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E. h[~eHE~: Reaktion der Lymphknoten beim allergischen Kont~ktekzem 489 Auf wiederholte Injektion kommt es jeweils zu neuerlichen C'-Sttirzen. Wir haben bis zu vier aufeinanderfolgenda Injektionen gegeben. Ein Beispial ffir das Verhalten des C'3-Titers bei dreimaliger Injektion yon Zymos~n gibt die Abb. 4. Erhoffte Rficksehliisse anf die Bildungsgesehwindigkeit oder dus Umsa~ztempo yon C'3 sind unseren Versuchen nicht zu entnehmen, weil mit hSharer Zymosandosierung sowohl ein schnellerer C'3-Sehwund als ~uch ein schnellaras Wiederarscheinen yon C'3 im Blur verbunden ist. Man wird also dem Sehlul~ nicht ausweichen kSnnen, es hierbei mit einer Freisetzung yon seh0n yon vornherein vorhandenem C'3 zu tun zu haben, sei as aus noch unbekannten Speiehern, sei es aus dam C'3-inaktiven Komplex aus Zymosgn, Properdin und C' 3. Die C'3-Ausschal~ung ist nicht die einzige Wirkung der Zymosan- oder Inulininjek$ionan. Es treten vialmehr bei hSheran Dosen sehr ernsta ~abenerscheinnngen auf mit Bluteindickung und Capillarspasmen, die bei Dosan fiber 60 mg pro Kg KSrPergewicht zum Tode der Tiere ffihren kSnnen. In der Zymos~nmethode kann daher niaht mehr als ein heu- ristisches Prinzip gesucht werden, wobei wir hoffen, auch andere gleieh- wirksame C'3-Inaktivatoren ohne deren klinisehe ~ebenwirkungen zu finden. Literatur LEo~, M. A. : Quantitative Studies on the properdin-complement system. II. kine- tics of ~he reaction between properdin and zymosan. J. exp. Med. 105, 403 (1957). I~ L., U. A. O. I~oss: Alterations in serum prol0erdin levels following injection of Zymosan. Science 121, 372 (1955). ROT~, K.: Experimentel]e Untersuchungen fiber d~s Kompleme~t-Sys~em in vitro undin vivo. ttabil. Schrif~. Universit~t Freiburg i. Br., Jan. 1960. I~OT~, K., U. I~or u. 1~. A. L]~o~: Quantitative S~udies of ]~abbit Comple- ment II. The l%aetion Between the Complex EARaC'A and R~bbi~ C' 3. Z. Immun. Forsch. 118, 395 (1959). 60. E. Hacher-Marburg: ~er die Reaktion der regioniiren Lymph- knoten beim tierexperimentellen aUergischen Kontaktekzem. Das Dinitrochlorbenzolekzem des Meerschweinchens kommt nicht zustande, wenn vor oder kurz nach dem experimentellen Allergen-Haut- I(on~akt die region~ren Lymphknoten exstirpiert werden. Mit diesem Experiment haben F~r u. W~I*K die pathogenetische Schlfissel- stellung der region/iren Lymphknoten fiir das tierexperimentelle I~on- taktekzem fiberzeugend nachgewiesen. In eigenen Untersuchungen liel3 sich zeigen, dab E'lczemantikSrper oder- vorsichtiger ausgedriickt- dal3 das sensibilisierende Prinzip

Über die Reaktion der regionären Lymphknoten beim tierexperimentellen allergischen Kontaktekzem

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Page 1: Über die Reaktion der regionären Lymphknoten beim tierexperimentellen allergischen Kontaktekzem

E. h[~eHE~: Reaktion der Lymphknoten beim allergischen Kont~ktekzem 489

Auf wiederholte Injektion kommt es jeweils zu neuerlichen C'-Sttirzen. Wir haben bis zu vier aufeinanderfolgenda Injektionen gegeben. Ein Beispial ffir das Verhalten des C'3-Titers bei dreimaliger Injektion yon Zymos~n gibt die Abb. 4.

Erhoffte Rficksehliisse anf die Bildungsgesehwindigkeit oder dus Umsa~ztempo yon C'3 sind unseren Versuchen nicht zu entnehmen, weil mit hSharer Zymosandosierung sowohl ein schnellerer C'3-Sehwund als ~uch ein schnellaras Wiederarscheinen yon C'3 im Blur verbunden ist. Man wird also dem Sehlul~ nicht ausweichen kSnnen, es hierbei mit einer Freisetzung yon seh0n yon vornherein vorhandenem C'3 zu tun zu haben, sei as aus noch unbekannten Speiehern, sei es aus dam C'3-inaktiven Komplex aus Zymosgn, Properdin und C' 3.

Die C'3-Ausschal~ung ist nicht die einzige Wirkung der Zymosan- oder Inulininjek$ionan. Es treten vialmehr bei hSheran Dosen sehr ernsta ~abenerscheinnngen auf mit Bluteindickung und Capillarspasmen, die bei Dosan fiber 60 mg pro Kg KSrPergewicht zum Tode der Tiere ffihren kSnnen. In der Zymos~nmethode kann daher niaht mehr als ein heu- ristisches Prinzip gesucht werden, wobei wir hoffen, auch andere gleieh- wirksame C'3-Inakt ivatoren ohne deren klinisehe ~ebenwirkungen zu finden.

Literatur

LEo~, M. A. : Quantitative Studies on the properdin-complement system. II. kine- tics of ~he reaction between properdin and zymosan. J. exp. Med. 105, 403 (1957).

I~ L., U. A. O. I~oss: Alterations in serum prol0erdin levels following injection of Zymosan. Science 121, 372 (1955).

R O T ~ , K.: Experimentel]e Untersuchungen fiber d~s Kompleme~t-Sys~em in vitro undin vivo. ttabil. Schrif~. Universit~t Freiburg i. Br., Jan. 1960.

I~OT~, K., U. I~or u. 1~. A. L]~o~: Quantitative S~udies of ]~abbit Comple- ment II. The l%aetion Between the Complex EARaC'A and R~bbi~ C' 3. Z. Immun. Forsch. 118, 395 (1959).

60. E. Hacher-Marburg: ~ e r die Reaktion der regioniiren Lymph- knoten beim tierexperimentellen aUergischen Kontaktekzem.

Das Dinitrochlorbenzolekzem des Meerschweinchens kommt nicht zustande, wenn vor oder kurz nach dem experimentellen Allergen-Haut- I(on~akt die region~ren Lymphknoten exstirpiert werden. Mit diesem Experiment haben F ~ r u. W~I*K die pathogenetische Schlfissel- stellung der region/iren Lymphknoten fiir das tierexperimentelle I~on- taktekzem fiberzeugend nachgewiesen.

In eigenen Untersuchungen liel3 sich zeigen, dab E'lczemantikSrper o d e r - vorsichtiger a u s g e d r i i c k t - dal3 das sensibilisierende Prinzip

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490 E. MAc~E~:

bei geringem Allergenangebot nur in den region~ren Lymphknoten, nicht dagegen in den iibrigen lymphatischen Organen nachweisbar ist. Die passive Ubertragung der Uberempfindlichkeit auf unsensibilisierte Tiere gelang unter der Voraussetzung, dab die Schranke der region~ren Lymph- knoten nicht durch zu reichliches Allergen~ngebot durchbrochen wurde, nur mit Zellen aus den region~ren Lymphknoten selbst, nicht dagegen mit lymphatischen Zellen aus der Milz oder anderer tterkunft.

0bwohl ANDI~EASE~ U. ~AXTHAUSEN, ROSTENB]]RG 11. BEST, FRET

u. WE~K histologisch im region~ren Lymphknoten keine reaktiven Ver- /~nderungen feststellen konnten, die ia ihrer Spezifit~t und Prggnanz den- jenigen bei der A]lergie gegen Bakterien- und EiweiI~antigene gleich- zuse~zen sind, haben wir uns erneut der Frage zugewandt, ob der spezifischen Leistung des Lymphknotens nicht auch eine spezifische Form seiner Elemente entspricht. Wir haben zu diesem Zweck insgesamt 330 Meerschweinchen in der Weise sensibillsiert, dal~ der Allergenkontakt mit Dinitrochlorbenzol epicutan auf einer Hautregion erfolgte, die das alleinige AbfluBgebiet des Lymphozentrum subiliacum bildet, ttierauf wurden die region~ren Lymphknoten in steigendem Zeitintervall heraus- pr~pariert und gewichtsm~l~ig, histologisch und cytologisch mit denen der gegeniiberliegenden, unbehandelt gebliebenen KSrperseite vergllchen.

Bereits bei einmaHgem Kontakt mit einer 5~ alkoholischen DinitrochlorbenzollSsung entwickelte sich eine signifikante Lymph- knotenschwellung, die am 6. Tag ihren HShepunkt erreichte und am 12. Tag praktisch wieder abgeklungen war.

Viel deutlicher wurde diese Reaktion, wenn die Haut zweimal t~glich mit dem Allergen in Beriihrung gebracht wurde. Das Re~ktionsausmal~ ist hierbei um so bemerkenswerter, weft die Konzentration der A]]ergen- 15sung nur 1/4~ betrug and somit unter unseren Versuchsbedingungen keine primer toxische Hautreizung hervorrief. Bis zum 10. Tag blieb die Kontaktstelle vSlllg reizlos, erst danach trat infolge der Reizsummation eine lokale ttautentzfindung auf. Bis zu diesem Zeitpunkt also ist die Lymphknotenschwellung sicher keine unspezifische Antwort auf die I-Iautentziindung, sondern hSchstwahrscheinlich eine spezifische Reak- tion auf die epicutane Allergenzufuhr.

Histologisch erwies sich die 0rganvergrSl~erung als umschriebene Hyperplasie tier Lymphknotenrinde. Es waren bier die yon HELL,AlaN SO benannten Rindenknoten, welche Em~IcE als Pseudosekund~rknStchen bezeichne~ hat, die sich unter weitgehender Aufsuugung des Lymph- knotenmarkes zu m~chtigen Gebilden entwickelten. Diese Rinden- knoten sind nicht z u verwechseln mit den Sekund~rkn5~chen oder Keimzentren yon FLE~nVG, welche bei dieser Art Lymphknoten- reaktion keine regelhafte Beteiligung erkennen llel~en, wie schon AN- DREASEz~T U. ~-~AXTItAUSEi~ feststellten.

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I~eak~ion der region~ren Lymphknoten beim Mlergisehen Kontaktekzem 491

Die l~indenknoten setzen sieh zum iiberwiegenden Toil aus reifen odor reifenden Lymphocyten zusammen. Dazwisehen liegen in ziemlieh gMeh- m~Biger Verteilung und fast immer in der Einzahl groBkernige Zellen mit ps~oninophilem Cytoplasma.

Sic verffigen moist fiber mehrere, ebenfalls pyroninophile Nucleolen und sind yon den Keimzentrenzellen deutlich zu unterseheiden. Es spricht einiges daffir, dab diese undifferenzierten, ihren morphologischen Eigenschaften nach mit der EiweiBsynthese beseh/fftigten Zellen Mutter- zellen yon Lymphoey~en sind.

Im Zustand der I-Iyperplasie nach Dinitroehlorbenzolkontakt zeigten diese Zellen eine flfiehtige Vermehrung und waren jetzt hs in Zell- gruppen anzutreffen. Dieses Stadium war jeweils nur 2 Tage vet Eintritt der allergisehen Reaktionslage zu beobaehten.

Bei quantitativer Auswertung yon Objekttr/igerausstriehen der frisehen Lymphknotensehnittfl/iehe land sieh ebenfalls 2 Tage vor der Reaktionsumstellung ein H~ufigkeitsgipfel yon Zellen mit basophilem, oft vaeuol~rem Plasma und loekeren Kernen mit multiplen, grogen Nueleolen. Wit glauben, dab diese Zellen mit den genannten der histo- logisehen Pr/~para~e identiseh sind. Weder eytologiseh noeh histologiseh liel3 sieh eine Vermehrung yon Plasmazellen naehweisen.

Vor dot Deutung der Befunde sei kurz rekapitulierg, dab bei dot anaphylaktisehen Form der Allergic gegen Eiweil3- odor Bakterien- antigone Antik6rper yon Globulineharakter frei im Serum auftreten, die durch Agglutination odor Pr/~cipitation naehweisbar und mi~ dem Serum auf unsensibilisierte Individuen passiv fibertragbar sind. Die Bildung dieser Antik6rper gesehieht in den lymphatisehen Organen, und zwar in den Plasmazellen odor deren Vorstufen.

Bei der Ekzemallergie, die eine Unterform der Tuberkulintypallergie darstellt, treten dagegen keine freien AntikSrper im Serum auf, Agglutina- tionsreaktionen versagen und die passive Ubertragung der l:lber- empfindliehkeit hie mit Serum, wohl aber mit einer geniigenden Anzahl lymphagiseher Zollen. Dieses mit den Zellen fibertragbare sensibilisieronde Prinzip ist yon den Zellen nieht zu trennen. Die ~bertragung gelingt nut mit lebensfrisehen, funktionstiiehtigen reifen Lymphoeyten. Unter diesem Aspekt ist der Lymphoeyt selbst dot Antik6rper, das sensibilisierende Prinzip ist Toil seiner Integrit//t.

Diese sensibilisierende Eigensehaft kann or aber nieht als reife Zelle erworben haben, da er nieht phageeytosefghig ist und weder ein endo- plasmatisehes Retieulum noeh einen Golgi-Apparat besitzt. Sio mug viol- mehr auf ihn yon der Mutterzelle her fibergegangen sein. Den Erwerb dieser neuen Eigensehaft halten ~dr ffir eine Leistung der undifferenzier- ten Stammzello in den Rindenknoten. Bei ihr entsteht dureh Kon~akt mit dem Allergen eine spezifisehe ~nderung der Zellfunktion, die auf die

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492 Ausspraehe

nachfolgenden Generationen yon Toehterzellen iibertragen wird und dorg anh/~lt. 1V[orphologischer Ausdruek fiir diesen Vorgang ist die fliichtige Vermehrtmg soleher proteinsynthetisierenden Zellen in den Rindenknoten 2 Tage vor Eintr i t t der allergisehen Reaktionslage. Von nun an ~verden yon bier Lymphoeytengenerationen mit neuen Eigen- schaften ausgesandt, welche bei entsprechender Quantit/it die anders- artige Reaktion mit dem Allergen herbeiftihren.

Die Plasmazellen oder ihre Vorstufen in den Markstrgngen sind an der Bildung des Ekzemantik6rpers in diesem Sinne unbeteilig~. Bildungs- oft ftir anaphylaktische Antik6rper und Bildungsort fiir EkzemantikSrper sind also nieht identiseh, wenn sie auch im gMehen Organ nahe benach- bar~ liegen. Welehe Griinde mal3gebend sind, dab verschiedene Antigene verschiedene Wege im Lymphknoten einsehlagen, um an versehiedenen Often versehiedene Antik6rper zu erzeugen, ist noeh ungeldgrt. Es er- seheint nicht ausgeschlossen, dal~ die unterschiedliehe L6slichkeit der Antigene hierbei eine wichtige Rolle spielt.

Zusammengefal3t fiihrt epicntaner Allergenkontakt mi~ Dinitro- chlorbenzol zu einer lymphatisehen Hyperplasie der Lymphknoten- rinde. In den Rindenknoten ist dabei eine kurzfristige, weniger vom Aus- real3 der tIyperplasie selbst als yore Zei tpunkt der Reaktionsumstellung abhgngige Vermehrung undifferenzierber lympha~ischer Stammzellen zu beobachten. Wir halten dies fiir den morphologisehen Ausdruek einer funktionellen Anpassung an das Allergen, welche auf die naehfolgenden Lymphocytengenerationen als sensibilisierendes Prinzip oder ,,Ekzem- antikSrper" fibergeht und unl6sbar an deren ~unktionstiichtigkeit ge- bunden bMbt .

Ausspraehe

J.Lindner-ttamburg: Zu Ihren schSnen Untersuchungen mOchte ich drei ~ragen stellen, die freilich nut Details betreffen, nicht die prinzipielle Schlug- folgerung, welehe Sie aus Ihren Befunden gezogen haben. Zur 1. Frage: Wit haben vor Jahren sehr eingehend das Schicksal verschiedener makromolekularer Sub- stanzen (speziell Kohlenhydr~te und EiweiGe- kOrpereigene und kSrperfremde) besonders im Tierexperiment verfolgt und dabei ihre Aufnahme in den Lymph- knoten nach Injektion in dessen Zufluggebiet gepriift. Dabei kormten wir - - ent- spreehend den Beobachtungen in der MIgemeinen und speziellen ttumanpathologie-- fast stets feststellen, dal~ die Substanzen zun~chst in den l~andsinus, danach in den ~rksinus vorliegen, teils intra-, tells extracellul~r, nachdem sie zu einer sehr rasehen Proliferation yon Reticuloendothelien mit Stoffau~nahmen etc. AnlaB gaben. Ich habe auf Ihren Bildern derartige Vorg~nge in den Sinus nicht gesehen. t~ehlten sie ?

Die 2. Frage ist die nach der Ursache der vermehrten AnI~rbbarkeit des Cytoplasma einiger Zellen mit Pyronin. Haben Sie die iibliehen histoehemischen Kontrollen zur Frage des i~NS-Gehaltes gemacht? Vor allem aber mSchte ieh Sie

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E. Sc~w~-az: Experimentelle Untersuchungen zum Chromatekzem 493

fragen, ob Sie diese Zellen Ms Plasmazellen bezeichnen wollen, oder nich~ besser sis plasmocygoide Zellformen, worunter Zellen mit morphologischen, fgrberischen und histochemischen Ahnlichkeiten mit den Plasmazellen verstanden werden, z.B. un- reife und andere Formen einer Entwicklungsreihe, an deren Ende schliel?lich die klassische Zetle yon MARSC~AL~:O steht. Ich bin nicht der heute vormittag yon Em~Ic~ vorgetragenen Meinung, dag das Auftreten dieser Plasmazellformen mit dem Stattfmden einer Antigen-AntikSrper-Reaktion identisch ist. Vielmehr fmdet man plasmocytoide Zellformen bei ganz banalen Polypeptid-Aufnahmen durch mesenchymale Zellen der Stoffverarbeitung und Umformung. Die strukturellen und histochemischen Feinbefunde der Plasmazellen sind erst in der Endform ,,spezifisch", davor aber mig vielen funktionsgesteigerten, Stoff-ver~rbeitenden Bindegewebs- zellen gemeinsam. - -Die 3. Frage schlie/31ieh betrifft das Schieksal der yon Ihnen gezeigten KnStehen.

61. E. Schwarz-Berlin: Experimentelle Untersuchungen zum Chro- matekzem.

Die Entwicklung eines Kontaktekzems setzt das Eindi'ingen aller- gener Substanzen in die lebende t t au t voraus. Wir hofften daher, durch quanti tat ive Studien der pereutanen Resorption yon Radioehrom Hin- weise fiir die Pathogenese des Chromatekzems zu erhalten. Bekanntlich isg die Kontaktekzem-Sensibilisierungspotenz des anionischen Chromats also des seehswergigen Chroms um ein Vielfaehes gr6Ber als die des drei- werbigen. I m Tierversueh gelang eine Chromatkontaktallergie auch nut mit ttilfe eines Netzmittels, mig Natr ium Laurylsulfat. Es h/itte daher durchaus erwartet werden k6nnen, dag sieh Unterschiede der percutanen Resorption zwisehen drei- und seehswertigem Chrom bzw. eine Resorp- tionsverbesserung dutch das genannte Detergens gezeigt hgtten.

In Bild 1 sollte uns die im Urin ausgesehiedene I~adioaktivitgt als ~ a g der pereutanen t~esorpgion dienen. Es handelte sich um tiber mehrere Tage und Wochen laufende Resorptionsstudien. Die Megwerte der ein- zelnen Urinmengen jedes Tieres sind in Prozent der auf der Hau t an- gebotenen Aktivit/it angegeben und halblogarithmisch in S~ulen dar- gestellt worden. Bei den Tieren, denen Radioehrom als Cr 3 bzw. als Cr 6 angeboten wnrde, zeigen sieh etwa vergMchbare Werte, also anscheinend keine signifil~anten Unterschiede der Resorptionsquoten. Diese betragen mit einer Ausnahme weniger als 16/o des Angebotenen. Demgegeniiber finden sieh bei den Tieren, denen Radioehrom als Cr 6 zusammen mit Laurylsulfat angeboten wurde, mehrere, bei denen deutlich mehr Al~tivit~it im Urin ausgesehieden wurde, einmal fast 220/0 ̀ des Angebotenen, so dag die Annahme einer Resorptionsverbesserung durch das Detergens viel Wahrscheinliehkeit hat.

In den schwarz aufgesetzten S/iulen ist bei den letzten Tieren jeder Gruppe die im Organismus mit Ausnahme der Applikationssteilen ge- fundene Aktivit/~t dargestellt worden. Sie ist im Vergleich zu der im