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(SB) 9. Oktober 2017 Tripolis und Tobruk wollen staatliches Gewaltmonopol wiederherstellen Kein Entrinnen Foto: Salvatore Barbera, CC BY SA 2.0 [https://creativecom mons.org/licenses/bysa/2.0/] (SB) ... (Seite 6)

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MA-Verlag Elektronische Zeitung Schattenblick

Neueste tagesaktuelle Berichte . . . Interviews .. . Kommentare . . . Meinungen .. . . Textbeiträge .. . Dokumente . . .

Dienstag, 1 0. Oktober 2017

(SB) 9. Oktober 2017 - In Libyenbemühen sich die wichtigsten po-litischen Akteure, allen voran dieRegierung der Nationalen Einheit(Government ofNational Accord- GNA) um Premierminister Fa-yiz Al Sarradsch in Tripolis unddas rivalisierende Repräsentan-tenhaus (House of Representati-ves - HoR) in Tobruk, das unterdem Schutz der Libyschen Natio-nalarmee (LNA) steht, die wie-derum vom einstigen Gaddhafi-Gegner und CIA-Verbindungs-mann Khalifah Hifter befehligtwird, um einen Ausweg aus dergesellschaftlichen Krise. Im Rah-men einer "Roadmap", die derneue UN-Sondergesandte für Li-byen, der ehemalige libanesischeKulturminister Ghassan Salamé,vor kurzem erarbeitet hat, wollendie beiden Machtzentren sich ver-söhnen, damit 2018 landesweiteParlamentswahlen stattfindenkönnen. Bekanntlich schweißtnichts mehr zusammen als ein ge-meinsamer Feind. Davon habenGNA und HoR mehrere - unteranderem in Form der "Terrormi-liz" Islamischer Staat (IS) sowieder marodierenden Banden, dieseit dem Sturz Muammar al-Gad-dafis 2011 mit Verschleppung undSchutzgelderpressung ihr Unwe-sen treiben und somit ein geord-

netes Leben in Libyen unmöglichmachen. Gegen diese soll nunverstärkt vorgegangen werden.

2016 haben im Auftrag der GNAdie militärisch starken Milizenaus Misurata mehrere HunderteIS-Kämpfer aus ihrem Mini-Ka-lifat in der Stadt Sirte vertrieben,während Hifters LNA 2017 denSpuk der Besetzung Benghazisdurch die Ansar Al Scharia been-det hat. Beide Offensiven warenverlustreicher und langwierigerals ursprünglich gedacht. In bei-den Fällen erhielten die Misuraterund die LNA ausländische Luft-unterstützung, erstere von denUSA, letztere von den Vereinig-ten Arabischen Emiraten undÄgypten. Am 1 . Oktober wurdeder Hafen von Benghazi zum er-stenmal seit Jahren wieder für denSchiffshandel für eröffnet erklärt.Dennoch ist die vom IS ausge-hende Bedrohung noch langenicht gebannt. Wenngleich dieGruppe sich ins Landesinnere zu-rückgezogen hat, stellte sie miteinem koordinierten Anschlag aufdas Gerichtsgebäude im Stadt-zentrum von Misurata am 4. Ok-tober ihre anhaltende Gefährlich-keit unter Beweis. Bei dem Vor-fall kamen vier Stadtbewohnerums Leben, weitere 39 wurden

Hifters LNA geht in Libyen gegen Schlepperbanden vor

Tripolis und Tobruk wollen staatlichesGewaltmonopol wiederherstellen

UMWELT / REPORT

Die Säge und der eigene Ast -eine verschenkte Gelegenheit ...

Kein EntrinnenFoto: Salvatore Barbera, CC BY­SA 2.0 [https://creativecom­mons.org/licenses/by­sa/2.0/]

(SB) ­Wenngleich die Landlebe-wesen bereits vor Urzeiten aufge-brochen waren, ihre wässrigeWelt zu verlassen, haben sie sichnoch nicht vollständig von ihremUrsprung abgeschnitten. Selbstder Mensch besteht überwiegendaus Wasser, er trägt gewisserma-ßen den Ozean in sich. DessenVerlust wäre auch des MenschenUntergang. Wenn die Meere nichtgeschützt werden, verlieren nichtnur über eine Milliarde Menschenihre unmittelbare Nahrungs-grundlage, was verheerend genugwäre, es steht noch viel mehr aufdem Spiel. Über den Weg derVerbrennung von Kohle, Erdölund Erdgas und der ständigenProduktion von Verbrennungsga-sen heizt sich der Planet auf, ab-sorbieren die Ozeane einen Groß-teil der Wärme und werden dar-über hinaus auch ... (Seite 6)

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Elektronische Zeitung Schattenblick

Seite 2 www.schattenblick.de Di. 1 0. Oktober 2017

verletzt. Zwei Selbstmordattentä-ter starben, als sie ihre Spreng-stoffgürtel zündeten; ein dritterIS-Freiwilliger erlangte bei derSchießerei mit den Sicherheits-kräften den ersehnten Märtyrer-tod.

Letztes Jahr hatte Hifter für dasHoR einen beachtlichen Erfolgerzielt, als seine Männer in derGegend um Brega und Ras Lanufdie wichtigsten Ölterminals und-Raffinerien des Landes erobertenund die dortigen Schutztruppen,welche im Streit um mehr Gelddie Anlagen lahmgelegt hatten,verjagte. Seitdem steigt die Aus-fuhr libyschen Öls kontinuierlichan, was dem staatlichen Haushalt- unabhängig von der anhaltendenStreitfrage der Gelderverteilung -zugute kommt. Hifter hat in denletzten Wochen wiederholt dieAbmachung kritisiert, welche dieitalienische Regierung vor Mona-ten mit der Dabbaschi-Miliz, diein der 70 Kilometer westlich vonTripolis gelegenen Stadt Sabrathadie Fäden bei der Menschen-schlepperei zieht, getroffen habensoll. Berichten zufolge hatte RomAhmad Dabbaschi, dem Kopf derBande, fünf Millionen Euro ge-zahlt, damit seine Männer die "il-legale Auswanderung" stoppen.In der Folge war in diesem Som-mer die Zahl der Bootsflüchtlin-ge, die Italien über den Mittel-meer erreichten, drastisch zurück-gegangen.

Ende September brachen in Sab-ratha schwere Kämpfen zwischender Dabbaschi-Miliz und einerGruppe namens Operation Roomaus. Letztere steht offenbar imDienst der Al-Sarradsch-Regie-rung in Tripolis. Die Gefechtedauerten mehr als drei Wochenan. Am 7. Oktober meldete die

Nachrichtenagentur Reuters, dieOperation Room hätte die voll-ständige Kontrolle über Sabrathaund das westlich gelegene Öl-und Gasterminal Mellitah, wel-ches Dabbaschis Männer seit2015 im Auftrag der libyschenNational Oil Corporation (NOC)und dem italienischen Energie-konzern Eni schützten, übernom-men. Nach Angaben von OmarAbduldschalil, Kommandeur derOperation Room, wurden bei denKämpfen 17 Menschen getötetund weitere 164 verletzt. Gegen-über Journalisten versprach Ab-duldschalil, seine Gruppe würdeenergisch gegen den Menschen-schmuggel vorgehen.

Interessanterweise wurde die Ver-treibung der Al-Dabbaschi-Milizaus Sabratha sowohl von derGNA als auch von der Hifter-Fraktion begrüßt. Im Reuters-Be-richt wurde Milad Al Zawi, Spre-cher der Spezialstreitkräfte derLNA, mit der Angabe zitiert, daßrund 40 von Hifters Soldaten Sei-te an Seite mit den Freiwilligender Operation Room gekämpfthätten. "Wir hoffen, daß von Sa-bratha ein gutes Signal für dieLNA ausgeht", so Al Zawi. Dar-auf, daß sich in Libyen allmählichso etwas wie ein staatliches Ge-waltmonopol durchzusetzen be-ginnt, deuten auch die Vorkomm-nisse vom 6. Oktober bei AbuKammash, einem Küstenort un-weit der Grenze zu Tunesien, hin.Dort hat nach Angaben der Onli-ne-Zeitung Libyan Observer einTanker namens "Goeast", der un-ter der komorischen Flagge se-gelt, illegal versucht per Pipelinelibysches Öl zu laden. Als die Be-satzung auf die Funkanrufe der li-byschen Küstenwache nicht rea-gierte, hat letztere mit 30mm-Mu-nition das Feuer auf das Schiff er-

öffnet und sowohl den Motoren-raum getroffen als auch ein Lochim Rumpf verursacht. Seitdem istder Tanker weder seetüchtig nochmanövrierfähig. In einer Erklä-rung der libyschen Marine hießes: "Die Küstenwache wollte eineklare Botschaft an illegale Han-delstreibende .. . an Schmugglerund alle, die es wagen, die Res-sourcen des libyschen Volkes an-zufassen, senden."

http://www.schattenblick.de/infopool/politik/redakt/

nhst1557.html

SCHACH - SPHINX

Knirps unter lauter Kerlen

(SB) ­ Was für ein Bild! Da sitzen indunklen Anzügen jeweils zwei sichgrimmig anstarrende Männer an ei-nem Tisch, die Köpfe leicht vorge-neigt, als wollten sie sich im ver-schwörerischen Ton etwas zuflü-stern, und machen mit der Hand selt-same Zeichen über einem hölzernenBrett. Nein, es sind dies keine Esote-riker, sondern waschechte Diesseits-jünger. Die Herren spielen Schach,und was so aussieht wie unentweg-tes Flüstern, ist das Zerkauen derGedanken, die sie sich im Kopfe ma-chen, so über dem Brett gebeugt,denn die Stellung ist derart schwer-verdaulich, daß sich die Zähne zumKnirschen animiert fühlen. Währenddie Herren also die Stühle unter sichbegraben, kann man zwischen alldiesen denkenden Körpern aucheinen Winzling ausmachen, einenKnaben, noch nicht einmal halb-wüchsig zu nennen. Nein, nein, erbesorgt den Schachmeistern alsLaufbursche nicht die Zigaretten! Erspielt selbst, dieser Peter Leko mitseinen milchigglänzenden Augen

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Di. 1 0. Oktober 2017 Seite 3www.schattenblick.de

und den schmalen Wangenknochen.Als zehnjähriger belegte er bei derWeltmeisterschaft der unter 12jähri-gen im amerikanischen Fond du Lacden dritten Platz. Von da an ging esmit seiner jungen Karriere raschbergauf. Daß er seine Figuren zu-weilen gegen hochrangige Großmei-ster zum Mattangriff anführt, ver-wundert niemanden in diesem Saal.Wunderkind, so die einhellige Mei-nung, und daher gehört der kleineUngar wie selbstverständlich auf dasGruppenbild, wenn nach dem Tur-nier eine Erinnerungsfoto geschos-sen wird. Im heutigen Rätsel derSphinx besiegte der Knirps aus Un-garn seinen brasilianischen Brettge-fährten mit einem schönen Opferzug.Sein Kontrahent hatte zuletzt 1 . . .g7-g6 gezogen, Wanderer.

Leko - LeitaoFond du Lac 1990

Auflösung letztes Sphinx­Rätsel:

Als Mattjäger machte unser Anony-mus eine traurige Figur, zumal ernach 1 .Lc1 -g5? Sf6xe4 2.Lg5xd8Se4-c5! einen Offizier verlor. DieAusrede 3.La4-e8 taugte indes nichtswegen 3.. .Lc8-e6! Ein seltenes Stel-lungsbild - mehr aber auch nicht. Na-türlich gab unser Laie mit einer Figurweniger gegen Wolfgang Unzickerhübsch artig auf. Selbst Laien sind indiesen Dingen äußerst korrekt.

http://www.schattenblick.de/infopool/schach/schach/

sph06348.html

BÜRGER UND GESELLSCHAFT / FAKTEN

poonal ­ Pressedienst lateinamerikanischer Nachrichtenagenturen

Mexiko

Demonstration gegen das Vergessen

Gedenkdemo TlatelolcoFoto: Desinformémonos

(Mexiko­Stadt, 3. Oktober 2017,desinformémonos) - Überlebende,Organisationen und Studierendehaben am Montag den 2. Oktoberin verschiedenen Teilen Mexikosdemonstriert und an das Massakervom 2. Oktober 1968 [1 ] erinnert,bei dem die Regierung dem Mili-tär den Befehl gegeben hatte, aufdie fast fünfzigtausend jungenMenschen zu schießen, die sich aufdem Platz der drei Kulturen in derGroßwohnsiedlung Tlatelolco inMexiko-Stadt versammelt hatten.

In Mexiko-Stadt nahmen mehre-re tausend Menschen an der De-monstration teil, die von Mitglie-dern des Komitees 68 angeführtwurde. Sie startete in Tlatelolcomit einem Treffen, bei dem an dasGeschehen erinnert wurde undführte dann zum Zócalo, demzentralen Platz im Stadtzentrum

von Mexiko-Stadt. Die Polizeibe-hörde von Mexiko-Stadt setztevon sechs Uhr morgens bis zumEnde der Demonstration ein Poli-zeiaufgebot von 4.226 Polizei-kräften ein.

An der Demonstration nahmenauch Betroffene des Erdbebensvom 19. September teil, Studie-rende der Lehrerausbildungsstät-te aus Ayotzinapa und andereBürgerinnen und Bürger. Bevorsich der Demonstrationszug inBewegung setzte, wurden die Na-men der 43 Studenten vorgelesen,die in Iguala, im BundesstaatGuerrero gewaltsam verschwun-den gelassen wurden. Währendder Demonstration, auf derSpruchbänder und Fotografienmitgeführt wurden, gab esSprechchöre wie "2. Oktober -wird niemals vergessen! "

Rund 50 vermummte junge Men-schen zogen über den Boulevard

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Seite 4 www.schattenblick.de Di. 1 0. Oktober 2017

Paseo de la Reforma bis zumPlatz der drei Kulturen, wo sie ei-ne Versammlung abhielten und andas Massaker an den Studieren-den in Tlatelolco erinnerten.

Auch in den Bundesstaaten Oaxa-ca, Veracruz, Michoacán undQuintana Roo gab es Demonstra-tionen in Erinnerung an das Mas-saker von 1968.

Das Massaker von Tlatelolco

Genau wie in vielen anderen Län-dern auch, hatten sich damals diejungen Menschen in Mexiko ent-schlossen, Einfluss auf die politi-schen Entscheidungen zu nehmenund sich durch friedliche Demon-strationen Gehör bei den Regie-renden zu verschaffen. Zu dieserZeit war Gustavo Díaz Ordaz Prä-sident von Mexiko. Am 2. Okto-ber 1968 erhielt das Militärschließlich den Befehl, auf dierund fünfzigtausend jungen Men-schen zu schießen, die sich in Tla-telolco versammelt hatten.

Nach dem Massaker, bei demrund 400 Menschen starben undmehr als Tausend verletzt wur-den, entfernten Polizeikräfte undFeuerwehrleute alle Spuren aufdem Platz und verbrannten dieLeichen, um keine Spuren zu hin-terlassen. Deshalb gibt es nochimmer offene Fälle von Men-schen, die von ihren Familienan-gehörigen als gewaltsam ver-schwunden gemeldet wurden.

Jedes Jahr geht die Zivilgesell-schaft auf die Straße, um gegendas Massaker von Tlatelolco zuprotestieren - nicht nur, um dieErinnerung aufrecht zu erhalten,sondern auch um gegen aktuellenAmtsmissbrauch und Unter-

drückung von friedlichen Bewe-gungen zu protestieren.

Anmerkung:[1 ] https://de.wikipedia.org/wi-ki/Massaker_von_Tlatelolco

URL des Artikels:https://www.npla.de/poonal/demon-stration-gegen-das-vergessen/

Der Text ist lizenziert unter CreativeCommons Namensnennung-Weiter-gabe unter gleichen Bedingungen 4.0international - https://creativecom-mons.org/licenses/by-sa/4.0/

*Quelle:poonal - Pressedienst lateiname-rikanischer NachrichtenagenturenHerausgeber: NachrichtenpoolLateinamerika e.V.Köpenicker Straße 187/1 8810997 BerlinTelefon: 030/789 913 61E-Mail: [email protected]: http://www.npla.de

http://www.schattenblick.de/infopool/buerger/fakten/

bfai0246.html

RECHT / FAKTEN / INTERNATIONAL

poonal ­ Pressedienst lateinamerikanischer Nachrichtenagenturen

Ecuador

Fall Odebrecht: Untersuchungshaft für Vizepräsident Glas

Montevideo, 3. Oktober 2017, ladiaria) - "Ich füge mich unterProtest diesem abscheulichenÜbergriff aufmeine Person. Den-noch glaube ich daran, dass dieJustiz Recht sprechen wird. Vorihr werde ich meine Unschuld be-weisen." Das schrieb der Vizeprä-sident Ecuadors, Jorge Glas, aufseinem Twitter-Account und ant-wortete damit auf die Entschei-dung Miguel Jurados, Richter amObersten Gerichtshof, Untersu-chungshaft gegen ihn zu erlassenwegen der vermeintlichen Betei-ligung im Falle Odebrecht. DerBaukonzern soll auch in EcuadorBestechungsgelder gezahlt haben.

Glas sagte in seinem Twitter-Ac-count, dass diese Entscheidung

"ohne Beweise und mit erzwun-genen Indizien" gefällt wordensei und fügte hinzu: "Es bleibt ih-nen nur die Lynchjustiz". Der Vi-zepräsident kündigte an, sich zuseiner Verteidigung an "nationaleund internationale Instanzen" zuwenden.

Generalstaatsanwalt Carlos Bacaselbst hatte am 2. Oktober 2017die Ergreifung dieser Maßnahmegegen den Vizepräsidenten gefor-dert. Nachdem Glas von dem An-trag erfahren hatte, forderte er,darüber in Kenntnis gesetzt zuwerden, welche Beweise gegenihn vorlägen.

Der Vizepräsident sagte auch, erhoffe, dass seine "Aufopferung

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Di. 1 0. Oktober 2017 Seite 5www.schattenblick.de

dabei hilft, die Verräter der Revo-lution zu enttarnen". Die Regie-rungspartei Ecuadors, AlianzaPaís, ist in zwei Lager gespalten.Ein Teil steht dem Ex-PräsidentenRafael Correa loyal gegenüber -darunter auch Glas. Der andereTeil unterstützt den amtierendenStaatschefLenín Moreno. Nach-dem Glas die aktuelle Regierungkritisiert hatte und seine juristi-sche Situation bereits schwieriggeworden war, entzog Morenoihm verschiedene Aufgaben, dieer ihm als Vizepräsident übertra-gen hatte. Moreno selbst hattesich zunächst noch nicht zur derGerichtsentscheidung geäußert.

URL des Artikels:https://www.npla.de/poonal/fall-odebrecht-untersuchungshaft-fuer-vizepraesident-glas/

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REPRESSION / FAKTEN / INTERNATIONAL

poonal ­ Pressedienst lateinamerikanischer Nachrichtenagenturen

MEXIKO

Journalist verschleppt und ermordet

(Oaxaca, 6. Oktober 2017, edu­ca/poonal) ­ Am Freitagmorgen,6. Oktober, wurde eine gefesselteLeiche an der Straße zum Flugha-fen von San Luis Potosí (nördli-ches Zentralmexiko) aufgefun-den. Behörden bestätigten, dass essich dabei um den Fotojournali-sten Edgar Daniel Esqueda Castrohandelt. Erst am Tag zuvor warEsqueda Castro von Polizisten ausseinem Haus verschleppt worden.Die MenschenrechtsorganisationArtikel 1 9 und das Komitee zumSchutz von Journalist*innen CPJ[1 ] hatten von den Behörden ver-langt, ihn umgehend zu findenund in Sicherheit zu bringen.

Esqueda Castro hatte für die Onli-nezeitungen VoxPopuliSLP undMetrópoli SLP gearbeitet. Am 13.Juli hatte er eine Beschwerde [2]bei der Menschenrechtskommissi-on des Bundesstaates San Luis Po-tosí eingereicht. Darin beklagte er,dass ihn Polizisten am 4. und 13.Juli an seiner Berichterstattung vonTatorten gehindert hätten. In einemFall sei ihm von einem Polizistengedroht worden, man werde ihn"fertig machen". Daraufhin sollteer eigentlich Personenschutz be-kommen. Stattdessen wurde er amMorgen des 5. Oktober von Polizi-sten des Bundesstaates gewaltsamaus seinem Haus gezerrt. "Jetzt bistDu dran", sollen sie gerufen haben.

Die Generalstaatsanwaltschaft desBundesstaates nahm Ermittlungenauf und beeilte sich zu erklären, es

sei nicht die Polizei gewesen, dieden Journalisten entführt habe;vielmehr habe es sich um Unbe-kannte gehandelt, die sich als Poli-zisten ausgegeben hätten.

Damit sind in diesem Jahr bereitszwölf Journalist*innen in Mexikoermordet worden; dazu kommt einweiterer Journalist, der HonduranerEdwin Rivera Paz, der in MexikoAsyl gesucht hatte und im Bundes-staat Veracruz umgebracht wurde.

Anmerkungen:

[1 ] https://cpj .org/es/2017/10/foto-grafo-local-secuestrado-en-su-casa-en-la-zona-.php[2] https://elespectadordesanluispo-tosi.wordpress.com/2017/10/06/en-el-secuestro-del-periodista-grfico-edgar-daniel-esqueda-castro-lo-que-fracas-fue-el-mecanismo-de-protec-cin-para-personas-defensoras-de-de-rechos-humanos-y-periodistas-de-la/

URL des Artikels:https://www.npla.de/poonal/journa-list-verschleppt-und-ermordet/

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UMWELT / REPORT / BERICHT

Die Säge und der eigene Ast -

eine verschenkte Gelegenheit ...

(SB) 9. September 2017 ­Wenn-gleich die Landlebewesen bereitsvor Urzeiten aufgebrochen wa-ren, ihre wässrige Welt zu verlas-sen, haben sie sich noch nichtvollständig von ihrem Ursprungabgeschnitten. Selbst der Menschbesteht überwiegend aus Wasser,er trägt gewissermaßen denOzean in sich. Dessen Verlustwäre auch des Menschen Unter-gang. Wenn die Meere nicht ge-schützt werden, verlieren nichtnur über eine Milliarde Men-schen ihre unmittelbare Nah-rungsgrundlage, was verheerendgenug wäre, es steht noch vielmehr auf dem Spiel. Über denWeg der Verbrennung von Koh-le, Erdöl und Erdgas und derständigen Produktion von Ver-brennungsgasen heizt sich derPlanet auf, absorbieren die Ozea-ne einen Großteil der Wärme undwerden darüber hinaus auch im-mer saurer. Mag es erdgeschicht-lich schon erheblich wärmere Pe-rioden gegeben haben und auchPerioden, in denen die Ozeanenoch viel saurer waren als heute- aber die Menschen, die gab esin jenen Zeiten nicht. Die hoheGeschwindigkeit, mit der sichgegenwärtig die verschiedenenNatursysteme aufgrund anthro-pogener Aktivitäten ändern, wer-den von der Wissenschaft als erd-geschichtlich einzigartig be-schrieben.

Beispielsweise besaß die Erdenicht von Anfang an eine Sauer-stoffatmosphäre, es dauerte sehr,

sehr lange, bis sie entstand. Zu-dem mußte sich der Gehalt an le-benswichtigem Sauerstoff in derLuft erst auf den heutigen Wertvon knapp 21 Prozent einpendelnund war dabei starken Schwan-kungen unterworfen. Nun tipptder Mensch gerade jenes Pendelan, was zur Folge hat, daß der at-mosphärische Sauerstoffgehaltgeringfügig sinkt. Dieses leichteAnstupsen könnte sich in einenkräftigen Stoß verwandeln, sollteder Mensch weiterhin so ignorantgegenüber seinen eigenen Le-bensvoraussetzungen, dem Meer,handeln. Denn aus den Weltmee-ren wird rund die Hälfte an Sau-erstoff freigesetzt.

Mit der Abholzung der tropischenRegenwälder zur profitträchtigenGewinnung von Treibstoff (Etha-nol), Viehfutter (Soja), Nahrungs-mitteln (Palmöl) und Edelholz so-wie der Erwärmung der Ozeane(Verlust an Phytoplankton; stär-kere Schichtung des Wasserkör-pers und dadurch geringerer Sau-erstoffaustausch; Erwärmung undVersauerung und dadurch weni-ger Sauerstoffbindung) werdenzeitgleich mehrere Quellen derVerfügbarmachung von Sauer-stoff stark beeinträchtigt. Wennalso der Mensch den eingeschla-genen Kurs beibehält, geht zuerstden Meeresbewohnern die Luftaus, dann den Nachfahren ihrervor rund 500 Millionen Jahrenexilierten Verwandten, also uns.

Die Veranstaltung "Nahrungs-quelle Meer - Entwicklungen,

Von links: Dr. Gesche Krause,Dr. Gerd Kraus, Angela Grosse,Prof. Dr. Marian PaschkeFoto: © 2017 by Schattenblick

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Elektronische Zeitung Schattenblick

Di. 1 0. Oktober 2017 Seite 7www.schattenblick.de

Gefährdungen, Prognosen", zuder die Union der Akademie derWissenschaften am 5. Oktobernach Hamburg geladen hatte, boteigentlich viele Einstiegsmög-lichkeiten, um trotz des unver-bindlichen, da öffentlichen Rah-mens drängende Fragen rund umdie Nahrungs- und damit Exi-stenzsicherung und ihre Gefähr-dung vertiefen zu können. Viel-leicht lag es daran, daß zwei Re-ferenten kurzfristig absagen muß-ten, da ihnen das Sturmtief "Xa-vier" in die Parade gefahren war,vielleicht lag es an der Komplexi-tät des Themas, jedenfalls wurdedie Chance, nicht nur thematischins Meer abzutauchen, sonderndabei auch noch inhaltliche Tiefezu erlangen, nicht ergriffen.

Weder das von der HamburgerWissenschaftsjournalistin AngelaGrosse moderierte Podiumsge-spräch mit Dr. Gesche Krause(AWI - Alfred-Wegener-InstitutHelmholtz-Zentrum für Polar-und Meeresforschung, Bremerha-ven), Dr. Gerd Kraus (Thünen-In-stitut für Seefischerei, Hamburg)und Prof. Dr. Marian Paschke (In-stitut für Seerecht und Seehan-delsrecht der Universität Ham-burg) noch die Antworten auf Fra-gen aus dem Publikum gingenwesentlich über den Austauschvon Informationen und den Ab-gleich dessen hinaus, was man so-wieso schon immer gesagt undgedacht hat. Nicht einmal auf dennach wie vor offenen Wider-spruch zwischen der industriellenund artisanalen (handwerklichen)Fischerei beispielsweise in West-afrika und seine sozioökonomi-schen Schadensfolgen für die lo-kale Fischerei wurde näher einge-gangen, geschweige denn daß derbereits bestehende und in Zukunftmöglicherweise wachsende glo-

bale Nahrungsmangel thematischüber die bloße Erwähnung hinausweitergeführt worden wäre.

Eher wie ein abzuarbeitender Pro-grammpunkt wirkte daher auchdie zwischenzeitliche Meinungs-erhebung unter dem Publikum mitder Bitte um Handsignal, werglaube, daß "wir es schaffen", dieFischerei nachhaltig zu gestalten,daß "wir es nicht schaffen" oderob man sich in der Mitte von bei-den verorte. Bis zu dem Zeitpunkthatte noch kein nennenswerterMeinungsbildungsprozeß stattge-funden, der irgend jemanden da-zu hätte verleiten können, seinebereits in diese Veranstaltung mit-gebrachten Ansichten zu revidie-ren. Das ist insofern bedauerlich,als man sich fragen muß, ob dennnicht genau das den Reiz einerPodiumsdiskussion mit Zuschau-erbeteiligung ausmacht, daß imUnterschied beispielsweise zuvorgefertigter Fernsehformatun-terhaltung die Chance besteht,vom bloßen Infotainment zumGespräch und vom Gespräch zueiner Art des Sprechens zu kom-men, die nicht darauf abzielt, satt-sam Bekanntes zu wiederholen.

Die drei Begrüßungs- und Ein-führungsvorträge von Prof. Dr.Edwin Kreuzer, Präsident derAkademie der Wissenschaften inHamburg und Vizepräsident derUnion der deutschen Akademiender Wissenschaften, Prof. Dr. OlePetersen, Vizepräsident der Aca-demia Europaea und Mitglied desVorstandes von SAPEA (ScienceAdvice for Policy by EuropeanAcademies) und Prof. Dr. Rolf-Dieter Heuer, Mitglied der Aka-demie der Wissenschaften inHamburg und Mitglied der HighLevel Group of Scientific Advi-sors (HLG) des Scientific Advice

Mechanism der EuropäischenKommission, besaßen im we-sentlichen die Funktion, Institu-tionen aus dem Bereich der wis-senschaftlichen Akademien zuWort kommen zu lassen. Die Re-debeiträge blieben ansonsten na-hezu unverknüpft mit dem ei-gentlichen Thema des Abendsund schienen diesem aufgrundinstitutioneller Verpflichtungenvorgelagert.

Einig waren sich die Diskutantendarin, die Daten der FAO (Foodand Agriculture Organization)zugrunde zu legen, wonach 30Prozent der Weltmeere über-fischt sind. Doch Überfischungist nicht gleich Überfischung,erfuhr man an diesem Abend.Die EU-Kommission erhebe ei-gene Daten, berichtete Kraus,und man wisse nicht, inwiefernsich diese mit den FAO-Angabendeckten. Ihm zufolge hat sich inEuropa in den letzten zehn Jah-ren vieles im Kampf gegenÜberfischung getan. Heute seiennur noch zehn Prozent der Bio-masse überfischt, und der Wertsinke weiter.

So unklar, wie es Kraus dargestellthat, ist das Verhältnis zwischender Bewertung der Überfischungdurch die FAO einerseits und dieEU-Kommission andererseits al-lerdings nicht. Die Vorgaben derin Rom ansässigen UN-Institutiongelten als weniger streng.

Dankbar konnte man dem Direk-tor des Thünen-Instituts für See-fischerei sein, daß er die Irrtums-vorstellung über "nachhaltige"Fischerei ausgeräumt hat. DieFischbestände, "die bis an ihreGrenze genutzt werden", soKraus, werden genau nicht derÜberfischung zugerechnet. Denn

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Elektronische Zeitung Schattenblick

Seite 8 www.schattenblick.de Di. 1 0. Oktober 2017

es sei ja das Ziel, "die Fischbe-stände nachhaltig auf einem ho-hen Niveau zu nutzen, so daß ih-

re maximale Produktivität entfal-tet wird".

Somit bildet nachhaltiger Fischfangnicht das Gegenmodell zum indu-striellen Fischfang, sondern stelltdessen Fortsetzung dar. Der Ver-brauch an Fisch nimmt in der nach-haltigen Fischerei sogar insgesamtzu, da diese fast immer am Limitstattfindet. Würde man diese Gren-ze überschreiten, bekäme man im-mer weniger ins Netz, da könne mannoch so lange mit dem Fangbootaufs Meer fahren, erklärte Kraus.

Nachhaltigkeit hat beispielsweisenicht das geringste mit Schutz derTiere, Sicherung der Bestände umder Fische willen oder ähnlichharmonistischen Vorstellungen zutun, sondern damit, dauerhaftmöglichst viele Fische fangenund verwerten zu können. Es han-delt sich damit um eine Bewirt-schaftungsform, die nur deshalbnicht die maximale Menge anFisch aus dem Meer zieht, weil

sich solch ein Wirtschaftsverhal-ten mittel- und langfristig als un-tauglich herausstellen würde.

Krill satt ­ doch das Abschöpfenam unteren Ende der Nahrungs­kette hat Folgen für die Meeres­fauna auf höheren trophischenStufenFoto: Richard McBride, NEF­SC/NOAA

Was tun gegen die Überfischung?

Die Fischereiwirtschaft denkt überAlternativen nach, um den wach-senden Proteinbedarf der Mensch-heit zu decken. Beispielsweisekönnten untere Ebenen (Trophie-stufen) der Nahrungskette stärkerabgeerntet werden, berichteteKraus. Dabei bestehe aber dasProblem, daß das weiter oben sit-zende Ökosystem eine bestimmteMenge an Beute benötige.

Einen Teil der Lösung, um Über-fischung zu vermeiden, sieht er inder selektiven Fischerei. So wer-den Fangnetze und Fangmetho-den aufgrund verhaltensbiologi-

scher Erkenntnisse modifiziert.Darüber hinaus herrscht in derEuropäischen Union das Anlan-degebot. Es besagt, daß die Fi-scher ihre Beute nicht einfachüber Bord werfen dürfen, wennsie beispielsweise die Aussichthaben, einen sehr viel wertvolle-ren Fisch zu fangen (Highgra-ding). Wenn die Fische gefangensind, sind die Fischer verpflichtet,diese nach Hause zu bringen. Indem Moment, wo sie keine Quo-te mehr für eine bestimmte Arthaben, müssen sie aufhören zu fi-schen. Da sie das nicht wollen, istdas laut Kraus ein guter Anreiz,daß die Fischer möglichst selek-tiv arbeiten.

70 Prozent der Erdoberfläche sindvon Wasser bedeckt. Da wundertes nicht, daß von der globalen Er-wärmung nicht nur der Hauptle-bensraum des Menschen, dieLandoberfläche, sondern auch dieMeere betroffen sind. Abgesehenvon Überfischung, Versauerung,Schadstoffeinleitungen und Pla-stikmüll machte die Sozialwis-senschaftlerin Dr. Gesche Krauseauf einen in der Berichterstattungmeist vernachlässigten Aspektaufmerksam, nämlich daß aufdem Meer mehr Todesfälle ver-zeichnet werden als früher, weildie Fischer das Wetter nicht mehrrichtig einschätzen können. DasGefährdungspotential wachse.Das habe man bei Interviews mit"Stakeholdern" (Beteiligten) inIndonesien, Brasilien und Nord-norwegen erfahren. Die Fischerbräuchten bessere Boote. Außer-dem wanderten die Fische, wo-durch sich neue sozioökonomi-sche Verhältnisse einstellten.

Im übrigen sei "Mehr aus demMeer" vielleicht gar nicht mal derrichtige Ansatz, denn es komme

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auch auf die Qualität an, meinteKrause. Sie machte aufdas vomAWI betriebene Datenportal "Lit-terbase" (http://litterbase.awi.de/)aufmerksam. Darin werden Datenzum Müll im Meer gesammelt,genauer gesagt, zu den Mengenund der Zusammensetzung desMülls "sowie zu den vielfältigenAuswirkungen aufUmwelt, Tierund Mensch", wie es auf der Web-site heißt.

Der Seerechts- und Seehandels-rechtsexperte Prof. Dr. MarianPaschke betonte, daß hinsichtlichder Nutzung der Meere enormeKonkurrenz besteht. Als Beispielnannte er die Nordseepipeline, diedurch zwei oder drei Schutzge-biete allein in Deutschland führe.Mit solchen ausgewiesenenSchutzgebieten bewahre man Flo-ra und Fauna, aber es entstündenNutzungskonflikte mit der Fi-scherei und Infrastruktureinrich-tungen wie Erdöl- und Erdgaspi-pelines oder auch Kommunikati-onsverbindungen. Eine Diskussi-on darüber sei noch nicht geführtworden, es fehle eine "Komplex-diskussion". Das werde in Hol-land besser gemacht, erklärtePaschke. Allerdings sieht er einendurchaus gelungenen Ansatz dar-in, daß seit einigen Jahren dasBundesamt für Naturschutz (BfN)seewärts der 12-Meilen-Zone(Küstenmeer) für die Ausschließ-liche Wirtschaftszone (AWZ) zu-ständig ist. Bis dahin oblag dieBefugnis den Bundesländern,woraus ein uneinheitliches Regel-werk entstanden war.

Laut dem Seerechtsübereinkom-men von 1982 ist jeder, der aufHoher See fischt, zur Nachhaltig-keit verpflichtet. Wie diese allge-meine Bestimmung umgesetztwird, bleibt einem breiten Inter-

pretationsspielraum überlassen.Paschke hält es für das falscheRegime, Fischerei den regionalenFischereistaaten zu überlassen.Bei der Abfassung des Seerechts-übereinkommens sei es nicht ver-handelbar gewesen, eine Kontrol-le in diesem Bereich einer neutra-len Instanz zu überantworten. Dashatte zur Folge, daß Dutzende re-gionaler Organisationen entstan-den, die eigene Fangquotenregi-mes bildeten. Es wäre schön,einen internationalen Vertrag ähn-lich dem Antarktisvertrag abzu-schließen, meinte Paschke, derzugesteht, daß so ein Vertrag eine"völlige Illusion" ist.

Zuchtforellen in der Aquakultur.Calonne, 12. August 2015.Foto: Frédéric BISSON, CC BY­SA 3.0 [https://creativecom­mons.org/licenses/by­sa/3.0/de­ed.de]

Wenn von zukünftiger Fischereidie Rede ist, darf das StichwortAquakultur nicht fehlen. Sie istsozusagen die räumlich aufs eng-ste kultivierte Form der Massen-tierhaltung. Man könnte auch sa-gen, daß dabei die Nachhaltigkeitauf die Spitze getrieben wird,denn in den künstlichen Becken

kann die Produktivität noch prä-ziser an ihr Maximum herange-führt werden als in der räumlichoffeneren Form der Massentier-haltung in den Weltmeeren.

Der hohe Preis der Effizienzstei-gerung bei der Verwertung vonFischen aus Aquakulturen, die so-zusagen als Proteinbeutel mit zu-sätzlich wertvollen Omega-3-Fettsäuren betrachtet werden, be-steht unter anderem in der Not-wendigkeit, im größeren Umfangpharmazeutische Mittel gegenFischparasiten und -krankheitensowie Herbizide gegen Algen ein-setzen zu müssen. Außerdem ent-

weichen aus den Fischfarmennicht-einheimische Arten, wasangesichts der Züchtung gentech-nisch veränderter Lachse beson-ders prekär ist.

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"Wie kann man Aquakultur so ge-stalten, daß all die negativen Effek-te nicht auftreten?", fragte Grossein die Runde. Der FischereiexperteKraus antwortete darauf, daß eskeine perfekte Lösung gibt. Jedochhält er es für ungünstig, wennLachse oder Wolfsbarsche in Aqua-kultur gehalten werden. Kraus üb-te dezente Kritik an der westlichenLebenskultur mit ihrem hohenLachskonsum. Zwar könne manLachs beinahe schon vegan ernäh-ren, aber dann bildeten die Fischenicht die bei den Menschen so be-liebten, hochwertigen Omega-3-Fettsäuren. Es seien dann andereLachse. Statt dessen favorisiert erdie sogenannte multitrophisch inte-grierte Aquakultur. Dabei werdenbeispielsweise die Nebenprodukte,einschließlich des Abfalls, dereinen aquatischen Spezies als soge-nannter Input (Dünger, Nahrung)für eine andere Spezies verwendet.

Der Jurist in der Runde zeigte sichdagegen pessimistisch hinsichtlichder Frage, ob es gelingen wird, dieFischerei global nachhaltig zu ge-stalten. Bei vielen Maßnahmenwerde auf Freiwilligkeit gesetzt.Das genügt Paschke nicht. Zwar seidas MSC-Umweltsiegel für Fischaus nachhaltiger Fischerei ent-wickelt worden, aber damit werdenur ein Teil der Fischbestände ab-gedeckt. Zudem gingen noch im-mer Subventionen an Fischflotten,die keine modernen, das heißtState-of-the-art-Techniken einset-zen. Paschke: "Wir haben 50 Jahregebraucht, um 30 Prozent der Be-stände wegzufischen. Wir brauchennicht nochmal 50 Jahre, um denRest auch noch wegzufischen."

Etwas optimistischer hingegenzeigte sich Kraus. Er verwies dar-auf, daß ein Großteil der Fischereisowieso in küstennahen Gewässern

stattfindet und im Kampf gegenÜberfischung Erfolge in der Euro-päischen Union, Kanada und USAsowie Australien und Neuseelandzu beobachten sind. Weniger opti-mistisch zeigte er sich hinsichtlichdes Bevölkerungswachstums unddamit - unausgesprochen - der Stei-gerung der Nahrungsmenge undfragte: Wann geht das "Hauen undStechen" wieder los, um die letztenRessourcen zu verteilen? Wie lan-ge werden die westlichen Praktikendurchgehalten?

Den richtig optimistischen Part desAbends übernahm Gesche Krause.Sie sieht durchaus Chancen, daßMenschen durch die Veränderungihrer Eßgewohnheiten Einfluß dar-auf nehmen, was angelandet wird.Der Mensch könne seine Nahrungsehr schnell umstellen, wie sie amBeispiel des japanischen Fischge-richts Sushi veranschaulichte.Noch vor zehn Jahren hätte man inHamburg lange suchen müssen, umSushi zu bekommen, heute werdees an vielen Orten angeboten. Aufdie Frage, was Sie als nächstes füreine nachhaltige Fischerei tun wol-le, antwortete sie, daß sie sich mitden Einkäufern von Supermarkt-ketten, die Lachse, Heringshappenund andere Fischprodukte im Re-gal haben, zusammensetzen wolle,um herauszufinden, auf welcherEntscheidungsbasis sie einkaufen.

Vielversprechen Nachhaltigkeit

Ergänzend zum oben erwähntenMSC-Zertifikat sei hier noch an-gemerkt, daß es sich bei seinemNamensgeber, dem Marine Ste-wardship Council, um eine ge-meinnützige Organisation handelt,die mit ihrem Umweltsiegel fürnachhaltigen Fisch daran beteiligtist, daß einige zuvor überfischte

Bestände inzwischen weniger be-fischt werden (aber, wie oben er-wähnt, nur zu dem Zweck, dasMaximum der Produktivität zuverstetigen). Doch die Organisati-on mußte auch schon reichlichKritik einstecken. Mal erhielt eineFischerei das MSC-Zertifikat, dieHighgrading betrieben hat, malwurden Schwertfische zertifiziert,obgleich hierbei typischerweiseeine hohe Beifangquote besteht -unter anderem werden bei derSchwertfischfischerei regelmäßiggefährdete Haie sowie Schildkrö-ten mitgefangen. Auch die MSC-Zertifizierung für Seelachs ausAlaska war umstritten, und soweiter und so fort.

"Ohne intakte Meere weltweitwerden wir Menschen aufdiesemblauen Planeten nicht überleben",stellte die Moderatorin zu Beginnder Veranstaltung fest. Es gabniemanden, der ihr widerspro-chen hätte. Doch es gab auchniemanden, der sich erkennbarbemühte, das Podiumsgesprächin eine Richtung zu lenken, in derman sich dieser unbequemenFeststellung angenähert hätte.

Auch wenn die Überfischung un-ter anderem in Europa zurück-geht, bleibt sie weltweit seit lan-gem auf hohem Niveau. Dochselbst wenn keine Bestände mehrüberfischt würden und der globa-le Fischfang seine maximale Pro-duktivität entfaltete, also im ur-sprünglichen und nach wie vorgültigen Sinne nachhaltig gestal-tet wird, stellt sich die Frage, obdie Meere dann "intakt" wären,wie es Grosse formuliert, und obdie dauerhafte Bewirtschaftungam Maximum irgendeine Rele-vanz hinsichtlich des Überlebensvon uns Menschen "auf diesemblauen Planeten" hätte.

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Di. 1 0. Oktober 2017 Seite 11www.schattenblick.de

Könnte es nicht sein, daß ausge-rechnet das Konzept der Nachhal-tigkeit, das einerseits mit weltan-schaulich diffusen, andererseits mitkonkreten Erwartungen und Lö-sungsverheißungen seitens Politik,Wissenschaft, Wirtschaft, Zivilge-sellschaft und nicht zuletzt auch Re-ligionen befrachtet als Antwort aufmultiple Menschheitsprobleme ge-handelt wird, sich als ein Verhäng-nis erweist, durch das die Menschennicht weniger wirksam und final ge-fesselt werden wie die Schildkrötendurch den überbordenden Makro-müll in den Ozeanen?

http://www.schattenblick.de/infopool/umwelt/report/

umrb0130.html

Kein EntrinnenFoto: Salvatore Barbera, CC BY­SA 2.0[https://creativecommons.org/licenses/by­sa/2.0/]

DIE BRILLE / VERANSTALTUNGEN / LESUNG

Kulturcafé Komm du ­ November 2017

Volker Maaßen: "Lyrik aufRezept"Musikalische Begleitung: Jürgen Preuß (Akkordeon)

Autorenlesung mit Musik am Donnerstag, den 16. November 2017,20.00 bis 22.00 Uhr im Kulturcafé Komm du

Platzreservierungen per Telefon: 040 / 57 22 89 52 oder E­Mail:[email protected]

Eintritt frei / Hutspende

Volker Maaßen -"Lyrik aufRezept"Musikalische Begleitung:Jürgen Preuß (Akkordeon)

Wer die Gedichte von Ringelnatz,Kästner, Morgenstern und nichtzuletzt von Robert Gernhardtliebt, wird auch an den Textenvon Volker Maaßen seine Freude

haben. In seinem neuesten Werk"Lyrik aufRezept" hat er den be-reits aus seinen vorherigen Bü-chern ("Bitterleichte Lyrik I undII") bekannten Maaßen-Soundweiter entwickelt. Satire, Komikund manchmal auch ein wenigTraurigkeit sind die Ingredienzi-en seiner Gedichte, die VolkerMaaßen, seines Zeichens Arzt

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von Beruf, als Heilmittel gegenden grauen Alltag "verschreibt".Der Titel des Bandes soll an"Doktor Erich Kästners LyrischeHausapotheke" anschließen, ein,wie Kästner schrieb, "Nachschla-gewerk, das der Behandlung desdurchschnittlichen Innenlebensgewidmet ist."

Die Lesung von Dr. Volker Maaßenwird musikalisch von Jürgen Preußauf dem Akkordeon begleitet.Foto links: © by Volker Maaßen,rechts: © by Jürgen Preuß

Über den Autor:

Volker Maaßen wurde 1943 inBreslau geboren und verbrachteseine Kindheit in Kiel. Es folgtedas Studium der Psychologie undMedizin in Kiel und Heidelberg.Anschließend war er als Gynäko-loge und Pathologe in Berlin,München und Hamburg tätig. Da-nach arbeitete er 17 Jahre alsChefarzt der Frauenklinik in Ham-burg-Harburg. Der leidenschaftli-che Segler schreibt seit über 40Jahren Gedichte und Prosa, u.a.auch um seine teilweise traurigenund belastenden Erlebnisse alsMediziner zu verarbeiten.

1 983 lernte er den Lyriker RobertGernhardt kennen und verfasste

mit ihm zusammen aus einerBierlaune heraus einige Gedich-te. Seit dieser Zeit ist er ein Ver-treter der von Robert Gernhardtund F. W. Bernstein begründetenNeuen Frankfurter Schule des ko-mischen Gedichts und hat über400 Werke verfasst, die er u.a. inden Bänden "Bitterleichte Lyrik

I" und "Bitterleichte Lyrik II" imelbaol verlag hamburg veröffent-lichte und die er zudem als "Mitt-wochs-Gedicht" bei facebook wö-chentlich postet.

Weitere Informationen:

Volker Maaßen bei Facebookhttps://www.facebook.com/profi-le.php?id=100007465680962

Volker Maaßen: "Lyrik auf Re­zept" ­ Infos zum Buchhttps://www.open-pr.de/news/959213/-Lyrik-auf-Rezept-von-Dr-Volker-Maassen-jetzt-bei-Rainer-Andreas-See-mann-Publishing-erschie-nen.html

Zum Anschauen: "Lyrik auf Re­zept" von Dr. Volker Maaßen inder Flussschifferkirche in Ham­burghttps://www.youtu-be.com/watch?v=Pc5pH_fsnFk

Über den AkkordeonspielerJürgen Preuß:

Mit 13 Jahren kaufte sich Jür-gen Preuß von seinem gespar-ten Taschengeld das erste Ak-kordeon. Da er zu diesem Zeit-punkt bereits seit vier JahrenKlavierunterricht von seinem

Vater erhielt, waren ihm die Ta-sten auf dem Instrument ver-traut. Das Akkordeon wurdeihm in den nächsten Lebensab-schnitten zu einem steten Be-gleiter. Ab seinem 30. Lebens-jahr befaßte sich der Sozialpäd-agoge Jürgen Preuß dann rich-tig intensiv mit seinem Instru-ment und begann, Schüler derBlinden- und Sehbehinderten-schule zu unterrichten. Mit sei-nem Akkordeon hat der Musi-ker schon vielen MenschenFreude bereitet. So begleitet erbereits seit fünf Jahren denBramfelder Seemannschor undschon einige Jahre länger denMeilshofchor in Farmsen.

http://www.schattenblick.de/infopool/d­brille/veranst/

dbvl5843.html

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Di. 1 0. Oktober 2017 Seite 1 3www.schattenblick.de

DIE BRILLE / VERANSTALTUNGEN / LESUNG

Kulturcafé Komm du ­ November 2017

"Dieß Leben kömmt mir vor alß eine Rennebahn"Gedichte aus dem 17. Jahrhundert

vorgetragen von Gudo Mattiat, am Kontrabass begleitet von Thomas Rutt

Musikalische Lesung am Donnerstag, den 23. November 2017,20.00 bis 22.00 Uhr im Kulturcafé Komm du

Platzreservierungen per Telefon: 040 / 57 22 89 52 oder E­Mail: [email protected]

Eintritt frei / Hutspende

Das Komm du lädt ein zu einermusikalischen Lesung am Don­nerstag, den 23.11.2017, 20.00bis 22.00 Uhr:

"Dieß Leben kömmt mir voralß eine Rennebahn"Gedichte aus dem 17. Jahrhun­dert, vorgetragen von Gudo Mat­tiat, am Kontrabass begleitet vonThomas Rutt

In ihrem Programm haben derSchauspieler und Lehrer a.D.Gudo Mattiat und Thomas Rutt,Kinderarzt und Musiker in ver-schiedenen Jazzbands, eine

Auswahl von Gedichten aus derZeit des 30-jährigen Krieges zu-sammengestellt. Darunter sindVerse voller Hoffnungslosigkeitund Verzweiflung, aber auchsolche, die sich mit Frieden undLiebe beschäftigen, mitunter einwenig frivol. Den Zuhörern wirdeine geboten, denn einfach nurvorzulesen ist Gudo Mattiats Sa-che nicht. Mit den dunklen, vi-brierenden Tönen seines Instru-ments unterstützt und verstärktThomas Rutt den Vortrag undintensiviert mit seinen Improvi-sationen die Wirkung des Ge-sprochenen.

Lesung, Schauspiel und Konzertgleichermaßen ­ Gudo Mattiatund Thomas Rutt (Kontrabaß)

beim VortragFoto: © by Daniel Cramer

Über die Vortragenden:

Gudo Mattiat1941 in Göttingen geboren. Stu-dium der Germanistik und Angli-stik. Bis 2004 Realschullehrer.Nach der Pensionierung kleineSprechrollen am Thalia Theater,dem Schauspielhaus, den Kam-merspielen und dem St. Pauli

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Seite 14 www.schattenblick.de Di. 1 0. Oktober 2017

Theater Hamburg. Kleine Rollenin der Hörspielproduktion desNDR. Ringelnatz-Lesungen aufHamburger Museumsschiffen,hauptsächlich auf dem altenStaatsdampfer "Schaarhörn".

Thomas Rutt1954 in Hannover geboren, Me-dizinstudium in Hannover, Fach-arztausbildung zum Kinderarzt inHamburg. Seit 1 999 niedergelas-sener Kinderarzt in Hamburg. Be-reits während des Studiums inHannover musikalisches Engage-ment in verschiedensten Stilrich-tungen: von der Klarinette, am E-Bass wie am Kontrabass. Seit2011 musikalische Begleitungvon Gudo Mattiat bei seinen Le-sungen.

Aus dem Programm:

Andreas Gryphius (1616 - 1664)Tränen des Vaterlandes

Andreas GryphiusIch habe meine Zeit . . .

Paul Gerhardt (1607 - 1676)An das Angesicht des Herrn Jesu

Andreas GryphiusAbend

Martin Opitz (1 597 - 1639)In Mitten Weh und Angst

Julius Wilhelm Zincgref (1 591 -1635)Von der Liebsten Flucht inKriegszeiten

Friedrich von Logau (1604 -1655)Heutige Welt - Kunst

Andreas GryphiusAn Furium

Georg Philipp Harsdörfer (1607 -1658)Eine melancholische Schäferin,welche sich sicherlich einbildete,sie wäre das arme in den letztenZügen liegende DEUTSCH-LAND, lässt sich in dieser Rase-rei mit folgender Schwarmredevernehmen

Sigmund von Birken (1626 -1681 )Der Friede spricht

Nikolaus Peuker (1620 - 1674)Der Bauer spricht

Paul Fleming (1609 - 1640)An sich

Paul FlemingAn Basilenen, nachdem Er vonIhr gereiset war

Georg Greiflinger (1618 - 1677)An eine vortreffliche schöne undTugend begabte Jungfraw

Paul FlemingWie er wolle geküsset sein

Christian Weise (1641 - 1708)Nachsprung zum Hochzeitstanz

Paul GerhardtSommergesang

Paul GerhardtTäglicher Abendgesang

http://www.schattenblick.de/infopool/d­brille/veranst/

dbvl5844.html

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Das Kulturcafé Komm duin Hamburg-Harburg:Kunst trifft Genuss

Hier vereinen sich die Frischeder Küche mit dem Feuer derKünstler und einem Hauch vonNostalgie

Das Komm du in Harburg istvor allem eines: Ein Ort fürKunst und Künstler. Ob LiveMusik, Literatur, Theater oderTanz, aber auch Pantomimeoder Puppentheater - hier ha-ben sie ihren Platz. Nicht zuvergessen die Maler, Fotogra-fen und Objektkünstler - ihnengehören die Wände des Cafésfür regelmäßig wechselndeAusstellungen.

Britta Barthel und Mensen Chugeben mit ihrem Kulturcafé derKunst eine Bühne und Raum.Mit der eigenen Erfahrung alsKünstler und Eindrücken auseinigen Jahren Leben in derKulturmetropole London imGepäck, haben sie sich bewusstfür den rauen und ungemeinliebenswerten Stadtteil Har-burg entschieden. Für Künstlerund Kulturfreunde, für hungri-ge und durstige Gäste gibt esim Komm du exzellente Kaf-feespezialitäten, täglich wech-selnden frischen Mittagstisch,hausgemachten Kuchen, war-me Speisen, Salate und vieleLeckereien während der Ver-anstaltungen und vor allem je-de Menge Raum und Zeit . . .

Das Komm du ist geöffnet:von Montag bis Freitag7:30 bis 17:00 Uhr,Samstag von 9:00 bis 17:00 Uhrund an Eventabenden open end.

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Di. 1 0. Oktober 2017 Seite 1 5www.schattenblick.de

Hermann Gebhardt"Immer das artigste Kind"

Wie Hermann zum Alkoholikerwurde. Und warum er seit über 30Jahren trocken ist.

Wie wird man Alkoholiker? Wiewird man trocken? Und wie bleibtman es? In eindrucksvollen Wor-ten, unterstützt durch Bilder undDokumente, schildert der Autordie Stationen seiner Alkoholkrank-heit: Straffälligkeit, Obdachlosig-keit, Suizidversuche. Die Be-schreibung seines Weges und sei-

nes neuen Lebens als trockener Al-koholiker zeigt, daß keine Situati-on hoffnungslos bleiben muß, derWeg zurück ins Leben lohnt sich.Nach einem Unfall, bei dem einanderer zu Tode kam, beschloß derehemalige Hamburger Hafenar-beiter, der durch alle Höhen undTiefen des Lebens gegangen ist,nie mehr zu trinken. Bis heute hater durchgehalten, 33 Jahre lang. Ersagt, er hatte Glück - nun will erdavon etwas zurückgeben.

Weitere Informationen:

Hermann Gebhardt bei Facebookhttps://www.facebook.com/her-mann.gebhardt.3

Leseprobe "Immer das artigsteKind" von Hermann Gebhardthttps://books.google.com/books?isbn=3743170108

Artikel "Hermann Gebhardt (60)erzählt: Mein Leben als Bahnhof­strinker" (MOPO vom 22.10.2011)http://www.mopo.de/ham-burg/hermann-gebhardt--60--er-zaehlt-mein-leben-als-bahnhof-strinker-14666982

Näheres unter:http://www.komm-du.dehttp://www.face-book.com/KommDu

Kontakt:Kulturcafé Komm duBuxtehuder Straße 1321073 HamburgE-Mail: [email protected]: 040 / 57 22 89 52

Komm du­Eventmanagement:Telefon: 04837/90 26 98E-Mail:[email protected]

Das Kulturcafé Komm dulädt ein ...Die aktuellen Monatsprogrammedes Kulturcafé Komm du mit Le-sungen, Konzerten, Vorträgen,Kleinkunst, Theater und wech-selnden Ausstellungen finden Sieim Schattenblick unter:Schattenblick → Infopool → Bil-dung und Kultur → Veranstaltun-gen → Treffhttp://www.schattenblick.de/inf-opool/bildkult/ip_bildkult_veran-st_treff.shtml

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Kulturcafé Komm du ­ November 2017

Hermann Gebhardt: "Immer das artigste Kind"Wie Hermann zum Alkoholiker wurde.

Und warum er seit über 30 Jahren trocken ist.

Autorenlesung und Gespräch am Donnerstag, den 30.November 2017, 20.00 bis 22.00 Uhr im Kulturcafé Komm du

Platzreservierungen per Telefon: 040 / 57 22 89 52 oderE­Mail: [email protected]

Eintritt frei / Hutspende

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Seite 16 www.schattenblick.de Di. 1 0. Oktober 2017

IMPRESSUM Elektronische Zeitung Schattenblick

Diensteanbieter: MA-Verlag Helmut Barthel, e.K.Verantwortlicher Ansprechpartner: Helmut Barthel, Dorfstraße 41 , 25795 Stelle-WittenwurthElektronische Postadresse: [email protected]: 04837/90 26 98Registergericht: Amtsgericht Pinneberg / HRA 1221 MEJournalistisch-redaktionelle Verantwortung (V.i.S.d.P.): Helmut Barthel, Dorfstraße 41 , 25795 Stelle-WittenwurthInhaltlich Verantwortlicher gemäß § 10 Absatz 3 MDStV: Helmut Barthel, Dorfstraße 41 , 25795 Stelle-WittenwurthISSN 2190-6963Urheberschutz und Nutzung: Der Urheber räumt Ihnen ganz konkret das Nutzungsrecht ein, sich eine private Kopie für persönlicheZwecke anzufertigen. Nicht berechtigt sind Sie dagegen, die Materialien zu verändern und / oder weiter zu geben oder gar selbst zuveröffentlichen. Nachdruck und Wiedergabe, auch auszugsweise, nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Verlages. Wenn nichtausdrücklich anders vermerkt, liegen die Urheberrechte für Bild und Text bei: Helmut BarthelHaftung: Die Inhalte dieses Newsletters wurden sorgfältig geprüft und nach bestemWissen erstellt. Bei der Wiedergabe und Verarbeitungder publizierten Informationen können jedoch Fehler nie mit hundertprozentiger Sicherheit ausgeschlossen werden.

Starker Wind und Regenphasentreiben ihren Schabernack.Jean-Luc liebt den nassen Rasenund hält Hof bei Tee und Schnack.

Und morgen, den 10. Oktober 2017

+++ Vorhersage für den 10.1 0.2017 bis zum 11 .1 0.2017 +++

DIENSTE / WETTER / AUSSICHTEN

______I n h a l t_________________________________Ausgabe 2338 / Dienstag, den 10. Oktober 2017____

©2017

bySchattenblick

POLITIK - REDAKTION Hifters LNA geht in Libyen gegen Schlepperbanden vor Seite 1

SCHACH-SPHINX Knirps unter lauter Kerlen Seite 2

BÜRGER/GESELLSCHAFT Mexiko - Demonstration gegen das Vergessen (poonal) Seite 3

RECHT - FAKTEN Ecuador - Untersuchungshaft für Vizepräsident Glas im Fall Odebrecht (poonal) Seite 4

REPRESSION - FAKTEN Mexiko - Journalist verschleppt und ermordet (poonal) Seite 5

UMWELT - REPORT Die Säge und der eigene Ast - eine verschenkte Gelegenheit . . . Seite 6

VERANSTALTUNGEN Volker Maaßen: "Lyrik aufRezept" mit Akkordeon-Musik von Jürgen Preuß, 16.11 .2017 Seite 11

VERANSTALTUNGEN Gudo Mattiat liest Gedichte aus dem 17. Jahrhundert, 23.11 .2017 Seite 1 3

VERANSTALTUNGEN Hermann Gebhardt: "Immer das artigste Kind", 30.11 .2017 Seite 1 5

DIENSTE - WETTER Und morgen, den 10. Oktober 2017 Seite 16