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Aus dem Itistitut fur Tierzucht der Landwirtschaftlichen Fakultat in Beograd Vorstand: Prof. Dr. J o v a n BeliC Ober den Einflufi der Fruchtbarkeit auf die Wollproduktion der Zigaja-Schafrasse Von JOVAN BELIC Einfuhrung Die Untersuchung verschiedener Einflusse auf die Wollertrage bei Schafen ist immer mit einer Reihe von Schwierigkeiten, die beim Eliminieren unterschied- licher, zweifelsohne auf die Wolleistung kombiniert wirkender Faktoren ent- stehen, fast unentwirrbar verknupft, so dai3, meines Erachtens, gerade deshalb die Untersuchungen uber den Einflufl der Fruchtbarkeit auf die Wollproduktion ZLI den mindest tratierten Problemen gehoren. Diese Schwierigkeiten kommen besonders deshalb zum Vorschein, weil ge- wisse Einflusse sehr schwer zu beseitigen sind, so dai3 in den Schluflfolgerungen auch andere, nicht nur die zu untersuchenden Faktoren zum Ausdruck kommen kbnnen. Besonders schwer ist es, diese Einflusse zahlenmai3ig auszudrucken, und dies ist wohl auch der Grund dafiir, dai3 in der Literatur so wenig Angaben iiber den Einfluf3 der Fruchtbarkeit auf die Wolleistung zu finden sind. Um unsererseits einen Beitrag zur Klarung dieser Frage zu liefern, haben wir diese Untersuchungen unternommen. Material und Untersuchungsmethode Urn zu untersuchen wie die Fruchtbarkeit den Wollertrag bei der Zigaja-Schaf - rasse beeinflufit, haben wir seit 1945 191 Schafe von ihrer ersten Schur ab, beobachtet. Alle Schafe in unserem Versuch, deren Zahl anfanglich weit hoher war, waren genau bezeichnet und alle Angaben peinlich genau gefuhrt. In der Bestrebung, alle anderen Einflusse auf die Wolleistung aui3er der einzigen Einwirkung der Fruchtbarkeit selbst moglichst zu eliminieren, haben wir 15 Jahre lang die gleiche Herde beobachtet, so dai3 wir alle Angaben uber ihre Fnichtbarkeit, wie auch uber die alljahrlichen Wollertrage von ihrer ersten bis zur letzten Schur besitzen. Im allgemeinen haben wir bei jedem Schafc wenigstens 4 bis 5, bei manchen auch 9 bis 10 Schuren beobachten konnen. Unter solchen Bedingungen sind in den Versuchen zum Schlui3 insgesamt nur 191 Schafe geblieben und zwar: Geboren im Jahre 1944 ...... 1 Stiick Geboren im Jahre 1951 ...... 11 Stuck .... ,, 1945 ...... 8 ,, ...... 1952 ...... 22 .. ...... 1946 ...... 6 ,, ...... 1953 ...... 28 .. .... ,, 1947 ...... 21 )) ...... 1954 ...... 33 .. ...... 1948 ...... 21 .. ...... 1955 ...... 5 .. ...... 1949 ...... 11 .. .. ,, .. 1956 ...... 4 .. ...... ...... .. 1950 20 Insgesamt .................. 191 Stuck

über den Einfluß der Fruchtbarkeit auf die Wollproduktion der Zigaja-Schafrasse

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Page 1: über den Einfluß der Fruchtbarkeit auf die Wollproduktion der Zigaja-Schafrasse

Aus d e m Itistitut fur Tierzucht der Landwirtschaftlichen Fakultat in Beograd Vorstand: Prof. Dr. J o v a n BeliC

Ober den Einflufi der Fruchtbarkeit auf die Wollproduktion der Zigaja-Schafrasse

Von JOVAN BELIC

Einfuhrung

Die Untersuchung verschiedener Einflusse auf die Wollertrage bei Schafen ist immer mit einer Reihe von Schwierigkeiten, die beim Eliminieren unterschied- licher, zweifelsohne auf die Wolleistung kombiniert wirkender Faktoren ent- stehen, fast unentwirrbar verknupft, so dai3, meines Erachtens, gerade deshalb die Untersuchungen uber den Einflufl der Fruchtbarkeit auf die Wollproduktion ZLI den mindest tratierten Problemen gehoren.

Diese Schwierigkeiten kommen besonders deshalb zum Vorschein, weil ge- wisse Einflusse sehr schwer zu beseitigen sind, so dai3 in den Schluflfolgerungen auch andere, nicht nur die zu untersuchenden Faktoren zum Ausdruck kommen kbnnen. Besonders schwer ist es, diese Einflusse zahlenmai3ig auszudrucken, und dies ist wohl auch der Grund dafiir, dai3 in der Literatur so wenig Angaben iiber den Einfluf3 der Fruchtbarkeit auf die Wolleistung zu finden sind.

Um unsererseits einen Beitrag zur Klarung dieser Frage zu liefern, haben wir diese Untersuchungen unternommen.

Material und Untersuchungsmethode

Urn zu untersuchen wie die Fruchtbarkeit den Wollertrag bei der Zigaja-Schaf - rasse beeinflufit, haben wir seit 1945 191 Schafe von ihrer ersten Schur ab, beobachtet. Alle Schafe in unserem Versuch, deren Zahl anfanglich weit hoher war, waren genau bezeichnet und alle Angaben peinlich genau gefuhrt.

In der Bestrebung, alle anderen Einflusse auf die Wolleistung aui3er der einzigen Einwirkung der Fruchtbarkeit selbst moglichst zu eliminieren, haben wir 15 Jahre lang die gleiche Herde beobachtet, so dai3 wir alle Angaben uber ihre Fnichtbarkeit, wie auch uber die alljahrlichen Wollertrage von ihrer ersten bis zur letzten Schur besitzen. Im allgemeinen haben wir bei jedem Schafc wenigstens 4 bis 5 , bei manchen auch 9 bis 10 Schuren beobachten konnen. Unter solchen Bedingungen sind in den Versuchen zum Schlui3 insgesamt nur 191 Schafe geblieben und zwar:

Geboren im Jahre 1944 . . . . . . 1 Stiick Geboren im Jahre 1951 . . . . . . 11 Stuck . . . . ,, 1945 . . . . . . 8 ,, . . . . . . 1952 . . . . . . 22 .. . . . . . . 1946 . . . . . . 6 ,, . . . . . . 1953 . . . . . . 28 .. . . . . ,, 1947 . . . . . . 21 ) ) . . . . . . 1954 . . . . . . 33 .. . . . . . . 1948 . . . . . . 21 .. . . . . . . 1955 . . . . . . 5 .. . . . . . . 1949 . . . . . . 11 .. .. ,, .. 1956 . . . . . . 4 .. . . . . . . . . . . . . .. 1950 20 Insgesamt . . . . . . . . . . . . . . . . . . 191 Stuck

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Tabelle 1

Lfd' Nr'

BeliC

Schurertrag und Fruchtbarkeit Nr. Ge- der burts-

Schafe jahr

Jahrliche Wollertrage bei einzelnen Schafen

1 2 3 4 5 6 7 8 9

10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 43 44 45 46 47 48 49 50

806 0236 0202 012 020

0231 28

222 1006 1021 0239 0216

01 1 014 018 13 26 27

055 0350 0351 0364 0370

001 021

1038 0347 0392 0393 0396 0398 0405 0412 0146

013 1011 1037 0322 0363 0432 0435 0455 0458 0219 0225 0470 0481 0484 0490 0248

1946 1949 1948 1947 1947 1948 1945 1944 1950 1950 1949 1948 1947 1947 1947 1945 1945 1945 1945 1953 1953 1953 1953 1947 1947 1950 1953 1954 1954 1954 1954 1954 1954 1954 1947 1950 1950 1952 1953 1955 1955 1955 1955 1948 1948 1955 1955 1955 1955 1949

2,l - 3, l 0 3, l 0 3,3 1 3,3 3,8 - 3,2 1 3,3 0 3,3 2 3,6 1,8 - 3,2 0 3,3 1 2,5 1 2,3 4,5 - 2,2 1 2,6 2 4,O 0 3,3 4 , l - 2,5 0 3,7 2 3,7 1 2,9 2,4 - 2,9 1 3,4 1 3, l 1 3,0 - - 2,4 0 l , o 2 2,2 2 2 , l - - - - 3,5 0 2,l 2 3,l

1,6 - 1.5 1 1,7 2 1,4 2 1,4 3,5 - 2,2 2 2,4 2 2,6 1 1,9 3,2 - 2,7 1 3,O 0 2,5 1 2,2 1,0 - 2,l 1 2,5 1 2,7 0 2,3 4 , l - 2,l 0 3,7 0 3, l 2 3 , O - - 1,9 0 2,7 2 2,3 1 2.3 - - 1,5 0 1,8 0 1,8 1 2,3 - - 2,4 1 2,8 2 3,5 1 3,3 - - 2, l 2 1,4 0 2,8 1 1,9 - - 2,3 1 1,3 0 2,3 1 1,9

2,6 - 2,O 1 2.2 0 2,2 1 3,7 4,5 - 3,O 1 3,2 1 4,l 1 3.5 4,O - 2,8 2 2,9 1 3,6 1 3,5 3,5 - 2,4 2 2,7 1 3, l 1 3 , l 2,5 - 1,9 1 2,O 0 1,2 2 1.7 - - - - 3,8 1 3,6 0 3,l

2,2 - 2,l 0 2.3 2 2,2 2 1,6

1.7 - 2,4 2 3,2 0 2,8 2 2,8 2,8 - 2,8 2 3,3 2 3.8 0 2,5 3,4 - 3,3 1 3,4 1 2,7 1 3,l 3 , O - 2,8 1 3, l 1 2 , l 2 3,3 2,9 - 3,O 2 4 , l 2 3,4 0 3,3 2,8 - 2,9 0 2,9 2 2,9 1 3,6

- - 2,O 0 2,7 2 3, l 1 2,9

- - - - 4,O 0 1,7 2 3.1

3,2 - 2 , l 0 2.8 1 2,6 1 1,5

2,3 - 1,7 1 3,3 0 2,0 1 2,3

3.0 - 2.9 0 2,8 2 2,8 1 2,7 - 2.1 0 2,7 2 2,7 2 3.1 - 3,O 1 2,7 1 3,5 0 2,7 - 2, l 0 2,6 1 1,7 2

3 , O - 3.3 1 2,8 0 3, l 1 3 , O - 4.0 1 5,O 0 3,5 1 2,3 - 3,4 1 4,0 0 2,8 2 1,6 - 2,8 1 2,3 0 2,4 1 2,2 - 2,5 2 2.4 2 2,6 0 3,3 - 3,5 0 2,5 2 4,6 - 2,8 1 3,7 0 3,8 - 3,6 0 2,8 2

3,3 - 2,7 1 3.7 0

2,7 - 3,5 1 2,5 0 2,5 2

3,2 - 3,4 0 2,6 2

I F i kg

1 2,8 2 3,O 2 3,4 2 3,0 2 2,9 2 3,6 1 1,6 2 2,2 1 1,5 2 2,5 1 2, l 2 3,5 2 3,4 1 2,2 1 2,3 1 3,3 2 2,5 2 2,2 2 2,2 1 2,6 1 3,8 0 2,5 1 3,2 2 1,5 0 3,7 2 1 1 1 0 0 1 2 1 2

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EinfluJ der Fruchtbarkeit auf die Wollproduktion der Zigaja-Schafrasse 299

Tabelle 2

in Verbindung mit ihrer Fruchtbarkeit

nach Reihenfolge

1 3, l 1 3,O 1 2.3 1 3.5 1 3,3 1 3,O 1 1,9 1 2,4 1 2, l 3 3,4 2 2,6 2 3 , l 0 3,2 2 2,8 1 3,O 1 3,0 1 3,8 0 2 2,O 2 2,4 1 2 2,s 1 3,0 1 1 2,o 0 1 3,O 0 2 2,2 1 1 2,4 1 1 2,9 2 2 2,2 1 1 2.3 2 2 3,4 0 2 2, l 2 2 2,o 1 2 2,s 0 2 0 2 0 2 0

Dschnitt der Wolle fur

Gust- 1 mit 1 mit

schaf Lamm 2

2,84 ~

3,25 3,3 2,70 2,2 2.65 2,98 3,25 3,20 3,20 3,OO 2,25 1,70 2,75 2,47 1,47 1,55 2,55 2,17 2,40 2,lO 2,62 2,30 3,40 3 , O O 2,29 2,45 2,13 2,30 3,07 3,05 2,80 2,15 2,20 2,05

2,63 2,60 3,40 -

3,25 2,65 2.97 2,40 1,90 1,47

- 2,33

3,80 - - 2,03

2.30 -

2,80 2,60 2,50 3,05

2,95 2,lO 3,30 3,55 2,90 3.25 2,oo -

3,lO 2.80 2,80 2,80 - 2,70

2,60 1,70 3,50 2,50 3,20 - 3,75 -

3,40 2,80 2,60 -

3,13 -

2,85 -

- 2.45 - 2,50

2,80 - - 2,80 - 2,60

2,70 -

Giist- schaf

yo fur

Y I i ’ Lamm

109 100 101 100 118 100 151 100 83 100

118 100 106 100 127 100 136 100 117 100 125 100 103 100 85 100 82 100 80 100

112 100 50 100 75 100

83 100 111 100 108 100 107 100 105 100 91 100

91 100 114 100 152 100 100 100 112 100 103 100 100 100 165 100 64 100

103 100

122 100 80 100 71 100 87 100

133 100 117 100

88 100

- -

- -

- -

- - - -

132 100 - - - -

137 100

- 101 81

112 99 93 76 89

105 85 87 88 88

106 107 99 77 93

99

81 81 77

-

-

- - - 93

122

71 107 112

90 100

-

-

- -

65 71 - -

82 - - - - - - -

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300 BeliC

Es ist wichtig dies aufzubringen, weil die Jahre doch mehr oder minder voneinander verschieden waren, so dai3 sich diese breite Betrachtungszeitspanne der in verschiedenen Jahren geborenen Schafe sehr gunstig auf das Ermitteln realer Durchschnitte ausgewirkt hatte, und zwar in der Beziehung zu alleu beobachteten Wollertragen im Laufe einer Reihe der voneinander unterschied- lichen Jahre.

Alle diese Schafe sind im Laufe ihres ganzen Lebens individuell beobachtet und ihre Wollertrage in den Gustjahren mit den Wolleistungen in den Jahren, in welchen sie Einlinge, Zwillinge oder Drillinge zur Welt gebracht haben, in verschiedenen Beobachtungskombinationen verglichen.

Hierbei sei erwahnt, dai3 sich die Zigaja-Schafrasse fur derartige Unter- suchungen besonders gut eignet, da ihre Fruchtbarkeit 140 bis 150 Lammer auf 100 Schafe betragt. Das Zigaja-Schaf gibt demnach gewohnlich Einlinge und Zwillinge, manchmal aber auch Drillinge. In gewissen (seltenen) Fallen bleibt es auch gust.

Die Methodik unserer Arbeit bestand im Versuch (durch verschiedentlich kombinierte Einreihung der Schafe nach ihrer Fruchtbarkeit im bezug auf den Ertrag ungewaschener Wolle), irgendwie ziffernmaflig den EinfluB der Frucht- barkeit auf die Wollproduktion auszudrucken.

Ausgehend von der Tatsache, dai3 die gesteigerte Fruchtbarkeit allerdings auch einen negativen Einflui3 auf den Wollertrag auszuuben vermag, teilten wir das zu untersuchende Material in einige Gruppen, und zwar:

- Die erste Gruppe bildeten Schafe, die im Laufe ihres Lebens einmal, oder auch mehr gust geblieben sind, d. h. jene Schafe bei welchen der Einflui3 der Trachtigkeit und der Laktation nicht zutage getreten sind.

Bei dieser Gruppe sind wir von unserer Regel, nach der das Schaf wenig- stens 5 Schuren hinter sich haben mui3, abgewichen, da in derselben auch Schafe mit weniger als 5 Schuren beobachtet wurden. Diese Gruppe bildeten: 1 Schaf mit 10 Schuren, 5 Schafe mit 9 Schuren, 3 Schafe mit 8 Schuren, 11 mit 7 Schu- ren, 6 rnit 6 Schuren, 10 mit 5 Schuren, 10 rnit 4 Schuren und 5 Schafe mit 3 Schuren. Ins esamt also 51 Schafe, von denen jede wenigstens einmal im Leben gus t gebieben ist.

- Die zweite Gruppe bildeten Schafe, die im Laufe ihres ganzen Lebens immer nur Einlinge brachten, was zugleich bedeutet dai3 sie nie gust geblieben sind, aber auch nie Zwillinge oder Drillinge, sondern immer nur Einlinge zur Welt gebracht haben. In dieser Gruppe hatten wir: 2 Schafe mit 8 Schuren, 3 rnit 7 Schuren, 4 mit 6 Schuren, 9 rnit 5 Schuren und 3 Schafe mit 4 Schuren. Insgesanit 21 Schafe.

- Die dritte Gruppe bildeten Schafe, die zeitlebens immer Zwillinge ge- worfen haben und niemals gust geblieben sind. Diese Gruppe war relativ klein, da sie nur insgesamt 6 Schafe zahlte (3 rnit 7 und 3 rnit 4 Schuren).

- Die vierte Gruppe bildeten Schafe, die wenigstens einmal im Leben Dril- linge geworfen haben (was allerdings fur die Zigaja-Schafrasse eine Seltenheit darstellt), unbeachtet dessen, ob sie in den ubrigen Jahren Einlinge oder Zwil- linge brachten, oder ob sie auch gust geblieben sind. In dieser Gruppe waren insgesamt 11 Schafe und zwar: 2 rnit 9 Schuren, 4 mit 7 Schuren, 1 rnit 6 Schu- ren, 3 mit 5 Schuren und 1 Schaf mit 4 Schuren.

- Die fiinfte Gruppe bildeten Schafe, die im ganzen Leben immer Zwillinge und nur einmal Einlinge gegeben haben. In dieser Gruppe waren insgesamt 16 Schafe und zwar: 1 Schaf mit 8 Schuren, 4 Schafe mit 7 Schuren, 4 rnit 6 Schuren und 7 Schafe rnit 5 Schuren.

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Einfluj der Fruchtbarkeit auf die Wollproduktion der Zigaja-Schafrasse 301

- Die sechste Gruppe bildeten Schafe, die im Leben immer nur Einlinge und nur einmal Zwillinge gaben. Die Gruppe zahlte 1 Schaf rnit 9 Schuren, 2 Schafe niit 8 Schuren, 3 mit 7 Schuren, 9 mit 6 Schuren und 13 Schafe rnit 5 Schuren. Insgesamt 28 Stiick.

- Die siebentz Gruppe bildeten Schafe, die abwechselnd bald Einlinge bald Zwillinge geworfen haben. In dieser Gruppe waren 4 Schafe rnit 9 Schuren, 7 rnit 8 Schuren, 9 mit 7 Schuren, 16 rnit 6 Schuren und 12 Schafe mit 5 Schuren. Insgesamt 48 Schafe.

- Die a c h e Gruppe bildeten Schafe, die zwischen der dritten und sechsten Schur standig nur Einlinge geworfen haben. In dieser Gruppe waren 31 Schafe.

- Die neunte Gruppe bildeten Schafe, die zwischen dritter und sechster Schur immer wenigstens Zwillinge gebracht haben. In dieser Gruppe waren 10 Schafe.

- Die zehnte Gruppe bestand aus Schafen, die zwischen dritter und sechster Schur abwechselnd bald Einlinge, bald Zwillinge gaben. In dieser Gruppe waren 37 Schafe.

Der Zweck der Einteilung in so viele Gruppen war, zu einem moglichst genauen zuverlassigen zahlenmaf3igen Verhaltnis des Fruchtbarkeitseinflusses auf die Wollertrage zu gelangen. Die letzten drei Gruppen dienten besonders dem Zweck, zu zeigen, ob in dem Zeitabschnitt, wo Wollertrage bei den Schafen stabilisiert und ihr hochstes Niveau erreicht haben, d. h. ob in der III., IV., V. und VI. Schur ein sichtbarer Einflufl der Fruchtbarkeit auf die Wollertrage bestehe und wie stark derselbe ist.

Die Berechnung der Angaben wurde fur die diversen Gruppen auf ver- schiedene Weise durchgefuhrt, was bei jeder Gruppe einzeln aufgefiihrt wird. Das Prinzip war, wo immer es die Zahl zulief3, ein variations-statistisches Ver- fahren anzuwenden und wo die Zahl zu niedrig war, begnugten wir uns mit dem arithmetischen Mittelwert.

Was die Bedingungen, unter denen die Versuchsherde gehalten wurde, an- belangt, so werden wir sie hier nicht aufzahlen, da die genauen Angaben dar- uber bereits in unserer Arbeit ,,Uber den Einflui3 des Alters auf den Wolle- ertrag bei der Zigaja-Schafrasse" publiziert sind. Die Interessenten verweisen wir auf diese Arbeit (Zeitschrift fur Tierzuchtung, Bd. 74, H. 1, 1960).

Eigene Untersuhungen Aus der beiliegenden Tabelle 1 ergibt sich die SchluBfolgerung uber die Ein- wirkung der Fruchtbarkeit auf die Wollproduktion, da in dieser Tabelle fur jedes Schaf einzeln die Angaben angefuhrt sind. Bei der Zusammenstellung dieser Tabelle nahmen wir nur jene Schafe aus der Versuchsherde in Betracht, die im Laufe ihres Lebens wenigstens einmal oder auch mehrmals gust geblieben sind, um auf Grund des Vergleiches des Wollertrages aus diesem Jahr rnit denen aus den folgenden Jahren, in welchen sie ihre Lammer zur Welt brachten, zu richtiger Schlui3folgerung zu konimen.

Bei jeder Schur ist, wie aus der Tabelle ersichtlich, nicht nur der Wollertrag, sondern auch die Fruchtbarkeit im betreffenden Jahr angegeben. Damit wollten wir gleichzeitig den Vergleich des Wollertrags in den Gustjahren mit dem in den Jahren wo es Einlinge oder Zwillinge - und ausnahmsweise auch Drillinge gab - ermoglichen. Wir versuchten auf diese Weise zahlenmai3ig die Werte fur die Wollertrage im Verhaltnis zur Fruchtbarkeit jedes einzelnen Schafes auszudrucken.

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302 BeliC

Um dieses Ziel zu erreichen, suchten wir eine moglichst grofle Anzahl Schafe und Schuren in unserem Versuche zu umfassen. Jedoch, obwohl - und vielleicht gerade weil die beobachtete Zuchtherde eine relativ grofle Fruchtbarkeit zeigte, war die Zahl der Schafe, welche den gestellten Bedingungen entsprachen, in den 15 Versuchsjahren ziemlich klein. Deshalb wichen wir auch in diesem Falle von unserer Regel ab, zur Beobachtung lediglich Schafe niit uber 5 Schuren (deren wir 35 Stuck in der Versuchsherde hatten) heranzuziehen und nahmen in Betracht auch Schafe mit 4 Schuren (10 Stuck), wie auch solche mit nur 3 Schuren (5 Stuck).

Am Ende der Tabelle sind noch sechs Rubriken angebracht, fur alle einzeln beobachteten Schafe. Die erste Rubrik zeigt den durchschnittlichen Wollertrag im Gustjahre des Schafes an. Die zweite gibt den Durchschnittswollertrag fur dasselbe Schaf in Jahren, in welchen es nur Einlinge warf, wahrend die dritte die Durchschnittswolleistung angibt fur Jahre, in denen dasselbe Schaf Zwil- linge brachte. Durch Reduktion der Wollproduktion auf 100 (wenn das Schaf Einlinge gibt) und beim Vergleich der Angaben in den Giistjahren (IV. Rubrik), bzw. in Jahren in denen es nur Zwillinge warf (VI. Rubrik) erhielten wir die Relativzahlen, d. h. die Vergleichszahlen, die uns ein Bild daruber geben (zum mindesten ein Durchschnittsbild), wie sich die Fruchtbarkeit auf die Wollpro- duktion bei der Zigaja-Schafrasse auswirkt.

Aus der Tabelle 1 wurde dann (variations-statistisch) der Durchschnitt fur die Wolleistung aller Schafe in der ersten Schur erniittelt (wo in unseren Auf- zuchtsverhaltnissen noch keinerlei Einflui3 der Trachtigkeit auf die Wolleistung zum Vorschein kommen kann). Anschlieflend wurde dann der durchschnittliche Wollertrag aller gustgebliebenen Schafe ermittelt (unbeachtet das Alter in dem das Tier gust geblieben war) - wann ebenfalls die Einwirkung der Trachtig- keit auf die Wollertrage nicht zutage tritt, - wie auch der durchschnittliche Wollertrag aller Schafe (das Alter unbeachtet), die standig Einlinge warfen. Und endlich haben wir den Durchschnittswollertrag fur alle Schafe gerechnet, die nur Zwillinge gaben (auch ihr Alter unbeachtet), was die Tabelle 2 angibt.

Betrachten wir nun in der Tabelle 1 die Angaben fur jedes einzelne Schaf (seine Schuren, bzw. die Fruchtbarkeit in einzelnen Jahren), so fallt die starke Schwankung zwischen den Wolleistungen bei einzelnen miteinander ver- glichenen Schafen, wie auch zwischen den einzelnen Schuren ein und desselben Schafes im Laufe seines ganzen Lebens als erstes auf. Naturlich, all das beob- achtet im Zusammenhang mit der Fruchtbarkeit des betreffenden Schafes in Lezug auf seine Wolleistung.

In der beiliegenden Tabelle finden wir Schafe mit allen moglichen Kombi- nntionen der Beziehungen zwischen Wollproduktion und Fruchtbarkeit. Zum Beispiel das Schaf Nr. 0236 gab immer annahernd gleiche Wollmengen, sei es, dai3 es gust geblieben war, oder Einlinge und Zwillinge geworfen hat. Im Gegensatz d a m gaben Schafe Nr. 012, 222, 1006, 0239, 0416, 0322, 0455 U. a. gerade in den Gustjahren bedeutend mehr Wolle, als in Jahren da sie lammten, was auch bis auf einen gewissen Grad berechtigt ist, obwohl wir Falle hatten, wo die Schafe im Gegenteil weniger Wolle in den Giistjahren gaben, als in Jahren wenn sie lammten (Nr. 020, 011, 014, 013, 26, 27 u. a.), was allerdings nicht als Regel gelten soll.

Wir wollen jedoch hier nicht weiter alle Kombinationen aufzahlen, die sich am meisten in der Hinsicht auf die Beziehung ihrer Wollertrage zur Fruchtbar- keit unterscheiden und die wir lediglich als Beispiel erwahnten, um zu zeigen, wie groa die Variationen sind, bzw. wie schwer es ist, zu einer zuverlassigen, regelrechten Schluflfolgerung zu kommen. Hierbei sei auch noch einmal er-

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EinfluJ der Fruchtbarkeit auf die Wollproduktion der Zigaja-Schafrasse 303

wahnt, dai3 all dies von einer Reihe verschiedenartiger, unmoglich zu ent- wirrender Faktoren abhangig ist, so daf3 demzufolge es weiter nicht zu ver- wundern ist, dai3 so viele Variationen zutage treten.

Wir werden deshalb im weiteren versuchen unter Beobachtung der Durch- sclmittswerte in verschiedenen Kombinationen zu gewissen Schluflfolgerungen zu kommen. Vorlaufig betonen wir jedoch, dai3 wir bei 25 Stuck beobachteteii Schafen, d. h. bei 67,5 O l o der untersuchten Schafherde, feststellen konnten, dai3 sie immer in den Gustjahren hohere Wolleistung aufgewiesen haben, wahrend die iibrigen gleiche oder niedrigere Wollertrage gerade in den Gustjahren zeig- ten. Daraus ist ersichtlich, dai3 bei zwei Drittel der einzeln beobachteten Schafe das Giistbleiben die Wollproduktion positiv beeinflufit, was auch vollig be- greiflich ist.

Beobachten wir indessen die Beziehung des Wollertrages Lei Schafen mit Zwillingen in bezug auf diejenigen bei Schafen mit Einlingen, so ergeben sich folgende Zahlenwerte:

- Bei 19 Schafen, d. h. 61,3 o/o ist der durchschnittliche Wollertrag, wenn sie Zwillinge geben, niedriger als bei den Einlingsgeburten.

- Bei 7 Schafen, d. h. 22,6 * l o war der durchschnittliche Wollertrag hoher bci Zwillingsgeburten, als bei Einlingsgeburten.

- Bei 5 Schafen, bzw. 16,l O l o war die durchschnittliche Wolleistung bei Zwillings- wie bei Einlingsgeburten immer gleich.

Jedoch in bezug auf die Gustjahre dieser Schafe, verglichen mit dem Jahr in dem sie Zwillinge warfen, haben wir folgendes Bild:

- 19 Schafe, bzw. 62,3 O l o hatten im Mittel hoheren Wollertrag in den Gust- jahren, als wenn sie gelammt hatten.

- 10 Schafe, d. h. 32,2 " l o hatten hoheren Durchschnittsertrag bei ihren Zwillingsgeburten als in den Gustjahren, wahrend

- 2 Schafe, d. i. 6,4 O l o in den Gustjahren die gleiche Wolleistung aufwiesen wie in den Jahren wenn sie Zwillinge bekamen.

Die obigen Betrachtungen beweisen, dai3 die Schafe in annahernd zwei Drittel Fallen eine negative Einwirkung der Trachtigkeit auf die Wollproduk- tion zeigten, und zwar in bezug auf die Einlings- und noch mehr auf die Zwil- lingsgeburten. Dies drangt uns die Betrachtung der Durchschnittswerte fur alle beobachteten Schafe auf, wie sie in den Tabellen 2 und 3 veranschaulicht sind.

Fruchtbarlieit der Schafe

Tabelle 2

Durchschnittswollertrag in Beziehung auf die Fruchtbarkeit

In % Durchschnittl. Wollertrag (in Irg)

M 1 0 I V ~ m I n 1 Var.-Grenze

I. Schur (unbefruchtet) 2,90 0,82 2,82 0,12 40 1,0 - 4,6 103,2% Gust . . . . . . . . . . . . . . . . 2,89 0,77 2,66 0.10 57 1,3-5,0 102.8% Mit 1 Lamm . . . . . . . . . 2,81 0,61 2,25 0,06 100 1,4- 4 , l l o o , o ~ o Mit 2LLnimern.. . . . . . 2,48 0,61 2,45 0,06 78 1,O-4,l 882%

Allg. Duchschnitt fur d. beobacht. Schafe . . . . . 2,71 0,70 2,58 0.04 275 1 , O - 5,O -

Die Tabelle 2 zeigt uns klar, dai3 die beobachteten Schafe bei ihrer ersten Schur, d. h. als der Einflui3 der Trachtigkeit noch nicht zum Ausdruck kam, im

Page 8: über den Einfluß der Fruchtbarkeit auf die Wollproduktion der Zigaja-Schafrasse

304 BeliC

Fruchtbarkeit der Schafe

Mittel 2,90 kg ungewaschene Wolle gaben und zwar mit ziemlich breiten Schwankungen zwischen 1 kg und 4,6 kg. Dieselben Schafe gaben in ihren Gustjahren, d. h. in den Jahren in denen sie zwar zugelassen aber nicht trachtig geblieben sind, im Mittel 2,89 kg ungewaschene Wolle, d. h. praktisch die gleiche Menge wie bei ihrer Erstlingsschur (obwohl die Gustjahre in ihrem ver- schiedenen Lebensalter vorfielen, vom 3. bis 9. Lebensjahr des Schafes).

Wenn jedoch dieselben Schafe Einlinge zur Welt brachten (in verschiedenem Lebensalter), gaben sie im Mittel 2,81 kg ungewaschene Wolle, mit breiten Variationen zwischen 1,4 kg und 4,l kg, also etwas weniger als in ihren Gust- jahren. In den Jahren aber, in denen sie Zwillinge bekamen, gaben dieselberi Tiere im Mittel 2,48 kg Wolle, d. h. weniger als in den Jahren, in welchen sie Einlinge geworfen haben (mit Variationen zwischen 1,0 kg und 4,l kg).

Tabelle 3

Durchschnittlicher Wollertrag in %, wenn das Schaf ein Lamm gelammt hat

Durchschnittl. Wollertrag in yo M 1 6 I V I m 1 n 1 Var.-Grenze

Die Tabelle 3 zeigt die Prozente der Wollproduktion (variations-statistischer Durchschnitt) in bezug auf die Wollertrage (100 O / o ) bei Einlingsgeburten. Dar- aus ist klar ersichtlich, dai3 die Gelte, bzw. die Unfruchtbarkeit, die Wolleistung um 5 O / o steigert, wahrend die gesteigerte Fruchtbarkeit eine Verringerung des Wollertrags von 8,5 O/o mit sich bringt.

Um no& zu praziseren Angaben zur Erbringung einer moglichst sicheren definitiven Schluflfolgerung zu gelangen, werden im weiteren noch einige Kom- binationen beobachten.

Zuerst werden wir diejenige Kombination in Betracht nehmen, wenn das Schaf irn Laufe seines ganzen Lebens iinrner nur Einlinge zur W e l t brachte. Von der Gesamtzahl beobachteter Schafe in unserer Versuchsherde (191 Stuck), gab es d a w n 21 Stuck, oder 11 " lo . Ihre Einzelangaben veranschaulicht die Tabelle 4.

Aus der Tabelle ist ersichtlich, dai3 die einzelnen Wolleistungsdurchschnitte bei Schafen die zeitlebens nur Einlinge zur Welt gebracht haben, zwischen 2,07 kg und 3,67 k variieren. Der variations-statistisch ermittelte Durchschnitt

M = 2,69 kg; CT = 0,65; V = 2,41; m = 0,06; n = 97; Variationen 2,07-3,67. Die folgende Kombination stellen jene Schafe dar, die zeitlebens stindig

Zwillinge zur W e l t gebracht haben. Solcher Schafe gab es relativ wenig; in unserer Versuchsherde von 191 Schafen nur sechs Stuck (siehe die Tab. 5), d. h. 3,l Ole.

Wie aus der Tabelle ersichtlich, variieren die einzelnen Wolleistungsdurch- schnitte bei Schafen, die standig Zwillinge warfen, zwischen 1,32 kg und 3,16 kg.

Der variations-statistische Durchschnitt aller ihrer Schuren betragt: M=2,48 kg; a=0,71; V=2,86; m=0,13; n=26; Variationen 1,32 bis 3,16.

aller ihrer Schuren pb etrggt:

Page 9: über den Einfluß der Fruchtbarkeit auf die Wollproduktion der Zigaja-Schafrasse

Tabe

lle 4

Ein

zelw

olle

rtra

ge b

ei S

chaf

en, d

ie im

mer

nur

ein

Lam

m l

amm

ten

1

2 3 4 5 6 7 8 9 10

11

12

13

14

15

16

17

18

19

20

1

21

Nr.

der

Sc

hafe

I11

IV

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I V

II

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k

gl

F

kg

IF

k

gl

F

kg

IF

k

gl

F

li

gI

F

1064

10

67

0303

03

16

0210

03

62

0217

02

5 03

0 10

22

1027

03

51

0383

03

88

0389

03

91

0420

02

34

1050

03

29

0321

1951

2,

8 -

2.0

1

2,O

1

1,6

1

2,2

1

2,l

1

2,6

1

2.0

1 19

51

3,7

-

3,2

1

3,3

1 2,

9 1

3,

4 1

3,5

1

4,3

1 2,

8 1

1952

3,

3 -

2,5

1 2,O

1

2,3

1

3,O

1

2,

3 1

2,O

1

19

52

4,5

- 3,

9 1

2,5

1

2’5

1

3,2

1

3,4

1

3,l

1

1948

1,

7 -

2,5

1

2,4

1

2,l

1

2,4

1

2,3

1

2.1

1

1948

1,

7 -

2,O

1 2,

6 1

2,2

1 2,O

1

2,l

1 19

47

4,l

- 2,

2 1

3,

2 1

3,

3 1

2,7

1

2,2

1 19

47

2,9

-

1,3

1

2,9

1

2,O

1

2,6

1

2,4

1

1952

3,

7 -

2,8

1

2,6

1

3,3

1

3,l

1

2,

6 1

1950

2,

5 -

2,5

1

2,8

1

2,8

1

2,5

1

1950

2.

2 -

2,2

1 3,

l 1

2.2

1 2,O

1

1954

3

,l

-

3,7

1

4,2

1

3,3

1 3,

4 1

1954

2,

5 -

2,l

1

2,8

1 2.

7 1

2.5

1

1954

2,

4 -

2,7

1 3.

2 1

3,O

1

2.

8 1

19

49

4,8

- 2,

3 1

2.

7 1

2,

2 1

2,

9 1

1951

3,

9 -

3,4

1 4,

l 1

3

,l

1

1952

3,

4 -

2,7

1

2,5

1 2,

5 1

1952

4,

5 -

3,O

1

3,2

1

4,l

1

3,5

1

1954

2,

8 -

3,5

1

4,l

1

3,7

1 3,

4 1

1954

2,

3 -

3.7

1

2,6

1

2,O

1

2,2

1

1952

2,

2 -

2.4

1

2,3

1

2,3

1

2,07

3,

34

2,35

3,

lO

2,30

2,

88

2.20

2,

72

2,24

2,

65

2.37

3,

45

3.65

3.

67

2,52

2,

62

2 92

2.

52

3,53

2,

57

2.33

Ir!

x 3 %

-4

Page 10: über den Einfluß der Fruchtbarkeit auf die Wollproduktion der Zigaja-Schafrasse

306 Belii

Die dritte Kombination bezieht sich auf Schafe, die in einer von ihren Lam- mungen Drillinge zur Welt brachten, was, wie wir behaupten konnen, fur die Zi- gaja-Schafrasse eine Ausnahme ist. Von 191 einzeln beobachteten Schafen haben nur 11, d. h. f i , i 'O lo , ein- oder zweimal in ihrem Leben Drillinge geworfen. Wie die Tabelle 6 zeigt, variieren die Diffe- renzen zwischen den einzelnen Durch- schnittsertragen von 1,32 kg bis 3,90 kg. In diesem Falle haben wir den arithmeti- schen Durchschnitt fur die erste Schur, d. h. als sie noch nicht trachtig waren, er- mittelt und anschlieflend den bei ihren Einlings-, Zwillings- und Drillingsgebur- ten, und erhielten folgende Daten:

Bei der ersten Schur betrug die Woll- leistun im Mittel 3,44 kg; bei den Ein-

Zwillingsgeburten im Mittel 2,62 kg und bei Drillingsgeburten im Mittel 2,54 kg.

Diese Zahlen, obwohl von einer klei- nen Individuenanzahl gewonnen, zeigen, dai3 der Wollertrag in einer sichtlichen Abhangigkeit von der Zahl der zur Welt gebrachten Lammer ist, denn bezeichnen wir mit 100 die durchschnittliche Woll- leistung der Erstlingsgeburten, so wird dieser Index bei den Zwillingsgeburten 90 und in den Gustjahren 122,8 aus- machen.

Indessen, bei der Zigaja-Schafrasse gab es selten standige Einlings- und Zwil- lingsgeburten. Dies war meistens ver- mischt, d. h. die Schafe warfen bald Ein- linge, bald Zwillinge. Es gab aber auch genugend Falle, dai3 ein Schaf immer Ein- linge, und nur einmal im Leben Zwillinge warf, oder auch umgekehrt immer Zwil- linge und nur ein einziges Ma1 ein Ein- lingslamm zur Welt brachten, so dai3 wir auch solche Kombinationen in Betracht nahmen.

Die Tab. 7 enthalt die Angaben uber Schafe, die nur einmal im Leben Zwil- linge, und sonst nur Einlinge zur Welt brachten. Unbeachtet dessen, in welchem Lebensalter das Schaf Zwillinge gewor- fen, wurde nun variationsstatistisch Durchschnittswollertrag bei den Einlings- wie auch bei den Zwillingsgeburten er-

lingsge E urten betrug sie 2,80 kg; bei

Page 11: über den Einfluß der Fruchtbarkeit auf die Wollproduktion der Zigaja-Schafrasse

EinfluJ der Fruchtbarkeit auf die Wollproduktion der Zigaja-Schafrasse 307

mittelt, und desgleichen fur die erste Schur, d. h. als die Trachtigkeit noch keinerlei Einflua hatte. In dieser Kombination erhielten wir folgende Resultate:

- bei Einlingsgeburten war der Wollertrag im Mittel: M=2,60 kg o=0,54; V=2,07; m=0,05; n=109; Variationen 1,6kgbis4,0kg.

- bei der Zwillingsgeburt (desselben Schafes): M = 2,57 kg; o = 0,47; V = 1,85; m = 0,09; n = 27; Variationen 1,6 kg bis 4,O kg.

- bei der ersten Schur desselben Schafes: M=3,00 kg; a=0,93; V=3,10; m=0,17; n=V;Varit ionen 1,6 kg bis 5,6 kg.

Im Gegensatz zu der obigen steht die Kombination, in welcher das Schaj standig zeitlebens Zwillinge und nur einmal im Leben einen Einling zur Welt buingt, was die Tabelle 8 veranschaulicht.

Aus dieser Tabelle ist ersichtlich, dai3 der variations-statistische Durchschniit der Wolleistung betragen hat:

- bei der einmaligen Einlingssgeburt: M=2,59 kg; 0=0,49;V=1,89; m=O,12; n=16; Variationen 1,6 kg bis 3,5 kg.

- bei den Zwillingsgeburten derselben Schafe: M = 2,50 kg; o = 0,59; V = 2,36; m = 0,07; n = 63; Variationen 1,l-4,0 kg.

- bei der Erstlingsschur derselben Schafe: M = 2,85 kg; u = 0,66; V = 2,31; m = 0,17; n = 15; Variationen 1,6-4,5 kg.

Wie bereits gesagt, ist die haufigste Kombination, dai3 das Zigaja-Schaf abwechselnd Einlinge und Zwillinge ZUT Welt bringt. In unseren Versuchen gab es am meisten solche Schafe und ihre Einzelwerte sind in der Tabelle 9 auf- gestellt.

Aui3er dem, in der letzten Rubrik angefuhrten, durchschnittlichen Lebens- Wollertrag, woraus auch die Variationen der Einzeldurchschnitte (die sich zwischen 1,45 kg und 4,22 kg bewegen), ersichtlich sind, ermittelten wir auch den variations-statistischen Wolleistungsdurchschnitt bei diesen Schafen bei ihren Einlings- und Zwillingsgeburten, wie auch bei ihrer ersten Schur. Es er- gaben sich folgende Resultate:

- bei Einlingsgeburten: M = 2,72 kg; a = 0,63; V = 2,31; m = 0,05; n 137; Variationen 1,0-5,5 kg.

- bei Zwillingsgeburten: M = 2,57 kg; o = 0,65; V = 2,52; in = 0,05; n = 125; Variationen 1,1-5,0kg.

- bei der ersten Schur derselben Schafe: TUI = 2,98 kg; o = 0,99; V = 3,32; m = 0,14; n = 45; Variationen 1,l-5,7 kg.

Da bereits festgestellt ist dai3 die Schafe zwischen ihrer dritten und sechsten Schur ihre Hochstproduktivitat erreichen (sie sind d a m am fruchtbarsten, die Wolleistung ist stabilisiert u. a. m.), so haben wir auch dieses bei unseren Kom- binationen berucksichtigt, und unseren Kombinationsbetrachtungen zugefugt. Das sind folgende Kombinationen: 1. Standige Einlingsgeburten zwischen 111. und VI. Schur; 2. Standige Zwillingsgeburten zwischen III. und VI. Schur und schliei3lich: abwechselnd aufeinanderfolgende Einlings- und Zwillingsgeburten zwischen 111. und VI. Schur.

Die Einzelangaben fur Schafe, die zwischen der III. und VI. Schur standig nur Einlinge brachten, sind der Tabelle 10 zu entnehmen.

Aus der Tabelle 1 O ist ersichtlich, dai3 die einzelnen Durchschnittswollertrage fur die 111. IV. V. und VI. Schur zwischen 1,97 kg und 3,46 kg variieren.

Der variations-statistisch ermittelte Durchschnitt fur alle Wollertrage zwi- schen der III. und VI. Schur bei standigen Einlingsgeburten des Schafes betrug: M = 2,64 kg; n = 0,56; V = 2,12; in = 0,05; n = 112; Variationen 1,1-4,5kg.

- bei der ersten Schur desselben Schafes:

Page 12: über den Einfluß der Fruchtbarkeit auf die Wollproduktion der Zigaja-Schafrasse

308 BeliC

Lfd. Nr.

Tabelle 6

Einzelwollertrage bei Schafen, die in einer

Nr. der Geburts- I IV Schafe jahr

1 2 3 4 5 6 7 8 9

10

0243 012 1028 1030 0308 57 0344 0409 019 0440

1949 1947 1950 1950 1952 1945 1953 1954 1947 1954

3,7 - 2,7 2 2.8 1 3.0 2 4,5 - 2.2 1 2,6 2 4,O 0 3,O , - 3,l 2 2,6 2 3.4 2 3,2 - 3,O 2 2,6 2 2,9 2 3,9 - 2,6 2 2,2 2 2,6 1 - - - - 1,s 2 1.0 2

3,7 - 3,O 1 2,6 1 3,O 1 2,7 - 3,O 3 3,5 3 3,l 2 3.1 - 1,s 1 2,2 3 2,2 2 3,3 - 4,l 1 4,O 1 3,6 3

Tabelle 7

Einzelwollertrage bei Schafen, die nut einmal im

Lfd. Nr. der Geburts- I11 IV Nr. ~ Schafe ~ jahr 1

1 2 3 4 5 6 7 8 9

10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28

0226 007

1068 0232 0336 1054 0319 0339 0342 0344 0345 0349 0367 0373 1039 0207 0223 016

0330 0338 0360 0371 0394 0400 0402 0406 0408 0415

1948 1,7 - 1,9 1 1,9 1 1,s 1 1947 - - 3,2 1 2,s 1 2,7 1 1951 2,s - 2,7 1 2,4 1 2,l 1 1949 3,4 - 2,8 1 2,6 1 3,2 1 1952 2,l - 2,9 1 2,o 1 2,o 2 1950 2,4 - 2,5 1 2,6 1 2,5 1 1952 3,5 - 3,4 1 2,7 1 2,9 1 1953 3,7 - 2.5 1 2,s 1 2.8 2 1953 2,9 - 1.7 2 2,o 1 2,l 1 1953 3.7 - 3.0 1 2,6 1 3,O 1 1953 5,2 - 3,3 1 2,s 1 3.7 2 1953 3,4 - 2,l 1 3,2 1 3,O 1 1953 3,4 - 2,3 1 2,6 1 2,9 2 1953 4,l - 2,s 1 2,9 1 3,5 1 1950 2,4 - 2,2 1 2,4 1 2,7 2 1948 1,7 - 2.2 1 2,2 2 2,2 1 1948 2,o - 3,2 1 3,O 1 3.0 1 1947 3,O - 1,3 1 2,3 1 2,l 1 1952 3,5 - 2,7 1 2,6 2 3,2 1 1953 5,3 - 3,5 1 3,2 1 3,7 1 1953 3,4 - 2,5 1 2,6 1 2,8 2

4,l - 2,l 1 2,6 1 2,7 1 1953 1954 2,2 - 2,6 2 2,8 1 2.5 1 1954 3,O - 2,3 2 3,3 1 2.4 1 1954 2,2 - 2,3 1 2,3 2 2,3 1 1954 2,l - 3,2 1 3.9 1 3 , O 2 1954 3,O - 2,7 2 3.2 1 3,7 1 1954 2,3 - 2,2 1 2,l 2 2,s 1

Page 13: über den Einfluß der Fruchtbarkeit auf die Wollproduktion der Zigaja-Schafrasse

V VI VI I VIII

kg I F kg IF kg I F

3,2 2 2,5 3 2,8 2 3,2 2 3,3 1 3,3 2 3,O 3 3,4 2 2.6 2 3 , l 1 2,5 3 2.9 2 2.4 2 2,5 1 2,2 3 2.9 2 3,O 3 2,9 1 2,7 2 1,5 2 1,l 3 1,2 2 2,4 1 2,5 3 2,8 1 2,5 2

! Dschnitt. f . 1 al1;Z;:ur;en I X

kg I F I

2,93 3,02 2,81 2,68 2.66 1,32 2,70 3,10 2,18 3,90

V VI VI I VIII I X

kg IF k g I F k g / F

Tabelle 7

Dschnitt. f. alle Schuren

(ohne I)

Leben Zwillinge, und sonst nut Einlinge gebracht haben

1,s 1 2,3 2 2,6 1 3,3 2 2,7 1 2.2 1 3.2 2 3.1 1 2,3 1 2.4 1 3,4 1 4,O 1 3,3 1 2,9 1 2,2 1 2,3 1 2,l 2 2,l 2 3,6 1 3,3 2 3,l 1 2,3 2 2.6 1 2,o 1 2,2 1 3,O 1 2,4 1 2,l 1

1,7 2 2,5 1 3,l 1 2,8 1 2,5 1 3,l 1 3,2 1 2,6 1 1,8 1 2,5 3 3,O 1 2,4 2 2,9 1 2,5 2 2,5 1

1,7 1 1.8 1 1,8 1 1,80 2,6 1 1,4 1 2,50 2.9 2 2.4 1 2,60 2,9 1

2,3 2 2,2 1

2.93 2,38 2,53 3,08 2.76 1.98 2,70 3.24 2,94 2,80 2,92 2,40 2,47 2,82 1,95 3,02 3,42 2,75 2,42 2,62 2.50 2,27 3,27 3,25 2,30

Page 14: über den Einfluß der Fruchtbarkeit auf die Wollproduktion der Zigaja-Schafrasse

310 BeliC

M = 2,75 kg; u = 0,87; V = 3,16; m = 0,16; n = 29; Variationen 1 ,O-5,O kg.

Die Kombination bei standigen Zwillingsge- burten der Schafe zwi- schen I I I . und V I . Schur veranschaulicht die Ta- belle 11.

Aus der Tabelle 11 ist ersichtlich, dai3 sich bei standigen Zwillings- geburten (ausnahms- weise auch Drillingsge- burten), zwischen der 111. und VI. Schur die Variationen der einzel- nen Wolleistungsdurch- schnitte (nur fur III., IV., V. und VI. Schur) zwischen 1,35 kg und 3,20 kg bewegt hatten, wahrend der Durch- schnitt aller Schuren (ebenfalls zwischen 111. und VI. Schur) betra- gen : M = 2,36 kg; u = 0,68; V = 2,88; m = 0,06; n = 35; Variationen 1,0-4,0 kg.

- bei der ersten Schur derselben Schafe

betrug der durch- schnittliche Wollertrag: M = 2,69 kg; u = 0,46; V = 1,71; m = 0,16; n = 8; Variationen 1,6 bis 3,5 kg.

Die letztbeobachtete Kombination bezieht sich auf Schafe mit ab- wechselnd aufeinander-

folgenden Einlings- und Zwillingsgeburtera zwischen I I I . und VI. Schur.

In diesem Falle er- mittelten wir zuerst den durhschnittlichen Wollertrag jedes einzel-

ir, Y - Y Y

+ 2

ir, -

I Y

+ 2

N

09 3

I 1 I I I I I I l l l l l l l i

m m o - + o ~ w ~ m ~ - + m o o m o

-+o-+ o o o o o o o o o o - + 84Z 4:Xzz%R%R48S

- + N m * m w t . m m o * N m * m w -+*-+4-+-+-+

Page 15: über den Einfluß der Fruchtbarkeit auf die Wollproduktion der Zigaja-Schafrasse

Einfluj der Fruchtbarkeit auf die Wollproduktion der Zigaja-Schafrasse 3 11

nen Schafes, das zwischen der 111. und VI. Schur Einlinge oder Zwillinge zur Welt brachte (Tab. 12, vorletzte und letzte Rubrik).

D a hier nur Schafe in Betracht kommen, welche die III., IV., V. und VI. Schur hinter sich haben und da sie in diesem Zeitabschnitt zweimal Ein- linge und zweimal Zwillinge zur Welt brachten, so eignen sich Einzeldurch- schnitte, die sich auf die Wolleistung im Zusammenhang mit der Fruchtbarkeit beziehen, besonders gut fur Vergleichungen.

Aus solchen Vergleichungen geht hervor, dai3 von 37 Schafen, welche diese Kombination urnfafite, vier Schafe, d. h. 10,81 " / a durchschnittlich die gleichen Wollertrage bei ihrer Einling- wie Zwillingsgeburten zwischen der 111. und VI. Schur aufgewiesen haben; 12 Schafe, bzw. 32,43 " l o gaben durchschnittlich mehr Wolle bei ihren Zwillingsgeburten, aber 21 Schafe oder fi6,7fi0/o gaben mehr Wolle bei Einlingsgeburten zwischen der 111. und VI. Schur.

Wie aus diesem Beispiel ersichtlich ist, kommt hier u. a. die Individualitat stark zum Ausdruck, was insbesondere die Variationen der Einzeldurchschnitte veranschaulichen, die sich im ersten Falle zwischen 1,5 kg und 4,O kg bewegen. Auflerdem ermittelten wir in dieser wie auch in den iibrigen Kombinationen variations-statistisch die Durchschnitte (fur die III., IV., V. und VI. Schur) bei den Zwillings- und Einlingsgeburten, wie auch fur die I. Schur derselben Schafe. Es ergaben sich folgende Resultate:

M = 2,61 kg; 0 = 0,60; V = 2,29; m = 0.06; n = 74; Variationen 1,l-4,5 kg.

M = 2,47 kg; n = 0,56; V = 2,26; m = 0,06; n 2 74; Variationen 1,1-4,5 kg.

M = 2,92 kg; CI = 1,02; V = 3,49; m = 0,17; n = 3 3 ; Variationen 1,l-5,5 kg.

Besprehung der Ergebnisse

Be; Erorterung der verschiedenen Beobachtungskombinationen bei 191 Schafen verschiedenen und gleichen Alters, Fi-uchtbarkeit und Wolleistung, suchten wir die gewonnenen Resultate derart zu bearbeiten, damit man mit groflerer Sicher- heit zur Schluflfolgerung uber die Art und das Ausmafl der Einwirkung der Fruchtbarkeit auf die Wollproduktion bei der Ziga ja-Schafrasse kommen konnte.

Zu diesem Zwecke wurden unsere Beobachtungen in verschiedene Kombina- tionen zerlegt, um aus deren Vergleich, auch zahlenmafiig den Prozentsatz des Fruchtbarkeitseinflusses auf die Wollertrage ausdrucken zu konnen. Diese Untersuchungen lieflen sich besonders gut bei der Zigaja-Schafrasse durchfuhren, bei einer Rasse, deren Fruchtbarkeit zwischen 140 und 150 Lammer auf 100 Schafe variiert.

Ober den Einflui3 der Fruchtbarkeit und der Laktation auf die Wollertrage haben unseres Wissens, bisher nur JOHANSSON-BERG geschrieben, die bei Untersuchungen der in Schweden gezuchteten Schafrassen zu folgenden Ergeb- nissen gekommen sind: ,,Die in der Tabelle angefuhrten relativen Werte sind naturlich mit einer gewissen Unsicherheit behaftet, zeigen jedoch ohne Zweifel eine eindeutige Richtung. Wahrend unfruchtbarer Jahre wurde eine im Mittel- wert fur alle Rassen 12 O/o groflere Wolleausbeute als wahi-end der Jahre mit

1 JOHANSSON-BERG: Uber den Einfluf3 verschiedener Faktoren auf die Wollproduktion der Mutterschafe bei den schwedischen Schafrassen. 2. f. Tierziichtung und Ziichtungsbiologie, Bd. 43, H. 4, 1939, S. 370-380.

- die Wolleistung bei den Einlingsgeburten betrug im Mittel:

- bei Zwillingsgcburten derselben Schafe:

- bei der ersten Schur derselben Schafe:

Page 16: über den Einfluß der Fruchtbarkeit auf die Wollproduktion der Zigaja-Schafrasse

312

Tabelle 9

Einzelwollertrage bei Schafen, die abwechselnd

I I Lfd. Nr. der Geburts- Nr. 1 Schafe 1 jahr

1 2 3 4 5 6 7 8 9

10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 43 44 45 46 47 48

1032 1043 0246 0206 1046 1049 1065 1071 0208

006 2

1004 1016 0237 0201 0301 0306 0311 0318 0337 1057 0235 0203 0214 0228 022 814

0313 0334 0341 0343 0348 0358 0361 0368 0376 1018 0221 004 802

0387 0395 0397 0399 0401 0404 0414 0419

1950 1950 1949 1948 1950 1951 1951 1951 1948 1947 1945 1950 1950 1949 1948 1952 1952 1952 1952 1952 1951 1949 1948 1948 1948 1947 1946 1952 1952 1953 1953 1953 1953 1953 1953 1953 1950 1948 1947 1946 1953 1954 1954 1954 1954 1954 1954 1954

3.2 - 2,2 - 4,O - 1,8 - 2.0 - 2,7 - 3,O - 3,l - 2,o - 3,l -

2,6 - 2,6 - 3,3 - 1,3 - 3.7 - 3,4 - 4,3 - 2,7 - 4,O - 3,3 - 4.2 - 1,5 - 2,o -

2,l - 3,6 - 2,4 - 4,7 -'

4,9 - 5,6 - 4,4 - 4,7 - 2,s - 3,4 - 2,4 - 1,9 - 2,3 - 2,l - 2,6 - 3,5 - l ,o - 3.0 - 2,7 - 2.3 - 2,6 - 3,7 -

- -

- - - -

2,8 1 2,2 1 3,5 1 3,6 1 2,o 1 2,l 2 2,6 1 2,4 2 2,4 2 1.8 1

2,8 1 2,7 2 2,4 1 2,o 1 3,2 1 3,3 1 3,7 1 2, l 2 4,l 2 2,7 1 3,l 2 1.7 1 3,2 1 3,6 1 1,9 1 3,2 1 2.8 1 2,6 2 2,7 1 3.1 1 2,o 2 2.8 2 3,3 1 2,o 1 3,O 1 2,3 1 3,l 1 l , o 1 4,O 2 2,8 2 3,2 1 1,6 2 2,9 1 2,4 2 2,5 1 2.8 1 2,s 1

- -

3, l 2 2,9 1 3,4 2 3,l 1 2.8 1 2.7 1 3.0 2 2,8 1 2,o 1 2,l 2 1,7 1 2,5 2 2,9 2 2.3 1 2,l 1 2.1 2 2,6 2 2,7 1 2,o 2 3,3 1 2,4 2 2,7 1 2,4 1 2.6 1 3,l 1 2,4 2 2,8 1 2,o 2 2,3 1 2,8 2 3,l 1 2,5 1 2,3 2 3,5 1 2.1 1 2,7 2 2,4 2 3,l 2 1,7 1 3.5 2 3,O 1 4,O 1 2,7 1 3,4 1 3,2 1 2,9 2 2.8 2 4,s 2

3,3 2 2,7 2 3.2 2 2,7 2 2,5 1 1.5 2 2.5 1 2,7 1 2,l 1 2,l 2 1,3 2 2,7 2 2,9 2 2,5 2 2,3 2 1,9 2 3,2 2 3,O 1 2,5 1 2,4 1 2,2 1 2,8 2 2,l 2 2,7 2 2.2 1 3.0 1 3.5 1 2,4 1 2,6 2 3,s 2 3,4 2 2.6 1 3, l 1 4,5 1 2,5 2 3,2 2 2,5 1 2,8 2 1,3 2 3,5 1 3,O 1 3,7 2 2,s 1 2.5 2 3,3 2 2, l 1 2,3 2 5,2 1

einfacher Geburt und Laktation erhalten. Bei Doppelgeburt mit Laktation ist die Wolleausbeute im Durchschnitt 2,7 O / o niedriger und bei Trachtigkeit ohne Laktation 3,s O / o hoher als wahrend der Jahre mit einfacher Geburt mit Lakta- tion".

Page 17: über den Einfluß der Fruchtbarkeit auf die Wollproduktion der Zigaja-Schafrasse

Einfluj? der Fruchtbarkeit auf die Wollproduktion der Zigaja-Schafrasse 313

Tabelle 9

Einlinge und Zwillinge gegeben haben

2 2 1 2 2 1 1 2 1 1 1 2 1 2 1 2 1 2 1 2 1 1 1 2 2 1 2 2 1 2 1 2 1 2 1 1 2 1 2 1 2 2 2 2 1 2 1 2

1 2 1 2 2 1 2 1 2 1 2 1 1 2 2 1 2 2 2 1 2 1 2 1 2 2 2 1 2 1 2 2 1 2 2 1

2 3,2 1 2,8 2 2 2,7 1 2,4 1 1 3,7 2 3.1 1 1 3.1 2 4,5 1 2 2,6 1 2 2,l 1 2 2.0 1 2 2,3 1 2 2.9 2 2 1.7 1 2 1.8 1 1 1 1 2 1 1 2 1 2

2,95 2,57 3,44 3,30 2,41 2.14 2.45 2,57 2,33 2,08 1,65 2,68 2,85 2,35 2,08 2,46 3,13 3,13 2,25 3.00 2,44 2.78 2,14 2,76 2,80 2,52 3.02 2,50 2,52 3,06 3,32 2,24 2,94 3,38 2,20 2,84 2,30 3,00 1,45 3,65 3,10 3.62 2,40 2,95 3,00 2,42 2,55 4.22

Damit wir alle unsere Kombinationen analysieren und zur Schlui3folgerung in dieser Frage kommen koniien, legen wir noch die Vergleichungstabelle 13 bei.

Beim Betrachten der obigen Tabelle konnen wir feststellen, daf3 beim Ver- gleichen einzelner Kombinationen insbesondere die regelrechte Anordnung der

Page 18: über den Einfluß der Fruchtbarkeit auf die Wollproduktion der Zigaja-Schafrasse

314

Tabelle 10

LEd. Nr.

BeliC

Nr. der Geburts- I I1 ' I11 IV Schafe jahr

Einzelwollerttage bei Schafen, die zwischen

1 2 3 4 5 6 7 8 9

10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31

806 815 0205 0220 805 1064 1061 1068 0210 018 1054 0302 0303 0316 0217 025 030 0342 0362 0370 0234 1022 1021 0383 0388 0389 0391 0394 0400 0408 0420

1946 1946 1948 1948 1946 1951 1951 1951 1948 1947 1951 1952 1952 1952 1948 1947 1947 1953 1953 1953 1949 1950 1950 1954 1954 1954 1954 1954 1954 1954 1954

3,l -

2,l - l ,o - 1,7 - 2,8 - 3.7 - 2,8 - 1,7 -

2,4 - 3.2 - 3,3 - 4,5 - 1.1 - 4.5 - 2.9 - 2,9 - 3,7 - 3,5 - 4,8 - 2,5 - 2,2 - 3,l - 2,8 - 2,5 - 2,3 - 2,2 - 3 , O - 3,O - 2,4 -

- -

- -

3, l 0 3,l 1 2.8 1 2,4 2 2.3 1 2,o 1 3,2 1 2,7 1 2,5 1 1,5 0 2,5 1 3,5 2 2,5 1 3,9 1 2,o 1 2,2 1 1.3 1 1,7 2 2,8 1 2,4 2 2.3 1 2.5 1 2.2 1 3.7 1 3,5 1 2.1 1 3,7 1 2.6 2 2.3 2 2.7 2 2,7 1

3,3 1 1,5 1 2,8 1 2.4 1 1,8 1 2,o 1 3,3 1 2,4 1 2,4 1 1,8 1 2,6 1 2,5 1 2,o 1 2,5 1 2,6 1 3,2 1 2,9 1 2,o 1 2,6 1 2,7 1 2,7 1 2,8 1 3, l 1 4,2 1 4,l 1 2,8 1 2.6 1 2,8 1 3,3 1 3,2 1 3,2 1

3,3 1 2.8 1 2,7 1 2.3 1 2,9 1 1,6 1 2,9 1 2,l 1 2.1 1 1,8 1 2.5 1 3,O 1 2,3 2,5 1 2,2 1 3,3 1 2,o 1 2,l 1 3,3 1 3,l 1 2,2 1 2.8 1 2,2 1 3.3 1 3.7 1 2,7 1 2.0 1 2.5 1 2,4 1 3,l 1 3.0 1

Tabelle 11

Einzelwollertrage bei Schafen, die zwischen

Lfd. Nr. der Geburts- I I1 I11 IV

Nr. ~ Schafe ~ jahr 1 k g I F 1 I c / l F i k g ( F

6 7 8 9

10

028 1048

57 1028 0320 0323 0324 1003 1038 0385

1,8 0 2,9 2 2, l 2 1947 1951 3,2 - 2,4 1 2,3 2 1,5 2

- - 1,8 2 l ,o 2 1945 1950 3.0 - 3,l 2 2,6 2 3.4 2 1952 2,6 - 2.1 1 2,o 2 2,6 2 1952 2,9 - 3,3 2 2 , l 2 2,6 2 1952 3.3 - 3,O 2 2,9 2 3.0 2 1950 1,9 - 1,6 1 1,7 2 1 , l 2 1950 2.2 - 2,l 0 2,3 2 2,2 2 1954 2.9 - 2,2 1 2 , l 2 2,l 2

- -

- -

Page 19: über den Einfluß der Fruchtbarkeit auf die Wollproduktion der Zigaja-Schafrasse

Einflup der Fruchtbarkeit auf die Wollproduktion der Zigaja-Schafrasse 315

Tabelle 10

HI. und VI. Schur immer Einlinge bringen

1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1

1 2,3 1 2,l 1 1 2,7 2 1.5 2 2 2,o 1 1 2.7 2 2 2,7 2 1 2.1 1 1 2,8 1 2 2.4 1

1 1

3,12 2.30 2,90 2,45 2,50 1,97 3.27 2,55 2,30 2,05 2,60 3,07 2.40 2,90 2,25 2.85 2,47 2,05 2,90 3,00 2,60 2,63 2,42 3,46 3,73 2,66 2,26 2,63 2,57 3,10 2,97

Tabelle 11

III. und VI. Schur immet Zwillinge bcachten

2,6 2 2,3 2 2.9 2 1,7 2 2.5 1 1,9 2 2,4 2 1,3 2 1.7 2 1,5 2 1,l 3 1,2 2 2.5 3 2,9 2 2,4 2 2,4 2 2.4 2 2,3 2 3,6 2 3,6 2 3,2 1 3,3 2 3,5 2 3,2 2 1,4 2 l,G 2 2.3 2

2.62 2,70 1,35 2,85 2,35 3,12 3,20 1,60 2,03 2,37

Page 20: über den Einfluß der Fruchtbarkeit auf die Wollproduktion der Zigaja-Schafrasse

316

Tabelle 12

Lfd. Nr. der Geburts- I Nr . Schafe jahr

kg I F

Belic'

I1 I11 IV

kg 1 F Bg 1 F kg 1 F

1 2 3 4 5 6 7 8 9

10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37

0233 0246

010 024 808 006

2 1046 0240 0242 0201 0222

009 014

1001 1006 1016 1021 1034 1041 1051 0308 0311 0318 0203 0214 0228 022 814

1014 0313 0334 0343 0348 0361 0368 0376

1949 1949 1947 1947 1946 1947 1945 1950 1949 1949 1948 1948 1947 1947 1950 1950 1950 1950 1950 1950 1951 1952 1952 1952 1948 1948 1948 1947 1946 1950 1952 1952 1953 1953 1953 1953 1953

1,7 - 4,O - 4,9 - 3,2 - 3,O - 3,l -

2,o - 2,7 - 3,O - 1,3 - 2,3 - 2,6 -

2.2 - 1,6 - 2,6 - 3,5 - 1.7 - 3,3 - 3,2 - 3,9 - 4,3 - 2,7 - 1,5 - 2,o -

2, l - 2,2 - 3,6 - 2,4 - 4,9 - 5,6 - 4,7 - 2,8 - 3,4 -

- -

- -

- - - -

2,o 1 3,5 1 2.0 1 1.9 1 4,8 1 1,8 1

2,l 1 1,3 2 2,o 1 2.0 1 3,l 1 1,6 1 1,9 0 2,l 2 1,5 0 2,7 2 2,2 2 2,2 1 2,5 1 3,2 1 2,6 2 3,7 1 2, l 2 1,7 1 3.2 1 3,6 1 1,9 1 3,2 1 2,8 1 2.8 1 2.6 2 3,l 1 2,o 2 3,3 1 2,o 1 3,O 1

- -

2,l 2 3,4 2 3,O 2 2,8 1 1.7 1 2, l 2 1,7 1 2,8 1 2,o 2 2,5 1 2, l 1 2,2 1 2.2 2 2,7 2 2.4 2 1,7 2 2,9 2 2,4 2 2,2 1 2.7 1 2,5 1 2,2 2 2,7 1 2.0 2 2,4 1 2,6 1 3,l 1 2.4 2 2,8 1 2,7 1 2,o 2 2,3 1 3,l 1 2,5 1 3,5 1 2, l 1 2,7 2

3,7 1 3,2 2 3,2 1 2,6 2 4,O 1 2,l 2 1,3 2 2,5 1 2,5 1 2,7 2 2,3 2 2,8 1 2,3 1 2,3 1 2,6 2 1,4 2 2,9 2 2,6 1 2,6 2 3,O 2 2,o 2 2,6 1 3.0 1 2.5 1 2,l 2 2,7 2 2,2 1 3,O 1 3,5 1 2,8 2 2,4 1 2,6 2 3,4 2 2.6 1 4,5 1 2.5 2 3,2 2

Wolleistungsdurchschnitte in Verbindung mit der Fruchtbarkeit ins Auge fallt. Namlich, bei allen Kombinationen werden die durchschnittlichen Hochstertrage bei Gust-Schafen beobachtet (bzw. bei ihrer ersten Schur, wenn in unseren Zuchtbedingungen die Fruchtbarkeit und somit auch die Laktation noch nicht zum Vorschein kommen, d. h. keinen Einflui3 haben konnen) in der Beziehung auf die Wollproduktion bei Einlings- und Zwillinsgeburten. Infolgedessen kann als Regel betrachtet werden, dai3 die Schafe hoheren Wollertrag liefern wenn sie nicht trachtig sind, bzw. wenn es bei ihnen noch zu keiner Milchaus- scheidung kommt.

Diese Feststellung ist nicht neu. Es ist nur eine Frage, inwiefern wir ziffern- mafiig, bzw. prozentual auf die Steigerung der Wolleistung rechnen konnen, wenn unser Schaf gust bleibt. Diese Frage wurde bisher nur kfirglich beant-

Page 21: über den Einfluß der Fruchtbarkeit auf die Wollproduktion der Zigaja-Schafrasse

Einfiufl der Fruchtbarkeit auf die Wollproduktion der Zigaja-Schafrasse 317

Tabelle 12

und Zwillinge zwischen 111. und VI. Schur gegeben haben

I I I I I I

p 2 1 2 1 2 1 2 2 1 2 1 2 2 1 1 1 1 2 1 2 2 3 2 1 1 2 2 1 2 1 2 1 1 2 2 1 1

I" 1 1 1 2 2 1 2 2 2 1 2 2 1 2 1 1 1 1 2 1 1 1 2 2 2 1 2 2 2 2 1 2 2 2 2 2 1

Dschn. wcnn I IX ~ d. Schaf

1 1 1 1 1 2 2 2 2 1 2 1 1 1 2 0 1 0 1 1 1 2 2 1

2,4 1 2,2 1 2,2 3,O 3,7 2 3,l 1 3,3 3,7 2,o 1 2,o 1 2,8 3,3 2,4 1 1,7 1 2,5 2,7 3,2 2 2,8 1 3,7 2,8 1,7 1 2,l 2,4 1,8 1 1.5 1,6 2.6 1 2.2 2,6

1,8 2,5 2.7 2,6 2,3 2,2 3.3 2,5 2,2 2,3 2,4 2,3 2,5 2,2 1,5 1,4 2,9 2,6 2,l 2,5 2,3 2,l 2,5 2,8 2,5 3,3 2,8 2,7 3.3 2,8 2,0 2,5 2,2 2,2 2,7 2,5 2.5 2,6 2,3 3,O 2,8 3,l 2,6 2,4 2,2 2,6 2,3 2,6 3,2 3, l 2,O 2,5 2,s 4,O 2,O 2,4 2,9 2,6

wortet, da wir, aui3er bei JOHANSSON-BERG - die der Ansicht sind, dat3 sie etwa 12 O / o betragt - uber keinerlei Angaben verfugen.

Betrachten wir die obigen Angaben, die sich auf das reinrassige Zigaja- Schaf beziehen (geziichtet unter gunstigen Bedingungen), so sehen wir, dai3 sich in den verschiedenen Kombinationen dieses Prozent zwischen 110 und 115 von Hundert bewegt, und im extremen obigen Fall auch bis 122 von Hundert, wahrend es im extrem unteren Falle 104 von Hundert betragt. Wenn wir in Betracht ziehen, dai3 gleichzeitig eine Reihe von nicht zu entwirrenden Fak- toren, insbesondere die Ernahrung, wie auch die Fruchtbarkeit die Wollproduk- tion beeinflufit, so bin ich geneigt in diesem Falle anzunehmen, daf3 die Ein- wirkung der Fruchtbarkeit bei der in normalen Ernahrungs- und Pflegebedin- gungen gezuchteter Zigaja-Schafrasse zwisclien 10 o/u und 15 O / o als gerecht- fertigt zu betrachten ist.

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318 BeliC

Beobachtungen immer derselb.

Schafe in verschiedenen

Kombinationen, in

Was jedoch den zahlenmai3igen Ausdruck hinsichtlich der gesteigerten Fruchtbarkeit anbelangt, so konnen wir an Hand der erorterten Angaben fest- stellen, dai3 sich die gesteigerte Fruchtbarkeit bei der Zigaja-Schafrasse in allen beobachteten Durchschnitten aller Kombinationen negativ auf die Wolleistung

Tabelle 13

Vergleich des Wollertrags zur Fruchtbarkeit bei verschiedenen Kombinationen

Kombination nach Reihenfolge

I 1 I1 1 I11 1 IV 1 v 1 VI 1 VII 1 VIII 1 I X 1 x ~~

Das Schaf hat in seinem Leben gegeben: Gust, Immer Immer 1, 2 IImmerlImmer Wech- Zwischen 111. u.

1 oder nur 1 nur cder '1 Lam. 2 Lam. selnd 2 Lam. ~ 1 Lam.12 , Lam. ~ 3 Lam. nur ' nur ~ 1 und 1 nur I nur Iwechs.

VT. Schur

1 x 2 1 x 1 2Lam. lLam.2LKm. 111.2

ausgewirkt hat und zwar um so starker je groi3er die Fruchtbarkeit war. Auch dieses ist naturlich keine neue Konstatation, da es schon eine langst bekannte Tatsache ist, obwohl bis jetzt noch nicht prazise genug durch Zahlen ausge- druckt. Denn aui3er den Angaben von JOHANSSON-BERG, die festgestellt haben, dai3 bei den Schafen in Schweden, die Zwillingsgeburten den Durchschnitts- wollertrag urn 2,7 O/o verringert (in bezug auf diejenigen bei Einlingsgeburten), verfugen wir uber keine andere Daten.

Unsere fur die Zigaja-Schafrasse erhaltenen Resultate haben sich als etwas hoher erwiesen (auch neben den groi3en Variationen, auf welche wir bei Erorte- rung der einzelnen Tabellen hingewiesen haben) da sie in verschiedenen Kom- binationen in bezug auf die Wollertrage bei Einlingsgeburten bis etwa 95 O / o

und in Extremfallen auch bis 84 O i o variieren. Auf Grund der vorliegenden Erorterungen konnten wir deshalb meines Erachtens feststellen, dai3 die Zwil- lingsgeburten bei der Zigaja-Schafrasse die Wollertrage (in bezug auf die bei Einlingsgeburten) urn durchschnittlich 5 O/o verringern.

Was die extrem groi3e Fruchtbarkeit bei der Zigaja-Schafrasse anbelangt (d. h. die Drillingsgeburten), so konnten wir nach den karglichen Angaben uber die wir verfugen, annehmen, dai3 die Drillingsgeburten eine Verringerung der Wolleistung von etwa 10 O/o nach sich ziehen, naturlich, wenn das Schaf in nor- malen Ernahrungs- und Pflegebedingungen gehalten wird. Es erubrigt sich hier besonders hervorzuheben, dai3 die Ernahrung einen ungeheuren Einfluf3 auf die Wolleistung und gerade in der Beziehung auf die Fruchtbarkeit des Schafes aus- zuiiben verrnag, denn auch nur um eine geringere schlechtere Ernahrung in der

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Einflup der Fruchtbarkeit auf die Wollproduktion der Zigaja-Schafrasse 319

Periode gesteigerter Fruchtbarkeit bei den Zigaja-Schafen kann zu noch grofieren Differenzen hinsichtlich ihrer Wollproduktion fuhren. Aus diesem Grunde sind auch solche Versuche nicht nur sehr empfindsam, sondern sic konnen leicht vollig verschiedene Resultate ergeben, bzw. zu falschen Schlufi- folgerungen fuhren.

Zusammen fassung

Um zur SchluGfolgerung dariiber zu kommen, inwieweit und auf welche Weise die Fruchtbarkeit die Wollproduktion der Schafe beeinflufit, wurden 191 Schafe der Zigaja-Rasse im Laufe ihres ganzen Lebens - in 15jahrigen Beobachtungen - von ihrer ersten Schur ab, beobachtet. Der Versuch ist in ,Crvenka", der Ver- suchsstation der Landwirtschaftlichen Fakultat in Beograd durchgefuhrt wor- den.

Zu diesem Zwecke machten wir verschiedene Kombinationen bei Beobach- tung der Schafe gleichen oder auch unterschiedlichen Alters, verschiedener Fruchtbarkeit und entsprechender Wolleistung. Es wurden folgende Kombina- tionen gemacht:

- Schafe, die bald gust blieben, oder abwechselnd bald Einlinge, bald Zwil- linge zur Welt brachten;

- Schafe, die in ihrem ganzen Leben regelmafiig, alljahrlich nur Einlinge warfen;

- Schafe, die zeitlebens alljahrlich nur Zwillinge bekamen; - Schafe, die alljahrlich, regelmafiig Einlinge, Zwillinge oder Drillinge zur

Welt gebracht haben, so dafi man an denselben Tieren beobachten konnte, wie die gesteigerte Fruchtbarkeit ihre Wollproduktion beeinflufit;

- Schafe, die zeitlebens regelmafiig alljahrlich Einlinge und nur einmal im Leben Zwillinge gaben;

- Schafe, die regelmafiig in ihrem ganzen Leben alljahrlich Zwillinge und nur ein einziges Ma1 Einlinge zur Welt gebracht hatten;

- Schafe, die zeitlebens abwechselnd bald Einlinge, bald Zwillinge bekamen; - Schafe, die zwischen ihrer dritten und sechsten Schur, d. h. im Lebens-

alter in dem die Schafe in allem ihre hochste Produktivitat aufweisen, - all- jahrlich nur Einlinge geworfen haben;

- Schafe, die zwischen ihrer dritten und sechsten Schur, d. i. zur Zeit der hochsten Leistungsfahigkeit bei Schafen, regelmafiig, alljahrlich Zwillinge zur Welt brachten;

- Schafe, die zwischen der dritten und secl-sten Schur alljahrlich abwechselnd bald Einlinge bald Zwillinge bekamen.

Das so geteilte Material wurde hauptsachlich nach variations-statistischen Methoden bearbeitet und auf Grund der erzielten Resultate kamen wir zu folgenden Schluflfolgerungen: 1. Die Wollertrage sind bei der Zigaja-Schafrasse urn so niedriger, je grofier

ihre Fruchtbarkeit ist. 2. Der Ausfall der Trachtigkeit und der Laktation bei Schafen (ein Gustjahr),

wirkt positiv auf die Wolleistung. Ausgedruckt in Prozenten fur normale Fruchtbarkeit bei der Zigaja-Schafrasse (d. h. bei Einlingsgeburten), betragt die Steigerung des Wollertrags 10 O / o bis 15 O/o. Das kann, bis auf eine ge- wisse Grenze, mit den Ertragen der ersten Schur verglichen werden. wobei die Trachtigkeit und somit auch die Laktation bei der Zigaja-Schafrasse noch nicht auftreten.

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320 Be12

3. Die gesteigerte Fruchtbarkeit (d. h. die Zwillingsgeburten), wirken bei der Zigaja-Schafrasse negativ auf die Wollproduktion. Ausgedruckt in Pro- zenten fur ihre normale Fruchtbarkeit betragt die Verringerung des Woll- ertrags im Mittel etwa 5 O/o.

4. Extreme Fruchtbarkeit, d. h. Drillingsgeburten, wirkt negativ auf die Wolleistung der Zigaja-Schafrasse, so dai3 sie - ausgedruckt in Prozenten fur ihre normale Fruchtbarkeit - die Wollproduktion um ungefahr 10°/o verringert (immer natiirlich unter Voraussetzung, dai3 die Schafe in nor- malen Pflege- und Ernahrungsbedingungen gehalten werden).

Summary

To ascertain with assurance to what extent fertility affects the wool yield 191 Cigaja ewes, were during 15 years, at Crvenka Experiment Station, under constant observation during their entire life: that is from their first shearing and onwards.

Ewes were grouped for observation under different combinations according to fertility, age, and corresponding yields of wool, as follows:

- Ewes which at one time were sterile, or lambed 1 or 2 lambs; - Ewes which in the course of their entire life regularly lambed 1 lamb

each year; - Ewes which in the course of their entire life regularly lambed 2 lambs

each year; - Ewes which in the course of their entire life lambed sometimes 1, 2 or

3 lambs (in order to see how the fertility affects the yield of wool on the same animal) ;

- Ewes which in the course of their entire life normally produced 1 lamb each year, but only once in their life time lambed 2 lambs;

- Ewes which in the course of their entire life normally lambed 2 lambs, and only once in the life time lambed 1 lamb;

- Ewes which alternately lambed 1 and 2 lambs in the course of their entire life;

- Ewes which between the third and sixth shearing i.e., when they are most productive in everything, normally lamb 1 lamb each year;

- Ewes which between the third and sixth shearing normally lamb 2 lambs each year;

- Ewes which between the third and sixth shearing lambed alternately 1 and 2 lambs.

The data were obtained by the above mentioned observations, which were carried out mainly by the statistical method, and on the basis of this the fol- lowing conclusions have been made: 1. The yields of wool with Cigaja ewes are lower inasmauch as their fertility

increases. 2. Absence of pregnancy and lactation with ewes (sterility for a year) positive-

ly affects the increase in the ield of wool, when expressed in percentages,

1 lamb), the increase of wool amounts to about 10-15 O/o.

This may to a certain extent be compared with the yield of wool of the first shearing, when pregnancy and lactation with Cigaja sheep has not taken place yet,

on the normal fertility of t L e Cigaja breed (i. e., when the ewe lambs

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Einfluj der Fruchtbarkeit auf die Wollproduktion der Zigaja-Schafrasse 321

3. The increased fertility i. e., the twinning with Cigaja breed affects the yield of wool adversely, when expressed in percentages of their normal fertility, this decreases the yield of wool on an average by about 5 O / o .

4. The extreme fertility with Cigaja ewes i. e., 3 lambs affect adversely the yield of wool, and when expressed in percentages of normal fertility, de- creases the yield of wool by about 10 O / o , always presuming that the sheep are reared under normal conditions.