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346 Ueber eircige neue Abkommlinge Cblor-Amylstrychniuiii, bei 100' getr. C,,H,,N,O,CI, HO Salpeters. Amylstrychniumoxyd, b. 100°getr. C,,H,,N,O,NO,, €10 Zweifach-chroma. ,) bei 100" getr: C,,H,,N,O,CrO,, HCrO,. II I) ltrystallisirt C,,H,,N,O,CI, HO + 7 aq. n ,I ltrystallisirt C,,H,,N,O,NO,, HO + 10 aq. Ueber einige neue Abkommlinge des Chloroforms. W i 1 I i am s o n *) hat die Resultate voii Versuchen mit- getheilt , welche Kay iiber einigc Zersetzungen des Cliloro- forms anstellte. Es wurde hier namenllich durch die Einwir- lung von 3 Aeq. Aethyloxyd-Natron C4z0, auf 1 Aeq. Chloroform C,HCI, ein Zersetzungsproduct von der Zusani- mensetzung C,,H,,O, erhaltcn , welclies sich betrachten lasso als Chloroform, desseii 3 Atonie Chlor durch 3 Atome einer Verbintlung C,H,O, erselzt seien, oder als 3 Atome Alkohol, in welchen zusammen 3 Atonie Wasserstoff durch 1 Atom C,H ersetzt seien. Einem Aequivalent Chloroform wurden allmalig drei Aequivalente trockenes gepulvertes Aethylosyd-Natron zuge- setzt, wo heftige Einwirkung unter betrachtlicher W7armeent- wicklung eintrat ; dmch Abtlestillii,en der Fliissiglceit von dem Ruckstand (Chlornatrium) und wiederholte fractionirte Destil- lation wurden drei Fliissigkeiten erhalton, niinilich eine geringe Menge einer bei 50 bis COO siedentlen, nach Aether riechen- den Flussiglreit, eine griifsere Mcnge Cetwa ; . des Ganzen) einer groktentlieils aus Alkohol 1)estehentlt.n nnd bei 77 bis 780 iibergehenden Fliissigkeit , und einer kleinen Menge (etwa 4) einer bci 145 his 145O,3 iibergehenden Fliissigkeit. Auch bei dem Verfahren , wasserfreien Weingeist mit Na- ") London R. Soc. Proceedings VII, 135.

Ueber einige neue Abkömmlinge des Chloroforms

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346 Ueber eircige neue Abkommlinge

Cblor-Amylstrychniuiii, bei 100' getr. C,,H,,N,O,CI, HO

Salpeters. Amylstrychniumoxyd, b. 100°getr. C,,H,,N,O,NO,, €10

Zweifach-chroma. ,) bei 100" getr: C,,H,,N,O,CrO,, HCrO,.

I I I ) ltrystallisirt C,,H,,N,O,CI, HO + 7 aq.

n ,I ltrystallisirt C,,H,,N,O,NO,, HO + 10 aq.

Ueber einige neue Abkommlinge des Chloroforms.

W i 1 I i am s o n *) hat die Resultate voii Versuchen mit- getheilt , welche Kay iiber einigc Zersetzungen des Cliloro- forms anstellte. Es wurde hier namenllich durch die Einwir-

l u n g von 3 Aeq. Aethyloxyd-Natron C4z0, auf 1 Aeq.

Chloroform C,HCI, ein Zersetzungsproduct von der Zusani- mensetzung C,,H,,O, erhaltcn , welclies sich betrachten lasso als Chloroform, desseii 3 Atonie Chlor durch 3 Atome einer Verbintlung C,H,O, erselzt seien, oder als 3 Atome Alkohol, in welchen zusammen 3 Atonie Wasserstoff durch 1 Atom C,H ersetzt seien.

Einem Aequivalent Chloroform wurden allmalig drei Aequivalente trockenes gepulvertes Aethylosyd-Natron zuge- setzt, wo heftige Einwirkung unter betrachtlicher W7armeent- wicklung eintrat ; dmch Abtlestillii,en der Fliissiglceit von dem Ruckstand (Chlornatrium) und wiederholte fractionirte Destil- lation wurden drei Fliissigkeiten erhalton, niinilich eine geringe Menge einer bei 50 bis C O O siedentlen, nach Aether riechen- den Flussiglreit, eine griifsere Mcnge Cetwa ;. des Ganzen) einer groktentlieils aus Alkohol 1)estehentlt.n nnd bei 77 bis 780 iibergehenden Fliissigkeit , und einer kleinen Menge (etwa 4) einer bci 145 his 145O,3 iibergehenden Fliissigkeit. Auch bei dem Verfahren , wasserfreien Weingeist mit Na-

") London R. Soc. Proceedings VII, 135.

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triurn zii slttigen, d a m Chloroform zuzusetzen, so dafs die Fliissigkeit noch alkaliscli blieh , dann wieder Natrium zuzu- gehen und dieses zn wiederliolen bis (lie Ausschcidung von Chlornatrium sehr voluniiniis wurde, d a m abzudcstilliren, dern Riickstand frischcs Chloroform zuzusetzen nnd abzudestilliren, das erste Destilliit, wiederum init Natrium zu versetzen und dann mit dem letzten Deslillat zu beliandeln - wurden ahn- liche Resultate erhalten, und das wenigst fliichtige Zersetzungs- product zeigte den Siedepunkt 1460. In grorserer Menge wurde das Letztere erhalten durch mehrstiindiges Erhitzen von 12 Unzen festeni Ihlihydrat und 20 Unzen Aetzlialk init 3 Pinten wasserfreiem Weingeist , allndigen Ziisatz von 6 Unzen Chloroform und 2stiindiges Erhitzen, Aldestilliren der Fliissigkeit, Rcctificiren dcs Destillats und Abscheiden des bei 1460 siedcndcn.

Der bei 145 bis 1460 siedende Kiirper ist eine farblOSe, in Wasser nur selir weiiig liisliclie Flussigkcit von stark aro- mtischeiti Gerucli und 0,8964 spec. Gewicht ; seine Zusatti- nicwsetzuiig ist C,.,II,606, irud aoch die Danipfdichte eiitspreche selir nahc dieser Forinel; er 1~leiI)t bei - 1 8 0 nocli flussig; er ist leiclit cnlziintllicl~ iind hetint oline i4clen Rauch.

Nit Pliosphorsuperclilo~i~l giebt tliese Verbindung eine scliwerc Fliissigkeit von den1 Gerucli des Clilorofornis. Bci Iiingcrcm Sieden dcr Vcrbintlung in alkoliolisclier Losung init festeni Kalihydrat bildet sich etwas Anieisensaure. \Vird zu der Verbindung eine iiquivalente Gcwiclitsnicnge trockenes salzsaures Gas zugclcitet so entstelit untcr Warmeentwick- lung nnd briiunliclicr Fiirhung cine neutrale Fliissiglteit, deren Siedepunkt voii 20 his 100° sleigt. Rei Zuleiten von 2 Aequi- valenten salzsauren Gases cntstelit cine rauchende, stark saure FIBssigkeit, dic hei deni Erhitzen Diimpfe von Salzshure aus- stiirst und eiiien von 56 bis 880 steigenden Sictlepunkt zeigt; das bei 56 his 70° Ucbergehende ergab iiacli Clem Waschen

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mit Wasser und einer Liisung von kohlensaurem Natron und Entwassern mit trockenem Chlorcalcium den Siedepunkt 55,5 bis 56O u n d die Zusaniniensetzung C,,H,,O,,.

Bei Versuchen, die zwisclien C,HCI, und C,,H,,O, in- termediaren Verbindungen C,H,O,CI, und C,,H,,O,CI durch allmalig gesteigerten Zusatz von trockenent gepulvertem Aetliyll oxyd-Natron ZU stark Libersclibssigeni Chlorofortn darzustell e n wurde indefs stets nur die Verbindung C , iH,,O, erhalten.

In entsprecliender Weisc liifst sich durch Einqvirkung von 1 Aeq. Chlorofornt auf 3 Aeq. Amyloxyd-Natron eine bei 260 bis 2700 sicdende , der Aethylverbindung C]4H,,O, ent- sprechende Atnylverbindung erhalten, deren Reinigung indes- sen dadurch erschwert wird, dafs sie selbst bei der Destilla- tion in Wasserstoffgas theilweise zersetzt wird.

Ueber phosphorigsaures Aethyloxyd lial W i I I i a In s o n *) Folgendes als die Resultate einer von R a i I t o it ausgefuhrten Untersucltong angegeben.

Die neue Verbindong bildet sich h i Einwirkung von i Atom Phosphorchlorid PCI, auf 3 Atome wasserfreien Wein- geistes. Das Phosphorchlorid wird dem Alkohol in einer tnit einer Baltemischung unigebencn R r t o r k tropfenmeise zuge- setzt, die Mischung dann r\inige Zeit gclinde erwarint, so dafs das Verdampfende contlensirt wird und in die Retorte zuruck fliefst, und dann der Dcstillation unterworfcn (in der Retorte bleiben phosphorige Saure und anderc Protlucte), wobci das zwischen 140 und 19Go Uebergehende bcsonders gesammelt wird. Diese Flussigkeit wird rectificirt, untl das bei 188 his i910 Uebergehcndc is1 phosphorigsaures Aethyloxyd. - Mit Leichtigkeit w i d die lelztere Verbindung erhalten dorch Ein- wirkung von 1 Atont Pho.sphorcliloi id PCl, auf 3 Atotne Aethyl-

*) London R. Society's Proceedings VII, 131.