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Erdnraynetiunius und seine Vnriutionen. 31 1 Sobald inan nur noch e i n c Scliioht in1 Glase bemerkt, ist die Zersetzung beedigt. Man sainmclt das ousge- sichiedene Zink, wiisclit es erst mit Alkohol, dann mit Aether und erhiilt ee ohne Oxyd in reichlicher Menge. Die abgegossene Chlorzinklosung kann durch Verdunsten au einer neuen Zersetzung geschickt gemacht werden. (Ztschr fiirI'hama. 18%. No. 11. p. 162-63.) Mr. Ueber den Erdmagnetismns und seine Variationen, von P. A. S ec cli i, Director rles Ohservatoriums dcs CoZZcgio Romano. Erst in den letzten 30 Jahren iind besonders durcli die Bemiilimgen von Humboldt, Gauss, Arago und S abin e sind die Gesetzc des Erdmagnetismus genauer erforscht worden. Ausser den seit 1833 von diesen Pliy- siliern angestellten ma ynetischen Observationen, bei wel- chen sic die Nadel metkodisch sehr oft und bisweilen von .5--6 Minuten an eineni Tage, oder doch idle Stunden beobachteten, sind besonders die Resultate der auf Befehl der russischen uiid englischen Regierung errichteten mag- nctisclien O'uscrvatorien fiir die Wissenschaft von erheb- lioheln Nutzen gewesen. Die liierbei angewandten Instru- mente waren alle von der moglichst beaten Construction und mit dele gossten Pracision nuf estellt. Jedes Obser- vatorium war mit allen nothigen fhrathschaften ausge- riistet, uiu die Variationen aller magnetischen Elemente zu studiren. Letztcre sind im Wesentliehen: 1) die hori- zontale Richtun der Magnetnadel ; 2) die Neigung der- selben ; 3) die fntensitnt der absoluten niagnetischen Erd- kraft. Die erste geben die gewohnlichen Bussolen ohne Schwierigkeit an, aber nicht mit der erforderlichen Ue- nauigkeit. Fur genauere Bestimmu en dient das Decli- Fiidcn oder an einem Metallfaden aufgehnngten Stahlstangc besteht. An letzterer ist ein Spiegel befestigt und in geeigneter Entfernung davon befindet sich eine gradnirte Scab, welchc mittelst cines Fernrohrs in diesem Spiegcl erblickt wird, der beim Oscilliren die Winkelbewegun- gen der Stange von doppclter Grosse erschcincn lssst. Die Genauiglieit, wclchc dicsc Beobachtungsmcthode cr- moglicht, iibertrifft alle Wiinschc, die sich bei dem gegenwilrtigen Znstmde der Wissenschaft hegcn lassen. Uas dtudium der beiden andern Elemente lnsst sich je4och nicht uiimittelbar rnit derselben Leiclitigkeit ausfiihren, nometcr, welches in einer an eineni 3 undel von seidenen

Ueber den Erdmagnetismus und seine Variationen

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Page 1: Ueber den Erdmagnetismus und seine Variationen

Erdnraynetiunius und seine Vnriutionen. 31 1

Sobald inan nur noch e i n c Scliioht in1 Glase bemerkt, ist die Zersetzung beedigt. Man sainmclt das ousge- sichiedene Zink, wiisclit es erst mit Alkohol, dann mit Aether und erhiilt ee ohne Oxyd in reichlicher Menge. Die abgegossene Chlorzinklosung kann durch Verdunsten au einer neuen Zersetzung geschickt gemacht werden. (Ztschr fiirI'hama. 18%. No. 11. p . 162-63.) Mr.

Ueber den Erdmagnetismns und seine Variationen, von P. A. S ec cli i, Director rles Ohservatoriums dcs CoZZcgio Romano.

Erst in den letzten 30 Jahren iind besonders durcli die Bemiilimgen von Humboldt, Gauss, Arago und S abin e sind die Gesetzc des Erdmagnetismus genauer erforscht worden. Ausser den seit 1833 von diesen Pliy- siliern angestellten ma ynetischen Observationen, bei wel- chen sic die Nadel metkodisch sehr oft und bisweilen von .5--6 Minuten an eineni Tage, oder doch idle Stunden beobachteten, sind besonders die Resultate der auf Befehl der russischen uiid englischen Regierung errichteten mag- nctisclien O'uscrvatorien fiir die Wissenschaft von erheb- lioheln Nutzen gewesen. Die liierbei angewandten Instru- mente waren alle von der moglichst beaten Construction und mit dele gossten Pracision nuf estellt. Jedes Obser- vatorium war mit allen nothigen fhrathschaften ausge- riistet, uiu die Variationen aller magnetischen Elemente zu studiren. Letztcre sind im Wesentliehen: 1) die hori- zontale Richtun der Magnetnadel ; 2) die Neigung der- selben ; 3) die fntensitnt der absoluten niagnetischen Erd- kraft. Die erste geben die gewohnlichen Bussolen ohne Schwierigkeit an, aber nicht mit der erforderlichen Ue- nauigkeit. Fur genauere Bestimmu en dient das Decli-

Fiidcn oder an einem Metallfaden aufgehnngten Stahlstangc besteht. An letzterer ist ein Spiegel befestigt und in geeigneter Entfernung davon befindet sich eine gradnirte Scab, welchc mittelst cines Fernrohrs in diesem Spiegcl erblickt wird, der beim Oscilliren die Winkelbewegun- gen der Stange von doppclter Grosse erschcincn lssst. Die Genauiglieit, wclchc dicsc Beobachtungsmcthode cr- moglicht, iibertrifft alle Wiinschc, die sich bei dem gegenwilrtigen Znstmde der Wissenschaft hegcn lassen. Uas dtudium der beiden andern Elemente lnsst sich je4och nicht uiimittelbar rnit derselben Leiclitigkeit ausfiihren,

nometcr, welches in einer an eineni 3 undel von seidenen

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weshalb die Pliysiker folgendes System vorgezogen haben. Man betrachtet die Intensitat der magnetischen Erdkraft nls die Resnltirende dreier Krafte, die nach drei aufein- ander rechtwinkligen Coordinatenaxen wirlien : eine hori- zontal und parallel dein magnetischen Meridian; die zw eite ebenhlls horizontal und senkrecht auf der crsten; die dritte vertical ; und init dcn geeigncten Instriimentcn werclcn die Variationen einer jcden dieser Coinponenten studirt. Die Variationen in der Richtung des Meri- dians zeigt das Doclinometer a n ; die in der zum Mcridian senkrechten Richtung ergicbt das von G a u s s crfundene und unter den1 Narnen a w e i f ild i g e s M a g- n e t o m e t e r (weil cs a n zwci parallclen, gleich gespann- ten Fsden aufgehiingt ist, wclchc, durch ihre Torsionskraft dic Stange in einer anf dem magnetischen Meridian senk- rechten Ebenc erhalten) bekannte Instrument. Die mi6 der richtenden magnetischen Erdkraft in Gegensatz ge- brachte Torsionskraft bringt die Stange bei jcder klein- sten Veriinderung dcr ersteren zur Bewcgung, und die Schwingungen werden durch dicsclbe Verbinclung von Scala und Spiegcl, wie beini Dcclinometer, mittelst eines Fernrohres beobachtet.

Die Variationen der Verticallrrnft endlich untersucht man mittelst cines Apparats, welcher aus einer magne- tischcn Shnge in Form eines Wagebalkens besteht, dic auf einer horizontalen Axc, wclche bei der eringsten kende- rung der Verticallrraft sicli ncigt, ins 8lcichgowicht ge- bracht ist. Ihre Bewegungen werden entweder mit einem Btikroskop oder mit dern oben beschricbenen System be- obachtet. Die Gcsetze, welche sich aus den bis jetzt crlnittelten Thatsachen uber den Erdmagnctismus ergeben, sind folgcncle :

I ) Die tagliehen Variationen der IHagnetnarlel richten sich nach der Zeit des Beobachtungsortes.

2) Derjcnige Pol dcr Nadel, welcher der Sonne iidher ist, beschreibt tiiglich eine doppelte Oscillation in folgen- cler Art: er hat ein Maximum der Declination gegen West, gegen Sonnenaufpng, genaucr 4 -5 Stunden vor dem Durchgang der Sonnc durch den Meridian des Orts; darauf dreht er sich gcgen Ost init wachsender Schnel- ligkeit, welche am griissten ist eunzchst dein Durchgang der Sonne durch den inagnetisclien Meridian, und kommt bei dem Maximum seiner ostlichen Excursion 1 oder 2 Stunden nach diesem Dnrchgpge an. Wenn die Sonne sich zum Untergnnge neigt, so kchrt die Nndel wiedkr

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um, und wenn sic clurcli den untcren Meridian geht, so wiederholt sich bei Kacht die naniliclie Oscillation, wie am Tage, aber in engeren Grenzen. Die Stunden des Wechsels dieser Erscheinungen iindern sich mit den Jah- reszeiten, und treten iiii Allgemeinea im Soinrner fruher, im Winter dagegen spater ein. Dic Excursionsweitcn stehen hiichst annahernd ini Verhjiltniss der tiigliclien und nachtlichen Sonnenbiigen.

3) Die tagliche Excnrsion dcr Nadel ist die Summe zweier verschiedcnen Excursionen, deren erstere nur von dem Stundenwinkel abhiingt, wiihrend clic zweite durch die Declination der Sonne bcstiiiiint wird. Indeni diese beiden Oscillationen sich in verschiedcner Weise verbin- den, so rufen sic durch ihre Interferenz alle Erscheinun- gen der tiiglichcn und jahrlichen Variationen hervor.

Die Variationen der andern Horizontalkraft ergeben sich aus den Beobachtungen init deni zweifiidigen Blag- netorneter. Hierber gilt folgcndes Uesctz:

1) Das xweifiidigc Magnetometer ist einer stiindliclien Variation unterworfen, die durch cine cloppelte Periodc, cine tiigliche und cine halbtkgliche, bestimmt wird. Aber die Intensitgt der hrclbtiiglichen Periode hiingt von der geographischen Breite ab und ist am Aeqnator Null; die Phasen der Periode hiingen von dem Winkel ab, welchcn die Sonne mft dem magnetischen Meridian bildet.

Die Variationen der Verticalkraft stehen unter fol- gendem Gesetze :

5 ) Die Verticalkraft hat dieselben Perioden, als die vorige Kraft, aber complenientitr in Ben Stunden.

Aiis der Variation der Horizontal- nnd Verticalkrnft lcitet inan leicht die der Inclination ab, und inan hat fiir dieselbe folgendes Gegetz :

6) Die Phasen der Inclination sincl denen der Decli- nation analog, aber 3 Stunden frtiher, nnmlich comple- mcntih in der halhtiiglichen Periodc.

Aus diesen Gesetzen geht hcrvor, dass dic Phano- mene der tiiglichen und jahrlichen Variationen des Erd- magnetismus von der uninittelbaren Einwirlrung der Sonne ablinngig sind, welche so nuf die Erdc ausgeiibt wircl, wie wcnn dieser Stern sclbst ein starker Xagnet wnrc." Diese Folgcrung kann den'enigen niclit bcfrcmdcn, wel-

Planetensystem bildet, erwitgt, und dass dic magnctischen Eigenschaften eine Gnindkraft der Materie ausmachen, und nicht blow dem Eisen sukommen; dass vielmehr der

cher die wahrscheinliche 1' dentitiit der Xaterie, die das

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Magnetismus, welcher einzig von einem eigenthiimlichen Zu- stande des atherischen Fluidums, welches mir das elektrische nennen, abhiingt, sich in hemlich encrgischem Zustande auch in Korpern vorfinden kann, die nicht einmal eisen- haltig sind. Die gegenseitigen Besiehungen awischen einigen Phanomenen schcinen obige Folgernng zu ' bestii- tigen. Sab ine hat nainlich gefunden, dass gewisse Perio- den ausserordentlicher magnctischer Storungen mit den Perioden der grossten Menge von Sonnenflecken zusam- menfielen, welche letztere ein Zeichen grosserer Pertur- bationen der Atmosphiire dieses Sterns sind. Wenn man die Excursionen der Magnetmadel in jenen Epochen er- forscht, so findet man sie auch in Beziehung zu der Menge der Sonnenflecken stehend, und Secch i hat dies weitcr susdehnen konnen auf die von S a b i n e bei der Discussion der Beobachtungen von A r a g o und G a u s s bemerkten Perioden. (I\uovo Cirnento. Yisa 18.55. Jan. u. li;.bl..) H. B.

Ueber Einrichtung der Luftbiider. Es ist nacb W. h o p sehr vortheilhaft, die lrupfernen Luft-

bader, die man zum Trocknen der Substanzen bei bestimm- ten Teinperaturen anwendet, init einein dicht anschliessen- den Mantel von starker Pappe zu uingeben. Man lasst den- selben am besten vom Buchbinder anfertigen. Dieser Mantel erleichtert dns Herstellen einer constanten Tern- peratur selir, weil es die j e nach der bussernTemperatur verschiedene Ableitang der Warme verhiitet, und beding& zugleich eine Ersparniss an Rrennmaterial, besonders wenn man die Spirituslnmpe unter dem Luftbnde in ein abge- sprengtes Becherglas stellt, das man unten an einigen Stellen auegebrochen hat, damit die Luft von hier cin- treten kann. (Chem.-phaTm. Centrbl. 1855. No. 13.) B.

Anwendung des WasserstotTes und der Kohlensinre, urn bei Mineralwasser - Analysen den Schwefelwasser-

stoff zu bestimmen. B. R o g e r s und R. C. Rogers empfehlen, wenn es

dnrauf ankommt, den Schwefelwasserstoff in einem Mine- ralwasser zu bestimmcn, das Gas durch Schwefelwasser- stoff oder Kohlensaure auszutreiben. Enthalt ein Wrrsser freien Schwefelwssserstoff und ein Schwefelmetall, wie