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UMWELTBERICHT_GZM
2016KOMPETENT I VERANTWORTUNGSBEWUSST I RESPEKTVOLL
INHALTSVERZEICHNIS .................
BEWUSST SEIN .....................................
UMWELTLEITLINIEN .....................
KENNZAHLENDETAILS ...............
4.1 Rohwarenverarbeitung ....................
4.2 Produktionsleistung ...........................
4.3 Dampfverbrauch ................................
4.4 Elektroverbrauch ..............................
4.5 Heizenergieverbrauch .....................
4.6 Wasserverbrauch ...............................
4.7 Abwassermengen ...............................
4.8 Abluft & Lärm ................................
4.9 Betriebsmittel .....................................
4.10 Reinigungsmittel & Abfall ..................
4.11 Rechtskonformität .............................
KENNZAHLENÜBERBLICK .......
INHALTSVERZEICHNIS UMWELTBERICHT IM ÜBERBLICK 1
GZM Extraktionswerk AG I UMWELTBERICHT I 2016 2
IMPRESSUM
Herausgeber
GZM Extraktionswerk AG
Industriering 24
CH-3250 Lyss
Telefon +41 (0)32 387 47 87
Telefax +41 (0)32 387 47 04
E-Mail: [email protected]
www.centravo.ch
Inhalt
René Burri, Geschäftsführer GZM
Niklaus Lehmann, Betriebsleiter GZM
Gestaltung
Oliver Kellner, Administration GZM
Druck
Lyssbachdruck AG
Zeughausstrasse 3a
CH-3250 Lyss
Bildquellen
Titelfoto: Speicherseen des Pumpspeicherkraftwerks „Nant de Drance“ VS - www.iwb.ch
Seite 6: www.sundh.de/gebauedetechnik/solarenergieSeite 18: www.tugraz.at/en/tu-graz/services/news-
stories/tu-graz-news/singleview/article/oesterreich-2050-wie-gruen-kann-unsere-stromversorgung-werden/
© 2017 copyright GZM Extraktionswerk AG, Lyss
Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck bzw. Vervielvfältigung sowie jede optische, akustische und elektronische Aufzeichnung, Speiche-rung und Wiedergabe, auch auszugsweise, nur mit nachdrücklicher
schriftlicher Genehmigung durch die Centravo/GZM gestattet.
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gen, dann wird dies für die Industrie äusserst her-ausfordernd werden - wenn überhaupt umsetzbar.
Auch wenn die GZM im Produktionsprozess keine umweltverbessernden „Quantensprünge“ machen kann, so kann sie mit innovativen Projekten den-noch einen effi zienten Beitrag zum Thema Umwelt leisten. Zum Beispiel mit der 2016 begonnenen Umsetzung und voraussichtlich Ende 2017 in Betrieb gehenden Fernwärmeversorgung „Wärme Lyss Nord“. Durch die Ausnützung der eigenen Abwär-meenergie schafft die GZM ihren Beitrag, dass sich die ans erstellte Wärmenetz Angeschlossenen mit CO
2-neutraler Wärmeenergie für ihre Heizzwecke
versorgen können und so mithelfen, die Klimaer-wärmung einzudämmen.
René Burri
Geschäftsführer & Umweltbeauftragter der GZM Extraktionswerk AG
GZM Extraktionswerk AG I UMWELTBERICHT I 2016 3
BEWUSST SEIN UNSERE VERANTWORTUNG WAHRNEHMEN 2
Dank Zielstrebigkeit, Beharrlichkeit und Effi zenz-steigerung in allen Bereichen gelang es der GZM im Jahr 2016, sich in gewissen Umweltleistungen weiter zu verbessern. Z. B. konnte trotz tieferer Rohwarenmenge und damit naturgemäss sinkender Effi zienz, der Dampfverbrauch pro Tonne Rohware reduziert werden! Auch der Stromverbrauch pro Tonne Rohware stieg nur minimal an, was in Anbe-tracht der geringeren Verarbeitungsmenge auch ein Erfolg ist.
Das Wchtigste jedoch ist: der Betrieb der GZM Extraktionswerk AG lief 2016 störungsfrei und sehr stabil. Damit konnte weiterhin eine sichere, zuver-lässige und verantwortungsvolle Verarbeitung der tierischen Nebenprodukte auf dem ganzen Prozess, von der Logistik über Abluft bis zum Abwasser, ge-währleistet werden.
Die Umsetzung des CO2-Gesetzes und Grossverbrau-
cherartikels ist inzwischen eingespielt. Heute stellt sich die grosse Frage, wie ist die Situation nach 2020? Die Vernehmlassung des CO
2-Gesetzes ist
im Herbst erfolgt. Doch was daraus wird, ist noch ziemlich offen. Sicher ist, falls die Reduktionsziele so bleiben, wie in der Vernehmlassung vorgeschla-
KONTINUITÄT WIRD BELOHNT DEM UMWELTGEDANKEN WEITERHIN HOHE PRIORITÄT EINRÄUMEN
UMWELTLEITLINIEN UNSER BEKENNTNIS ZUM UMWELTSCHUTZ
Kennzahlen sind ein gutes System, um die betrieblichen Leistungen darzu-stellen. Dabei ist nicht immer entscheidend, was dargestellt wird, sondern wie es dargestellt wird. Wir möchten dem interessierten Leser einen tiefen Einblick in unsere Strategien und Möglichkeiten gewähren. So können wir sicher sein, dass alles genau so verstanden wird, wie wir das möchten.
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GZM Extraktionswerk AG I UMWELTBERICHT I 2016 5
1. Der Schutz der Umwelt ist für uns eine wichtige unternehmerische Aufgabe und Bestandteil unserer Unternehmenspolitik.
2. Alle Mitarbeitenden sind dem Umweltschutz in ihrem Handeln verpfl ichtet. Durch Schulung und Information motivieren wir zu umweltbe- wusstem Verhalten.
3. Grundlagen unseres Handelns im Umwelt- schutz sind die Einhaltung gesetzlicher und behördlicher Vorgaben und unsere Unterneh- menspolitik.
4. Wir führen regelmässig Überprüfungen durch, um unser Managementsystem kontinuierlich zu optimieren und die erreichten Leistungen zu dokumentieren. Massstab sind die festgelegten Umweltziele.
5. Unsere Anlagetechnik wird nach dem neusten Stand der Technik geplant, errichtet, betrieben und weiterentwickelt.
6. Wir schöpfen Know-how wie auch technische und wirtschaftliche Möglichkeiten aus, um unnötige Emissionen in den Bereichen Abluft, Abwasser und Lärm zu vermeiden.
7. Der Einsatz von Ressourcen und Energie er- folgt möglichst sparsam und umweltverträglich. Dieses Ziel verfolgen wir bereits bei der Pla-nung von Projekten und neuen Anlagen. Dabei legen wir grossen Wert auf die Rückgewinnung bzw. Rück-führung von Abwärme und anderen Abenergien.
8. Die nicht erneuerbaren Energien versuchen wir durch alternative Energien soweit wie möglich zu substituieren.
9. Wir arbeiten zusammen mit Behörden, Verbän- den und anderen Fachinstitutionen in Fragen des Umweltschutzes.
10. Wir informieren offen und sachlich gegenüber der Öffentlichkeit, den Mitarbeitenden, den Be- hörden und den Verbänden über Themen des betrieblichen Umweltschutzes.
11. Wir betrachten die Einhaltung der umweltrele- vanten Normen und Richtlinien als Mindestan- forderung und verpfl ichten uns darüber hinaus, negative Umwelteinwirkungen mit der besten verfügbaren Technik - soweit wirtschaftlich vertretbar - zu verringern.
12. Wir haben das UMS eingeführt und entwickeln dieses kontinuierlich weiter, um die ständige Ver-besserung der Umweltleistung sicherzustellen.
13. Wir garantieren unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ein sicheres und gesundheitsschützen-des Arbeitsumfeld an sämtlichen Arbeitsplätzen.
Aus dem UMS (Umweltschutzmanagementsystem)
der GZM Extraktionswerk AG
UMWELTKENNZAHLEN IM DETAIL UNSERE FAKTEN SIND KLAR
Die Kennzahlen der Umweltleistung im Unternehmen stellen die Datengrund-lage der relevanten Stoff- und Energiefl üsse dar. Die Kennzahlen dienen zur Messung und Beurteilung der Leistungsfähigkeit unseres Umweltmanagement-systems. Ferner helfen sie, die Erreichung von Umweltzielen zu verifi zieren und durch Bewertung und Beurteilung Ansätze für Verbesserungen der unter-nehmerischen Umweltleistung zu liefern.
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4.1 ROHWARENVERARBEITUNGTrend zur höheren Wertschöpfung hält an
GZM Extraktionswerk AG I UMWELTBERICHT I 2016 7
Die verarbeitete Rohwarenmenge von 88‘454 t im vergangenen Jahr entsprach weitgehend der im Jahr 2015 gemachten Prognose und reduzierte sich um 1‘882 t (- 2.1 %) gegenüber der Menge im Vorjahr. Die Zielvorgabe wurde um 2‘359 t übertroffen. Dank der drei eingespielten Produktionsfaktoren - leis-tungsstarke Verarbeitungsanlagen, gut geschultes und motiviertes Mitarbeiterteam und lückenlose Qualitätssicherung - konnte die GZM gegenüber ih-ren Lieferanten 2016 wiederum als zuverlässiger Partner auftreten. Die an die GZM gestellten Auf-gaben und Anforderungen als K1 Verarbeitungswerk wie auch in Bezug auf die Seuchenbereitschaft wur-den voll und ganz erfüllt.
Der anhaltende Trend zur höheren Wertschöpfung für die tierischen Nebenprodukte, z. B. Export von noch lebensmitteltauglichen Rohwaren in den aus-sereuropäischen Raum, die Abwanderung von tieri-
schen Nebenprodukten in Biogasanlagen zur Energie-gewinnung oder der Ausbau des Petfoodbereiches, hält auch in der Centravo Gruppe wie in den letzten Jahren unverändert an. Deshalb wird die anfallende Menge Rohware schon im Schlachthof vermehrt nach Kategorien lebensmitteltauglich, K3, K2 und K1 ge-trennt. Dadurch wird der Anteil an höherwertiger Rohware im gemischt angelieferten Schlachtabfall K1 für die GZM weiter kontinuierlich kleiner.
Aussichten
Die Rohwarenmenge der GZM wird unter den oben
geschilderten Voraussetzungen auch im Jahr 2017
nochmals kleiner werden; die Anforderungen an
eine qualitativ hochstehende Verarbeitung und
unser Engagement bleiben hingegen unverändert.
Grafi k 1
Rohwarenverarbeitung
pro Jahr
4.2 PRODUKTIONSLEISTUNGTiermehl und Tierfett in hoher Qualität
GZM Extraktionswerk AG I UMWELTBERICHT I 2016 8
Die „kontinuierliche Trocknungsleistung“ (Tonne Rohware pro Stunde) 2016 liegt mit einem Minus von 4.7 % unter dem Wert von 2015. Die seit Jahren rückläufi ge Rohwarenmenge, z. B. wegen Abwande-rung in eine höhere Wertschöpfungskette, hat einen wesentlichen Einfl uss auf die kontinuierliche Trock-nung. Die so nicht ausgelasteten Produktionsanla-gen wurden mehrmals pro Woche gedrosselt. Auch die Rohwarenanlieferungen an Samstagen haben den gleichen negativen Einfl uss. Zum Vergleich: In 2006 hatten wir 115‘900 t Rohwaren zu verarbeiten. Dazu benötigten wir 6‘350 Stunden, was somit einer Trocknerleistung von 18.251 t pro Stunde entsprach. Im 2016 konnten wir 88‘454 t (- 23.7 %) in 5‘766 Stunden verarbeiten, was noch einer Trocknerleis-tung von 15.340 t (- 26.0 %) entspricht.
Die Ausbeutezahlen bei den Endprodukten im Pro-duktionsjahr 2016 veränderten sich unwesentlich gegenüber dem Vorjahr. Beim Tiermehl musste im Rahmen der normalen jährlichen Schwankungen eine minime Reduktion von 24.47 % auf 24.46 % verzeich-
net werden. Beim Tierfett konnte der Negativtrend gebremst und die Ausbeute wie im Vorjahr wiederum leicht verbessert werden, und zwar von 12.31 % in 2015 auf 12.97 % in 2016. Beim Tierfett und Tiermehl konnten wir den hohen Qualitätsstandard beibehal-ten.
Das Tiermehl ging zu 100 % als CO2-neutraler Energie-
träger in die Zementindustrie. Davon wurden 93.8 % (+ 7.3 %) im In- und 6.2 % (- 7.3 %) im Ausland abge-setzt. Das Tierfett wurde zu 94.3 % (- 5.7 %) zur Bio-dieselproduktion ins Ausland und zu 5.7 % (+ 5.7 %) im Inland als CO
2-neutraler Brennstoff verkauft.
Aussichten
Die Produktionsleistung ist wenig beeinfl ussbar. Sie ist
abhängig von der Menge Rohware und deren Zusam-
mensetzung. Die GZM möchte durch optimale Fahr-
weise das Beste aus den Gegebenheiten herausholen.
Grafi k 3
Verarbeitungsleistung
pro Jahr
Grafi k 2
Tiermehl- und Tierfett-
produktion pro Jahr
4.3 DAMPFVERBRAUCHDampf als Motor der Produktion
GZM Extraktionswerk AG I UMWELTBERICHT I 2016 9
Die gesamte produzierte Menge Dampf im Jahr 2016 betrug 126’499 t, das entspricht einer Abnahme ge-genüber dem Vorjahr von 2.95 % und ist durch die Abnahme der Rohwarenmenge (- 2.1 %) und den nor-malen jährlichen Schwankungen in Korrelation zu stellen.
Der Dampfverbrauch für die Produktion in der GZM betrug 101‘309 t, was einer Reduktion (- 4.8 %) gegenüber dem Vorjahr entspricht. Der Dampfver-brauch pro Tonne verarbeiteter Rohware reduzierte sich demnach ebenfalls auf 1.15 t; damit konnte der Zielwert von 1.18 t pro Tonne Rohwaren eingehalten werden.
Die Abgabe von 23’908 t Sekundärdampf an die Nu-triswiss hat sich im 2016 nicht wesentlich verändert (- 287 t); dies entspricht den normalen jährlichen Bedarfsschwankungen.
Aussichten
Trotz weiter sinkender Rohwarenverarbeitungsmen-
ge und dadurch niedrigerer Auslastung der Produk-
tionskapazitäten versucht die GZM mit optimaler
Fahrweise der Anlagen einen Anstieg des Dampfver-
brauches pro Tonne Rohware in 2017 zu vermeiden.
Grafi k 4
Dampfproduktion
und Dampfverbrauch
pro Tonne Rohware
4.4 ELEKTROVERBRAUCHRessourcenschonender Umgang mit Strom
GZM Extraktionswerk AG I UMWELTBERICHT I 2016 10
Der Trend der letzten Jahre, den Elektroenergie-verbrauch zu senken, resultiert aus der kontinu-ierlichen Erneuerung und Verbesserung diverser Elektroanlagen und konnte auch während der vor-liegenden Berichtsperiode 2016 erfolgreich fortge-setzt werden.
Die im vergangenen Jahr bezogene elektrische Energie von 5’720 MWh entspricht einer weiteren Abnahme (- 1.6 %) gegenüber der Vergleichspe-riode 2015. Doch der Stromverbrauch pro verar-beitete Tonne Rohware konnte durch die kleinere Verarbeitungsmenge gegenüber dem Vorjahr nicht gehalten werden. So musste 2016 eine leichte Zu-nahme (+ 0.54 %) hingenommen werden; mit 64.67 kWh pro Tonne Rohware liegt das aber immer noch
deutlich unter unserem geforderten Zielwert von 66.00 kWh. Der Elektroverbrauch bei der Abwas-serbehandlungsanlage ABA reduzierte (- 14.22 %) sich gegenüber dem Vor-jahr von 3.58 kWh auf 3.07 kWh pro m3 Abwasser. Dieser hohe Minderverbrauch resultiert aus einem optimalen Betrieb und einer günstigen Auslastung der Anlage.
Aussichten
Für das Jahr 2017 muss die GZM unter Berücksichti-
gung einer tieferen zu erwartenden Verarbeitungs-
menge möglicherweise mit einem weiteren leichten
Anstieg des Elektroverbrauchs rechnen.
Grafi k 5
Elektroverbrauch pro Tonne
Rohware bzw. pro m3 Ab-
wasser in der ABA
4.5 HEIZENERGIEVERBRAUCHSparsamer Verbrauch schont die Umwelt
GZM Extraktionswerk AG I UMWELTBERICHT I 2016 11
Der Verbrauch an Heizenergie verminderte sich in 2016 um 2.1 %. Die Dampfproduktion konnte unter den gegebe-nen Produktionsbedingungen nicht effi zienter betrieben werden. So steigerte (+ 0.9 %) sich die Heizenergiemenge pro Tonne Dampf leicht von 756 kWh auf 763 kWh, so dass unser gestecktes Ziel von 750 kWh nicht erreicht werden konnte. Trotzdem verringerte (- 0.4 %) sich auch die Heiz-energiemenge pro Tonne Rohware leicht von 888 kWh auf 884 kWh in der Vergleichsperiode 2015/2016.
Durch die attraktive Preisgestaltung unseres Energie-versorgers konnte Gas mit einem Preisvorteil gegenüber Tierfett eingekauft werden. Zusätzlich war die positive
Verkaufspreisentwicklung von Tierfett mitverantwortlich, dass der Absatz unseres Tierfettes in der Biodieselproduk-tion ökonomisch sinnvoller war, als der Einsatz als Energie-träger in der Dampfproduktion. Deshalb wurde 2016 in der GZM auf Tierfett als Brennstoff ganz verzichtet.
Aussichten
2017 werden die Dampfkessel aus wirtschaftlicher
Sicht wahrscheinlich weiterhin zu 100 % mit Erdgas
betrieben.
Grafi k 7
Anteil Energieträger
für die Erzeugung der
Heizenergie
Grafi k 6
Heizenergie in kWh
pro Jahr
4.6 WASSERVERBRAUCHWasser ist eine Ressource von hohem Wert
GZM Extraktionswerk AG I UMWELTBERICHT I 2016 12
Der Wasserbezug (Trink- und Brauchwasser) betrug für die GZM insgesamt 116‘204 m3, was einem Mehr-verbrauch von 1‘454 m3 (+ 1.3 %) gegenüber dem Vor-jahr entspricht. Dieser Anstieg ist wahrscheinlich auf die Schwankungen beim Wasserverbrauch der Abluft-anlage zurückführen.
Der Trinkwasserbezug reduzierte sich um 1‘270 m3 (- 9.05 %) auf 12‘776 m3. Vergleicht man die Menge Trinkwasser bezogen auf eine Tonne verarbeiteter Rohware, so ergibt sich eine Menge von 0.14 m3. Mit dieser Reduktion gegenüber 2015 konnte der Ziel-wert von max. 0.16 m3 unterboten werden.
Der Brauchwasserbezug 2016 betrug für den Betrieb
Grafi k 8
Frischwasserbezug
pro Jahr
Grafi k 9
Wasserverbrauch
pro Tonne Rohware
GZM 103‘428 m3 (+ 2.7 %). Bezieht man die Brauch-wassermenge auf eine Tonne verarbeiteter Rohware, so unterschritten wir mit 1.17 m3 den festgelegten Zielwert von 1.22 m3 um 4.1 %.
Aussichten
Im Jahr 2017 wird versucht, den Gesamtwasserver-
brauch zu halten. So möchte die GZM das Ziel des
Trinkwassereinsatzes von 0.16 m3 und des Brauch-
wassereinsatzes von 1.22 m3 pro Tonne Rohware
nicht überschreiten.
4.7 ABWASSERMENGENGereinigtes Abwasser zurück in den Kreislauf
GZM Extraktionswerk AG I UMWELTBERICHT I 2016 13
Die Abwassermenge im Berichtsjahr 2016 erreichte gegenüber dem Vorjahr eine leichte Abnahme von 3‘791 m3 auf insgesamt 124‘836 m3. Mit der eigenen biologischen Abwasserreinigungsanlage ABA konn-ten 115‘176 m3 oder 92.26 % (Vorjahr 87.54 %) des Abwassers behandelt werden. Die Restmenge von 9‘660 m3 bzw. 7.74 % wurde direkt in die ARA Lyss eingeleitet.
Das durch die eigene ABA gereinigte Abwasser konn-te direkt in das Fliessgewässer „Alte Aare“ eingelei-tet werden.
Die Abwassermenge pro Tonne verarbeiteter Rohwa-re ist gegenüber dem Vorjahr (1.42 m3) mit 1.41 m3 konstant geblieben.
Die durch das Gewässerschutzamt GSA vorgegebe-nen Parameter - für die Einleitung des ungereinigten
Abwassers aus der GZM in die ARA Lyss und für die Direkteinleitung des durch die ABA gereinigten Ab-wassers in das Fliessgewässer „Alte Aare“ - konnten allesamt eingehalten werden.
Aussichten
Wenn sich die Rohwarenzusammensetzung und
-menge nicht massiv ändern, wird sich auch im
folgenden Jahr die Abwassermenge nicht wesentlich
verändern. Wir sind bestrebt, den Zielwert von 1.53
m3 Abwasser pro Tonne verarbeiteter Rohware nicht
zu überschreiten.
Das Einhalten der Grenzwerte für die Einleitung in
die „Alte Aare“ wird unter normalen Umständen
eingehalten werden können.
Grafi k 10
Total Abwassermenge GZM
pro Jahr und Abwassermen-
ge pro Tonne verarbeiteter
Rohware
4.8 ABLUFT & LÄRMUnsichtbar und doch umweltrelevant
GZM Extraktionswerk AG I UMWELTBERICHT I 2016 14
Abluft
Die Firma KBP GmbH, Bern, führte im Auftrag der GZM jeden Monat Emissionsmessungen an den Fil-teranlagen der schwer- und leichtbelasteten Abluft durch, welche die internen Kontrollmassnahmen im Betrieb widerspiegeln sollen. Die Messungen zeig-ten in 2015, dass der heisse Sommer den Biofi ltern der schwerbelasteten Abluft zusetzte und die Mess-werte anstiegen. Daraufhin wurden im Februar bis März 2016 alle Biofi lter der schwerbelasteten Abluft ersetzt. Es dauerte danach einige Zeit, bis sich die Biologie in den Biofi ltern optimal eingestellt hatte und die Messwerte entsprechend tief waren. Des-halb war der Durchschnitt der Messwerte über den angestrebten 300 Geruchseinheiten.
Der Flächenfi lter für die schwachbelastete Abluft wurde im März 2016 nachgefüllt. Jedoch stiegen die Werte im Verlaufe des Sommers wieder etwas an, weshalb das Filtermaterial des Flächenfi lters Anfang Dezember total ersetzt wurde; früher als ursprünglich geplant. Die durchschnittlichen Mess-werte waren infolge der etwas erhöhten Messwer-te vor dem Wechsel mit 340 GE knapp über dem Grenzwert.
Im Berichtsjahr ist von extern über das auf der Homepage der GZM aufgeschaltete Geruchs-Hot-line-Formular 6 Geruchsreklamationsmeldung – ge-genüber 1 Reklamation im Jahr 2015 – eingegangen. Nach Abklärungen im Betrieb und Rücksprache mit den Betroffenen und weil die GZM keine speziellen Ereignisse wahrnahm, konnten die Geruchs-rekla-mationen nicht mit der GZM in Verbindung gebracht werden.
Lärmschutz
Die aktuelle Lärmsituation hat keine Beanstandun-gen ergeben und die gesetzlichen Anforderungen sind erfüllt. Es sind deshalb keine Forderungen (Ver-fügungen) offen oder hängig.
Aussichten
Die GZM wird die Geruchsemissionen weiterhin
freiwillig im gewohnten Rhythmus messen lassen
und alles daran setzen, die Grenzwerte auch in
Zukunft einzuhalten.
4.9 BETRIEBSMITTELSo viel wie nötig und so wenig wie möglich
GZM Extraktionswerk AG I UMWELTBERICHT I 2016 15
Der Einsatz an Betriebsmittel fi el 2016 (374 t) gegen-über 2015 (403 t) etwas geringer aus. Der Minderver-brauch von 29 t entspricht einer Reduktion von 7.2 %. Die verbrauchte Betriebsmittelmenge entspricht so ziemlich genau dem Durchschnitt von 375 t der letzten 10 Jahre.
Für die Wasseraufbereitung benötigte die GZM 352 t Salzsole, was einer leichten Reduktion um 14 t ent-spricht.
Weit wichtiger als die mengenmässige Zu- bzw. Abnah-me der gesamten Betriebsmittelmenge ist die Kenn-grösse, wie viel Betriebsmittel in Bezug auf eine Tonne verarbeiteter Rohware eingesetzt wird. Für das Jahr 2016 sieht es so aus, dass sich die Menge von 4.47 kg im Vorjahr auf 4.23 kg (- 5.4 %) verringerte.
Bei den wichtigsten Chemikalien sieht das im Detail folgendermassen aus:
• 153 t Natronlauge (+ 9 t) wurden für die Abluftrei-nigung und die pH-Regulierung in der Abwasserrei-nigungsanlage eingesetzt.
• 35 t (+ 2 t) Phosphorsäure wurden für die Tierfett-reinigung und 11 t (- 28 t) Natriumaluminat für die Abwasserreinigung verwendet.
• Ebenfalls für die Abluftreinigung wurden 2016 noch 19 t (+ 3.2 t) Schwefelsäure und 139 t (- 14 t) Wasserstoffperoxid eingesetzt.
• Der Verbrauch von anderen Betriebsmitteln und Chemikalien veränderte sich 2016 nicht (0 t).
Aussichten
Bei gleichbleibender Verarbeitungsmenge und ohne
grosse betriebliche Umstellungen sollte der Be-
triebsmittelverbrauch 2016 in etwa unverändert
bleiben.
Grafi k 12
Betriebsmittel- und Reini-
gungsmittelmenge pro Jahr
GZM Extraktionswerk AG I UMWELTBERICHT I 2016 16
Grafi k 13
Kehrichtmenge pro Jahr
4.10 REINIGUNGSMITTEL & ABFALLSchonende Entsorgung und bewusstes Recycling
Reinigungsmittel
Der Reinigungsmittelverbrauch hat sich mehr als hal-biert – von 8‘880 kg in 2015 auf 4‘197 kg (- 53.7 %) in 2016. Doch dieser Effekt ist nicht im Zusammenhang mit Minderverbrauch zu suchen. Der Effekt stammt aus dem Jahr 2015, als man durch den Lieferanten- und Produktewechsel mehr Reinigungsmittel an Lager nahm als in der Vergleichsperiode 2016, d. h. man konnte 2016 auf den erhöhten Lagerbestand aus dem Vorjahr zurückgreifen; entsprechend mussten weniger Reinigungsmittel beschafft werden. Zudem sind über die Jahre gesehen immer wieder schwankende Bestän-de an Reinigungsmitteln für die Zu- oder Abnahme im Verbrauch verantwortlich.
Die GZM ist an einem schlanken Reinigungsmittelver-brauch interessiert. Das Sparpotential ist aber in un-serem Betrieb begrenzt, da die Reinigung einen hohen Stellenwert hat. Der Einsatz von neuen und effektive-ren Reinigungsmitteln führt sicher am einen oder an-deren Ort zu einem sparsameren Verbrauch. Es wird darauf geachtet, dass die vorgegebenen Dosiermen-gen eingehalten werden und, wo immer möglich, auf umweltverträglichere Produkte umgestellt wird (siehe Grafi k 12 auf Seite 15).
Aussichten
In Zusammenarbeit mit unseren Reinigungsmittel-
lieferanten sind wir weiterhin bestrebt, stets die
besten Produkte für unsere Bedürfnisse einzusetzen.
Reinigung und Hygiene sind für die GZM von höchster
Wichtigkeit. Deshalb sind in diesem Bereich Einspa-
rungen oder der Einsatz von biologisch abbaubaren
Reinigungsmitteln nicht einfach das Mass aller Dinge
- es braucht ein jeweils sorgfältiges Abwägen, um die
Sauberkeit und Hygiene nicht aufs Spiel zu setzen.
Abfallmengen
Die Hauptabfallmenge „häuslicher Kehricht bzw. Sied-lungsabfall“ ist in den letzten Jahren relativ konstant geblieben. Die Menge im Berichtsjahr 2016 betrug ca. 43 t; das entspricht einer Abnahme von 7 t (- 14 %). Diese Reduktion liegt im Bereich der normalen jährli-chen Schwankungen und ist nichts Aussergewöhnliches.
Problemabfälle gab es in der GZM keine. 13‘060 kg Son-derabfälle – Schlamm aus Ölabscheider und aus Stras-senschächten - wurden gesetzeskonform entsorgt.
Die Grünabfallmenge von 1.820 t, die bei der Umge-bungspfl ege anfi el, wurde über die Forstverwaltung Lyss kompostiert.
Aussichten
Die Abfallmenge 2016 wird sich - wenn nichts Speziel-
les vorliegt - nicht wesentlich verändern.
4.11 RECHTSKONFORMITÄTAnstrengungen zahlen sich aus
GZM Extraktionswerk AG I UMWELTBERICHT I 2016 17
Die GZM Extraktionswerk AG erfüllt bis auf eine Positi-on für alle Anlagen und Prozesse die Rechtskonformi-tät. Das heisst in den Hauptproblembereichen Wasser, Abwasser, Abluft (Geruch) und Lärm hat die GZM keine hängigen oder offenen Verfahren. Einzig bei den Alt-lasten (Perchlorethylen im Grundwasser) ist die Sanie-rung noch im Gange.
Aussichten
Aufgrund der stabilen Produktionsprozesse im
Betrieb ist in Zukunft davon auszugehen, dass
die GZM die Rechtskonformität im Umweltbe-
reich (Ausnahme Altlastensituation) erfüllen
wird.
GZM Extraktionswerk AG I UMWELTBERICHT I 2012 18
UMWELTKENNZAHLEN IM ÜBERBLICK UNSERE LEISTUNGEN SIND TRANSPARENT
Die Umweltleistungen der GZM standen letztes Jahr wiederum im Zeichen der rückläufi gen Rohwarenmenge. Dadurch war der Betrieb nicht immer op-timal ausgelastet, was bei gewissen Umweltkennzahlen zu einer Verschlech-terung führte. Mit Innovationen und Engagement wollen wir in Zukunft versuchen, diesem Umstand entgegenzuwirken und uns den veränderten Rahmenbedingungen anzupassen und ein Optimum herauszuholen. Im Um-weltbereich wollen wir weiterhin unser Bestes geben, um Ressourcen und damit die Umwelt zu schonen.
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GZM Extraktionswerk AG I UMWELTBERICHT I 2016 19
IST 2015 Ziel 2016 IST 2016 Ziel 2017
Rohwarenverarbeitung pro Jahr 90‘366 to 86‘095 to 88‘454 to 87‘600 to
Tiermehlmenge pro Jahr 22‘103 to 21‘524 to 21‘639 to 21‘900 to Tierfettmenge pro Jahr 11‘123 to 9‘912 to 11‘471 to 10‘074 to
Trocknungsleistung pro Stunde 16.097 to 16.000 to 15.340 to 15.800 to
Dampfproduktion total pro Jahr 130‘339 to - to 126‘499 to - to Dampfmenge für GZM pro Jahr 106‘144 to 104‘100 to 102‘591 to 103‘400 to Dampfmenge GZM pro to RW 1.17 to 1.18 to 1.15 to 1.18 to
Elektroverbrauch pro to RW 64.32 kWh 66.00 kWh 64.67 kWh 66.00 kWh
Heizenergie für GZM pro Jahr 80‘217 MWh 80‘000 MWh 78‘240 MWh 75‘000 MWh Heizenergie pro to Dampf 756 kWh 750 kWh 763 kWh 750 kWh Anteil Tierfett pro Jahr 9.17 % - % 0.00 % 0.00 %
Trinkwasserbezug pro Jahr 14‘046 m3 16‘000 m3 12‘776 m3 14‘000 m3
Brauchwasserbezug total pro Jahr 100‘705 m3 110‘000 m3 101‘309 m3 106‘900 m3
Kondensatrückführung pro Jahr 111‘244 m3 105‘000 m3 114‘038 m3 105‘000 m3
Brauchwasser pro to RW 1.11 m3 1.22 m3 1.17 m3 1.22 m3
Trinkwasser pro to RW 0.16 m3 0.16 m3 0.14 m3 0.16 m3
Abwassermenge pro Jahr 129‘627 m3 130‘000 m3 124‘836 m3 134‘000 m3
Abwassermenge pro to RW 1.42 m3 1.53 m3 1.41 m3 1.53 m3
Abluft LB-Geruchseinheiten pro m3 Abluft 232 GE 300 GE > 300 GE 300 GE Abluft SB-Geruchseinheiten pro m3 Abluft 372 GE 300 GE 340 GE 300 GE
Betriebsmittel pro Jahr 403‘000 kg 380‘000 kg 374‘000 kg 380‘000 kg Reinigungsmittel pro Jahr 8‘880 kg 7‘000 kg 4‘200 kg 6‘000 kg
Kehrichtmenge pro Jahr 50 to - to 43 to - to
Rechtskonformität erfüllt erfüllt erfüllt erfüllt
UMWELTKENNZAHLEN 2016BETRIEBLICHE UMWELTLEISTUNGEN IM VERGLEICH
PRODUKTION
DIVERSES
WASSER / ABWASSER
ENERGIEN