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Apikale Dichtigkeit zweier Wurzelkanalsealer Epiphany und Apexit Plus unter Verwendung von vier Obturationstechniken Der Medizinischen Fakultät der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg zur Erlangung des Doktorgrades Dr. med. dent. vorgelegt von Christine Kreusch aus Bayreuth

unter Verwendung von vier Obturationstechniken

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Apikale Dichtigkeit zweier Wurzelkanalsealer

– Epiphany und Apexit Plus –

unter Verwendung von

vier Obturationstechniken

Der Medizinischen Fakultät

der Friedrich-Alexander-Universität

Erlangen-Nürnberg

zur

Erlangung des Doktorgrades Dr. med. dent.

vorgelegt von

Christine Kreusch

aus Bayreuth

Als Dissertation genehmigt von der

Medizinischen Fakultät der Friedrich-Alexander-Universität

Erlangen-Nürnberg

Vorsitzender des Promotionsorgans: Prof. Dr. med. Dr. h.c. J. Schüttler

Gutachter: PD Dr. Johannes Ebert

Gutachter: Prof. Dr. Anselm Petschelt

Tag der mündlichen Prüfung: 17. Juli 2018

Ich widme diese Dissertation

meinen Eltern

Angelika und Karl-Heinz Stahlmann

Inhaltsverzeichnis

1 Zusammenfassung ..................................................................................... 1

1 Summary..................................................................................................... 3

2 Einleitung .................................................................................................... 5

3 Literaturübersicht ........................................................................................ 7

3.1 Wurzelkanalfüllmaterialien .................................................................... 7

3.2 Wurzelkanalfülltechniken .....................................................................14

3.3 Möglichkeiten der Dichtigkeitsanalyse von Wurzelkanalfüllungen .......17

4 Problemstellung .........................................................................................19

5 Material und Methode ................................................................................20

5.1 Auswahl und Vorbereitung der Probenzähne ......................................20

5.2 Maschinelle Wurzelkanalaufbereitung .................................................20

5.3 Wurzelkanalspülung ............................................................................20

5.4 Wurzelkanalfüllung .............................................................................23

5.5 Der Farbstoffpenetrationstest ..............................................................26

5.4 Anfertigung von Zahnschnitten ............................................................27

5.5 Auswertung und Statistik .....................................................................30

6 Ergebnisse .................................................................................................31

6.1 Ergebnisse der lineare Penetrationstiefe .............................................31

6.2 Darstellung exemplarischer lichtmikroskopischer Bilder .....................35

7 Diskussion..................................................................................................44

7.1 Diskussion der Methodik .....................................................................44

7.2 Diskussion der Ergebnisse ..................................................................50

8 Literaturverzeichnis ....................................................................................58

9. Anhang .....................................................................................................70

9.1 Abkürzungsverzeichnis ...........................................................................70

9.2 Materialien .............................................................................................72

9.3 Statistik ...................................................................................................78

10 Danksagung .............................................................................................94

1

1 Zusammenfassung

1.1 Hintergrund und Ziele

Im Hinblick auf die endodontische Zielsetzung, den Wurzelkanal dauerhaft

und volumenstabil zu verschließen, wurde in dieser Studie die apikale

Abdichtung zweier Wurzelkanalfüllmaterialien untersucht. Diese stellt durch

den direkten Kontakt zur Gewebsflüssigkeit eine besondere Herausforderung

dar. Es galt zu ermitteln, ob die apikalen Versiegelungseigenschaften der

angewandten Sealer als zuverlässig eingestuft werden können und inwiefern

die angewandte Wurzelkanalfülltechnik dies beeinflusst.

1.2 Methoden

84 gerade, einkanälige, humane Zahnwurzeln wurden maschinell bis Größe

45 taper .04 aufbereitet. Die Proben wurden in 8 experimentelle Gruppen

(n=10) eingeteilt, wobei je 4 Gruppen mit dem Sealer Apexit Plus abgefüllt

wurden und je 4 mit dem Sealer Epiphany. Insgesamt 4 Proben wurden für

die positive und negative Kontrolle aufbewahrt. Die Wurzelkanäle der Apexit

Plus-Gruppen wurden mit 40%iger Zitronensäure, 5%igem NaOCl und

abschließend mit 70%igem Ethanol gespült. Das Spülprotokoll der Epiphany-

Gruppen setzte sich aus einer 5%igen NaOCl-, einer 15%igen EDTA-, einer

2%igen Chlorhexidin- und einer abschließenden Aqua dest-Spülung

zusammen.

Die Wurzelkanalfüllung erfolgte mittels Lateralkondensation, Single-cone-

Technik, Non-compaction-Technik und Thermafil-Technik, wobei die Apexit

Plus-Gruppen mit Guttaperchastiften und die Epiphany Gruppen mit Resilon-

Stiften als Kernmaterial abgefüllt wurden. Nach Aushärtung des Sealers und

kompletter Versiegelung mit Nagellack wurde der Apex ca. 1-2 mm

abgetrennt und die Proben in einer 5%igen Methylenblau-Lösung

zentrifugiert (30 g/ 3 min). Anhand von Serienschnitten in 1mm-Abständen

wurde mittels einer Ja-/Nein-Entscheidung am Lichtmikroskop die

Eindringtiefe des Farbstoffs festgestellt und mit statistischen

Testprogrammen ausgewertet.

2

1.3 Ergebnisse und Beobachtungen

Betrachtet man die Ergebnisse in Abhängigkeit der beiden Faktoren, Sealer,

Obturationstechnik sowie deren Kombination, dann waren keine signifikanten

Unterschiede in den Ergebnissen feststellbar (p > 0,05). Allerdings traten in

Anwendung des Kruskal-Wallis-Tests signifikante Unterschiede sowohl

innerhalb der 4 verschiedenen Epiphany-Gruppen (p < 0,05), als auch beim

Mann-Whitney-Test im Vergleich der beiden Gruppen der Non-compaction-

Technik auf (p < 0,05). Deutliche Unterschiede traten zwischen den

Füllechniken zutage. Vermeintliche Unterschiede in der graphischen

Darstellung ließen sich nur partiell statistisch nachweisen. Die Anwendung

der Thermafil-Technik zeigte für beide Sealern die geringsten

Farbstoffpenetration. Vergleicht man hierbei die beiden Sealer untereinander,

dann schnitt Apexit Plus besser ab als Epiphany.

1.4 Praktische Schlussfolgerungen

Im Hinblick darauf, dass die Thermafil-Technik die besten apikalen

Dichtigkeitswerte bei Anwendung beider Sealer aufwies, kann diese Technik

aufgrund der vorliegenden Studie klinisch empfohlen werden. Eine Füllung

mit der Single-cone-Technik ist bei beiden Sealern eher nicht

empfehlenswert.

3

1 Summary

1.1 Objectives

The aim of endodontics is to provide a root canal obturation that is durable

and stable in volume. Thus the apical sealing ability of two different root

canal sealers was to be examined in this study. Due to the direct contact with

the tissue fluid, this is a special challenge. It was necessary to determine

whether the apical sealing properties of the applied sealers can be reliable

and to what extent this is affected by the applied obturation technique.

1.2 Materials and Methods

Root canals of 84 straight single-rooted human teeth were mechanically

instrumented to size 45 taper .04. Specimens were randomly divided into 8

experimental groups (n=10), each 4 for the sealer Apexit Plus and 4 for the

sealer Epiphany. Four specimens in total were kept for positive and negative

control. The root canals of the Apexit Plus groups were irrigated with citric

acid 40%, NaOCl 5%, and finally with ethanol 70%. The irrigation procedure

for the Epiphany groups was NaOCl 5% followed by EDTA 15%,

chlorhexidine 2% and a final rinse with distilled water.

Obturation was carried out using lateral condensation, single-cone technique,

non-compaction technique or Thermafil technique. The Apexit Plus groups

were filled with gutta-percha and the Epiphany groups with Resilon as core

material. After curing and a complete coating with nail polish, 1-2 mm of the

apex of the specimen were trimmed off followed by centrifugation in a 5%

metylene blue solution (30g/3min). Dye penetration was examined regarding

serial-sections in 1mm distances under a light microscope according to the

presence or absence of dye. Data were analyzed with statistical test

programs.

1.3 Results

The two factors “sealer” and “obturation technique” as well as their

combination showed no significant differences (p > 0.05). However, within

4

the 4 different Epiphany groups, significant differences were found (p < 0.05;

Kruskal-Wallis Test). The comparison of both groups of the non-compaction

technique revealed significant differences (p <0.05; Mann-Whitney-Test).

Considerable differences in the graph could only partially be proven

statistically. Best results were shown by the Thermafil-technique, when

applied with Apexit Plus.

1.4 Conclusions

Regarding to the fact that the Thermafil technique had the best apical

leakage values with both sealers, this technique can be recommended

clinically. Single cone technique cannot be recommended in connection with

the sealers tested.

5

2 Einleitung

Nach Entfernung von Mikroorganismen aus dem Wurzelkanalsystem soll

eine Wurzelkanalfüllung das endodontische System von der Pulpenkammer

bis zum Apex langfristig biokompatibel und dreidimensional hermetisch

verschließen, um eine spätere Reinfektion zu vermeiden. Die Ursachen für

endodontische Misserfolge sind jedoch primär prothetischer (59,4%) und

parodontologischer (32%) Natur. Die endodontischen Ursachen spielen nur

eine untergeordnete Rolle (8,6%) [89]. Betrachtet man die prognostischen

Faktoren für den Langzeiterfolg von Wurzelkanalbehandlungen aus den

Toronto-Studien [31,32], so sind die in Tabelle 1 (siehe Seite 8) aufgeführten

Faktoren von primärer Bedeutung. In diesen In-vivo Studien wurden

zunächst 2 Vorgruppen jeweils mit und ohne bestehendem apikalen

Parodontitis Befund festgelegt [31]. Im zweiten Teil wurde die Abhängigkeit

weiterer Faktoren auf den Erfolg einer initialen Wurzelbehandlung

untersucht. Dabei galten die Aufbereitungstechnik, das Geschlecht, die

Anzahl der Wurzelkanäle und die Wurzelkanalfülllänge als Prädiktoren [32].

Logische Regressionen ergaben ein stark erhöhtes Misserfolgsrisiko bei

bestehender apikaler Parodontitis und stellen deutlich dar, wie stark der

Erfolg einer Wurzelkanalbehandlung auch von der Fülltechnik abhängt. Diese

Studie von Farzaneh et. al. bestätigte, dass eine apikale Parodontitis und die

angewandte Behandlungstechnik als wichtigste Prädiktoren des Ergebnisses

in der endodontischen Erstbehandlung gelten [31].

6

Tab. 1: Einfluss ausgewählter prognostischer Faktoren auf die Ausheilungsrate 4 bis 6 Jahre nach erfolgter endodontischer Initialtherapie [31,32]

Prognostischer Faktor Ausheilung (in Prozent)

Zustand der periapikalen Gewebe (Radioluzenz)

nein: 93% ja: 79%

Vitalität vital: 95% nekrotisch: 75%

Technik warme Vertikalkondensation: 90% Lateralkondensation: 80%

Wurzelanzahl eine: 92% mehr als eine: 81%

Aufbereitungslänge korrekt: 87% inadäquat: 77%

Geschlecht weiblich: 90% männlich: 79%

Mit dem Ziel, eine Wurzelkanalfüllung zu garantieren, welche die üblichen

Anforderungen erfüllt, sind im Bereich der Wurzelkanalfüllmaterialien stetige

Weiterentwicklungen von Sealern zu beobachten. Des Weiteren finden aber

auch im Hinblick auf Obturationstechniken rege Fortschritte satt. Dies wirft

nun die Frage auf, inwiefern sich die neuen Wurzelkanalfüllmaterialien mit

den Obturationstechniken sinnvoll kombinieren lassen. In dieser In-vitro-

Studie sollte die apikale Dichtigkeit der Wurzelkanalsealer Apexit Plus und

Epiphany in Verbindung mit 4 verschiedenen Obturationstechniken

untersucht werden. Neben den Kaltfülltechniken, der klassischen

Lateralkondensation, der Single-cone-Technik und der Non-compaction-

Technik wird in den letzten Jahren die Anwendung thermoplastischer

Methoden, bei denen die Oberflächenadaption und Homogenität verbessert

sind, immer populärer [33]. Aus diesem Bereich wurde die Thermafil-Technik

für diese Studie ausgewählt.

7

3 Literaturübersicht

3.1 Wurzelkanalfüllmaterialien

3.1.1 Ziele der Wurzelkanalfüllung

Ziel der Wurzelkanalfüllung ist ein volumenstabiler und dauerhaft dichter

Verschluss des Wurzelkanalsystems. Dieser soll das Wachstum und die

Vermehrung eventuell im System verbliebener Keime durch Unterbindung

der Substratzufuhr sowie durch Auffüllen des zur Vermehrung erforderlichen

Platzes verhindern. Zusätzlich muss ein erneutes Eindringen von Bakterien

und Flüssigkeiten in das System verhindert werden und ein reizloser

Wundverschluss am apikalen Wurzelkanalende möglich sein [16, 73].

Tab. 2: Anforderungen an Wurzelkanalfüllmaterialien [27,40]

Anforderungen Beispiele

• Biologische

Anforderungen

Biokompatibilität

Bakteriostatische Eigenschaften

Keine Resorbierbarkeit

• Physikalische

Anforderungen

Dimensionsstabilität

Porenfreiheit

Undurchlässigkeit für Flüssigkeit

Haftung an der Zahnhartsubstanz

• Praktische

Anforderungen

Ausreichende Verarbeitungszeit

Leichte Applizierbarkeit und

Entfernbarkeit

Radioopazität

Keine Farbveränderung der

Zahnhartsubstanz

Da kein Wurzelkanalfüllmaterial sämtliche der in Tabelle 2 aufgeführten

Eigenschaften in sich vereint, um die Forderung nach einem dauerhaften

Verschluss des Wurzelkanals zu erfüllen, müssen hierzu mindestens 2

unterschiedliche Wurzelfüllwerkstoffe eingesetzt werden. Das Kernmaterial

bildet dabei eine variable Anzahl an Wurzelkanalstiften. Ziel ist hier die

8

Maximierung des Guttaperchaanteils. Die Intention für die Minimierung des

Sealeranteils liegt in dessen Schrumpfung und Löslichkeit begründet.

Außerdem sollte die Wandständigkeit optimiert werden [96]. Bei einigen

modernen Sealern sind diese Maßnahmen nicht mehr erforderlich, da sie

diese materialbedingten Limitationen nicht mehr aufweisen [35, 65, 71].

3.1.2 Wurzelkanalfüllstifte

Wurzelkanalfüllstifte werden bei unterschiedlichen Obturationstechniken als

volumenstabiles Kernmaterial einer Wurzelkanalfüllung eingesetzt und

dienen der Kondensation von Wurzelkanalfüllpasten. Sie bestehen entweder

aus Guttapercha, Silber, Gold, Titan oder Kunststoff. Man unterscheidet

außerdem zwischen halbfesten und festen Wurzelkanalfüllstiften. Aufgrund

seiner positiveren Eigenschaften ist Guttapercha seit seiner Einführung im

Jahre 1914 von Callahan das weltweit bekannteste und gebräuchlichste

Wurzelkanalfüllmaterial [25].

Tab. 3: Zusammensetzung von Guttaperchastiften

Matrix Guttapercha

Füllstoff Zinkoxid

Plastizität Wachse und Kunststoffe

Röntgenkontrastmittel Schwermetallsulfate

Sonstige Farbstoffe und Spurenelemente

Chemisch gesehen handelt es sich bei Guttapercha (Tab. 3) um ein trans-

Isomer des 1,4-Poly-Isoprens und ist damit dem Naturlatex chemisch ähnlich

[50]. In Abhängigkeit von der Temperatur liegt Guttapercha in verschiedenen

kristallinen Formen vor: der α-, β-, und der amorphen γ-Form. Die dentalen

Stifte entsprechen meist der β-Form, welche die gleichen mechanischen

Eigenschaften wie die natürlich vorkommende α-Form aufweist, jedoch einen

um 9°C niedrigeren Schmelzpunkt besitzt [38]. Konventionelle Guttapercha-

Stifte befinden sich in der β-Phase, wohingegen die frisch gewonnene

Guttapercha sich meistens in der α-Phase befindet und für thermoplastische

9

Wurzelkanalfülltechniken (z.B. bei den Thermafil-Stiften) verwendet wird. Im

Vergleich zur β-Form ist die α-Form von weicherer Konsistenz, niedrigerer

Viskosität und weist eine ausgeprägte Neigung zur Adhäsion auf [17]. Bei

niedrigen Temperaturen verhält sich Guttapercha dimensionsstabil. Erhitzt

man α-Guttapercha von Raumtemperatur auf 65°C und kühlt sie dann sehr

langsam wieder ab (0,5°C/h), so rekristallisiert erneut die α-Form. Bei

schnellem Abkühlen entsteht in einem Temperaturintervall von 42-49°C die

β-Form. Da eine Veränderung der Phasen mit einer Volumenveränderung

verbunden ist, kann dies bei Füllungstechniken, bei denen Guttapercha

erwärmt wird, eine Rolle spielen. Dabei gilt immer: je höher die vorherige

Erwärmung war, desto stärker ist die Schrumpfung bei der Abkühlung [38].

Guttapercha ist in organischen Lösungsmitteln wie Eukalyptusöl, Chloroform

oder Xylol löslich, was insbesondere im Rahmen von endodontischen

Revisionsbehandlungen von Vorteil ist [67].

Obwohl eine gewisse Zytotoxizität für Guttaperchastifte nachgewiesen

wurde, was wohl auf das in den Stiften enthaltene Zinkoxid zurückzuführen

ist, wurde Guttapercha selbst als gut biokompatibel bewertet [67].

Guttapercha besitzt viele erwünschte Eigenschaften, einschließlich der

chemischen Stabilität, Biokompatibilität, Porenfreiheit, Röntgenopazität und

der Fähigkeit, in Revisionsfällen einfach entfernt werden zu können. Sealer

hingegen dienen dazu, den Ansprüchen eines dauerhaft hermetischen,

flüssigkeits- und bakteriendichten Wurzelkanalverschlusses gerecht zu

werden, indem sie Unebenheiten entlang der Kanalwand ausgleichen,

akzessorische Kanäle verschließen und einen dichten Verbund zwischen

Stift und Kanalwand herstellen. Häufig ist der Verbund zwischen Sealer und

Guttapercha eine vermeintliche Schwachstelle. So wurden in zahlreichen

Studien Spaltbildungen zwischen den beiden verschiedenen Materialien

beobachtet [30, 76]. Durch Variationen der Wurzelkanalfülltechnik,

einschließlich der Vertikal- und Lateralkondensation, der Verwendung von

Reverse-fill- (Obtura II, Obtura Spartan, Fenton, Missouri, USA) oder Touch'

n' heat Systemen (System B, SybronEndo, Orange, Kalifornien, USA)

wurden zahlreiche Versuche unternommen, dieses Problem zu lösen. Diese

Methoden konnten die Undichtigkeiten und Porositäten zwar bis zu einem

10

gewissen Grad reduzieren, doch waren die Ergebnisse noch nicht

zufriedenstellend [68].

3.1.3 Wurzelkanalsealer

In Tabelle 4 wird eine Übersicht über verschiedene Wurzelkanalfüllpasten

gegeben, welche sich zum definitiven Verschluss des Wurzelkanalsystems

eignen [23].

Tab. 4: Sealereinteilung nach Basisprodukten [23, 63, 76, 87]

Basis Präparate /Hersteller

Zinkoxid-Eugenol-Basis TubliSeal (Kerr, Karlsruhe)

Aptal-Harz (Speiko, Münster)

Zinkoxid-Eugenol

+Medikamentenzusatz

Endomethasone N (Septodont, UK)

Epoxidharz AH26 (De Trey Dentsply, Konstanz)

AH Plus (De Trey Dentsply, Konstanz)

Methacrylat

(Polyhydroxyethylmethacrylate)

Hydron (Hydron, Canada)

EndoREZ (Ultradent Corp., South Jordan,

UA, USA)

Epiphany (Pentron Clinical Technologies,

Wallingford, CT, USA)

Polyketon Diaket (3 M Espe, Seefeld)

Polydimethylsiloxan/ Silikon RSA Roeko Seal Automix

(Coltène/Whaledent, Langenau)

GuttaFlow (Coltène/Whaledent, Langenau)

Calciumsalicylat

Apexit/Apexit Plus (Vivadent, Ellwangen)

Sealapex (Kerr, Karlsruhe)

Glasionomerzement Ketac-Endo (3 M Espe, Seefeld)

11

Apexit Plus ist ein Sealer auf Salicylat-Basis mit Calciumhydroxid. Es handelt

sich um ein Zweikomponentenmaterial, das aus einer Base und einem

Aktivator besteht. Die Aushärtung von Apexit Plus erfolgt über eine

Komplexbildung aus den Komponenten Calciumhydroxid, Salicylat und

Wasser (Tab. 5). Bei höheren Temperaturen und Restfeuchtigkeit im

Wurzelkanal wird die Abbindung beschleunigt. Apexit Plus unterscheidet

sich, neben einer bequemeren Darreichungsform als Doppelkammerspritze,

von Apexit durch eine hydrophilere Rezeptur. Dadurch kann das Material mit

einer höheren Sicherheit auch in dickeren Schichten verwendet werden [52].

Während Apexit für Schichtstärken geringer als 1 mm und somit nicht für die

Anwendung der Einstifttechnik empfohlen wird, kann Apexit Plus durch eine

Verbesserung der Durchhärtungstiefe mit höherer Sicherheit auch hierfür

verwendet werden [70]. Eine geringe Restfeuchtigkeit in den

Dentinkanälchen gewährleistet die Aushärtung des Materials, da für den

Ablauf der chemischen Reaktion Wasser benötigt wird. Auffallend gut verhält

sich das Präparat im Bezug auf die Wasserlöslichkeit. Eine längerfristige

direkte Exposition gegenüber Gewebe und oralen Flüssigkeiten führte beim

Vorgängermaterial Apexit noch zu deutlichen Auflösungsprozessen [71].

Untersuchungen im Bereich Zellverträglichkeit [13, 44, 49], Dichtigkeit und

Volumenbeständigkeit erwiesen sich hingegen als gut [24, 59]. Seine geringe

Filmdicke gewährleistet dem Material eine gute Adaptionsfähigkeit an der

Wurzelkanalwand [52].

Tab. 5: Zusammensetzung Apexit Plus [52]

Base (in Gew.%) Aktivator (in Gew.%)

Calciumhydroxid / Calciumoxid 36.9

Hydriertes Collophonium 54.0

Füller und andere Hilfsstoffe

(hochdisperses Siliciumdioxid,

Phosphorsäure-Alkylester) 9.1

Disalicylat 47.6

Wismuthydroxid/ -carbonat 36.4

Füller und andere Hilfsstoffe

(hochdisperses Siliciumdioxid,

Phorphorsäure-Alkylester) 16.0

12

Da mangelnde Haftfestigkeiten und Versiegelungseigenschaften zwischen

Kanalwand und Wurzelkanalfüllmaterial immer noch einen entscheidenden

Faktor für den Misserfolg einer Wurzelkanalbehandlung darstellten, ergab

sich die Herausforderung, bei neuen Materialien einen adäquaten Verbund

herzustellen. Die überzeugenden Haftergebnisse von Kompositen mit

Dentinbonding in der Füllungstherapie sind bekannt. Also wurde versucht,

deren Anwendungsspektrum auf den Wurzelkanal auszudehnen. Einige der

Materialien auf Kompositbasis waren EndoREZ (Ultradent Corp., South

Jordan, Utah, USA), RealSeal (SybronEndo Corporation, Orange,

Kalifornien, USA) und Next (Heraeus Kulzer, South Bend, Indiana, USA).

Das zugehörige Stiftmaterial Resilon basiert auf der Entwicklung eines neuen

Polymers auf Polyesterbasis mit bioaktivem Glas. Dabei soll ein besserer

Verbund zwischen Sealer und Füllstift erreicht werden. Zusätzlich wird bei

Epiphany ein eigens dafür entwickelter Primer angeboten, welcher den

chemischen Verbund des Sealers zur Kanalwand herstellen und damit das

Risiko für Undichtigkeiten vermindern soll [7, 76, 87]. In einer anderen

Variante, dem Epiphany SE-System, fällt die Primerkonditionierung weg, da

dieses Material über einen selbstätzenden Sealer verfügt [49, 80]. Beim

Epiphany-System konditioniert hingegen ein hydrophiler Primer vor dem

Epiphany-Sealer die Oberfläche der Wurzelkanalwand durch ein

Ätzverfahren, wodurch die Schmierschicht vollständig entfernt wird. Dabei

werden die Dentintubuli komplett geöffnet, wobei das intra-, peri- und

intertubuläre Dentin vollständig entmineralisiert wird und die Kollagenfasern

freigelegt werden. Auf diese Weise können die Monomere des Sealers tief in

das Kollagenfasernetz und in die Dentinkanälchen einfließen, um dort eine

Hybridschicht und Dentin-Tags zu erzeugen [64]. Die Anbindung des

Resilon-Stifts an den methacrylatbasierten Sealer wird durch inkorporierte

Methacrylate gewährleistet. Schließlich soll laut Herstellerangaben über den

niedrig viskösen Sealer ein adhäsiver Verbund zwischen dem

Wurzelkanalwanddentin einerseits und dem Kernmaterial andererseits

ausgebildet werden, der so genannte „Monoblock“ [7].

13

Vor der Abschlussspülung mit sterilem Wasser wird eine Zusatzspülung mit

17% EDTA vom Hersteller empfohlen, da NaOCl-Rückstände den Verbund

nachteilig beeinflussen können. Eine komplette Trocknung des Kanals wird

aufgrund der hydrophilen Eigenschaften des Primers nicht empfohlen. Nach

Primerkonditionierung erfolgt das Einbringen des Epiphany-Sealer in den

Wurzelkanal [47].

Tab. 6: Zusammensetzung Resilon-Epiphany-System [68]

Resilon Stift

(Fülleranteil 65 Gew%)

Organischer Teil: thermoplastisches

synthetisches Polymer (Polycaprolacton)

Anorganischer Anteil: Bioaktives Glas,

Wismutoxychlorid, Bariumsulfat

Epiphany Sealer

(Fülleranteil 70 Gew%)

Organischer Teil: BisGMA, ethoxyliertes BisGMA,

UDMA, hydrophile difunktionelle Methacrylate

Anorganischen Teil: Calciumhydroxid,

Bariumsulfat, Bariumglas, Wismutoxychlorid,

Kieselsäure

Epiphany Primer Sulfonsäure beendetes funktionelles Monomer,

HEMA, Wasser, Polmerisationsinitiator

3.1.4 Sealerapplikation

Die Sealerapplikation erfolgt in der Regel mit einem Lentulo, einer

Papierspitze oder mit einem mit Sealer beschicktem Masterpoint. Die in

dieser Studie verwendete EZ-Fill Bidirectional spiral ist ein Lentulo-ähnliches

Instrument. Es handelt sich hierbei um eine Spirale, welche eine

gegenläufige Windungsrichtung des apikalen Drittels gegenüber dem

koronalen und mittleren Drittel aufweist. Die gegenläufigen apikalen Spiralen

drehen sich bei der Sealerapplikation im Sinne eines Blockierungsschutzes

rückspulend aus dem Kanal heraus. Dies soll die apikale Überpressung des

Materials vermeiden [46]. In einer Vergleichsstudie zeigte diese Technik im

Hinblick auf die apikale Dichtigkeit bessere Werte bei lateralkondensierten

Proben, sowie auch bei Proben die mithilfe der Thermafil-Technik

14

bearbeitetet wurden. Die Methode ist insgesamt als schneller und

ökonomischer bewertet worden [20].

3.2 Wurzelkanalfülltechniken

Bei der Wurzelkanalfüllung stellt der apikale und koronale Verschluss des

Wurzelkanalsystems das oberste Ziel dar. Aber auch der Verschluss

akzessorischer Kanäle sowie offenliegender Dentintubuli ist zu beachten. Ein

besonderes Augenmerk sollte immer auf die Vermeidung apikaler Undicht-

igkeiten gerichtet werden, da dies die Hauptursache endodontischer Miss-

erfolge darstellt [1].

3.2.1 Single-cone-Technik (SCT)

Voraussetzung für die Anwendung der Single-cone-Technik oder Einstift-

technik ist ein konventionell aufbereiteter Wurzelkanal mit rundem Wurzel-

kanalquerschnitt. Im besten Fall entspricht dieser exakt der Form des zuletzt

verwendeten Aufbereitungsinstrumentes. Dadurch wird der benötigte

Sealeranteil, der lediglich die Inkongruenzen zwischen Wurzelkanalwand und

Wurzelkanalstift ausfüllen sollte, möglichst gering gehalten. Entsprechend

der Größe des letzten Aufbereitungsinstruments wird ein passender

genormter Guttaperchastift ausgewählt und auf Arbeitslänge angepasst. Der

Stift wird vor dem Einbringen in den Kanal mit Sealer beschickt und

vorsichtig nach apikal geschoben. Das Problem bei dieser Technik ist, dass

bei nicht exakter Passung des Guttaperchastiftes der Sealeranteil

unverhältnismäßig groß ist und es zu schrumpfungsbedingten Porositäten

kommen kann [94, 98]. Ein weiterer Nachteil ist, dass durch fehlende

Kondensation die Unebenheiten in der Kanalwand und eventuell vorhandene

Seitenkanäle nur ungenügend abgefüllt werden [96].

3.2.2 Lateralkondensation (LCT)

Die sich langjährig im klinischen Alltag bewährte Lateralkondensation, ist

immer noch „state of (the) art“ [56]. Mit dem Ziel, den Wurzelkanal

weitestgehend dicht und volumenstabil zu verschließen und zugleich den

Sealeranteil möglichst gering zu halten, wird bei dieser Technik der Haupt-

guttaperchastift nach dessen Anpassung, Positionierung und Sealerbenetz-

15

ung mithilfe eines Spreaders an die Kanalwand gepresst. Der Spreader wird

dabei 2 mm kürzer als Arbeitslänge eingebracht. Der so entstandene

Hohlraum wird mit einem weiteren mit Sealer beschickten Guttaperchastift

geeigneter Größe ausgefüllt. Dieser Vorgang wird solange wiederholt, bis der

Spreader nur noch 3-4 mm in den Kanaleingang eingebracht werden kann.

Im Gegensatz zur Single-cone-Technik ist es mit dieser Technik möglich,

auch ovale oder nierenförmige Wurzelkanäle unter Einhaltung dünner

Sealerschichten abzufüllen. Allerdings ist der mit dieser Technik verbundene

Zeitaufwand deutlich höher. Ein weiterer Nachteil besteht darin, dass bei

unsachgemäßer Handhabung dieser Technik, vor allem durch zu viel Druck

im Rahmen des Spreadereinsatzes, häufiger vertikale Zahnfrakturen

auftreten. Hatton et. al belegten, dass die Größe des ausgeübten Drucks

jedoch keinen Einfluss auf die Dichtigkeit der Wurzelkanalfüllung hat [43].

Während mit der Lateralkondensation sehr gute Ergebnisse bei einfachem

geradem Wurzelkanalverlauf erzielt werden können, erfordern vor allem stark

gekrümmte Kanäle oder Wurzelkanalsysteme besonderer Morphologie

andere Methoden der Wurzelkanalfüllung. Bereits 1967 erkannte Schilder,

dass mit der Lateralkondensation der Anspruch einer vollkommen

homogenen, dreidimensionalen Wurzelkanalfüllung nicht zu erfüllen ist [72].

3.2.3 Non-compaction-Technik (NCT)

Bei der Non-compaction-Technik wird im Gegensatz zur Lateralkondensation

auf den Einsatz von Spreadern verzichtet. Akzessorische Guttaperchastifte

werden hier ohne vorherige laterale Kompression des Hauptstiftes

eingeführt. Dadurch resultiert, verglichen mit der Lateralkondensation, ein

geringerer Guttaperchaanteil im Wurzelkanal [28]. Hinsichtlich der apikalen

Dichtigkeit erzielte diese Technik in einer Studie von Herbert et al. mit

verschiedenen Wurzelkanalfüllmaterialien gute Ergebnisse [45].

3.2.4 Thermafil-Technik (TF)

Sämtliche thermoplastische Methoden basieren auf der Eigenschaft der

Guttapercha, bei Wärmezufuhr zu erweichen, so dass sie als plastisch

verformbares Material verwendet werden kann. Dies ermöglicht eine

dreidimensionale Wurzelkanalfüllung [33, 93]. Allerdings kommt es beim

16

Abkühlen zu einer materialimmanenten Schrumpfung [74], wodurch vermehrt

Porositäten und Spalten zwischen der Wurzelkanalwand und der

Guttapercha entstehen. Dieser Umstand bedingt, dass Warmfülltechniken

immer ausnahmslos mit einem Sealer kombiniert werden müssen [51].

1978 führte Johnson eine neue Wurzelkanal-Füllmethode ein, die er als

"single penetration compacted warm gutta-percha" bezeichnete [53]. Er

verwendete hierfür einen flexiblen metallischen Träger in der gleichen Größe

des zuletzt verwendeten Aufbereitungsinstruments. Dieser Träger war mit

einer α-Phase-beschichteten-Guttapercha ummantelt, welche durch Erhitzen

plastifizierte. Der flexible Metallträger transportierte die Guttapercha exakt

auf die Arbeitslänge des Wurzelkanals, wobei diese in einer einmaligen-

Einführungsbewegungs-Technik verdichtet wurde. Diese Methode der

Wurzelkanalfüllung wurde als „Thermafil Endodontic Obturators“ kommer-

zialisiert. Um dem Anspruch der Revidierbarkeit zunehmend gerecht zu

werden, wurde der flexible Edelstahl-Träger zuerst durch einen flexiblen

Kunststoffträger und inzwischen durch härtere Guttapercha ersetzt [20]. Bei

der Verwendung von heißer Guttapercha im Wurzelkanal stellt sich die Frage

einer parodontalen Schädigung. Die Guttapercha wird im ThermaPrep Plus

Ofen zwar stark erwärmt, kühlt aber während der Applikation so stark ab,

dass im Wurzelkanal nur noch Temperaturen zwischen 45 und 80°C

gemessen werden können. Da Dentin ein guter thermischer Isolator ist [14],

sind die Temperaturerhöhungen an der Wurzeloberfläche in der Regel so

gering (nach 30 s nur <1,90°C), dass eine Schädigung des Parodonts

ausgeschlossen werden kann [8]. Auch die Dicke des verbleibenden Dentins

und Zements nach der Aufbereitung, hat laut Barkhordar et al. keinen

Einfluss auf die Verringerung des Temperaturanstieges. Allerdings konnte

man belegen, dass der Wurzelkanalsealer zur Senkung der

Wurzeloberflächentemperatur beitragen kann [8].

17

3.3 Möglichkeiten der Dichtigkeitsanalyse von Wurzelkanalfüllungen

Zur Untersuchung der Dichtigkeit von Wurzelkanalfüllmaterialien und -techni-

ken wurden in der Literatur zahlreiche Methoden beschrieben. Grundsätzlich

kann eine Wurzelkanalfüllung als dicht bezeichnet werden, wenn weder

Bakterien noch Flüssigkeit noch Luft in den Kanal gelangen können. Einige

Messverfahren basieren auf der grundsätzlichen Überlegung, dass anhand

der Messung einer linearen Markerpenetration entlang einer

Wurzelkanalfüllung das Ausmaß der Undichtigkeit der Füllung

wiedergegeben werden kann. Bei den hierbei verwendeten Markern handelt

es sich um Glucose, Bakterien, Radioisotope oder Farbstoffe [55, 75].

Insbesondere Farbstoffe haben sich in den letzten Jahren bei In-vitro

Untersuchungen etabliert. In einer vergleichenden Studie konnte ermittelt

werden, dass Farbstofflösungen gleichmäßiger und tiefer in den Wurzelkanal

penetrieren können als radioaktive Isotope [62]. Neben Fluorescin,

basischem Fuchsin, India Ink oder Silbernitrat wird vor allem oft, bedingt

durch ein niedriges Molekulargewicht und der daraus resultierenden

erhöhten Penetrationstiefe, eine 0,2-5%ige wässrige Methylenblau-Lösung

bevorzugt verwendet [3]. In dieser Farbstofflösung werden die zu

untersuchenden Zähne im Rahmen eines Farbstoffpenetrationstests für eine

bestimmte Zeit eingelegt oder zentrifugiert [97].

Ein quantitatives Verfahren mit einem hohen apparativen Aufwand zur

Untersuchung der Dichtigkeit von Wurzelkanalfüllungen ist beispielsweise

das computergestützte Fluid-Transfiltrations-System [34]. Die höhere wissen-

schaftliche Evidenz dieses Verfahrens gegenüber linearer Penetrationstests

[6] soll zum Einen dadurch begründet sein, dass die Proben bei den

Messungen nicht zerstört werden und zum Anderen dadurch, dass

eingeschlossene Luft nicht, wie beim Farbstoffpenetrationstest, zu falschen

Ergebnissen führt [37, 78]. Weitere Methoden sind die Messung mit Hilfe von

elektrochemischen Verfahren oder die Anwendung eines Rasterelektronen-

mikroskops.

18

Bei der Querschnittanalyse werden horizontale Schnitte hergestellt, dabei

kann die anteilige Zusammensetzung aus Stift und Sealer Aufschluss über

die Qualität der Wurzelfüllung geben. Risse im Bereich des

Wurzelkanaldentins, Ausbuchtungen und Seitenkanälchen können

gegebenenfalls Erklärung für einzelne Ausreißer in der Ergebnisanalyse sein.

Neben der Penetrationstiefe lässt sich auch die Penetrationsfläche beurteilen

[94].

19

4 Problemstellung

In dieser In-vitro-Studie sollte die apikale Dichtigkeit zweier Wurzelkanal-

füllmaterialen in Anwendung von vier verschiedenen Obturationstechniken

beurteilt werden. Im Fokus der Studie standen die unterschiedlichen apikalen

Versiegelungseigenschaften beider Sealermaterialien und deren Ergebnisse

in Anwendung der verschiedenen Obturationstechniken. Als Ziel galt es,

herauszufinden, ob ein Sealer mit einer Obturationstechnik besonders gute

Ergebnisse liefert oder ob die Erfolge eher unabhängiger von der

chemischen Zusammensetzung der Sealer zu werten sind und vielmehr von

der Wurzelkanalfülltechnik abhängen. Nach Farbstoffexposition wurde die

Penetrationstiefe anhand von Serienschnitten ermittelt und somit die apikale

Dichtigkeit analysiert.

20

5 Material und Methode

5.1 Auswahl und Vorbereitung der Probenzähne

Die Untersuchungen fanden an 84 kariesfreien, einkanäligen, geraden

Zahnwurzeln mit abgeschlossenem Wurzelwachstum statt. Dieselben waren

nicht endodontisch vorbehandelt und befanden sich seit der Extraktion in

0,5%iger Chloramin-T-Lösung. Nach Säuberung der Wurzeln mit Scalern

und Küretten erfolgte die Abtrennung der Zahnkrone in Höhe des

Pulpakammerbodens an der Schmelz-Zement-Grenze. Daraufhin wurden

alle Zähne mit einem grünberingten (groben), zylinderförmigen Diamant-

schleifer unter Wasserkühlung trepaniert. Anschließend erfolgte eine

Erweiterung der Wurzelkanaleingänge mittels Rosenbohrer und Gatesbohrer.

Vor der Aufbereitung der Wurzelkanäle wurde deren Gängigkeit mit Hilfe von

Handinstrumenten (C-Feilen ISO-Größe 8 und 10) überprüft und

verbliebenes Pulpagewebe mit einer Exstirpationsnadel entfernt.

5.2 Maschinelle Wurzelkanalaufbereitung

Die anschließende Längenbestimmung erfolgte durch das Vorschieben eines

K-Reamers ISO 15 bis zur Sichtbarkeit am Apex. Nach Einstellen der

Arbeitslänge (1 mm kürzer als Zahnlänge), erfolgte die maschinelle

Aufbereitung mit dem rotierenden Nickel-Titan-System FlexMaster (VDW,

München) bis Größe 40 taper .04 und anschließend mit dem ProFile-System

(Maillefer, Ballaigues, Schweiz) bis Größe 45 taper .04. Hierzu wurde ein

drehmomentbegrenzter Motor (VDW silver, VDW GmbH, München,

Deutschland) eingesetzt.

5.3 Wurzelkanalspülung

Um die während der Aufbereitung entstandene Schmierschicht zu entfernen,

wurde jeder Wurzelkanal nach dem dazugehörigen Spülprotokoll (Seite 23)

gespült. Es wurden jeweils 4 Versuchsgruppen (n = 10) nach dem

Spülprotokoll für Apexit Plus und 4 Versuchsgruppen nach dem Spülprotokoll

für Epiphany gespült.

21

Die 4 Apexit Plus-Gruppen wurden zuerst mit 1 ml Zitronensäure (40%)

gespült, anschließend mit einem Ultraschall-betriebenen NiTi-Spreader

(Piezon Master EMS, Nyon, Schweiz oder München) 15 s aktiviert,

nochmals mit 1 ml Zitronensäure gespült und mittels Ultraschall-betriebenem

NiTi-Spreader aktiviert, nach einer passiven Spülung mit 2 ml 5%igem

NaOCl folgte die Abschlussspülung mit 2 ml 70%igem Ethanol.

Die 4 Epiphany-Gruppen wurden zuerst mit 2 ml 5%igem NaOCl gespült,

gefolgt von zweimaligem Spülen mit jeweils 1 ml 15%igem EDTA, welches

ebenfalls mit einem Ultraschall betriebenen NiTi-Spreader (Piezon Master

EMS, Nyon, Schweiz) aktiviert wurde. Nach 2 ml einer 2%igen CHX-Spülung

wurden diese Gruppen noch mit 2 ml Aqua dest. gespült. Nach der

Abschlussspülung erfolgte die Trocknung der Wurzelkanäle mit passenden

Papierspitzen Größe 45 taper .04.

Tab. 7: Spülprotokoll Apexit Plus

Menge Spüllösung Besonderheiten

1ml Zitronensäure (40%) Ultraschallaktivierung

1ml Zitronensäure (40%) Ultraschallaktivierung

2ml NaOCl (5%)

2ml Ethanol (70%)

Tab. 8: Spülprotokoll Epiphany

Menge Spüllösung Besonderheiten

2ml NaOCl (5%)

1ml EDTA (15%) Ultraschallaktivierung

1ml EDTA (15%) Ultraschallaktivierung

2ml CHX (2%)

2ml Aqua dest.

22

Tab. 9: Flowchart des Arbeitsablaufes (LCT: Lateralkondensation, SCT: Single-cone-Technik, NCT: Non-Compaction-Technik, TF: Thermafil-Technik, GP: Guttapercha)

84 extrahierte, humane, einkanälige Zahnwurzeln mit geradem

Wurzelkanalverlauf

Dekapitieren der Zähne und Aufbereitung der Wurzelkanäle mittels

FlexMaster und ProFile -Instrumenten

Ultraschallaktivierte Spülungen anhand der Spülprotolle und anschließende

Trocknung mittels Papierspitzen

Gruppeneinteilung und Obturation entsprechend randomisierter Zuordnung

Gruppe 1 Gruppe 2

Apexit Plus Epiphany neg. Kontrolle n=2

1a) LCT (n=10) 2a) LCT (n=10) AH Plus/SCT

1b) SCT (n=10) 2b) SCT (n=10)

1c) NCT (n=10) 2c) NCT (n=10) pos. Kontrolle n=2

1d) TF (n=10) 2d) TF (n=10) GP-Stift ohne Sealer

Versiegelung mit Nagellack und apikale Freilegung

Zentrifugation in 5%-iger Methylenblaulösung

Einbetten der Proben in Epoxidharzblöcken

Herstellen von Serienschnitten mittels wassergekühlter Innenlochsäge

Optische Auswertung mittels Lichtmikroskop und Statistik SPSS 17.0

23

5.4 Wurzelkanalfüllung

Für die Füllung der Wurzelkanäle wurde Apexit Plus und Epiphany

verwendet. Nach vollständiger Trocknung der Wurzelkanäle erfolgte die

Wurzelkanalfüllung. Die Sealer Apexit Plus und Epiphany lagen in

Doppelkartuschenspritzen vor. Sie wurden auf einen Anmischblock gegeben

und manuell mit einem Kunststoffspatel vermischt. Bei den Epiphany-

Gruppen erfolgte vor der Sealerapplikation eine Konditionierung des

Wurzelkanals mit einem Primer, der mithilfe einer Microbrush in den Kanal

appliziert wurde. Anschließend wurde mit trockenen Papierspitzen

überschüssiger Primer entfernt. Die EZ-Fill-bidirectional spiral der Größe 40

wurde durch Stopper an die Kanallänge angepasst und mittels eines

Endosteppers (S.E.T., Emmering) in Anwendung des Programms Lightspeed

bei 1000 U/min betrieben. Die Sealer wurden mittels dieser Spirale mit

vorsichtigen Hubbewegungen an die Kanalwände appliziert. Eine Ausnahme

bildeten die Thermafil-Gruppen, bei denen der Sealer entsprechend der

Herstellerempfehlung mittels Papierspitzen Größe 35 taper .04 appliziert

wurden.

Ein auf Arbeitslänge angepasster Guttaperchastift ISO 40 wurde in der

Gruppe 1a mit Sealer benetzt und in den Kanal positioniert (Tab. 9, Seite 24).

Der verwendete Guttaperchastift wurde jeweils eine ISO-Größe kleiner als

das zuletzt verwendete Aufbereitungsinstrument gewählt. Damit konnte

Ersterer mit einer minimalen Klemmpassung auf die Arbeitslänge angepasst

werden. Neben dem Masterpoint wurde ein Spreader (ISO 25) 2mm kürzer

als Arbeitslänge in den Kanal eingeführt. Dies bewirkte eine Verformung des

Guttaperchastiftes und presste ihn gegen die Kanalwand. In dem so

entstandenen Raum erfolgte eine Lateralkondensation mit dem Guttapercha-

stift „Medium“ Nebenstift (AL-2mm). Danach wurden noch weitere

Guttaperchastifte eingeführt, jeweils 2 in Größe „fine“, 2 in Größe „x-fine“ und

eine variable Anzahl an Guttaperchastiften in Größe „xx-fine“. Vor dem

Einführen der Stifte wurde jeweils mit Hilfe eines passenden Spreaders

lateralkompaktiert. Die Gruppe 1b (Tab. 9, Seite 24) wurde nach der

Einstifttechnik abgefüllt. Dabei wurde ein Masterpoint Größe 40 taper.04 auf

24

Arbeitslänge angepasst, mit Sealer benetzt und in den Wurzelkanal

eingebracht. Bei den Wurzelkanälen der Gruppe 1c (Tab. 9, Seite 24) wurde

die Non-compaction-Technik angewendet. Dabei wurde ein vorher auf

Arbeitslänge angepasster Guttaperchastift ISO 40 mit dem Sealer benetzt

und in den Wurzelkanal eingebracht. Danach wurde ein weiterer

Guttaperchastift der Größe „medium“ (AL-2 mm), ein Guttaperchastift in

Größe „fine“, einer in Größe „x-fine“ und eine variable Anzahl an

Guttaperchastiften in Größe „xx-fine“ eingeführt. Diese Obturationstechnik

erfolgte ohne Zuhilfenahme von Spreadern und lediglich der Zentralstift

wurde mit Sealer beschickt. Die Gruppe 1d (Tab. 9, Seite 24) wurde nach der

Thermafil-Technik abgefüllt. Bei den Thermafil-Stiften handelt es sich um

einen Kunststoffträger, der mit thermoplastischer Guttapercha ummantelt ist.

Ein Thermafil-Stift der Größe 40 wurde auf Arbeitslänge angepasst und

markiert, im ThermaPrep Plus-Ofen erhitzt und in den Kanal eingebracht. Der

Stift wurde 30 Sekunden mit leichtem Druck in Richtung Apex gehalten, bis

die Guttapercha ausreichend abgekühlt war.

Die Gruppen 2a-d wurden in exakt der gleichen Weise abgefüllt, mit dem

Unterschied dass bei den Gruppen 2a-c Resilonstifte statt Guttaperchstiften

verwendet wurden. Die Gruppe 2d wurde hingegen genauso wie Gruppe 1d

mit guttaperchaummantelten Kunststoffträgern abgefüllt.

Nach vollständiger Obturation wurde die Guttapercha, bzw. das Resilon

mithilfe eines heißen Heidemannspatels am Wurzelkanaleingang abgetrennt

und anschließend mit Pluggern kalt kompaktiert. Überschüssiger Sealer

wurde mit einem Schaumstoffpellet entfernt. Der koronale Verschluss der

Trepanationsöffnung erfolgte mit Ketac-Cem (3M Espe GmbH, Seefeld,

Deutschland).

4 Zähne wurden für die positive und negative Kontrolle aufbewahrt. Diese

waren ebenfalls in Chloramin-T-Lösung gelagert. Die positiven Kontrollzähne

wurden wie üblich aufbereitet und nach dem Spülprotokoll gespült. Die

Zähne wurden mit einem Guttapercha-Stift der Größe 40 taper .04 ohne

Sealer abgefüllt. Das weitere Vorgehen erfolgte wie bei den Versuchs-

25

gruppen. Die Zähne wurden apikal aufgetrimmt. Die positive Kontrolle diente

als Beweis für die Funktionstüchtigkeit der Zentrifuge, indem der Farbstoff

durch den fehlenden Sealer im gesamten Wurzelkanal von apikal nach

koronal nachzuweisen war. Die negativen Kontrollzähne wurden ebenfalls

nach der vorher beschriebenen Methode maschinell aufbereitet und gespült,

gefolgt von der Wurzelkanalfüllung mit einem Guttapercha-Masterpoint und

Sealer mittels der SCT. Im Gegensatz zur positiven Kontrolle wurden die

negativen Kontrollzähne nach Auftragen des Nagellacks apikal nicht

aufgetrimmt. Sie dienten somit zum Nachweis der Dichtigkeit der Nagellack-

versiegelung, wobei kein Farbstoff in den Wurzelkanal eindringen konnte.

Zum Aushärten des Sealers wurden die Zähne 2 Tage feucht gelagert und

anschließend mit 2 Schichten Nagellack versiegelt, um sie für den folgenden

Farbstoffpenetrationstest zu isolieren. Nach Trocknung des Lacks wurden die

Proben an einer wassergekühlten diamantierten Trennscheibe sukzessiv bis

zum Erscheinen der Guttapercha- bzw. Resilon-Stifte gekürzt (Abb. 1).

Abb. 1: Mit Nagellack versiegelte Zähne nach apikaler Reduktion bis zur

Sichtbarkeit des apikalen Endes des Wurzelkanalfüllstiftes

26

5.5 Der Farbstoffpenetrationstest

Nach der Versiegelung und anschließendem Freitrimmen der Apizes wurde

jeder Zahn in ein Reagenzglas gelegt, wobei der Apex in Richtung Boden

zeigte. Mithilfe einer Kolbenhubpipette wurden die Reagenzgläser

gleichmäßig mit einer 5%igen Methylenblau-Lösung gefüllt, bis der Füllstand

des Reagenzglases 3 cm betrug. Anschließend wurden die Proben 3

Minuten bei 30 G (400 U/min) mit der Varifuge K (Heraeus, Wehrheim) in

zwei Durchgängen zentrifugiert (Abb. 2). Jeder Zentrifugationsdurchgang

erfolgte jeweils mit einer positiven und einer negativen Kontrolle.

Abb. 2: Zentrifuge der werkstoffwissenschaftlichen Labors

Anschließend wurden die Zähne entnommen, unter fließendem Wasser

abgespült und getrocknet. Der Nagellack wurde allseitig mechanisch-manuell

27

abgetragen. Apikale Farbstoffreste am Dentin wurden zur besseren

Sichtbarkeit der apikalen Schnittebene vorsichtig mit feinem Schleifpapier

entfernt. Ihrer Gruppeneinteilung folgend wurden jeweils 10 Zähne mit

fließfähigem Komposit (Tetric Flow) am apikalen Ende auf Glasplatten fixiert

und in Polyurethanharz (Biresin G 27) eingebettet um Sägeblöcke

herzustellen (Abb. 3).

Abb. 3: Epoxidharzblock mit eingebetteten Zähnen

5.4 Anfertigung von Zahnschnitten

Die Serienschnitte im Abstand von 1 mm wurden mit einer wassergekühlten

Innenlochsäge (Roditi International, Hamburg) (Abb. 4, Seite 30), senkrecht

zur Zahnachse aus den Epoxidharzblöcken hergestellt, so dass die

Farbstoffpenetration nach koronal verfolgt werden konnte. Die Sägeblattdicke

betrug 0,25 mm. Bei jedem Zahn wurden 10 Querschnitte angefertigt, um die

Farbstoffpenetration darzustellen (Abb. 5, Seite 30).

28

Abb. 4: Innenlochsäge während des Schneidprozesses

Abb. 5: Serienschnitte mit entsprechender Nummerierung

29

Die Ergebnisse der Serienschnitte wurden unter 40-facher Vergrößerung im

Lichtmikroskop (STEMI SV-6, Carl Zeiss Microscopy GmbH, Göttingen,

Deutschland) ausgewertet. Bei fehlender Penetration des Serienschnittes

wurde ein Minus (-) und für eine sichtbare Farbstoffpenetration ein Plus (+)

eingetragen (Abb. 6). Die erhobenen Daten wurden anschließend für die

statistische Auswertung aufbereitet. Ergänzend zur visuellen Auswertung

wurden lichtmikroskopische Fotoaufnahmen der einzelnen Schnittebenen

angefertigt.

Abb. 6:Auswertungsbogen zur Beurteilung der linearen Penetrationstiefe

Abb. 6: Auswertungsbogen zur Beurteilung der linearen Penetrationstiefe

Gruppe:

Zahn

Schnitt 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10

1

2

3

4

5

6

7

8

9

10

+ = Farbstoffpenetration Datum des Auswertung:

- = keine Farbstoffpenetration Untersucher:

30

5.5 Auswertung und Statistik

Die Ergebnisse wurden mit Hilfe das Statistikprogrammes SPSS für

Windows, Version 17.0 (SPSS Inc., Chicago, IL, USA) ausgewertet.

Folgende statistischer Testprogramme wurden angewandt:

Kolmogorov-Smirnov-Anpassungstest:

Der Test zeigt, ob es sich bei der Verteilung um eine Normalverteilung

handelt.

Kruskal-Wallis Test:

Es handelt sich um einen nicht parametrischen statistischen Test, bei dem

verglichen wird, ob verschiedene unabhängige Stichproben sich in anhand

von Rangskalen voneinander unterscheiden.

Mann-Whitney-Test:

Es ist ein paarweiser nicht parametrischer Test. Er dient zur Überprüfung, ob

zwei unabhängige Stichproben zur selben Grundgesamtheit gehören.

Varianzanalyse:

Univariate Varianzanalyse (ANOVA):

Bei diesem Test wird der Einfluss mehrerer unabhängigen Variablen auf eine

abhängige Variable untersucht.

Student-Newman-Keuls-Post-hoc-Test:

Bei diesem Test werden durch Spannweitentests der Mittelwerte homogene

Untergruppen ermittelt, die nicht signifikant voneinander abweichen.

Das Signifikanzniveau wurde auf p=0,05 festgelegt. Zur graphischen

Darstellung der Ergebnisse wurden Säulendiagramme und Boxplot-

Diagramme erstellt.

31

6 Ergebnisse

6.1 Ergebnisse der lineare Penetrationstiefe

Der Kolmogorov-Smirnov-Test zeigte in fast allen Gruppen eine Normal-

verteilung der Ergebnisse an. Eine Ausnahme bildete die Apexit Plus-

Thermafil Gruppe, bei der die asymptotische Signifikanz p≤0,05 (p=0,008)

war (Tab. 10). Dies lag möglicherweise daran, dass die Werte am unteren

Ende der Auswertungsskala lagen.

Tab. 10: Mittelwerte und Standardabweichungen der linearen Penetration. Ergebnisse des Kolomogorov-Smirnov-Anpassungstests (signifikante Unterschiede von einer Normalverteilung mit * markiert)

Gruppe Mittelwert Standardabweichung p-Wert

1a / AP-SCT 3,70 3,32 0,810

1b / AP-LCT 2,60 2,27 0,313

1c / AP-NCT 2,60 2,76 0,260

1d / AP-TF 1,20 0,63 0,008*

2a / EP- SCT 3,40 2,01 0,524

2b / EP-LCT 2,90 1,29 0,154

2c / EP-NCT 4,90 2,77 0,679

2d / EP-TF 2,50 3,14 0,143

Im Hinblick auf die linearen Penetrationtiefe zeigte die univariante

Varianzanalye (Two-way-ANOVA) keine signifikanten Unterschiede der

Ergebnisse bezüglich der zwei untersuchten Faktoren, also Sealer und

Obturationstechnik bzw. der Kombination aus Sealer und Obturationstechnik

(alle drei p>0,05) (Tab. 11, Seite 34). Der nachfolgend durchgeführte Post-

hoc-Test (Student-Newman-Keuls-Test) zeigte ebenfalls keine signifikanten

Unterschiede der Dichtigkeitsergebnisse bezüglich der Gruppen von Apexit

Plus (p=0.117) und den Gruppen von Epiphany (p=0,137).

Da wegen der fehlenden Normalverteilung bei Gruppe 1d parametrische

Tests eigentlich nicht zulässig sind, wurden zusätzlich nicht parametrische

Test angewendet.

32

Tab. 11: univariante Varianzanalyse ANOVA

Signifikanz- Werte

Sealer p = 0,100

Technik p = 0,062

Sealer/Technik p = 0,348

Der Kruskal-Wallis-Test über alle 8 Gruppen zeigte, dass signifikante

Unterschiede vorhanden sind (p=0,002). Für die 4 verschiedenen Apexit-

Gruppen konnten keine signifikanten Unterschiede der Dichtigkeits-

ergebnisse (p = 0,094) gefunden werden, jedoch zeigten sich signifikante

Unterschiede für die 4 verschiedenen Epiphany-Gruppen (p = 0,021*).

Bei paarweisen Vergleichen gleicher Fülltechnik, aber verschiedener Sealer

unterschied sich nur die Gruppe 1c signifikant von Gruppe 2c (jeweils Non-

compaction-Technik p=0,019, Mann-Whitney-Test). Die Ergebnisse wurden

in den Abbildungen 7/8 graphisch dargestellt. Wenngleich sich die beiden

Sealer nur wenig unterschieden, traten die Unterschiede eher bei der

Betrachtung der Füllechnik zutage. Die Streuung der Ergebnisse war relativ

groß (siehe Abb. 8, Seite 36). Trotz der vermeintlichen Unterschiede in der

graphischen Darstellung ließen sich nur wenige Ergebnisse auch statistisch

nachweisen.

Auf der Abszisse des Säulendiagramms wurden die verschiedenen Unter-

gruppen angegeben, an der Ordinate ließen sich lineare Penetrationstiefen

ablesen (Abb. 7, Seite 35). Beim Betrachten der einzelnen Untergruppen war

festzustellen, dass die Gruppe Apexit Plus/Thermafil die besten Ergebnisse

zeigte, folglich also die niedrigsten Penetrationstiefen aufwies. Dahingegen

zeigte Epiphany in Kombination mit der Non-Compaction-Technik die

schlechtesten Werte, also insgesamt die höchsten Penetrationstiefen.

Desweiteren fiel bei alleiniger Betrachtung der Füllechniken auf, dass die

Thermafil-Technik unabhängig vom Sealer die geringste Farbstoffpenetration

aufwies. Keine großen Dichtigkeitsunterschiede zwischen den Sealern

zeigten sich jeweils in Anwendung der Single-cone-Technik und der

Lateralkondensation. Wobei letztere mit beiden Sealern besser abschnitt als

die Single-cone-Technik.

33

Abb. 7: Säulendiagramm zu Darstellung der linearen Penetrationstiefe der unterschiedlichen Gruppen.

Das Boxplot-Diagramm zeigte die Verteilung der einzelnen Messwerte.

Während in der Gruppe Apexit Plus/Single-cone-Technik starke

Schwankungen auftraten, waren diese in der Untersuchungsgruppe Apexit

Plus/Thermafil sehr gering. Diese Gruppe wies lediglich einen Median ohne

Quartilen auf und hatte einen extremen Ausreißer. Die Epiphany/Thermafil-

Gruppe hatte nur eine Quartile, wie auch die Gruppen Apexit Plus/Non-

compaction-Technik und Epiphany/Lateralkondensation. Die Epiphany/-

Thermafil-Gruppe zeigte sowohl einen „milden“ als auch einen „extremen“

Ausreißer (Abb. 8, Seite 36).

34

Abb. 8: Boxplot-Diagramm zur Darstellung der ermittelten linearen Penetrationstiefe bezüglich der Gruppenzugehörigkeit. Ein Boxplot erfasst verschiedene Maße der zentralen Tendenz, Streuung und Schiefe in einem Diagramm. Auf ihm wurden alle Werte der 5-Punkte-Zusammenfassung, also der Median, die zwei Quartile und die beiden Extremwerte, dargestellt. Das Rechteck, das durch die beiden Quartile bestimmt wird, wird als Box bezeichnet und umfasst 50% der Daten. Die Whiskers geben das Maximum oder Minimum einer Verteilung an, wenn diese nicht um mehr als das 1,5-fache des Interquartilabstandes vom Median abweichen. Größere Abweichungen werden als sogenannte Ausreißer außerhalb des Ranges dargestellt. Dabei unterscheidet man „milde“ und „extreme“ Ausreißer, die sich entweder zwischen dem 1,5-fachen und dem 3-fachen des Interquartilabstandes (Ringe, Punkte), oder über dem 3-fachen des Interquartilabstandes befinden (Sternchen).

Alle positiven Kontrollen zeigten eine vollständige Farbstoffpenetration in

allen Schnittebenen, während bei keiner der negativen Kontrollen ein

Eindringen von Farbstoff festzustellen war.

35

6.2 Darstellung exemplarischer lichtmikroskopischer Bilder

6.2.1 Beobachtungen bei der lichtmikroskopischen Auswertung

Abb. 9: AP/LCT Ebene 7 Abb. 10: EP/NCT Ebene 4; FP: Farbstoffpenetration

Abb. 11: AP/SCT Ebene 2; Abb. 12: AP/TF Ebene 6 FP: Farbstoffpenetration nr: nicht rund

Die lichtmikroskopischen Bilder der einzelnen Schnittebenen wurden jeweils

von apikal nach koronal von 1 bis 10 durchnummeriert. Abbildung 9 ist ein

Beispiel für eine fehlende Farbstoffpenetration, da hier kein blauer Farbstoff

(Methylenblau) im Lichtmikroskop um die Wurzelkanalfüllung erkennbar ist.

Man vermerkte dies im Auswertungsbogen mit einem „Minus“. Die

Abbildungen 10 und 11 zeigen eine sichtbare Farbstoffpenetration

unterschiedlichen Ausmaßes. Beide Bilder wurden auf dem

Auswertungsbogen mit einem „Plus“ bewertet. Abbildung 12 zeigt deutlich,

wie die erwärmte Guttapercha in Anwendung der Thermafil-Methode in einen

zweiten Kanal ausfließt und diese dadurch profund abdichtet. In dieser

Schnittebene war keine Farbstoffpenetration feststellbar.

FP

FP nr

36

6.2.2 Apexit Plus (AP)

Abb. 13a: AP / SCT Ebene 1 Abb. 13b: AP / SCT Ebene 5

Abb. 13c: AP / SCT Ebene 6 Abb. 14a: AP / LCT Ebene 2

Abb. 14b: AP / LCT Ebene 3 Abb. 14c: AP / LCT Ebene 5

Abb.13a-14c: FP: Farbstoffpenetration; nw: nicht wandständig; HR: Hohlraum; Db: Debris; RB: Rissbildung; vS: verdickte Sealerschicht; vF: Verformung AB: Ausbuchtung; dS: dünne Sealerschicht

FP

Db

S

FP

RB

FP

AB

vS VF

F

dS

vS

FP

nw

HR

37

Die Abbildungen der Single-cone-Technik (Abb. 13 a-c, Seite 38) zeigen

unterschiedliche Schnittebenen. In der Abbildung 13 a sieht man 1 mm vor

dem Apex eine deutliche Farbstoffpenetration (FP), welche zirkulär

vorhanden, aber am stärksten unten rechts im Bild ausgeprägt ist. Die

Abbildung 13c zeigt einen nicht runden Wurzelkanal, mit nischenartigen

Ausbuchtungen, wobei sie links deutlicher hervortreten als rechts. Dies führt

aufgrund der erheblichen geometrischen Inkongruenz zwischen dem

Wurzelkanalinnenquerschnitt und dem Aufbereitungsinstrument zu einer

unvollständigen Wurzelkanalreinigung und damit zum Verbleib von Debris

(Db) und erschwert zudem einen dichten volumenstabilen bei der Obturation.

Gerade in Anwendung der Einstifttechnik stellen nicht runde Wurzelkanäle

(nr) somit ein Problem dar. Durch die Inkongruenzen kommt es zu dickeren

Sealerschichten, die aufgrund materialimmanenter Schrumpfung eine

unzureichende Wandständigkeit aufweisen (nw) (Abb. 13b). Undichtigkeiten

vor allem am Interface Kanalwand/Sealer (Abb. 13b) treten infolgedessen auf

und auch Hohlräume (HR) und Porositäten innerhalb des Sealermaterials

lassen sich lichtmikroskopisch darstellen (Abb. 13c).

Bei den Aufnahmen der Lateralkondensation sieht man in der Abbildung 14a

(Seite 38) eine deutliche Rissbildung (RB) der Zahnwurzel in Verbindung mit

einer Farbstoffpenetration (FP). Die Sealerschichten sind wandständig sehr

dünn (dS), zwischen den einzelnen Guttaperchastiften sind allerdings sehr

deutlich die verdickten Sealerschichten (vS) erkennbar. Die Abbildung 14b

zeigt eine Ausbuchtung (AB), die mit Dentritus gefüllt ist. Die einzelnen

Guttaperchastifte sind durch den Spreadereinsatz teilweise deutlich verformt

(VF).

38

Abb. 15a: AP / NCT Ebene1 Abb. 15b: AP / NCT Ebene 3

Abb. 15c: AP / NCT Ebene 6 Abb. 16a: AP / TF Ebene 5

Abb. 16b: AP / TF Ebene 6 Abb. 16c: AP / TF Ebene 6

Abb.15a-16c: SA: Schrumpfungsartefakt, Db: Debris; kV: keine Verformung; GU: Guttapercha-Ummantelung; SE: Sealereindringen; KT: Kunststoffträger; AB: Ausbuchtung; HR: Hohlraum; KA: zweiter Wurzelkanal

kV

F

nr FP

GU SE

vS vS

AB

B KA

HR

kV

F

FP

KT

SA/Db

39

Die Abbildungsreihe 15a-c (Seite 40) zeigt Aufnahmen der Non-Compaction-

Technik. In allen drei Schnittebenen ist hier, vergleichsweise mit der

Lateralkondensation, eine deutlich dickere Sealerschicht vorhanden (vS). In

der Abbildung 15a ist eine Farbstoffpenetration (FP) klar erkennbar,

wohingegen diese in Abbildung 15b weniger deutlich erkennbar ist, und in

Abbildung 15c gänzlich fehlt. Der Hauptstift lässt sich bei dieser

Abbildungsreihe am besten in der Abbildung 15a erkennen. Die tieferen

Ebenen Richtung koronal zeigen zahlreichere Nebenstifte, die vornehmlich,

durch den Verzicht des Spreaders, nicht verformt (kV) sind. Die Abbildung

15c Debris im Zusammenhang mit Schrumpfungsartefakten (SA) im Bereich

verdickter Sealerschichten (vS).

Ein gänzlich anderes Bild zeigen die Aufnahmen der Thermafil-Schnitte (Abb

16a-c, Seite 40), denn der dunkle Kunststoffträger (KT) nimmt den größten

Anteil des Wurzelkanals ein. Dadurch wird veranschaulicht wie er die

Guttaperchaummantelung (GU) horziontal gegen die Kanalwand presst. Die

Sealerschichten sind extrem dünn bis nicht erkennbar und an nur wenigen

Wand-abschnitten lässt sich ein Sealereindringen (SE) feststellen (Abb 16a).

Die Abbildung 16b veranschaulicht die Möglichkeit dieser Technik, selbst

Seitenkanälchen vollständig auszufüllen. Man sieht hier deutlich, wie das

Guttaperchamaterial die komplette Ausbuchtung (AB) ausfüllt. In der

Abbildung 16c ist ein Hohlraum (HR) und ein zweiter Wurzelkanal (KA)

erkennbar, in dem sich Guttapercha befindet.

40

6.2.3 Epiphany (EP)

Abb. 17a: EP /SCT Ebene 1 Abb. 17b: EP /SCT Ebene 5

Abb. 17c: EP /SCT Ebene 6 Abb. 18a: EP /LCT Ebene 3

Abb. 18b: EP /LCT Ebene 5 Abb. 18c: EP /LCT Ebene

Abb.17a-18c: FP: Farbstoffpenetration, vS: verdickte Sealerschicht; AB: Ausbuchtung, NZ: nicht zentral; IN: Inkongruenz; RB: Rissbildung; HR: Hohlraum

AB FP

vS/AB

B

vS

NZ FP

RB

IN

HR

FP

41

Die Proben der Abbildungen 17a-c (Seite 42) sind mittels der Single-cone-

Technik abgefüllt worden. Abbildung 17a zeigt eine generalisierte Farbstoff-

penetration und einer verdickte Sealerschicht im Bereich einer Ausbuchtung

(vS/AB). Dies veranschaulicht die Problematik bei der Anwendung der

Einstifttechik in nicht kreisrunden Wurzelkanälen und schrumpfenden

Sealern. Man erkennt den runden Resilon-Stift mit exakter Größenpassung in

Aussparung der kleinen Ausbuchtung, die der Sealer per se ausfüllt. Beide

Ausbuchtungen (AB) der Abbildung 17b sind hohl, d.h. sowohl frei von Sealer

als auch frei von Resilon-Material. Der Farbstoff ist sichtbar bis zu dieser

Ebene vorgedrungen (FP). In der Abbildung 17c ist die Größe des Resilon-

Stiftes deutlich zu klein. Er steht nicht zentral im Wurzelkanal (NZ) und die

Sealerschicht ist sehr stark verdickt (vS). Außerdem sind Inkongruenzen am

Interface Sealer/Kanalwand festzustellen (IN).

Die folgenden 3 Abbildungen gehören zur Gruppe der Lateralkondensation

(Seite 42). In der Abbildung 18a sieht man eine generalisierte

Farbstoffpenetration (FP). Die verschiedenen Resilon-Stifte lassen sich bei

dieser Aufnahme nur unscharf erkennen. Die beiden letzten Abbildungen

18b/c zeigen Rissbildungen (RB) und Hohlräume (HR). Als Charakteristikum

dieser Oburationstechnik sieht man in beiden Bildern eine große Anzahl von

Nebenstiften.

42

Abb. 19a: EP /NCT Ebene 5 Abb. 19b: EP /NCT Ebene 6

Abb. 19c: EP /NCT Ebene 6 Abb. 20a: EP /TF Ebene 1

Abb. 20b: EP /TF Ebene 3 Abb. 20c: EP /TF Ebene 5

Abb.19a-20c: FP: Farbstoffpenetration; kV: keine Verformung; vS: verdickte Sealerschicht; GU: Guttapercha-Ummantelung; KT: Kunststoffträger, HR: Hohlraum

FP kV

F

kV

F

vS

FP

kV

F

vS

GU

FP

GU KT

vS

HR

FP

43

Die Bilder 19a-c (Seite 44) gehören zur Untersuchungsreihe der Non-

compaction-Technik. Deutlich erkennbar ist hier, dass die Resilon-Stifte ihre

originäre Form beibehielten und es zu keiner Verformung (kV) bei der

Obturation kam. In farbstoffpenetrierten Schichten (FP) (Abbildungen 19a/b),

sind die Sealerschichten größtenteils stark verdickt (vS). Hauptstift und

Nebenstifte lassen sich in allen Schnittebenen klar unterscheiden. Die

Abbildung 19b zeigt, dass bei dieser Technik ein ovaler Wurzelquerschnitt

durch eine Erhöhung der Anzahl der Nebenstifte theoretisch ausreichend

volumenstabil ausgefüllt werden kann.

Die Zähne der Abbildungen 20a-c (Seite 44) wurden mittels der Thermafil-

Technik abgefüllt. Auch hier heben sich die Abbildungen durch den dunklen

Kunststoffträger von den vorherigen 3 Epiphany Untersuchungsgruppen ab

(MT). Deutlich erkennbar stellt sich auf allen 3 Abbildungen die

orangefarbene Guttaperchaumantelung (GU) dar. Das erste und dritte Bild

lässt eine durchgehend farbstoffpenetrierte Sealerschicht (FP) erkennen. In

der letzten Abbildung ist zudem die Sealerschicht sehr stark verdickt (vS),

außerdem ist ein Hohlraum (HR) auf der linken Bildhälfte zwischen Sealer

und Kanalinnenwand zu erkennen. Desweiteren ist das Lumen-

/Kunststoffträger-Verhältnis stark zugunsten des Lumens verschoben, was

vermuten lässt, dass aufgrund des nicht stimmigen Größenverhältnisses der

Kunststoffträger bei der Obturation fälschlicherweise nicht bis zur Markierung

in den Probenzahn geschoben worden ist. Dies ließe folglich Rückschlüsse

auf die wenigen „Ausreißer“ dieser Gruppe zu.

44

7 Diskussion

Mit dieser In-vitro-Studie sollte die apikale Dichtigkeit zweier

Wurzelkanalsealer in Anwendung 4 verschiedener Obturationstechniken

untersucht werden. Es galt zu analysieren, ob der Wurzelkanalsealer und

die Obturationstechnik die Dichtigkeit der Wurzelkanalfüllung beeinflussen.

7.1 Diskussion der Methodik

7.1.1 Prinzipen der Standardisierung

Bei den ausgewählten Proben sollte es sich um kariesfreie, frisch extrahierte

Zähne mit geraden Wurzeln und jeweils nur einem Wurzelkanal sowie einem

rundem Wurzelkanalquerschnitt handeln. Lichtmikroskopische Aufnahmen

zur Ergebnisanalyse zeigten jedoch -vorwiegend im apikalen Bereich-

Seitenkanälchen und großvolumige Ausbuchtungen mit Verbleib von Debris.

Die zur Studie verwendeten Zähne wurden in verschiedenen Zahnarztpraxen

gesammelt und waren seit ihrer Extraktion in 0,5%iger Chloramin-T-Lösung

gelagert. Die Gängigkeit der Kanäle wurde mittels einer C-Feile der ISO-

Größe 8 bei jedem Kanal überprüft und die Arbeitslänge mit einem K-Reamer

der ISO-Größe 15 festgelegt. Mithilfe eines Mikroskops wurde der

Wurzelkanalquerschnitt koronal überprüft. Zur Standardisierung mussten alle

Querschnitte einen kreisrunden Durchmesser aufweisen. Zudem wurde

versucht, mithilfe von Röntgenaufnahmen Seitenkanälchen und 2.

Wurzelkanäle auszuschließen. Die Ergebnisse zeigen deutlich, dass diese

Methode nicht als verlässlich gelten kann. Es gilt infolgedessen vielmehr zu

diskutieren, ob nicht im Bereich der Methoden für Dichtigkeits-

untersuchungen umfangreichere Forschungen veranlasst werden sollten, um

eine Vergleichbarkeit durch standardisierte Techniken zu gewährleisten [98].

Durch standardisierte Präparation der kreisrunden geraden Wurzelkanäle

wurde versucht, eine Reproduzierbarkeit zu erreichen. Auch bei allen

weiteren Schritten wurde besonders darauf geachtet, dass es zu keinen

Abweichungen der Methodik kommt. Die Spülungen während der

maschinellen Aufbereitung erfolgten jeweils sealerspezifisch nach deren

Herstellerangaben. Hierbei wurde innerhalb der 4 Untergruppen auf eine

45

präzise Einhaltung des Spülprotokolls geachtet. Die angegebenen

Konzentration und Applikationsmenge mussten stets streng eingehalten

werden um die Effektivität der Spülungen gewährleisten zu können [2]. Die

Schmierschicht wurde bei allen Wurzelkanälen zuverlässig durch die

Verwendung von Komplexbildnern entfernt. Nach einer Ethanol-Spülung

applizierte man Papierspitzen gleicher Größe zur Kanaltrocknung.

Es war bei allen Techniken besonders wichtig, dass die Obturation von ein

und demselben Behandler durchgeführt wurde, um eine Standardisierung zu

erreichen [43]. Durch Einhaltung derselben Anzahl und Größe an

Nebenstiften wurde versucht, Abweichungen zu minimieren. Die Zähne

wurden anschließend, wie in Kapitel 5 beschrieben, einheitlich im Farbstoff

zentrifugiert, eingebettet, gesägt und untersucht. Auch hierbei hatte das

Prinzip der Standardisierung höchste Priorität. Durch die einheitliche

Standardisierung aller Parameter wurde versucht, eine geringere Streuung

der Ergebnisse zu erzielen und eine Vergleichbarkeit verschiedener Studien

zu ermöglichen.

7.1.2 Wurzelkanalfüllung

In dieser Studie wurde die EZ-Fill-bidirectional spiral bei fast allen Gruppen

verwendet, da sie durch ihr gegenläufiges Design eine schnellere und

ökonomischere Applikation mit weniger apikaler Sealerextrusion verspricht

[20]. Die Proben wurden in Anwendung 4 verschiedener Obturations-

techniken abgefüllt, wobei es sich hier um praxisrelevante Obturations-

techniken handelt, die weit verbreitet sind.

Die Single-cone-Technik, die am wenigsten techniksensitive Wurzelkanal-

füllmethode dieser Studie, ist gekennzeichnet durch eine geringere Varianz-

breite und ist in ihrer Durchführung wesentlich unabhängiger vom Behandler

als andere Techniken [90]. Zu beachten gilt insbesondere bei dieser

Wurzelkanalfülltechnik, dass der Guttaperchastift hier exakt dieselbe Größe

wie das letzte Aufbereitungsinstrument haben sollte. Bei nicht exakter

Passung treten Probleme wie Porositäten aufgrund zu ausgeprägter Sealer-

46

schichten auf. Dies stellt sich in den Ergebnissen dieser In-vitro Studie

vielfach lichtmikrokopisch dar. Unebenheiten in der Kanalwand,

Ausbuchtungen im koronalen bis apikalen Verlauf und eventuell vorhandene

Seitenkanäle werden bei Anwendung dieser Technik nur unzureichend

ausgefüllt [98]. Die bereits erwähnten, zu dicken Sealerschichten fallen dabei

auch im Vergleich zu anderen Wurzelkanalfülltechniken dicker aus, aber

auch insgesamt gleichmäßiger vom apikalen bis zum koronalen Bereich [94].

Vergleicht man die Single-cone-Technik mit anderen Wurzelkanal-

fülltechniken, tragen die Sealereigenschaften hier einen erheblich größeren

Anteil zur Dichtigkeit der Wurzelkanalfüllung bei. Dieser sollte sich

weitestgehend dimensionsstabil verhalten und schwer löslich sein, um eine

ausreichende Wandständigkeiten zu gewährleisten und Porositäten zu

verhindern [65, 96].

Im Vergleich dazu ist durch den deutlich höheren Wurzelstiftanteil bei der

Lateralkondensation die Dichtigkeit der Wurzelkanalfüllung weniger abhängig

vom Sealermaterial, sondern von einer technisch korrekt ausgeführten

lateralen Kondensation. Obwohl diese Technik heute noch den Goldstandard

darstellt und der gültigen Lehre an Universitäten entspricht, versprechen

neue thermoplastische Techniken teils bessere Ergebnisse [4,10]. Da diese

Technik größeres Geschick, vor allem im Hinblick auf die eingesetzte Kraft

beim Spreadereinsatz, verlangt, wurde die Technik zuvor ausreichend an

Übungsmodellen studiert, um vergleichbare Ergebnisse zu erzielen. Das

Phänomen der Rissbildung im Wurzeldentin durch zu hohen Anpressdruck

(siehe Abbildung 14a, Apexit Plus Ebene 2, Seite 38) ist das am meisten

diskutierte Problem dieser Technik [43], wie es sich auch in dieser in-vitro

Studie wiederholt darstellt.

Das ungenügende Ausfüllen von Seitenkanälchen berechtigt die Forderung

nach verbesserten, thermoplastischeren, Techniken [34]. Brayton et al.

bemerkten schon 1973 Hohlräume, Spreader-Frakturen, unvollständige

Verschmelzung der Guttaperchastifte und die nicht-konforme Anpassung an

den Wurzelkanal [15]. Auch ein geringerer bis gänzlich fehlender Sealeranteil

47

am Wurzelkanalwanddentin fällt auf und steht wohl im Zusammenhang mit

einer Verpressung durch den Kondensationsprozess [94].

Die Non-compaction-Technik ist weitestgehend als Modifikation der

Lateralkondensation zu verstehen und die in der Literatur am wenigsten

untersuchteste Methode. Dabei wird hier konsequent auf den

Spreadereinsatz verzichtet, um Wurzelfrakturen zu vermeiden. Wie Wu et al.

feststellten, weist der Füllgrad der Non-compaction-Technik in dieser

Untersuchung einen geringeren prozentualen Guttaperchaanteil auf als die

Proben der Lateralkondensation [28]. In einer Studie von Herbert et al.

zeigten sich in Verbindung mit verschiedenen Wurzelkanalfüllmaterialien

gute apikale Dichtigkeitswerte [45]. Dies konnte in dien Ergebnissen dieser

In-vitro Untersuchung nicht bestätigt werden, denn die Non-compaction-

Technik wies bei Epiphany deutlich höhere Penetrationstiefen auf. Für jede

Probe wurde die gleiche Anzahl an Stiften in exakt denselben Größen

verwendet, um vergleichbare Ergebnisse zu erzielen.

Die Thermafil-Technik gehört, als Einzige der 4 verwendeten Techniken, zu

den Heißfülltechniken, bei der, im Unterschied zu den Kaltfüttechniken, α-

Guttapercha anstatt β-Guttapercha verwendet wird. Die Komplexität im

Hinblick auf die Anwendung dieser Heißfülltechnik erforderte eine vorherige

Schulung an Probezähnen, um eine Standardisierung ausreichend zu

gewährleisten. Die guttaperchaummantelten Kunststoffträger wurden direkt

nach einem doppelten Erwärmungszyklus im ThermaPrep Plus-Ofen,

langsam und kontinuierlich eingeführt und für 30 Sekunden unter leichtem

Druck gehalten, um Überpressung des Materials zu vermeiden [19, 41, 69].

Bezüglich apikaler Überpressungen konnte in dieser Untersuchung keine

Aussage getroffen werde. Das Phänomen des apikalen “Puffs“ stellt

allerdings eines der größten Probleme bei Anwendung dieser Technik dar,

wobei hier auf die die kontroverse Literaturlage hingewiesen werden muss. In

einer Vergleichsstudie an geraden Wurzelkanälen, die von Dummer et al.

durchgeführt wurde, zeigten sich nämlich mit der Lateralkondensation

größere apikale Extrusionen als mit Thermafil [25, 60]. Die in dieser

Untersuchung erreichten deutlich besseren apikalen Dichtigkeitwerte der

48

Thermafil Technik im Vergleich zur Lateralkondensation treffen in der

Literatur auf zahlreiche Übereinstimmungen [22, 33, 34], aber ebenso auf

gegenteilige Ergebnisse, wie bei der Verwendung von Polycarbonatblöcken

bei Chohayeb [17]. Die Anwendung der Thermafil Technik zeigt in dieser In-

vitro Studie wie auch bei Wu et al. einen höheren prozentualen

Guttaperchaanteil im apikalen Bereich [93]. Zudem veranschaulichen die

lichtmikroskopischen Aufnahmen der vorliegenden Studie der einzelnen

Ebenen, wie bei der Heißfülltechnik Ausbuchtungen, akzessorische Kanäle

und 2. Kanäle mit Guttapercha ausgefüllt werden.

7.1.3 Farbstoffpenetrationstest

Im Rahmen von Dichtigkeitsuntersuchungen an Wurzelkanälen stehen

unterschiedliche Testverfahren zur Verfügung. In dieser Studie wurde die

apikale Dichtigkeit mit Hilfe eines Farbstoffes, einer 5-prozentigen

Methylenblau-Lösung, untersucht. Grundsätzlich stellt der Farbstoff-

penetrationstest im Vergleich zu anderen Testverfahren eine einfache, sehr

preiswerte und labortechnisch schnell realisierbare Untersuchungsmethode

dar. Obwohl das Lufteinschlussphänomen die Zuverlässigkeit von

Farbstoffdichtigkeits-Prüfungen in Frage stellt [34], haben sich Farbstoffe in

der Anwendung bei Dichtigkeitsuntersuchungen immer mehr etabliert. Das

Phänomen eingeschlossener Luft wurde durch die durchgeführte

Zentrifugation weitestgehend vermieden. Es hat sich herausgestellt, dass

Farbstofflösungen gleichmäßiger und tiefer in den Wurzelkanal eindringen

können und dadurch eine bessere Visualisierung der Penetration

ermöglichen als beispielsweise radiomarkierte Isotope [62]. Es wird gerade

wegen seinem niedrigem Molekulargewicht und der daraus resultierenden

erhöhten Penetrationstiefe bevorzugt verwendet [3].

Im Gegensatz zur Farbstoffpenetration traf die Bakterienpenetration in einer

Studie von De Deus et al. eine ungenügende Aussage über die Dichtigkeit

von Wurzelfüllungen unterschiedlicher Techniken [22]. Zum Einen können

antibakterielle Zusätze im Sealer das Vordringen von Bakterien beeinflussen,

zum Anderen sind neben Bakterien auch die bakteriellen Metaboliten bzw.

Endotoxine Gründe für die Exazerbation einer periapikalen Entzündung.

49

Diese Metaboliten sind in der Regel erheblich viel kleiner als Bakterien. Auch

kleinere Nährstoffe wie Glucose können aus dem peripheren Gewebe

entlang der Wurzelkanalfüllung in den Wurzelkanal gelangen, um dort den

persistierenden Bakterien als Nahrungsgrundlage zu dienen. Dies

unterstreicht die Notwendigkeit der Anwendung von Penetrationsmitteln mit

minimaler Molekülgröße, um eine möglichst hohe Penetrationstiefe zu

erreichen [3, 97]. Dahingegen stellten Barthel et al. die Vermutung auf, dass

die molekulare Größe nicht als relevanter Parameter bei der Suche nach

einem geeigneten Test für die Dichtigkeit von Wurzelkanalfüllungen gelten

darf [9]. Ein weiteres Problem sind Lufträume in Blasen- oder Spaltenform

innerhalb der Wurzelkanalfüllung, die die Penetration von Farbstoffmolekülen

behindern [91, 97]. Um diesem Phänomen entgegenzuwirken, wurde in der

vorliegenden Studie der Farbstoff bei allen Reagenzgläsern exakt bis zur

gleichen Markierung aufgefüllt und bei der nachfolgenden Zentrifugation ein

Überdruck erzeugt [37, 61]. Im Bezug auf einige Füllungsmaterialien ist bei

der Anwendung von Methylenblau eine Entfärbung beschrieben worden, die

bei der Auswertung zu falsch negativen Ergebnissen der Penetrationstiefe

führte [95]. Dem wurde zum Einen durch eine höhere Konzentration von

Methylenblau (5%) begegnet, ferner wurden die Schnitte direkt nach dem

Sägen der Harzblöcke mikroskopisch ausgewertet, so dass

lagerungsbedingte Entfärbungen ausgeschlossen werden konnten.

Die Fluid-Filtration-Analyse, die in der Literatur in vielen In-vitro

Untersuchungen zur Anwendung kommt [34], hat den Nachteil, dass sie

ausschließlich durchgehende Undichtigkeiten darzustellen vermag und somit

rein apikale Undichtigkeiten eventuell unzureichend veranschaulicht. Diese

Analyse wird seit 1986 in klinischen Studien angewendet und ist in

wissenschaftlichen Zeitschriften im Allgemeinen besser akzeptiert als der

Farbstoffpenetrationstest. Der entscheidende Vorteil ergibt sich aus der

Tatsache, dass die Proben dabei nicht zerstört werden und Messungen der

Mikroleakage über einen längeren Zeitraum erhalten werden können. Durch

die Möglichkeit, den Zeitpunkt der größten Undichtigkeiten zu ermitteln,

können hier genauere Analysen bezüglich auftretender Fehlerquellen

50

durchgeführt werden. Mit computergestützten luftdruckregulierten Mess-

apparaten sind exakte Analysen bezüglich eines Dichtigkeitsmusters über die

gesamte Wurzelkanalfüllung möglich [6, 34].

7.1.4 Schnittmethoden

Um die Dichtigkeit zu bewerten, haben sich verschiedene Methoden für die

Analyse der Farbstoffpenetrationsuntersuchungen bewährt. Es gibt grund-

sätzlich die Möglichkeit, Querschnitte oder Längsschnitte der Proben

herzustellen. Die Clearing-Technik ist als dritte Methode aufzuführen, wobei

hier der Zahn mittels HNO3 und Methylsalicylat transparent gemacht wird. Da

diese Variante allerdings ausschließlich über eine Farbstoffpenetration

zwischen Sealer und Kanalwand Aufschluss gibt, nicht jedoch über

eventuelle Penetrationen innerhalb des Sealers oder zwischen Sealer und

Wurzelkanalstift [61], wurde in dieser Studie die Querschnitt-Methode zu

Beurteilung der apikalen Penetrationstiefe ausgewählt. Bei diesem

Verfahren, das auch als „Cross-section-analysis“ bezeichnet wird, werden mit

einer Säge Querschnitte angefertigt, wobei es zu beachten gilt, für die

Anfertigung der Schnitte eine sorgfältige Konstruktion zu wählen, um ein

Verschmieren des Farbstoffes auf Bereiche, in denen keine Undichtigkeiten

vorhanden waren, zu vermeiden [62]. In dieser In-vitro Studie wurde eine

Innenlochsäge verwendet, die, wie im Kapitel 6 gezeigt, saubere Schnitte

produzierte und deutlich die Lokalisation des Farbstoffes erkennen ließ. Eine

Gefahr bei der Anfertigung von Schnitten mit einer Trennscheibe oder Säge

ist die Entstehung von Artefakten am thermoplastischen Material

Guttapercha. Durch den Einsatz einer effektiven Wasserkühlung wurde

diesem Problem effizient entgegengewirkt.

7.2 Diskussion der Ergebnisse

In dieser Arbeit wurden die apikalen Versiegelungseigenschaften der Sealer

Apexit Plus und Epiphany in Kombination mit 4 Obturationstechniken In-vitro

untersucht. Innerhalb der 8 Untersuchungsgruppen ergab sich anhand

statistischer Auswertung der Ergebnisse neben dem Fokus auf die

Kombination der Faktoren “Sealer“ und “Technik“, die Möglichkeit die

einzelnen Gruppen bezüglich Sealer und Technik per se zu bewerten. Dabei

51

konnte festgestellt werden, welche Parameter eine maßgebliche Rolle

bezüglich der apikalen Dichtigkeit spielen und letztlich für den Erfolg der

Wurzelkanalbehandlung am relevantesten sind.

7.2.1 Diskussion der Sealer

Die relativ guten Ergebnisse, die der Sealer Epiphany in Anwendung der

Thermafil Technik und der Lateralkondensation in dieser Studie erzielte,

korrelieren mit zahlreichen Ergebnissen in der Literatur. Shipper et. al stellten

sowohl bei der lateralen als auch der vertikalen Kondensation eine signifikant

bessere Abdichtung des Wurzelkanals fest als Guttapercha in Kombination

mit AH 26. Allerdings lieferte nur die Kombination des Epihany Sealers mit

Resilon-Stiften signifikant hohe Dichtigkeitswerte. Verwendet man Epiphany

mit herkömmlichen Guttaperchastiften, ergaben sich hier höhere Pene-

trationswerte als mit AH 26 (Dentsply De Trey, Konstanz, Deutschland) [77].

Dies soll erklären warum der Sealer Epiphany ausschließlich mit Resilon-

Stiften verwendet werden sollte. Die spezifische Verzahnung zwischen dem

Interface Dentin/Sealer und Sealer/Resilonstift soll neben einem

bakteriendichten Verschluss auch eine Erhöhung der mechanischen

Widerstandsfähigkeit bewirken, sodass damit die Frakturfestigkeit

wurzelkanalbehandelter Zähne signifikant bis auf das Niveau intakter Zähne

erhöht werden soll [68, 87]. Eine andere Studie von Tay et al. stellen

wiederum den Verbund zwischen Resilon und dem methacrylatbasierten

Sealer, und somit die Wirksamkeit des beschriebenen Systems, durchaus

berechtigt in Frage. Die hier festgestellte Phasentrennung der

Polymerkomponenten an der Resilon Oberfläche lässt Rückschlüsse darauf

zu, dass die Anzahl der inkorporierten Methacrylate im gefüllten

thermoplastischen Resilon-Stift noch keine effektive mechanische Kopplung

zum Epiphany Sealer gewährleistet [83]. Aus diesem Grund sind die guten

Dichtigkeitsergebnisse der Proben Epiphany/Thermafil nicht verwunderlich,

denn in dieser Gruppe wurde ein Guttapercha-Stift in Kombination mit

Epiphany verwendet.

52

Eine weitere Studie von Shipper an Hunden zeigt, dass mit Resilon-Stiften

gefüllte Wurzelkanäle selten periapikale Irritationen aufweisen [77]. Dichtig-

keitsmessungen mit dem Flowdec–System, einem automatischen Flow-

Aufnahmegerät mit doppelt destilliertem Wasser unter Druck, welches mit

den Wurzelkanälen verbunden wird um Undichtigkeiten zu messen, ergab

gute Werte für Epiphany im Vergleich zu anderen Füllmaterialien, wie PCS

(Pulp Canal Sealer) oder AH-Plus (Dentsply De Trey, Konstanz, (D)) [12].

Die relativ gute Performance von Epiphany in den Studien von Bouillaguet

oder Aptekar ist deckungsgleich mit anderen Berichten [80, 88]. Aptekar

untersuchte in seiner Studie Epiphany mit Resilon-Stiften im Vergleich zu

Tubli-Seal mit Guttapercha in Anwendung der Lateralkondensation. Die

Untersuchung fand über drei Zeitintervalle unter Simulation der oralen Flora

im Inkubator statt. Sowohl in Anwendung mit der Single-cone-Technik als

auch mit der Thermafil-Technik und der Non-compaction-Technik zeigten

sich signifikant höhere Dichtigkeitswerte bei den Epiphany-Gruppen [7].

Im Hinblick auf die Langzeitbeständigkeit muss erwähnt werden, dass

adhäsive Füllmaterialien durch bakterielle Enzyme abgebaut werden können

[85, 86]. Derzeit wird noch diskutiert, ob es durch den Einsatz selbstätzender

Adhäsive am Wurzelkanaldentin zu einer Erhöhung der Kollagenaseaktivität

kommt. Dies könnte die Langzeitbeständigkeit des adhäsiven Verbundes

zum Wurzelkanaldentin beeinträchtigen [84]. Tay et al. stellten fest, dass die

im Resilon-Stift enthaltenen Polycaprolactone im Falle einer Reinfektion

degradieren können, da Bakterienstoffwechselprodukte nachweislich in der

Lage sind, deren Esterbindungen zu spalten [83]. Restmonomere des

Epiphany-Sealers können zudem zytotoxisch oder mutagen wirken. Es

wurde nachgewiesen, dass Wasserdiffusion zur Erosion des Komposits führt,

indem es die Freisetzung von nicht umgesetzten Monomeren verursacht [39,

26]. Die schlechten biologischen Eigenschaften dieses Materials lassen sich

durch den hohen Harzgehalt des Sealers erklären [58]. Die Zytotoxizität des

Materials ergibt sich durch die Degradation der Matrix durch bakterielle

Enzyme und die alkalische Zersetzung der Versiegelung [26]. Im Vergleich

zu anderen Wurzelkanalfüllmaterialien ist der auf Methacrylat basierende

Sealer Epiphany als ein hoch zytotoxisches Material anzusehen, welches im

53

Vergleich zu Metaseal (Sun Medical Co. Ltd., Moriyama, Shiga, Japan),

einem HEMA- und 4-META-beinhaltendem Harz-basierendem Sealer

hinsichtlich der Zelltoxizität zwar noch gut abschneidet, jedoch

vergleichsweise schlechter als der methacrylatbasierte Sealer EndoREZ

(Ultradent, Products Inc., South Jordan, UT, USA) [5,86].

Das Schrumpfungsverhalten während der Polymerisation im Wurzelkanal

wird noch diskutiert. Aufgrund des sehr hohen C-Faktors wird eine

dauerhafte adhäsive Versiegelung des Wurzelkanals in Frage gestellt [82].

Des Weiteren wird bezweifelt, dass die im Resilon enthaltene Menge an

Dimethacrylat ausreicht, eine verlässliche adhäsive Bindung am

Wurzelkanaldentin zu erzielen [48]. Die gemessenen Haftwerte des Resilons

am Wurzeldentin waren in verschiedenen Studien überraschend niedrig [7,

12, 36, 48, 81]. Ein Nachteil im Handling besteht darin, dass durch

Verwendung des Primers ein zusätzlicher Arbeitsschritt entsteht. Zudem

bestehen mögliche Schwierigkeiten bei der Kontrolle der Primer-Applikation,

dessen Überschussentfernung und in der Fähigkeit des Behandlers, den

Primer und Sealer adäquat bis in den apikalen Bereich der Wurzelkanäle zu

applizieren [83]. Zudem kann unvollständiges Verdampfen des

Lösungsmittels im Primer die Bildung eines Hydrogels fördern, das inhärent

undicht ist [64]. Dies erklärt vermutlich die etwas schlechteren Ergebnisse

des Epiphany Sealers verglichen mit Apexit Plus. Des Weiteren sind die

auffälligen Ausreißer und Streuung der Ergebnisse in einigen Untergruppen

eventuell durch diese unzureichenden Haftergebnisse zu erklären.

Wenngleich Apexit Plus im Vergleich zu seinem Vorgänger Apexit durch

seine hydrophilere Rezeptur und durch eine Verbesserung der

Durchhärtungstiefe mit einer erhöhten Sicherheit auch in dickeren Schichten

[52] mit der Single-cone-Technik verwendet werden kann [70], ergab diese

Technik innerhalb der 4 Untergruppen bei Apexit Plus die schlechtesten

Penetrationswerte. Im Gegensatz zu Epiphany führt eine längerfristige

direkte Exposition gegenüber Gewebe und und oralen Flüssigkeiten kaum zu

Auflösungsprozessen oder Desintegration [71]. Roggendorf et al.

untersuchten den Einfluss von Feuchtigkeit auf das apikale Sealingverhalten

54

5 verschiedener Sealer, wobei Apexit vergleichsweise sehr gut Abschnitt

[70]. Eine Studie von Schäfer et al. ergab eine höhere Löslichkeit des Apexit-

Sealers in Wasser als in Speichel bei unterschiedlichen pH-Werten [71]. Dies

verdeutlicht, dass Sealer in unterschiedliche Lösungen mehr oder weniger

stark ausgewaschen werden und deswegen In-vitro-Studien wie diese nur

begrenzte Aussagen hinsichtlich klinischer Tauglichkeit machen können.

Apexit Plus verfügt über eine geringe Zytotoxität [13, 49] und ist initial

bezüglich Dichtigkeit und Volumenbeständigkeit als gut bewertet worden [59,

24]. Eine genotoxische Wirkung konnte nicht nachgewiesen werden [46].

Apexit Plus zeigt auch unter Verwendung der lateralen Kondensation im

Bakterienpenetrationstest im Vergleich zu AH Plus ein klinisch zuver-

lässigeres Verhalten [21]. Die Zuverlässigkeit des Vorgängermaterials Apexit

bei gleichzeitiger Verwendung von kalter Guttapercha wurde in ver-

schiedenen klinischen Studien untersucht und mit Erfolgsquoten zwischen 92

und 94% belegt [11, 60]. In einer In-vitro Untersuchung von Pascon zeigte

Apexit Plus auch mit erwärmter Guttapercha ein gutes Abdichtungsverhalten

[66]. Die apikale Dichtigkeit ist außerdem in einer Studie von Di Lenarda et

al. als gut bewertet worden [24].

7.2.2 Diskussion der Obturationstechniken

In dieser Studie lieferte die Thermafil-Technik in Verbindung mit beiden

Sealern die besten Dichtigkeitswerte. Bemerkenswert gut waren die

Ergebnisse mit dem Sealer Apexit Plus. In vielen weiteren Studien wies die

Thermafil-Methode eine recht gute apikale Dichtigkeit auf [17, 18], allerdings

wird dies noch kontrovers diskutiert. Eine apikale Dichtigkeitsuntersuchung

von Beatty et al. [10] sprach für die Überlegenheit der Thermafil-Methode im

gegenüber der Lateralkondensation und Single-Cone-Technik, wohingegen

in anderen Studien wiederrum häufiger apikale Undichtigkeiten auftraten als

bei der Lateralkondensation [10, 17]. Weitere Untersuchungen konnten

keine signifikanten Unterschiede im apikalen Dichtigkeitsverhalten feststellen

[1, 25, 29, 42, 57].

55

Gutman et al., Clark und ElDeeb zeigten bei der Thermafil-Technik im

Vergleich zur Lateralkondensation größere apikale Überpressungen. Gerade

in nicht gekrümmten Wurzelkanälen fanden sich größere apikale

Überschüsse [19, 41]. In einer Studie von Gencoglu et al. zeigte sich

andererseits ein vergleichsweise höherer Guttaperchaanteil im Vergleich zur

Lateralkondensation [33].

Die Kanalwand weist bei der Single-cone-Technik zwar erwiesenermaßen

eine höhere Sealerbenetzung als bei den anderen Fülltechniken auf, da der

Sealer durch die Kondensationsprozesse zum Teil wieder entfernt wird [92],

dennoch sind hier deutlich schlechtere Dichtigkeitswerte erzielt worden. Dies

lässt sich wohl auf das hohe Sealer-/Guttaperchaverhältnis [92] und auf

materialimmanente Limitationen zurückführen. Flüssigkeiten führen durch

Vorgänge der Löslichkeit und Resorption zu größeren Substanzverlusten im

Sealer [71] und die so entstehenden Hohlräume begünstigen das

Bakterienwachstum im Wurzelkanal. Während bei der Single-cone-Technik

dickere Filmstärken der Sealer resultieren, werden bei allen

Kondensationstechniken eher dünnere Filmstärken bevorzugt, um Probleme

wie Überpressungen des Sealers über den Apex oder Wiederentfernung des

Sealers von der Wurzelkanalwand durch den Kondensationsprozess, zu

vermeiden [94].

7.2.3 Farbstoffpenetrationstest

Grundsätzlich stellt sich die Vergleichbarkeit der Farbstoffpenetrationstests

mit der physiologischen Situation als nicht so ganz einfach dar. Ein Problem

aller Dichtigkeitsuntersuchungen ist der Bezug zur klinischen Situation. Ein

Problem von Farbstoffpenetrationstests liegt in dem Vorkommen von

Lufteinschlüsse in der Wurzelkanalfüllung, welche die Farbstoff-

Eindringtiefen verfälschen können [78]. Durch Anlegen eines Vakuums oder

durch Zentrifugation versuchte man dieses Problem zu lösen. Karagöz

Kücukay et al. zeigten allerdings, dass sich die Farbstoff-Eindringtiefen nicht

56

durch Zentrifugation beeinflussen lassen [54]. Des Weiteren wurden auch

methodische Probleme im Zusammenhang mit dem pH des Farbstoffs

festgestellt [79]. Es ist außerdem noch nicht hinreichend geklärt, ob man eine

Penetration der Erreger der apikalen Parodontitis, nämlich Bakterien und

Endotoxine, mit Farbstoffstoffpenetrationstests adäquat simulieren kann, da

sich die beiden Agentien durch ihre molekulare Größe und Form

unterscheiden [9]. In Untersuchungen gab es keine Übereinstimmung

zwischen Farbstoff und bakterieller Penetration entlang von

Wurzelkanalfüllungen. Darüber hinaus scheint die meist sehr kurze

Expositionszeit des Färbemittels unzureichend zu sein [9].

7.2.4 Klinischer Ausblick

In der graphischen Darstellung unterschieden sich beiden Sealer nur wenig,

Diskrepanzen traten besonders bei der Betrachtung der Füllechnik zutage.

Insgesamt war die Streuung der Ergebnisse in dieser Studie relativ groß und

trotz vermeintlicher Unterschiede in der graphischen Darstellung ließen sich

nur wenige Ergebnisse auch statistisch nachweisen.

Die besten Dichtigkeitsergebnisse lieferte die Thermafil-Technik. Diese

Methode schneidet in dieser Studie deutlich am besten ab. Dennoch ist zu

beachten, dass das Hauptproblem dieser Technik, nämlich die apikale

Überpressung von Sealer und Guttapercha [19, 41], in dieser Studie keine

Beachtung fand. Die Empfehlung dieser Methode beschränkt sich daher

ausschließlich auf die anhand unserer Ergebnisse resultierende apikalen

Versiegelungseigenschaften.

Obwohl die apikalen Dichtigkeitsergebnisse bei der Lateralkondensation

immerhin im mittleren Bereich lagen, ist diese Technik eher als nachteilig zu

bewerten, da häufige auftretende Rissbildungen und Wurzellängsfrakturen,

das Risiko eines Zahnverlusts erhöhten. Die Single-cone-Technik muss mit

größter Skepsis bewertet werden, da hier grundsätzliche

57

Dichtigkeitsprobleme auftraten, die uneingeschränkt auf den hohen Sealer-

/Guttaperchaanteil zurückzuführen waren. Vergleichbar mit der Single-cone-

Technik muss mit derselben Prämisse auch die Non-compaction-Technik

kritisch bewertet werden.

58

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70

9. Anhang

9.1 Abkürzungsverzeichnis

Abb. Abbildung

AB Ausbuchtung

Ap Apexit Plus

CHX Chlorhexidindigluconat

Db Debris

dS dünne Sealerschicht

EDTA Ethylendiemintetraessigsäure

EP Epiphany

FP Farbstoffpenetration

GU Guttapercha-Ummantelung

HNO3 Salpetersäure

HR Hohlraum

IN Inkongruenz

ISO International Organization of Standardization

KA zweiter Wurzelkanal

KT Kunststoffträger

kV keine Verformung

LCT Lateral condensation technique

mm Millimeter

MPa Mega-Pascal

NaOCl Natriumhypochlorit

NCT Non-compaction technique

NiTi Nickel-Titan-Legierung

nr nicht rund

nw nicht wandständig

NZ nicht zentral

p Signifikanzwert

RB Rissbildung

SA Schrumpfungsartefakt

SCT Single-cone-Technik

SE Sealereindringen

71

SK Seitenkanälchen

Tab. Tabelle

TF Thermafil-Technik

VF Verformung

vS verdickte Sealerschicht

μm Mikrometer

72

9.2 Materialien

Apexit Plus Ivoclar Vivadent AG

LOT Schaan, Liechtenstein

Blaues Winkelstück KaVo GmbH

Biberach, Deutschland

C-File Size 8 VDW GmbH

LOT 0712310524 München, Deutschland

C-File Size 10 VDW GmbH

LOT München, Deutschland

Chloramin-T-Lösung Apotheke des Universitätsklinikums

Erlangen, Deutschland

Diamantschleifer Meisinger GmbH Neuss, Deutschland

EDTA 15 %-Spülung Wissenschaftliches Labor der Zahnklinik 1

Universitätsklinikum, Erlangen,

Deutschland

EZ-Fill Bidirectional spiral Essential Dental Systems (EDS)

South Hackensack, New Jersey, USA

73

Endo-Stepper Fa. SET,

Olching, Deutschland

Epiphany Sealant Pentron Clinical

Wallingford, USA

Epiphany Accessory Points Pentron Clinical

Fine Lot 139870 Wallingford, USA

Epiphany Accessory Points Pentron Clinical

Medium LOT 136794 Wallingford, USA

70% Ethanol-Lösung Apotheke des Universitätsklinikums

Erlangen, Deutschland

Epoxidharz Biresin Sika N.V

G 27 Polyurethangießharz Utrecht, Niederlande

FlexMaster VDW GmbH

Size 0.4 0.20 LOT 0711310516 München, Deutschland

Size 0.4 0.25 LOT 0505310335

Size 0.4 0.30 LOT 0605310395

Size 0.4 0.40 LOT 0710310511

74

Gates-Bohrer VDW GmbH

München, Deutschland

Glasplatte

Grünes Winkelstück KaVo GmbH

Biberach, Deutschland

Guttapercha Coltène Whaledent

Greater Taper LOT 192333 Langenau, Deutschland

Size 0.2 0.25 LOT 187407

Size 0.2 0.45 LOT 134485

Guttapercha x-fine Dentsply DeTrey GmbH

LOT 021509 Konstanz, Deutschland

Guttapercha fine Dentsply DeTrey GmbH

LOT 020707 Konstanz, Deutschland

Guttapercha medium Dentsply DeTrey GmbH

LOT 21392 Konstanz, Deutschland

Heidemann-Spatel Hu-Friedy

Leimen, Deutschland

Innenlochsäge Roditi International

75

Hamburg, Deutschland

Ketac-Cem 3M ESPE, Seefeld, Deutschland

Kugelstopfer Hu-Friedy

Leimen, Deutschland

Methylenblau-Lösung 5% Wissenschaftliches Labor der Zahnklinik 1

Universitätsklinikum Erlangen,

Deutschland

Microbrush X Microbrush International

Grafton, Wisconsin, USA

Nagellack Palmers Textil AG, Wien, Österreich

Natriumhypochlorit-Lösung 5% Apotheke des Universitätsklinikums

Erlangen, Deutschland

Paper Points Coltène Whaledent

LOT 11794 Langenau, Deutschland

ProFile Size 45/.04 Dentsply DeTrey GmbH

LOT 11867 Konstanz, Deutschland

Reamer K Size 10 VDW GmbH

76

LOT 0622242133 München, Deutschland

Reamer K Size 15 VDW GmbH

LOT 0610003029 München, Deutschland

Reamer K Size 20 VDW GmbH

LOT 0607001252 München, Deutschland

Reamer K Size 25 VDW GmbH

LOT 0507000170 München, Deutschland

Rosenbohrer Meisinger GmbH

Neuss, Deutschland

Rotes Winkelstück KaVo GmbH

Biberach, Deutschland

Schaumstoffpellets Demedis

München, Deutschland

Stereo-Lichtmikroskop Zeiss AG

Jena, Deutschland

Spreader “medium“ VDW GmbH

LOT 0609001906 München, Deutschland

77

Spreader “fine“ VDW GmbH

LOT 0703003170 München, Deutschland

Spreader “x-fine“ VDW GmbH

LOT 0703003169 München, Deutschland

SPSS Win 17.0 SPSS Inc., Chicago

Ilinois, USA

Tetric Flow IvoclarVivadent

Schaan, Lichtenstein

Thermafil Dentsply DeTrey GmbH

LOT 10120626 Konstanz, Deutschland

Zentrifuge Heraeus Christ GmbH

Varifuge K Osterode, Deutschland

Zitronensäure-Lösung 40% Apotheke des Universitätsklinikums

Erlangen, Deutschland

78

9.3 Statistik

Gruppenzugehörigkeit = Apex-SC

Kolmogorov-Smirnov-Anpassungstestc

lineare Penetration Konsens

N 10

Parameter der Normalverteilunga,b

Mittelwert 3,7000

Standardabweichung

3,23351

Extremste Differenzen

Absolut ,202

Positiv ,200

Negativ -,202

Kolmogorov-Smirnov-Z

,638

Asymptotische Signifikanz (2-seitig)

,810

a. Die zu testende Verteilung ist eine Normalverteilung.

b. Aus den Daten berechnet.

c. Gruppenzugehörigkeit = Apex-SC

Gruppenzugehörigkeit = Apex-LCT

Kolmogorov-Smirnov-Anpassungstestc

79

lineare Penetration Konsens

N 10

Parameter der Normalverteilunga,,b

Mittelwert 2,6000

Standardabweichung 2,27058

Extremste Differenzen

Absolut ,304

Positiv ,304

Negativ -,241

Kolmogorov-Smirnov-Z ,962

Asymptotische Signifikanz (2-seitig)

,313

a. Die zu testende Verteilung ist eine Normalverteilung.

b. Aus den Daten berechnet.

c. Gruppenzugehörigkeit = Apex-LCT

Gruppenzugehörigkeit = Apex-NC

Kolmogorov-Smirnov-Anpassungstestc

lineare Penetration Konsens

N 10

Parameter der Normalverteilunga,,b

Mittelwert 2,6000

Standardabweichung 2,75681

Extremste Differenzen

Absolut ,319

Positiv ,319

Negativ -,281

Kolmogorov-Smirnov-Z

1,009

Asymptotische Signifikanz (2-seitig)

,260

80

a. Die zu testende Verteilung ist eine Normalverteilung.

b. Aus den Daten berechnet.

c. Gruppenzugehörigkeit = Apex-NC

Gruppenzugehörigkeit = Apex-TF

Kolmogorov-Smirnov-Anpassungstestc

lineare Penetration Konsens

N 10

Parameter der Normalverteilunga,,b

Mittelwert 1,2000

Standardabweichung ,63246

Extremste Differenzen

Absolut ,524

Positiv ,524

Negativ -,376

Kolmogorov-Smirnov-Z

1,657

Asymptotische Signifikanz (2-seitig)

,008

a. Die zu testende Verteilung ist eine Normalverteilung.

b. Aus den Daten berechnet.

c. Gruppenzugehörigkeit = Apex-TF

81

Gruppenzugehörigkeit = Epi-SC

Kolmogorov-Smirnov-Anpassungstestc

lineare Penetration Konsens

N 10

Parameter der Normalverteilunga,,b

Mittelwert 3,4000

Standardabweichung 2,01108

Extremste Differenzen

Absolut ,257

Positiv ,257

Negativ -,187

Kolmogorov-Smirnov-Z

,812

Asymptotische Signifikanz (2-seitig)

,524

a. Die zu testende Verteilung ist eine Normalverteilung.

b. Aus den Daten berechnet.

c. Gruppenzugehörigkeit = Epi-SC

82

Gruppenzugehörigkeit = Epi-LCT

Kolmogorov-Smirnov-Anpassungstestc

lineare Penetration Konsens

N 10

Parameter der Normalverteilunga,,b

Mittelwert 2,9000

Standardabweichung 1,28668

Extremste Differenzen

Absolut ,358

Positiv ,358

Negativ -,242

Kolmogorov-Smirnov-Z

1,132

Asymptotische Signifikanz (2-seitig)

,154

a. Die zu testende Verteilung ist eine Normalverteilung.

b. Aus den Daten berechnet.

c. Gruppenzugehörigkeit = Epi-LCT

83

Gruppenzugehörigkeit = Epi-NC

Kolmogorov-Smirnov-Anpassungstestc

lineare Penetration Konsens

N 10

Parameter der Normalverteilunga,,b

Mittelwert 4,9000

Standardabweichung 2,76687

Extremste Differenzen

Absolut ,228

Positiv ,228

Negativ -,147

Kolmogorov-Smirnov-Z

,719

Asymptotische Signifikanz (2-seitig)

,679

a. Die zu testende Verteilung ist eine Normalverteilung.

b. Aus den Daten berechnet.

c. Gruppenzugehörigkeit = Epi-NC

84

Gruppenzugehörigkeit = Epi-TF

Kolmogorov-Smirnov-Anpassungstestc

lineare Penetration Konsens

N 10

Parameter der Normalverteilunga,,b

Mittelwert 2,5000

Standardabweichung 3,13581

Extremste Differenzen

Absolut ,363

Positiv ,363

Negativ -,316

Kolmogorov-Smirnov-Z

1,149

Asymptotische Signifikanz (2-seitig)

,143

a. Die zu testende Verteilung ist eine Normalverteilung.

b. Aus den Daten berechnet.

c. Gruppenzugehörigkeit = Epi-TF

85

Univariate Varianzanalyse

Zwischensubjektfaktoren

Wertelabel N

Sealer 3 Apexit 40

4 Epiphany 40

Fülltechnik 1 Single Cone 20

2 Lateralkond. 20

3 Non-Compaction 20

4 Thermafil 20

Tests der Zwischensubjekteffekte

Abhängige Variable:lineare Penetration Konsens

Quelle

Quadratsumme vom Typ III df

Mittel der Quadrate F Sig.

Korrigiertes Modell 80,750a 7 11,536 1,972 ,071

Konstanter Term 708,050 1 708,050 121,034 ,000

sealer 16,200 1 16,200 2,769 ,100

techn 44,950 3 14,983 2,561 ,062

sealer * techn 19,600 3 6,533 1,117 ,348

Fehler 421,200 72 5,850

Gesamt 1210,000 80

Korrigierte Gesamtvariation

501,950 79

a. R-Quadrat = ,161 (korrigiertes R-Quadrat = ,079)

86

Post-Hoc-Tests

Fülltechnik

Homogene Untergruppen

lineare Penetration Konsens

Student-Newman-Keulsa,,b

Fülltechnik

Untergruppe

N 1

Thermafil 20 1,8500

Lateralkond. 20 2,7500

Single Cone 20 3,5500

Non-Compaction 20 3,7500

Sig. ,071

Mittelwerte für Gruppen in homogenen Untergruppen werden angezeigt.

Grundlage: beobachtete Mittelwerte.

Der Fehlerterm ist Mittel der Quadrate(Fehler) = 5,850.

a. Verwendet Stichprobengrößen des harmonischen Mittels = 20,000

b. Alpha = 0,05

87

Univariat

Post-Hoc-Tests

Homogene Untergruppen

lineare Penetration Konsensb

Student-Newman-Keuls-Prozedura

Gruppenzugehörigkeit

Untergruppe für Alpha = 0.05.

N 1

Acpex-TF 10 1,2000

Apex-LCT 10 2,6000

Acpex-NC 10 2,6000

Apex-SC 10 3,7000

Signifikanz ,117

Die Mittelwerte für die in homogenen Untergruppen befindlichen Gruppen werden angezeigt.

a. Verwendet ein harmonisches Mittel für Stichprobengröße = 10,000.

b. Sealer = Apexit

88

Sealer = Epiphany

ONEWAY ANOVAa

lineare Penetration Konsens

Quadratsumme df

Mittel der Quadrate F Signifikanz

Zwischen den Gruppen

33,075 3 11,025 1,902 ,147

Innerhalb der Gruppen

208,700 36 5,797

Gesamt 241,775 39

a. Sealer = Epiphany

Post-Hoc-Tests

Homogene Untergruppen

lineare Penetration Konsensb

Student-Newman-Keuls-Prozedura

Gruppenzugehörigkeit

Untergruppe für Alpha = 0.05.

N 1

Epi-TF 10 2,5000

Epi-LCT 10 2,9000

Epi-SC 10 3,4000

Epi-NC 10 4,9000

Signifikanz ,135

Die Mittelwerte für die in homogenen Untergruppen befindlichen Gruppen werden angezeigt.

a. Verwendet ein harmonisches Mittel für Stichprobengröße = 10,000.

b. Sealer = Epiphany

89

Nichtparametrische Tests

Sealer = Apexit

Kruskal-Wallis-Test

Rängea

Gruppenzugehörigkeit N

Mittlerer Rang

lineare Penetration Konsens

Apex-SC 10 25,05

Apex-LCT 10 22,85

Apex-NC 10 20,25

Apex-TF 10 13,85

Gesamt 40

a. Sealer = Apexit

Statistik für Testa,b,c

lineare Penetration Konsens

Chi-Quadrat 6,391

df 3

Asymptotische Signifikanz

,094

a. Sealer = Apexit

b. Kruskal-Wallis-Test

c.Gruppenvariable: Gruppenzugehörigkeit

90

Sealer = Epiphany

Kruskal-Wallis-Test

Rängea

Gruppenzugehörigkeit N

Mittlerer Rang

lineare Penetration Konsens

Epi-SC 10 21,55

Epi-LCT 10 20,05

Epi-NC 10 28,15

Epi-TF 10 12,25

Gesamt 40

a. Sealer = Epiphany

Statistik für Testa,b,c

lineare Penetration Konsens

Chi-Quadrat 9,746

df 3

Asymptotische Signifikanz

,021

a. Sealer = Epiphany

b. Kruskal-Wallis-Test

c.Gruppenvariable: Gruppenzugehörigkeit

91

Nichtparametrische Tests

Kruskal-Wallis-Test

Ränge

Gruppenzugehörigkeit N

Mittlerer Rang

lineare Penetration Konsens

Apex-SC 10 44,10

Apex-LCT 10 37,75

Apex-NC 10 33,60

Apex-TF 10 19,65

Epi-SC 10 48,35

Epi-LCT 10 48,30

Epi-NC 10 60,75

Epi-TF 10 31,50

Gesamt 80

Statistik für Testa,b

lineare Penetration Konsens

Chi-Quadrat 22,222

df 7

Asymptotische Signifikanz

,002

a. Kruskal-Wallis-Test

b.Gruppenvariable: Gruppenzugehörigkeit

92

Diagram

Explorative Datenanalyse

Sealer*Fülltechnik

Verarbeitete Fälle

Sealer Fülltechnik

Fälle

Gültig Fehlend

N Prozent N

lineare Penetration Konsens

Apexit Single Cone 10 100,0% 0

Lateralkond. 10 100,0% 0

Non-Compaction 10 100,0% 0

Thermafil 10 100,0% 0

Epiphany Single Cone 10 100,0% 0

Lateralkond. 10 100,0% 0

Non-Compaction 10 100,0% 0

Thermafil 10 100,0% 0

Verarbeitete Fälle

Sealer Fülltechnik

Fälle

Fehlend Gesamt

Prozent N Prozent

lineare Penetration Konsens

Apexit Single Cone ,0% 10 100,0%

Lateralkond. ,0% 10 100,0%

Non-Compaction ,0% 10 100,0%

Thermafil ,0% 10 100,0%

Epiphany

Single Cone ,0% 10 100,0%

Lateralkond. ,0% 10 100,0%

Non-Compaction ,0% 10 100,0%

Thermafil ,0% 10 100,0%

93

lineare Penetration Konsens

Nichtparametrische Tests

Mann-Whitney-Test

Ränge

Gruppenzugehörigkeit N

Mittlerer Rang Rangsumme

lineare Penetration Konsens

Apex-NC 10 7,45 74,50

Epi-NC 10 13,55 135,50

Gesamt 20

Statistik für Testb

lineare Penetration Konsens

Mann-Whitney-U 19,500

Wilcoxon-W 74,500

Z -2,348

Asymptotische Signifikanz (2-seitig) ,019

Exakte Signifikanz [2*(1-seitig Sig.)] ,019a

a. Nicht für Bindungen korrigiert.

b.Gruppenvariable: Gruppenzugehörigkeit

94

10 Danksagung

Bei Herrn Professor Dr. A. Petschelt möchte ich mich sehr herzlich für die

Möglichkeit bedanken, die vorliegende Dissertation an der Zahnklink 1 der

Friedrich-Alexander-Universität Erlangen/ Nürnberg durchführen zu können.

Meinem Doktorvater Herrn Professor Dr. R. Frankenberger, möchte ich sehr

herzlich für die Überlassung des sehr interessanten Themas danken.

Herrn Dr. M. Roggendorf danke ich für die Anregung zur Bearbeitung des

Themas, für die sehr gute Unterstützung im experimentellen Teil der Arbeit

und für die Durchsicht des Manuskripts.

Mein besonderer Dank gilt Herrn PD Dr. J. Ebert für die Hilfe bei der

statistischen Auswertung und der Korrektur der Arbeit.

Herrn Brönner und den Mitarbeitern des werkstoffwissenschaftlichen Labors

der Zahnklink 1 danke sehr ich für die Hilfe im experimentellen Teil.

Eidesstattliche Erklärung

Ich erkläre eidesstattlich, dass mir über die Betreuung der Dissertation mit

dem Titel

Apikale Dichtigkeit zweier Wurzelkanalsealer – Apexit Plus und

Epiphany – unter Verwendung von vier Obturationstechniken

hinaus keine weitere Hilfe zuteil geworden ist, und ich bei der Erstellung der

Arbeit keine anderen als in der Dissertation angeführten Hilfsmittel

verwendet habe. Ich versichere die Dissertation nicht vorher oder gleichzeitig

an einer anderen Fakultät eingereicht zu haben. Ich habe bis dato an keiner

anderen medizinischen Fakultät ein Gesuch um Zulassung zur Promotion

eingelassen.

München, den 15.01.2018

Christine Kreusch