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532 t~eferate der zwei~enl%fihj~hrstagung Methitural 3,5 10-5 g/ml. Eine 200/0ige Verkiirzung der Plateaudauer des Aktionspotentials wird durch folgende Konzentrationen bewirkt: I-Iexobarbital 9,5 10 -5, Pentobarbital 2,3 10 -~, Thiopental 4,2.10 -5, Methitural 2,6.10 -5 g/ml. Es besteht keine unmittelbare Korrelation zwischen der narkotischen Kraft und der herzsch~digenden Wirkung der untersuchten Substanzen. Die Barbiturate besitzen in den klinisch vorkommenden Konzentrationen geringere kardiotoxische Eigenschaften als die Thiobarbiturate. Da das Aktionspotential das elektrische Begleit- ph~nomen yon Ionenverschiebungen ist, sprechen die erhobenen Befunde fiir einen EinfluB der Barbiturate und Thiobarbiturate auf die Per- meabilit~tsvorg~nge bei der Erregung. Dr. J. P. KLXI~Et~, Pharmakologisches Institut der Universit~t, Mainz, Langenbeckstr. 1 W. KLAUS u. H. L~LLMAN~ (Mainz) : i3ber den EinfluB yon Barbitu- raten und Thiobarbituraten auf die Kalium-Permeabilit~it yon Vorhof- muskulatur Barbiturate und Thiobarbiturate setzen die Kontrak~ionskraft des Herzmuskels herab, gleiehzeitig finden sich dosisabh~ngige Ver&nde- rungen der Repolarisationsphase des Aktionspotentials (Kn2h~-~lz). Zur weiteren Untersuchung des Wirkungsmechanismus dieser Substanzen wurde unter entsprechenden Bedingungen der K-Austausch durch die Muskelfasermembran mit a~K geprfift, ttierzu wurden der K-Efflux bei gleichzeitiger Registrierung des Mechanogramms, der K-Influx, sowie die K-, Na- und C1-Konzentrationen isolierter Meersehweinchenvorh6fe unter dem Einflul3 yon tIexobarbital, Pentobarbital, Butallylonal, Thio- pental und Methiturat gemessen. Der unbeeinflul3te K-Efflux betrug je nach Reizfrequenz (120 bis 180/rain) 0,8--1,2~ Alle untersuchten Substanzen bewirkten in Konzentrationen, die eine negativ inotrope Wirknng hatten, eine dosis- abh~tngige Hemmung des K-Efflux und K-Influx spontanschlagender oder elektrisch gereizter Vorhofpr&parate. Dieser Effekt ist bei den Thio- barbituraten st&rker ausgepr/igt als bei den Barbituraten (z. B. Wir- kungsverh~tltnis yon Thiopental zu Hexobarbital wie 5:1). Die K- Bewegungen sind in beiden Richtungen im gleichen AusmaB gehemmt, so dab keine K-Nettoverschiebungen erfolgen. Ebensowenig sind l~a- und C1-Konzentrationsver~nderungen naehzuweisen. Am nichtschlagenden, linken Herzohr liegt der K-Austausch niedriger als beim schlagenden Pr~parat und wird durch Barbituratkonzentra- tionen, die am t/~tigen Organ den Kaliumflux stark hemmen, nicht ver~ndert.

Über den Einfluß von Barbituraten und Thiobarbituraten auf die Kalium-Permeabilität von Vorhofmuskulatur

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532 t~eferate der zwei~en l%fihj~hrstagung

Methitural 3,5 �9 10 -5 g/ml. Eine 200/0ige Verkiirzung der Plateaudauer des Aktionspotentials wird durch folgende Konzentrat ionen bewirkt: I-Iexobarbital 9,5 �9 10 -5, Pentobarbital 2,3 �9 10 -~, Thiopental 4 , 2 . 1 0 -5, Methitural 2 , 6 . 10 -5 g/ml. Es besteht keine unmittelbare Korrelation zwischen der narkotischen Kraf t und der herzsch~digenden Wirkung der untersuchten Substanzen. Die Barbiturate besitzen in den klinisch vorkommenden Konzentrat ionen geringere kardiotoxische Eigenschaften als die Thiobarbiturate. Da das Aktionspotential das elektrische Begleit- ph~nomen yon Ionenverschiebungen ist, sprechen die erhobenen Befunde fiir einen EinfluB der Barbiturate und Thiobarbiturate auf die Per- meabilit~tsvorg~nge bei der Erregung.

Dr. J. P. KLXI~Et~, Pharmakologisches Institut der Universit~t, Mainz, Langenbeckstr. 1

W. KLAUS u. H. L~LLMAN~ (Mainz) : i3ber den EinfluB yon Barbitu- raten und Thiobarbituraten auf die Kalium-Permeabilit~it yon Vorhof- muskulatur

Barbiturate und Thiobarbiturate setzen die Kontrak~ionskraft des Herzmuskels herab, gleiehzeitig finden sich dosisabh~ngige Ver&nde- rungen der Repolarisationsphase des Aktionspotentials (Kn2h~-~lz). Zur weiteren Untersuchung des Wirkungsmechanismus dieser Substanzen wurde unter entsprechenden Bedingungen der K-Austausch durch die Muskelfasermembran mit a~K geprfift, t t ierzu wurden der K-Efflux bei gleichzeitiger Registrierung des Mechanogramms, der K-Influx, sowie die K-, Na- und C1-Konzentrationen isolierter Meersehweinchenvorh6fe unter dem Einflul3 yon tIexobarbital, Pentobarbital, Butallylonal, Thio- pental und Methiturat gemessen.

Der unbeeinflul3te K-Efflux betrug je nach Reizfrequenz (120 bis 180/rain) 0,8--1,2~ Alle untersuchten Substanzen bewirkten in Konzentrationen, die eine negativ inotrope Wirknng hatten, eine dosis- abh~tngige Hemmung des K-Efflux und K-Influx spontanschlagender oder elektrisch gereizter Vorhofpr&parate. Dieser Effekt ist bei den Thio- barbituraten st&rker ausgepr/igt als bei den Barbituraten (z. B. Wir- kungsverh~tltnis yon Thiopental zu Hexobarbital wie 5:1). Die K- Bewegungen sind in beiden Richtungen im gleichen AusmaB gehemmt, so dab keine K-Nettoverschiebungen erfolgen. Ebensowenig sind l~a- und C1-Konzentrationsver~nderungen naehzuweisen.

Am nichtschlagenden, linken Herzohr liegt der K-Austausch niedriger als beim schlagenden Pr~parat und wird durch Barbituratkonzentra- tionen, die am t/~tigen Organ den Kaliumflux stark hemmen, nicht ver~ndert.

t~eferate der zweiten Frtihjahrstagung 533

Nach diesen Befunden besitzen die Barbiturate und Thiobarbiturate eine ausgesprochene Hemmwirkung auf die Membranpermeabilit/~t w/~hrend des Erregungsprozesses. Der K-Ruheaustauseh wird dabei nicht beeinflugt.

Dr. W. KLA~S und Dozent Dr. H. Li~LLMA~, Pharmakologisches Institut der Universit~t, Mainz, Langenbeckstr. 1

H. LI3LLMANN u. W. KLAUS (Mainz): ~ber die Abhiingigkeit des Kaliumaustausches und der positiv inotropen Wirkung yon der Digitoxi- genin- Konzentration

Zahlreiche Untersuehungen fiber den Wirkungsmeehanismus der Digitalisglykoside haben zu der Vorstellung gefiihrt, dab diese Substan- zen prim/~r den K-Austauseh dutch die Herzmuskelfasermembran beein- flussen und damit Bedingungen sehaffen, die einen positiv inotropen Effekt zur Folge haben. Unter definierten Bedingungen wurde nun eine Prtifung dieser t typothese mit 42K an ~solierten, elektriseh gereizten Meersehweinehenvorh6fen durchgeffihrt. Gemessen wurde der K-Efflux bei gMehzei~iger Registrierung des Meehanogramms, der K-Influx, sowie die K-, Na- und Cl-Konzentrationen bei Kontrollen und bei Anwesenhei~ yon Digitoxigenin (10 -7 bis 10 -6 g/ml).

Die 4~K-Abgabe unbehandelter Vorh6fe betr/~gt im Mittel 0,9~ und wird durch die Einwirkung therapeutiseher Digitoxigeninkonzen- trationen (nut positiv inotrop wirkend) nieht beeinflugt. Ebenso verMlt sieh der K-Influx unter diesen Bedingungen. Entsprechend sind die Ionenkonzentrationen nach 60 rain Aufenthalt in den betreffenden L6sungen nicht ver/~ndert : Kontrollen K = 63~1,5, Na = 73 4-2,0, Digitoxigenin 3 �9 10 -~ K -~ 62 • Na = 68~2 mAq/kg Feuehtgewieht.

Im Gegensatz hierzu bewirken toxisehe Digitoxigeninkonzentrationen (Kon~raktnr!) eine Steigerung des K-Efflux (z.B. Digitoxigenin 10 -6) um den Faktor 1,5--2, der K-Influx wird geringffigig herabgesetzt. Entsprechend finder sieh hierbei in den Vorh6fen eine Abnahme der K- und eine etwa ~quivalente Zunahme der Na-Konzentrat ion (48z-2,5 bzw. 80• mAq/kg Feuehtgewieht). Die Cl-Konzentrationen sind in keinem Fall ver/~nder~.

Auf Grund dieser Befunde muB geschlossen werden, dab die Beein- flussung des K-Flux und der Ionenkonzentrationen dureh die Herz- glykoside nieht die Ursaehe der positiv inotropen Wirkung sein kann, sondern nur die unspezifisehen toxisehen Erseheinungen charakterisiert.

Dozent Dr. H. Li)LLMAN~ und Dr. W. KLAIys, Pharmakologisehes Institu~ der Universitiit, Mainz, Langenbeeks~r. 1