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498 K L I N I S C H E W O C H E N S C H R I F T . 12. J A H R G A N G . Nr . 13 ~. APRIL 1933
lange vor dem Normalwerden des Blutbefundes ein und hi~ngt -- wie aus dem starken Anstieg der Reticulocyten zu ersehen ist - - mit der maximal gesteigerten Knochenmarksfunktion zusammen ~.
L. wurde m i t normMem Blu tbe fund und in gu tem Kr~fte- und Ern~ihrungszustand entlassen.
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Kurve 2.
�9 3: Pat. P. Sch., 39 Jahre all:. Krankengeschichte Rec.- Nr. 194/193o. Sch. leidet seit I Jahre an einer pernizi6sen An~imie. Bei der Aufnahme in die Klinik ergibt sich folgender BlutbeJund: Erythrocyten 1, 5 IViillionen, H~moglobin 43%, Fiirbeindex 1,3, Leukocyten 52oo. Blutausstr$ch: Anisocytose, Poikilocytose, Poly- chromasie, einige iV[egalocyten und Megaloblasten, im weil3en Blut- bild eine relative Lymphocytose. ]~etieulocyten i8~ ., Blut- senkung: 20,60, 147 nach i, 2 und 24 Stunden, Bi l i rub in im Serum: dir. o, indir. 1,62 rag%, Magenuntersuchung: Achylie.
Sch. wird zun~chst mi t 2ram 2o ccm H e p a t r a t und xoo g Fr ischleber behandel t . Keine Besserung, ebenso n ich t nach 3mM 20 ccm H e p a t r a t und 15o g Fr ischleber t~glich. Nach e twa 3 Wochen ist der B lu tbe fund noch unver~nder t , Pa t i en t erhie l t dann 3mM 2o ccm Arsen-Hepa t ra t , 3 ram 20 Mixt . pepsin., 15 ~ g Frischleber, 3mM io Tropfen HCL. Tro tz dieser in tens iven ]3ehandlung ist 5 Wochen nach Aufnahme in die Kl in ik noch keine Besserung festzustellen. Die E ry th ro - ey ten sind yon 1,5 Mill ionen auf 1,62 Millionen angestiegen. Durch eine aufget re tene Thrombophleb i t i s beiderseits, eine sehr schwere Thrombose in beiden unteren Extremit~i ten bis h inauf in die Vena cava wird die Besserung der B lu tk rankhe i t auBerordent l ich verz6gert . 14 Tage lang erh~ilt der Pa t i en t auBer der zule tz t angeff ihrten Therapie noch t~iglich 3ram I Messerspitze vol l Stomopson, wiederum ohne nennenswer ten Erfolg. Daraufh in entschlieBen wi t uns, dem Pa t i en t en an
Thempie. Abwechse/nd Hepcdm/, A~ 'enhepcdm/, FPisch- /ebeq ~omopson, *fcr/~sdu/~614/21pepsin. v.sv/ s Text
.0 2 ~z 6 8 I0 l~ fz/ ~ Behand/un~'sz~// in ldlooken
Kurve 3.
12 aufe inanderfolgenden Tagen je 2 mg Thyrox in zu verordnen. D e r N r - ]olg i s t i~berrasehend. Die Re t i cu locy ten steigen auI 870/0 o an, E ry th ro - cy tenzahl und H~mo- globin bessern sich schon nach wenigen Tagen (s. K u r v e 3). Nach Wei te r - behandlung m i t 5 ram 20 ccm H e p a t r a t und 3mM I Acidol-Pepsin ist der B lu tbe fund 8 W o c h e n nach Ver-
abre ichung des Thyrox in normal. E in e rneuter le ichter Ab- ~M1 der E r y t h r o c y t e n wird du tch eine Verordnung yon 3 mal 2 mg Thyrox in an 3 aufe inanderfolgenden Tagen erfolgreich behandel t , und kurze Zeit da rauf wird der Pa t i en t mi t nor- ma lem ]31utbefund und in gu t em Kr~f te - und Ern~hrungs- zus tand entlassen.
Z u s a m m e n f a s s e n d is t festzustellen, dab in allen von uns m i t T h y r o x i n behande l ten F~llen yon An~mie - - gleichgfiltig, ob sekundXr oder p r imer - - ein gt inst iger EinfiuB auf die E ry th ropoese ausgetibt werden konnte . Dies geht ffir die letzterei1 aus den oben mi tge te i l t en F~llen einwandfrei hervor . Auf Grund unserer Er fah rungen haben wir beobach ten k6nnen, dab bei der Anaemia perniciosa die La tenzze i t bis zur Wi rkung der Lebe rex t r ak t e du tch Thyrox in wesell t l ich abgeki irzt wird und gewisse sog. leberrefrakt~ire An~imien nach einer durch Thyrox in hervorgerufenen Re izung des Knoehenmarks m i t
Erfolg auf die bekannte Behand lung ansprechen. Voraus- setzung ffir die Wirkung des Thyrox ins ist selbstverst~indlich ein der Regenera t ion noch f~higes Knochenmark , die E r y t h r o - poese wird aus diesem Grund bei sekund~ren An~imien im Verlauf sehr schwerer Leuk/ imien oder Carcinome k a u m oder n icht zu beeinflussen sein (STocKING~R16). Die Anwendung des Thyrox ins als un te r s t~ t zende therapeut i sche Magnahme ist daher in Mien An~imief~llen zu empfehlen, in denen die be- kann te La tenzze i t bis zur Wi rkung der Lebe rex t r ak te ver- kfirzt werden soil oder bei alien leber-, arsen- oder eisen- res is tenten An~imien, wo der durch das Thyrox in bedingte Reiz auf das Knochenmark eine doch noch e in t re tende bzw. schnellere Wi rkung dieser Mit te l hervor rufen solI.
L i t e r a t u r : i BLANK, Dtsch. Arch. klin. Ned. 132, 16 (192o). -- 2 LANDSBERG, Med. Klin. 23, Nr 47, 1817 (1927). - - a 1V[OLDAWSKY, Z. klin. Med. I14, 346 (193o). - - 4 H. ZOI~DEK, Klin. Wschr. 1926, Nr 2o, 876. - - 5 NAEGELI, Folia haematol. Arch. 25, 3 (1919) . - - 6MANSFELD, Pflflgers Arch. I52 , 23 (1913). - - 7 ASHER, Klin. XYschr. 1927 , 163. _ s GLITSCH, Z. exper. Med. 73, 692 (193o). -- 9 DAM- BL~, Z. exper. Ned. 86, 595 (1933). -- x0 MORAWITZ, Arch. f. exper. Path, 6o, 298 (19o9). -- 11 DENECKE, Z. exper, ivied. 36, 179 (1923). -- 12 DAMBLs Z. exper. Med. 86, 608 (1933). -- ISTsuKAMOTO, TOHOKt% J.exper.Med.6, 286 (1925). - - x4 STOCI~IN- GER, Z. exper. Nied. 58 (1928); 65 (1929) . - - 15 UNVERRICHT, Klin. Wschr. I923, 166. -- 16 SToeI~INGER, Med. Klin. 28, Nr 49, 1697 (1932).
IJBER VERANDERUNGEN DES MENSCHLICHEN ELEKTROKARDIOGRAMMS BEI CIRCUMSCRIPTEN
HERZMUSKELL~SIONEN. Von
ERNST FLAUM. Aus der n . Medizinischen Universit~tsklinik ia Wien (Vorstand: Professor N. JAGI~).
Die im T ie rexper imen t nach den versch iedenar t igs ten L~sionen des Myokards auf t r e t enden Yer~nderungen des E lek t roka rd iog ramms zeigen in gewisser Hins ich t unverkenn- bare Ahnl iehkei t mi t den nach Coronargef~13unterbindung zu beobach tenden Bildern. Diese wieder sind jenen Elek t ro- ka rd iog rammen wei tgehend analog, ' welehe in der mensch- l ichen Pathologie bei F~llen yon Coronar thrombose regis t r ier t werden k6nnen. (Eine ausffihrliche Besprechung der ein- schl~gigen L i t e ra tu r f inder sich in unserer Arbe i t im Wien. Arch. inn. Med.; im Druck.) Die genannten Beziehungen deu ten darauf bin, dab nicht die Affekt ion des Coronargef~tl3- sys tems an sich ffir das Auf t re ten der e lekt rokardiographischen Zeichen des Coronarverschlusses ve ran twor t l i ch zu machen ist, sondern dab erst die infarzier te Myokardpar t i e das E l ek t roka rd iog ramm im Sinne der charakter i s t i schen Ver- ~nderungen beeinfiuBt.
I n den l e tz ten J a h r e n h a t nun die Kenntn i s der Coronar- ver~nderungen des E lek t roka rd iog ramms solche For t schr i t t e gemacht , dab wir heute meis t n icht nur ill der Lage sind, die Coronar thrombose mi t Sicherhei t zu diagnostizieren, sondern auch den Sitz des Coronar infarktes bis zu e inem gewissen Grade zu bes t immen. PARKINSON und BEI)FORD haben, je nachdem, ob die charakter is t i schen Ver~nderungen des K a m m e r k o m p l e x e s in Able i tung I (und evtl . n) oder in Ab- le i tung I I I (und n) auf t re ten, e inen Typus T 1 und einen Typus T S unterschieden. ]BAI~N~S und WRITTEN setz ten nun diese beiden Typen zu der Lokal isa t ion des Myokardinfarktes in t3eziehung und kamen zu dem sei ther yon einer Reihe VOtl Nachunte rsuchern bes t~t ig ten Ergebnis , dab bei Infarz ie rung des rechten Ventr ikels und jener Antei le des linken, welche ebenso ,Me der rechte yon der reeh ten Coronarar ter ie versorg t sind (also seiner basMen h in te ren Absehll i t te) der Typus Tx, bei Infarz ie rung jedoch jener Antei le des l inken Ventrikels, welche zum Versorgungsgebie t der l inken Coronarar ter ie ge- h6ren (also seiner apikalen vorderen Part ien) der Typus T 3 beobaeh te t wird.
Zu der in theoret ischer wie in prakt ischer Hins ich t gleicher- maBen wichf igen Prage, ob die als Coronarver~inderungen be- kann ten Abweichungen des menschl ichen Elek t rokard io-
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g r a m m s t a t s ~ c h l i c h l e t z t e n E n d e s y o n e iner S t 6 r u n g de r C o r o n a r z i r k u l a t i o n abh~Lngig s ind, k o n n t e n wir e inen n i c h t u n i n t e r e s s a n t e n B e i t r a g l iefern, i n d e m wir bet B e a r b e i t u n g des in Rede s t e h e n d e n P r o b l e m s n ich t , wie dies b i she r zu- me i s t geschehen ist , FMle y o n C o r o n a r t h r o m b o s e zu r U n t e r - s u c h u n g he ranzogen , s o n d e r n F~lle y o n H e r z v e r l e t z u n g elek- t r o k a r d i o g r a p h i s c h u n t e r s u c h t e n . I m fo lgenden set f iber e i n e n y o n i h n e n k u r z b e r i c h t e t .
Dutch Zufall war es uns m6glich, den Pat., einen 38 j ahr. Musiker, vor der Werletzung klinisch und elektrokardiographisch zu unter- suchen, als er uns zur internist ischen Begutachtung yon der Nerven- klinik zugewiesen wurde. Damals konn ten wir bei dem Pat., der an ether spastischen Hemiparese lift, ein kombiniertes endokardi- tisches Vit ium - - Mitralstenose und -insuffizienz, Aorteninsuffizienz (und -stenose)? - - feststellen. Das Herz war in toto vergr613ert (insbesonders der linke Ventrikel und der rechte Vorho~) und leicht insuffizient (Hydrothorax rechts). Der Puls war komplet t a r rhyth- misch; elektrokardiographisch wurde Vorhoffl immern mit ver- einzelten ventrikul~reI1 Extrasystolen yore Linkstypus nach- gewiesen. Genau 6 Monate nachdem wir den Pat . untersucht bat ten, nn te rnahm er einen Selbstmordversuch, indem er sich mi t einem Manikfirmesser eine Stichverletzung des Herzens beibrachte. In ohnm~chtigem Zustand wurde der Pat . auf die Unfal ls tat ion der II . Chirurgischen t( l inik gebracht und bier, da bereits Zeichen yon Herz tamponade aufgetreten waren, yon Assistenten Dr. FELSEN- REICH operiert. Das Herz war aul3erordentlich vergr613ert und zeigte eine 5 mal 5 mm groBe Stichwunde in der Mitte der Vorder- wand des rechtetl Ventrikels, die dureh 2 Catgutn~hte verschlossen wurde ; glat ter Heilungsverlauf. Pat . verlieB bereits am 4. Tage nach der Operation das Bett . Am 17. Tage nach der Operation wurde uns der Pat. abermals zur elektrokardiographischen Untersuchung zugewiesen. Nunmehr ha t te sich das Elektrokardiogramm insofern ge~ndert, als bet gleichbleibender Sai tenspannung die Ausschl~ge etwas gr6Ber geworden waren, vor allem aber insofern, als sich die Form der Nachschwankung v611ig ge~ndert ha t t e : W~hrend frfiher das S-T-Stfick in allen 3 Ableitungen isoelektrisch verlaufen, die T-Zacke fiberall positiv gewesen war, ging nun in Ableitung I und I I die S-T-Strecke unterhalb der Nullinie "con der Hauptschwankung ab, verlief in einem mi t der Konvexi t~t nach oben gerichteten Bogen und ging in eine spitze, rein negative T-Zacke fiber. Durch das freundliche Entgegenkommen des Herrn Assistenten Dr. RISAK yon der I I I . Medizinischen IZlinik ha t t en wir Gelegenheit, den Pat. in der Folgezeit noch wiederholt elektrokardiographisch zu untersuchen. Hierbei konnten wir feststellen, daB die Ausschl~ge langsam wieder kleiner wurden, daB die Negat ivi t~t der Nach- schwankung allm~hlich wieder abnahm, dab die S-T-Strecke wieder in die Nullinie rfickte, die T-Zacke in Ablei tung I I wieder positiv wurde, bis schlieBlich nach etwa 8 Monaten das I(urvenbild dem ursprfinglichen, vor der Verletzung registrierten, wieder gleich geworden war.
Le ide r fehlei i in uns e r e r Serie die E l e k t r o k a r d i o g r a m m e aus d e n e r s t en T a g e n n a c h de r Ver le tzung . I m m e r h i n g l a u b e n wir n a c h d e n b e s c h r i e b e n e n A b w a n d l u n g e n de r N a c h s c h w a n - k u n g u n d v o r a l l em n a c h i h r e m c h a r a k t e r i s t i s c h e n ze i t l i chen A b l a u f sagen zu dfirfen, d a b die bei u n s e r e m P a t i e n t e n beob - a c h t e t e i i e l e k t r o k a r d i o g r a p h i s c h e n V e r ~ n d e r u n g e n j e n e n glei- chert, welche n a c h Cor ona r a r t e r i enve r s ch l uB ange~roffen werden . Dieser U m s t a n d e r s che in t uns d e s h a l b b e m e r k e n s - wer t , well die V e r l e t z u n g in de r Mi t re de r V o r d e r w a n d des r e c h t e n Ven t r ike l s gelegen war , somi t a n e ther Stelle, a n de r gr6Bere Coronargef~13Xste m e i s t fehlen , f e rne r well s ich de r O p e r a t e u r n i c h t b e w u B t war , e in Coronargef~B u n t e r b u i i d e n zu h a b e n , j a au f unse re A nf r age sogar m i t t e i l e n konn t e , d a b er in d e m O p e r a f i o n s g e b i e t f i b e r h a u p t ke ine Coronargef~Be yon e in ige rmaBen n e n n e n s w e r t e r Gr6Be gesehen babe . W i r e rb l i cken h i e r in eine Stf i tze ffir unse re o b e n a n g e d e u t e t e An- s chauung , d a b die , C o r o n a r v e r ~ n d e r i i n g e n " des E l e k t r o - k a r d i o g r a m m s n i c h t u n m i t t e l b a r m i t e iner Corona ra f f ek f ion in Z u s a m m e n h a n g g e b r a c h t w e r d e n miissen. W i t g l a u b e n v i e l m e h r eine u m s c h r i e b e n e L~sion des H e r z m u s k e l s se lbs t ffir i h r Z u s t a n d e k o m m e i i v e r a n t w o r f l i c h m a c h e n zu sollen. N e b e n d e m h ie r geschi lder te i i Fa l le - - u n d eine ganz ana loge B e o b a c h t u n g f inde r s ich in e iner Mi• y o n REIGN -- s i n d e s vo r a l l em E r w ~ g u n g e n a l lgemeiner N a t u r , au f die wi t a n a n d e r e r Stel le ansf f ihr l ich e ingehen, welche d e m Z u s t a n d des M y o k a r d s die d o m i n i e r e n d e Rol le ffir die F o r m u n g des G l e k t r o k a r d i o g r a m m s z u e r k e n n e n ]assen. A u c h die in de r L i t e r a t u r der l e t z t e n J a h r e i m m e r h~uf iger m i t g e t e i l t e n Beob-
a c h t u n g e n "con V e r ~ n d e r u n g e n des E l e k t r o k a r d i o g r a m m s bet a k u t e m G e l e n k r h e u r n a t i s m u s (AGoSYONI, COliN u n d SWlFFT, PORTE u n d PARDEE ll. a.) g l a u b e n wir i m S inne unse r e r An- s c h a u u n g d e u t e n zu diirfen, da ja a u c h bet d i e sem a n a t o m i s c h e V e r i n d e r u n g e n i m H e r z m u s k e l a n g e t r o f f e n w e r d e n k6nnen .
Wie v e r h ~ l t s ich n u n u n s e r Fa l l zu d e n o b e n e r w ~ h n t e n A n g a b e n v o n BARN~S u n d WI~ITTEN bezt igl ich de r Lokal i - s a f ion de r Herzmuske l l~Mon u n d de r d u r c h sie b e d i n g t e n e l e k t r o k a r d i o g r a p h i s c h e n V e r ~ n d e r u n g e n ? W ~ h r e n d wir bet e iner Re ihe y o n FMlen y o n C o r o n a r t h r o m b o s e , die wi r in de r l e t z t e n Zei• zu b e o b a c h t e n Ge legenhe i t h a t t e n , ebenso wie be t e in igen we i t e r en F~l len y o n H e r z v e r l e t z u n g die A n g a b e n y o n BARNES u n d WHITTEN d u r c h a u s b e s t ~ t i g e n k o n n t e n , s che in t unse r h ier mi tge t e i l t e r Fa l l eine A u s n a h m e y o n de r Regel de r A u t o r e n d a r z u s t e l l e n ; e n t s p r e c h e n d o c h die be- s c h r i e b e n e n V e r ~ n d e r u n g e n d e m T y p u s T 1 (nach PARKINSON u n d BEDFORD), so l l ten s o m i t e iner Af fek f ion irn A u s b r e i t u n g s - geb ie t de r l i nken Corona ra r t e r i e zukornmen , w ~ h r e n d de r d u r c h V e r l e t z u n g u n d O p e r a t i o n b e d i n g t e I n s u l t des Myo- ka rds a n der Vorder f l~che des r e c h t e n Ven t r ike l s gelegen war . O h n e a n de r a t l geme inen Gfil• de r A n g a b e n y o n ]~ARNES u n d WI~ITTXN r f i t t e ln zu wolten, g l a u b e n wi t s agen zu dfirfen, d a b u n s e r e m Fal le - - wiewohl es s ich u m eine E inze lbeob- a c h t u n g h a n d e l t * -- doch pr inzipie l le B e d e u t u n g z u k o m m t , e i n m a l desha lb , well die Zah l der b i she r p u b l i z i e r t e n F~lle, welche s ich mi% dell A n g a b e n voi i BARZqES u n d WHITTEN decken , noch so n iedr ig isf, d a b a u c h e in e inze lner Tal l ins Gewich t f~llt, vo r a l l em a b e r desha lb , well in de r K l in ik F~lle y o n C o r o n a r t h r o m b o s e m i t I n f a r z i e r u n g des r e c h t e n Venf r ike l s zu den gr6f3ten Se l t enhe i t en geh6ren , somi t eigen• l ich n o c h ke in genf igendes Ma te r i a l vor l iegt , a n H a n d dessen eine diesbezi igl iche A u s n a h m e voI1 de r Rege l de r A u t o r e n hA• a u f g e d e c k t werde i i k 6 n n e n . W i r g l a u b e n uns also be rech t ig t , aus u n s e r e m Fal le zu schlieBen, daft s ich der Typus T 1 der ,,Coronarverdnderungen" nicht nur bet Be/allen- sein der apikalen vorderen Partien des linlcen Ventrilcels (Aus- breitungsffebiet der linken Coronararterie) ausbilden lcann, sondern daft auch gewisse Anteile an der Vorderwand des rechten Ventrikels die NachsehwanIcung im gleichen Sinne *vie die fie- nannten Partien des linken Ventrikels beein]lussen. D a de r r ech te Ven t r i ke l (viel le icht m i t A u s n a h m e de r d e m Sulcus i n t e r v e n t r i c u l a r i s z u n ~ c h s t ge legenen Bezirke) z u m Versor - gungsgeb ie t de r r e c h t e n Corona ra r t e r i e geh6r t , s e h e n wir a u c h iii d i e sem U m s t a n d eine St t i tze fiir unse re a n a n d e r e r Stel le e ingehend begr f inde te A n s c h a u u n g , daft nieht die Coronar- ge]~fla]]ektion als solche, sondern erst die dutch sie bedingte Myokardl~ision Ursache der im Elelctrolcardiogramm erscheinen- den ,,Coronarver4nderungen" sein kann.
L i t e r a t u r : G. AGOSTONI, Pennsylvania reed. J. 2o, Nr 15 (1931), ref. Z. Kreislaufforsch. 24, 431 (1932) . - - A . P~. BARNES 11. W H I T T E N ,
Amer. Hear t J. 5, 14 (I929), t e l Zbl. inn. Med. 55, 7 ol (193 o) ; 5, 142 (I929), ref. Zbl. inn. Med. 55, 387 (193o) �9 - - COHN u. SWI171~T, J. of exper. Med. 39, I (1924), - - J. PARKINSOX U. E. BEDFORD, Hear t x4, 195 (1928) - - Lancet x928, 4. - - D. PORTE U. H. E. ]3. PARDEE, Amer. Hear t J. 4, 548 (1928). - - E. REHN, Med. Welt 6, 449 (1932).
DIE BEDEUTUNG DER HETEROPHILEN ANTI- KORPERREAKTION FOR DIE DIAGNOSE
DER INFEKTIOSEN MONONUCLEOSE**.
N. ROSEXTt~AL u n d G. WENKEBACH. Aus der Medizinischen Abteilung and den Laboratorien Mount Sinai Hospital,
New York N. Y.
Das Pfei f fersche I Drf isenf ieber , die infekf i6se Mono- nucleose (SFRUNT t lnd EVANS2), die L y m p h o c y t e n a n g i n a , die M o n o c y t e n a n g i n a (Sc~tULTZ 3) u n d das H a b e r f e l d s c h e 4 Zecken- f ieber s ind K r a n k h e i t s b i l d e r , die auBero rden t l i ch ~hnl ich ver- l aufen . Die Di f fe ren f i a ld i agnose i s t schwierig, k a n n abe r
* Unserem Falle kann iibrigens der durchaus analoge REHN s an die Seite gestellt werden. ** Diese Arbeit wurde yon W. ausgefiihrt nfit Hilfe eines Sfipendiums von dem E.Libmsn Fellowship Fund, Inc.