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60 Untevsuchung der Chelidonsaure. stoff-Entwicklung auf und verbindet sich mit allen Basen, indem sie, wie die Meconsaure und Phosphorsanre, drei Reihen von Salzen bildet. Nach der Analyse des bei 100° C. getrockneten Saure- liydrats hesteht dasselbe aus berechnet : gef. im Miitel : 11 Aeq. Kohlenstoff = 1050 - 45'65 - 45,40 4 II Wasserstoff = 50 - 2,17 - 2,36 12 It Sauerstoff = 1200 - 52,18 - 51,24 -- 2300 -100'00 -100'00. Aus dem Silbersalze berechnet sich aber fur die was- serfreie Saure, da sie als dreibasische belrachtet werden muss, die Formel : 44 C 2 H 10 0 und muss bei 1000 C. schon 1 Atom Hydratwasser mit dem Krystallwasser weggegan- gen sein, wodurch diese Ssure eine Ausnahme von den andern organischen Sauren machen soll. Nimmt man nun die letzte Formel als die richtige an, so unterscheidet sich die Chelidonsaure von der Mecon- saure dadurch, dass erstere 1 Aeq. Wasserstoff mehr, da- gegen aber 1 Aeq. Sauerstoff weniger enthalt, und man kann sich nach Lo r ch vorstellen, dass in der Chelidon- saure 1 Aeq. Saueretoff durch 1 Aeq. Wasserstoff ersetzt sei, oder umgekehrt, : Chelidonsgure = C14HIo'" H ' * Cla 1tOLO = Meconshe. Lerch hat nun aus deli Ergebnissen seiner Analyse unter Anderm folgende Formeln aufgeslellt: C14H2C10 wasserfreie Chelidonsiure = &e. Ehe + 2H0 bei looo getrocknet. P tt u II tt II It II It + 3HO + aq aus heisser Ldsung krystallisirt. + 3HO + 2 aq durch allmdiges Abdampfen krystallirt. + 3Ag0 = dreibasisches Silbersalz. + CaO + 2Ag0 = dreibasisches Silberkalksalz. + HO + 2Ag0 = zweibasisches Silbersalz. + 3Ca + 5aq = dreibasisches Kalksdz. + HO + 2Ca0 + 5aq = zweibasisches Kalksalz. + HO + 2Ca0 = dasselbe bei 1500 getrocknet. + 2Ca0 = dasselbe bei 2000 getrocknet. (Annal. d. Pharm. et Chem. Bd.'57. p. 273-318J Hz. Ueber die Saure des Johannisbrodes. R e d t e n b ach e r fand hei Destillation des zerschnit- nen Johannisbrodes mit Wasser und einigen Tropfen Schwe- felsaure, dass das Destillat stark sauer reagirte. Er neu- tralisirte mit kohlensaurem Natron, zersetzte dieses wieder

Ueber die Säure des Johannisbrodes

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Page 1: Ueber die Säure des Johannisbrodes

60 Untevsuchung der Chelidonsaure.

stoff-Entwicklung auf und verbindet sich mit allen Basen, indem sie, wie die Meconsaure und Phosphorsanre, drei Reihen von Salzen bildet.

Nach der Analyse des bei 100° C. getrockneten Saure- liydrats hesteht dasselbe aus

berechnet : gef. im Miitel : 11 Aeq. Kohlenstoff = 1050 - 45'65 - 45,40 4 II Wasserstoff = 50 - 2,17 - 2,36

12 It Sauerstoff = 1200 - 52,18 - 51,24 -- 2300 -100'00 -100'00.

A u s dem Silbersalze berechnet sich aber fur die was- serfreie Saure, da sie als dreibasische belrachtet werden muss, die Formel : 44 C 2 H 10 0 und muss bei 1000 C. schon 1 Atom Hydratwasser mit dem Krystallwasser weggegan- gen sein, wodurch diese Ssure eine Ausnahme von den andern organischen Sauren machen soll.

Nimmt man nun die letzte Formel als die richtige an, so unterscheidet sich die Chelidonsaure von der Mecon- saure dadurch, dass erstere 1 Aeq. Wasserstoff mehr, da- gegen aber 1 Aeq. Sauerstoff weniger enthalt, und man kann sich nach L o r ch vorstellen, dass in der Chelidon- saure 1 Aeq. Saueretoff durch 1 Aeq. Wasserstoff ersetzt sei, oder umgekehrt, :

Chelidonsgure = C 1 4 H I o ' " H ' * Cla 1 t O L O = Meconshe .

L e r c h hat nun aus deli Ergebnissen seiner Analyse unter Anderm folgende Formeln aufgeslellt:

C14H2C10 wasserfreie Chelidonsiure = &e. Ehe + 2 H 0 bei l o o o getrocknet. P

tt

u II

tt

II

It

II

It

+ 3HO + aq aus heisser Ldsung krystallisirt. + 3HO + 2 aq durch allmdiges Abdampfen krystallirt. + 3Ag0 = dreibasisches Silbersalz. + CaO + 2Ag0 = dreibasisches Silberkalksalz. + HO + 2 A g 0 = zweibasisches Silbersalz. + 3Ca + 5 a q = dreibasisches Kalksdz. + HO + 2Ca0 + 5aq = zweibasisches Kalksalz. + HO + 2Ca0 = dasselbe bei 1500 getrocknet. + 2Ca0 = dasselbe bei 2000 getrocknet.

(Annal. d. Pharm. et Chem. Bd.'57. p . 273-318J Hz.

Ueber die Saure des Johannisbrodes. R e d t e n b ach e r fand hei Destillation des zerschnit-

nen Johannisbrodes mit Wasser und einigen Tropfen Schwe- felsaure, dass das Destillat stark sauer reagirte. Er neu- tralisirte mit kohlensaurem Natron, zersetzte dieses wieder

Page 2: Ueber die Säure des Johannisbrodes

Verfic’lschung dcs aalerianasauren Zinkoryds. 6 I

niit Schwefelsaure in einer Retortc, wobei sicli cine reich- licho Schicht einer oli en Saure abschied, die ahermals fur sich destillirt wurfig und alle Eigenschaften des rei- nen Buttersaurehydrats zeigte.

Dieselbe wurde mit Ammoniak gesattigt und mit sal- petersaurem Silberoxyd gefallt, wohei nach einiger Zeit sich etwas des reichlichen Niederschlages wahrscheinlich durch die Ge enwart einer geringen Menge Ameisensaurs redu- cirte \er Niederschlag wurde nun aufgekocht und heiss filtrirt , wo nach dem Erkalten schone perlemutterglan- zende Kryslalle von buttersaurem Silberoxyd herausschos- sen. 0,6825 Grm. dieses Salzes gab 0,3647 metallisches Silber; ferner 0,314 Grni. Salz 0,283 Kohlensaure und 0,103 Grm. Wasser.

Es waren also in 100 Theilen : hereehnet gcfundcn

8 Aeq Kohlenstoff = 600,O - 24,62 - 21,58 7 tI Wassersloff = 87,5 - 3,59 - 3,64 3 II Sauerstoff = 300,O - L2,30 - 12,21 1 t/ Silberoxyd = 1450,O - 5Y,49 - 59,54

1 Aeq. huttersaur. Silberoxyd= 2437,5 - 100,OO -100,OO. Das Johannisbrod enthalt also reine Buttersaure; 5 Pfd.

gehen fast 1 Loth reines Hydrat. Die Menge wird indes- sen nach R e d t e n b a c h e r je nach der Qualitat und dem Alter der Frucht verschieden sein. Man konne sich aber auf diese Weise die Buttersaure oder den Butterather schneller darstellen, als wenn man Butler dazu verwen- det. (Annal. d . Chem. u. Pharm. Bd. 57. p . 177.j Hz.

Verfalschung des valerianasauren Zinkoxyds. L a r o c q u e und H u r o u t machen darauf aufmerksam,

dass seit einiger Zeit in Paris als obiges Heitmiltel hutter- satlres Zinkoxyd im Handel verltauft wird. Beide Salze sind ihren chemischen Eigenschaften sehr ahnlich, nament- lich in der geringen Loslichkeit in Wasser und Alkohol. Die starkeren Sauren entwickeln ahnliche Productc aus beiden. Schwierig ist daher dic Entdeckung, wenn die I’raparate mit einander vermengt vorkornrnen.

Eine concentrirte Losung von essigsaurem ICupferoxyd verhalt sich jedoch verschieden ge en beide Salze. Butter- saure bewirkt rasch einen weiss-h 9 aulichen Niederschlag, wahrend bei der Valerianasaure dieses nicht der Fall ist; nur durch wiederholres Umriihren bilden sich bei letzte- rer olartige Tropfen von valerianasaurem Kupferoxydhydrat, welches nach langeren Minuten wiederum verschwindet,