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Institut für Kernenergetikund Energiesysteme
Numerik partieller Differentialgleichungen, SS 01 Teil 3 : V11 Wellengl.
V11 Wellengleichung
Teil 3: Numerische Verfahren zur Lösung partieller Differentialgleichungen
V11: Wellengleichung als Beispiel der Diskretisierung einer hyperbolischen Gleichungen
Inhalt: Wellengleichung und ihre Charakteristiken Numerik der linearen Transportgleichung Numerik der Wellengleichung
Experiment: Schwingende Saite
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Institut für Kernenergetikund Energiesysteme
Numerik partieller Differentialgleichungen, SS 01 Teil 3 : V11 Wellengl.
Das sollten Sie heute lernen
Was ist eine hyperbolische Differentialgleichung ? Wie kann man sie diskretisieren Was ist dabei zu beachten Wie lauted die lineare Transportgleichung Wie findet man stabile ‚Diskretisierungen Übertragung der Ergebnisse auf Wellengleichung Hyperbolische Dglen als Systeme von Dglen 1. Ordnung
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Institut für Kernenergetikund Energiesysteme
Numerik partieller Differentialgleichungen, SS 01 Teil 3 : V11 Wellengl.
Klassifizierung partieller Differentialgleichungen
Merkmal Elliptisch Parabolisch Hyperbolisch
Physik
Anwendung
Stationäre Probleme(WL, Diffusion,Potentiale)
Transient
(WL, Diffusion)
Raum-Zeit
Erhaltungsgleichungen,Wellengleichung, Systeme
Mathematik
Randwerte
Lösungsverhalten
Klassifizierung
Charakteristiken
2 Randwerte/Variable
Lösung als Funktion(analytisch)
B*B – 4AC < 0
O
1 Anfangswert2 Randwerte
Lösung als Tabelle
B*B – 4AC = 0
1
2 Anfangswerte2 Randwerte
Lösung als Programm
B*B – 4AC > 0
2
Numerik
Differenzenverfahren
Systemmatrix
Konsistent + konvergent
Positive definite
Konvergent wenn
konsistent + stabil
Konvergent wenn konsistent,stabil und phys. Existenz
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Institut für Kernenergetikund Energiesysteme
Numerik partieller Differentialgleichungen, SS 01 Teil 3 : V11 Wellengl.
Aufbau
Das Verständnis der Numerik hyperbolischer Gleichungen erfolgt in 4 Schritten:
1. Wiederholen, was wir über hyperbolische Gleichung wissen,
2. Voruntersuchung an einfacher Form,
lineare Transportgleichung oder einfache Erhaltungsgleichung.
Hieran zeigen wir Konsistenz und Stabilität
3. Erweiterung auf Wellengleichung
Hieran zeigen wir Stabilitätsuntersuchung numerisch
4. Anwendung auf Strömungsgleichungen und Systeme
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Institut für Kernenergetikund Energiesysteme
Numerik partieller Differentialgleichungen, SS 01 Teil 3 : V11 Wellengl.
Wellengleichung als Beispiel einer hyperbolischen Dgl
Die Wellengleichung kann durch eine einfache Substitution in ein System von Gleichungen überführt werden.
Wir heißen dies das System der charakteristischen Gleichungen.
1001
folgt./und/Für
cAwoux
Aut
vw
u
mitx
ct
w
x
wc
t
xycwty
2
22
2
2
xc
t
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Institut für Kernenergetikund Energiesysteme
Numerik partieller Differentialgleichungen, SS 01 Teil 3 : V11 Wellengl.
Lösungseigenschaften der Transportgleichung
Hat der Vektor {u} nur eine Komponente u und gilt [A] {u} = f (u), so erhält man die allgemeine Form der Erhaltungsgleichung:
Für f (u) = c u erhält man die lineare Transportgleichung
Für Ihre Lösungen gilt
Das heißt, längs x + c t = const breitet sich der Anteil u an der Lösung (mit allen eventuell aufgeprägten Störungen) unverändert aus.
Dies hat schwerwiegende numerische Konsequenzen.
Die Gerade heißt Charakteristik. constxc
t 1
)(ufx
uAx
ut
ux
cut
)0,()(),( tcxutcxgtxu
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Institut für Kernenergetikund Energiesysteme
Numerik partieller Differentialgleichungen, SS 01 Teil 3 : V11 Wellengl.
Charakteristiken der Wellengleichung
Die Wellengleichung hat zwei Charakteristiken mit den Steigungen Sie lassen sich anschaulich interpretieren:
a) Längs der Charakteristiken bleiben die Lösungswerte unverändert erhalten. b) Störungen breiten sich längs Charakteristiken unvermindert aus.c) Charakteristiken begrenzen den Raum in dem physikalisch Information zugänglich ist. Dem dürfen Diskretisierungen nicht widersprechen.
x
Todbereich
t
Abhängigkeitsbereich
TodbereichP (x1, t1)
x
c
1
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Numerik partieller Differentialgleichungen, SS 01 Teil 3 : V11 Wellengl.
Charakteristiken der 3 Typen von Dglen
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Numerik partieller Differentialgleichungen, SS 01 Teil 3 : V11 Wellengl.
Numerik der linearen Transportgleichung
Gleichung
Charakteristik
Diskretisierung: 3 Möglichkeiten für erste Ableitungen
(vorwärts, rückwärts, zentral)
Daraus ergeben sich 9 Diskretisierungsmöglichkeiten
Konsistenz: Orts- und Zeitdiskretisierung müssen am gleichen Punkt im Phasenraum erfolgen
Stabilität: Diskretisierung darf nicht im Widerspruch zur Physik stehen. D.h. der berechnete Wert muß im Abhängigskeitbereich der Ausgangswerte liegen.
xc
t
x
tckund
c
xt
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Numerik partieller Differentialgleichungen, SS 01 Teil 3 : V11 Wellengl.
Diskretisierungsmöglichkeiten -1
Orts-Punkte
i-1 i i+1
ZeitDiskrete Werte
Bezeichnung
Rechen Punkt Stab. Bed. für > 0
Stab. Bed. für
< 0
xxx
x
xx
1
1
n
n
n
vorwärts
explizit
)1,( ni
stabilbed.instabil
rechts
xxx
x
xx
1
1
n
n
n
rückwärts
explizit -
)1,( ni instabil stabilbed.
xxx
xx
1
1
n
n
n
zentral
explizit-
)1,( ni
Laxwenn
stabilbed
)(2/1
. stabilbed.
xxx
xx
x
1
1
n
n
n
vorwärts
implizit
)1,1(
)1,(
ni
ni
instabil
stabil
stabilbed
instabil
.
xxx
xx
x
X
1
1
n
n
n
rückwärts
implizit
)1,1(
)1,(
ni
ni
stabilbed
instabil
. stabilbed
instabil
.
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Numerik partieller Differentialgleichungen, SS 01 Teil 3 : V11 Wellengl.
Diskretisierungsmöglichkeiten -2
B e r e c h n u n g s p u n k tP u n k t e
A n s a t z p u n k t
B e z e i c h n u n g
D i s k r e t e W e r t e
B e z e i c h n u n g
R e c h e nP u n k t
S t a b . B e d . f ü r > 0
S t a b . B e d . f ü r < 0
xxx
xx
x
1
1
n
n
n
zentral
impl .
)1,1(
)1,1(
ni
ni
instabil
stabilbed .
xx
x
xx
1
1
n
n
n
vorwärts
zentral -
)1,( ni
stabilbed .
stabilbed .
xx
x
xx
1
1
n
n
n
rückwärts
zentral -
)1,( ni
instabil
stabilbed .
xx
xx
1
1
n
n
n
..exp
.
impll
gem
)1,( ni stabilbed . stabilbed .
instabil
stabilbed.
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Numerik partieller Differentialgleichungen, SS 01 Teil 3 : V11 Wellengl.
Wellengleichung als Beispiel einer hyperbolischen Dgl
Die Wellengleichung kann durch eine einfache Substitution in ein System von Gleichungen überführt werden.
Wir heißen dies das System der charakteristischen Gleichungen.
1001
folgt./und/Für
cAwoux
Aut
vw
u
mitx
ct
w
x
wc
t
xycwty
2
22
2
2
xc
t
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Numerik partieller Differentialgleichungen, SS 01 Teil 3 : V11 Wellengl.
Diskretisierungen der Wellengleichung -1 (Euler)
Euler Zentral
Euler Vorwärts
Euler Rückwärts
1
11
11
11
11
2
21
nj
nj
nj
nj
nj
nj
jjj
VVVWWWW
WWVVV nj
11
11
11
nj
nj
nj
nj
jjnj
nj
VVVWW
WWVVV
1
111
11
nj
nj
nj
nj
jjnj
nj
VVVWW
WWVVV
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Numerik partieller Differentialgleichungen, SS 01 Teil 3 : V11 Wellengl.
Diskretisierungen der Wellengleichung -2 (Weitere Verfahren)
Lax
Leap-Frog
zentralVVV
WWW
lizitWWV
VVV
jjjjnj
jjjjnj
11111
11111
22
1
exp22
1
11
11
1111
jjnj
nj
jjnj
nj
VVVWW
WWVVV
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Numerik partieller Differentialgleichungen, SS 01 Teil 3 : V11 Wellengl.
Diskretisierungen der Wellengleichung -3 (Weitere Verfahren)
Mac Cormac als Beispiel eines
Predictor - Corrector-Verfahrens
Predictorschritt explizit
Correctorschritt implizit aber unter Verwendung der Schätzwerte
1~1~ nj
Wundnj
V
11
11
11 ~~2
~
2
1
nj
nj
nj
nj
nj WWVVVV
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Numerik partieller Differentialgleichungen, SS 01 Teil 3 : V11 Wellengl.
Diese Fragen sollten Sie beantworten können
Diskretisierungsmöglichkeiten der Transportgleichung Eigenschaften hyperbolischer Gleichungen Diskretisierung der Wellengleichung Stabile Verfahren zur Lösung hyperbolischer Dglen Voraussetzungen für Stabilität
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Institut für Kernenergetikund Energiesysteme
Numerik partieller Differentialgleichungen, SS 01 Teil 3 : V11 Wellengl.
Schwingende Saite mit dem FD-Verfahren
Die Wellengleichung in einfachster Form lautet: . Wir überführen die DGL. 2.Ordnung in 2 DGLn. der 1.Ordnung mit . Die Integrabilitätsbedingung
und die Differentialgleichung müssen gelten. Mit der Diskretisierung: t-Ableitung (Vorwärtsdifferenz, Index n oben) und der x-Ableitung (Zentraldifferenz, Index i unten) ergibt nach Euler mit
und . :
Dieses Verfahren ist für jedes r instabil. Wenn jedoch die Mittelwerte aus den Nachbarpunkten verwendet werden,
ergeben sich
Das Lax-Verfahren ist stabil für . Jetzt muß noch u aus w berechnet werden.
2
2
2
2u
tu
x
u w vx t , uu u w vxt tx t x u u w vtt xx x t
r tx
w w r v vi
nin
in
in
11 12 v v r w wi
nin
in
in
11 12
vv v
in i
nin
1 1
2
ww w
in i
nin
1 1
2 w w w r v vi
nin
in
in
in
11 1 1 1
12
v v v r w win
in
in
in
in
11 1 1 1
12
u w u x w x dxx
x
00
r 1
u w w w w
u u w w w
ih
i i i i
i ih
i i i
38 3 2 1
2 3 2 1
3 3 3
4Mit der Simpson(3 Stützstellen) und der 3/8 Regel (4 Stützstellen) kann integriert werden. Der erste Punkt u (nicht Rand) muß nachträglich rückwärts berechnet werden.
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Numerik partieller Differentialgleichungen, SS 01 Teil 3 : V11 Wellengl.
Anfangswerte von u:
a) u(x,0)=sin(x) sinusförmige Auslenkung beim Start
b) (aus der Ruhe heraus, losgelassen)
Randwert von u:
u(0,t)=u(1,t)=0 (Einspannung an den Enden, Länge normiert [0,1])
Exakte Lösung: u(x,t)=sin( x) cos( x)
aus a) w(x,0)= cos(x)
aus b) v(x,0)=0
aus Randwert
Es fehlt noch ein Randwert: Symmetrie
symmetrisch
schiefsymmetrisch
also w(-x,t) = w(x,t) und w(1+x,t) = w(1-x,t)
bzw. v(-x,t) = -v(x,t) und v(1+x,t) = - v(x,t)
Für die Berechnung der Randpunkte werden nun fiktive Punkte verwendet.
u vt 0
u w vx t , u
u u v t v tt 0 0 0 1 0, ,
w x u x
v x u xx
t
( ) ( )
( ) ( )
-x
x
x
10
ux)
w w w r v v w r v w rvnin n n n
in n
in n
01
1 1 1 1 112
12
2 2
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