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Rcynoso: Ueber einigc ncue Yerbttttla~tgeit ctc. 119 Hieruber, so wie iib~1.lli1~1)l uber die eigrtttliche Natur die- ser Producte, kann nur die quantitative An;il!se Aufschluss ge- ben; dass abw an eine solche bei der seltr geringen Menge, \velchr, aus etwa seclis Unzeo des niellilsauren Ammoniaks erhaiten wvorden ist, nicht gedacht werdeii kann , rersteht sicli voii selbst. VIl. Ueber einige neue Verbindangen des Am- inoniaks mit den Ferrocyaniiren und nament- lich mit dem Nickelferrocyanur. Von Alvnro ReJnoro. (Journ. de Pltnrm. ct de Chcm. XVIII, 37.) Wenn man frisch gefilltes Ferrocyannickei iuil iibwschtjssigeni Aininoniak ubcrgiesst, so sieht man, dass disselbe sich auflijst, seine Farbe verhdert und alsbald einen violetten aus feineri lVadeln bestebondeii Niederschlag erzeugt. Urn diese Yerbindung behufs der Analyse zu trocknen, stasst man auf gosse Schwierig- kaiten; da dieser librper ausserordentlich verinderlich ist und sic11 scboo an der Luft in Ferrocyannickel und in sich ver- fli~clrtigendes Ammoniak zersetzt. Ein Strorn yon trockner Luft oder von andereri Gasen musste daher nothwendigerweise eine Zersetzung dieser Verbindung bewirken, und in der That, als ich einen Strom trockner Luft uber dicses Salz leitete, zersetzte es sich und es blieb in der RGhre Ferrocyannickel zuriick. Indern ich aber einen Strom trockneri Ammoniahgasej uber eine gewisse blenge dieses in einer RLbre beGridliclten Salzes leitete, gelang es mir, dasselbe zii trocknen, obgleich der Ver- such drei Tage dauerte. A d folgende Weise l3sst sich das trockne ammoniakalisclie Ferrocyandickel rein elhalten. Es wurde eine ziemlicli gross3 Menge dieses Salzes dargestellt, und, nachdem es mit ammoniak- Ilaltigem Wasscr gewaschen worded War an1 einem Filter zwei

Ueber einige neue Verbindungen des Ammoniaks mit den Ferrocyanüren und namentlich mit dem Nickelferrocyanür

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Page 1: Ueber einige neue Verbindungen des Ammoniaks mit den Ferrocyanüren und namentlich mit dem Nickelferrocyanür

R c y n o s o : U e b e r e i n i g c n c u e Y e r b t t t t l a ~ t g e i t ctc . 119

Hieruber, so wie i ib~1. l l i1~1) l uber die eigrtttliche Natur die- se r Producte, kann nur die quantitative An;il!se Aufschluss ge- b e n ; dass a b w an eine solche bei der seltr geringen Menge, \velchr, aus etwa seclis Unzeo des niellilsauren Ammoniaks erhaiten wvorden ist, nicht gedacht werdeii kann , rersteht sicli voii selbst.

VIl . Ueber einige neue Verbindangen des Am- inoniaks mit den Ferrocyaniiren und nament-

lich mit dem Nickelferrocyanur. Von

Alvnro ReJnoro. (Journ. de Pltnrm. ct de Chcm. XVIII , 37.)

Wenn man frisch gefilltes Ferrocyannickei iuil iibwschtjssigeni Aininoniak ubcrgiesst, so sieht man, dass disselbe sich auflijst, seine Farbe verhdert und alsbald einen violetten aus feineri lVadeln bestebondeii Niederschlag erzeugt. Urn diese Yerbindung behufs der Analyse zu trocknen, stasst man auf g o s s e Schwierig- kaiten; da dieser librper ausserordentlich verinderlich ist und sic11 scboo an der Luft in Ferrocyannickel und in sich ver- fli~clrtigendes Ammoniak zersetzt. Ein Strorn yon trockner Luft oder von andereri Gasen musste daher nothwendigerweise eine Zersetzung dieser Verbindung bewirken, und in der That , als ich einen Strom trockner Luft uber dicses Salz leitete, zersetzte es sich und es blieb in der RGhre Ferrocyannickel zuriick.

Indern ich aber einen Strom trockneri Ammoniahgasej uber eine gewisse blenge dieses in einer RLbre beGridliclten Salzes leitete, gelang es mir, dasselbe zii trocknen, obgleich der Ver- such drei Tage dauerte.

A d folgende Weise l3sst sich das trockne ammoniakalisclie Ferrocyandickel rein elhalten. Es wurde eine ziemlicli gross3 Menge dieses Salzes dargestellt, und, nachdem es mit ammoniak- Ilaltigem Wasscr gewaschen worded War an1 einem Filter zwei

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120 R c y n o s o : U e b c r c i n i g r I I C I I P V c r L i i i t l u t i g c n

T a p lang der 1.uR ausgesetzt. Iler Tlieil, welclier mit der Luft in Herahriing gewesen war , zeigte sich vollstiadig zersetzt, aber uiiler tliesem Theil fand sich unzersehtes Salz in Gestalt blauviolctter Nadeln. Die so getrocknele Substanz ist weniger verdnderlich. An cler Luft wircl dieselbe iiiclrt niehr zersetzt, bei ciiier Teinperatur von 1 0 - 150n giebt sie Wasser und Ainmoniak aus. Der hickstand enthalt jedoch nicht nur Ferro- cyannickel, denn , \venn man denselben einer Ii3heren Tempc- ratur aussetzt , so entweicht noch Ammoniak uiid \Vasser und es hleibt als Riickstand Nickel- und Eiseiicarburet , welche ail der Lurt sich en~ziinden uiid unter Funkenspriihen verbrennen.

Wciin man, anstalt Jas Salz 211 lrocknen, das feucllte Salz init Wasser sieden libst, so zersetzt es sich in Ferrocyannickel, Wasscr und Ammoniak. Das so erhaltene Ferrocyannickel ist vollkommen rein; es ist dies die einzige Xethode, urn diese Verbindung frei yon Cyankalium darzustellen. Hat man dieselbe vermittelst eines Nickeloxydulsalzes und Fei*rocyaniialium erlial- t e n , so lrinterlrisst sie selbst nach tagelang t'ortgesetztcm W a - schen noch alkalische Asclie. Es i s t niclit notliwendig, dns aminoniakalische Ferrocyannickel mit Wasser sieden zu lasseii : scbon bei gcw6bnlicher Teinperatur peht die Zerselzung dieser Verbindung vor sich, nur ist sie a u f diese Weise weit lang- wieriger. Schwache SIuren aiehen ails der Verbindung das Ammoiiiak ails , ohrie das freigewoixlene Ferrocyannickel anzci- gveifen ; concentrirte SIureii zersetzen die letztere Verbindung a d die g~wbhnliche Weise. Iiali entwickelt daraus Ammoniak Hnd erzeugt einen Nietlerschlng von Nickeloxydul und lialium- eisencyaniir.

Das ammoiiinkalische Ferrocyannickel wird , wie schoii er- wilint , dargestellt, indem man direct Ammoniak fiber frisch geffilltes , noch tiasses Ferrocyaniiicliel giesst. Ebenfillls kann inan diese Verbindung diirch Zusatz von Ferrocyankaliiim zu einer NickellGsung erbalten, welche Ammoniak in grossern Ueber- scliuss enthfilt , oder endlich durch Einwirkenlasscn eines gc- 16sten Nickeloxydulsalzes auf ein Gemenge von Amoroniak und Ferroc yankalium. In allen diesen FZ11en sind die Nadeln dieses Salzes um so sch6iier, j e langsamer sie sich bilden konnten.

the Aiialyse dieses Salaes filhrt zlr der k'ormel : 'LNiCy, FeCy, ~ N f l , (4110).

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des h m t n o n i a k m i t den F e r r o c y a n i i r e n etc. 121

Zu~c?ifcteh-ammon~aka~~~~l&~s Ferrocynnnickcl, 2NiCy, FeCy, 2NH,, HO. Giesst man eine Liisung won Ferrocyankalium in cine Autlcisung von salpetersaurrm Nickelorydul-Ammoniak , so erhglt inan einen neissgriinlichen Niederschlag , cler nach dem Trocknen als eine dunkelgriine Masse erscheint , die durch das Pulveyri weiss wird. Es hartet an der Zunge und ist ohne allen Cesclimack , ist unlbslich in Wasser und in dieser Fliissigkeit unver~nderlich. Scliwache Sluren wirken auf diese Verbinclung auf dieselbe \Veise ein, wie auf das vorerwijhnte Salz, nur geht die Zersetzung weniger leicht vor sich. Ammoniak lijst dieselbe auf vnd wandelt sie in FiinKach-ammoniakalisches Ferrocyan- iiicltel urn. Durch Wrirme wird sie zersetzt, es entwickelt sich Ammoniak, Cyanammonium , und es bleibt ein Carburet zuriick, clas beiin Schnielzen verbrennt.

Dieses Salz verbiridet sich oder mengt sich vielmehr mit amrnoniakalischem Ferrocyankuprer uRd- erzeugt einen Nieder- schlag yon schbn pfirsischhliilhrother Farbe ; die beste le thode , diesen Niederschlag zu erhalten , besteht darin, ein Gemenge von salpetersaurem Nickeloxydul-Ammoniak und salpetersaurem Kupferoxyd-Ammoniak mittelst Ferrocyankalium zu TaIIen.

Zwcifach-arnmoniakaliixcaen Ferridcyannickel. Kaliumei- sencyanid bewirkt in salpetersaiirem Nickeloxydul-Ammoniak einen Niederschlag von schcin grlber Farbe, der sich in iiberschilssigern Ammoniak lbst und nach der Formel

3NiCy, Fe,Cy, , ZXH, , €10 zusammengesetzt ist.

N l e Ferro- und Ferridcyanverbindungen von Metallen, deren Oxyde in Ammoniak l6slich s ind, lbsen sich ebenFalls in Am- moniak. Die alkalische Liisung des Ferridcyancobalts ist von sehr dunkelrother Farbe. Das Ferro- und das Ferridcyancohalt lcisen sich in Ammoniak nur im Entstehungsmomente. Giesst man Ammoniak auf diesen Kiirper, so findet lieine Autlijsung statt; giesst man aber Ferro- oder Ferridcyankalium in eine ammoniakalische Kobaltoxydulliisung , so entsteht kein Nieder- schlag, woraus hervorgeht, dass diese Verbindung nur in statv nascenti in Ammoniak liislicli ist. Ausgenommen sind indessen die Verbindungen des Mangan- und Eisenoxydules, die sich in Ammoniak nicht h e n ; die Oxydule dieser Metalie h e n sich fibrigens nur bei Gegenwart eines Ammoniaksalzes in Ammoniak.

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122 Patcrs: R o t h e U r a n v e r b i o d uti Ken.

Dieses Factum ist eine Folge der Einwirkung dieser Kh- per auf die Ferro- und Ferridcyanverbindungen der Metnlle. In der That haben alle Versuche, in Uebereinstimmung niit deli Gesetzen der Zrisammensetzung der Salze, nacbgewiesen , dass, wenn man Kali mit Ferro- oder Ferridcyuaverhindrrngen der Metalle zusammenhringt, sich Ferro- otler Ferridcyankalium er- zeugt, wihrend Metalloxyd sich ausscheidet. Wendet man Kali iru Ueberschussc an, so muss dieser Ueberschiiss nattirlich auf das freie OxyJ einwirken. So erzeugt z. B- in einer L6sung von Ferrocyanzink Kali anlangs b'errocyaiikalium und Zinkoxyl, das sicli in dem iiherschIissigen Kali IGst. Setzt man aber das Kali behoham zu, so enthrill das Fillrat niir Ferrocyankaliuni und es bleibt auf dem Filter Zinkoxyd zurtick. Mit Ferrocyan- quecksilber ist die Reaction sehr Mar; tliese Verbindung is1 weiss. Beim Behandeln mit Iiali erzeugt sich Ferrocyankaiintii, und zugleicli gelbes Quecksilbrroxytl , das in Iibcrsclitissigern Kali unl6slich ist.

VIIL Rothe Uran verbind ungen.

Yon

Adolph Pateru.

(.itis d. Brr. iib. d . iiiittliuilungm con Frrwndrn der ~~tr i ru issrasc1iuf~t .n in Wirn.)

lcll erhielt in1 Laufe, dieses Jahres von Herrn General- Probirer A. L6 w e den Aultrag , eine Metltode auliushchen, die Joachimsthalur lirnnerze ni6glichst schnell cind gennu auf iliren Urangehalt zu pruf'en. Rei tler L6siing dieser Aufgabi?, derea nesiiltat ich bereits in unserer Versarnmlung vom 24. Uirz 1. J. mitzutheilen die Ehre hatte, murde ich veranlasst, aiich mehr mit den VerbindunEen des Uran zu bescbiXtigen, wobei ich fand, dass die Verbindungen dieses seltenen llletalls nocli ein weites Feld ftjr interessnte wissenschanliche Arbeiten dar- bieten. Es i s t zwnr durch die schdneo Arbeiten von A r f v e d - son,. P e l i g o l , E b e l m e n , W e r l h e i r n , R a m m e l s b e r g