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daraus hervor, dasa sie durch Phosphorwolframsaure aus salzsaurer LBsung vollstandig gefallt wird. Offenbar ist diese Substanz stick- stoffhaltig und wohl nichts axideres als eine Base. Sornit ist kein Grund vorhanden, das Ditai'nsalz weder als ver- echieden vom Echitarnrnoniurnchlorid zu erkliiren, noch es als das Salz eines basischen Glycosids anzusprechen. 452. W. Markowniboff: Ueber ein Glycerin der sechsten Kohlenstoffreihe. (Eiiigegangen am 12. Oktober.) Biu zur Zeit eind alle zu den homologen Glycerinen fiibrenden Versuche resultatlos geblieben und ist bis jetzt das Glycerin der dritten Rohlenstoffreihe der einzige Repisentant der dreiatomigen Alkohole. Uiiter den Verbindungen, die zu eineln der hoheren Homologen des Glycerins fiihren kijnnteii , schirn mir das Djallylhydrat, C, H, 0, sehr geeignet. Wurtz I) erhielt diese Verbindung durch Addition von Jodwasserstoti zu Diallyl und Ueherfiihrung des so erhalterien Jod- hydrata vermittelst Silberacetat in den entsprechenden Alkohol. Ein Alkohol von derselben Zusammcnsetzung wurde unlangst von C r o w 2) als Reduktionsprodukt des Allylticelons erhalten. Die Identitat beider Verbindungen, ungenchtet der Verschiedenheit ihrer Herkunft, ergiebt sich aus folgenden, ihre Entstehung illustrirenden Formeln : CH, =: CHCH,CH, CH =:= CH, -I- HJ = CH, =: CHCH ,CH,CH JCH, CH, *CH CH, CH, CHOHCH, Diallylhydrat, CH,=:=CACH2CH,COCH, + I-I, = CH,==CH CH,CH,CHOHCH, Durch die Untersuchungen von S o r o k i n ,) ist diese Identitat thatsiichlich erwiesen. Handelt es sich uni eine bequeme Eereitungs- art des Diallylhydrats, so hat die von Wislicenus und seinen Schiilern ausgearbeitete Methode, ails Allylaceton verrnittelst Acetessigester, einen nicht zu verkennenden Vorzug neben der von W u r t z gegebenen. In der letzten Versarnnilung der russischen Naturforscher zu Peters- burg berichtete ich iiber das Triacetin eines Glycerins von der Formel C,H, ,(OH),, welches Hr. Rablukoff irn hiesigen Laboratorium er- halten hatte. Gegenwiirtige Mitthcilung hat den Zweck uns das Recht der weiteren Untersuchung zu sichern. Diallyl, Allylaceton But~llylmethylcsrhi~~ol vou Crow. 1) Jahresber. 1864, 615. 3) Ann. Chem. Phsrm. 201, 42. 3) Jouru. rusaisch. cbem. Ges. XI, 887.

Ueber ein Glycerin der sechsten Kohlenstoffreihe

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daraus hervor, dasa sie durch Phosphorwolframsaure aus salzsaurer LBsung vollstandig gefallt wird. Offenbar ist diese Substanz stick- stoffhaltig und wohl nichts axideres als eine Base.

Sornit ist kein Grund vorhanden, das Ditai'nsalz weder als ver- echieden vom Echitarnrnoniurnchlorid zu erkliiren, noch es als das Salz eines basischen Glycosids anzusprechen.

452. W. M a r k o w n i b o f f : Ueber ein Glycerin der sechsten Kohlenstoffreihe.

(Eiiigegangen am 12. Oktober.)

Biu z u r Zeit eind alle zu den homologen Glycerinen fiibrenden Versuche resultatlos geblieben und ist bis jetzt das Glycerin der dritten Rohlenstoffreihe der einzige Repisentant der dreiatomigen Alkohole. Uiiter den Verbindungen, die zu eineln der hoheren Homologen des Glycerins fiihren kijnnteii , schirn mir das Djallylhydrat, C, H, 0, sehr geeignet. Wur tz I ) erhielt diese Verbindung durch Addition von Jodwasserstoti zu Diallyl und Ueherfiihrung des so erhalterien Jod- hydrata vermittelst Silberacetat in den entsprechenden Alkohol. Ein Alkohol von derselben Zusammcnsetzung wurde unlangst von C r o w 2)

als Reduktionsprodukt des Allylticelons erhalten. Die Identitat beider Verbindungen, ungenchtet der Verschiedenheit ihrer Herkunft, ergiebt sich aus folgenden, ihre Entstehung illustrirenden Formeln : CH, =:: CHCH,CH, CH =:= CH, -I- HJ = CH, =:: CHCH ,CH,CH JCH,

CH, *CH CH, CH, CHOHCH, Diallylhydrat,

CH,=:=CACH2CH,COCH, + I-I, = CH,==CH CH,CH,CHOHCH,

Durch die Untersuchungen von S o r o k i n ,) ist diese Identitat thatsiichlich erwiesen. Handelt es sich uni eine bequeme Eereitungs- art des Diallylhydrats, so hat die von Wis l i cenus u n d seinen Schiilern ausgearbeitete Methode, ails Allylaceton verrnittelst Acetessigester, einen nicht zu verkennenden Vorzug neben der von W u r t z gegebenen. In der letzten Versarnnilung der russischen Naturforscher zu Peters- burg berichtete ich iiber das Triacetin eines Glycerins von der Formel C,H, ,(OH),, welches Hr. R a b l u k o f f irn hiesigen Laboratorium er- halten hatte. Gegenwiirtige Mitthcilung hat den Zweck uns das Recht der weiteren Untersuchung zu sichern.

Diallyl,

Allylaceton But~llylmethylcsrhi~~ol vou Crow.

1) Jahresber. 1864, 615. 3 ) Ann. Chem. Phsrm. 201, 42. 3) Jouru. rusaisch. cbem. Ges. XI, 887.

1843

Der zu dem Triacetin fiihrende Essigester des Crotonylmethyl- carbinols siedete bei 15G - 157 0 . W u r t z giebt den Siedepunkt bei ungefiihr 155O, wiihrend C r o w ihn bei 147-149O findet. Letztere Angabe ist wohl durch einen Druckfehler zu erkliiren. Das rohe Tri- acetin ging unter Normaldruck grassten Theils bei 270 - 280 0 uad zum Theil bei 280-283O iiber. D a hierbei das Auftreten von Essig- siiureanhydrid bemerkt wurde, was auf eine partielle Zersetzung hin- wies, so nnternahrn man die Fraktionirung bei vermindertem Drucke. Bei uugefiihr lOOmm Druck siedet das Triacetin zwischen 192-196O. Als Mittel einiger Verbrenuungen wurde gefunden: C 55.37 pCt., H 7.71 pCt. Die Formel, C, H, (OC, 11, 0),, verlangt C 55.38 pCt., H 7.69 pCt.

Dieses Triacetiii bildet eine dicke, fast farblose, in Wasser un- losliche Fliissigkeit, besitzt eineri fettig- bitteren Geschmack und das specifiscbe Gewicht Ton 1.087 bei Oo. Das aus demselben durch Ver- seifung abgeschiedene, noch nicht analysirte Glycerin ist eine sehr dickliche Fliissigkeit von siiss-bitterem Geschmack und liist sich leicht in Wasser.

Hei der Reduktion des Allylacetons bemerkte Hr. K a b l u k o f f die Hildung eines Karpers, dessen Siedepunkt weit iiber dern dea Crotonylmethylcarbi~~ol~ liegt. Bei dem Praktioniren geht es zwischen 254-213-2~ iiber. Die geringe Mange desselben erlaubte zur Zeit keine eingehende Untersuchung. Das Mittel zweier Analysen gab: C 73.28 pCt., H 11.37 pCt., was der Formel, C,, HzaOy, entspricht, welche C 72.72 pCt., H 11.1 1 pCt. verlangt. Wahrxheinlich liegt hier das Pinakon des Allylacetons vor:

CSH, C3H5 !

C O H - - - C O H . CH, C H , i

~

I n dem Journal d. russ. chem. Gesellsch. 1877, 119 kiindigte Hr. K a r e t n i k o f f die Ton ihm unternommene Reduktion des Croton- aldehydes zu den CrotonaIkohol an. lch ergreife die Gelegenheit, um diese Notiz in Erinnerung zu bringen und mBchte, i n Anbetracht der von Hrn. L i e b e n iiber diesen Gegenstand gemachten Mittheilung hinzufiigen, dass im hiesigen Laboratorium Versuche gemacht merden, durch diesen Alkohol oder iiberhaupt Crotonaldehyd zu dem Glycerin der vierten Kohlenstoffreihe zu gelangen.