2
566 Kurze wissensehaftliche Mitteilungen Klinisch e Wochenschri~t der bl~Bblauen Farbung der Tiers der ersten Gruppe. Histo- logisch steUten wir lest, dab da.s Evans-blue in die Tumorzellen eingedrm~gen war. SowohI das Cytoplasma als ~ueh Kern und l~ucleolen zeigten sine deutHehe Bl~uf~rbung, wobei die Nueleolen besonders farbreieh erschienen. Dagegen hatten sieh die Ze]len der untersuchten 0rgane nieht angef~.rbt. 3. Bei einer dritten Gruppe mit gleicher Versuehsanord- hung gaben wir der Evans-bhe-LSsung 150 7 Tris/~thylen- iminobenzoehinon (Trenimon) zu (pro Tier 30 7). Der ersten Versuchsgruppe gleiehend, fi~rbten sieh die Tumorzellen nicht. Auf Grund dieser Ergebnisse vermuten wit, da~ das Heparinoid die l~iembr~n der Tumorzellen so ver/~ndert, dub sch~dliehe Substanzen nicht mehr bloekiert werden kSnnen und in die Zelle eindringen. So wiirde eine zu diesen Ver- suehen paralldl durehgeffihrte erfolgreiche Behandlung tier- experimenteller Benzpyren-Sarkome mit der Kombination yon Trenimon mit einem Heparinoid ihre Erkl/~rung finden. Dabei ist zu bemerken, dab sowohl das Heparinoid wie aueh d~s Trenimon so niedrig dosiert werden kormten, dab der physiologisehe Bereieh nieht iibersehritten wurde, d.h. sine Seh/~diguug blutbfldender Zentren dutch das Cytost~ticum kom~ten wit, im Gegensatz zu einer reinen Trenimon-Beh~nd- lung, nieht feststeIien (I~Dss~o]~ 1962). Bei der Auswahl des Cytosta~ieums ]leBen wir uns yon den ktinischen Effahrun- gen L~K~s leiten (L~K~ 1959; L~K~ und F~vD~o]m 1960). l~aeh~otgende elektronenoptisehe Untersuchungen sollen die hier besehriebenen Befunde erweitern. Zusammen/assung. Eel Batten, die mit Evans-blue+ Heparinoid injizier~ wurden, dringt l~arbstoff in die Tumor- zellen ein, in die normalen Gewebszellen hingegen nicht (auBer denen des RHS). Evans-blue ohne Heparinoid dringt in Tumorzellen nieht ein, ebenso nicht Evans-blue mit Trenimon. Literatur. BIEmn~, R. : 2. Symposium. Stuttgart: Ferdinand Enke 1960. -- DOI~AGK,G. : Mtineh. reed. Wsehr. 1O0, 16 (1958).- L~DSB~G~, A.: Therupiewoehe 12, 11, 436 (1962); -- Klin. Wsehr. 40, 542 (1962);- Med. Welt (erseheint April 1963). -- L~, A.: 1. Ko]Ioquium fiber CTtost~tiea~. Stuttgart: ~erdinand Enke 1959. -- LI~KE, A., u. B. F~]~VD:~Nmm~F~: 3. Symposium. Stuttgart: Ferdinand Enke 1960. -- SC~Bn~T, 1%. : Dtseh. reed. Wsehr. 78, 551 (1948). -- So~oo, J, C.: Z. Biol. 98, 60 (1937). -- So~oG, J. C., tI. Wmz u. F. V~z~:a: Helv. reed. Acta 7, Suppl. 6, 44 (1940/41). Auswirkungen langIristig iettreieher Ern~ihrung auf das Plasma-Ch01esterin Von H. C~ZL~ und H. G~Z~L Aus der Klinisch-physiologischen Ab~eilung des Max-Planck-Instituts ffir ~rn/~hrungsphysiologie in Dortmund (Eingegangen am 13. Mgrz 1963) In der Diskussion um die Pathogenese der Atherosklerose spielt die HShe des Plasma~Cholesterins und ihre Abhangigkeit yon den N~hrungsfe~en immer noch sine grebe Rotle. Es wird dabei angenommen, Nahrungsfette mat hohem Gehalt an gesattigten Fettsauren bewirkten bei gewohr~eitsmi~Biger Zu~uhr sine bleibende Erh6hung des Plasma-Cholesterins und begiinstigten dadureh die Entwieldung atherosklerotiseher Prozesse. Die Riehtigkeit dieser Vorstellungen wird u. a. da- dureh in Frage gestellt, da~ die HSherstellung des Plasma- Chloresterinniveaus ans vergleichenden Untersuchungen ver- sehiedener Kollektive indirekt ersehlossen, niem~ls abet direkt nachgewiesenworden ist. Um die Frage beantworten zu kSnnen, wurden vier gesunde Manner im Alter yon 22--34 Jahren 80, 91~ 92 und 112 Tags bang extrem fettreieh ernahrt. Diese Kost wurde erganzt dureh sine zweite yon extremer Fettarmut und sine dritte, sine ,,Normalkost" von mittlerem Fettgehalt. Der Fe~tgehalt der d2ei Kostformen betrug 58--64%, 5% und 31--39% der Gesamtcalorien. Der Fettreichtum tier Kost mit hohem Fettgehalt wurde dutch Butter erzielt, weil hffolge des geringen Potyens~'uregehattes der Butter maximale eholesterin- steigernde V/irkungen zu erwa]~en waxen. Die Versuehe zeigten, d~B beim Ubergang yon 30--39 auf 5% Fettcalorieu (bei praktisch konst~ntem KSrpergewicht) d~s gesamte und ~reie Pl~sm~-Cholesterin in jedem Fail auf ein gleichbleibend tieferes Niveau (70--90% des Ausgangs- niveaus) absinkt. Beim ?J-bergang von 30--39 auf 58--64% Fettcalorien fehlt dagegen ein entspreehend gegensim~iges Ver- halten. Unter diesen Umsti%nden kann das bisherige Cholest~rin- niveau beibeh~Itenwerden (Abb. 1). ]:)as Cholesterin kann ~ber ~uch ~v~ sin hSheres Niveau ansteigen und d~nn trotz Bei- beh~Itung der hohen Fettzufut~ im Laufe einiger %Vochen und Merits wieder auf sein Ausgangsniveau zurfickgehen. Die Ste~gerung der Fettzufuhr auf fast das Doppelte be- wirkt also keineswegs regelmaBig sine bleibende Erh6hung des Ptasma-Cholesterins, obwohl gleichzeitig mit der gesamten Fettzufuhr der Polyensaureantefl der Fettsauren zugunsten der gesattigten Fettsauren abgenommen hat und dadureh sin zweiter, im Sinne einer CholesterinerhShungwirksamer, Faktor hinzugetreten ist. Bei eingehender Durehsieht der Versuchs-. protokolle anderer Autoren stellte sieh heraus, dab aueh sonstwo derartige voriibergshende Steigerungen des Bint- cholesterins nach erhShter Zufuhr polyensaurearmer Fette war beobaehtet, aber kaum beachtet worden sind. Die Abb. t These: Fettreiche, p61yensaurearme Ern~thrung bewirkt regeI- miifiig eine bleibende HSherstellung des Plasma-Cholesterins und dadureh eine starkere Atherosklerosegefiihrdung, ist in dieser allgemeinen Form also nicht haltbar. Die ausfiihrliche VerSffent]lchung der Untersuehungen soil im Journal of Atheroselerosis Research effolgen. Uber den Naehweis der 3-Methoxy-4-hydroxy-maudels~ure im Ham* Von E. Scm~ID und N. H~n~G Aus der lYledizinlschen Klinik der Universtt~t ]~rlangen-Niirnberg (Direktor: ProL Dr, ~. HENNING) (JEingegangen am 25. M~irz 1963) Seit den Untersuehungen yon An~s~o~G 1,2 bzw. Ax•L- ~OD 8 ist die 3-Methoxy-4-hydroxy-mandelstiure (MHMS) als wichtigstes Abbauprodukt der Kateeholamine Noradrenalin und Adrenalin bekannt. Die Bestimmung dieser Substanz im Ham ist daher in der DiagnosMk des Phtioehromoeytoms, aber auch zur Beurteilung des Funktionszustandes des sympathieo-adrenMen Systems yon grol~er Bedeutung. Zum Naehweis der MtIMS wurden zunachst die Phenol- sauren des Harns mitHilfe der P~pierchromatographieL 2,6~u.a. oder der Hoehspannungselekrophorese iv. STUDNITZ I3'Ia) ge- trennt nnd dureh Bespriihen nfit diazotiertem p-Nitrardlin gefarb~, wobei der MHMS-Azo-Komplex anseh]ieBend eluiert wurde. Beide Teehniken sind zeitraubend bzw. apparativ auf- wendig: Neuere chemisehe Bestimmungsmethoden beruhen auf der Umwandlung der MHMS zu Vanillin nach vorher- gehender Trennung der Phenolsauren-Fraktion (SANDL~ und Rc~v~ze 8, C~ovT u. Mitarb.% MIY~E u. iHitarb.~). Als Routinemethode gilt heute die yon CROVT entwiekelte Teehnik. EinJge in jiingster Zeit angegebene ,,Sehnelltests" (GITLOW u. 1Kitarb.5, WoIWOD und KNIaHT 1~, S~TO u. Mitarb. 9) sind als unspezffisch und anfallig gegen St5~mgen dureh Arzneimittel und Nahrungsbestandteile anzusehen. Eigene Untersuchungen n hatten ergeben, dab sieh Meta- boliten des Katecholamin- und Serotonin-Stoffweehsels mit Hills der eindimensionalenDfi~msehiehtehromatogr~phie(DC) ~rennen Iassen. Von diesen Versuchen ausgehend wurden nun semiquantit~tive.undquantitative Besthnmungsmethoden der ~IS und aaderer Metaboliten ausgearbeitet. I. Reagentie~ 1. Essigsaure/~thylester p.a., fiber basischem Al~O3 auf- bewahrt. 2. Natrium sulfurieum purissimum siccum. * Mit Unterstfitzung der Deutschen Forsehungsgemein- schaft.

Über den Nachweis der 3-Methoxy-4-hydroxy-mandelsäure im Harn

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566 Kurze wissensehaftliche Mitteilungen Klinisch e Wochenschri~t

der bl~Bblauen Farbung der Tiers der ersten Gruppe. Histo- logisch steUten wir lest, dab da.s Evans-blue in die Tumorzellen eingedrm~gen war. SowohI das Cytoplasma als ~ueh Kern und l~ucleolen zeigten sine deutHehe Bl~uf~rbung, wobei die Nueleolen besonders farbreieh erschienen. Dagegen hatten sieh die Ze]len der untersuchten 0rgane nieht angef~.rbt.

3. Bei einer dritten Gruppe mit gleicher Versuehsanord- hung gaben wir der Evans-bhe-LSsung 150 7 Tris/~thylen- iminobenzoehinon (Trenimon) zu (pro Tier 30 7). Der ersten Versuchsgruppe gleiehend, fi~rbten sieh die Tumorzellen nicht.

Auf Grund dieser Ergebnisse vermuten wit, da~ das Heparinoid die l~iembr~n der Tumorzellen so ver/~ndert, dub sch~dliehe Substanzen nicht mehr bloekiert werden kSnnen und in die Zelle eindringen. So wiirde eine zu diesen Ver- suehen paralldl durehgeffihrte erfolgreiche Behandlung tier- experimenteller Benzpyren-Sarkome mit der Kombination yon Trenimon mit einem Heparinoid ihre Erkl/~rung finden. Dabei ist zu bemerken, dab sowohl das Heparinoid wie aueh d~s Trenimon so niedrig dosiert werden kormten, dab der physiologisehe Bereieh nieht iibersehritten wurde, d.h. sine Seh/~diguug blutbfldender Zentren dutch das Cytost~ticum kom~ten wit, im Gegensatz zu einer reinen Trenimon-Beh~nd- lung, nieht feststeIien ( I ~ D s s ~ o ] ~ 1962). Bei der Auswahl des Cytosta~ieums ]leBen wir uns yon den ktinischen Effahrun- gen L~K~s leiten (L~K~ 1959; L~K~ und F ~ v D ~ o ] m 1960). l~aeh~otgende elektronenoptisehe Untersuchungen sollen die hier besehriebenen Befunde erweitern.

Zusammen/assung. Eel Batten, die mit Evans-blue+ Heparinoid injizier~ wurden, dringt l~arbstoff in die Tumor- zellen ein, in die normalen Gewebszellen hingegen nicht (auBer denen des RHS). Evans-blue ohne Heparinoid dringt in Tumorzellen nieht ein, ebenso nicht Evans-blue mit Trenimon.

Literatur. BIEmn~, R. : 2. Symposium. Stuttgart: Ferdinand Enke 1960. - - DOI~AGK, G. : Mtineh. reed. Wsehr. 1O0, 16 ( 1 9 5 8 ) . - L ~ D S B ~ G ~ , A.: Therupiewoehe 12, 11, 436 (1962); - - Klin. Wsehr. 40, 542 ( 1 9 6 2 ) ; - Med. Welt (erseheint April 1963). - - L ~ , A.: 1. Ko]Ioquium fiber CTtost~tiea~. Stuttgart: ~erdinand Enke 1959. - - LI~KE, A., u. B. F~]~VD:~Nmm~F~: 3. Symposium. Stuttgart: Ferdinand E n k e 1960. - - SC~Bn~T, 1%. : Dtseh. reed. Wsehr. 78, 551 (1948). - - So~oo, J, C.: Z. Biol. 98, 60 (1937). - - So~oG, J. C., tI. Wmz u. F. V~z~:a: Helv. reed. Acta 7, Suppl. 6, 44 (1940/41).

Auswirkungen langIristig iettreieher Ern~ihrung auf das Plasma-Ch01esterin

Von H. C ~ Z L ~ und H. G ~ Z ~ L

Aus der Klinisch-physiologischen Ab~eilung des Max-Planck-Inst i tuts ffir ~rn/~hrungsphysiologie in Dor tmund

(Eingegangen am 13. Mgrz 1963)

In der Diskussion um die Pathogenese der Atherosklerose spielt die HShe des Plasma~Cholesterins und ihre Abhangigkeit yon den N~hrungsfe~en immer noch sine grebe Rotle. Es wird dabei angenommen, Nahrungsfette mat hohem Gehalt an gesattigten Fettsauren bewirkten bei gewohr~eitsmi~Biger Zu~uhr sine bleibende Erh6hung des Plasma-Cholesterins und begiinstigten dadureh die Entwieldung atherosklerotiseher Prozesse. Die Riehtigkeit dieser Vorstellungen wird u. a. da- dureh in Frage gestellt, da~ die HSherstellung des Plasma- Chloresterinniveaus ans vergleichenden Untersuchungen ver- sehiedener Kollektive indirekt ersehlossen, niem~ls abet direkt nachgewiesen worden ist. Um die Frage beantworten zu kSnnen, wurden vier gesunde Manner im Alter yon 22--34 Jahren 80, 91~ 92 und 112 Tags bang extrem fettreieh ernahrt. Diese Kost wurde erganzt dureh sine zweite yon extremer Fettarmut und sine dritte, sine ,,Normalkost" von mittlerem Fettgehalt. Der Fe~tgehalt der d2ei Kostformen betrug 58--64%, 5% und 31--39% der Gesamtcalorien. Der Fettreichtum tier Kost mit hohem Fettgehalt wurde dutch Butter erzielt, weil hffolge des geringen Potyens~'uregehattes der Butter maximale eholesterin- steigernde V/irkungen zu erwa]~en waxen.

Die Versuehe zeigten, d~B beim Ubergang yon 30--39 auf 5% Fettcalorieu (bei praktisch konst~ntem KSrpergewicht) d~s gesamte und ~reie Pl~sm~-Cholesterin in jedem Fail auf ein gleichbleibend tieferes Niveau (70--90% des Ausgangs- niveaus) absinkt. Beim ?J-bergang von 30--39 auf 58--64% Fettcalorien fehlt dagegen ein entspreehend gegensim~iges Ver-

halten. Unter diesen Umsti%nden kann das bisherige Cholest~rin- niveau beibeh~Iten werden (Abb. 1). ]:)as Cholesterin kann ~ber ~uch ~v~ sin hSheres Niveau ansteigen und d~nn trotz Bei- beh~Itung der hohen Fettzufut~ im Laufe einiger %Vochen und Merits wieder auf sein Ausgangsniveau zurfickgehen. Die Ste~gerung der Fettzufuhr auf fast das Doppelte be- wirkt also keineswegs regelmaBig sine bleibende Erh6hung des Ptasma-Cholesterins, obwohl gleichzeitig mit der gesamten Fettzufuhr der Polyensaureantefl der Fettsauren zugunsten der gesattigten Fettsauren abgenommen hat und dadureh sin zweiter, im Sinne einer CholesterinerhShung wirksamer, Faktor hinzugetreten ist. Bei eingehender Durehsieht der Versuchs-. protokolle anderer Autoren stellte sieh heraus, dab aueh sonstwo derartige voriibergshende Steigerungen des Bint- cholesterins nach erhShter Zufuhr polyensaurearmer Fette war beobaehtet, aber kaum beachtet worden sind. Die

Abb. t

These: Fettreiche, p61yensaurearme Ern~thrung bewirkt regeI- miifiig eine bleibende HSherstellung des Plasma-Cholesterins und dadureh eine starkere Atherosklerosegefiihrdung, ist in dieser allgemeinen Form also nicht haltbar.

Die ausfiihrliche VerSffent]lchung der Untersuehungen soil im Journal of Atheroselerosis Research effolgen.

Uber den Naehweis der 3-Methoxy-4-hydroxy-maudels~ure im Ham*

Von E. Scm~ID und N. H ~ n ~ G

Aus der lYledizinlschen Klinik der Universtt~t ]~rlangen-Niirnberg (Direktor: ProL Dr, ~ . HENNING)

(JEingegangen am 25. M~irz 1963)

Seit den Untersuehungen yon An~s~o~G 1, 2 bzw. Ax•L- ~OD 8 ist die 3-Methoxy-4-hydroxy-mandelstiure (MHMS) als wichtigstes Abbauprodukt der Kateeholamine Noradrenalin und Adrenalin bekannt. Die Bestimmung dieser Substanz im Ham ist daher in der DiagnosMk des Phtioehromoeytoms, aber auch zur Beurteilung des Funktionszustandes des sympathieo-adrenMen Systems yon grol~er Bedeutung.

Zum Naehweis der MtIMS wurden zunachst die Phenol- sauren des Harns mitHilfe der P~pierchromatographieL 2, 6~u.a. oder der Hoehspannungselekrophorese iv. STUDNITZ I3'Ia) ge- trennt nnd dureh Bespriihen nfit diazotiertem p-Nitrardlin gefarb~, wobei der MHMS-Azo-Komplex anseh]ieBend eluiert wurde. Beide Teehniken sind zeitraubend bzw. apparativ auf- wendig: Neuere chemisehe Bestimmungsmethoden beruhen auf der Umwandlung der MHMS zu Vanillin nach vorher- gehender Trennung der Phenolsauren-Fraktion (SANDL~ und Rc~v~ze 8, C~ovT u. Mitarb.% MIY~E u. iHitarb.~). Als Routinemethode gilt heute die yon CROVT entwiekelte Teehnik. EinJge in jiingster Zeit angegebene ,,Sehnelltests" (GITLOW u. 1Kitarb. 5, WoIWOD und KNIaHT 1~, S~TO u. Mitarb. 9) sind als unspezffisch und anfallig gegen St5~mgen dureh Arzneimittel und Nahrungsbestandteile anzusehen.

Eigene Untersuchungen n hatten ergeben, dab sieh Meta- boliten des Katecholamin- und Serotonin-Stoffweehsels mit Hills der eindimensionalen Dfi~msehiehtehromatogr~phie(DC) ~rennen Iassen. Von diesen Versuchen ausgehend wurden nun semiquantit~tive.und quantitative Besthnmungsmethoden der ~ I S und aaderer Metaboliten ausgearbeitet.

I. Reagentie~ 1. Essigsaure/~thylester p.a., fiber basischem Al~O3 auf-

bewahrt. 2. Natrium sulfurieum purissimum siccum.

* Mit Unterstfitzung der Deutschen Forsehungsgemein- schaft.

;~g. 41, Heft n Neue -v- - ~-~z;a~;+~+en 567 1 . J m f i 1 9 6 3

3. Isopropanol p, a., zur Chromatographic. 4. Liquor ammonii caustici (25%ig), p.o. 5. KieselgeI G naeh STALL. 6. 2,6-Diehlorehinon-4-chlorimid, 0,1%ig in Xthaaol. 7. Salzs/~ure-Glykokoll-Puffer (Titrisol ®), p~ 1. 8. Diazotiertes p-~itranilin (5ml 0,1%ige LSsung yon

p-~itranilin, 20 rain bei 0 ° C mit 5 ml 0,2 %igor NaNO~-LSsung diazotieren, 5ml 0,5%ige Ammoninmsuliamat-LSsung zu- setzen).

9. 1 N NaOI-I. 10. 3 - Methoxy- 4- hydroxy- mandelsi~nre, StammlSsung

1 mg/ml. H . Methodik

A. Semiquantitative Bestimmung. 1. 10 bzw. 20 ml Ham (NaCl-ges~ttigt, auf pH 1 angesguert) werden dreimal mit dem doppelten Volumen Essigsgure~thylester (10 rain sehiitteln) eluier~.

2. Trocknen der vereinig~en Ester-Eluate mit Natr. sulfur. sloe., Einengen im Luftstrom bei 40°C zur Troekene, LSsen des Riickstandes in 1 ml Essigsaure~thylester.

3. 2--20 #1 des Extraktes und 0,2--2 #g MHMS-Standard werden auf die Startpunkte der naeh STAmY vorbereiteten DC-Platten aufgetrageu; aufste~gende Chromatographic. FlieB- mitteh Isopropanoh Essigsgure/~thylester: Ammoniak: Was- ser = 45: 30:17:8; Laufstreeke 10 cm; En~wicklungszeit der Chromatogramme etwa 90 rain.

4. Bespriihen der Chromatogramme mit Diehtorchinon- ehlorimid-Reagens. Absch~tzen der MHMS-Meagen an Hand der Standard-Konzentrationen; photographisehe Dokumen- ration.

B. Quantitative Bestimmung. 1. und 2., s. A. 3. Auftragen yon 10--15 × 10 #1Extrakt auf dem Mittel-

streifen der DC-Platte. Standard und Extrakt werden beider- seits zur Anfertigul~g yon Leitchromatogrammea aufgetragen. Laufstreeke 18 cm; Eatwicklungszeit etwa 4 Std.

4. Bespriihen der Leitchromatogramme mit Diohlorchinon- ch/or~dreagens unter Abdeeken des i~fittelstreifens. Ab- tragen der MHMS-enthaItenden Zone des Mittelstreifens sowie einer entsprechenden Menge als Leerwert.

5. In spitz-konisohen Zentrifugengl~sern werden die ab- gelssten Kieselgel-Mengen in 6 ml Satzsgure-Glykokoll-Puffer suspendier~ and mehrfaeh geschfittelt; Zentrifugieren bei 3500 r/min (15 min).

6. Abpipettieren von 5 ml des klaren ]~berstandes; mit 1 ml diazotier~em p-Nitranilin versetzen, 1 ml 1 N NaOH zu- ffigen, rait aq. bidest, auf 10 ml aufffi]len; gegen 1%eagentien- und Platten-Leerwert bei 510 m~ (Elko HI, Filter S 51 E) ab- lesen.

Ergebnisse

Der mi~tlere Bestlmmungsfehler betrug in 80 Versuehen bei der l~Iethode A (naoh quantitativen Kontrollen) ~ 20%, bei der TeehnikB (Doppelbestimmungen) ±5%. Von zu- gesetzter MHMS (2--20/~g/ml) wurden 60--86%, im iVfittel 73% wiedergewonnen; alle Bestimmungen wurden daher mit einem Zusatzversueh als irmerem Standard au, sgefiihr~. In ~bereinstimmung mit undo;ten Autoren wurden bei Gesunden und Hochdruckpatienten Tagegmengen yon 2--6 mg MHMS ira Ham nachgewiesen; bei Patienten mit renaler Hypertonie fanden wit teilweise Werte yon weniger als lmg/d. Bei 11Kran- ken mi~ operativ gesieherf~m Phi~oehromocytom* betrug die MHMS-Ausscheidung vor dem Eingriff 7---84 mg/d. Aueh bei Sportlern beobachteten wir nach dem Wettkampf vor~ber- gehend erhShte M/-IMS-Werte (bis 1,5mg/Std). Andere diagaostiseh wiehtige Phenols~uren, etwa die HomovaniHin- si~ure (Neuroblastome bei Kindern!) sowie die 5-Hydroxy- indoIessigsi~ure (Carcinoidsyadrom!, s. SC~mD u. Mitarb. x°) k6nnen mit der gleiehen Technik nachgewiesen werden. Die Ergebnisse werden an anderer Stelle ansffihrlich mitgeteflt.

Literatur. 1 AI~ST~OZeG, M.D., and A. 1KcMr~w: Fed. Prec. 16/146 (1957). - - ~ Aa~sT~o~G, M.D., A. MCM.mLAN and K. N. F. S ~ w : Bioehim. biophys. Acta ~5, 422 (1957). - - s AXEL~O~), J.: Science 126, 400 (1957). - - a CherT, 1%., J. J. PrsA~o and A. SJoE~ns~A: Amer. Heart J. 61, 375 (1961). - - ~ GITLOW, ST. E., L, O~NST~, M. 1VfENDLOW~TZ, S. KHASSlS and E. K~vK: Amer. J. Med. 28, 921 (1960).

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* Dr. ME~TON SANDLE~, Bernard Baron Memorial Re- search Ir~stitute, Queen Charlotte's Maternity Hospi.~al, London, mSchten wir an dieser Stelle fiir die freundHehe ~berlassmxg yon Harnproben yon sieben Phi~oehromoeytom-Kranken herz- lieh danken.

NEUE S P E Z I A L I T A T E N Die Angaben fiber Zusammense~zung usw. en~stammen Mitteflungen der Hersteller odor der FachIitera~ur. h~ur solehe Pr~parate wcrden hier aufgefiihrt, derea Deklaration - - ouch quantitativ - - ausreichend erscheint. Zusammengestellt yon

M. Y~ESE, Mfinehen, and W. SC~iiSSLE~, Berlin. Amoquine Houd6-Drag6es. 1 Drag6e enth~lt: 0,04 g Acid.

isOamyl-5-acetyl-5-barbiturie., 0,04 g Dihydrochinidin. hy-dro- ehlorie., 0,04 g Extr. Crataegi aquos, spiss, und 0,08 g Calcium carbonic. (Neurovegetative Dystonie). Itersteller: Lab. Houd6, Paris. Ver~rieb: Chemipharm, Saarbriicken 3, Hein- rich B6cking-StraBe 6--8.

Boldolaxine l)rag6es. 1 Drag6e eath~lt: Extr. Boldo 0,07 g, Extr. Betladonn. 0,00004g, Podophyllin. 0,002 g, p-Dihydroxydiphenylphthalid 0,075 g und Carrageen 0,01 g (Obstipation). Hersteller: Waldemar Weimer, Rastatt (Baden), LuisenstraBe 8.

Bronehosanol. 1 MeB15ffet zu 3 ml enbh~lt 300 mg Poly- ~thylengIykol-SorbitanIaurat, 3,6 mg 0I. Thymi, 3,6 mg 0I. Anisi und 3,6 mg 01. Foenieuli (Expeetorans). Eersteller: Saaol-Arzneimittel Dr. Schwarz GrebE, Monheim (1%hein- land).

Citraeelan Brausegraaulat: Betaineitra~ 10 g, Sorbit 30 g, Natrinmbiearbonat 18 g, Acid. citric. 12 g und Saeeharum 30 g (Hepatitis, Ikterus). Hersteller: 1%oussel Pharma GmbH, Koblenz, AdamstraBe 9.

Elero-Gal eomp. In einer Tablette: Benzils~uretropin- estermethylchIorid 0,2rag, el. Month. pip. 2rag, AethyI. p-aminobenz. 16 nag, Fol. Sennae 100 nag, ~erb. Absinth. 35 rag, Rhiz. Curcumae (Temoe-Lawak) 80 rag, 1%hiz. 1%hei 80 rag, Natr. bicarb. 140 mg und Natr. sulfuric. 150 mg (Cholagogum). Ifersteller: Elero-Arzneimittel, Berlin 62, 5~onumentenstraSe 33/34.

Fueidine Tabletten. 1 Tablette enth~It 250 nag Fusidin- s~ure aLs Natriumsalz (Infektionen dutch S¢~phylokokken.)

Fueidine Suspension flit Kinder. I ml Suspension enthiflt 4Omg Fusidins~ure als Diathanolaminsalz (entsprechend 35 mg Na-Salz der Fusidins~ure). ttersteller: LSwens Pharma, Diisseldorf.

Fulein Tabletten. 1 Tablette enth~It 250 rag Griseoful- t t p t vin = 7-Chief-4,6,2 -trimethoxy-6 -methyLgris-2 -on-3,4 -(]ion.

(Epidermophytien). Fulein S enth~It in einer Tablette 125 mg Griseofulvin

,,Fine Particle". Hersteller: Rhein-Chemie GmbH, Heidel- berg, Postfaeh 1428.

Hormoproet Salbe. Testosteronpropionat 5 rag, Desoxy- eortieosteronacetat 1 rag, Dihydroxydi~thylstilben 5 rag, Methyltestoster0n 5 rag, Extr. Hippocastani 0,15 g, p-Amino- benzoes~ure~thylester 0,258 g, Thrombin 0,5 g, Bismut. subgaI1. 0,517 g, Lecithin 0,723g, Zinc. oxydat. 1,033g, Bismut. subnitr. 1,033 g und Salbengrundlage act 10 g (H~mor- rhoiden, Analfissuren, Proktitis).

Hormoproet Suppositorien. 1 Z~pfchen enth~tt: Desoxy- cortieosteronaeetat 0,0025 nag, Dihydroxydi~thylstflbea 0,0125 nag, Testosteronpropioaat 0,0125 nag, Methyltestosteron 0,0125 mg, Extr. ~ippocast. 37,5 mg, p-Aminobenzoes~ure- ~thylester 62,5 rag, Lecithin 75 nag, Thrombin 0,125 g, Bism. subg. 0,125g, Bismut. subnitr. 0,25g, Zinc. oxyd. 0,25g, Mass. Supp. q. s. Hersteller: C. H. Buer, Chem.-pharm. Fabrik, K5tn-Braunsfeld.