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Ueber die Druckverhältnisse des inneren Ohres

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Page 1: Ueber die Druckverhältnisse des inneren Ohres

Ueber

die Druekverhaltnisse des inneren 0hres

Yon

Dr. A u g u s t Lucae*) .

(Hierzu ~ig. IV auf Taft L)

Nachdem durch die klassischen Untersuchungen yon Helmholtz der akustisehe Vorgang im innern Ohre unserer Erkenntniss bedeu- tend ntiher ger[ickt ist: dtirfte es an der Zeit sein, mit w~trmerem In- teresse, als dies bisher gesehehen, unsere Aufmerksamkeit aueh auf die Druekver~inderungen im Labyrinthe zu lenken, welehe durch Luft- druckschwankungen im ~tussern und mittleren Ohrtheite sowie dutch die Binnenmuskeln des Ohres hervorgebraeht werden.

Ehe jedoch die ~tusserst sehwierige und delicate Frage naeh dem Einfluss dieser Drucksehwankungen auf die Endapparate des GehSr- nerven aufffeworfen werden kann, ist es unbedingt nothwendig, zuvor die Qualit~it dieser Druekschwankungen im Labyrinthe einer Priifung zu unterziehen und m~ffliehst sieher zu stellen.

Im Handbuehe der Anatomie yon J. C. Rosenmiiller**) wird be- felts die Vermuthung ausgesproehen, dass die Binnenmuskeln des

*) Vorge~ragen im physiologisehen Vereln zu Berlla in der Sitzung yore 14:. Dec. 1867,

**) ]?iinfte vermehrte Auflage, herausgegeben yon Ernst Heinrich Weber~ Leip- zig 1833. ~. 223,

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LUCAE: Ueber die Druckverhiilt~aisse 4ea inhere, 0hre~. 31

Ohres (zu welehen aueh noeh die yon den heutigen A+natomen als nicht muskul(ise Gebilde erkannten MM. externus mallei und La~ator tympani gerechnet werden) Spannungsdifferenzen im Labyrinthe her- v+orzubringea vermligen. Er sagt: ,Der dritte Muskel (i. e. der Ten- sor~ tympani) zieht den Hammer nach innen und oben, vermehrt die W(ilbung des Trommelfells, spannt es dadureh und schiebt die Reihe der GehSrkn~iehelehen wahrscheinlieh so naeh innen, dass der Steig. biigel tiefer in die Fenestra ovalis hineingedriickt wird, und dass die im vertibulo beftndlichen S~ickchen yon dem in ihnen eingeschlossenen Wasser mehr ged~ekt und gespannt werden. ~ut' iihnlichc Weise wirkt viel!~icht auch der vierte ~Iuskel (i. e. der Stapedius)~ der sieh an den Steigbiigel ansetzt.,

Wiihrend so die Wirkungsweise des Tensor tympani berelts rich- tig erkannt und vollstlindig in Uebereinstimmung mit den neuesten Untersuehungen geschildert wird, blieb die Rolle des Stapedius noch in.Dunke! gehiillt. Erst den g enauQn Experimentaluntersuehungen Toyn- bee's*) war es vorbehalter, , diesen letzteren als eincn Antagonisten des Tensor tympani zu erkennen. De dieseTo~nbee'seheArbelt inDeut~ch- land nicht diejenige Be~iicksichtigung gefunden hat~ die sle bei ihrer Wicht+igkeit verdient, so sei es mir erlaubt, an dieser S telle niiher auf die selbe einzugehen.

To~zbee ~iffnete an einem mensehliehen Fetsgnbela+ die Pauken- h~ih!e,~ legte den Steigbiigelmuskel frei. und trug mit eiaer Zang+~ einen Thei! de1: Schnecke ab, so dass die Labyrinthfiiissigkeit sichtbar wurde. Zog er nun an dem Stapedius oder d rii~kte er den H~ls des Steig- b~el~ n0~ch unten., so sank die Fli!ssigkeit in di0 Scala vertibuli zu- riiek und nahm eine concave Oberfiiiche an; liess er n~it+ dem Zug,e nach., und kehrte der Steigbiigel auf seine friihere Stellunff zuriick, so stieg auch die Fliissiffkeit wieder un4 nahm eine rundliehe Ober- fl~che an. :Gleichzeitig bemerkte er dass bei jener Bewegung+ des Steigbiigels der lange Ambossschenkel u nd Hammergriff eine Drehung naeh aussen und somit das Trommelfell eine gerlnge Ersch!affung er- fuhr. Er halt demnach den Stapedius t~ir den directen Antaffoni~ten des Tensor tympani: Wiihrend der Erstere den Dru+ck +auf die Laby- rlnthfliiSsigkeit herabsetzt und das Trommelfell und die ~Iembran des runden Feasters ersehlafft ~ erhiiht der Tensor tympani den Labyrinth- dr uck un~ spannt die beiden Membranen. End!ich finder Tbynbee eine StiitZe fiir seine Ansieh:t ih dem F/~ctum~ dass der Stal)edius 'vom

*) On the functions of the muscles of the tympanum in the hu~aan ear; Brit+i§ h stud foreign Medleo-Chirurg~cal Review 1853 Bd. X:I 237.

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32 I~UOA~: Veber die Druekverht~Itnisse ffes i'nnzrn Ot~re~.

N. facialls, der Tensor hingegen yore Ganglion oticum seinen 1%rven orhalt*).

Diese Beobaehtungen wurden im Wesentlichen dureh die Unter- suehungen Politzer's**) bestittlgt, welehe den Lesein dieses Archives wohl noeh so gegenwiirtig sln(1, dass eine genaue Wiedergabe dersel- ben an diesem Orte nieht n~thig erseheint. Politzer bediente sieh be- kanntlieh ebenfalls der yon Toynbee zuerst angeregten Methode~ auch er (iffnete das Labyrinth, urn an den Bewegungen der Fltissigkelt des Letzteren die jeweiligen Bewegungen der Steigbiige!platte zu studiren.

Er ging abet waiter und dehnte diese Methode auch auf das Studium der Luftdrueksehwankungen im iiussern und mittleren Ohre aus, um deren Einfluss auf den Labyrinthinhalt kennen zu lernen, in- dem er ein feines Glasmanometer in den oberon halbeirkelf~irmigcn Canal luftdieht einsetzte. Als wesentliches Ergebniss seiner Versuehe k~innen wir bezeiehnen, dass er Tositive Sehwankungen im Labyrinthe beobachtete: bei Contraction des Tensor tympani, bei Luftverdichtungen im iiussern und n~ittleren Ohre; negative Sehwankungen: bei Contrae- tionen des Stapedius, bei Luftverdiinnungen im iiussern und mittleren Ohre. Er fand ferner, (lass die Sehwankungen welt ergiebiger aus- fielen bei Luftdrucksehwankungen im Mittelohr, und dass das Ver- hiiltniss tier Sehwankung yore iiussarn Geh~irgang zu der yon der Tuba aus erzeugten sich bei allen Varsuehen naha wie 1 : 3 verhielt.

Es fragt sieh nun, ob jane Methode wirklich eine so siehere ist, dass wir aus diesen Versuehen ohne weiteres auf die betreffenden Vor- giinga im lebenden Ohre sahliessan dtirfen, wie dies yon Seiten Po- litzo"s gesehehen ist.

Von vorneherein muss dieser manometrischen Methode der Vor- wurf gemaeht werden, class durch die Ertiffnung des Labyrinthes die normalen Druekverhaltnissa des letzteren wesentlich alterirt werden. So lange es sieh indess um Bewegungsvorgiinge im Labyrinthe han- delt~ weIehe ohne Bethei!igung der l~fembran des runden Fensters dureh eine auf die Steigbiigalplatte wlrkende Kraft hervorgebraeht werden, so wird der Vorgang im innern Ohre dureh die manometrisehe Methode sehr anschaulieh gemaeht. Iiierher geh~iren also zuniiehst die direeterl Bewegungen des Steigbiigels bei Contraetionen des Sta- pedlus; farner die auf letzteren iibartragenen Bewegungen des Trommel-

*) Fast wifrtlich hat rToynbee diese Untersuchungen in seinen .Diseases of the ear = 18601 = p. i78 wiedergegeben.

**) Beriehte der ~Tiener Aoademie d. Wis~en~¢h. MRrz 1861.

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LUCAE: Ueber die Druekverhitltn~sse des imiera Ohrea. "~.~

fel!s.~bei Contraction des Tensor tympani und bei Luftdruekschwank- ungenim ii, ussern Geh~rgange. Wenn wir nun hier yon positiven u~d negativen. Labyrinthdruekschwankungen reden, so ist dieser jetzt al!gemein: tibliehe Spraeh~,ebraueh durehaus gereehtfertigt, insoferne wit hierunter Bewegungen der Labyrinthfltissigkeit verstehen, welehe entweder in der Riehtung v e t o ovalen zum runden Fenster oder in umgekehr~erl Richtung erfolgen. : ~ G a n z andere :Verhaltnlsse treten jedoch eln bel Luftdrucksehwank- Ungen in tier Trommelh~hle, da dieselben, abgesehen yon ihrem Ein- fluss aiif das Trommelfell, nicht einseitig auf die Steigbtigelplatte wir- kent, sondern gleieh:zeitig auf :die Memhran des runden Fens.ers ge- rihhtet sind. Wende'n wir nun aueh bier die manomet/~ische Unter- suehungsmethode an, so wi~'d uns das Man0meter:Wohl die Summe des a:uf dem ovalen und runden Fenster lastenden Druekes anzelgen, ohne'dass~ wir jedoeh im Stande sind, uns Rechenschaft tiber die Rich- tung der betreflenden Bewegung der Labyrinthfltissigkei~ z u geben. Somit dtiifen.."wir auch nicht aus der hiebei zu beobachtenden Qualit~t der Sehwankungen im Labyrinthmanometer auf elne gleiche ~ Qualit~.t dei" Sehwankung im unge6ffneten Labyrinthe sehliessen.

Der SiCherste Weg, um dutch Experimente am nattirlichen Geh~r- organ' gber den ~ Yorliegenden Punkt in's Klare zu kommen, w~tre der, bei 'ulige~ffn&em Labyrinthe 'die Bewegungen der Steigbugelplatte und ffer Membran des runden Fensters direct zu beobaehten, in ~hn- licher Weise, wie dies A. Fick*) that, um den Einfluss der Stcigbiigel- bewegungen auf die Labyrinthfltissigkeit zu studiren. Beobaehtete er n~tmlieh an einem Ohrpr~tpara!e die Membran des runden Fensters, w~thrend er den Steigbiigel mit der Hand in's ovale Fenster hinein- drtiekte, so sah er hiebei mit blossem Auge eine Vorw~lbung der Membran und schliesst hieraus mit Sicherheit, dass es sich bei diesem Vorgange um eine Versehlebung der Labyrinthfltissigkeit in der Rich- tung veto ovalen zum runden Fenster handelt.

So einfaeh dieser Versueh ist~ so sehwierig ist es jedoeh, einen iihnllehen Weg zu den Versuchen fiber die Luftdrucksehwaffkungen in der Trommelhiihle einzuschlagen.

Ieh zog es daher vor, die Versuche zuriRehst an einem glitsernen~ dem natiirlichen: in den physiealisehenPrincipien miigliehst treu nach- gebildeten Ohre anzustellen, welches ich mir mit Hfilfe unseres Glas- ktinstlers Geissler angefertigt hatte.

*) Anatomle und Physiologic der Sinnesorgane II, Lahr 186& S. 139. Archly f. Ohrenneill=und~. 1V. 1]d.

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34 LUCAE: Ueber die Druakverh~ilmisse des innern Ohres.

Fig.IV stdlt tiasse~he in zwei Drittth~ei~len der nact~rlizhenGr(f~e vor. Gis t der Gehiirgang,~ Tr das Trommelfelt a~us Gummi, PP die Paukenh(ihle, T die Tuba Eustachii, Der luftdiehCe Yerszhhss tier Paukenh(ihle dureh das Trommelfell ist dadurch bewerkstelligt, class die @ummlmembran tiber die Oegnung der engern R~ihre G gezogen und letztere in die weitere RC;hre hine~ngezwiingt wurde.

:Nach innen ist die Trommelh~ihle durch eine starke, tuftdieht verklt~ete Glasplatte geschlossen, in welche zwei gleichgro~se runde 0effnungen fiir die Labyrinthfenster 0 und R hineingesehliffen sin& Das Labyrinth babe ich durch die zweischenk!iche Riihre LLL 4ar- zustellen versucht, deren Schenkel in die Labyriathfenster ffenau ¢in- gepasst und daselbst durch Gummimembranen luft- und wasserdicht verschtossen sind. Die Befestigung dieser Membranen gesehah i:= .6er- selben Art wie die des Trommelfelts ; ausserdem wurden die R~nder der Labyrinthfenster yon aussen her sorgf'a!tig verkittet*). Vermittolst einer am. Verelnigung:spunkte beider Schenkel vorhandenon Oeffnung wurde das Labyrinth mit ausgekoehtem Wasser vollsti~a~iff, gef'tillt, und die Oeffnung unter Vermeidung yon Luftblasen verkorkt und ver- kittet. In dem Wasser sind St~ubehen yon Semen Lycopodii. sus,pendirt, um an deren Bewegung die des Labyrinthwassers zu studiren. Wie ferner" i/i d'er Fig. IV ersichtlich, ist.'id~e Verb'indung zwischen der ~embran des ovalen Fensters"'und dem'Tr0mmeifeil dureh~ einen an dies~e 'beiden t~[embranen angekitteten~Glasstab: (elne Art CoIumella) hergestellt.

Versuch 1.

Mit dem ~ussern GehSrgang wird mlttelst eine~ dur~hbohrten Korl~s ein Gummlsc~hlauc'h luftdicht verbunden und die Luft im ~iussern Gehlirsang abwechseln4 verdicl~tet und ~erdiinnt. Das Tromme|feli wird hledurch in die bekannten Pendel- bewegungen ges~zt told lbst ad~iquate Bewegungen des Labyrinthwassers aus. Man sieht deutlich~ dass bei elner jedesmaligen.hnspa~ung de~T~mme~fel~ls na¢h ia~e~ die V~rassers~.ule in toto yore ovaten zum 1-anden Fenster ver~choben and die Mere- lYi-an des ~Letzteven nach der Trommelh~hle zu vorgewSlbt wird, w~ihrend bei der efitg'eg~engeset~ten BewegUng des Trommelfells das Umgekehrte sta%tfindet.

3W#nn es slch nun~ wie man mit Helmholtz aunehmen muss~ auch im natiirlichen Ohr bei ~den Schallschwi~agungen um derax.ti~e Pendel- bewegungen des schallzuleitenden Apparates handelt, so iit~erzeugt

*) Zu allen diesen Verkittungen land ich sehr zweckmiCssig eiae Misehung aus 1 Theile G a~apercha~ 1 Thei~e Wachs un4 ~ Thei~en Cotopho~im~.

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m a n sieh mit lktitfc dieses l!iIodelles, class der Vorgang im Lttbyrinthc gtmz dersdbc ist i und dass im letzteren dureh ' die Beweguagen des Steigbiigcls keineswegs eine We~enbcweg, ung im Labyrinthwasser eln, tritt¢ wie in den Lehrbiiehcrn der Physiologic noeh vielfaeh angenom. men wird.

Versuch 2.

Der zur ]:Iervorrai'ung der Luftdruekschwankungen dienendo Gummisehlauch wird jetzt mit der Tuba Eustachii in Yerbindung gebracht.

Wird nun die Luft in tier TrommelhSble verdichtet (poSitives Experimentum Va|salvae)~ so ~v~itbt sieh das Trommelfell na~h aussen; dersetben Bewegung f o o t die Columella und die Membra~t des ovalen Feasters (Steigbiigel), w~hrencl die Membran des runden Fensters naeh dem Labyrinthe zu eingedriiekt wird. Die Labyrinthfli~ssigkeit zeigt hiebei eine Bewegung yore runden zum ovalen Fenste~ dem: nach d~e ~gat ive 8chwaukung. Dutch Pfeile ist in der Fig. 1 diese hlebc4 i~a Ohr ati~ttfimlende Bewegung angedeutet.

Es beda~f keller weiterea &useinan&ersvtzan$~ dass bei Laftverdlinnuag~l in der Trommelhiihle daa Umgek~hrte stattfinde% demnach also eme 2ositive D~uck- schwankung im Labyrinthe eintritt.

Dicscr ¥ersuch erkliirt sich einfaeh folgendermasscn: Die in der Trommelh~ihle hervorgebraehte positive Luftdruckschwankung wirkt i wle Pol~z~r zue~st hervorgehoben, nieht einscitig auf das Trommelfell, soadtra, $1eichzeitig auf die Membran des runden und ovalen Feasters. Da diese beiden gleich grossen Membranen jedoch an die im Labyrinthe eingesehlosseae Wassersaule grenzen, so hebt sieh der auf dieselben lastende Druck ~egenseitig auf. Es wiirde demnach keinerlei Bewe- gtinff im Labyrinthe erfolgen~ wean nicht die Membran des ovalen Feasters dutch die Columetla mit dem Trommclfell ~erbunden ware, w~lthes eiae welt gr'dssere FIliche darbietet, als beide Meml~ranen zu- sammengenommen. Das Resultat der Druckwirkung is~ daher schliess- lieh d0eh, ein einseitlges und lediglich durch die TrommelfeHbewe- guag bedingtes.

Voa dar Riehtigkeit dicser Auseinandersetzung kann man sieh zum Ucberfltlss iibcrzeugen: wenn man die Columella entfernt: :in die- sere Falle w~lbt sich das Trommelfell bei einer positiven L,Mtdruck- seirwaukung nach aussen~ wahrend die Fenstermembranen und das Laby- rinthwasser sieh voltstiindig ruhig verhalten. ~ Aus denselben Griin- den muss es bei einer negativen Luftdrucksehwankung zu einer posi- tiven Sehwankung tier Labyrinthfliissigkeit kommem

Wollte ieh die Ergebnisse dieses Versuehes direct au~ das natiir- lithe Ohr anwenden, so ktinnte man mir zuniiehst den Einwand machcn~ dass alas Trommelfell und die beiden Fenstermembranen des

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ktinstliehen Ohres nieht in demselben Gr~ssenverh~ttnlss stehen, wie dies am natiirliehen Ohre der Fall ist. Hierauf wt~re jedoch zu ant- worten~ dass ich~ um die natUrliehen Verhiiltnisse zu erreichen, zu- niiehst alas Trommelfell noeh welt grSsser hiitte herstellen, den Dureh- messer fast doppelt so gross hii.tte nehmen miissen. Es ist klar, dass in dlesem Fall der Versueh um so sehlagendor das -con mir besehrie- bene Resultat zeigen wiirde.

Was ferner das Verhiiltniss der beiden Fenstermembranen zu einander betrifft, so sind die Steigbiigelplatte und die Membran des runden Fensters im natiirlichen Ohre allerdings nieht selten verschieden gross. In Anbetracht der grossen FIiiehe des Trommelfelles kommen jedoch diese geringen Griissenverschiedenheiten jener beiden winzig kleinen Fli~ehen bet unserm Versuche gar nicht in Betracht.

Ein drifter und berechtigter Einwand wiire endtich der~ dass in dem kilns/lichen Ohre das Trommelfell mit der Membran des ovalen Fens~ers durcheinen festen Glasstab verbunden ist, wahrend im natiir- lichen Ohre diese Verbindung durch eine Kette yon in Gelenken be- wegliehen Kni~chelchen hergestellt wird~ so dass also Trommelfell und Stelgbiigel sich elnigermassen unabh~nglg yon einander bewegen kSnnen.

Um diese Frage endgiiltig zu entseheiden~ bedurfte es daher noeh weiterer Versuehe am natiirliehen Geh~rorgan selbst, bet welchen ieh mir die Aufgabe stellte, die etwaigen Bewegungen des Steigbiigels bet LuftdrUckschwankungen in der gesehlossenen Trommelh~hte direct zu beobaehten. Naeh vielen vergeblichen Bemiihungen gelang mir dies endlieh an zwei mensehliehen~ frisehen Geh~irorganen, welehe flit die beabsiehtigten Versuche hinreiehend geraumige Trommelh{ihlen dar- b0ten; Das eine zeigte durehaus lceine Abnormiti~t, das andere leiehte Sehw~llung u~d Riithe der Paukensehleimhaut mit mii~siger Schteim- absonderung. Die Versuche wurden folgendermassen angestellt: Das Sehliifenbein wurde sammt vollsti~ndiger Tuba aus dem Sehi~del ent- fernt Und die dabei zum Theil ge(tffneten Warzenze!len mit der oben angegebenen Misehung luftdicht zugekittet. Darauf wurde die Deeke tier Trommelh~lhle vorsiehfig sowei¢ ge~iffnet, idass Hammer~ Amboss und SteigbUgel deutlich sichtbar wurdem Hierauf glng ieh unter Be- leuehtung mittelst eines Reflexsplegels mit einer feincn englisehen Nah- nadel zwischen den langen Ambossschenkel und i~usseren Bogengang in die Trommelh~ihle und senkte die Spitze der 57adel in alas K(ipf- chen desSteigbiigels ein, so zwar~ Class dieNadel, ohne die W~ndun- gen tier :TrommelhCthle irgendwo zu beriihren, aus tetzterer eben her- vorblickte. An das Oehrende der iNadel wurde ein zwei Zoll langer

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LUCAE: Ueber die Druckverbitltnisse des inn ern Ohres. 37

diinner Glasfaden angekittet, so dass jetzt also ein etwa drei Zoll hi~hger:Fiihthebel mit dem Steigbiigdk~ipfchen in Verbindung stand, und die Bewegungen ides Stelgbiigels isomit bequem abgelesen werden konntem Ueber'diesen F~hlhebel wurde ein Reagenzgliisehen gestUlpt uUd durch Verkittung des Randes desselben mit der Paukenh~ihlen- decke dieOeffnung i=te~zterer luftdicht geschlossen. Es wurde hierbei Socge getragen,: dass tier Fiihlhebel: die innern Wandungen des Re- agenzgliischens.nii~gends beriihrte. Das Pr~parat wurde darauf an einem Stativ so befes~gt, class das Reagenzglaschen sieh in senkrechter L/tge befand und somit d ie :bd Luftdruekschwankungen eintretenden Be: wegungen des Fiihlhebels leicht beobachtet werden konnten.

Versuch 3.

Es wurde wie in Versuch 1 zur Hervorbringung yon Luftdrucksehwankungen im ~ussern Geh~rgange ein Gummischlauch mi¢ letzterem verbunden. Bei p~ositiven Luftdrueksebwankungen beobachtet¢ man hiebei elne nach innen geHebtete ergiebige Bewegung des Fiihlhebels. Bei negativen Sehwankungen zeigte der Fiihlhebel eine Bewegung naeh au~sen. Nachdem somit die normale Beweglichkelt yon Trommel- fell und Geh~irkni~chelehen eonstatirt war, ging ich zum

Vereuch d fiber,'indem ieh yon der Tuba aus Luftdrueksehwaukungen in der Trommelh~ihle her- ~orbraehte. Es geschah: dies elnmal so, dass durch den in die Pharyngeallfffnung lose eingelegten Ohrcatheter Luft in die TrommelhShle geblasen wurde, somi~ also nur schwache Luftdrucksehwankungen in der TrommelhShle hervorgebraeht wurden. Ferner wurde elne koniseh zulaufende Glasr~hre mit Hfilfe einer fiber die Spltze derselben gezogenen kurzen Gummlr~ihre m~igllchst ]uftdieht in der Tuba befestlgt und dutch Compressionen eines an der R~hre befestigten Gummiballons starke Luft- druckschwankungen in der Trommelh~ihle hervorgebracht.

Es zelgte slch hiebei, dass der Ffihlhebel sowohl bei starken als bei sehwachen positiven Luftdruekschwankungen elne Bewegung nach aussen macht% welehe je nach der ~St~irke des angewandten Druekes verschieden gross ausfieL

Wurde mit dem positi~en Druok nachgelassen, so kehrte tier Fiihlhebel mit einer naeh inn~n geriehteten Bewegung auf seine frfihere Stellung zuriiek. Wurden mlt Hiilfe des Gummiballons negative Luftdruekschwa~ungen in der Trommelh~ihle hervorgebracht, so zeigte der :Fiihlhebet ebenfalls eine Bewegung naeh innen.

Aus diesen Versuchen geht auf das Unzweideutigste hervor, dass - - i n dem oben bezeichneten Sinne - - durch Tositlve Luftdruck- schwankungen in der Trommelbiihle negative Druckschwankungen im Labyrinthe~ durch negative Luftdruckschwankungen in der Trommel- hiihle positive im Labyrinthe ausgel~st werden.

Dass: Polltzer in seinen Untersuchungen zu einem andern Resultat gekommen~ ist um so unerkl~irlicher~ als cr sich bercits des Einflusses

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38 LUCAE: Ueber die DruokverhtlImiase des innern Ohres.

bewusst ist, den das Trommelfell bei seiner Bewegunff naeh ~ s e n auf den Steigbiiffet auszuiiben vermag. Er sagt a. a. O. S. 487: ,Es wurde die Trommelh~hle yon obea ge~ffnet und das Stapes-Amboss- Gelenk durehschnitten. Wird dann die Trommelh~hle wieder ge- sehtossen, so erhalte ieh yore ~,ussern GehSrgange nut w~ihrend des positiven Druckes, wahrend welches die getrennten Gelenkfl~ehen zu- sammensehlagen, eine positive Sehwankung im Manometerr~hrehen (des obern Halbelrkelganges) yon h~ehstens J]~ Millim. Iron tier Tuba aus bekomme ieh jedo~h elne 8chwankungsvermehrung um t / ~ li/~ MiUim. und dariiber, als FoOe des aufgehobenen Wid~stand;es, den das Amboss-$tapes-Gdenk dutch' gleichzeitige Bewegung des Trom, melfells und somit auch des Hammers und Ambosses nach aussen~ friiher dem weiteren Hinanriieken der Stapesplatte in das ovale Feaster ent. gegensetzte, Aus demselben Grunde fallen die Schwankungen bel nieht getrenntem Amboss-Stapes-Ge!enke gr6sser qus, wenn der dussere Gear- gang tufidicht geschtossen wird~ wodureh bei ge~ndertem Luftdrucke in der Trommelh6hle die Bewegungen des Trommelfdles mSglichat besehrdnkt werden. ~

Da meine Versuehe gezeigt haben, dass die dutch Luftdruek- sehwankunffen in der Trommelh~fhle hervorgebraehten Bewegungen des Stelgbiiffels durehaus dureh die des Trommelfelles bestlmmt wet- den, so leuehtet es ein~ dass bei elner Trennung des Amboss-Steig- biigel-Gelenkes oder bei elner Feststellung des Trommelfelles durch luftdiehten Verschluss des Geh~irffangs oder dgl. gar keine Beweffuag der Labyrlnthfliissigkeit in der Riehtung yore runden zum ovalen Fen- ster oder in umffekehrter Riehtung erfolgen wird.

Eine andere Frage ist: ob der in solehem Fall ffleiehmiisslg auf beiden Labyrinthfenstern lastende Druck yon irgend einem Einfluss auf die Contenta des Labyrinthes sein wird. Wegen der Ineompres- slbil[tiit des Labyrlnthwassers ist dies nicht sehr wahrseheinllch~ man miisste de, nn annehmen~ class durch den Druck ¢in Theil der Ftiissig- keit resorbirt wtirde, wie ich eine solehe bereits friiher annahm, um mir die Naehwirkung des ,ktlnstllehen Trommelfells" zu erkllixen*).

Die vorliegenden Untersuehungen waren bereits beendigt, als ieh eine Arbeit Toynbee's**) kennen Iern~e~ in welcher ii, hnliehe Anslehten bereits ausgesproehen werden. Toynbee er~nnert an die bakannten subjeetiven Erseheinungen withrend des Valsalva'sehen Versuehes und

*) ¥irchow's Archly Bd. XXIX, 8. 55, Anmerkung. **) Cerebral symptoms o~currh~g in eertain affections of the ear. St. George's

hosp. reports 1866 17 po t17,

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LUCAE: Ueber die Druek~rerh~l¢nlsse des innern Ohres: 39

gl~uht, dass: os sieh hiebei nieht am eine Stei~erung des Labyrinth- druekes, sondern um eine ,Alterati6n der nermalen ¥¢rhiiltn.isse des L~byrj~ith~s~ hand elt, ~ ~el~he in Folge der nach aussen geriehteten B¢.~ogung des Trommetfells und des Steigbiige!s dntritt.

~uf alle Consequenzen, welehe sieh aus meinen Ufitersuehungen sowohl 'in physiologiseher als praetiseher Beziehung ziehen Iassefi, will iehan diesei, Sidle nieht niiher eingehen nnd niir f01gende:Puhk,ii hervorheben.

Zuniiehst d;3rfte folgende an mir selbst in jiingster Zei~ ~ gemach~e Beobaehtung yon Iiiteresse sein:

Bei imgestrengten, besonders n~ehtJiehen Arbeiten bemerk~'~e I ich sehr hltufig~in meinem llnken Ohre eln hohes, lelses Klin.gem :Das~ selbe Scheint riamentlteh gern bei Raehencatarrh aufzutreten, o h ~ jecloch ein regetmltssiger Begleite'r des letzteren zu sein. Es g~lang mlr sehr leicht, ;die Hiihe des in der subjeetiven Geh(irsempfindtin ~ (iedfliCh Vorherisehenden Tones mit f'" zu besfimmen. Beim jedesmaligen Auftreten der Erseheinung ist die Tonh(ihe immer dieselbe,

Wie ich sagte, ist das f"~ nut ein vorzuffswelse dabei wahrnehm- hater Ton t~ad k~nnte man die ganzeErseheinung mit folffenc!erimmer wiederkehrende r Figur bezeichnen:

etq.

Bel m Anschl.agen der entsprecher, den objectiven T~ne auf dem K|avier triit eine Verst~rkunff der subjeetiven Geh~rsempfindung, wie sie Czerny* ) an sich beobachtete, bei mir nicht ein.

Sobald igh nun mitre!st des Va~lva'sch, en V~rsueh~s das !inke Trommelfe.l! naeh Aussen anspa~nne~ versehwia~et dle E.rseheinu~g spfort. In de r R egel geniigt d!e einmal!ge Impression yon Luft, urn: reich auf mehrere Tage yon der subjeetlven GehSrsempfindu.ng zu bgfreion, v0r- ausgese, tzt, dass das Oh r w~hrend diesel" Zeit durch Unter~suchungen nieht z~ sehr anffestrengt wird. Ganz dies¢!be a us dense!bey T~nen zusammengesetzte Erscheinung kann ich willkiirllch erzeugen durch f~tes gud~ii~n dos ~iu~sora Ohrgang~ ~ ~lso wg~hro~a~ de a gestei- gerten positiven Laby~r~inthdruekes --- und tritt dies~tbe dann at* ein

*) Virchow's Archly XL!~ S. ~9~

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40 LUCAE: Ueber die DruekverhKltnisse des inner~ Ohres.

Begleiter des dabei bekanntlieh wahrzunehmenden vlel tiefeven, rhyth. misch snmmenden Ger~tusches auf.

Es ist demnaeh wohl mehr als:wahrseheinlich, dass aueh das: ohn¢ Verschluss des Geh~rganges unwillkiihrlieh in meinem Ohre auftrd: tende ~Klinffen dutch eine momentane Zunahme des posltiven D~ckes im Labyrinthe bedln~t ist. Weleh¢ Ursaehe hier Zu Grunde liegt, ist ~atiirlich sehwer zu sagen ~ zumal da die Funk6on des in jed~r ttinsicht normaten Ohres dabei durchaus nieht alterirt ist, und w~U ich reich daher auch:jeder weiteren Hypothese enthalten. Jedenfalls ist die Thatsache yon Interesse~ dass: i~a dem Augenblieke~ w e der Steigbtiff¢t w~thrend des Valsalva'schen Versuehes nach aussen riickt, das Klingen versehwlndet und dass andererseits der letztere niemals im Stande ist, dlese Erscheinung hervorzubringem Iqimmt man da- gegen mit t~olltzer eine positive Drucksehwankung w~hrend des Val- salva'schen Versuches im Labyrinthe an, so bleibt es unerkl~r!ic h, wie durch denselben in diesem Fatle die subjective Geh~rserseheinunff zum Versehwinden gebracht werdcn ktinnte. - -

F tit die practlsche Ohrenheiikunde ' ist der vorllegende ' Gegenstand yon um so grSsserer Wichtigkeit, als die Luftdouche bei den,Krank- helten des Mlttelohres bekanntermassen eine bedeutead e t~011e spie!t.

Es kann hiebei durchaus nieht glelchg~iltlg seln~ ob man sehwache oder starke LuftstrSme auf das Ohr dinwirken l~tsst. So erinnert Toyn- bee a. a. O. an die dutch h eft~ge Einwirkiing einer Luftpumpe plt~tz- lich eingetretenen Todesf~il|e (Turnbuil ~ Und~ glaubt, class in dies'en F~tllcn durch Ruptur der Membrana tymp/seeundaria oder durch Dis- location des Steigbiigels veto ovalen Fenster die Luft in das Labyrinth eindrang. Obwohl es mlr nleht recht verstandlich ist, wie hiedureh der Ted hervorgerufen sein so/l, so ist es doeh immerhin m~glieh, dass bei gr0sser Zartheit der Ums~umungsmembran des Steigb~igels oder der Membran des runden Fensters bei einer pl~zliehen und ge- waltsamen Bewegung des Tremmelfells nach aussen die eine oder andere der Fenstermembranen elnrelsst~ Und es somit zur Taubheit kommt. Es muss daher auf das Eindringlichste vor jedcr Anwendung zu starken Luftdruekes gewarnt werden, und sind racine Ansiehten* ) in diesem Punkte durehaus dieselben geblieben und dureh die jiingsten Ausftihrungen Politzer's**) in keiner Hinsicht erschiittert worden.

*) YgL ,Apparat zur diagnostischen und therapeutischen Anwendung der Luft- douche bei Ohrenkrankheiten. ~ Deutsche Klinlk 1866 l~r, 8.

*~) Ueber die giinstigen Resu]tate der durch Luftdruok erzeugten Rupturen d~nner Trommelfe]lnarben. u Wien. mecL Presse Nr. 1~ 2~ & u. 5 1868. ]Eine eln- gehendo Beleuehtung dieser Arbeit behalte ioh mir vor,

Page 12: Ueber die Druckverhältnisse des inneren Ohres

LUCAE: Ueber die DruckverhRltnisse des innern Ohres. 41

Aus dem Gesagten erhellt, dass bei einer geringen Bewegliehkeit oder vollsfitndlgen Unbewegliehkeit des Trommelfells der Luftdruek wenlg resp. gar keinen Einfluss auf die Fenstermembranen ausiiben wird. Es erseheint daher auch der auf den Politzer'schen Ansehauungen basirende Vorschlag yon v. Troeltsch*) etwas problematiseh, die Ex- eursionsf~thigkeit des Trommelfells w~thrend des Luftdruekes dutch Zustopfung des ~tussern GehSrganges oder durch Fiillung des letzte- ren mit Wasser zu besehriinken, um elnen um so stitrkeren Druck auf die Membran des runden Fensters und die Stelgbtiffelplatte mit ihrer Ums~tumungsmembran auszuUben.

Nadltrag. Neuerdlngs ist elne unsern Gegenstand eng bertihrende Arbelt yon Helmholtz**) erschlenen, we]che mir leider erst nach ~ &b- schluss dcr vorlle~enden Untersuchun~en bekannt ~eworden ist Naeh Helmholtz mt das Hammerambossge'lenk emem Uhrsehlusselgelenk mlt Sperrz~thnen zu vergleichen. Diese eigenthiimliehe Vorrichtunff hat zur Fo]ge, dass bei einer. Innenbewegung des Trornmelfelles der Hammcr den Amboss mit sich fortrelsst, dass jedoch der Hammer dureh Luft, die in die Trommelh~hle dringt~ ziemlich welt naeh aus- sen getrieben werden kann, ohne den Amboss und Steigbiigel mitzu- nehmen und ohne den Letzteren aus dem ovalen Fenster .auszu- rei~sen:

Ich muss zugeben, dass d]~ Vdrhrtltfiisgeam lebenden Ohre fiir eirie unabh~ngig6 AUss'enbewegung des;Hammers:bedeutend giinsti - ger sein miissen, als dies am ~ todten ~ ~sehofi etwas ~ ausgeti'ockneten Ohre der Fall seln Wird. Doeh sehelnt mir naeh meinen Versuehen (3 und 4 ) a m todten Ohre die Annahme eine :wohlbereehtigte zu sein , class aueh am Lebenden bei einer einigermassen erglebigen Bewegung des Hammers naeh aussen AmboSs und Steigbiigd dieser Bewegung ebenfalis folgen werden.

*) nY0rlguilg¢ M!~theilung. a Dieses Arch. Bd. III. S. 240. **) ,Ueber die Meehanik der OehiSrkn~chelchen'! , "Verhandl. d. naturh, medic.

Vereins zu Heldelberg. Heidelberger Jahrbliehcr d. Literatur; 1867, S. 898: (Vg]. aueh die wissenschaftliche Rundschau dieses Archivs Bd. IV Heft 10