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600 V. Ueler die thermo - elektrischen Strt'me des Quecksi'lbers ; von Hrn. Mat t e u c c i. (Bibl. unir.. Nouv. Scr. III Yol. XP p. 187.) D e r von mir angewandte Apparat, um zu sehen, ob thermo-elektrische Strbme im Quecksilber vorhanden seyn kannen, ist ein fiir diese Galtung von Stramen ziemlich einpfindliches Galvanometer; denn obgleich olle Versuche in der Hrn. B e c q u e r e l mitgetheilten Notiz I) sich be- zogen auf Strbme, die aus einem Temperatur-Unterschiede zwischen verschiedenen Theilen eines homogenen Kbr- pers entspringen, so beobachtete ich doch bedeutende Ab- lenkungen. Ich kann sogar hinzufiigen, dafs ich seitdem mit demselben Galvanooieter thermo - elektrische Slrbme bei einem bomogenen Kbrper beobachtet Gabe, der weit scblechter leitet als Quecksilber , namlich bei Koble. Ich befestigte an die Enden des Galvanometers zwei Kohlencylinder, 15 Centimeter lang und 8 bis 10 Milli- meter dick, und erbitzte den einen an einem Ende, doch nicht bis zumpEntzfinden. Als ich nun das heibe Ende auf das kalte Ende des anderen setzte oder beidc in Qoecksilber taochte, beobachtete ich einen Strom von 20°, der bestandig vom heiten Ende zum kalten ging. Mit demselben Galvanometer habe ich den Versuch des Hrn. P e l t i e r wiederholt, indem icli Rahre und Schale voll Quecksilber anwende, und das in die Schale getauchte Ende der Rtihre durch eine Weingeistlampe erhitze: der Strom ging in dem Galvanometerdraht von der Schale ziir Rahre. Diese schon von mir beobachtete Thatsache mufs wohl voii der ungleiciien Erhitzung der Platinplatte, die in die Schale tauchte, und des Platindrahts, welchcr sich am 1) Annal. Bd. XXXXlV S. 629 uod 631, (wo a, bailiufig beioerkt, S. 630 2. 2 Ircifsea mub: vom HeiLur nnm Kaltcn, sutt: vom Hci- rsen zum Warmat).

Ueber die thermo - elektrischen Ströme des Quecksilbers

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Page 1: Ueber die thermo - elektrischen Ströme des Quecksilbers

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V. Ueler die thermo - elektrischen Strt'me des Quecksi'lbers ; von Hrn. Mat t e u c c i.

(Bibl. unir.. Nouv. Scr. III Yol . X P p. 187.)

D e r von mir angewandte Apparat, um zu sehen, ob thermo-elektrische Strbme im Quecksilber vorhanden seyn kannen, ist ein fiir diese Galtung von Stramen ziemlich einpfindliches Galvanometer; denn obgleich olle Versuche in der Hrn. B e c q u e r e l mitgetheilten Notiz I ) sich be- zogen auf Strbme, die aus einem Temperatur-Unterschiede zwischen verschiedenen Theilen eines homogenen Kbr- pers entspringen, so beobachtete ich doch bedeutende Ab- lenkungen. Ich kann sogar hinzufiigen, dafs ich seitdem mit demselben Galvanooieter thermo - elektrische Slrbme bei einem bomogenen Kbrper beobachtet Gabe, der weit scblechter leitet als Quecksilber , namlich bei Koble.

Ich befestigte an die Enden des Galvanometers zwei Kohlencylinder, 15 Centimeter lang und 8 bis 10 Milli- meter dick, und erbitzte den einen an einem Ende, doch nicht bis zumpEntzfinden. Als ich nun das heibe Ende auf das kalte Ende des anderen setzte oder beidc in Qoecksilber taochte, beobachtete ich einen Strom von 20°, der bestandig vom heiten Ende zum kalten ging.

Mit demselben Galvanometer habe ich den Versuch des Hrn. P e l t i e r wiederholt, indem icli Rahre und Schale voll Quecksilber anwende, und das in die Schale getauchte Ende der Rtihre durch eine Weingeistlampe erhitze: der Strom ging in dem Galvanometerdraht von der Schale ziir Rahre. Diese schon von mir beobachtete Thatsache mufs wohl voii der ungleiciien Erhitzung der Platinplatte, die in die Schale tauchte, und des Platindrahts, welchcr sich am

1) Annal. Bd. XXXXlV S. 629 uod 631, (wo a, bailiufig beioerkt, S. 630 2. 2 Ircifsea mub: vom HeiLur nnm Kaltcn, sutt: vom Hci- rsen zum Warmat).

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Ende der Riihre bebnd, hergeleitet werden. In der That fiodet die Ablenkuog nicht mehr statt, wenn man eine wei- tere Schalc nimmt, ah Hr. P e l t i e r sich bedient, und urngekebrt siebt man sie steigen, menn man die heifse Rahre naher an die Platioplatte bringt.

Man macht den Versnch noch entscheidender, wena man stalt einer Rahre znei, wie Hr. P e l t i e r , vorrich- tet. Die beidcn RiZbren lPht man in die OberflBche des Quecksilbers der Scbale tauchen, und setzt sie am ande- ren Ende durch eiugeschmolzene Platindriibte mit dem Galvanometerdraht in Verbindung. Wenn der thermo- elektrische Strom vom Quecksilber entwickelt wird, mu& er immer, wie bei dem sinnreichen Versuch des Hrn. B e c q u c r e l , in dem Kreise des Galvanometers von der Rbhre zur Schale und von der Schale zur Rifbre gehen I).

Bei diescr letzteren Vorrichtnng ist der Vorgang folgen- der. Wenn die Schale weit und die Rahren eng sind, wie die des Hm. P e 1 t i e r , so erbPlt man keine Anzeige von Strom, sobald nicbt die Erhitzung laoge nnterhalten wird; ftihrt man einige Zeit mit der Erbitzung fort, so erhalt man Strbme; allein sie gehen von der heifsen Rifbre durch den Galvanometerdraht znr anderen, also gerade iu umgekehrter Ricbtnng, welche man beobachten wilrde, wcnn sie vom Quecksilber herrtihrten, welche sich aber leicfit erklart, wenn man eine nngleiche ErwPrmuog der beiden Platindrehte onnimmt. Um jcdeo Zweifel zu he- ben conslruirte ich, wie Hr. P e l t i e r , ein Galvanorne- ter mit 2 Millimeter dickem Draht, der 12 Umgange um das vollkommen astatische System machte; mit dieseni Instrument wicderholte icb die erwgbnten Versuche, ohne iudefs cine Verscliiedcoheit in deu Resultatcn wabrzu- nehmen.