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J. A. Hedvall und J. Hwberger. Kupferaluminat zm Spirbelltypm. 137 ober ein bisher unbekanntes Kupferaluminat vom Spinelltypus. Von J. ARVII)HEDVALG und JOSEF HEUBEEQEH, Beim Erhitzen von Gemischen aus CuO und A1,0, nimmt das Pulver schon weit unter den Temperaturen, wo Cu,O gebildet werden kann, eine braune Farbe an. Dies la6t auf die Bildung eines Alu- minats schlieBen, und es ist zu vermuten, daf3 das Aluminat vom Spinelltypus sein wird. Diese Annahme wurde auch durch die hier mitgeteilte Untersuchung bestatigt. Wie in HEDVALLS friiheren Arbeiten wurden zur Herstellung des Aluminats in wohl ausgebildeter Kristallforrn die Komponenteii zusammen mit KC1 erhitzt. CuO und A1,0, wurden dabei in den molekularen Verhaltnissen 1 : 1, 1 : 2 und 2 : 1 mit der 6- 10-fachen Menge KCl zusammengerieben und eine Stunde unter hiiufigem Um- rilhren bei ca. 850° erhitzt. Obschon die Reaktion zwischen CuO und A1,0, in der KC1-Schmelze sehr leicht einzutreten schien, muSte doch zu einer anderen Methode ubergegangen werden, da das CuO durch eine Nebenreaktion l) der Aluminstbildung teilweise entzogen wurde. AuSerdem wnrde das urspriingliche feine CuO-Pulver in der KC1-Schmelze sehr leicht in ziemlich groSe schwarzbranne und metallisch gliinzende Kristallblattchen umgewandelt. Durch diese Oberflachenverkleinerung wurde die Reaktionsgeschwindigkeit sehr herabgesetzt. Es wurden also spater die Oxyde in den oben erwahnten Mischungsverhaltnissen ohne FluBmi ttel zunachst in einem Por- zellamfen der hiesigen Fabrik A. B. Lerindustri bei ca. 900° eine Woche lang erhitat, ferner wurde auch eine zweite Erhitzungsreihe in einem Heraus-Ofen vorgenommen. Die Yischnngen wurden dabei in ein schokoladebraunes Pulver verwandelt, das bei den Molekularverhilt- nissen 1 : 2 und 2 : 1 im Mikroskop einen entaprechenden UberschuB von Also, und CuO erkennen lieS. Nur in dem Gemisch 1 : 1 wurde ein annahernd homogenes Produkt erhalten. Die Temperaturen I) Ksffss, Ber. 17 (1884), 2593. Untersuchungen iiber diese Nebenreaktion sind im hiesigen Lsboratorium im Gang.

Über ein bisher unbekanntes Kupferaluminat vom Spinelltypus

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Page 1: Über ein bisher unbekanntes Kupferaluminat vom Spinelltypus

J. A. Hedvall und J. Hwberger. Kupferaluminat zm Spirbelltypm. 137

ober ein bisher unbekanntes Kupferaluminat vom Spinelltypus.

Von J. ARVII) HEDVALG und JOSEF HEUBEEQEH,

Beim Erhitzen von Gemischen aus CuO und A1,0, nimmt das Pulver schon weit unter den Temperaturen, wo Cu,O gebildet werden kann, eine braune Farbe an. Dies la6t auf die Bildung eines Alu- minats schlieBen, und es ist zu vermuten, daf3 das Aluminat vom Spinelltypus sein wird. Diese Annahme wurde auch durch die hier mitgeteilte Untersuchung bestatigt.

Wie in HEDVALLS friiheren Arbeiten wurden z u r Herstellung des Aluminats in wohl ausgebildeter Kristallforrn die Komponenteii zusammen mit KC1 erhitzt. CuO und A1,0, wurden dabei in den molekularen Verhaltnissen 1 : 1, 1 : 2 und 2 : 1 mit der 6- 10-fachen Menge KCl zusammengerieben und eine Stunde unter hiiufigem Um- rilhren bei ca. 850° erhitzt. Obschon die Reaktion zwischen CuO und A1,0, in der KC1-Schmelze sehr leicht einzutreten schien, muSte doch zu einer anderen Methode ubergegangen werden, da das CuO durch eine Nebenreaktion l) der Aluminstbildung teilweise entzogen wurde. AuSerdem wnrde das urspriingliche feine CuO-Pulver in der KC1-Schmelze sehr leicht in ziemlich groSe schwarzbranne und metallisch gliinzende Kristallblattchen umgewandelt. Durch diese Oberflachenverkleinerung wurde die Reaktionsgeschwindigkeit sehr herabgesetzt.

Es wurden also spater die Oxyde in den oben erwahnten Mischungsverhaltnissen o h n e FluBmi t t e l zunachst in einem Por- zellamfen der hiesigen Fabrik A. B. Lerindustri bei ca. 900° eine Woche lang erhitat, ferner wurde auch eine zweite Erhitzungsreihe in einem Heraus-Ofen vorgenommen. Die Yischnngen wurden dabei in ein schokoladebraunes Pulver verwandelt, das bei den Molekularverhilt- nissen 1 : 2 und 2 : 1 im Mikroskop einen entaprechenden UberschuB von Also, und CuO erkennen lieS. Nur in dem Gemisch 1 : 1 wurde ein annahernd homogenes Produkt erhalten. Die Temperaturen

I) Ksffss, Ber. 17 (1884), 2593. Untersuchungen iiber diese Nebenreaktion sind im hiesigen Lsboratorium im Gang.

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138 J. A. Hedvall und J. Heuberger. h7upfkaluminut v m Spindlipus.

wurden mit einem Pt-PtRh-Element und einem geeichten Millivolt- meter gemessen und der Reaktionseintritt durch kontinuierliches Beobachten der Masse annilhernd bestimm t. Die Reaktion beginnt zwischen 700° und 750° und verlkuft sehr schnell zwischen 750' und 850O.

Die &us dem Geluisch 1 CuO : 1 AhO, und 2CuO : 1 Al,O, er- haltenen Praparrtte wurden zur Analyse gereinigt durch Digerieren mit heiBer, verdiinnter HNO,, worin sich iiberschassiges CuO und A1,0, allmahlich aufloste. Das gereinigte Aluminat wurde dann mit KHSO, aufgeschlossen, Cu wurde nach FORSTER elektrolytisch bestimmt, Al als 4 0 , gewogen.

Berechnet auf Gefunden

CUO 43,17 43,27 43,92 Also4 56,23 56,47

CuO. A1,0, I 11

100,oo 99,74

Daraus ergibt sich, da6 das gebildete Aluminat der Spinell- formel CuO . Also, entspricht. Mit ,,BAITMANNS n e u e F a r b e n - t o n k a r t etc verglichen, stellt es ein braunes Pnlver von dem Farbenton 434,7 0, dar. Es ist gegen alle Auflosungsmittel sehr widerstands- fahig. Ein kleiner Teil des gereinigten Aluminats wurde in KC1- Schmelze eine halbe Stunde im FluB gehalten, um gro6ere Kristalle zu bekommeo. Teilweise wurde es dabei durch die vorher besprochene Nebenreaktion zersetzt, teilweise aber in ziemlich gut ansgebildeten Wurfeln und Octaedern erhalten.

drebro, Chmisches Laboratoriuni d w Technisehen Schule, Oktoberl.920.

Hei der Redaktion eiogegangen am 15. November 1920.