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24. JUNI 1924 KL[NISCHE WOCHENSCHRIFT. 3. JAHRGANG. Nr. 26 1175 suchsperson, bei der sich dieser ktirzeste "vVert Iand, ergab, dab die Lgnge der yon der Erregung zentripetal und zentri- ffugal zu durchlaufenden Nervenstrecke mit etwa 16o cm anzusetzen ist. Nehmen wir ftir die Leitungsgeschwindigkeit im Nerven in Llbereinstimmung mit SCt~s und HOFF- MA>-N**) als mittleren Wert 60 m in der Sekunde an, so kgme ftir die Nervenstrecke yon 16o cm eine Zeit Yon 26, 7 a in Betracht. Rechnen wit ferner ftir die Muskellatenz mit HOFFMANN etwa 2 a und ftir die zentrale lJbertragungszeit I o, so sehen wir, dab der beobachtete V~Tert von 33 o sicher auf einen aubGortiealen (vermutlich spinalen) Sitz der Reflex- fibertragungsstelle binweist. Sonach ist die seinerzeit yon mir wegen des Verhaltens des Retlexes unter bestimmten pathotogischen Verh~iltnissen angenommene M6glichkeit einer corticalen Obertragungsstelle ftir den Reflex abzulehnen. Die klinische Erfahrung lehrt, dab .bei organisch verursachter Hemiplegie der Grundgelenkrefiex nicht ausl6sbar ist. Bei irreparabler L~ihmung der Erfolgsmuskulatur fehlt er nach den bisherigen Erfahrun~en dauernd. Er zeigt also eine sehr viel gr6Bere Abhgngigkeit vonder motorischen Hirnrin?te als die Sehnenreflexe (Eigenreilexe HOFFMANNS), die, wenn sie bei Hemiplegie auch eine Zeit hindurch fehlen k6nnen, doch in der Regel sehr bald wiederzukehren pflegen. (An, der Psyehiatriseh-neurologisehen Klinis und gem Physiologisehen Institut der Universit~it Innsbruck.) ZUR FRAGE DER BLOCKADE DES RETICULO- ENDOTHELIALEN APPARATES. Von S. KATSUNUMA. Seit einigen Jahren haben wit mit OKADA und SuMI tiber die Untersuchungen zur Frage der Uberschrift mehrfach berichtet. Unter anderm brachte die Untersuchung tiber die ]okale Immunit~it zu dieser Frage ein interessantes Ergebnis. Subcutane Vorinjektion eines Antigens (Staphylokokken, weil3e oder rote Blutk6rperchen eines Vogels)' in die rechts- seitige Bauchdecke eines Kaninchens. Die IKontrollinjektion ftihrt man gleichzeitig in die linke Seite desselben Kanin- chens aus. Nach ein oder zwei \Yochen injiziert man wieder in beide Bauchdecken des Kaninchens dasselbe Antigen. Nach mehreren Stunden t6te~ man das Tier und ver- gleicht unter dem Mikroskop entweder durch Strich- oder Schnittpr~iparar die phagocymtische T/itigkeit der Reticulo- endothelien in beiden Bauchdecken. In der rechren vorbehandelten Seite konstatiert man energische Phagocytose, w~ihrend solche Befunde in der Kon- trolle kaum nachzuweisen sind. Die Intensitit der h~molytisehen T~tigkeit und der H~imo- agglutiningehalt im Transsudat in beiden Bauchdecken zeigen eine merkwfirdige Differenz gegeneinander. Diese Erschei- nungen sind jedoch bei vorangeganger~er starker Blockade der lokalen Reticulo-endothelien durch die Tuschinjektion stark reduziert, dagegen bei mittelmXl3iger oder geringer Darreiehung der Tusch- oder der kolloidalen-Substanzen auifallig gesteigert. Daraus k6nnte man SchlieBen, dal3 die Blockierungdes reticulo-endothelialen Apparates ,,lokal" m6gltch ist, und diese sogar eine gesteigerte Immunk6rperbildung bei Kaninchen ausl6sen k6nnte, wenn die Blockierung nicht hinreichend wgre. Eine Ausschaltung tier reticuto-endothelialen Funktion k6nnte vielleicht eine funktiorretle S~ittigung nur in einem Tell des Systems ermfglich~n, :' ~ber die Blockierung des ganzen Zellsystems ist nicht durchitihrbar, da die Iunktionelle Kompensation desselben leicht vonstatten geht, zumal die Darreichung der Tusch- oder k011oidaler L6sungen mittelst intraven6ser Injektion im ganzen Zellsystem immer unm6g- Iich ist, wie aus den .histologischen Untersuchungen zu er- sehen ist. (A~s der U~iveri~tdtsklinik zu Nagoya, Japan.) UBER DIE BLUTDRUCKREAKTION BEI DER ESSEN- TIELLEN HYPERTONIE NACH INTRAVENOSER ADRE- NALININJEKTION UND DIE BEEINFLUSSUNG DER REAKTION DURCH ATROPIN- KALK- MEDIKATION. Von ]~SKIL KYLIN, Eksj6. Nach einer subcutanen Injektion yon I mg Adrenalin erhilt man bei der essentiellen Hypertonie eine Senkung des Blutdruckes im Gegensatz zu normalen Verhiltnissen. Bei Hypertonie infolge Glomerulonephritis wird eine normal, oder tibernormal, steigende Kurve erzeug L ~reil SOMZGI und HETENYI gefunden haben, dab nach intraven6ser Appli- kation des Adrenalins bei allen Zuat,~nden von Hypertonie eine tibernormal steigende Reaktion konstant erzeugt wird, babe ich die Blutdruckreaktion nach intraven6ser Injektion yon o,oo 5 oder o,oi mg Adrenalin bei einer Anzahl Hyper- tonici vom essentiellen Typus untersucht. Der Blutdruck ist jede halbe Minute nach der Adrenalininjektion bestimmt worden. Es hat sich erwiesen, dab bet der essentiellen Hyper. tonie eine beinahe konstante Blutdrucksenkung erzeuqt wird. Die Senkung variiert zwischen 5--3 ~ mm Hg. Die ganze Reaktion verliuft in einem Zeitraum yon einigen (3 51 Minuten. Indem man wihrend einiger Zeit diese essentielten Hyper- toniepatienten mit Calcium und Atropin behandeit, indert sich der Charakter der Reaktion dahin, dab man nach dieser intraven6sen Adrenalininjektion anstatt einer Senkung des Blutdrucks eine Steigerung desselben erh~lt. Ausfiihrlicherer Bericht wird an anderer Stelle erteilt. KASUISTISCHE RADIALISLAHMUNG DURCH SUBCUTANE ARSENEINSPRITZUNG. Von Dr. ERWlN STRAUS. Nervenarzt, Charlottenburg. Assistent der Potiklinik fiir Nervenkranke yon Professor R. CASSIRER und Dr. R. HIRSCHFELD, Berlin. Durch subcutane Injektionen verursachte periphere L~hmungen sind schon seit den 8oer Jahren des vergangenen Jahrhunderts bekannt. Als schfidliehe Substanz kam im Anfang zumeist der ~-ther in Betracht, der damals bef Kollapszustinden noch hXufiger angewandt wurde. 1888 verffigte LEYDEN abet bereits fiber eine Kasuistik. in der neben dem ~-ther das Chloroform der Alkohol, Ammoniak. Bleiessig eine Rotle spielten. Schon vorher hatte JAKOBY bei der Behandhng emer Neuralgic mit Osmiumsaure- einspritzungen eine Radialisl~hmung sich entwickeln sehen. Die Reihe der schidlichen Substanzen ist spiter anger um das Queck- ~) Berl. Min. Wochenschr. ~8. 380. 1921. ~) Untersuchungen tiber die Eigenreflexe mensehlicher Muskeln, Berlin 1922 , S. 45If. MITTEILUNGEN. silber und den Campher besonders um das Salvarsan vermehrt worden (GOLDBERG. C-ASSUL KRAUS Und BONHOEFFER). Der gesch~tdigte Nerv war bei der Mehrzahl der FXlle der Radialis, nachdem meist in der N~he der Umschlagstelle injiziert worden war: seltener waren der Medianus und Ischiadicus bzw. Peronaeus betroffen. DaB auch die Anwendung der bei den Arsenkuren iiblichen Pfiiparate fihnliche weitgehende S.ch~digungen bewirken kann. scheint bisher nicht beobachtet zu sein. 13ei der augerordent- lichen Beliebtheit, der sich die subcutanen Injektionen des Arsens erfreuen, ist es daher wohl berechtigt, eine hierhergeh6rige Beob- achtung zu ver6ffentlichen. Dr. G. B., 37 Jahre, friiher nie ernstlich krank, hatte im April 1923 elne fieberhafte Erkrankung yon grippeartigem Charakter durchgemacht Die Rekonvaleszenz verlief etwas schleppend, er fflhlte sich 1Angere Zeit mfide und wenig leistungsfihig. Der behandelnde Arzt riet ihm daher zu einer Arsenkur. Sie wurde mit den Silbeschen Pr~iparaten in steigenden Dosen ausgeffihrt. Die Pr~parate enthalten Natr. arsemcos bzw. Acid arsenicos in steigenden und fallenden Dosen mit einem Novocainzusatz yon o.oi. Die ersten 3 Injektionen wurden ohne Beschwerden vertragen.

Über die Blutdruckreaktion bei der Essentiellen Hypertonie nach Intravenöser Adrenalininjektion und die Beeinflussung der Reaktion Durch Atropin-Kalk-Medikation

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24. JUNI 1924 K L [ N I S C H E W O C H E N S C H R I F T . 3. J A H R G A N G . Nr . 26 1 1 7 5

suchspe r son , bei de r s ich dieser k t i rzes te "vVert Iand, ergab, d a b die Lgnge der yon de r E r r e g u n g zen t r i pe t a l und zen t r i - ffugal zu d u r c h l a u f e n d e n N e r v e n s t r e c k e m i t e twa 16o cm a n z u s e t z e n ist. N e h m e n wir ftir die Le i t ungsgeschwind igke i t i m N e r v e n in L l b e r e i n s t i m m u n g m i t SCt~s u n d HOFF- MA>-N**) als m i t t l e r e n W e r t 60 m in der Sekunde an, so k g m e ft ir die N e r v e n s t r e c k e yon 16o cm eine Zei t Yon 26, 7 a in B e t r a c h t . R e c h n e n w i t fe rner ftir d ie Muske l l a t enz m i t HOFFMANN e twa 2 a u n d ftir die zen t ra l e l J b e r t r a g u n g s z e i t I o, so sehen wir, dab der b e o b a c h t e t e V~Tert von 33 o s icher a u f e inen aubGortiealen (ve rmut l i ch sp ina len) Sitz der Ref lex- f ibe r t r agungss t e l l e b inweis t . S o n a c h i s t die se inerze i t yon m i r wegen des V e r h a l t e n s des Re t lexes u n t e r b e s t i m m t e n p a t h o t o g i s c h e n Verh~il tnissen a n g e n o m m e n e M6gl ichke i t e iner co r t i ca l en O b e r t r a g u n g s s t e l l e ftir den Ref lex abzu lehnen . Die k l in i sche E r f a h r u n g lehr t , d a b .bei o rgan i sch v e r u r s a c h t e r Hemip leg ie de r Grundge l enk re f i ex n i c h t aus l6sba r ist . Bei i r r e p a r a b l e r L~ihmung de r E r f o l g s m u s k u l a t u r f e h l t er n a c h d e n b i she r igen E r f a h r u n ~ e n d a u e r n d . E r zeigt also eine sehr v ie l gr6Bere A b h g n g i g k e i t v o n d e r mo to r i s chen Hirnr in?te als die Sehnen re f l exe (Eigenre i lexe HOFFMANNS), die, w e n n sie bei Hemip leg ie a u c h eine Zei t h i n d u r c h fehlen k6nnen , doch in de r Regel sehr ba ld w iede rzukeh ren pflegen. (An , der Psyehiatriseh-neurologisehen Klinis und gem Physiologisehen Institut der Universit~it Innsbruck.)

ZUR FRAGE DER BLOCKADE DES RETICULO- ENDOTHELIALEN APPARATES.

Von

S. KATSUNUMA.

Sei t e in igen J a h r e n h a b e n w i t m i t OKADA u n d SuMI t iber d ie U n t e r s u c h u n g e n zur F rage der U b e r s c h r i f t m e h r f a c h be r i ch t e t . U n t e r a n d e r m b r a c h t e die U n t e r s u c h u n g t iber die ]okale Immuni t~ i t zu dieser F rage ein i n t e r e s san t e s Ergebnis .

S u b c u t a n e V o r i n j e k t i o n eines An t igens (S t aphy lokokken , weil3e oder ro te B l u t k 6 r p e r c h e n eines Vogels) ' in die rechts - se i t ige B a u c h d e c k e eines K a n i n c h e n s . Die IKontro l l in jekt ion f t ih r t m a n gleichzei t ig in die l inke Seite desse lben K a n i n - c h e n s aus. N a c h ein oder zwei \Yochen in j iz ier t m a n wieder in be ide B a u c h d e c k e n des K a n i n c h e n s dasse lbe Ant igen . N a c h mehre ren S t u n d e n t6te~ m a n das Tier u n d ver- g le ich t u n t e r dem Mikroskop e n t w e d e r d u r c h S t r i ch- oder Schn i t t p r~ ipa ra r die p h a g o c y m t i s c h e T/ i t igke i t de r Ret icu lo- endo the l i en in be iden B a u c h d e c k e n .

In der r e c h r en v o r b e h a n d e l t e n Sei te k o n s t a t i e r t m a n energ i sche Phagocy tose , w~ihrend solche B e f unde in de r Kon- t ro l le k a u m nachzuw e i s en sind.

Die I n t e n s i t i t der h ~ m o l y t i s e h e n T~t igke i t u n d der H~imo- a g g l u t i n i n g e h a l t i m T r a n s s u d a t in be iden B a u c h d e c k e n zeigen

eine m e r k w f i r d i g e D i f f e r e n z gegene inander . Diese E r sche i - n u n g e n s ind j edoch bei vorangeganger~er s t a r k e r B lockade d e r loka len Re t i cu lo - endo the l i en d u r c h die T u s c h i n j e k t i o n s t a r k reduzier t , dagegen bei mittelmXl3iger oder ger inger D a r r e i e h u n g der Tusch- oder de r k o l l o i d a l e n - S u b s t a n z e n aui fa l l ig gesteiger t .

D a r a u s k 6 n n t e m a n SchlieBen, dal3 die B l o c k i e r u n g d e s r e t i cu lo -endo the l i a l en A p p a r a t e s , , lokal" m6gl tch ist, u n d diese sogar eine ges te iger te I m m u n k 6 r p e r b i l d u n g bei K a n i n c h e n aus l6sen k 6 n n t e , w e n n die B lock i e rung n i c h t h i n r e i c h e n d wgre.

E i n e A u s s c h a l t u n g tier r e t i cu to -endo the l i a l en F u n k t i o n k 6 n n t e v ie l le icht eine funktiorret le S~itt igung n u r i n e inem Tell des Sys tems e rmfg l i ch~n , :' ~ber die B lock ie rung des ganzen Zel l sys tems is t n i c h t du rch i t i h rba r , d a die Iunk t ione l l e K o m p e n s a t i o n desse lben le ich t v o n s t a t t e n geht, z u m a l die D a r r e i c h u n g der Tusch- oder k011oidaler L 6 s u n g e n m i t t e l s t i n t r a v e n 6 s e r I n j e k t i o n im ganzen Ze l l sys tem i m m e r u n m 6 g - Iich ist, wie aus den .histologischen U n t e r s u c h u n g e n zu er- sehen ist. (A~s der U~iveri~tdtsklinik zu Nagoya, Japan.)

UBER DIE BLUTDRUCKREAKTION BEI DER ESSEN- TIELLEN HYPERTONIE NACH INTRAVENOSER ADRE-

NALININJEKTION UND DIE BEEINFLUSSUNG DER REAKTION DURCH ATROPIN- KALK- MEDIKATION.

Von ]~SKIL KYLIN, Eks j6 .

N a c h e iner s u b c u t a n e n I n j e k t i o n yon I m g A d r e n a l i n e r h i l t m a n bei de r essent ie l len H y p e r t o n i e eine S e n k u n g des B l u t d r u c k e s im Gegensa tz zu n o r m a l e n V e r h i l t n i s s e n . Bei H y p e r t o n i e infolge G lomeru loneph r i t i s wi rd eine normal , oder t ibernormal , s te igende K u r v e erzeug L ~re i l SOMZGI und HETENYI ge funden haben , dab n a c h i n t r a v e n 6 s e r Appl i - k a t i o n des Adrena l in s bei allen Zuat,~nden von Hypertonie eine t i be rno rma l s te igende R e a k t i o n k o n s t a n t e rzeug t wird, b a b e ich die B l u t d r u c k r e a k t i o n n a c h i n t r a v e n 6 s e r I n j e k t i o n yon o,oo 5 oder o ,oi m g A d r e n a l i n bei e iner A n z a h l H y p e r - ton ic i v o m essent ie l len T y p u s u n t e r s u c h t . Der B l u t d r u c k is t jede ha lbe Minu te n a c h der A d r e n a l i n i n j e k t i o n b e s t i m m t worden. Es h a t s ich erwiesen, dab bet der essentiellen Hyper. tonie eine beinahe konstante Blutdrucksenkung erzeuqt wird. Die S e n k u n g va r i i e r t zwischen 5 - - 3 ~ m m Hg. Die ganze R e a k t i o n v e r l i u f t in e inem Z e i t r a u m yon einigen (3 51 Minu ten .

I n d e m m a n w i h r e n d einiger Zei t diese essent ie l ten H y p e r - t o n i e p a t i e n t e n m i t Calc ium u n d A t rop in b e h a n d e i t , i n d e r t sich der C h a r a k t e r der Reak t ion dah in , d a b m a n n a c h dieser i n t r a v e n 6 s e n A d r e n a l i n i n j e k t i o n a n s t a t t e iner S e n k u n g des B l u t d r u c k s eine S te ige rung desse lben erh~l t .

Ausf i ihr l icherer Ber i ch t wird a n ande re r Stelle er tei l t .

K A S U I S T I S C H E

RADIALISLAHMUNG DURCH SUBCUTANE ARSENEINSPRITZUNG.

Von

Dr. ERWlN STRAUS. N e r v e n a r z t , C h a r l o t t e n b u r g . Assistent der Potiklinik fiir Nervenkranke yon Professor R. CASSIRER und

Dr. R. HIRSCHFELD, Berlin.

Durch subcutane Injekt ionen verursachte periphere L~hmungen sind schon seit den 8oer Jahren des vergangenen Jahrhunder t s bekannt. Als schfidliehe Substanz kam im Anfang zumeist der ~-ther in Betracht , der damals be f Kollapszust inden noch hXufiger

�9 angewandt wurde. 1888 verffigte LEYDEN abet bereits fiber eine Kasuistik. in der neben dem ~-ther das Chloroform der Alkohol, Ammoniak. Bleiessig eine Rotle spielten. Schon vorher ha t te JAKOBY bei der B e h a n d h n g emer Neuralgic mit Osmiumsaure- einspritzungen eine Radialisl~hmung sich entwickeln sehen. Die Reihe der schidl ichen Substanzen ist sp i t e r anger um das Queck-

~) Berl. Min. Wochenschr. ~8. 380. 1921. �9 ~) Untersuchungen tiber die Eigenreflexe mensehlicher Muskeln, Berlin 1922 , S. 45If.

M I T T E I L U N G E N . silber und den Campher besonders um das Salvarsan vermehrt worden (GOLDBERG. C-ASSUL KRAUS Und BONHOEFFER). Der gesch~tdigte Nerv war bei der Mehrzahl der FXlle der Radialis, nachdem meist in der N~he der Umschlagstelle injiziert worden war: seltener waren der Medianus und Ischiadicus bzw. Peronaeus betroffen. DaB auch die Anwendung der bei den Arsenkuren iiblichen Pfiiparate fihnliche weitgehende S.ch~digungen bewirken kann. scheint bisher nicht beobachtet zu sein. 13ei der augerordent- lichen Beliebtheit, der sich die subcutanen Injekt ionen des Arsens erfreuen, ist es daher wohl berechtigt, eine hierhergeh6rige Beob- achtung zu ver6ffentlichen.

Dr. G. B., 37 Jahre, friiher nie ernstlich krank, ha t te im April 1923 elne fieberhafte Erkrankung yon grippeartigem Charakter durchgemacht Die Rekonvaleszenz verlief etwas schleppend, er fflhlte sich 1Angere Zeit mfide und wenig leistungsfihig. Der behandelnde Arzt riet ihm daher zu einer Arsenkur. Sie wurde mit den Silbeschen Pr~iparaten in steigenden Dosen ausgeffihrt. Die Pr~parate enthal ten Natr. arsemcos bzw. Acid arsenicos in s teigenden und fallenden Dosen mit e i n e m Novocainzusatz yon o.oi. Die ersten 3 Injektionen wurden ohne Beschwerden vertragen.