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378 G. voin Rath: Ueber Wernerit. LXXITI. Ueber die Zusammensetzung des Wernerits und seiner Zersetzungsprodukte. Yon Gerh. vom Bath. (Pogg. Ann. XC, pag. 82.) Urn die noch zweifelhafte Zusammensctzung des Wernerils zit erforschen , wiihlte der Verf. frisches uod unversehrtes Ma- terial und zum Studium der Zersetzuogsprodukte (Verivitterung) desselben die Pseudomorphoseii von Glimmer, Epidot und andern lineralien nach Wernerit. Die Analysen wurden tlirils durch Scbmelzen mit ltolilensaurem Natron , theils durch Flussspath- sHure ausgeflihrt. Die Tlionerde lBste der Verf. nach dem Cliihen in siedender Schwefelssure, um sie von Hieselskwe, die ilir anliiingt, zii befreien, uncl der Kalk enthielt OR gerirtge lengen Thonerde , von derien er ebenfalls gescliieden werdcn muss. Thonerde wurde vom Eisenoxyd durch Kali geschieden, riachdeni zuvor das Eiseiioxyd durch schwefligsaures Natroii reducirt ,war, und dann durch Sch~efel~vasserstolinmoniak niedergeschlagen , clennoch entbClt sic nach melirstiindigem Waschen noch Spuren von Kali. Das Balron ist aus dem Verlust beslimrnt. Die Analysen umfassen Mejonit und verscbiedene Varietlten yon Skapolith und Wernerit. Der Mejonit mar aus Drusen in BlBcken k6migen Kalk- >tibins am Monie-Somina , die Krystalle wurden sorgllltig von beigemischtem Anorthit ausgesacht und hatten ein spcc. Gew. von 2,734-2,737, wurden durch SalzsJore vBllig zersetzt, aber die Kieselsaure schied sich dabei als Pulrer ab. Zusammensetzung in 100 Theilen :

Ueber die Zusammensetzung des Wernerits und seiner Zersetzungsprodukte

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378 G. vo in R a t h : U e b e r W e r n e r i t .

LXXITI. Ueber die Zusammensetzung des Wernerits

und seiner Zersetzungsprodukte. Yon

Gerh. vom Bath.

(Pogg. Ann. XC, pag. 82.)

Urn die noch zweifelhafte Zusammensctzung des Wernerils zit erforschen , wiihlte der Verf. frisches uod unversehrtes Ma- terial und zum Studium der Zersetzuogsprodukte (Verivitterung) desselben die Pseudomorphoseii von Glimmer, Epidot und andern l ineral ien nach Wernerit. Die Analysen wurden tlirils durch Scbmelzen mit ltolilensaurem Natron , theils durch Flussspath- sHure ausgeflihrt. Die Tlionerde lBste der Verf. nach dem Cliihen in siedender Schwefelssure, u m sie von Hieselskwe, die ilir anliiingt, zii befreien, uncl der Kalk enthielt OR gerirtge l e n g e n Thonerde , von derien e r ebenfalls gescliieden werdcn muss. Thonerde wurde vom Eisenoxyd durch Kali geschieden, riachdeni zuvor das Eiseiioxyd durch schwefligsaures Natroii reducirt ,war, und dann durch Sch~efel~vasserstolinmoniak niedergeschlagen , clennoch entbClt sic nach melirstiindigem Waschen noch Spuren von Kali. Das Balron ist aus dem Verlust beslimrnt.

Die Analysen umfassen Mejonit und verscbiedene Varietlten yon Skapolith und Wernerit.

Der Mejonit mar aus Drusen in BlBcken k6migen Kalk- >tibins am Monie-Somina , die Krystalle wurden sorgllltig von beigemischtem Anorthit ausgesacht und hatten ein spcc. Gew. von 2,734-2,737, wurden durch SalzsJore vBllig zersetzt, aber die Kieselsaure schied sich dabei als Pulrer ab.

Zusammensetzung in 100 Theilen :

G. v o m R a t h : Ueber W e r n e r i t . 379

Sauerstoff. 'si 4235 22,11

k a 21,41' h g 0,83

Na 1,25 Glirhverlus t 0,19

a .%\ 6190

Formel : Ca,& + 2213.

Skn p olif h. A. Blauer Skap. von Malsj6 in Wermeland. Derb, bllulich-

weiss-violblau. Hirte unter Feltlspath. Spec. Gew. = 2,763. Gieht Wasser im Kolben, wird hrblos vor dern Lllthrohr, schrnilzt unter Schlumen , wird von Chlorwasserstoffsiure ange- griffen, aber nicht v6llig zersetzt. Hommt mit schwv%rzlicli-grfinem Glimmer und g r h e r n Salit vor.

B. Weisser Skap. von Malsjb. Derb, spallbar nach den Plichen eines quadratischen Prismas, perlmutterglinzend. Hir te = Feldspath. Spec. Gew. 2,658. Verhllt sic11 wie der vorige vor dem Lllthrohr. Komrnt mit Salit und griiner Hornblende vor.

C. Glaukolitli vom Baikalsee. Derb , dunkel-bllulich-weiss mit Slicli ins Rothe, verliert vor dem L6tlirobr die Farbe und schniilzt unter Ankchiurnen. H;irte zwisclien Feldspalh und Apatit. Spec. Gewicht 2,666. Wird von Salzsliure nur wenig angegrilTen.

D. Derber Skap. von Arendal. Licht-griinlich, Stich ins Gelbe. Spallbar nach den FIIchen des quadratkchen Prismas. Vor dem Lllthrobr wie der vorige. Zeigt Reaction von Fluss- siure. Hirte kaiim unter Feldspath. Spec. Gew. 2,731.

E. Nuttalit von Bolton (Massachusets). Graulich-sch\~arze quadratische Prismen. Harte wie heim vorigen. Spec. Gewicht 2,745. Schrnilzt an den Kanten. Perlmutter-Fettglanz.

F. Nuttalit von Bolton, von Herrn K r a n z bezogen. Dem vorigen ihnlich. Spec. Cew. 2,788.

Findet sich von Glimmer begleitet.

380 G. v o m B a t h : Ueber K e r n c r i t .

G. Prisinntischer Skap. von Brendat In Kalkspatli ciiige- wachsene, gelblich-weisse qiiatlratische Prismen mit rauher glanz- loser Oherfllche. Sprc. Gew. = 3,697. Htirte iintpr Feld- spalli. Schmilzt leicht untl scbiumt. Auf und in diesen Iirys- tallen zeigtvn sich grtine Epidotmassen.

Die Zusanimenselzung der angefiihrten VarielHtcn Sknpolith war in 100 Th. folgende:

A. B. C. D. E. F. G . I.

Si 47,2i 49,36 46,Ol 45,05 45?57 45,40 46,s” dl 24 69 25,33 2 4 i 2 25,31 23,65 25,512 2G,1% B e Spiir Spur 1,43 2,02 3 3 3,79 1,39 6a 1(i,81 12,47 15,65 17,30 20.81 20,18 17,’23 M g 2,18 1,Oj 0,46 0,30 1,23 1,Ol O,?B k 0,85 l , 5 l 0,56 1,55 O,G3 0,5l 0,97 ha 3,55 5,81 4,57 6,45 2,4G 2,09 6,88 H 1,72 2,47 0,47 ¶,24 0,7S 1,24 0,33 kaC - 1,3j 1 , ~ 8 93,22-%3~51-’3S,74~00 -

Sauerstoffvverhiltniss von I.( : : gi B =.0,89 : 1,85 : 4. C = 0.98:

D = 1,19 : 2,12 : 4. F = 1,17 : 2,26 : 4.

-

97.06 99,3j 97,64

in A = 1,09 : 1,86 : 4. 2,16 : 4. E = 1,20 : 2,03 : 4.

G = 1,13 : 2,07 : 4 ; nahezu ‘1 : 2 : 4. Formel fi, S:4-2g%.

M’erncrit.

A. Wernerit von Goiiverneur (Staat N. - York). Sclidne qiiadra[ische Prismen, farblos bis milcliwriss. Spec. Gew. 2,633. Giebt Wasser im Bolben. Schniilzt vor dem t8throhr. Hlirte = Feldspath. Wird von ChlorwasserstoITsiure iiur wenig an- gegrinen. Deutlich spaitbar.

B. Wernerit von Pargas in Finnland. Prismen mit inatlen Fllclien und abgerundeten Kanten und Ecken , deullich spaltbar. Grfinlich bis griinlich-gelb. Giebt im Kolben Wasser. Schmilzt zu blasigem Glas. Spec. Gew. 2,654. Hlrte elwas unter Feld- spath. Wird von ChlorwasserstoITslure vollst2ndig zerselzt.

N o t ize n. 38 1

A. Sauerstoffverhiiltn. B. SauerstoffverhPltn. w 5 3 3 5 5 45,46 4 21 23,97 2,06 2 30,96 3,48 3 e Spur Spur

17,22

fig 0378 1,03 1 - 1 0,97 1,31 I

1.19 9833

ha 9,86

&a 8,70

08,4'3

'J 99 PCI - _-

I ic 1,73

ir i,20

Die einfaehste Formel fiir den Wernerit yon Gouverneur ist demnach 3 k % f 2 g 3 und die far den Wernerit von Pargas 3R2Si+5&G. Beide warden also neue Species sein utid die Formel h3 !$i +3g5, welche H a m m e 1 s b e r g den Werneriten zutheilt, scheinl ihnen iiberhaupt niclit zuzukotnmen.

LXXIV. -

N o t i z e n . 1) N w e Methode, den Harnrtoff zu berlimmkn.

Das Verfahren, den Kohlenstoff des HarnsIoEs in Kolilen- s iure zu verwandeln rind diese dem Gemichl nach zii bestirurnen, hat J o h n W. D r a p e r (Philos. Magaz. Oct. 1853, Vol.'Vl, p. 290 No. 39,) in folgender Art rnodificirt. Der V O W Sclileitii befreile Urin wird mit starker rauchender Salpetershre in e inw GasentHickelungsflasche portionsweise versetzt und die entwickel- tcm Gase entwveichen durch zwei W o o 1 f ' sche Flaschen , in welchen sich Barytwasser befindet, in einen Aspirator, den man forklauernd langsam saugen lasst. Durch den Trichter der Gas- entwickeluogsnascbe tritt Blase hir Blase 1,uh ein und am Ende der Operation Iisst man noch uogefahr 150 C. C. Luft durch- gehen, urn alle Kohlensiure virllig zu entferneo.

Der gerallre kohlensmre Baryt wird auf ein Filler im Was- serbadtrichter geworkn, theils urn die Luft abzullalten von der