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52 Re y n o 8 o : A e t h erb il d nu g. Zuckers, wiihrend im Anfange keine anderen Produkte be- merkbar sind, ds geringe Mengen Ameisensaure und Koh- lensaure, welche beids im vorliegenden Falle als Produkte der Oxalsaure, und nicht des Zuckers zu betrachten sind. In seinen Eigenschaften steht dieser Humuskorper am nachsten dem durch Einwirkung starker Mineralsauren auf Zucker erhaltenen Humin M u 1 d e r' 8. Berechnet man die von diesem Chemiker mitgetheilte Formel C,oH,50,5 nach den jetzt gehrauchlichen Aequivalenten und zu 24 Aeq. C, denn bietet sein Humin ebenfalls ein Kohlenhydrat, dessen procentische Zusammensetzung aber von derjenigen des von mir gefundenen Korpers bedeutend abweicht ; die letzterwahnte Formel verlangt: 64 p. C. C, 4 1) & 32 ,, 0. C24H909, Ich weiss diese Abweichung nicht zu erklaren. Aus dem Mitgetheilten lasst sich folgern, dass bei gegenseitiger Einwirkung von Zucker und Oxalsaure beide cine Zersetzung, obgleich eine sehr verschiedene, erleiden, die erstere eine Spaltung in Humin und Wosser, die zweite in Kohlensaure und Arneisensaure, und dass die Zersetzung des Zuckers die der Oxalsaure bei weitem iibertrim. IX. Ueber die Aetherbildung. Von Blvara Beynoso. (Compt. rend. 1. XLII. 1856. (No. 15.) pap. 686 und (No. 22.) pag. 1070.) Wiikung des Qwcksilb~~~ds ouf Joddthyl. 1) Wenn tnan Quecksilberoyyd und Jodithyl zusammen in eine Riihre einschmilzt und diese wlhrend 4 Stunden

Ueber die Aetherbildung

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52 Re y n o 8 o : A e t h erb il d nu g.

Zuckers, wiihrend im Anfange keine anderen Produkte be- merkbar sind, d s geringe Mengen Ameisensaure und Koh- lensaure, welche beids im vorliegenden Falle als Produkte der Oxalsaure, und nicht des Zuckers zu betrachten sind.

In seinen Eigenschaften steht dieser Humuskorper am nachsten dem durch Einwirkung starker Mineralsauren auf Zucker erhaltenen Humin M u 1 d e r ' 8. Berechnet man die von diesem Chemiker mitgetheilte Formel C,oH,50,5 nach den jetzt gehrauchlichen Aequivalenten und zu 24 Aeq. C, denn bietet sein Humin ebenfalls ein Kohlenhydrat,

dessen procentische Zusammensetzung aber von derjenigen des von mir gefundenen Korpers bedeutend abweicht ; die letzterwahnte Formel verlangt:

64 p. C. C, 4 1) & 32 ,, 0.

C24H909,

Ich weiss diese Abweichung nicht zu erklaren. Aus dem Mitgetheilten lasst sich folgern, dass bei

gegenseitiger Einwirkung von Zucker und Oxalsaure beide cine Zersetzung, obgleich eine sehr verschiedene, erleiden, die erstere eine Spaltung in Humin und Wosser, die zweite in Kohlensaure und Arneisensaure, und dass die Zersetzung des Zuckers die der Oxalsaure bei weitem iibertrim.

IX. Ueber die Aetherbildung.

Von Blvara Beynoso.

(Compt. rend. 1. XLII. 1856. (No. 15.) pap. 686 und (No. 22.) pag. 1070.)

Wiikung des Q w c k s i l b ~ ~ ~ d s ouf Joddthyl. 1) Wenn tnan Quecksilberoyyd und Jodithyl zusammen

in eine Riihre einschmilzt und diese wlhrend 4 Stunden

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bis 260° erhitzt, so tritt eine sehr energische Reaction ein. Man bemerkt, wie sich die Masse an den Wanden der R o b e unter SchwPnung zersetzt und sich in einer sehr beweglichen Flussigkeit Kugeln vou metallischem Queck- silber ausscheiden. Beim Oeffnen der Rohre findet nnter Explosion eine ungeheure Fasentwicklung statt. Aus diesem Grunde war es mir auch unm6glich, den Vorgang bei dieser Reaction festzustellen, ich habe nur gefunden, dass ein Theil des Jods frei geworden war.

2) Wird Quecksilberoxyd mit Jodathyl, in einer Rohre, eingeschmolzen, 6 Stunden hindurch auf looo erhitzt, so geht das Quecksilber in Jodur fiber und beim Oeffnen der Rohre findet man, dass sich gebildet hat 1) eine kleine Menge olbildendes Gas, 2) Aether, 3) eine Spur Essigather, 4) ein Ueberschusa an unzersetztem Jodiithyl und 5 ) dass ein wenig Quecksilberjodur in dem Aether gelost ist.

3) Ich setzte wahrend 17 Monaten eine Rohre, welche Jodathyl und Quecksilberoxyd enthielt , in einem Fenster den Sonnenstrahlen aus. Schon nach einigen Tagen zeigte sich eine Reaction durch die Bildung von Quecksilbejodiir. Dieses vermehrte sich taglich und setzte sich nn den Wanden der Rohre in schonen Krystallen ab. Beim Oeffnen der Rohre entwickelte si'ch eine grosse Menge Gas und es fand sich, dass die Flussigkeit aus einer bedeutenden Menge Essigiither und sehr wenig Aether bestand. Es ist gewiss, dam die Entstehung des Essig- ather eine secundiire ist uod dws ass Quecksilberoxyd zu An fang des Versuches daa Jodathyl in gewohnlichen Aether verwandelt. Der Essigather entsteht durch eine Orydation des gewohnlichen Aethers auf Kosten des Ssuerstoffs vom Quecksiiberoxyde. Die geringe Menge des Sauerstoffs in der eingeschlossenen Lufi ist hierbei nicht in Betracht zu ziehen. Dabei muss ein niedrigeres Oxyd oder metalli- sches Quecksilber entstehen , wahrscheinlich wird Queck- silber frei, welches auf das noch unzersetzte Jodathyl reagirt, wobei, wie F r a n k l a n d gezeigt hst, sich Jod- quecksilber und ein Gasgemisch aus Aethyl, Aethylhydriir und Blbildendem Gas bildet.

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Fugt man dieser Entstehungsweise des Aethers noch die durch die Wirkung des Wassers ( F r a n k l n n d ) und des Silberoxyds ( W u r t z) hinzu, so darf man hoffen, dass die Bildung such rnit andern Oxyden gelingen werde.

Es ist wahrscheinlich, dass andere Oxyde auf gleiche Weise auf das Chlor- und Bromathyl wirken.

Wirkmg der schtoefelsaiiren S a k e aiif Alkohol. Ich brachte in einer Glasrohre Alkohol mit den schwefelsauren Ver- bindungen von Magnesia, Mangan, Eisen , Kobalt, Nickel, Cadmium, Ziuk und Kupfer zusammen. Die zugeschmol- zene Rohre wurde in einem Flintenlauf im Oelbade auf 240° erhitzt. Alle diese Verbindungen Htherificirten den Alkohol, wahrend nur die Nickel- und die Kupferverbin- dung sich zersetzte. Das schwefelsaure Nickeloxyd wurde in ein basisches Salz verwnndelt , die Kupferverbindung theilweise zu Metall reducirt. Nur in dem Falle der An- wendung von Kupfervitriol bemerkte man beim Oeffnen der Rohre eine bedeutende Gasentwicklung. Die unzer- setzten Sulphate haben nach dem Versuche noch d l e ihre chemischen Eigenschaften , sie losen sich vollkommen in Wasser. Zu diesen Versuchen wurden die krystallisirten Verbindungen genommen. Sie verlieren durch vereinigte Wirkung der Warme und des Alkohols ihr Krystallmasser und bleiben in diesem wasserfreien Zustande lange ungelost in Wasser.

Jo(1ib-e w i d Brmiire. Jod- und Bromcadmium giebt beim Erhitzen mit Alkohol auf 240° Aether. Es zersetzt sich dabei nicht, such entwickelt sich beim Oeffnen der Rohre kein Gas. Bromquecksilbcr wurde rnit Alkohol auf 240° erhitzt, es schwarzte sich die PvIasse stark, beim Oeffnen der Rohre entwickelte sich sehr vie1 Gas, der Alkohol war atherificirt und das Bromur zersetzt.

Chlmlre und chlwwassersto ffsaiire Salze. Die Chlorure von Kobalt, Cadmium und Mangan geben beim Erhitzen rnit Alkohol auf S O o Aether, verandern sich dabei nicht und geben keine Gasentwicklung. Das Manganchlorur bildet die grosste Menge Aether. Nickelchloriir verwan- delt sich beim Erhitzen rnit Alkohol auf S o o in unlosliches Subchlorur, wahrend sich Aether bildet und eine geringe

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Gasentwicklung stattfindet. Zinnchloriir wurde rnit Alkohol auf 240° erhitzt, der fliissige Inhalt der Rohre trennte sich nach dem Versuche in 2 gut abgegrenzte Schichten; die obere war klar, die untere milchigt. Beim Oeffnen der Rohre entwickelte sich Gas und es fand sich eine grosse Quantitat Aether.

EisenchZmlr giebt bei 240° mit Alkohol eine sehr scharfe Wirkung. Die Flussigkeit in der Rijhre theilt sich in zwei deutliche Schichten, wovon die obere, sehr bedeutende, aus reinem Aether besteht. Beim Oeffnen der RBhre entwickelte sich nur wenig Gas.

Kup/erchloriir atherificirt bei 240° ebenfalls den Alkohol. Quecksilberchlm'd zersetzt sich beim Erhitzen mit Al-

kohol auf 240° oder 20O0, die Masse schwarzt sich stark, man beobachtet starke Gasentwicklung und die Bildung von Aether.

Chlmasserstoffsaures Morphin oder Cinchonm schwfnen sich beim Erhitzen mit Alkohol auf 2W0. Es entwickelt sich beim Oeffnen der Rohre kein Gas und die Flussig- keit enthalt nur Spuren von Aether. Der atherische Geruch ist bei dem Cinchonin hervortretender, als bei dem Morphin.

Wirkung der Chlorlaasserstoffsaure auf Alkohol. Wird wassrige Chlorwasserstoffsaure mit uberschussigem Alkohol gemengt und das Gemenge in einer zugeschmolzenen Rohre auf 240, 200, 180, 160°, j a selbst nur auf loOo er- hitzt, so erhalt man bei diesen Temperaturen immer Aether, gemischt mit Chlorwasserstoff-Aether.

Wt+kung des Bromwasserstoff- und Jodwassersto ffdthers auf Alkohol. Diese Aether in geringen Mengen zu einem grossen Ueberschuss von Alkohol gesetzt, atherificiren letzteren vollstandig, ohne dass alles Brom- oder Jodathgl verschwindet.

Ein Theil zersetzt sich, der andere Theil findet sich unverandert wieder. Die Mengen des erhaltenen Aethers sind sehr betrachtlich.

Sclrwefclsaure Thonerde. Reine krystallisirte schwefel- saure Thorierde wurde in einem zugeschmolzenen Rohre mit Alkohol wahrend 8 Stunden auf 200O erhitzt. Der Alkohol

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war vollstandig atherificirt, dabei war die schwefelsaure Thonerde bis auf eine kleine Menge, welche in basisch- schwefelsaure Thonerde ubergegangen war, in schonen Krystrllen unverlndert zuruckgeblieben.

Alaune. Kali-, Ammoniak- , Eisen- und Chrom-Alaun atherificiren den Alkohol bei 2ooo vollstiindig.

Schwefeluawes Urunoxyd. Wird dasselbe bis 240° mit Alkohol erhitzt, so bildet es eine bedeutende Menge Aether, ohne eine Zersetzung zu erleiden.

Schwefelsaiires Eismozyd. Auch dieses verwandelt den Alkohol bei 240° in Aether, zersetzt sich jedoch dabei und giebt eine grosse Menge Gase.

Aethenpcation diirch mit lvasser verdiliinte Schwefelsdure. Wasser, welches mit 10, 5 oder 3lIz p. C. Schwefelsaure versetzt ist, bildet aus Alkohol bei 200' eine mehr oder weniger betrachtliche Menge Aether. 'Enthalt das Wasser n w 2 und 1 p. C. Saure, so giebt es hei 200° eine be- deutende Menge Aether.

X. N o t i z e n .

1) Ueber die kuirstliche Darstellung des Horndbers auf nassem Wege iind iiber verschiedme Epigenien durck Reduction von

iiatiirlichen 0xyile.u und IlIetiillsaben.

In Anschluss an die fiiiher mitgetheilten Arbeiten uber die Bildung verschiedener Mineralien auf nassem Wege*) giebt F. K u h l m a n n ( C m p t . rend. t. XLH, 1855. (No. 8.) pug. 374) weitere Mittheilungen uher die kunstliche Darstellung krystallisirter Verbindungen und beschreibt znnachst .die des Silberhornerzes. Zu dessen Darstellung fiillt man einen Ballon vollstandig mit Losung von salpe-

*) Dies. Journ. LXVIZ, p. 193.