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Univ.-Prof. Dr.-Ing. H. Nacken
Flussordnungszahlen
Kategorisierung von Fließgewässern
Längszonierung
Erosion / Transport / Sedimentation
Abiotische und biotische Faktoren
Vorlesung 11
Vorlesung Wasserwirtschaft & Hydrologie I
Themen:
Univ.-Prof. Dr.-Ing. H. Nacken
analysieren
anwenden
verstehen
erinnern
Lehrziele der Veranstaltung
erschaffen
bewerten
Sie verstehen die Zusammenhänge des Stofftransportes entlang eines Gewässerverlaufes.
Sie kennen die charakteristischen Kenngrößen, die ein Gewässer beschreiben sowie ihre Zonierung.
Sie verstehen die Unterschiede zwischen den abiotischen und biotischen Faktoren eines Gewässers.
Univ.-Prof. Dr.-Ing. H. Nacken
Quelle: Dyck/Peschke
Fließgewässer Standgewässer
natürliche
Bäche
Flüsse
Ströme
künstliche
Be- und Entwässe-
rungsgräben
Schifffahrts-kanäle
Überleitungs-kanäle
natürliche
Weiher/Teiche
Seen
Binnenmeere
künstliche
Klärteiche
Flussstauseen
große Stauseen
Oberirdische Gewässer
Univ.-Prof. Dr.-Ing. H. Nacken
Die Ordnungszahl erhöht sich wenn zwei Gewässer
gleicher Ordnungszahl zusammenfließen.
1. Ordnung Quellbäche
2. Ordnung Mittelbäche
3. Ordnung Hauptbäche
4. Ordnung Flüsse und höher
OdnungszahlMindestanzahl
Gewässer
1
2
3
n
21-1
= 1
22-1
= 2
23-1
= 4
2n-1
Ordnungssystem nach Horton und
Strahler
Die Flussordnungs-zahl ist nicht
zu verwechseln mit der Einteilung
von Gewässern nach I. und II.
Ordnung gemäß LWG.
1 1
1
1
1
11
1
1
1
2
2
22
2
3
3
4
4
Flussordnungszahlen
Univ.-Prof. Dr.-Ing. H. Nacken
KategorieFlussord-nungszahl
Quellbach 1
Mittelbach 2
Hauptbach 3
Fluss > 3
Strom
Aufgabe:
Nach welchen anderen Kriterien kann
man Gewässer kategorisieren ?
Geben Sie mindestens 3 weitere
Unterrscheidungs-merkmale an und
tragen Größen-ordnungen für die
Werte ein.
Kategorisierung Bach / Fluss / Strom
Univ.-Prof. Dr.-Ing. H. Nacken
Die Tabelle verdeut-licht, dass keine
scharfe quatitative Abgrenzung
zwischen den Kategorien existiert.
Die Werte sollen eine Vorstellung zur
Abgrenzung vermitteln.
Per Definition ist jedoch festgelegt,
dass Gewässer ab einer
Flussordnungs-zahl von 4 als Flüsse
gekennzeichnet werden.
Quelle: Klee/ Schönborn/
Uhlmann & Horn/
Otto & Braukmann
KategorieFlussord-nungszahl
MNQ [l/s]
MQ [m³/s]
Breite [m]
Quellbach 1 < 10 0,06 - 0,18
Mittelbach 2 10 -100 0,30 - 0,70
Hauptbach 3 10 -100 1,20 - 3,90 < 3 - 5
Fluss > 3 100 - 500 5,00 >= 5
Strom > 5000 >2000
per Definition ein Fluss, der in ein Meer
einmündet.
Kategorisierung Bach / Fluss / Strom
Univ.-Prof. Dr.-Ing. H. Nacken
Bildquelle: MMCD GmbH
Oberlauf
MittellaufUnterlauf
Mündung
Hauptzonen der Gewässer
Univ.-Prof. Dr.-Ing. H. Nacken
UnterlauftypMittellauftypOberlauftyp
Lauflänge
Aufgabe:
Die Eigenschaften sowie die Prozesse in
einem Fließgewässer ändern sich entlang
des Gewässerlängs-schnittes in einer
charakteristischen Art und Weise.
Tragen Sie in das Diagramm die Para-
meter ein, die Sie für maßgebend halten
und geben Sie deren Veränderung über
den Flussverlauf an.
Charakteristischer Gewässerlängsschnitt
Univ.-Prof. Dr.-Ing. H. Nacken
Tiefen-erosion Transport
Sedimentation
Gefälle & Fließ-geschwindigkeit
Durchfluss & Jahrestemperatur
Tiefenerosion
Seitenerosion
UnterlauftypMittellauftypOberlauftyp
Lauflänge
Sauerstoffgehalt
Seitenerosion
Charakteristischer Gewässerlängsschnitt
Univ.-Prof. Dr.-Ing. H. Nacken
Blöcke
Schotter
Kies
Sand, Schlick
Quelle Mündung
Oberlauf UnterlaufMittellauf
Korndurchmesser des Sohlsubstrates
Korndurchmesser des Sohlsubstrates
Univ.-Prof. Dr.-Ing. H. Nacken
Bildquelle: MMCD GmbH
Produktionszone
Transferzone
Depositionszone
Bildquelle: MMCD GmbH
Hauptzonen der Gewässer
Univ.-Prof. Dr.-Ing. H. Nacken
0,1
1
10
100
1000
0,001 0,01 0,1 1 10 100 1000
Mittlere Teilchengröße des Untergrundes in [mm]
Feinsand
Grobsand
Feinkies
Grobkies
Steine/Blöcke
Strömungs-geschwindigkeit
[cm/s]
Aufgabe:
Tragen Sie in das Diagramm ein, in
welchem Bereich Abtrag, Transport bzw.
Sedimentation auf Grund des Zusammen-
hangs zwischen Strömungsgeschwindig-
keit und Sohlsubstrat-größe stattfinden
wird.
Erosion / Transport / Sedimentation
Univ.-Prof. Dr.-Ing. H. Nacken
0,1
1
10
100
1000
0,001 0,01 0,1 1 10 100 1000
Mittlere Teilchengröße des Untergrundes in [mm]
Feinsand
Grobsand
Feinkies
Grobkies
Steine/Blöcke
Strömungs-geschwindigkeit
[cm/s]
Abtrag
Transport
Sedimentation
Quelle: Schmitz/Morisawa/Brehm/ Schönborn/
Uhlmann&Horn
Erosion / Transport / Sedimentation als Funktion der Fließgeschwindigkeit
Die Abbildung verdeutlicht den
Zusammenhang zwischen der
Fließgeschwindigkeit und dem
resultieren-den Partikelzustand je nach
der Größen-struktur des Sohlmaterials.
Auffällig ist dabei, dass Schluff und Ton
(<<0,1mm) durch die Wirkung der
Kohäsion teilweise größeren
Fließgeschwindigkeiten widerstehen als
z.B. Feinkies.
Univ.-Prof. Dr.-Ing. H. Nacken
Korngröße
(Durchmesser in mm)
Deutsche Bezeichnung Englische Bezeichnung Wird transportiert ab einer Geschwindigkeit (cm/s)
von1:
<0,002 Ton Clay
0,002 - 0,06 Schluff Silt
0,06 - 0,2 (0,2) Feinsand Fine sand 10
0,2 - 0,6 Mittelsand Medium sand 17
0,6 -2 (1,3) Grobsand Coarse sand 25
2 - 6 (5,0) Feinkies Gravel 50
6 - 20 (11,0) Mittelkies Gravel 75
20 - 60 (45,0) Grobkies Pebble 150
>60 (80) Steine Stones 200
(180) Block Rock 300
Quelle: Nielsen, Rössert, Hynes, Gorman & Karr1) Bezieht sich auf die Korngrößen in Klammern
Korngrößen
Univ.-Prof. Dr.-Ing. H. Nacken
Quelle Oberlauf Mittellauf Unterlauf Mündung
Gefälle
Wasserführung Wassertrübung
Nährstoffgehalt
Bodenart
Maximale Temperatur
Sauerstoff- gehalt
Nimmt stetig ab
Nimmt stetig zu
Fels, Steine
<10°C
gering
Steine, KiesKies, Sand, & Feinsediment
Sand, Feinsediment
<15°C >15°C <20°C >20°C
geringer geringerHoch, mit ausgeprägten Jahres- und
Tagesamplituden
Abiotische Faktoren
Univ.-Prof. Dr.-Ing. H. Nacken
Hauptnahrungs-quelle für
Wirbellose
Ernährungstypen
(Makrobenthos)
Produktion / Respiration
Falllaub
Überwiegend Zerkleinerer
Produktion
<
Respiration
Falllaub und AufwuchsalgenZerkleinertes Falllaub
(Feindetritus &
Aufwuchsalgen)
Phytoplankton Phytoplankton
überwiegend Weidegänger
und Sediment-fresser/
Filtrierer
überwiegend Sediment-
fresser/ Filtrierer
Quelle Oberlauf Mittellauf Unterlauf Mündung
Produktion
=
Respiration
Produktion
>
Respiration
Biotische Faktoren
Univ.-Prof. Dr.-Ing. H. Nacken
Zerkleinerer
Weidegänger und
Filtrierer
Filtrierer
Quelle Oberlauf Mittellauf Unterlauf Mündung
Biotische Faktoren
Bildquelle Abbildungen: LfU Bayern
Ernährungstypen
(Makrobenthos)
Univ.-Prof. Dr.-Ing. H. Nacken
Fließgewässerzone
Fischregion
Leitfische
Fischregion
Gewässerzone
Quelle Oberlauf Mittellauf Unterlauf Mündung
Forelle Äsche Barbe Brachse
Kaulbarsch/ Flunder
Salmoniden Brackwasser
Rhitral Potamal
Epi- Meta- Hypo- Epi- Meta- Hypo-
Krenal
Cypriniden
Zonierung von Fließgewässern