut.ha$t genommen)"CCZur =egr7ndung heit es:
>ie 8ubbe ist 7ber$7hrt1 bis in die let.te Zeit hinein 5$$entlich &nnerleidung
getragen .u haben1 obgleich ihr die bisher hier.u erteilte 9enehmigung im
,ahre *+BB ent.ogen 2urde" Sie hat durch ihr erhalten die 5$$entliche Sicherheit
und ?rdnung unmittelbar ge$&hrdet" 9e." He!drich"
Erna 8ubbe 2urde ins Frauen-8on.entrationslager 4ichtenburg1
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.u lassen und diese =escheinigung der genannten >ienststelle .2ecs Ein.iehung
ab.ugeben"
0n der #te sind2eder die medi.inische =egr7ndung noch der gutachtende
#r.t 7berlie$ert" 3ie aus einem Schreiben der 9eheimen Staats(oli.ei
vom *" ?tober *+B an die Staats(oli.eileitstelle =erlin in der eutschen
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angeordnet1 nach der sich 9erd 8ubbe bis .um GC" Februar *+B+ %ein2and$rei
ge$7hrt) habe" it einer Um.ugsmitteilung innerhalb =erlins vom
G" ,uni *+B+ schliet die NS-#te"
>ass in &hnlich gelagerten F&llen auch anders entschieden 2urde1 belegt
$olgendes =eis(iel"
>ie als %2eiblicher Transvestit) ge$7hrte ie Über2achung der 3inelmann 2urdeangeordnet1 und so$ern sich %eranlassungen .u (oli.eilichem Einschreiten
erennen lassen1 2ird das Er$orderliche unter gleich.eitiger =enachrich-
CI >ie Zitate 7ber 9ertrud 3inelmann sind der #te entnommen: 4#= #
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nach 2ie vor einen &dchennamen $7hrt und in &nnerleidung geht1 2oran
sich /eder #rbeitgeber st5sst" Sollte eine ornamen-6nderung beantragt
2erden1 27rden 2ir das aus dem vorer2&hnten 9runde be$7r2orten")
>ie nunmehr ge$orderte 9eheime Staats(oli.ei1 die 7ber diesen #ntrag .u
entscheiden hatte1 onstatierte am +" #(ril *+BI .un&chst: %Hier hat sich bisher
ein 9rund .um Einschreiten gegen 3inelmann ergeben") Sie beau$tragte
%Herrn r" 7ller-He1 0nstitut $7r gerichtliche edi.in
as 9utachten von 7ller-He vgl" 9rau G**:
G*C – G*I;1 der in vielen er$ahren gegen Homose'uelle als gnadenloser
Sachverst&ndiger au$trat1 liegt den #ten nicht bei" ,edoch 2urde 7ber 9ertrud
3inelmanns #ntrag in ihrer #n2esenheit erneut verhandelt1 nachdem
sie in einem aus$7hrlichen =rie$1 in dem sie ihre Staatstreue betont1 um amit hatte 9ertrud 3inelmann .umindest
2ieder das m7ndliche Zugest&ndnis1 &nnerleidung tragen .u d7r$en1
auch 2enn sie nun darau$ bedacht sein m7sse1 nicht in der $$entlicheit
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au$.u$allen" >ie Erlaubnis1 ihren ornamen .u &ndern1 beam sie nicht" >ie
#te schliet mit dem erhandlungsbericht"
?bgleich die meisten Transvestitinnen se'uell Frauen begehrten1 scheinen
sie – im ergleich .u den homose'uellen Transvestiten – 2eniger darau$ bedacht
ge2esen .u sein1 durch die &nnerleidung Se'ual(artnerinnen .u at-
Transvestitismus in der NS-Zeit Z Se'ual$orsch G*BD GI BC+
Heruntergeladen von: Universit! o$ er anhand der ausge2erteten Stra$(ro.esse si..ierte di$$eren.ierte
Umgang mit m&nnlichen Transvestiten in #bh&ngigeit von ihrer se'uellen
?rientierung l&sst sich bei Transvestitinnen also nicht in gleicher 3eise belegen"
#usschlaggebend da$7r 2ar die Nicht-Stra$bareit se'ueller 8ontate
.2ischen Frauen" >as ver2eist .un&chst au$ die generelle 9eringsch&t.ung
2eiblicher Se'ualit&t" Qlaudia Scho((mann begrei$t die ausgebliebene %analoge (olitische 0nstrumentalisierung der 2eiblichen Homose'ualit&t) dar7ber
hinaus als #usdruc1 %des #usschlusses von Frauen aus den acht.entren
des @>ritten Reiches) Scho((mann *++*: GC*;" >as Schicsal von Erna
8ubbe1 die o$$enbar allein deshalb ins 8Z am1 2eil sie trot. Ein.ugs ihres
Transvestitenscheins in &nnerleidung au$trat1 und diesen s(&ter sogar
2ieder .uerannt beam1 doumentiert .udem eine ge2isse 3ill7r" >enn
Helene Treite und #gnes S(indler1 die 2iederholt durch &nnerleidung –
eben$alls ohne Transvestitenschein – au$$ielen und ihre gleichgeschlechtlichen
Neigungen sogar gestanden1 2urde lediglich die #u$lage erteilt1 nicht
mehr in dieser #u$machung au$.utreten"
9eschlechtsum2andlungen: Er %hat durch seine 2eibliche Erscheinung
au$ seine Umgebung nicht entsittlichend ge2irt")
>ie bisher beschriebenen F&lle betra$en den (oli.eilichen und /uristischen
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Umgang mit Transvestiten" 0m Folgenden sollen nun einige darunter subsumierte
er d&nische aler Einar3egener1 der seine 9eschlechtsum2andlung
als 4ili Elbe autobiogra$isch $asste1 starb bereits *+BG vgl" Elbe *+BG;"
0m 4ebenslau$ einer 2eiteren1 mit Unterst7t.ung des 0nstituts $7r Se'ual2issenscha$t
o(erierten er d7r$te ihm 2ohl be2usst
ge2esen sein1 denn 7ber das #usleben seiner transvestitischen Neigung
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heit es: %Furcht vor (oli.eilicher =elangung ist es allein1 die ihn in
let.ter Zeit veranlasst1 seine abendlichen S(a.ierg&nge in Frauenleidern
au$.ugeben) ebd": GB;"
#ls n&chsten Schritt beantragte3">" beim %9esundheitsamt) die 9enehmigung
.u einer %8astration und die Ein($lan.ung eines Uterus nebst Eierst5ce1
da ich von meiner $r7hen ,ugend an das =ed7r$nis habe mich als
Frau .u leiden und meine gan.e Einstellung dem2eiblichen 9eschlecht n&her
steht als dem m&nnlichen)" #m B" ,anuar *+BI 2urde dieses #nliegen
mit der =egr7ndung abgelehnt1 %dass eine geset.liche 5glicheit besteht
demselben .u ents(rechen) ebd": G;" Nunmehr 2andte er sich ans Reichsgesundheitsamt"
Um dem Ersuchen mehr Nachdruc .u verleihen1 $7gte er
als =egr7ndung hin.u:
V da ich in meinem /et.igen Zustande sehr darunter .u leiden habe und erst
7r.lich aus meiner #rbeit des2egen ausscheiden musste1 aber mich auch
nicht ab$inden m5chte au$ unbegren.te Zeit vom Staat ern&hrt .u 2erden
ebd": G;"
Ungeachtet seiner Ehe und aterscha$t 2urde auch nach homose'uellen
=e.iehungen ge$orscht" >a.u be$ragte man im Stil einer er2eiterten #namnese
die er2andten und besuchte >" 3" und seine Familie in der3ohnung"
Cermutlich =erichte aus der3eimarer Zeit1 ." =" 7ber 4ili Elbe"C+ E'(erimentelle 9eschlechtsum2andlungen an Tieren bestanden in der 8astration –
meist im /uvenilen #lter – mit nach$olgender 0m(lantation andersgeschlechtlicher
9onaden" #nalog ver$uhr man beim enschen1 so bei der ersten von Richard 7hsam
beschriebenen chirurgischen 9eschlechtsum2andlung1 aber auch bei der von
4ili Elbe" 9onadentrans(lantationen 2urden vor *+BB viel$<ig ange2endet1 ." ="
.ur %er/7ngung) oder auch .ur Thera(ie der m&nnlichen Homose'ualit&t vgl" Sto$$
GO;D .ur .eitgen5ssischen 8riti an diesen Eingri$$en vgl" Sloto(olsi *+GC" 0nsgesamt
stellte sich heraus1 dass die Trans(lantate nerotisierten1 abgestoen oder resorbiert
2urden"
I >abei handelt es sich um den stra$rechtsrelevanten W *B RSt9=1 der die Erregung
5$$entlichen 6rgernisses regelte1 2obei hier bereits die 9esundheitsbeh5rde au$
m5gliche /uristische 8onseYuen.en hin2ies"
Transvestitismus in der NS-Zeit Z Se'ual$orsch G*BD GI BI*
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Heruntergeladen von: Universit! o$ arstellung der 9eschichte des 3">" er5rtert
oss1 2ie Transvestitismus ein.uordnen sei und 2as in diesem und &hnlichen
F&llen aus medi.inisch-thera(eutischer Sicht .u tun sei" 0m R7cgri$$
au$ die >isussion der 3eimarer Zeit geht er davon aus %dass Tr" mit Homose'ualit&t
aber manchmal auch durch biologisches Z2ittertum erl&rt 2erden
ann) ebd": BJ;" Unter er2eis au$ die erste aus$7hrlich mitgeteilte 9eschlechtsum2andlung
am 0nstitut $7r Se'ual2issenscha$t *+G* durch
Richard 7hsam1 der angab1 mittels su.essiver genitalchirurgischer Eingri$$e
eine Se'ualneurose geheilt .u haben1 disutiert oss die Folgen von
8astration und Trans(lantation" #uer Frage stehe %die Not2endigeit der
Thera(ie des Tr") ebd": B+;: .um einen1 2eil er %im 9runde nur einer aso.ialen
Haltung ents(rechen ann1) .um anderen au$grund der eugenischen
%9e$&hrdung des ols5r(ers) ebd": O $";" =esonders im Hinblic au$ m5gliche8inder em($ehle sich die 8astration1 die %nun .ur gleichen Zeit die Ent2iclung
eines solchen onstitutionell belasteten1 also erbminder2ertigen
Nach2uchses verh7tet) ebd": O;"I* >abei gibt oss .u bedenen1 dass
Tr" selbst V von einer 8astration ge25hnlich 2enig 2issen 2ollenV1 da sie
2ohl mit Recht be$7rchten1 dass sie selbst bei nachtr&glicher hormoneller =ehandlung
der er2irlichung ihres 3unsches nicht n&her ommen und eine
nachtr&gliche Trans(lantation 2ahrscheinlich abgelehnt 2ird ebd": O;"
#u$grund der raren Er$olge mit der
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erhalten V" 0n diesem erhalten 2ird voraussichtlich ohne Thera(ie
in absehbarer Zeit eine #enderung eintreten ebd": OB;"
#m aussichtsreichsten erschien oss der von 7hsam eingeschlagene
3eg der 8astration (lus Trans(lantation doch selbstverst&ndlich omme
eine solche =ehandlung nur mit 9enehmigung des staatlichen 9esundheitsamtes
in Frage" ?b diese im Falle 3" >" nach ossA F7rs(rache er$olgte und in2ie$ern
die 8astration oder 2eitere Schritte der 9eschlechtsum2andlung
tats&chlich realisiert 2urden1 onnte nicht in Er$ahrung gebracht 2erden"
I*Schon Hirsch$eld &uerte1 als er die eugenische #rgumentation in die =e2ertung
der se'uellen Z2ischenstu$en ein$locht1 ernstha$te =edenen 2egen der %erblichen
=elastung) der Transvestiten1 obgleich er selbst angab1 7ber eine ents(rechenden
=eobachtungen .u ver$7gen vgl" Herrn Gb;"
BIG Z Se'ual$orsch G*BD GI Herrn R
Heruntergeladen von: Universit! o$ ass derartige Eingri$$e tats&chlich vorgenommen 2urden1 belegen die
beiden $olgenden itteilungen" >ie eine geht au$ den 8riminal-?berins(etor
Hans-Heinrich Huele .ur7c und betri$$t die am G*" ,uli *+O* in 3ien
2egen des erdachts der %ge2erbsm&igen Un.ucht) $estgenommene1 aus
Hannover .uge.ogene Henriette =" =ei der amts&r.tlichen Untersuchung
stellte sich heraus1 dass =" ein %normal ent2icelter ann) 2ar1 der amC" #ugust *+ geboren 2urde und mit b7rgerlichem Namen Hinrich 3ilhelm
hie Huele *+O+: +*;" >eshalb reichte man sogleich ein er$ahren
2egen %3ehrdienstent.iehung)IG ein und ermittelte au$grund der von ihm
.ugegebenen se'uellen 8ontate mit &nnern be.7glich des W *G+ St9=
der unge$&hr dem er2eiterten deutschen W *JC RSt9= ents(richt1 vgl" 9rau
G**: GGC;" ?bgleich =" bei seiner ernehmung .u
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ann und er2og eine Selbstastration1 denn %er $7hlte als Frau und 2ollte
auch eine solche sein") Huele gren.t diesen und analoge F&lle %von der normalen
Homose'ualit&t) $olgendermaen ab:
3&hrend die So.ialsch&dlicheit des Homose'uellen in erster 4inie darin
liegt1 da er andere
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hin.og" Es handelt sich um einen *+ geborenen1 seit *+GB verheirateten
=7roangestellten und ater .2eier S5hne" Nach er$olgloser Hormonbehandlung
Ende der *+Ger ,ahre lie er sich *+B* astrieren und unter.og sich einer
%?varienim(lantation) ebd": *+;" >a.u am es durch ermittlung von
agnus Hirsch$eld an seinen Fran$urter 8ollegen1 den ie 9enehmigung
.ur ornamens&nderung erging .2ar schon im ?tober *+BO1 doch erst *+O
am es .ur %=erichtigung der Standesamtsaten)1 2onach der #ntragsteller
au$grund einer %&r.tlichen Feststellung) r7c2irend dem 2eiblichen 9eschlecht
.ugeordnet 2urde" Nun beantragte er auch seine %Rehabilitierung)
und strebte die %gerichtliche er$olgung und =estra$ung 2egen dem an mir
*+BB begangenen erbrechen) an ebd": GO;"
>ie vorgestellten F&lle ge27nschter oder realisierter o(erativer 9eschlechtsum2andlungen
belegen nicht nur die 8ontinuit&ten dieser
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Eingri$$es als so genannte Noto(eration vgl" F" #braham *+B* so2ie
Herrn Ga;"
IO %Toni) #ntonP#ntonia; galt ebenso 2ie %9erd) oder %#le') bereits seit der ersten
=e2illigung von ornamens&nderungen bei Transvestiten als m5gliches geschlechtsneutrales
Namens7r.el"
BIO Z Se'ual$orsch G*BD GI Herrn R
Heruntergeladen von: Universit! o$ anach2aren von ihm so
be.eichnete %normale) m&nnliche Homose'uelle in &nnerleidung; vor
allem deshalb %gemeinge$&hrlich)1 2eil sie &uerlich nicht als solche identi$i.ierbar
2aren und au$grund ihres gleichgeschlechtlichen =egehrens eine
=edrohung des rigiden &nnlicheitsbildes darstellten" >enn schlielich liegen
der NS-Homose'uellenver$olgung auch di$$use 6ngste vor der er2eiblichung
des annes und der erm&nnlichung der Frau .u 9runde"IC &nnliche
Transvestiten mit 3unsch nach o(erativer 9eschlechtsum2andlung
hingegen1 (assten sich durch ihre %2eibliche Einstellung) unau$$&llig in die
bestehenden orstellungen (olarer 9eschlechterbilder ein" >amit lieen
sich auch die gelegentliche erl&ngerung und die #usstellung neuer Transvestitenscheinen
so2ie die 9enehmigung ihrer ornamens&nderungen erl&ren"Schlielich argumentierten auch einige Transvestitinnen er$olgreich1
dass sie sich in &nnerleidern unau$$&lliger in die 5$$entliche 8leiderordnung
ein$7gen 27rden" #llerdings liegen eine #ngaben .u (arallelen genitalchirurgischen
Eingri$$en von Frau .u ann aus der NS-Zeit vor1 die in
Form der =rustam(utation1 der ?var- und H!steretomie seit *+* ausge$7hrt
2urde" >ies ver2eist au$ eine 2eitere #s!mmetrie des m&nnlichen
und 2eiblichen und Transvestitismus"
Fa.it
Ungeachtet dieser an liberale Zeiten erinnernden ort heit es:
Rechtlich hat sich die 4age der Trten" in den ,ahren nach der achtergrei$ung
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durch den Nationalso.ialismus bei uns gel&rt" uten sie1 2enn sie 2egen
ihrer Neigung meist mit dem #ergernis(aragra(hen in 8on$lit geommen
2aren1 nach #bb7ung ihrer Stra$en $r7her immer 2ieder au$ $reien Fu geset.t
2erden1 so erscheint das heute nicht immer not2endig" Fr7her onnte
sich die 9esellscha$t nicht sch7t.en1 da sie die =etre$$enden nicht ein2and$rei
als $7r minder .urechnungs$&hig und als unbedingt anstaltsbed7r$tig erl&ren
onnte" Heute /edoch bietet sich die 5glicheit1 die =etre$$enden eventuell
in Sicherungsver2ahrung .u nehmen oder auch eventuell .u astrieren
oder durch .eit2eise %ents(rechende 0nternierung) sie so .u beeindr7cen
sicV1 da sie es vor.iehen1 ihre Neigung .ur7c.ustellen" 0hre aso.iale
ICZu den 6ngsten vor der erm&nnlichung der Frau vgl" Scho((mann *++B: B;D .ur
er2eiblichung des annes einschlielich ihrer orgeschichten; vgl" .ur Nieden
GC;"
Transvestitismus in der NS-Zeit Z Se'ual$orsch G*BD GI BIC
Heruntergeladen von: Universit! o$ adurch ist der Tr" im Reiche 2eniger au$$&llig ge2orden1 und 2ie sich auch >" 2iederholt &uerte1 sind es die
ge$7rchteten anahmen1 besonders die %0nternierung)1 die ihn veranlassen1
seinem Tr" nicht mehr 5$$entlich nach.ugehen oss *+B: OO;"
>ie von ossA au$ge.eigten radialen ?(tionen $7r den Umgang mit diesem
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und er$orderlichen$alls in das 8on.entrationslager .u 7ber$7hren")IJ >ements(rechend
gab der bereits er2&hnte Hamburger Transvestit Rudol$ 7ller
am I" #(ril *+O .u ass darin ein 9rund .u sehen
ist1 2arum sie %im Reiche 2eniger au$$&llig) ge2orden sind1 macht oss
am =eis(iel der #ngst seines Hamburger ie er$olgung der @#so.ialen): G – G*OD Rosenran. et al" G+:I+ – JO;"
IJ StaHH1 **B – G1 0nnere er2altung # 00 **"
I StaHH1 G*B – **1 *GPOG"
BII Z Se'ual$orsch G*BD GI Herrn R
Heruntergeladen von: Universit! o$ ie hier angedeuteten Zusammenh&nge bed7r$en 2eiterer Forschung" >a es
das #nliegen dieses =eitrags ist1 2eitere Untersuchungen .um Umgang und
.ur 4age der Transvestiten in der NS-Zeit an.uregen1 sollen im Folgende einige
Themen$elder umrissen 2erden1 die sich aus dem vorgestellten aterial
ergeben:
– >ie ausge2erteten \uellen machen deutlich1 dass die NS-Zeit auch $7r
Transvestiten eine Z&sur darstellte" >ie ehr.ahl versuchte1 ihre
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nicht und schon gar nicht 5$$entlich aus.uleben1 da unalulierbare Folgen
drohten" #uch2enn es bei ie orliebe $7r die 8leidung des anderen 9eschlechts galt riminalistisch
als 0ndi. $7r Homose'ualit&t" ?b2ohl beanntermaen nur ein Teil der
Transvestiten homose'uell 2ar1 standen sie generell unter Homose'ualit&tsverdacht"
0nso$ern l&sst sich die Er$orschung des individuellen und olletiven
Umgangs mit transvestitischen Frauen und &nnern in der NSZeit
sch2er von /enem mit Homose'uellen trennen" Zun&chst 2&ren au$
einer anal!tischen Ebene die >i$$eren.en heraus.uarbeiten" >arau$ sollten
dann eigenst&ndige Untersuchungen im Sinne der 0ntersetionalit&t – der
Überreu.ung1 erschr&nung und erst&rung stigmatisierender Umgangs2eisen
durch gleich.eitige Zugeh5rigeit .u verschiedenen inderheiten
– au$bauen"
– Transvestitismus bei verheirateten &nnern1 bei denen sich ein erdachtau$ homose'uelle Handlungen ergab1 scheint 2eit 2eniger hart santioniert
und (artiell sogar geduldet 2orden .u sein" #llerdings lebten die
meisten ihre Neigung nur im h&uslichen Um$eld aus oder beschr&nten
sich au$ 2eibliche Unter2&sche" #uch /ene Transvestitinnen1 die sich um
eine (oli.eiliche =e2illigung bem7hten1 indem sie versicherten1 nicht homose'uell
.u sein1 unterst7t.en die #nnahme1 dass man mit Transvestiten
ents(rechend ihrer se'uellen ie hier vorgenommene Unterscheidung der Transvestiten nach se'ueller
?rientierung und 9eschlecht er2ies sich als n7t.lich $7r die >arstellung
des s(e.i$ischen Umgangs in der NS-Zeit" Sie deutet aber auch au$ verschiedene1
dem Transvestitismus unterliegende otive1 die #nlass .u eigenst&ndigen1
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abgegren.ten Net.2erbildungen gaben" >aher ist .u $ragen1
in2ie$ern die er2endung des iversit&t gerechter 2ird als der Singular auch hinsichtlich des er$olgungsschicsals
der ein.elnen 9ru((en"
Transvestitismus in der NS-Zeit Z Se'ual$orsch G*BD GI BIJ
Heruntergeladen von: Universit! o$ ie ehr.ahl der ver$7gbaren 0n$ormationen betri$$t den Umgang mit
m&nnlichen Transvestiten1 der mit 2eiblichen onnte lediglich anhand
2eniger #ten belegt 2erden" >ie >ominan. des m&nnlichen Transvestitismus
in medi.inischen und riminalistischen er5$$entlichungen – es
lie sich eine ein.ige och ob diese
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mit .eitlicher =egren.ung beibehalten" orausset.ungen da$7r 2aren
eine (oli.eiliche orladung so2ie die glaub27rdige ersicherung1 nicht homose'uell
.u sein oder sich ander2eitig stra$bar .u machen" Solche =e2illigungen
5nnen nur bis *+B nachge2iesen 2erden" >aher ist .u (r7$en1
ob der 8riegsbeginn einen 3andel mariert1 2ie es >agmar Her.og GC;
$7r andere =ereiche der NS-Se'ual- und 9eschlechter(oliti belegt hat"
>eutlich 2urde .udem ein Ermessenss(ielraum von aher em($iehlt sich eine grundlegende Untersuchung .ur Rolle der
edi.in im Umgang mit Transvestiten in der NS-Zeit1 besonders hinsichtlich
ihrer >i$$eren.ierung in homo- und heterose'uelle" Zun&chst 2&ren
die Struturen und Ebenen .u beschreiben1 in denen medi.inische E'(er-
BI Z Se'ual$orsch G*BD GI Herrn R Heruntergeladen von: Universit! o$
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Um2andlungen vor *+BB ohne its(rache staatlicher 0nstan.en er$olgten1
ver2eisen /ene nach *+BB darau$1 dass sie nur mit Zustimmung der
9esundheits&mter ausge$7hrt 2erden dur$ten" it den Eingri$$en sollte allerdings
nur bedingt den37nschen der betre$$enden
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*+O*: IJ H" i" ?"V;"
Transvestitismus in der NS-Zeit Z Se'ual$orsch G*BD GI BI+
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>obler ," Z2ischen >uldungs(oliti und erbrechensbe&m($ung" Homose'uellenver$olgungdurch
die =erliner ie
9eschichte der =erliner 4esben und Sch2ulen in resden: Qarl Reissner *+BG
F5rster R" Über Se'ual->elite und se'uelle Triebrichtungen" 8ur. ge$ate Erl&uterungen .um
>ienstgebrauch $7r =eamte der ie Z2ischenstu$entheorie im 8onte'thegemonialer
&nnlicheit" 0n: =runotte U1 Herrn R1 Hrsg" &nnlicheiten und oderne – 3issensulturenum *+" =iele$eld: transcri(t GbD *JB – *+I
BJ Z Se'ual$orsch G*BD GI Herrn R
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7nchen: Siedler GC
Hirsch$eld " >ie Transvestiten" Eine Untersuchung 7ber den erotischen erleidungstrieb"=erlin:
erlag #l$red
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GI
Rosenran. =1 =ollmann U1 4oren. 9" Homose'uellenver$olgung in Hamburg *+*+ – *+I+"Hamburg:
lambda G+
Robach 9" 9ebrochen an 4eib und Seele – Ein Routine$all" *+B+" 0n: ritte
Reich" 85ln: =5hlau GO
ogel 9" #s!mmetrie statt #nalogie: 9eschlechteronstrutionen der Qross->resser in der$r7hen
Se'ual2issenscha$t" itteilungen der agnus-Hirsch$eld-9esellscha$t G+D OBPOO: OB – CO
oss HF" Ein =eitrag .um iss" *+B
3agner
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Qharit-Universit&tsmedi.in =erlin
Thielallee J*
*O*+C =erlin
Rainer"Herrncharite"de
Transvestitismus in der NS-Zeit Z Se'ual$orsch G*BD GI BJ*
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