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Seite 1 von 28 Umwelterklärung 2011 der Abwasserentsorgung Stade nach der Verordnung (EG) Nr. 1221/2009 des europäischen Parlaments und des Ra- tes vom 25.11.2009 über die freiwillige Beteiligung von Organisationen an einem Gemeinschaftssystem für das Umweltmanagement und die Umweltbetriebsprüfung. Die in dieser Umwelterklärung angegebenen Zahlen und Daten beziehen sich auf die Jahre 2008, 2009 und 2010. Herausgeber: Abwasserentsorgung Stade Hansestraße 18 21682 Stade Tel.: 04141/4040 Internet: www.abwasserentsorgung-stade.de Redaktion: Simone Meiert, Abwasserentsorgung Stade; Jürgen Berau, AVA Abfallvermeidungsagentur GmbH Lünen.

Umwelterklärung der Abwasserentsorgung Stade (AES) · Die in dieser Umwelterklärung angegebenen Zahlen und Daten beziehen sich auf die Jahre 2008, 2009 und 2010. Herausgeber: Abwasserentsorgung

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Umwelterklärung 2011 der Abwasserentsorgung Stade nach der Verordnung (EG) Nr. 1221/2009 des europäischen Parlaments und des Ra-tes vom 25.11.2009 über die freiwillige Beteiligung von Organisationen an einem Gemeinschaftssystem für das Umweltmanagement und die Umweltbetriebsprüfung. Die in dieser Umwelterklärung angegebenen Zahlen und Daten beziehen sich auf die Jahre 2008, 2009 und 2010. Herausgeber: Abwasserentsorgung Stade Hansestraße 18 21682 Stade Tel.: 04141/4040 Internet: www.abwasserentsorgung-stade.de Redaktion: Simone Meiert, Abwasserentsorgung Stade; Jürgen Berau, AVA Abfallvermeidungsagentur GmbH Lünen.

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Inhalt

1. Vorwort

2. Portrait der Abwasserentsorgung Stade

3. Leitsätze zu Qualität und Umweltschutz

3.1 Organisation der Abwasserentsorgung Stade

3.2 Leistungen der Abwasserentsorgung Stade

4. Umweltaspekte und Umweltauswirkungen

4.1 Bewertung der Umweltaspekte

4.2 Analyse der Kenngrößen, Umweltaspekte und Umweltauswirkungen

4.2.1 Kenngrößen

4.2.2 Umweltaspekte und Umweltauswirkungen

4.2.2.1 Abwassersituation

4.2.2.2 Energieverbrauch und Energieeffizienz

4.2.2.3 Wasserverbrauch

4.2.2.4 Betriebs- und Hilfsstoffeinsatz

4.2.2.5 Gewässereinleitung und Gewässergüte

4.2.2.6 Rückstände aus dem Abwassernetz und der Abwasserreinigung im Klärwerk, Abfälle

4.2.2.7 Faulgasproduktion und Energieerzeugung

4.2.2.8 Kraftstoffverbrauch

4.2.2.9 Sonstige Emissionen

4.2.2.10 Kennzahlen

4.2.2.11 Biologische Vielfalt und Flächenverbrauch

5. Unternehmensziele

6. Managementsystem

7. Notfallmanagement und Notfallvorsorge

8. Gültigkeitserklärung

9. Ansprechpartner

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1. Vorwort

Im Jahr 2011 schließt die Abwasserentsorgung Stade mit dem sechsten Audit durch den TÜV Nord bereits den zweiten Zyklus für das integrierte Qualitäts- und Um-weltmanagementsystem ab. Einer der wesentlichen Gründe für die Implementierung des Managementsystems im Jahr 2006 war es, kontinuierliche Verbesserungen in allen Betriebsbereichen sicher-zustellen. Die Instrumente des integrierten Managementsystems haben unter anderem dazu beigetragen, die Effizienz in allen Betriebsbereichen zu steigern sowie die Transpa-renz in der Betriebsorganisation zu verbessern. Darüber hinaus hat die Abwasserent-sorgung Stade ein hohes Maß an Rechtssicherheit erreicht und viele Maßnahmen er-griffen, um ein Organisationsverschulden auszuschließen. Der Aufbau und die Weiterentwicklung des integrierten Managementsystems erfor-dert Beschäftigte mit Motivation, Kreativität und stetigem Interesse neue Forderun-gen anzugehen. Die Abwasserentsorgung Stade hat die zur Verfügung gestellten Ge-staltungsmöglichkeiten genutzt, den Betrieb zu modernisieren und innovativ aufzu-stellen. Die in den letzten Jahren geplanten und bereits begonnenen Ziele und Maßnahmen im Klärwerk und im Abwassernetz werden fortgesetzt. Die Baumaßnahmen im Klär-werk, die sich aus unterschiedlichen Gründen verzögern, führen nicht zu einer Beein-trächtigung bei der Abwasserbehandlung bzw. vermindern die Qualität des in die Schwinge eingeleiteten geklärten Abwassers nicht. Das in Teilen erheblich in Mitleidenschaft gezogene Kanalnetz wird in einzelnen Ab-schnitten erneuert. Die in unserem Auftrag durchgeführten Kanalinspektionen zeigen auf, welche Abschnitte sanierungsbedürftig sind. Die erforderlichen Baumaßnahmen werden dann nach der Abwägung einzelner Kriterien realisiert. Besondere Vorkommnisse mit Personen-, Sach- und Umweltschäden haben sich auch im letzten Jahr nicht ereignet. Die regelmäßigen und wiederkehrenden Risikoanaly-sen und Überwachungsmaßnahmen tragen dazu bei, uns rechtzeitig und vorbeugend Hinweise zur Beibehaltung bzw. zur Verbesserung unserer Betriebs- und Entsor-gungssicherheit zu geben. Mit der vorliegenden Umwelterklärung wollen wir allen Interessierten einen Einblick in das integrierte Managementsystem mit den Leistungen und den Zielen der Abwas-serentsorgung Stade ermöglichen. Falls Sie als Bürger und Kunde der Abwasserentsorgung Stade Anregungen oder Ver-besserungsvorschläge zu unserem Managementsystem, unseren Anlagen und Dienst-leistungen haben, bitten wir Sie, an unserem Verbesserungsprozess mitzuwirken.

Gerhard Hacker Betriebsleiter der Abwasserentsorgung Stade

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2. Portrait der Abwasserentsorgung Stade Der Hansestadt Stade obliegt die Pflicht der Abwasserbeseitigung. Diese wurde bis Ende 2003 in Form eines Regiebetriebes durchgeführt, der damit vollständig in die städtische Organisation eingebunden war. Die Hansestadt Stade hat zum 01.01.2004 die Aufgaben der Abwasserentsorgung dem neu gegründeten Eigenbetrieb Abwasser-entsorgung Stade übertragen. Die Betriebsführung wurde an die Stadtwerke Stade GmbH übergeben. Die Abwasserentsorgung Stade besteht aus den Abteilungen Kläranlage und Kanal-netz. Insgesamt sind hier 27 Mitarbeiter beschäftigt. Die Abwasserbeseitigung um-fasst alle Anlagen zum Sammeln, Ableiten und Reinigen des anfallenden Schmutz- und Regenwassers. Die Kanalisation in der heutigen Altstadt stammt noch teilweise, soweit nicht zwi-schenzeitlich erneuert, aus den Jahren zwischen 1875 und 1880. Dieses von einem namentlich nicht mehr bekannten Zivilingenieur aus Hannover um die Jahrhundert-wende aufgemessene und in den Bestandteilen dargestellte Mischwassernetz wurde in den 30er Jahren von den Franke – Werken, Bremen, erweitert. Dabei wurde bereits eine getrennte Ableitung von Schmutz- und Regenwässern vor-genommen. Man bezog damals das Wohngebiet südlich der Schwinge bis an die heu-tige Trasse der B73 in die zentrale Abwasserentsorgung ein und verlängerte im östli-chen Bereich einen Hauptsammler über die Harburger Straße bis zum Streuheiden-weg. Dort mündete eine Schmutzwasserdruckrohrleitung von der ehemaligen Kaser-ne ein, wo zur gleichen Zeit das erforderliche Schmutzwasserpumpwerk gebaut wur-de. Nördlich der Altstadt entstand der Hauptsammler zur Pumpstation in der Frei-burger Straße. Von der Pumpstation führte eine Druckrohrleitung in die Elbe. Anfang der 50er Jahre wurden die Wohnsiedlungen zwischen dem Hohenwedeler Weg und der Bremervörder Str. angeschlossen. Es folgten die Wohngebiete zwischen Sachsenstraße und B73 südlich und das Gebiet Hahle nördlich der Schwinge. In den 70er Jahren wurden die Gebiete Mozartstr./Wagnerstr. und die südlich der B73 gele-genen Wohngebiete an die Abwasserentsorgung angeschlossen. Darüber hinaus er-hielten die heutigen Ortsteile Wiepenkathen und Schölisch eine Abwasserkanalisati-on und wurden an das zentrale Kanalnetz angeschlossen. In der 2. Hälfte der 60er Jahre wurde das heutige Altländer Viertel an das Abwassernetz angeschlossen. Seit 1973 ist die ehemalige Kaserne über den Schmutzwasserkanal im Kuhweidenweg mit freiem Gefälle angeschlossen. Der Kanal dient in der Hauptsache der Ableitung des Schmutzwassers aus dem Gewerbegebiet – Süd. Die Ortsteile Haddorf und Hagen wurden 1974/75 über Pumpwerke und Druckrohrleitungen an das Schmutzwasser-netz der Kernstadt angeschlossen. Bützfleth hat mit Assel einen Abwasserzweckver-band gebildet, leitet jedoch sein Schmutzwasser seit 1977 über eine Druckrohrleitung in die städt. Kläranlage. Ab 1979 wurden die neuen Wohnsiedlungen „Am Hohenwedel“ und am Pulverweg erschlossen und über ein neues Pumpwerk an das vorhandene Kanalnetz angeschlossen. Im Zuge des Abbaus der Streitkräfte wurde der Bundeswehrstandort Stade abgebaut. Seit 1996 besteht im Rahmen der Konversion der neue Ortsteil Ottenbeck. Der bisherige Anschluss an das Kanalnetz über den Kuhweidenweg und das Pumpwerk in der Straße Heidbecker Damm bleiben bestehen und dienen nun der Entwässerung des neuen Stadtteils. In den nächsten Jahren wird der weitere Ausbau der Kanalisation überwiegend den Anschluss neuer Baugebiete und die Sanierung des vorhandenen Kanalsystems betreffen.

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Die Kläranlage ging 1976 in Betrieb und wurde in späteren Jahren in zwei weiteren Ausbaustufen erweitert und hat nach der 2. Ausbaustufe in 1992 eine Ausbaugröße von 200.000 Einwohnerwerten (EW). In der Kläranlage wird das Abwasser des Stadtgebietes und zusätzlich das Abwasser vom Abwasserzweckverband

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Bützfleth/Assel entsorgt. Das Abwasser der Samtgemeinde Himmelpforten wird seit 1996 über eine Druckrohrleitung der Kläranlage Stade zur Reinigung zugeleitet. Aufgrund des Alters – einige der Anlagenteile sind seit 1976 in Betrieb - bleiben noch einige Sanierungsmaßnahmen durchzuführen. Im Jahr 2004 wurde das Hochwas-serpumpwerk saniert, hierzu zählte der Austausch der Elektrotechnik und der Pum-pentechnik. Das Hochwasserpumpwerk ging Anfang 2005 in Betrieb. 2005 begannen die Sanierung der Faulschlammentwässerung und der Neubau eines Primärschlammpumpwerkes. Das Bauvorhaben wurde im Mai 2006 abgeschlossen. Als nächste große Baumaßnahme begann im Mai 2006 die Sanierung des Einlauf-bauwerkes mit dem Austausch der Rechenanlage, der Sandaufbereitung und der Pumpentechnik. Weiter gehörte zu dieser Maßnahme der Neubau eines Rechenge-bäudes sowie einer Abluftbehandlungsanlage. Dieses Bauvorhaben wurde aufgrund langwieriger Mängelbeseitigung erst im August 2008 beendet. Ebenfalls in 2006 be-gann das Bauvorhaben Neuausrüstung und Sanierung der Belebungsbecken. Hier wird die Umrüstung und maschinentechnische sowie elektrotechnische Erneuerung der Belebung durchgeführt, einschl. Betonsanierung an den Belebungsbecken und Ausrüstung mit neuer Mess- und Regeltechnik. Der bautechnische und elektrotechni-sche Teil wurde zum Ende 2008 beendet, der maschinentechnische Teil konnte Mitte 2009 beendet werden. Weiterhin wurde das gesamte Faulgassystem erneuert. Hierzu zählte der Austausch des Gasbehälters, der Gasfackel und der Schächte mit entspre-chenden Sicherheitseinrichtungen inklusive aller Rohrleitungen. Baubeginn war im März 2007, das Bauvorhaben wurde Ende 2007 beendet. Als nachfolgende umfang-reiche Sanierungsmaßnahme wurden in den Jahren 2007 und 2008 der Bau einer Voreindickung für den Überschussschlamm sowie der Neubau der Niederspan-nungshauptverteilung und des BHKW durchgeführt. Seit 2007 im Bau befinden sich die Erneuerung der gesamten Prozessleittechnik inkl. der Fernwirktechnik und die Sanierung der Pumpwerke. Dieses soll in 2011 zum Abschluss kommen. In den Jah-ren 2009 und 2010 erfolgte die Sanierung der Nachklärbecken, des Rücklauf-schlammpumpwerkes und des Pumpwerkes Hinterm Teich. Weiter wurde in 2010 mit der Sanierung des Sandfanges, der Vorklärbecken und des Nacheindickers be-gonnen. Die Fertigstellung ist für 2011 geplant. Der Austausch der Heizungsanlage für die Faulung sowie die Sanierung der Faultürme wird als 1. Bauabschnitt in 2011 durchgeführt.

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3. Leitsätze zu Qualität und Umwelt Die Abwasserentsorgung Stade erfüllt die Anforderungen eines modernen Dienstleis-tungsunternehmens. Der Kunde steht bei allen unseren Tätigkeiten im Mittelpunkt; die Ermittlung der Kundenanforderung und die Erreichung der Kundenzufriedenheit haben hohe Priorität. Wir betrachten die Fortentwicklung und kontinuierliche Ver-besserung der Unternehmensleistung und Prozesse als ständige Aufgabe und Heraus-forderung. Höchste Priorität genießen dabei

die Entsorgungssicherheit und der störungsfreie wirtschaftliche Betrieb unserer Abwasseranlagen

die umweltverträgliche Behandlung und Einleitung des geklärten Abwassers in die Schwinge sowie

die Bereitstellung qualitativ einwandfreier Produkte und Dienstleistungen für unsere Kunden und Bürger der Hansestadt Stade.

Die Abwasserentsorgung Stade pflegt die Kommunikation zu allen interessierten Kreisen und erfüllt damit die Erwartung der Stadt und sämtlicher Kunden, ihre Auf-gaben und Service umfassend, wirtschaftlich und bürgernah wahrzunehmen. In technischer Hinsicht werden betriebliche Umweltauswirkungen durch das Betrei-ben von Anlagen und Einrichtungen, die dem Stand der Technik entsprechen, auf ein Mindestmaß verringert. Gleichzeitig wollen wir ein hohes Maß an Anlagenverfügbar-keit und Effizienz für einen reibungslosen Betrieb unserer Anlagen erreichen. Mit unseren Leistungen wollen wir mindestens die in gesetzlichen Vorschriften und Genehmigungen enthaltenen Forderungen erreichen. Wir übertreffen sie sogar deut-lich bei der Unterschreitung der genehmigten Schadstofffracht des geklärten Abwas-sers in die Schwinge. Die ständige Analyse und Überwachung der Organisations- und Betriebsabläufe zur Feststellung von Verbesserungspotentialen und Risiken ist fester Bestandteil der Un-ternehmenskultur und ist damit Ausgangspunkt für die Entwicklung neuer Zielstel-lungen für eine Verbesserung der Qualität, Wirtschaftlichkeit und des Umweltschut-zes. Die Leistungs- und Prozessfähigkeit soll damit in den wesentlichen Bereichen systematisch und kontinuierlich gesteigert werden. Dabei sollen selbstverständlich auch Ressourcenverbrauche reduziert werden, Abfälle und Emissionen soweit wie wirtschaftlich möglich vermieden werden. Durch Qualifizierung, gezielte Information und Kommunikation untereinander wird Mitarbeiterkompetenz gefördert, die somit eine wichtige Grundlage zur Verbesserung des externen und internen Kunden-/Lieferantenverhältnisses bildet. Kunden und Lieferanten sollen durch geeignete Verfahren in unsere Prozesse inte-griert werden, damit die vorhandenen Anforderungen jederzeit zielgerichtet und wirtschaftlich erfüllt werden können.

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3.1 Organisation der Abwasserentsorgung Stade

Die Verantwortlichen

Die Zuständigkeiten der qualitäts-, umwelt- und sicherheitsrelevanten Aufgaben sind von der Betriebsleitung mit dem jeweils gültigen Organisations- und Geschäftsvertei-lungsplan festgelegt. Die Betriebsleitung leitet den Eigenbetrieb selbstständig und entscheidet in allen Angelegenheiten nach Maßgabe der Gesetze und der Betriebssat-zung. Die Eigenbetriebsorganisation ist in der Organisationsanweisung der AES be-schrieben. Die Betriebsleitung und falls erforderlich der Werksausschuss stellen die Mittel, das Personal, die Infrastruktur und die Arbeitsumgebung zur Einführung, Aufrechterhal-tung und Verbesserung des Qualitäts- und Umweltmanagementsystems bereit. Die einzelnen Verantwortlichkeiten und Aufgaben innerhalb des Eigenbetriebs sind eindeutig definiert. Die Abwasserentsorgung Stade gliedert sich im Wesentlichen in die Bereiche Klärwerk und Kanal. Die Organisation der Abwasserentsorgung Stade ist im nachstehenden Organigramm abgebildet.

Betriebsleitung

(Umweltmanagementvertreter)

Arbeitssicherheit

Gewässerschutzbeauftragte

Managementbeauftragte

Klärwerk

Techn. Betrieb Klärwerk

Kleinkläranlagen, Gruben

Grundstücksentwässerung

Indirekteinleiter

Kanal

Planung, Bau Kanal

Planung, Bau Pumpstationen

Techn. Büro

Kanal

Techn. Betrieb Kanal

Zentrale Dienste

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Die kaufmännischen Dienstleistungen werden im Rahmen der Betriebsführung durch die Stadtwerke Stade erbracht. Hierunter fallen u. a. Controlling, Finanzen, Rech-nungswesen, Informationsverarbeitung, Personalwesen, Materialwirtschaft und der Gebühreneinzug. Die Betriebsleitung bestellt die erforderlichen Beauftragten für Qualität, Umwelt-schutz und Arbeitssicherheit.

Der Gewässerschutzbeauftragte

Seine Aufgaben und Rechte werden durch die §§ 64 und 65 Wasserhaushaltsgesetz (WHG) in Verbindung mit dem § 106 Niedersächsisches Wassergesetz (NWG) be-schrieben. Er unterstützt die Betriebsleitung und die Abteilungen sowie die Mitarbei-ter bei der Einhaltung der einschlägigen Rechtsvorschriften und bei der Umsetzung von Auflagen aus Genehmigungen, Erlaubnissen und sonstigen Zulassungen. Er wirkt unabhängig auf die Umsetzung geeigneter Abwasserbehandlungsverfahren und die geordnete Entsorgung von Abfällen, die bei der Abwasserentsorgung anfallen, hin. Er berichtet in regelmäßigen Abständen der Betriebsleitung und dem Rat der Hansestadt Stade und klärt bei Bedarf das Betriebspersonal auf.

Managementbeauftragter zu Qualität und Umweltschutz

Er ist für die Anwendung und Aufrechterhaltung des Qualitäts- und Umweltmana-gementsystem verantwortlich. Seine Rechte und Pflichten werden von der Betriebs-leitung festgelegt. Seine Aufgaben sind:

die Information, Unterstützung und Beratung der Betriebsleitung, aller anderen Abteilungen und Mitarbeiter

die Initiierung von Verbesserungsmaßnahmen

die Planung, Durchführung und Berichterstattung bei internen Audits

die Überwachung vereinbarter Korrekturmaßnahmen

die Vorbereitung zur Durchführung des Managementreviews durch die Werklei-tung

die Pflege der Management-Dokumentation. Die Funktion Qualitäts- und Umweltmanagementbeauftragter werden in Personal-union wahrgenommen.

Die Abteilungsleitungen

Die Abteilungsleitungen nehmen die Leitungs- und Führungsaufgaben in ihren Ab-teilungen eigenverantwortlich wahr. Sie sind verantwortlich für die Vereinbarung der Unternehmensziele mit der Betriebsleitung und die Umsetzung der dazugehörigen Maßnahmen.

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Mitarbeiter/innen Wir wählen die Mitarbeiter entsprechend ihrer Aufgabe und Funktion aus und quali-fizieren diese entsprechend weiter. Qualifizierte und erfahrene Mitarbeiter/-innen sind die Grundlage des Erfolgs. Wir planen die Einarbeitung, Ausbildung und Fort-bildung der Mitarbeiter und ermitteln jährlich den entsprechenden Schulungsbedarf. Die Schulungen sind inhaltlich auf die Belange und Forderungen des Management-systems und die betrieblichen Abläufe abgestimmt. Die Mitarbeiter führen die ihnen übertragenen Aufgaben eigenverantwortlich durch und sind maßgeblich an der Umsetzung der Unternehmensziele beteiligt. 3.2 Leistungen der Abwasserentsorgung Stade Bei den Tätigkeiten der Abwasserentsorgung Stade handelt es sich um eine Erfüllung der kommunalen Pflichten basierend auf gesetzlichen Grundlagen. Die Kundener-wartung orientierten sich dabei im Wesentlichen an günstigen Gebühren, an der Um-setzung kommunaler Pflichten und der Anforderung, die Schadstofffracht des behan-delten Abwassers für die Einleitung in die Schwinge so weit wie möglich zu reduzie-ren. Das Leistungsspektrum der Abwasserentsorgung Stade ist im Folgenden aufgeführt und umfasst sämtliche Aufgaben einer qualifizierten Abwassersammlung, -ableitung und -behandlung. Die Leistungen umfassen im Einzelnen folgende Tätigkeiten:

Differenzierte Ableitung und Sammlung des Abwassers über die Kanalisation zur Kläranlage, Behandlung von industriellen Abwasser

qualifizierte Reinigung des Abwassers in der Kläranlage

Einleitung des gereinigten Abwassers in die Schwinge

Entsorgung bzw. Verwertung der Rückstände aus der Abwasserreinigung und Kanalreinigung, Bereitstellung von Klärschlämmen zur landwirtschaftlichen Verwertung

Differenzierte Sammlung, Ableitung und Behandlung des Niederschlagwassers

Aufbau, Instandhaltung und Sanierung des Entwässerungssystems und der Kläranlage

Optimierung des Abwassersystems (ökologisch, technisch und wirtschaftlich)

Entsorgung von Fäkalschlämmen

Durchführung der Indirekteinleiterüberwachung/Abwasserkontrolle bei Indust-rie und Gewerbe

Beratung jeglicher Art auf dem Gebiet der Abwasserbeseitigung

Verkauf von eigenerzeugtem Gas als Energieträger an Dritte

Erzeugung von elektrischem Strom aus dem in 2008 in Betrieb genommenen Blockheizkraftwerk (BHKW)

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4. Die Umweltaspekte und Umweltauswirkungen 4.1 Bewertung der Umweltaspekte Zu den zentralen Aufgaben der Abwasserentsorgung Stade gehören die Sammlung, der Transport und die Reinigung des kommunalen Abwassers. Bei diesen Prozessen spielen auch die Umweltaspekte eine bedeutende Rolle. Um-weltaspekte sind Bestandteile der Tätigkeiten, Produkte oder Dienstleistungen, die in Wechselwirkung mit der Umwelt treten können. Um die Bedeutung der Umweltaspekte im Einzelfall zu bewerten, hat die Abwasser-entsorgung Stade dazu ein systematisches Verfahren eingerichtet. Sofern eine hohe Relevanz bei der Analyse der Umweltaspekte und der damit in direkter Verbindung stehenden Umweltauswirkungen zu Tage tritt, werden soweit technisch möglich und wirtschaftlich vertretbar Ziele und Maßnahmen zur Verbesserung entwickelt. Berücksichtigt werden bei der Beurteilung der Umweltaspekte die in der EMAS III geforderten zusätzlichen Kernindikatoren für die Umweltleistung: Energieeffizienz, Materialeffizienz, Wasserverbrauch, Abfall, Biologische Vielfalt und Flächenver-brauch, Emissionen. Wir unterscheiden direkte und indirekte Umweltaspekte. Unter den direkten Um-weltaspekten versteht man Kriterien, die die Abwasserentsorgung Stade bei Abläufen im eigenen Betrieb unmittelbar verändern kann, z. B. durch die Art und Intensität der Eigenüberwachung. Bei den indirekten Umweltaspekten ist eine Einflussnahme auf vor- und nachgelager-te Bereiche nur bedingt möglich, bspw. erwarten wir, dass in unserem Auftrag tätige Lieferanten und Dienstleister über Umwelt- und Qualitätsstandards verfügen, die mit unseren vergleichbar sind. In anderen Fällen versuchen wir, durch unsere Beratung der Indirekteinleiter und zur Grundstückentwässerung die Betroffenen und Antragsteller zur Schadstofffracht- und Abwasserreduzierung zu motivieren. Die Umweltaspekte bewerten wir anhand der im Folgenden genannten Kriterien in regelmäßigen Abständen:

Bestand an rechtlichen Forderungen, Auflagen und Nebenbestimmungen aus Ge-nehmigungen

Forderungen und Zufriedenheit interessierter Kreise (Kunden, Eigentümer, Mitar-beiter, etc.)

ökologische Auswirkungen im Normalbetrieb, bei Unfällen und erheblichen Stö-rungen

Umweltauswirkungen auf vor- und nachgelagerte Bereiche

Verbesserungspotenzial für technische und organisatorische Maßnahmen. Als bedeutende direkte und indirekte Umweltaspekte wurden dabei identifiziert:

die Entsorgungssicherheit und der störungsfreie Betrieb des Klärwerks und des Netzes

die Gewässereinleitung in die Schwinge und die Niederschlagswasserableitung, die Gewässergüte der Schwinge

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die Abfallverwertung und –beseitigung

der Einsatz von Wasser sowie Hilfs- und Betriebsstoffen

der Energieverbrauch und die Energieeffizienz

die Emissionen

das Notfallmanagement

das Auftragnehmerverhalten bezüglich Umweltschutzes. 4.2 Analyse der Kenngrößen, Umweltaspekte und Umweltauswirkun-gen 4.2.1 Kenngrößen Der Kläranlage wird das Schmutz- und Regenwasser im Wesentlichen über die Kana-lisation zugeleitet. Zur Entlastung des Klärwerks wird das Niederschlagswasser über die Regenwasserkanalisation und Gräben getrennt gesammelt und abgeleitet. Belastungsdaten Die Kläranlage verfügt aktuell über eine Ausbaugröße von 200.000 Einwohnerwerten (EW). In den letzten Jahren wurden folgende Frachten der Kläranlage zugeleitet: 2008 2009 2010 Abwassermenge m³/a 3.800.000 3.500.000 3.500.000 BSB5 (Biologischer Sauerstoffbedarf) Reinigungsleistung

t/a %

2.100 99,2

2.300 99,2

2.000 99,1

CSB (Chemischer Sauerstoffbedarf) Reinigungsleistung

t/a %

3.600 95,9

3.400 95,4

3.200 95,3

Nges (Stickstoff) Reinigungsleistung

t/a %

235 90,0

235 92,1

244 92,8

Pges (Phosphat) Reinigungsleistung

t/a %

60 97,9

45 97,6

48 98,0

Der Rückgang der Belastung in den Bereichen BSB5 und CSB ist eine Folge der gerin-geren Abwasseranlieferungen eines neu errichteten Industriebetriebes im Ortsteil Bützfleth. Dieser lieferte vor allem hoch belastete organische Abwässer, deren Anteil rückläufig ist. Die berechnete Reinigungsleistung stellt die Abbaurate der einzelnen Parameter in-nerhalb der Kläranlage dar. Im Leistungsvergleich erzielt die Kläranlage Stade sehr gute Werte. Die Mittelwerte aus dem Jahresvergleich 2009 der Großklärwerke Nord betrugen für CSB 95,6 %, für Nges 90,3 % und für Pges 96,5 %. Technische Kenngrößen

Technische Kenngrößen

2009 2010

Regenwasser Kanalnetz (Freigefälle) 220 Km 220 Km Kanalnetz (Druckrohr-

leitung) 0,9 Km 1,1 Km

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Pumpwerke 13 13 Regenrückhaltebecken 21 25 Regenüberlauf: Fisch-

markt Alter Hafen 1 1

Schmutzwasser Kanalnetz (Freigefälle) 178 Km 180 Km Kanalnetz (Druckrohr-

leitung) 29 Km 29 Km

Mischwasserkanalisation im Innnenstadtbereich

0,8 Km 1,2 Km

Pumpwerke 42 davon 2 mit Kompressoranlagen

45 davon 2 mit Kompressoranlagen

Sandfang 1 1 Ausmünder in Gräben 219 220 Indirekteinleiter gemäß diver-ser Anhänge der Abwasserher-kunftsverordnung 1)

Anzahl der Betriebe 1 g. Anhang 27 2 g. Anhang 31 49 g. Anhang 49 25 g. Anhang 50 6 g. Anhang 53

1 g. Anhang 27 2 g. Anhang 31 51 g. Anhang 49 25 g. Anhang 50 6 g. Anhang 53

Kläranlage Kapazität 200.000 EW 200.000 EW Klärschlammzwischenlager Kapazität 1.900 m³ 1.900 m³

1) Anhang 27: Behandlung von Abfällen durch chemische und physikalische Verfahren Anhang 31: Schwimmbäder Anhang 49: Betriebe mit mineralölhaltigem Abwasser Anhang 50: Betriebe mit amalgamhaltigem Abwasser Anhang 53: Betriebe mit Abwasser aus fotografischen Prozessen

Das Grundgerüst des Grabenkatasters ist fertig gestellt und gegenüber dem Vorjahr erweitert worden. Damit sind die Grundlagen für eine sach- und kostengerechte Pla-nung und Dokumentation der laufenden Tätigkeiten am Grabensystem gegeben. Gräben sind lt. Gesetz als Gewässer 2. & 3. Ordnung einzustufen. Die Einleitungen in Gräben, sogenannte Ausmünder, unterliegen gesetzlichen Bestimmungen. 4.2.2 Umweltaspekte und Umweltauswirkungen 4.2.2.1 Abwassersituation Schmutzwasserableitung Die Hansestadt Stade verfügt über eine Kanalisation, die bis auf 1,2 km Mischsystem im Altstadtbereich als Trennsystem betrieben wird. Die Schmutzwasserkanalisation in der Stadt Stade wird im Wesentlichen im Freige-fälle betrieben. Die Verknüpfung der Teilnetze erfolgt über 45 Pumpwerke. Im Hinblick auf den Gewässerschutz ergeben sich hier insbesondere folgende Prob-lembereiche:

Exfiltration von Schmutzwasser aus undichten Schmutzwasserleitungen und daraus resultierende Verunreinigungen des Grundwassers

Infiltration von Grundwasser in das Leitungssystem und damit verbunden Fremdwasserzufluss zur Kläranlage.

Die Dichtigkeit von Kanälen ist von unterschiedlichen Einflussgrößen abhängig. Da-bei spielen insbesondere die Qualitätssicherung während der Bauphase, die Art des Abwassers sowie das Alter der Leitungen eine Rolle. Lässt sich insbesondere die Qua-

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lität der Arbeiten während der Bauphase im Nachhinein nicht beurteilen, so kann jedoch in der Regel vermutet werden, dass in Abhängigkeit vom Alter eine Zunahme der Schadenshäufigkeit und des Schadenumfangs auftritt. Derzeit wird davon ausge-gangen, dass etwa 75 % der Schmutzwasserkanalisation älter als 25 Jahre ist. Auf-grund der bisherigen Analyse und allgemeinen Erfahrungen weist das Kanalnetz Schäden auf, so dass Abwasserexfiltrationen sowie Grundwasserinfiltrationen an ein-zelnen Stellen zu vermuten sind. Aufgrund der bisherigen Kanaluntersuchungen wurde ein Kanalsanierungskonzept erarbeitet. Daraus ergibt sich ein Prioritätenplan zur Kanalsanierung für die nächsten Jahre. Kritische Bereiche und Schutzgebiete werden dabei vorrangig bearbeitet. Im Ortsteil Wiepenkathen wurde Mitte 2008 insbesondere vor dem Hintergrund, dass ein Teil dieses Gebietes in einer Wasserschutzzone der Kategorie III liegt, mit Sanierungsmaßnahmen begonnen. Diese werden in den nächsten Jahren fortgesetzt und auf das Gebiet Hahle/Schwarzer Berg ausgeweitet. Regenwasserableitung Die Verschmutzung des Regenwassers ist abhängig von der jeweiligen Nutzung der entwässerten Fläche, der Immissionssituation und der Vorbelastung des Nieder-schlagswassers. Im Bereich der Hansestadt Stade könnte an folgenden Stellen belas-tetes Niederschlagswasser anfallen:

Niederschlagsabfluss von Fahrbahnoberflächen

Niederschlagsabfluss von Dachflächen und Befestigungen. Verunreinigter Niederschlagsabfluss führt darüber hinaus zu einer Belastung von Schlamm und Sedimentablagerungen in Oberflächengewässern. Eine weitere Quelle für die Einleitung von verschmutztem Wasser sind Fehlanschlüs-se an die Regenwasserkanalisation. Schmutzwassereinleitungen in die Regenwasserkanalisation führen dazu, dass ungereinigtes Abwasser in die Oberflächengewässer eingeleitet wird. Im September 2006 wurde mit der Nebelaktion im Stadtgebiet begonnen, sie wurde 2008 abgeschlossen. Die Untersuchungen wurden hauptsächlich mit Hilfe von Sig-nalnebel durchgeführt, der in den Kanal eingeblasen wird und aus den angeschlosse-nen Schächten, Straßeneinläufen, Lüftern oder Regenfallrohren austritt. Neben feh-lenden Deckeln auf Revisionsklappen, mangelhaften Schächten und wenigen Schmutzwasserfehlanschlüssen wurden Fehlanschlüsse im Regenwasserbereich mit einer Fläche von ca. 48.000 m² gefunden. Hier erfolgte die Aufforderung zur Beseiti-gung des festgestellten Mangels. Die Bearbeitung der Nebelaktion konnte mittlerwei-le weitestgehend abgeschlossen werden. Der Rat der Hansestadt Stade hat sich zugunsten der öffentlichen Abwasserbeseiti-gung entschieden, um eine Beeinträchtigung des Wohls der Allgemeinheit zu verhin-dern. Durch den Anschluss- und Benutzungszwang besteht die Verpflichtung, sämtli-ches auf bebauten und befestigten Flächen anfallendes Niederschlagswasser der öf-fentlichen Abwasseranlage zuzuführen. Eine Befreiung vom Anschluss- und Benut-zungszwang kann erteilt werden, wenn ein gesammeltes Fortleiten nicht erforderlich ist. Im Rahmen der Bauleitplanung wird über den Bebauungsplan angestrebt, das weitgehend unbelastete Niederschlagswasser dezentral auf dem Grundstück zu versi-

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ckern, wo dieses aufgrund der Bodenverhältnisse möglich ist. Neben der wirtschaftli-chen Erwägung stehen hier insbesondere zwei Aspekte im Vordergrund:

die Neubildung des Grundwassers ist zu fördern bzw. Grundwasserstände sind zu halten und

eine Vermischung von möglicherweise belastetem mit unbelastetem Nieder-schlagsabfluss soll vermieden werden.

Einleitung von Abwasser mit gefährlichen Inhaltsstoffen An Gewerbestandorten kommen Abwassereinleitungen mit gefährlichen Inhaltsstof-fen vor. In Stade leiten Betriebe Abwasser mit gefährlichen Inhaltsstoffen ein: bspw. mineralölhaltiges Abwasser, amalgamhaltiges Abwasser, Abwasser aus fotografischen Prozessen und Abwasser aus Behandlung von Abfällen durch chemische und physika-lische Verfahren. Diesen Betrieben wurden die Abwassereinleitungen genehmigt. Selbstverständlich erfolgen bei diesen Betrieben regelmäßige Kontrollen. Im Jahr 2010 hat sich keine Fehleinleitung mit Auswirkung auf den Netzbetrieb und das Klärwerk ereignet. Einleitungen Es wird der Fäkalschlamm aus der Hansestadt Stade und vom Abwasserzweckver-band Bützfleth/Assel, der Gemeinde Drochtersen, der Gemeinde Fredenbeck, der Samtgemeinde Himmelpforten und der Samtgemeinde Oldendorf im Klärwerk be-handelt. Die Tendenz ist insgesamt betrachtet rückläufig, da die Standzeiten in den Kleinkläranlagen aufgrund regelmäßiger Wartungen erhöht werden und der An-schlussgrad an öffentliche Kanalnetze zunimmt. Zusätzlich liefert die Samtgemeinde Nordkehdingen ihren Fäkalschlamm nicht mehr zur Kläranlage Stade. Die Anlieferung der Fäkalschlämme aus der Abfuhr und Reinigung der Kleinkläran-lagen erfolgt durch ein Fremdunternehmen mit Saug- & Spülfahrzeugen. Zulauf/Annahme 2008 2009 2010 Rohabwasser (Zulauf Kläranlage) m³

3.800.000 3.500.000 3.500.000

Niederschlag mm 955 806 856 Fremdwasseranteil % 9,1 3,6 7,0 Kleinkläranlagen/Gruben m³ 2.300 2.100 2000 Abwasserzweckverband Bützfleth-Assel m³ Ermittlung der Abwassermenge erfolgt auf Basis Des Frischwasserverbrauchs

320.000 320.000 315.000

Samtgemeinde Himmelpforten m³ Ermittlung der Abwassermenge erfolgt auf Basis Des Frischwasserverbrauchs

350.000 330.000 330.000

Industrielles Abwasser m³ 27.000 53.000 35.000 Sondereinleitungen m³ 131

In 2010 blieb die zulaufende Abwassermenge zum Klärwerk im Vergleich zum Vor-jahr konstant. Wie in der Tabelle ersichtlich, ist diese Menge u. a. von der Nieder-schlagsmenge abhängig, z.B. durch oberirdisches Eindringen von Niederschlagswas-

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ser über die Schachtdeckel. Hiervon abhängig ist ebenso der eingeleitete Fremdwas-seranteil. Sanierungsmaßnahmen im Kanalnetz Seit 1998 werden kontinuierlich Kanaluntersuchungen durchgeführt, um genaue Schadensfeststellungen an dem Kanalnetz und bei den Hausanschlüssen zu erhalten. Bisher wurde ca. 76 % des Kanalnetzes untersucht. Zusätzlich ist in einigen Bereichen des Kanalnetzes laut Generalentwässerungsplan die Anpassung an die Dimensionierung notwendig. Die erforderlichen Kosten werden noch ermittelt. 4.2.2.2 Energieverbrauch und Energieeffizienz Der Betrieb der technischen Einrichtungen, insbesondere der Pumpen erfordert den Einsatz von elektrischer Energie. Eine besondere Kenngröße zur Bewertung des Energieeinsatzes bei Kläranlagen ist der spezifische Stromverbrauch. Bei diesem Wert wird der gesamte Stromverbrauch auf das gereinigte Abwasser bezogen. Im Be-trachtungszeitraum 2008 bis 2010 sind im Bereich der Kläranlage Schwankungen zu verzeichnen. Ein Grund dafür ist die rege Bautätigkeit auf der Kläranlage. Der Schwerpunkt liegt jedoch in der Zusammensetzung des eingeleiteten Abwassers. Bei der Einleitung von organisch hoch belasteten Abwässern steigt der Bedarf an Belüf-tungskapazitäten und damit auch der Stromverbrauch. Aus diesem Grunde ging der spezifische Stromverbrauch auf der Kläranlage in 2010 wieder zurück. Stromverbrauch/Energieeffizienz 2008 2009 2010 Klärwerk kWh 3.580.000 4.000.000 3.800.00 Pumpwerke Regenwasser kWh Schmutzwasser kWh

99.000 330.000

76.000 310.000

86.000 319.000

Energieverbrauch insgesamt kWh 4.009.000 4.405.000 4.205.000 Spez. Energieverbrauch Klärw. kWh/m³ 0,94 1,14 1,09

Heizöl wird für die Betriebsheizung eingesetzt, wenn eigenerzeugtes Gas aus der Fau-lung als Energieträger nicht zur Verfügung steht. Die Zielsetzung besteht darin, den Heizölverbrauch auf ein Minimum zu reduzieren. Im Bereich Strom beträgt der An-teil aus erneuerbaren Energien 23,1 %, welches aus der nachstehenden Tabelle er-sichtlich ist. Informationen zu Stromlieferungen gemäß § 42 Energiewirtschaftsgesetz vom 7. Juli 2005 Energiemix der Stadtwerke Stade GmbH

Stadtwerke Stade GmbH

Vergleichswerte Deutschland

Energieträger Kernenergie 39,3 % 24,3 % Fossile und sonstige Energieträger 37,6 % 60,7 % Erneuerbare Energien 23,1 % 15,0 %

Umweltauswirkung CO2 Emissionen 370 g/kWH 541 g/kWh Radioaktiver Abfall 0,0011 g/kWh 0,0007 g/kWh

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4.2.2.3 Wasserverbrauch Im Bereich der Kläranlage unterliegt auch der Wasserverbrauch starken Schwankun-gen. Ursächlich dafür sind die Bautätigkeiten auf der Kläranlage, wodurch vielfach vermehrt der Einsatz von Wasser benötigt wird. In vielen Bereichen wird Betriebs-wasser verwendet, soweit dies aus technischen Gründen vertretbar ist. Im Bereich der Pumpwerke unterliegt der Verbrauch betriebsbedingten Schwankun-gen. Wasserverbrauch 2008 2009 2010 Klärwerk m³ 12.900 16.677 12.619 Pumpwerke m³ 84 100 95 Spülwasser für das Kanalnetz m³ 4.500 4.500 5.050

Die Kanalnetzspülung wird mit gereinigtem Wasser des Klärwerks durchgeführt. Die Abhängigkeit von Spüleinsätzen und der Spülhäufigkeit führt auch in diesem Bereich zu Schwankungen. 4.2.2.4 Betriebs- und Hilfsstoffeinsatz Der Betrieb und die Instandhaltung der technischen Anlagen sowie des Abwasserrei-nigungsprozess erfordern den Einsatz von zum Teil umweltrelevanten Betriebs- und Hilfsstoffen. Schmieröle und –fette kommen bei der regelmäßigen Wartung von An-trieben (z.B. Pumpen) zum Einsatz. Eisensalze werden zur Phosphatfällung einge-setzt. Ist der aus dem Abwasser abgetrennte Schlamm im Faulturm stabilisiert, muss er entwässert werden. Flockungshilfsmittel werden in der Schlammentwässerung eingesetzt, um eine bessere Trennung des Schlammes vom Wasser zu erzielen. Zu-sätzlich wird dem Klärschlamm Kalk zugegeben. In der Summe ist der Verbrauch an Betriebs- und Hilfsstoffen nahezu konstant. Der Verbrauch an Schmierstoffen, Die-selkraftstoff und Laborchemikalien ist mengenmäßig vernachlässigbar. Verbrauch Betriebs- und Hilfsstoffe 2008 2009 2010 Kalk t 200 198 140

Fällungsmittel (EisenII) t 315 435 355 Fällungsmittel (Eisen III-Lösung) t 4,8 0,0 0,0 Polyaluminiumchlorid t 92 0,0 0,0 Kohlenstoffquellen t 48 2,4 0,0 Flockungshilfsmittel Schlammentwässerung t 15 15 14 Kristallisationshemmer Schlammentwässerung t n. b. 2,1 2,0 Flockungshilfsmittel Überschusseindickung t 2,1 7,4 6,3

Die Menge an Kalkverbrauch ist rückläufig, da die Zugabe zum Klärschlamm gedros-selt wurde. Die Menge an Fällungsmitteln für die Phosphatelimination steht nicht in eindeutiger linearer Abhängigkeit zur Phosphatfracht. Dieses ergibt sich aus dem Umstand, dass bei Problemen mit der Absetzeigenschaft des Schlammes ein erhöhter Fällungsmittelbedarf entsteht. Die Zugabe an Polyaluminiumchlorid (PAX 18) erfolgt in Abhängigkeit vom Auftreten des Fadenbakteriums Microthrix parvicella. Dieses Phänomen ist seit 2009 rückläu-fig, zudem wurden im Jahr 2009 die Nachklärbecken saniert. In diesem Zusammen-

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hang ist eine neue Schwimmschlammräumtechnik installiert worden, die das Schwimmschlammproblem weiter erheblich reduziert hat. Der Verbrauch bzw. Bedarf an Kohlenstoffquellen ist stark rückläufig, da Abwasser mit hoher organischer Belastung angeliefert wurde. In 2008 ging die neue Überschussschlammeindickung in Betrieb, so dass es ab 2009 vergleichbare Verbrauchswerte gibt. Davor war eine Leihmaschine angemietet wor-den, die allerdings in 2008 ausgefallen ist. 4.2.2.5 Gewässereinleitung Die Einleitung des gereinigten Abwassers in die Schwinge erfolgt ausschließlich auf der Grundlage der wasserrechtlichen Erlaubnis mit Anforderungen bezüglich der Qualität und Quantität. Die Einhaltung wird regelmäßig eigen- und fremdüberwacht. Aufgrund der besonderen Reinigungsleistung der Kläranlage, bedingt durch die ein-gesetzte Verfahrenstechnik und die sichere Beherrschung der Betriebsprozesse, wer-den sämtliche Einleitwerte sicher eingehalten. Die Grenzwerte konnten in den Be-trachtungszeiträumen deutlich unterschritten werden. Für die interne Zielsetzung erfolgte eine eigene Heraberklärung der Werte für CSB, Stickstoff und Phospat um mind. 20 %. Diese herabgesetzten Werte wurden im Betrachtungszeitraum 2010 für die Parameter N und P komplett und für den Parameter CSB größtenteils eingehal-ten. Die spezifische Schadstofffracht in die Schwinge wurde damit deutlich reduziert. Die Heraberklärung der Einleitungswerte bedingen seit 2009 keine finanziellen Ein-sparungen mehr, da laut nieds. Umweltministerium dieses für den Normalbetrieb nicht mehr möglich ist. Überwachungspflichtige Parameter

gemessene Jahresmittelwerte

Einleitwerte (mg/l) Grenzwerte per Erlaubnisbescheid

Freiwillig niedrigere Werte (20 %)

2008 2009 2010

N(Stickstoff)gesamt, anorganisch 13,0 10,4 6,1 5,3 5,0 P(Phosphat)gesamt 1,0 0,8 0,3 0,3 0,3 CSB (Chemischer Sauerstoffbedarf) 75 60 39,0 44,0 42,3

Schadstofffracht in die Schwinge 2008 2009 2010 Klärwerk m³ 3.800.000 3.500.000 3.500.000 Schadstofffracht: N (Stickstoff) gesamt, anorganisch t P (Phosphat gesamt t CSB (Chemischer Sauerstoffbedarf) t

23 1 148

19 1 154

18 1 149

Von einer negativen Beeinflussung der Gewässergüte der Schwinge ist aufgrund der eingeleiteten Schadstofffracht nicht auszugehen. Dieses ergibt sich aus der Gewässer-gütekarte ELBE 2000. Die Schwinge hat vor und nach der Einleitungsstelle aus der Kläranlage die Gewässergüteklasse II-III.

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4.2.2.6 Rückstände aus dem Abwassernetz und der Abwasserreinigung

im Klärwerk, Abfälle Im Wesentlichen handelt es sich bei den Reststoffen um:

Klärschlamm

Sandfangrückstände und Rechengut

Kanalspülrückstände. Der bei der Abwasserbeseitigung anfallende Klärschlamm wird vollständig landwirt-schaftlich verwertet. Dieses ist aufgrund der problemlosen Einhaltung der Grenzwer-te der Klärschlammverordnung möglich. Die Analyse des PFT-Wertes (PFT: Perfluorierte Tenside) ergab einen Wert von < 0,020 mg/kgTS (TS: Trockensub-stanz). Damit ist die Vorgabe von 0,100 mg/kgTS vom niedersächsischen Umweltmi-nisterium erfüllt. Nach Angaben der für die Überwachung zuständigen Landwirt-schaftskammer wurden im Jahr 2010 insgesamt 3.868 m³ kalkstabilisierter Klär-schlamm (Vorjahr 4.884 m³) und 5.030 m³ flüssiger Klärschlamm (Vorjahr 3.103

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m³) landwirtschaftlich verwertet. Diese Menge entspricht ca. 1.500 t Trockensub-stanz (Vorjahr 1.500 t), die auf landwirtschaftliche Flächen von rund 612 ha (Vorjahr 494 ha) verbracht wurden. In den Gesamtflächen sind in 2010 noch Flächen der Wasserschutzzone III enthalten. Diese Flächen wurden laut Vorgabe des Landkreises Stade nur mit 50 % der üblichen Aufbringungsmenge beschlammt, dieses wurde ab 2011 aufgrund geänderter gesetzlicher Vorgaben eingestellt. Die bei der Abwasserbeseitigung anfallenden Sandfangrückstände und das Rechen-gut werden in einer Kompostierungsanlage verwertet. Die nicht kontaminierten Kanalspülrückstände aus den Spülwagen werden in einem separaten Becken gesammelt und regelmäßig entsorgt. Die Rückstände aus der Grabenreinigung werden zum Teil neben dem Graben abge-lagert und nicht weiter mengenmäßig erfasst. Rückstände 2008 2009 2010 Klärschlamm zur landwirtschaftlichen Verwertung (Trockensubstanz) t

1.600 1.500 1.500

Rechengut, Sandfangrückstände t 100 53 46

Kanalspülrückstände t 250 180 260

Im Juli 2007 erfolgte die Fertigstellung der neuen Rechenanlage und des Sandklassierers. Seit diesem Zeitpunkt erfolgt eine getrennte Entsorgung von Re-chengut und Sandfangrückständen. Mit der Inbetriebnahme der neuen Rechen-waschpresse und des Sandklassierers ist die Menge der Rückstände aus diesem Be-reich stark zurückgegangen. Die Menge an Kanalspülrückständen ist vom Ort der Spülung und von der Spülleistung abhängig und deshalb größeren Schwankungen unterworfen.

Sonstige Abfälle

Die betrieblichen Abfälle werden durch Entsorgungsfachbetriebe umweltverträglich entsorgt. Seit Dezember 2007 wird Pappe und Papier nicht mehr als Restmüll, son-dern separat entsorgt, so dass es zu einer Verringerung des Restmüllaufkommens gekommen ist. Hier ist erfreulicherweise eine weitere Reduzierung aufgrund des ge-stiegenen Problembewusstseins zu verzeichnen. Altöle und Schmierfette wurden in den letzten beiden Jahren nicht entsorgt. Betriebliche Abfälle zur Besei-tigung

2008 2009 2010

Altöl m³ 0,0 0,0 0,0 Schmierfett t 55 0,0 0,0 Laborchemikalien, Küvetten Stück 3.400 3.900 3.350 Restmüll m3 24 22 15

Der Verbrauch an Laborchemikalien und Küvetten ist abhängig vom Analyseaufwand bedingt durch besondere Einleiter und Betriebszustände innerhalb des Abwasserrei-nigungsprozesses.

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4.2.2.7 Faulgasproduktion und Energieerzeugung Mit der Inbetriebnahme des BHKW im Jahr 2008 wird das zur Verfügung stehende Faulgas komplett zur Verstromung und zur Wärmegewinnung genutzt. Der erzeugte Strom wird ins Netz eingespeist. Vergleichbare Daten dazu stehen seit 2009 zur Ver-fügung. BHKW 2009 2010 Erzeugung kWh 1.800.000 1.500.000 Wärme MW 2.000 1.700 Gasverbrauch m³ 770.000 690.000 CO2 Emission t 882 743 4.2.2.8 Kraftstoffverbrauch Die Abwasserentsorgung Stade verfügt über mehrere Fahrzeuge, die verschiedene Kraftstoffe tanken. Wenn es die Ausstattung des Fahrzeuges zulässt, wird Ergasfahrzeugen bei einer Neuanschaffung der Vorrang gegeben. Die verschiedenen Fahrzeuge und die verbrauchten Kraftstoffe sind der nachfolgenden Tabelle zu ent-nehmen. Der Energiebedarf ist in den letzten zwei Jahren nahezu konstant. Hier ist wird es zukünftig genauere Auswertungen geben. 2008 2009 2010 KFZ Erdgas (kg) 2.581 2.981 3.091 5 Bivalente Fahrzeuge

Benzin blf (l) 3.243 2.008 1.857 5 Bivalente Fahrzeuge

Diesel (l) 20.154 21.444 21.762 4 Fahrzeug + 1 Notstrom

Energiebedarf 1) 263 MWh/a 262 MWh/a 289 MWh/a 1) Umrechnungsfaktoren: 1kg Gas = 13,93 kWh, 1 l Benzin = 8,77 kWh, 1 l Diesel = 9,86 kWh

4.2.2.9 Sonstige Emissionen Bei der Sammlung, dem Transport und der Abwasserbehandlung entstehen nicht fassbare Emissionen, die in die Atmosphäre entweichen. Dabei handelt es sich unter anderem um Stickstoff und seine Verbindungen (N und NH3), Schwefelwasserstoff (H2S), Methan (CH4) und Kohlendioxid (CO2). Es treten im Kanalnetz an vereinzelten Stellen Faulgase zusammengesetzt aus H2S, CH4 und NH3 auf. Um die Faulgasentstehung zu vermeiden bzw. zu reduzieren wird das Netz systematisch gespült und an kritischen Punkten mit Hilfe eines Kompres-sors erfolgreich belüftet. Zusätzlich wurde in 2009 dazu ein Fällungsversuch durch-geführt, um die Wirksamkeit dieser Möglichkeit zu untersuchen. Dieser Versuch wurde ausgewertet, als Ergebnis ist für 2011 die längerfristige Zugabe von Fällungs-mitteln geplant.

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4.2.2.10 Kennzahlen Spezifischer Betriebsmittelverbrauch 2008 2009 2010 Eisen II g/m³ 82,9 124,3 101,4 Eisen III-Lsg g/m³ 1,3 0,0 0,0 Polyaluminiumchlorid g/m³ 24,2 0,0 0,0 Kohlenstoffquellen g/m³ 12,6 0,7 0,0 Spezifischer Stromverbrauch 2008 2009 2010 BSB5 kWh/kg 1,73 1,77 1,88 CSB kWh/kg 1,03 1,25 1,26 Nges kWh/kg 17,0 18,5 16,8 Pges kWh/kg 58,7 90,9 80,9 4.2.2.11 Biologische Vielfalt und Flächenverbrauch Unsere Tätigkeiten führen zu keinem intensiven Flächenverbrauch, und sind aus die-sem Grund kein bedeutender Umweltaspekt. Die Abwasseranlagen dienen zur Durch-führung grundsätzlicher öffentlicher und hoheitlicher Aufgaben. Die Stationen, Re-genrückhaltebecken und das Klärwerk besitzen einen hohen Grünflächenanteil und fügen sich in die allgemeine Umgebung gut ein. Für die Pumpwerke mit Grund-stücksanteil und zum Teil Regenrückhaltung beträgt der Flächenverbrauch ca. 4.170m². 5.0 Unternehmensziele Die Unternehmensziele leiten sich im wesentlichem aus der Bewertung der Umwelt-aspekte und Umweltauswirkungen sowie der Kundenanforderungen ab. Mit den Zielen sollen die in den Leitsätzen formulierten Ansprüche umgesetzt wer-den und der kontinuierliche Verbesserungsprozess vorangetrieben werden. Es werden im folgendem sowohl kurzfristige als auch langfristige Ziele aufgeführt und die Ergebnisse der jeweiligen Zielerreichungsprogramme dargestellt und die Er-folge bezüglich der ursprünglichen Zielsetzung bewertet. Erreichte Ziele 2010: Ziele

Maßnahmen Zeitraum Verantwort-lich

Bewertung

Reduzierung der H2S-Emissionen im Kanalnetz

- Versuch mit Fällungs-mitteln am kritischen Punkt im Kanalnetz

Abschluss 2010

Frau Meiert (Abteilung Klärwerk)

Ein Versuch zur H2S-Bindung wurde im Jahresverlauf

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2009 durchgeführt. Die Auswertung im Verlauf 2010 ergab, dass der Versuch erfolgreich war.

Erhöhung Betriebssicherheit der Pumpstationen

- Abarbeitung der Maß-nahmenliste aus dem Ex-Schutzdokument Pumpwerke, 4. Ab-schnitt unter Einbe-ziehung des 1. bis 3. Abschnitt

Abschluss März 2010

Frau Meiert (Abteilung Klärwerk)

Die Maßnahmen wurden entspre-chend dem Zeitplan abgearbeitet.

Schadstoffreduzierung der Ab-wassereinleitung, interne Heraberklärung der Einleitwer-te.

- Interne Heraberklärung der Einleitwerte der Klär-anlage

Abschluss 2010 Frau Meiert (Abteilung Klärwerk)

Durch die verbesser-te Analytik in der biologischen Stufe konnte eine Schad-stoffreduzierung erreicht werden.

Erhöhung der Anlagenverfüg-barkeit und Betriebssicherheit des Klärwerks. Nach über 30 Jahren Betriebszeit ist die bau-technische und maschinentech-nische Sanierung notwendig.

- Sanierung des Sand-fanges, 1. BA

Abschluss 2010 Frau Meiert (Abteilung Klärwerk)

Aufgrund des frühen Wintereinbruchs konnte nur der 1. BA fertig gestellt wer-den.

Erhöhung der Anlagenverfüg-barkeit und Betriebssicherheit des Klärwerks. Nach über 30 Jahren Betriebszeit ist die bau-technische und maschinentech-nische Sanierung notwendig.

- Sanierung der Vor-klärbecken, 1. BA

Abschluss 2010 Frau Meiert (Abteilung Klärwerk)

Aufgrund des frühen Wintereinbruchs konnte nur 1. BA fertig gestellt wer-den.

Erhöhung der Anlagenverfüg-barkeit und Betriebssicherheit des Klärwerks. Nach über 30 Jahren Betriebszeit ist die bau-technische und maschinentech-nische Sanierung notwendig.

- Sanierung des Nacheindickers, 1. BA

Abschluss 2010 Frau Meiert (Abteilung Klärwerk)

Aufgrund des frühen Wintereinbruchs konnte nur 1. BA fertig gestellt wer-den.

Erhöhung der Anlagenverfüg-barkeit und Betriebssicherheit des Klärwerks .Nach über 30 Jahren Betriebszeit war die bautechnische und maschinen-technische Sanierung notwen-dig.

- Sanierung des Rück-laufschlamm-pumpwerkes, Bauab-schnitt 2

Abschluss 2010 Frau Meiert (Abteilung Klärwerk)

Das Bauvorhaben konnte erfolgreich abgeschlossen wer-den.

Erhöhung der Anlagenverfüg-barkeit und Betriebssicherheit der Pumpstationen. Der Sanie-rungsbedarf ergibt sich aus dem baulichen Zustand und aus den Vorgaben des EX-Schutzdokuments.

- Sanierung der Pump-station „Hinterm Teich“

Abschluss 2010

Frau Meiert (Abteilung Klärwerk)

Das Bauvorhaben konnte erfolgreich abgeschlossen wer-den.

Kurzfristige Ziele:

Ziele

Maßnahmen Zeitraum Verantwort-lich

Verbesserung der Entsorgungs-sicherheit und Betriebssicher-heit, Einführung einer präventi-ven Instandhaltung

- Nach Fertigstellung des Grabenkatasters wird es Bestandteil der technischen Arbeits-steuerung

Abschluss 2011 Frau Meiert (Abteilung Klärwerk)

Reduzierung der H2S- - Auswertung des Ver- Abschluss Frau Meiert

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Emissionen im Kanalnetz suchs zur H2S-Bindung ist erfolgt, längerfristige Fällmittelzugabe folgt als Maßnahme.

2011 (Abteilung Klärwerk)

Erhöhung der Anlagenverfüg-barkeit und Betriebssicherheit der Pumpstationen

- Abarbeitung der Maß-nahmenliste aus dem Ex-Schutzdokument Pumpwerke, 5. Ab-schnitt unter Einbe-ziehung des 1. bis 4. Abschnittes

Abschluss März 2012

Frau Meiert (Abteilung Klärwerk)

Erhöhung der Anlagenverfüg-barkeit und Betriebssicherheit des Klärwerks. Die Erneuerung des Prozessleitsystems und der Fernwirktechnik inkl. der elekt-rotechnischen Sanierung der Pumpwerke hat 2007 begonnen und wird aufgrund weiterer Probleme im Bereich der Pro-zessleit- und Fernwirktechnik erst in 2011 fertig gestellt.

- Erneuerung des Pro-zessleitsystems und der Fernwirktechnik

Abschluss 2011 (ursprünglicher Abschluss 2008)

Frau Meiert (Abteilung Klärwerk)

Schadstoffreduzierung der Ab-wassereinleitung, interne Heraberklärung der Einleitwer-te.

- Interne Heraberklärung der Einleitwerte der Klär-anlage

Abschluss 2011 Frau Meiert (Abteilung Klärwerk)

Erhöhung der Anlagenverfüg-barkeit und Betriebssicherheit des Klärwerks. Nach über 30 Jahren Betriebszeit ist die bau-technische und maschinentech-nische Sanierung notwendig.

- Sanierung des Sand-fanges, 2. BA

Abschluss 2011 Frau Meiert (Abteilung Klärwerk)

Erhöhung der Anlagenverfüg-barkeit und Betriebssicherheit des Klärwerks. Nach über 30 Jahren Betriebszeit ist die bau-technische und maschinentech-nische Sanierung notwendig.

- Sanierung der Vor-klärbecken, 2. BA

Abschluss 2011 Frau Meiert (Abteilung Klärwerk)

Erhöhung der Anlagenverfüg-barkeit und Betriebssicherheit des Klärwerks. Nach über 30 Jahren Betriebszeit ist die bau-technische und maschinentech-nische Sanierung notwendig.

- Sanierung des Nacheindickers, 2. BA

Abschluss 2011 Frau Meiert (Abteilung Klärwerk)

Erhöhung der Anlagenverfüg-barkeit und Betriebssicherheit des Klärwerks. Nach über 30 Jahren Betriebszeit ist die bau-technische und maschinentech-nische Sanierung notwendig.

- Sanierung der Hei-zungsanlage und des Faulungssystems, Bauabschnitt 1

Abschluss 2011 Frau Meiert (Abteilung Klärwerk)

Erhöhung der Betriebssicher-heit des Klärwerks. Zum Grund-stück der KBS besteht bisher keine Abgrenzung durch eine Zaunanlage. Aufgrund von Problemen mit der Grund-stücksaufteilung verzögerte sich das Projekt.

- Ergänzung Einzäu-nung des Kläranlagen-geländes

Abschluss 2011 (ursprünglicher Abschluss 2010)

Frau Meiert (Abteilung Klärwerk)

Erhöhung der Betriebssicher-heit des Klärschlammzwischen-lagers. Das Grundstück besitzt bisher keine Zaunanlage. Auf-grund von Problemen mit der Grundstücksaufteilung verzö-gerte sich das Projekt.

- Einzäunung des Klär-schlammzwischenla-gers

Abschluss 2011 (ursprünglicher Abschluss 2010)

Frau Meiert (Abteilung Klärwerk)

Analyse der Kundenzufrieden- - Durchführung einer Abschluss 2011 Herr Hacker

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heit. In Zusammenhang mit den Stadtwerken Stade soll eine Kundenbefragung durchgeführt werden.

Kundenbefragung zur Feststellung der Kun-denzufriedenheit

Langfristige Ziele: Ziele

Maßnahmen Zeitraum Verantwort-lich

Erhöhung der Anlagenverfüg-barkeit und Betriebssicherheit des Klärwerks. Nach über 30 Jahren Betriebszeit ist die bau-technische und maschinentech-nische Sanierung notwendig.

- Sanierung der Hei-zungsanlage und des Faulungssystems, Bauabschnitt 2

Abschluss 2012 Frau Meiert (Abteilung Klärwerk)

Verbesserung der Entsorgungs-sicherheit und Betriebssicher-heit, Einführung einer präventi-ven Instandhaltung. Die Bau-maßnahmen befinden sich auf-grund von Verzögerungen in Verzug.

- Abarbeitung der Er-gebnisse aus der Zu-standsbewertung der Kläranlage

Abschluss 2012 Frau Meiert (Abteilung Klärwerk)

Verbesserung der Entsorgungs-sicherheit und Betriebssicher-heit durch die kontinuierliche Kanalnetzsanierung. Weiterfüh-rung der Kanalinspektion, bis-her sind 76 % des Kanalnetzes untersucht. Sanierungs- und Erneuerungsmaßnahmen erge-ben sich aus dem Sanierungs-konzept.

- Abschluss der Kanal-netzinspektion in ein-zelnen Untersu-chungsabschnitten

- Festlegung der Sanie-rungs- und Erneue-rungsmaßnahmen mit Prioritätsabstufung

Abschluss 2013 Herr Boelsen (Abteilung Kanalnetz)

Erhöhung der Anlagenverfüg-barkeit und Betriebssicherheit des Klärwerks. Ermöglicht eine bessere Vergleichbarkeit des mikroskopischen Bildes vom Schlamm.

- Anschaffung eines Mikroskopes, um Bil-der vom Schlammbild dauerhaft darzustellen.

Abschluss 2012 Frau Meiert (Abteilung Klärwerk)

Erhöhung der Anlagenverfüg-barkeit und Betriebssicherheit der Pumpstationen

- Abarbeitung der Maß-nahmenliste aus dem Ex-Schutzdokument Pumpwerke, 6. Ab-schnitt unter Einbe-ziehung des 1. bis 5. Abschnittes

Abschluss März 2013

Frau Meiert (Abteilung Klärwerk)

Verbesserung der Entsorgungs-sicherheit und Betriebssicher-heit des Kanalnetzes durch den Einsatz neuer Technik und aus der laufenden Betriebserfah-rung.

- Optimierung der Spülwagentouren

Abschluss 2012 Frau Meiert (Abteilung Klärwerk)

6.0 Managementsystem Die Abwasserentsorgung Stade hat ein integriertes Management zu Qualität und Umweltschutz implementiert. Die wesentlichen Abläufe und Prozesse sind in einem Handbuch und weiterführen-den Anweisungen beschrieben. Damit wird sichergestellt, dass die Tätigkeiten syste-matisch geplant und nach einheitlichen Standards abgewickelt werden.

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In regelmäßig stattfindenden Audits wird durch qualifizierte und unabhängige Prüfer die System-, Norm- und Rechtskonformität festgestellt. Die Betriebsleitung beurteilt jährlich die Eignung und Angemessenheit des Manage-mentsystems auf der Grundlage vorab festgelegter Daten und Fakten. Dieses Verfah-ren dient im Wesentlichen dazu, die Wirksamkeit der realisierten Maßnahmen in Be-zug auf den kontinuierlichen Verbesserungsprozess zu bewerten. 7.0 Notfallmanagement und Notfallvorsorge Für die Abwasserentsorgung Stade besteht ein umfangreiches Notfallmanagement-system. Dieses System berücksichtigt die verschiedenen Notfallsituationen, die das Kanalnetz und das Klärwerk betreffen könnten. Das sind unter anderen ungewollte Einleitungen von Mineralölen und Chemikalien ins Kanalnetz. Zum anderen sind das Störungen größeren Umfangs in Form von Verstopfungen und Rohrschäden, die sich nachteilig auf die reibungslose Sammlung und Ableitung des Abwassers auswirken können. Für das Klärwerk wurden detaillierte Sicherheitsanalysen hinsichtlich des Explosi-onsschutzes durchgeführt. Für die potenziellen Notfallsituationen im Kanalnetz und Klärwerk existieren verschiedene Alarmpläne und Sicherheitsmaßnahmen techni-scher und organisatorischer Art. Die Alarmpläne, Sicherheitsmaßnahmen und das Verfahren zur Störungsbeseitigung werden regelmäßig überprüft und das richtige Verhalten wird zum Teil in Übungen trainiert. Selbstverständlich fließen die Erkenntnisse aus Prüfungen, Trainings und Erfahrungen anderer Unternehmen in unser Notfallmanagement ein. 8.0 Gültigkeitserklärung Die vorliegende Umwelterklärung der Abwasserentsorgung Stade wurde im März 2011 durch die Betriebsleitung freigegeben und vom zugelassenen Umweltgutachter, Dr. Detlef Nehm, für gültig erklärt. In der Zeit bis zur nächsten Überprüfung und Validierung durch einen externen Gut-achter wird die Abwasserentsorgung Stade interne Audits durchführen und die Er-gebnisse in Form von vereinfachten Umwelterklärungen der Öffentlichkeit zugäng-lich machen. Das Umweltmanagementsystem und die Umweltleistungen werden in jährlichen Reviews durch die Betriebsleitung bewertet. Stade, den 22. März 2011

Gerhard Hacker -Betriebsleiter der Abwasserentsorgung Stade-

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Der unterzeichnende EMAS Umweltgutachter Dr. Detlef Nehm (DE-V-0223) han-delnd für die Umweltgutachterorganisation TÜV Nord Cert GmbH insgesamt zuge-lassen für den Bereich NACE Codes 37.00.1, 37.00.2 des Unternehmens, bestätigt begutachtet zu haben, dass die Abwasserentsorgung Stade, wie in der vorliegenden Umwelterklärung angegeben, alle Anforderungen der Verordnung (EG) Nr.1221/2009 des Europäischen Parlamentes und des Rates vom 25. November 2009 über die freiwillige Teilnahme vor Organisationen an einem Gemeinschaftssystem für Umweltmanagement und Umweltbetriebsprüfung (EMAS) erfüllt. Mit der Unterzeichnung dieser Erklärung wird bestätigt, dass:

die Begutachtung und Validierung in voller Übereinstimmung mit den Anfor-derungen der Verordnung (EG) Nr. 1221/2009 durchgeführt wurde,

das Ergebnis der Begutachtung und Validierung bestätigt, dass keine Belege für die Nichteinhaltung der geltenden Umweltvorschriften vorliegen,

die Daten und Angaben der Umwelterklärung der Abwasserentsorgung Stade ein verlässliches, glaubhaftes und wahrheitsgetreues Bild sämtlicher Tätigkei-ten der Abwasserentsorgung Stade innerhalb des in der Umwelterklärung an-gegebenen Bereichs geben.

Diese Erklärung kann nicht mit einer EMAS- Registrierung gleichgesetzt werden. Die EMAS Registrierung kann nur durch eine zuständige Stelle gemäß der Verordnung (EG) Nr.1221/2009 erfolgen. Diese Erklärung darf nicht als eigenständige Grundlage für die Unterrichtung der Öffentlichkeit verwendet werden. Stade, den 22. März 2011

Dr. Detlef Nehm Umweltgutachter DE-V-0223 TÜV Nord Cert GmbH 9.0 Ansprechpartner Als Ansprechpartner zu unserer Umwelterklärung und unserem Managementsystem stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung. Nehmen Sie dazu bitte Kontakt auf mit Herrn Gerhard Hacker (Betriebsleiter) Tel.: 04141/404-100 E-mail: [email protected] oder Frau Simone Meiert (Managementbeauftragte) Tel.: 04141/404-201 E-mail: [email protected]

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Darüber hinaus erhalten Sie weitere Informationen im Internet unter der Adresse www.abwasserentsorgung-stade.de.