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32 Stelling: Ueber die Bestimmlmg der Chlors~ure. Bemerkenswerth ist, dass man vor Beginn der Titrirung die ~'or- geschlagene 1/lO-NOnn~l-Phosphorsal.z-L5sung, welehe mit Wasser auf etwa 100 CC. verd(innt and mit Essigs~ure schwach saner gemaeht wird, zu priffen hat, ob drei Tropfen derselben, in besebriebener Weise mit BrasilinlSsung behandelt, die blauviolette F~rbung geben; w:~re diess der Fall, dann muss die L6sung starker angesauert werden. In der Regel genfigen for 10 CC. ~/~o-PhosphorsalzlSsung,. welehe durcb destillirtes Wasser auf 100 CC. verd~nnt sind, 10 Tropfen concentrirte Essigs~ure. Da die phosphorsaure Thonerde in stark essigsaurer L6sung auch nieht ganz unlSslieh ist~ so versetze man saure Thonerde-L~sungen so tange mit Ammon~ bis ein sieh nur langsam 15sender ~iederschlag entsteht, ehe man dieselben mit essigsaurem Natron iibers~ittigt. Die nach dieser Modification ausgef~hrten Thonerde-Bestimmungen g~ben im Mittel einen Fehler yon 0,10 Proc., w~hrend der Dureh- schnittsfehler bei den fr~iheren Bestimmungen 0220 Proc. erreichte. Um grosse Genauigkeit zu erzielen, ist die Flassigkeit nach dem Titriren zu messen, und far je 100 CC. 0~5 Mgrm. &l.20s al~znziehen, weil diese Thonerdemenge zar Hervorrufung der Reaction mit Brasilin- 15sung erforderlich ist. Ueber die Bestimmung der Chlors~ure. Briefliche Mittheilung yon C. Stelling. Wean Chlors~ur~ in alkalischer-LSsung mit frisch gefiilttem Eisen- oxydul erhitzt wird, so wird sie nach folgender Gleichung zersetzt: KaO, CIO~ KaC1 12 FeO J6 Fe203 Bei Bestimmungen der Chlorsiiure sucht man also dieselbe an Kali oder Natron zu binden, setzt eine hinreiehende Menge reinen schwefelsauren Eisenoxyduls hinzu, abers~tttigt stark mit chlorfreiem Kali und erhitzt zum Kochen. Die Reaction tritt sofort eia, man filtrirt und bestimmt in dem Filtrat nach dem Ans~uern mit SalpSter- sSure d~s Chlor auf gewohnte Weise. Bei Gegenwart yon Sa!peLer-

Ueber die Bestimmung der Chlorsäure

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32 Stelling: Ueber die Bestimmlmg der Chlors~ure.

Bemerkenswerth ist, dass man vor Beginn der Titrirung die ~'or- geschlagene 1/lO-NOnn~l-Phosphorsal.z-L5sung, welehe mit Wasser auf etwa 100 CC. verd(innt and mit Essigs~ure schwach saner gemaeht wird, zu priffen hat, ob drei Tropfen derselben, in besebriebener Weise mit BrasilinlSsung behandelt, die blauviolette F~rbung geben; w:~re diess der Fall, dann muss die L6sung starker angesauert werden. In der Regel genfigen for 10 CC. ~/~o-PhosphorsalzlSsung,. welehe durcb destillirtes Wasser auf 100 CC. verd~nnt sind, 10 Tropfen concentrirte Essigs~ure.

Da die phosphorsaure Thonerde in stark essigsaurer L6sung auch nieht ganz unlSslieh ist~ so versetze man saure Thonerde-L~sungen so tange mit Ammon~ bis ein sieh nur langsam 15sender ~iederschlag entsteht, ehe man dieselben mit essigsaurem Natron iibers~ittigt.

Die nach dieser Modification ausgef~hrten Thonerde-Bestimmungen g~ben im Mittel einen Fehler yon 0,10 Proc., w~hrend der Dureh- schnittsfehler bei den fr~iheren Bestimmungen 0220 Proc. erreichte.

Um grosse Genauigkeit zu erzielen, ist die Flassigkeit nach dem Titriren zu messen, und far je 100 CC. 0~5 Mgrm. &l.20s al~znziehen, weil diese Thonerdemenge zar Hervorrufung der Reaction mit Brasilin- 15sung erforderlich ist.

Ueber die Best immung der Chlors~ure.

Briefliche Mittheilung y o n

C. Stelling.

Wean Chlors~ur~ in alkalischer-LSsung mit frisch gefiilttem Eisen- oxydul erhitzt wird, so wird sie nach folgender Gleichung zersetzt:

KaO, CIO~ KaC1 12 FeO J6 Fe203

Bei Bestimmungen der Chlorsiiure sucht man also dieselbe an Kali oder Natron zu binden, setzt eine hinreiehende Menge reinen schwefelsauren Eisenoxyduls hinzu, abers~tttigt stark mit chlorfreiem Kali und erhitzt zum Kochen. Die Reaction tritt sofort eia, man filtrirt und bestimmt in dem Filtrat nach dem Ans~uern mit SalpSter- sSure d~s Chlor auf gewohnte Weise. Bei Gegenwart yon Sa!peLer-

Neubauer: Ueber die qllant. Be~t. des Sarkins- etc. im hl;uskelfleisch. 33'

s~iure hat mir diese Methede immer bessere Resultate gegeben, wie diejenige, die auf der Reduction der Chlors~ture" dureh Zink in saurer LSsung beruht. Salpeters~ure, auf dieselbe Weise behandelt, oxydirt alas Eisenoxydul ebenfalls, abet bei weitem nieht so energisch wie: Chlorsiiure.

Aueh zur Bestimmung des gesammten Chlorgehaltes in unter- chlorigsauren Salzen ist diese Methode leicht anwendbar.

Mittheilunge n aus dem chemischen Laboratorium des Prof. Dr. R. Fresenins zu Wiesbaden.

Ueber die quantitative Bestimmung des Sarkins und Xanthins im Muskelfleisch.

Yon

C. Neubauer .

Im zweiten Bande dieser Zeitsehrift pag. 22 habe ich eine Methode beschrieben, nach weleher sich der Kreatingehalt des Muskelfleisches leicht ,und sieher bestimmen l~sst; weitere Versuche haben mir gezeigt,

"dass sich mit diesem Verfahren auch eine recht genaue Bestimmung des in der h{uskelmasse hie fehlenden Sarkins und wahrscheinlich aueh des Xanthins verbinden Hisst. Zu diesem Zwecke sind die yon Strecker*) beschriebenen Verbindungen der genannten K6rper mit Silberoxyd und salpetersaurem Silberoxyd, wie aueh schon S t r e e k e r angibt, vortreff- lich geeignet. Eine ammoniakalisehe LSsung yon Sarkin gibt bekannt- lieh mit einer gleiehfalls ammoniakalischen Losung von salpetersaurem Silberoxyd einen amorphen, farblosen, in Wasser und Ammon unl6s- lichen Niederschlag, der auf dem Filter wie Thonerdehydrat aussieht und der Formel CloH~N~O2-q- 2 AgO entspricht. Einen ~huliehen Nieder- schlag yon der Formel CIoH~N~O4q-2 AgO gibt das Xanthin unter denselben Verh~ltnissen.

*) Annal. d. Chem. u. Pharm. Bd. 108~ p. 134. t~J:esenius, Zeitschrift. V. Jahrgang. 3