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468 Regnault: Ueber die specifische WIrmeund die In Bezug aufdas Jod verfihrt man folgendermassen. Man nimmt ein an dem einen Ende verschlossenes Rohr und bringt in dasselbe ein Sliickchen Baryamsuperoryd ; darauf setzt man etwas Wasser, reine Clilornnsserstoffsaure und Stsrkekleister hinzu und martet bis ail die Oberflliche Blasen emporsteigen, ehe man das Jodiir hinzusetzt. In demselben Augenblicke bemerkt man eine Fir- bung die r6thlich-blau bei geringem Jodgehalte und dunkelblnu ist, wenn der Jodgehalt betrichtlich ist. Wenn man nach der eben beschriebenen Riethode operirt , so ist man stets sicher, iiberschiissiges Wasserstoffsuperoxyd anzuwenden , wenn auch Schrvefelmetnlle , schwefligsaure und unterschwefligsaure Salze vorhniiilen seinsollten ; die angemendete Chlorwasserstoffsliure spielt iibrigens bei diesem Versuehe eine wichtige Rolle, sie niacht nanilich die JodwasserstoffsZure frei : BuO, 42ClH-l- JH,KO + HO =BaO, CIH+ KO, CIHt2HO-t J. Hinsichtlich des Broms ist der Vorgang derselbe, nur setzt nian anstatt des Stlirkekleisters etwas Aether hinzu und schiit- telt um; das Brom, lijst sich im Aether und firbt denselben, je nach der Menge des vorhandenen Broms, gelb bis braun.- Iiommen beide Iifirper vor, so erkennt nian ilire Gegenwart durcli Zusatz von Stirke und Aether. Das Jod verbindet sicli mit der Stirke und das Brom schwimmt in dem hether gelGst, oben auf, so class man die blaue Firbung unten und die gelbe Fsrbung oben henierkt. LXI. Ueber die specifische Wiirme und die la- tente Schmelzwiirme des Broms; und iiber die specifische Warme des festen Quecksilbers. Von T. Regmdt. [Ann. de. chim. et de phys. XXVJ, 26.5.5;) A n dr e w s hat kurzlich die specifische LYirme des fliissi- gen Rroms zwischen -t 10 und 500 bestirnmt'), und hat gefun- *) Poggend. Arrnnlen LXXV, 333.

Ueber die specifische Wärme und die latente Schmelzwärme des Broms; und über die specifische Wärme des festen Quecksilbers

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468 R e g n a u l t : U e b e r d i e s p e c i f i s c h e W I r m e u n d d i e

In Bezug aufdas Jod verfihrt man folgendermassen. Man nimmt ein an dem einen Ende verschlossenes Rohr und bringt in dasselbe ein Sliickchen Baryamsuperoryd ; darauf setzt man etwas Wasser, reine Clilornnsserstoffsaure und Stsrkekleister hinzu und martet bis ail die Oberflliche Blasen emporsteigen, ehe man das Jodiir hinzusetzt. In demselben Augenblicke bemerkt man eine Fir- bung die r6thlich-blau bei geringem Jodgehalte und dunkelblnu ist, wenn der Jodgehalt betrichtlich ist. Wenn man nach der eben beschriebenen Riethode operirt , so ist man stets sicher, iiberschiissiges Wasserstoffsuperoxyd anzuwenden , wenn auch Schrvefelmetnlle , schwefligsaure und unterschwefligsaure Salze vorhniiilen seinsollten ; die angemendete Chlorwasserstoffsliure spielt iibrigens bei diesem Versuehe eine wichtige Rolle, sie niacht nanilich die JodwasserstoffsZure frei : BuO, 42ClH-l- JH,KO + HO =BaO, CIH+ KO, C I H t 2 H O - t J.

Hinsichtlich des Broms ist der Vorgang derselbe, nur setzt nian anstatt des Stlirkekleisters etwas Aether hinzu und schiit- telt um; das Brom, lijst sich im Aether und firbt denselben, je nach der Menge des vorhandenen Broms, gelb bis braun.- Iiommen beide Iifirper vor, so erkennt nian ilire Gegenwart durcli Zusatz von Stirke und Aether. Das Jod verbindet sicli mit der Stirke und das Brom schwimmt in dem hether gelGst, oben auf, so class man die blaue Firbung unten und die gelbe Fsrbung oben henierkt.

LXI. Ueber die specifische Wiirme und die la-

tente Schmelzwiirme des Broms; und iiber die specifische Warme des festen

Quecksilbers. Von

T. R e g m d t . [Ann. de. chim. et de phys. XXVJ, 26.5.5;)

A n dr e w s hat kurzlich die specifische LYirme des fliissi- gen Rroms zwischen -t 10 und 500 bestirnmt'), und hat gefun-

*) P o g g e n d . Arrnnlen LXXV, 333.

l a t e n t e S c h m e l z w l r m c d e s B r o m s ; etc. 468

den, dass sie ungefalir 0,107 wlre. Das Produkt diesel. 2;1111 mit dern Atomgewichte des Broms , welches die Chemiker an- nehmen , 489,1, ist 52,3; also vie1 grBsser als die Zahl 42, weiche ich ftir dieses Produkt bei allen einfachen Stofh i die ich geprilft, gefunden habe*); Da bei der Temperatur von 50" das Brom seinem Siedeyuncte sehr nahe is t , wenn es sicli un- ter dem gew6hnlichen Luftdruck Lefindet, und zwischen 10 und 50" diese Fliissigkeit eine sehr betriicbtliche Ausdehnung eriei- (let , so kann das Resultat yon A n d r e ws nicht tiberraschen. Es ist Mar, dass man, um die specifische Wirrne des Bronis zu bestimmen, die des festen Broms aufsuchen muss.

Unter den einfachen Stoffen, welche icli ]lei meinen er'stoti Untersuchungen angewendet habe, ist jedoch einer, das Queck- silber, dessen Wiirmecapacit&t , bestimmt irn fliissigen Zustande des Netalls, mit dem Gesetze ubereinstimmt; denn das Prodtilit dieser Wiirmecapacitlt und des Btomgekvichts ist 42,f. Es war daher sehr wahrscheinlich , dass die specifische W5rnic des Quecksilbers iin fliissigen unit iin festen Zustande sehr wenig von einander abweiehen wfirden ; es scliieii mir nothwendig, mich clavon durch den Versuch zu iiberzeugen.

Die specifische Wirrne des fliissigen Ptiospllors ist wenig verschieden yon der des festen Phosplrors ; man hat ~iinilielr fiir die Wiirmecapacitiit dieses Stoffs folgende Zahlen gefunden :

Fesler Phosphor. Nach meinen Versuchen zwisclien - 77,75O und f lo0

Nach den Versuchen von P e r s o n **) zwischen - 21"

Nacfi meinen Sltern Versuchen zwischen + 10" und f 30')

= 0,1740.

und +7* = 0,1788.

= 0,1887.

Fliisuiyer. Plux#or. Nach den Versuchen von E. Desa ins***) zwisciien + 450

und + 5 0 0 = 0,2006.

*) Dies Joiim. XXV, 133. **) dnriulvs de chiin. rt de phys 3 e s h i e t XXI, 31s. **) lbid. YXII, p . 439.

470 Kcgtiniilt: Uebcr d i c s p c c i f i s c l i e YYiatnic o!ritl d i e

Nacli den Vcrsuchen von P e r s o n *) zwischen -/- 44" und +- 510 = 0,2045. Man sieht, dass die Wirniecapacitiit des Phosphors allmhh-

licli steigt niit der Temperatur, und dass im Augenblick des Sclimelzens des Stolfs kein plijtzlicher Sprung eintritt, wenig- stens ist, wenn bei dem Scliinelzpunkt eine DiscontinuitBt eintritt in der Curve, melche die Wiirmecapacitcit des Phosphors ditr- stellt , die Abweicliung von der Curve wenig betrichllich.

Die Versiiche welchc ich angefiihrt habe, sind niit einem Iileincn Calorimeter angestellt, der aus einem Cjlinder von selir sclivvactiem Glase bestand ; in diesen ward immer diesclbe IIenge Wasser getiractit. ]lit diesem Calorimeter sind einige ncihen von Vcrsuchen angestellt worden, unter denselben Verl~iltnisscn wie bei den Kirklichen Beobaclitungen ; das Wasser, welches im Cefisse ent.halten war, besass bei jeder der Reihen eine von der Wirme der umgebendeii J,uft verschiedene Temperatur. Dabei stellte sich heraus , dass die AbkillIlungscurve im Allgemeinen SO wenig VOII der geraden Linie ahwich, dass m a n diese letztere dafkr substituiren lionnte, menn zwei hinreichend eritfernte Puncte in tlerselben (lurch directe Beobaclitungen festgestellt waren. Venn der liijrper, dessen Wlrmecapacitiit bestimmt wurde, das Wasser des Calorimeters erliitzt, so gab man dieseni Wasser einc Temperator, tlic: nietlriger als die dcr umgebenden Atmo- spticre war, so, (lass die Endternpcratur des Wassers ein cvenig hdlicr wurde als die tles rinigebenden Medinms. Wenn hinge- geri der Iidrper eine Ernicdrigung der Temperatur des Wassers Iiervorbrachte, so gab man dem Wasser cine Temperatur , die h6her war, als die der Uingebung, so dass bei Beendigung des Yersuchs, die Temperatur etmas nierlriger war, als die des um- gebenden Mediums. In beiden Fillen bcobachtete man 3 Ni- nuten lang die Erw5rmung oder die Abkillilung des Wassers, bevor der zii uritersuclieiiile librper eirtgetaricht war; dies gab eincn Anfangspunlit tler geraden J inie der Abkilhlungen , rnit deren Hiilfe man die Verluste oder Zunatimen der Wirnie des Wassers im Calorimeter gegen die Umgebung, wihrend des Ex- perirnenls berechnen konnte.

Nnch dem Eintauchen des Khrpers in das Wasser wurde die Temperatur des Calorimeters notirt , von Ninute zu Minute, -

*) .Inn. dr chim. et de phys. 3e. sh ie . t. X X f , 313.

l a t e n t c S c I r m e l z w 5 r m e d e s B r o m s ; etc. 47 1

bis die Differenzen der Temperatur mehrere Minuten hinterein- ander constant blieben; sodann mass man die Abkiihlung oder Erwlrmung, welche wiihrend fiinf Minuten statt fand, und leitete so aus dieser Beobachtung einen zweiten Punkt der Abkiitilnngs- linie ab. Es ist sehr leicht, mit Hiilfe der Temperaturbeobach- tungen, welche von Minute zu Minute gernacht wurden, wihrend der Kiirper seine Wrirme a n das Wasser abgab, und rnit Htill'e unserer Erbaltungslinie, die Wiirme zu bestimmen , welche das Calorimeter abgab oder enipfing, wahrend einer jeden Minute, Indem man nun die Summen der Wrirmezunahmen nahm, und davon die der \.YIrmeabnahmen abzog, so hatte man die Cor- rection, welclie man den beobacbteten Anfangs- untl Endteniperatu- ren des Calorimeters hinzuffigen musste, um die Erwirmung oder die Abkiihlung zu erhalten, die allein durch den likper, dessen Wrirniecapacitlt man bestinimen wollk , hervorgebraclit worden waren. Die genonimene Endteniperatur war die, VOII

welcher man bei dem letzten Abkiihlangsversucli wihrend ffinf Mi- nuten, ausging.

Der Werth, ausgedriickt in Wasser des Calorimeters, des darin enthaltenen Wassers, des kleinen Urnriihrers und des klei- nen eintauchenden Thermoiiieters wurde bestinimt, indeni man die 'I'emperaturerb6hung mass, welche durch ein Bekanntes Gewiclit Quecksilber , das bis 1000 erhitzt worden war , hervorgebracht wurde. Das Quecksilber war in einer Flasche yon d h n e m Glase, mit einern ausgezogenen Glasstiel, mit Hulfe dessen es in das Wasser des Calorimeters gebrach t, und darin umgercthrt wurcle.

Das Cewicht des Quecksilbers im Calorimeter war 210,559 Das Gewicht der Flasche, ohne den Theil des

4,896. In allen folgenden Versuchen ist die IVrirmecapacitit des

GIases zu 0,1977 angenommen. Die specifische Wirme des Quecksilbers zwischen + 10'' und + looo zu 0,3332.

Die Flasche wurde eingetaucht gehalten in eine init Queck- silber gefiillte Glasrdhre und mitten in den Darnpf des sietlenden Wassers gebracht; darin liess man sie eine halbe Stunde lang, bevor sie in das Wasser des Calorimeters getaucht wurde.

GI'IJI.

Stiels der. nicht rnit eintauchte

Zwei Versuche gaben folgende Hesultate :

472 R e g n n u l t : U e b e r d i e s p e c i f i s c h e W i i r m e u n d d i e

1. 2.

des Eintaucliens T = 99,650 99,650 Temperatur des Quecksilbers im Augenblick

Anfangstemperatur des Calorimeters t = 8,440 10,720 Eridtemperntur 1' = 14,410 16.000 Corrigirte Temperaturerhdhun At = 5,6?410 5,48ti50 Werth des Calorimeters, in g a s s e r

ausgedriickt 119,9?0 120,630.

Ich babe daher fiir diesen Werth das Mittel dieser beiden Zahlen 120,275 genommen.

Dieselbe Flasche mit Quecksilber wurde in feste Kohlen- siiure gesetzt; darin wtirde sie eine halbe Stundc gelassen, indeni die feste Kohlensiiure hiiufig geriihrt und gedrilckt, und iin Nasse nls sic verdunstete, durch neue ersetzt wurde. Die durcli das Calorimeter an das Quecltsilber ahgegebene Wiirnie besteht aus folgeiideri Wertlien :

Die Wiirnie, welche nathig ist, um dic Temperatur des f'esten Quecksilbers von - 77,7j0 bis 400 zu erwirmen, n$mlich his zu der Temperatiir, den icli 31s den Sclimclzyunltt des Quecksilbers annelime.

2. Die latente Wirme, welche das Quecksilber aufnimnit um aus den1 festen Zustand in den fliissigen iiberzugelien.

3. Die V'iirnie, melche n3tliig ist, iim das Quecksilber yon - 400 ,is aiif t' zit cnvirmeii.

4. Dic \Viirnie, welche die Glnshiille des Quecksilbers briauclit, uin yon - 77,750 bis nuC I' erwiirnit zu welden.

1.

1. 2. - 77,750 - 77,750 f 3,Gl + I8,03

4.(i 1 7.91

nach P e r s o n nb = so blcibt

I'cr die \Virme, welche 100 Cr;imnieri Quecltsilber aiifnehincn, um yon - 77,75O bis auf I' erwirmt zu werden , nach Abziig der Schmelzwirine. Dies giebt I'ilr die mittlere specifisclie \Virrne dieses Metalls zwischen jenen Grenzen der Temperalur

0,03241 0.03293. Das Quecksilber war fest in einem Zwisclienraiinie von

37,790, wid fltissig in einem yon 45 his 4S0.

l a t e n t e S c h m e l z w i r m c d e s B r o m s ; etc. 473

Wenn man annimmt, dass in dern Ietztern Zwischenraume die specifrsche Wirme dieselbe geblieben ist mie zwisclten 4 lo0 und 1000, so erhilt man, indem man die von dem fllissigen Queck- silber absorbirten Wirmemengen abzieht yon den oben gefundenen Wirmemengen, die\l'irme, welche das feste Quecksilber aufgenom- men hat ; diese ist:

1,1838 1,2256. Dies giebt filr die Warmecapacitit des festen Quecksilbers

zwischen - 400 und - 77,75O 0,03136 0,03247.

Das Blittel daraus, 0,03192 ist nierklich niedriger als die Zahl 0,03332, welche ich fiir die Wlrniecapacitit des Queck- silbers zwischen + 100 und loo0 gefunden.

Zwischen den beiden Beobachtungen ist eiiie Diqerenz von yon & des ganzen Werthes; man knnn indessen lraum hoffen in Versuchen dieser Art eine grbssere Genauigkeit zu erlangen, da die Nenge der yon dem festen Quecksilber absorbirten Whrme kaurn -& der ganzen, in dern Versuche gefundenen Quan- titit betr3gt; auf dieses Funhel concentriren sich alle Fehler.

Specifische W a m i e des Bbis swischen - 7?,7S0 und 100. Die specifische Wrirme des Bleis habe ich zwischen + 100

und 1000 zu 0,03140 gefunden; sie ist betrZchdicli geringer znischen - 77,75" und f l o " , niimlich 0,03065; folgender Versuch giebt nachstehende Zahlen. Das Blei war als dicker Cylinder an einem fttirien Eisendrath aufgehringt :

Gewicht des Bleis I32,30 Grin. T = - 75,750 t = + 18,19 t t = lo,'% &It = 3,4384 Specifische WLrme 0,03065.

Specifische und Schmelmcarnre des Broms.

Das Brom war aus Bromkaliiim dargestellt , welches bfters unikrystallisirt worden war, und in dem man nicht die gering- ste Spur yon Jod entdecken konnte. Das Bromar wurde mit seinem doppelten Gewichte an Braunstein gemengt , und mit SchwefelsSure in einer Retorte zerlegt. Das Brom wurde durch mehr- t c h e Destillation fiber Chlorcalcium gereinigt. Sein Schmelz-

474 Regnault : U e b e r d i e s p e c i f i s c h e WZrme u n d d i e

punkt wurde bei - 7,32O gefunden. P i e r r e giebt ihn zu -7 bis - 80 an.

Es wurden zwei Reihen von Versuchen angestellt: Grm .

In der ersten wog das Brom 45/27. Das Glas des Flaschchens 3,09. Zuerst wurde die Capacitit des fliissigen Rronis zwiseheri + 11,57* und f 48,35O bestimmt; zii dieseni Ende wurde die

Flasche in eine rnit Quecksilber geMllte Rahre gehalten, und diese in ein grosses Wasserbad gesetzt , welches mit griisster Sorgfalt auf derselben Temperatur erhalten wurde.

T P 48,35"

t' - 11,57 At = 1,7207

t P 9,93

specitische WZrme des Broms = 0,11094.

Diese Zahl ist noch etwas h6her als die, welche A n d r e w s gelonden hat; sie entspricht also gar nicht dem Gesetz der spe- cifischen Wlrmen.

Diese Flasche mit Brom wurde in einem Gemenge yon Eis und krystallisirtem Chlorcalcium abgekuhlt ; der Verswh gab :

t = + 17,57 + 16,84 t' = 9,72 9,34 At = 7,6906 7,3853 WIrme, von 100 Grm. Brom

absorbirt 19,8320 19,1100. Ein Versuch mit fester Kohlenskire angestellt, gab folgende

1. 9. T - - 28,25 - 22,26

Resultate : T - - 77,750 t = + 17,90 t' = 8.79 At = 9,4426 Wrirme yon 100 Grammen

Brom absorbirt 23,8136.

In der zweiten Reihe tler Versuche wog Grni.

Das Brom 40,124. Das Glasflaschchen 2,500.

T - + 58,360 t = 10,74 t' G 13,2l dt = 1,887 Specifische WIirme des

Ein Versuch mit heissem Wasser gab:

Broms 0,1129 i.

l a t e n t c ScIimcILwiiriiie d e s B r o w s ; etc. 475

Die specifische Wrieme des Broms ist liiernach grUsser als die bei der ersten Reihe gefundene; dort aber sank die Tem- perator yon 480 auf l o n iind hier yon 58O auf 13". Die 116- here specifkche Wieme schliesst sich also der hdheren Tempe- ratur a n ; so dass es nicht iiberraschend ist, zii hohe Werthe zu finden.

Es wvnrde nun ein Versuch mit derselben Flasche ge- mncht, in einer Kiltemischung, aber bei einer Temperalur , (lie den Schmelzpunkt des Broms etwas illiei-stieg.

T = - 6.230 t = + 10,91 1' = 10.4i J t = 0.6473 Specitische V l r m e d. Broms 0,10313.

Diese specifische Wirme nchert sich noch immer der tles flilssigen B~OIIIS , aber zwischen den Temperaturen von -. 6,23O und f 10,-5" ist sie vie1 niedriger als sie fkr h6here Tempe- raturen gefuntlen wurde, sie ist selbst niedriger als sie An (1 r e w s erhielt. Cebrigeos bieten diese Versuclie weniger Zuverliissigkeit dnr, indeni At in denselben sehr klein ist.

Man kann jedoch annelimen , dass die specifische Wrirme des fliissigen Broms zwischen - 7,3" iind f loo iingef5lir 0,106, und zwischen + 60 und + 14" ungefahr 0,108 sei.

Der hierbei mdgliche Ftthler ist nur sehr klein, und kann keinen Einfluss ai i f die hnwendung ausilben, die wir von den Zahlen machen wollen.

Zwei Versuche, mit festem Brom angestellt, das in eine l i d - temischung von Chlorcalcium rind Eis getaucht war , gaberi:

3. 4. T = - 9,190 - 20,33O t = + 16,79 + l5,19 t' = 10,M 9,17 At = 6,1299 6,51Yl Wirme van 100 Grm. Brom

absorbirt 18,1373 19,2075.

Endlich wurde noch ein Versuch mit fester Kohlensaure an- gestellt.

T = - 77,750 t = + 13.92 1' = 6,96 At = 8,2&i9 Wirme voii 100 Grm.

Brom absorbirt 23,6696.

476 R e g n n u l t : U e b e r d i e s p e c i f i s c h e W I r m e etc.

Es ist sehr leicht, hieraus die specifische Wlrme des fes- ten Broms bei niedriger Temperatur und seine Schmelzwirme zu bestimmen.

Beobachten wir zunHchst die Versuche der ersten Reihe, und verbinden wir die Resultate, die wir mit der Kaltemischung er- halten, mit denen, die sich bei Anwendung der Kohlensiure er- gaben.

Jm Versuche 1. mit der Hiltemischung ist die Endtemperatur des Calorimeters 9,720

8,79O 0,93O

-_ In dem mit fester Iiohlensiiure

Wenn in diesem letzteri Yersuche die Endtemper- ratur 9,720 gemesen ware, so wiirde die von dem Brom absorbirte WHrme um 0,93 x 0,108 ==

0,1004 h6her gewesen sein, nimlich 23,9130 Wenn wir nun hiervon die durch das Brom in Ver-

such 1 mit der Iiilternischung absorbirte WSrme 19,8320 abziehn, so bleibt far 100 Grm. Brom, um von - 77,750 bis - 28,250 sich zu erwirmen 4,0810

Diess giebt eine specifische Wlirme des Broms zmi- schen - 77,750 und -28,25° voii 0,08265. Wenn man auf dieselbe Weise den in der festen Kohlensiure ge-

machten Versiich mit dem Kr. 2 verbindet, so erhilt man fcir die specifische Wiirme des festen Broms

zwischen - 77,75" und - 22,260 0,08581 Dns Mittel = 0,08413. Die zweite Reihe giebt zwischen -77,75" und -9,19" 0,08700

7, 7 7 7 3 7 , 9 , -77,750 u. - 20,330 0,08200 l)as Mittel = 0,08450.

Das llittel aller Versuche ist 0,08432. Dieselbe Bemerkung, welclie wir oben bei der Bestimmiing

der specifischeii WHrme des. festen Quecltsilbers gemacht haben, e rkkr t auch die grossen Differenzen welche man zwischen ein- zelnen berechneten Resultaten wahrnininit ; die Summe der Fehler wirft sich ginzlich aiif den kleinen Bruchtheil der gesammten War- meabsorption, von welchem wir die specifische Warme des Broms ableiten ; man kann daher keine gr6ssere Ueberein- stimmung erwarten.

Das Produlit der specifischen Wdrme, 0,08432 mit dem

Ueber e i n i g e e x p l o s i v e Subs tanzen . 477

Atomgewiclit des Broms, 489,1, ist also 41,2; es fillt in die Grenzen der Werthe clieses Produkts, welches icli fur die ande- ren einfachen Ii6rper gefunden habe. Das fcstr Brom ent- sprichf tEaher vollkommen dem Gesslse der specifischen Warmen.

Um die Schrnelzwiirine dieses Ktirpers zu bestimmen , be- rechnen wir die Versuche in der Kiltemiscliung. Es geniigt hierzu, von der ganzcn, durch das Brom absorbirten Wirme- menge abzuziehen :

Die Wirmemenge welche das feste Brom brauclit um von der Temperatur T bis auf - 7,320 erwiirmt zu werden; diese FVirrne wird ausgedriickl durch 0,08432 (2' - 7,320). 2. die WZrmenienge, welche es absorbirt hat im fllssigen Zu- stande, urn von - 7,320 sich bis auf + 1' ZLI erwiirmen; diese ist 0,106 (1'+7,32O); dann hat man filr die latente Wirme:

1. 16,%5 2. IG,OS 3. 16,04 4. lti,3G

Mittel 16,185.

1.

LXII. Ueber einige explosive Substanzen.

H. R e i n s c 11 stellte mehrere explosive Verbindungen dar, indem er verschiedene indifferente Stoffe mit den1 bekannten Gemisch von Salpetersiiure und Schwefelsiure behandelte. Zu diesem Zvveclte wurde in die abgekiihlte Mischung der beiden Siuren Zucker langsam und weniger als f von dem Gewichte der angemen- deten S iure eingetragen. Die lliischung ging ohne Entziindung yon Statten. Der Zucker wurde anfangs sclileimig, dann z5he und nach 4 Stunden gelblich und hart. Die abfiltrirte Masse wurde erst an der Luft und dann bei 38O getrocltnet. Sie bil- det ein schneeweissos Pulver von intensivem , rein bitterem Ge- schmack. Auf einem glcihenden Bleche entziindet sie sich unil explodirt heftig ; dasselbe geschieht unter dem Hammer Mit einem gliihenden Spahn entziindet, verbrennt sie langsam unter