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Unterstützung älterer Menschen mit Sehbeeinträchtigung

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Unterstützung älterer Menschen mit Sehbeeinträchtigung

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Erasmus+ KA2 Strategische Partnerschaft – Agreement Nr. 2016-1-PT01-KA202-022736

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Das Projekt “VAPETVIP – Virtual Academy for Professionals in Education and Training of Visually Impaired People” wurde durch das “ERASMUS+” Programm der Europäischen Union kofinanziert.

Diese Veröffentlichung spiegelt nur die Ansicht der Autoren wider. Die Europäische Kommission kann nicht für die Verwendung der darin enthaltenen Informationen verantwortlich gemacht werden.

Dieses Curriculum wird vom VAPETVIP-Projektkonsortium veröffentlicht..

Licenszerung

Dieses Dokument wird unter der Creative Commons Attribution-NonCommercial-

ShareAlike 3.0 Unported License lizenziert.

DAS VAPETVIP PROJEKT KONSORTIUM: Fundação Raquel e Martin Sain (Project Coordination) Rua Joao Saraiva 11 1100-578 Lissabon—PORTUGAL www.fundacao-sain.pt

Berufsförderungswerk Düren Karl Arnold Strasse 132-134 52349 Düren—DEUTSCHLAND www.bfw-dueren.de

National Rehabilitation Centre for Blind Landos 24 4006 Plovdiv—BULGARIEN www.rehcenter.org

National Institute for the Blind Hamrahlid 17 105 Reykjavik—ISLAND www.midstod.is

Future 21st Century Foundation ул.Каменица 2 4000 Plovdiv—BULGARIEN iportal4languages.eu/

Istituto Rittmeyer Viale Miramare 119 34136 Trieste—ITALIEN www.istitutorittmeyer.it

Mutualité Française Anjou-Mayenne 67 Rue des Ponts de Cé 49100 Angers—FRANKREICH www.mfam.fr

Fundacion ASPAYM Castilla y Leon Calle Severo Ochoa 33 "Las Piedras" 47130 Simancas (Valladolid)—SPANIEN www.aspaymcyl.org

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INHALTSVERZEICHNIS

INHALTSVERZEICHNIS ....................................................................................................... 2

I. EINLEITUNG ................................................................................................................ 4

II. ZIELSETZUNG ............................................................................................................. 5

ALLGEMEINES KURSZIEL ............................................................................................... 5

LERNZIELE DER KAPITEL ................................................................................................ 5

III. GLIEDERUNG ............................................................................................................ 6

IV. INHALT ...................................................................................................................... 8

Kapitel 1 – EINÄUGIGKEIT UND VERLUST DER SEHKRAFT ............................................ 8

AUGENERKRANKUNGEN BEI ÄLTEREN MENSCHEN ................................................. 8

ERKENNEN VON SYMPTOMEN DER SEHBEHINDERUNG BEI DER ARBEIT MIT

ÄLTEREN MENSCHEN .............................................................................................. 19

WAS IST ZU TUN? .................................................................................................... 19

DIVERSE HILFSMITTEL FÜR MENSCHEN MIT SEHBEINTRÄCHTIGUNG ................... 20

Kapitel 2 – VERLUST ZWEIER SINNE ........................................................................... 23

GERÄUSCHE IN DER UMGEBUNG ........................................................................... 23

MENSCHENANSAMMLUNGEN. .............................................................................. 23

EINS-ZU-EINS GESPRÄCH ........................................................................................ 23

SIGNALE UND SPRACHE .......................................................................................... 24

VERWENDUNG, WARTUNG, HYGIENE UND PFLEGE VON HÖRGERÄTEN .............. 24

Kapitel 3 – PROBLEME DER UMGEBUNG ................................................................... 25

ZUGANG UND BEDINGUNGEN FÜR GEMEINSCHAFTSRÄUME, FLURE, TREPPEN,

SPEISERÄUME UND ANDEREN ORTEN ................................................................... 25

Kontrastreiche Gestaltung öffentlich zugänglicher Gebäude ................................ 26

ESSEN ...................................................................................................................... 27

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ZUGANG und GESTALTUNG VON PRIVATRÄUMEN ................................................ 29

BELEUCHTUNG UND LICHT .................................................................................... 31

WISSEN SIE WIE SPÄT ES IST? ................................................................................. 32

KAPITeL 4 – ORIENTIERUNG UND MOBILITÄT ............................................................ 33

ÜBER ORIENTIERUNG UND MOBILITÄT .................................................................. 33

SEHENDE BEGLEITUNG OHNE LANGSTOCK ............................................................ 34

ORIENTIERUNG ....................................................................................................... 37

Kapitel 5 – FREIZEIT UND SOZIALE KONTAKTE ........................................................... 40

SOZIALE KONTAKTE ................................................................................................ 40

INDIVIDUELLE FREIZEITAKTIVITÄTEN ..................................................................... 41

V. QUELLENHINWEIS ................................................................................................... 43

VI. LERNZIELKONTROLLE ............................................................................................. 44

Kapitel1 Test- GRUNDLAGE SEHEN UND AUGENERKRANKUNGEN ............................ 44

Kapitel 2 Test – VERLUST ZWEIER SINNE .................................................................... 47

Kapitel 3 Test – BARRIEREFREIER ZUGANG ................................................................ 49

Kapitel 4 Test – ORIENTIERUNG UND MOBILITÄT ...................................................... 50

Kapitel 5 Test – SOZIALE KOMPETENZEN UND FREIZEITAKTIVITÄTEN ....................... 52

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I. EINLEITUNG

Der Kurs "Unterstützung älterer Menschen mit Sehbeeinträchtigung" wurde im Rahmen des Projekts "Virtual Academy for Professionals in Education and Training of Visually Impaired People" (VAPETVIP) entwickelt, das aus dem Erasmus+ Programm der Europäischen Union finanziert wird.

Dieser Kurs ist für Fachleute und andere Mitarbeiter von Wohnheimen und Einrichtungen konzipiert, die im Dienstleistungsbereich für ältere Menschen spezialisiert sind. Dennoch ist der Kurs auch für andere Berufsgruppen nützlich, die ältere Menschen betreuen.

Ziel des Kurses ist es, Informationen darüber zu vermitteln, wie man ältere Menschen mit Seheinschränkung am besten unterstützt und das Bewusstsein für die Bedürfnisse von Blinden und Sehbehinderten schärft.

Der Kurs besteht aus 5 Kapiteln für Dienstleistungen in Wohnheimen und 2 Kapiteln für unabhängige Wohnanlagen.

Der Kursteilnehmer kann ein oder mehrere Themen auswählen oder die Reihenfolge der Themen bei Bedarf ändern.

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II. ZIELSETZUNG

ALLGEMEINES KURSZIEL

Am Ende dieses Kurses wird der Teilnehmer in der Lage sein, blinde und sehbehinderte ältere Menschen in ihrer Orientierung und Mobilität zu unterstützen und zu begleiten, eine barrierefreie Umgebung zu erkennen und die Sozialkontakte zu erleichtern

LERNZIELE DER KAPITEL

Kapitel 1 – Einäugigkeit und Verlust der Sehkraft

Am Ende des Moduls sollte der Teilnehmer verschiedene Arten von Sehbehinderungen und die Schwierigkeiten erkennen, die durch die Beeinträchtigung bei älteren Menschen verursacht werden.

Kapitel 2 – Verlust zweier Sinne

Am Ende dieses Kapitels sollte der Student die besonderen Schwierigkeiten des Verlustes von zwei Sinnen erkennen um entsprechend handeln können.

Kapitel 3 – Probleme der Umgebung

Am Ende dieses Kapitels sollte der Teilnehmer wissen, wie man die Dinge in der Umgebung so gestaltet, dass sie für sehbehinderte ältere Menschen leichter zugänglich sind. Er/sie sollte in der Lage sein, Probleme in Bezug auf Barrierefreiheit zu erkennen und dabei visuelle, taktile, technologische und akustische Lösungen vorschlagen.

Kapitel 4 – Orientierung und Mobilität

Am Ende dieses Kapitels sollte der Teilnehmer wissen, wie er eine ältere sehbehinderte Person im Pflegeheim zu den gewünschten Orten führen und sicherstellen kann, dass die Person ihren Weg kennt.

Der Teilnehmer sollte auch in der Lage sein, die besonderen Schwierigkeiten älterer Menschen im Vergleich zu jüngeren Sehbehinderten unter Berücksichtigung altersspezifischer körperlicher und geistiger Probleme zu erkennen.

Kapitel 5 – Freizeit und Soziale Aktivitäten

Der Teilnehmer sollte in der Lage sein, geeignete Freizeitaktivitäten vorzuschlagen, ältere Menschen in Bezug auf soziale Aktivitäten zu fördern und bei Bedarf zu unterstützen und Lösungen für mögliche Problem zu finden..

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III. GLIEDERUNG

1 Einäugigkeit und Verlust der Sehkraft 1.1 Augenerkrankungen bei älteren Menschen

1.1.1 Altersbedingte Makuladegeneration (AMD) 1.1.2 Glaukom 1.1.3 Katarakt 1.1.4 Diabetes

1.2 Erkennen von Symptomen einer Sehbehinderung 1.2.1 Erste Anzeichen einer Sehbehinderung 1.2.2 Beschwerden

1.3 Maßnahmen beim Auftreten einer Sehbehinderung 1.3.1 Wie sollten die Fachleute reagieren?

2 Verlust zweier Sinne 2.1 Geräusche in der Umgebung

2.1.1 Außengeräusche 2.1.2 Menschenmassen 2.1.3 Eins-zu-eins-Gespräch

2.2 Signale und Sprache 2.2.1 Verwenden von Signalen beim Sprecheng 2.2.2 Scherstellen dass der Kommunikationspartner uns versteht 2.2.3 Bestätigung der Wünsche des Einzelnen

2.3 Verwendung, Wartung, Hygiene und Pflege von Hörgeräten 2.3.1 Geeignete Lagerorte für die Hilfsmittel 2.3.2 Pflege der Hilfsmittel 2.3.3 Anpassung und erforderliche Reparaturen

3 Probleme der Umgebung 3.1 Zugangs- und Umgebungsbedingungen in Gemeinschaftsräumen; Flure,

Treppen, Esszimmer, Wohnzimmer, Toilettenräume 3.1.1 Licht und Beleuchtung 3.1.2 Farbkontraste 3.1.3 Treppen und Zugang an Eingangstüren

3.2 Essen 3.2.1 Zugang zum Essen 3.2.2 Kontrastgestaltung des Esstisches 3.2.3 Besteck und andere Utensilien 3.2.4 Verschiedene Techniken

3.3 Zugang und Gestaltung von Privaträumen 3.3.1 Ordnung halten 3.3.2 Zugang zu persönlichen Werkzeugen und Geräten 3.3.3 Anordnungen im Badezimmer 3.3.4 Sortierung und Anordnung von Toilettenartikeln 3.3.5 Sortierung und Anordnung von Kleidung

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3.4 Beleuchtung und Licht 3.4.1 Allgemeines 3.4.2 Licht im Privatbereich 3.4.3 Leseleuchten 3.4.4 Arbeitsmittel 3.4.5 Fernsehen

4 Orientierung und Mobilität 4.1 Hilfen ohne Langstock

4.1.1 Einfacher Halt 4.1.2 Spezielle Hilfe beim Gehen 4.1.3 Spezielle Hilfe beim sich Hinsetzen 4.1.4 Enge Räume 4.1.5 Durschschreiten von Türen 4.1.6 Verwendung von Treppen 4.1.7 Zu einer Sitzgelegenheit führen

4.2 Anweisungne bei der Verwendung eines Langstocks 4.2.1 Die Pendelbewegung 4.2.2 Pflege des Langstockes. Falten, Entfalten, Aufbewahren

4.3 Orientierung 4.3.1 Zu einem bestimmten Ort navigieren 4.3.2 Nützliche Orientierungspunkte 4.3.3 Effektive Nutzung der Sinnesorgane

5 Freizeit und soziale Aktivitäten 5.1 Soziale Kontakte

5.1.1 Freizeitaktivitäten 5.1.2 Zuhören 5.1.3 Gruppenarbeit 5.1.4 Bewegungsaktivitäten

5.2 Individuelle Freizeitaktivitäten 5.2.1 Fernsehen 5.2.2 Radio und Hörbücher 5.2.3 Handarbeiten 5.2.4 Bedienung der notwendigen Werkzeuge, z.B.

Fernbedienungen, Radio, CD-Spieler

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IV. INHALT

KAPITEL 1 – EINÄUGIGKEIT UND VERLUST DER SEHKRAFT

AUGENERKRANKUNGEN BEI ÄLTEREN MENSCHEN

Altersbedingte Makuladegeneration – AMD

Das Auge hat die Form einer Kugel.

Die Pupille befindet sich vor dem Augapfel und passt an, wie viel Licht in das Auge gelangt. Die Linse befindet sich hinter der Pupille. Die Linse leitet das Licht auf die Netzhaut (Retina) auf der Rückseite des Auges. Die Netzhaut besteht aus feinem Gewebe, das Licht in Bilder umwandelt, die an das Gehirn weitergeleitet werden. Die Makula ist ein winziger Punkt in der Mitte der Netzhaut. Die Makula ist sehr wichtig, damit wir die Dinge direkt vor uns klar sehen können. Es ermöglicht uns auch, Farben und Details zu sehen, z.B. beim Lesen und Schreiben.

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Manchmal sind die empfindlichen Zellen in der Makula beschädigt und arbeiten nicht mehr. Dafür gibt es verschiedene Gründe. Spät auftretende Schäden werden als Altersbedingte Makuladegeneration (AMD) bezeichnet. Zwei Arten von AMD sind am häufigsten bekannt: Trockene AMD und feuchte AMD. Die Namen beschreiben, was man bei der Betrachtung der Makula in der Netzhaut sehen kann.

Die trockene Art der AMD tritt am häufigsten auf.

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Es beginnt langsam und schädigt allmählich das zentrale Sehvermögen. Die Sehkraft verschlechtert sich, Objekte erscheinen unscharf, Farben verblassen und vertikale Linien erscheinen verzerrt. Bislang wurde keine Heilung für die Form der trockenen AMD gefunden. Allerdings können Hilfsmittel wie Lupen beim Lesen oder bei der Handarbeit aus nächster Nähe hilfreich sein.

Neue Blutgefäße, die sich hinter der Netzhaut bilden, verursachen den feuchten Typ der AMD, was zu Schwellungen durch Ödeme, Blutungen und Vernarbungen führt. Die feuchte Form der AMD kann schnell fortschreiten. Eine frühzeitige medikamentöse Behandlung kann manchmal das Fortschreiten der Erkrankung verzögern. Rund ein Viertel der AMD-Patienten wird mit dieser Form der Erkrankung diagnostiziert.

Feuchte und trockene AMD betreffen in der Regel beide Augen, aber es kann mit einem Auge beginnen, dem das andere folgt. Es kann schwierig sein, den Sehverlust zu erkennen, wenn das nicht betroffene Auge den Sehverlust im betroffenen Auge kompensiert.

AMD ist der häufigste Grund für eine Verschlechterung der Sehkraft bei Menschen über sechzig Jahren. Es ist nicht schmerzhaft und führt in der Regel nicht zu einem vollständigen Sehverlust, da im Wesentlichen das zentrale Sehvermögen betroffen ist. Das bedeutet, dass die meisten der Betroffenen Personen noch über ein peripheres Sehen verfügen.

Was verursacht die AMD?

Die Ursachen für die AMD sind noch nicht vollständig erforscht. Allerdings sind einige

der Risikofaktoren bekannt.

• Alter: Die Degeneration der Makula eröht sich bei fortschreitendem Alter

• Genetische Disposition: Es gibt Hinweise, dass AMD erblich bedingt sein

könnte.

• Rauchen: Studien haben ergeben, dass Rauchen das Risiko für die AMD erhöht.

• Sonnenlicht: Einige Forschungen deuten darauf hin, dass Sonnenlicht die

Netzhaut beeinflussen kann. Die Verwendung einer Sonnenbrille zum Schutz ist

empfehlenswert.

• Schlechte Ernährung: Studien haben aufgezeigt, dass bestimmte Vitamine und

Mineralien das Risiko von AMD verringern können.

Auch wenn es nicht möglich ist, das Altern oder einen Einfluss auf unser Erbgut zu vermeiden, ist es doch möglich, die AMD-relevanten Umweltaspekte zu kontrollieren.

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Schutz der Augen vor Sonnenlicht, gesunde Ernährung und nicht Rauchen minimiert das Risiko an AMD zu erkranken.

Symptome

In einem frühen Stadium wird das zentrale Gesichtsfeld unscharf und/oder verzerrt. Objekte warden in ihrer Größe und Form verzerrt dargestellt. Gerade Linien wirken verzogen und Buchstaben können beim Lesen nicht mehr erkannt werden. Diese Veränderungen können plötzlich auftreten oder sich über mehrere Monate entwickeln. Eine Überempfindlichkeit gegenüber Licht und Farben können unangenehm werden. Dennoch ist AMD nicht schmerzhaft.

Da die AMD das zentrale Sehvermögen beeinträchtigt, erscheinen in einem späteren Stadium der Erkrankung, vereinzelt Flecken oder Punkte im zentralen Gesichtsfeld. Dies führt zu Schwierigkeiten beim Lesen oder Schreiben und beim Erkennen von Gesichtern.

Bei Verdacht auf AMD sollte ein Arzt aufgesucht werden. Bei schnellen Veränderungen des Sehvermögens sollte sofort ein Augenarzt aufgesucht werden.

Angiographie

Die Angiographie ist notwendig, um festzustellen, ob die AMD nass oder trocken ist. In der heute eingesetzten OCT-A (Optischen Kohärenztomographie-Angiographie) ist ein bildgebendes Untersuchungsverfahren der verschiedenen Schichten der Netzhaut. Hier lassen sich die Bildungen der Gefäßen darstellen.

Nur die feuchte Form der AMD kann in der Anfangsphase behandelt werden. Anhand der Angiographie kann der Ophthalmologe feststellen, ob eine Laserbehandlung oder eine medikamentöse Injektionen in das Auge als Therapie möglich ist.

Vor kurzem wurde eine neue Behandlung namens Anti-VEGF eingeführt. Die Behandlung wird im Krankenhaus durchgeführt und muss bis zu drei mal alle 4-6 Wochen wiederholt werden. Anschließend müssen regelmäßige Kontrolluntersuchungen durchgeführt werden.

1.1.2 Glaukom

Glaukom ist eine Krankheit, die normalerweise durch erhöhten Augendruck verursacht wird. Das Glaukom wird auch “Grüner Star” genannt.

Ohne Behandlung schädigt das Glaukom den Sehnerv und das Gesichtsfeld. Der Sehnerv überträgt Informationen von der Netzhaut an das Gehirn, wo die Informationen als "Bild" interpretiert werden.

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Ein gewisser Augeninnendruck ist erforderlich, damit das Auge seine Form und Funktion behält. In einigen Fällen des Glaukoms ist der Druck im Auge normal. Dann wird der Schaden durch eine Schwäche des Sehnervs selbst verursacht. In den meisten Fällen ist der Grund eine Kombination aus beidem, hohem Druck und schwachem Sehnerv.

Wie der Augeninnendruck geregelt wird

Bestimmte Zellen im Auge produzieren eine wässrige Flüssigkeit. Die ständig erneuerte Flüssigkeit versorgt bestimmte Bereiche des Auges mit Nährstoffen. Das Wasser wird durch einen feinen Filter herausgefiltert. Im Falle eines Ungleichgewichts zwischen der Produktion von Wasser und des Abflusses kann der Druck zu hoch werden. Ein zu hoher Augeninnendruck kann gefährlich werden.

Wird der Sehnerv einem zu hohen Druck ausgesetzt, kann er beschädigt werden. Das Ausmaß des Schadens hängt von der Höhe des Drucks und der Dauer der Exposition ab. Erhöhter Druck verursacht Schäden, die allmählich zu Sehbehinderungen und sogar Blindheit führen. Bei hohem Augeninnendruck erfolgt der Schaden schneller.

Verschiedene Formen des Glaukoms

Es existieren vier wesentliche Formen des Glaukoms:

• Primäres Offenwinkelglaukom (POWG): Dies ist die am häufigsten auftretende Form. Das Gewebe, das den Abfluss des Kammerwassers steuert (Traberkelwerkgewebe), erfüllt die Aufgabe nicht mehr korrekt. Dies führt zu einem erhöhten Druck. Das Glaukom ist anfangs symptomfrei, führt aber langsam zu Schäden im Gesichtsfeld.

• POWG ohne eröhten Augeninnendruck (auch Niederdruckglaukom): Ein fortschreitend verlaufende Schädigung des Sehnervs führt zu einer Verschlechterung des Gesichtsfeldes. Die Ursachen für diese Form des Glaukoms ist noch nicht abschließend geklärt.

• Sekundäres Glaukom: Bei dieser Form verursacht eine andere Augenerkrankung den erhöhten Augeninnendruck.

• Angeborenes Glaukom (auch Frühkindliches, Juveniles Glaukom): Bei angeborener Fehlentwicklung oder Entwicklung des Kammerwinkels, kann sich in den ersten Lebenstagen oder –Jahren ein Glaukom entwickeln. Betroffene Kinder können auch äußere Symptome aufweisen wie z.B. vergrößerte Augen, Trübung der Hornhaut)

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Erhöhtes Glaukomrisiko

Risikoerhöhende Faktoren für Glaukom:

• Alter: Das primäre Offenwinkelglaukom betrifft selten Menschen unter 40 Jahren, wird aber mit zunehmendem Alter häufiger.

• Genetische Disposition: Sofern Glaukom bereits bei Familienmitgliedern diagnostiziert wurde, sollten, besonders ab dem 40. Lebensjahr, regelmäßige Untersuchungen durchgeführt werden.

• Kurzsichtigkeit: Menschen die an Kurzsichtigkeit leiden haben ein erhöhtes Glaukomrisiko.

• Diabetes: Diabetes ist ein deutlicher Risiokofaktor für Glaukom.

Einfluss des POWG auf das Sehvermögen

Das Problem beim Offenwinkelglaukom ist, dass anfängliche Fehlen von Symptomen. Das Sehvermögen erscheint unverändert, Schmerzen treten nicht auf. Allerdings verschlechtert sich aber das Sehvermögen langsam.

Die ersten Symptome einer Verschlechterung des Sehvermögens durch das Glaukom sind betroffene gewölbte Bereiche über und/oder unter der Mitte des Sehfeldes. Diese betroffenen Bereiche vergrößern sich, sofern das Glaukom nicht behandelt wird. Sollte es nicht möglich sein, das Fortschreiten der Erkrankung zu stoppen, können schwere Schäden im Gesichtsfeld zu Tunnelblick oder sogar Blindheit führen.

Es gibt verschiedene Methoden zur Diagnose des Glaukoms:

• Durch die Untersuchung des Sehnervs durch die Lichtlenkung in das Auge (z.B.: mittels Spaltlampe)

• Messung des Augeninnendrucks (Tonometrie) • Untersuchung des Augenhintergrundes (Funduskopie)

Alle diese Untersuchungsmethoden können beim niedergelassenen Augenarzt durchgeführt warden.

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Behandlung des Glaukoms

Die Behandlung des Offenwinkelglaukoms betrifft den hohen Augeninnendruck. Zu Beginn wird der hohe Druck mit Tropfen des Auges behandelt. Entweder reduzieren die Tropfen die Menge der im Augapfel produzierten Flüssigkeit oder sie öffnen die Gefäße, um die übermäßige Flüssigkeit abfließen zu lassen. Es ist auch möglich, eine Laseroperation durchzuführen oder Abflussrohre einzubauen, um den Druck im Auge zu verringern.

Auch wenn es nicht möglich ist, bereits entstandene Schäden rückgängig zu machen, ist es jedoch möglich, weitere Schäden durch regelmäßige und frühzeitige Besuche beim Augenarz einzugrenzen.

Akutes Glaukom

Durch den schnellen Druckanstieg im Auge kann ein akutes Glaukom den Sehnerv sehr schnell schädigen..

Symptome: Der intensive Anstieg des Augeninnendrucks kann sehr schmerzhaft sein. Das Auge wird rot, das Sehvermögen wird schlechter und die Augen werden sehr lichtempfindlich. Der Patient kann auch an Übelkeit leiden oder farbige Kreise um Lichtquellen. Besonders am Abend können schwächere Symptome auftreten. Ein Arzt sollte sofort konsultiert werden.

Behandlung: Bei einem schweren Anfall ist es wichtig, unverzüglich einen Arzt aufzusuchen. Bei sofortiger Behandlung ist es in der Regel möglich, die Symptome zu kontrollieren und die Schmerzen zu lindern. Manchmal ist es notwendig, durch Punktation mit einem Laser die Flüssigkeit abfließen zu lassen.

Leben mit Glaukom

Durch eine frühzeitige Behandlung kann das Glaukom wirksam behandelt warden. Eine Wiederherstellung des Sehvermögens ist möglich. Bei einer verzögerten Behandlung besteht ein hohes Risiko für einen dauerhaften Sehverlust.

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1.1.3 Katarakt

Die umgangssprachliche Bezeichnung für Katarakt ist in Deutschland “Grauer Star”.

Das Sehvermögen wird trüb und unklar, wenn klare und makellose Teile der Linse matt warden und den Durchlass von genügend Licht behindert. Es ist vergleichbar mit dem Betrachten von Dingen durch Nebel oder Dampf.

Menschen über 60 Jahre erleben oft eine Art Schleier vor ihren Augen. Die meisten Fälle können einfach und effektiv behandelt werden.

Die Linse

Die Linse ist ein elastischer Körper und befindet sich hinter der Pupille und der Iris, dem farbigen Teil des Auges. Die Linse fokussiert und leitet das Licht auf die Netzhaut auf der Rückseite des Auges. Damit das Bild scharf abgebildet werden kann, muss das Objektiv klar sein.

Auswirkungen des Katarakts auf das Sehvermögen

• Verschwommene Sicht: Die Dinge erscheinen unscharf oder verschwommen,

ähnlich des Blickes durch ein verschmutztes oder zerkratzte Glas.

• Blendung: Das Licht fühlt sich zu hell an, was zu einer Überempfindlichkeit

gegenüber Licht führt.

• Veränderungen in der Farbwahrnehmung: Farben können verblasst und

stumpf erscheinen.

Diese Symptome können auch Anzeichen für andere Augenerkrankungen sein und es ist notwendig, einen Augenarzt aufzusuchen.

Ursachen für die Erkrankung an Katarakt

Katarakt kann in jedem Alter auftreten. Er tritt jedoch am häufigsten bei älteren Menschen auf. Katarakt bei jüngeren Menschen wird in der Regel durch Krankheiten wie Diabetes verursacht. Es kann auch mit der Einnahme bestimmter Medikamente verbunden sein, oder andere Augenkrankheiten können die Ursache für Katarakt sein. Babys können mit angeborenen Katarakt geboren werden

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Es ist noch nicht vollständig geklärt, was Katarakt verursacht. Mehrere Faktoren können in dieser Angelegenheit eine Rolle spielen. Forschungen haben gezeigt, dass ein Zusammenhang mit Rauchen, schlechter Ernährung und zu viel Sonnenlicht besteht. Der Zusammenhang mit Diabetes ist ebenfalls bekannt.

Behandlungsformen

Die effektivste Behandlung ist die Entfernung der Linse. Ein Augenarzt operiert unter dem Mikroskop durch einen kleinen Schnitt im Auge. Bei einer Operation, die 10-20 Minuten dauert, wird die Linse entfernt und eine neue Linse, ein intraokulares Implantat aus Kunststoff oder Silikon, eingesetzt..

Nach der Operation Die meisten Patienten sehen direkt nach der Operation besser, auch wenn es bis zu mehreren Monaten dauern kann, bis das Auge verheilt ist. Nach der Operation ist in der Regel eine Lesebrille erforderlich, da die neue Linse für die Fernsicht vorgesehen ist. Wenn sich der Patient vor der Operation auf eine Brille verlassen hat, ändert sich die Anforderung an die neue Sehhilfe. Der Augenarzt sollte konsultiert werden.

1.1.4 Diabetes Diabetes ist eine Stoffwechselerkrankung, die auf eine Fehlregulation des Insulinhaushaltes basiert. Diabetes kann in der Kindheit oder in einem höheren Lebensalter diagnostiziert werden. Diabetes verursacht körperliche Störungen, die unter anderem zu schweren Augenerkrankungen und sogar Blindheit führen können. Formen der Diabetes Diabetes Typ 1: Wird manchmal als Insulininsuffizienz bezeichnet. Diese Art entwickelt sich in der Regel vor dem Alter von 30 Jahren. Es wird durch eine geringe oder gar keine Insulinproduktion verursacht. Es wird mit Hilfe von Insulin-Injektionen behandelt. Diabetes Typ 2: Diese Art von Diabetes wird normalerweise nach dem 40. Lebensjahr diagnostiziert. Sie kann durch eine unzureichende Insulinproduktion oder durch die Unfähigkeit des Körpers verursacht werden, den produzierten Insulinspiegel richtig zu nutzen. Diabetes Typ 2 wird normalerweise durch Ernährungsumstellung oder durch die Einnahme von Medikamenten in Tabletten kontrolliert. In einigen Fällen sind Insulin-Injektionen notwendig.

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Anatomie des Menschlichen Auges

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Die Hornhaut befindet sich vor dem Auge. Die Iris und die Pupille steuern die Lichtmenge, die hinter der Hornhaut in das Auge gelangt. Hinter der Pupille befindet sich die Linse, die aus klaren Proteinen besteht. Die Linse fokussiert und leitet das Licht auf die Netzhaut, auf der Rückseite des Auges. Die Netzhaut besteht aus feinem Gewebe, das Licht in Signale umwandelt und von den Photorezeptorzellen an das Gehirn weiterleitet. Die Makula ist ein winziger Punkt in der Netzhaut. Die Makula besteht aus einer Gruppe von Zellen, die als Zapfen bezeichnet werden. Die Makula ermöglicht es uns, scharf zu sehen und ermöglicht die Wahrnehmung von Farben und Details, z.B. beim Lesen und Schreiben. Andere Zellen, genannt Stäbchen, sind für das periphere Sehen und die Wahrnehmung von Bewegungen im Gesichtsfeld verantwortlich. Der größte Teil des Augeninneren ist mit Glaskörper gefüllt, einer gelartigen Substanz, die dem Auge hilft, eine runde Form zu erhalten.

Diabetes-spezifische Veränderungen des Auges

Diabetes kann das Auge auf verschiedene Weise beeinflussen. Die schwerste Diabeteserkrankung betrifft insbesondere die Netzhaut und die Blutgefäße in der Aderhaut und führt so zu Veränderungen im Augenhintergrund. Diese Veränderungen werden in der Regel danach eingestuft, wie stark die Krankheit den Körper beeinflusst. Stufe 1 – Allgemeine Veränderungen: Diese Veränderungen treten häufig bei Menschen auf, die seit langem an Diabetes leiden. In der Regel ist das Sehvermögen normal und es besteht keine akute Gefahr eines Sehverlustes. In diesem Stadium haben die Blutgefäße in der Aderhaut nur geringfügige Schäden erlitten, aber sie könnten sich ein wenig gestrafft haben, mit leichten Blutungen ohne Beschädigung der Makula.

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Stufe 2 – Veränderungen in der Makula: Mit der Zeit werden die Veränderungen im hinteren Augenabshnitt (Fundus) ernster und können die Makula beeinträchtigen. Dies führt zu einer Verschlechterung des zentralen Sehvermögens führt. Das Erkennen von Gesichtern von Menschen oder das Lesen von Kleingedrucktem kann schwierig sein. Es gibt jedoch noch ein funktionales Sehvermögen, um sich in vertrauter Umgebung zu bewegen. Veränderungen in der Makula sind die Hauptursache für den Sehverlust durch Diabetes. Die Veränderungen können schnell oder allmählich auftreten. Es ist selten, dass man durch Veränderungen in der Makula völlig erblindet. Stufe 3 – Choroidale Neovaskularisation (sCNV), Aufbau neuer Gefäße in der Aderhaut: Die Aderhaut ist mit Blutgefäßen gefüllt, die Sauerstoff und andere Nährstoffe zum angrenzenden äußeren Teil der Netzhaut transportieren. Mit Fortschreiten der Krankheit werden die Blutgefäße enger. Sollte eine Vene vollständig blockiert sein, kommt es im Auge zur natürlichen Bildung neuer Blutgefäße, die als Nebenkreislauf dienen und ausreichend Sauerstoff liefern.. Dies wird als Neovaskularisierung bezeichnet. Diese neuen Blutgefäße sind jedoch schwach und werden manchmal an der falschen Stelle gebildet. Sie könnten z.B. auf der Oberfläche der Netzhaut und sogar im Glaskörper wachsen. Diese Gefäße lecken und bluten leicht und bilden Narbengewebe im Auge. Dies kann zu einer Netzhautablösung führen, wenn sich die Netzhaut von der darunter liegenden Nährstoffschicht löst. Wenn dies nicht behandelt wird, kann dies zu einem dauerhaften Sehverlust führen. Eine der Behandlungen ist die Laserchirurgie. Die Laserchirurgie ist keine endgültige Heilung der diabetischen Retinopathie, sie ist jedoch wirksam und die häufigste Behandlungsform. Eine sofortige Behandlung ist wichtig. Die Laserbehandlung kann die entstandenen Schäden nicht rückgängig machen, aber sie kann weitere Schäden verhindern.

Andere Symptome, die durch Diabetes verursacht warden Vorübergehend unscharfes Sehen kann der erste Indikator für Diabetes sein und kann jederzeit auftreten, wenn der Diabetes nicht behandelt wird. Temporär verschwommenes Sehen wird durch angesammelte Flüssigkeit in der Linse verursacht, da der Blutzuckerspiegel schnell ansteigt. Diese Symptome verschwinden, sobald der Blutzucker wieder normalisiert ist. Die Bedeutung von Augenuntersuchungen Die Einhaltung des Blutzuckerspiegels senkt das Risiko eines Sehverlustes erheblich. Ebenso wichtig ist es, den Blutdruck und den Cholesterinspiegel regelmäßig zu kontrollieren, um einen weiteren Verlust des Sehvermögens zu minimieren. Rauchen ist ein bekannter Risikofaktor und erschwert die Behandlung von Diabetes. Regelmäßige Kontrollen durch einen Augenarzt können sind äußerst wichtig, um Veränderungen in der Netzhaut und anderen Teilen des Auges zu festzustellen. Diabetes bedeutet nicht zwangsläufig den Verlust der Sehkraft. Regelmäßige

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Augenuntersuchungen und eine angemessene Behandlung, reduzieren das Risiko erheblich.

Die Bedeutung einer frühen Behandlung

Oftmals ist es möglich, Sehschäden durch Diabetes zu vermeiden. Dabei sind die folgenden Faktoren wichtig:

• Frühzeitige Diagnose • Regelmäßige augenärztliche Untersuchungen • Bei Anzeichen auf Veränderungen am Auge ist eine sofortige Untersuchung

erforderlich • Einleitung frühzeitiger Behandlung

Laserbehandlung und Nebeneffekte

Obgleich keine Behandlung ohne Risiken ist, sollte nicht auf die Laserbehandlung verzichtet warden. Das Behandlungsrisiko steht in keinem Verhältnis zu den erwartenden Sehbverlus, sollte auf de Behandlung verzichtet werden. Die Operation des Verschlusses der Blutgefäße hat nur wenige Nebenwirkungen. Der Laser selbst emittiert helles Licht, das für ein oder zwei Stunden vorübergehend zu einem Visusverlust führen kann.

Andere mögliche Komplikationen:

• Das periphere Sehen kann eingeschränkt sein. Die kann das sichere und legale Führen eines Kraftfahrzeuges einschränken. Sehen in der Nacht und Farbsehen kann negative betroffen sein.

• Mögliche Verschlechterung des zentralen Sehens. Dies ist oftmals aber nur temporär.

Im Falle vonSchmerzen oder Sehstörungen nach der Behandlung Manchmal klagen Patienten über Kopfschmerzen. Wenn Schmerzmittel die Schmerzen nicht lindern oder sich das Sehvermögen verschlechtert, ist es wichtig, einen Arzt aufzusuchen. Bei schweren diabetischen Schäden ist es manchmal möglich, durch Entfernen des Glaskörpers und dessen Ersatz durch klares Salzwasser oder Silikonöl, das Sehvermögen zu verbessern. Dies wird nur in schweren Fällen angewendet, wenn es zu Blutungen im Glaskörper, zur Bildung von Narbengewebe in der Netzhaut oder zur Netzhautablösung gekommen ist.

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ERKENNEN VON SYMPTOMEN DER SEHBEHINDERUNG BEI DER ARBEIT MIT ÄLTEREN MENSCHEN

1. Erste Anzeichen einer Sehbehinderung • Die Person ist unsicher, wenn sie sich fortbewegt. • Es ist schwieriger für die Person, Dinge zu finden. • Die Person verlässt sich bei der Erkennung und Wahrnehmung von

Gegenständen, zunehmend auf andere Sinne (Tasten, Riechen). • Zunehmende Schwierigkeiten bekannte Personen zu erkennen. • Vermindertes Interesse an Dingen, die eine Nutzung des Sehvermögens

erfordern, z.B. Fernsehen, Lesen. • Zunehmende Abschottung gegenüber anderen Menschen

2. Beschwerden • Lesen ist nicht mehr möglich • Kann keine Gesichter erkennen • Gegenstände “verschwinden”, z.B.: die Person kann keine Gegenstände

finden

VORGETRAGENE BESCHWERDEN ERNST NEHMEN

Vorgetragene Beschwerden und Symptome älterer Menschen müssen ernst genommen werden.

WAS IST ZU TUN?

• Familienmitglieder sollten frühzeitig benachrichtigt werden • Kontaktieren Sie einen Augenarzt • Je nach Schwere oder Fortschreiten einer Sehbehinderung, wenden Sie sich an

die Selbsthilfe, Beratungsstellen oder Spezialeinrichtungen • Spezialeinrichtungen für Blinde und Sehbehinderte Menschen können Beratung

zu verschiedenen Sehhilfen anbieten

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DIVERSE HILFSMITTEL FÜR MENSCHEN MIT SEHBEINTRÄCHTIGUNG

Korrekturbrillen

© Gudbjorg Arnadottir, NIFB

Diverse Vergrößerungssysteme:

Handlupe Lupe mit Fixfokus Elektronische Lupe

Kamerasystem

© Gudbjorg Arnadottir, NIFB

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Langstöcke:

Gehstock Langstock (faltbar) Verschiedene Langstöcke

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Beispiele für Audiogeräte:

CD/DVD Player Radio Tablet

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Geräte als Alltagshelfer:

Einfaches Telefon Mobiltelefon mit Sprachausgabe

Telefon mit großer Tastatur

Einfache Fernbedienung

© Gudbjorg Arnadottir, NIFB

Einfache Alltagshelfer:

Farberkennung mit Sprahausgabe

Sprechende Uhr Einfache Uhr mit Datum

Füllstandsanzeige mit Alarm

© Gudbjorg Arnadottir, NIFB

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KAPITEL 2 – VERLUST ZWEIER SINNE

Im Mittelpunkt dieses Themas steht die Kommunikation mit einer doppelt sensorisch beeinträchtigten Person, also mit einer Person die sowohl eine Seh- und Hörbeeinträchtigung besitzt.

GERÄUSCHE IN DER UMGEBUNG

• Es ist wichtig, Umgebungsgeräusche zu eliminieren. Das Schließen von Fenstern und Türen, das Ausschalten von Radio oder TV kann helfen.

MENSCHENANSAMMLUNGEN.

• Hör- und Sehbeinträchtigte Personen müssen sich sehr stark konzentrieren die wichtigen Informationen über die verbleibenden Sinne zu erfassen. Störgeräusche stören diese Informationsaufnahme sowie die Konzentration. Es ist notwendig, zusätzliche Geräusche auf ein Minimum zu reduzieren und ggf. den Standort zu wechseln.

EINS-ZU-EINS GESPRÄCH

• Bei einem Gespräch sollte man der hör- und seheingeschränkten Person gegenüberstehen, so dass diese das Gesicht des Gesprächspartner sehen kann

• Es ist wichtig, langsam und deutlich in einer angenehmen Lautstärke zu sprechen • Die Verwendung komplizierter Wörter und langer Sätze ist hilfreich • Um die Kommunikation zu erleichter, sollte die hör- und sehbehinderte Person

nicht in das Gegenlicht sehen müssen

© Gudbjorg Arnadottir, NIFB

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SIGNALE UND SPRACHE

• Hat die betroffene Person eine schwere Sinnesbeeinträchtigung, kann es notwendig sein, Zeichen zur Betonung zu verwenden. In einigen Fällen kann es hilfreich sein, bestimmte Zeichen zu vereinbaren. Dies gilt für alltägliche einfache Aktivitäten und nicht für umfangreiche Gespräche.

• Es ist wichtig sicherzustellen, dass die hör- und seheingeschränkte Person verstanden hat. Eine mehrfache Wiederholung des Inhaltes kann erforderlich sein.

• Es ist wichtig eine geeignete Position für die Person zu finden, damit die das verbleibende Seh- und Hörvermögen optimal genutzt werden kann. (Z.B.: vorderer Sitzplatz)

• Eine angemessene Körpersprache kann die Bedeutung des Gesagten verstärken.

Vorne Platzieren Körpersprache

© Vala Jona Gardarsdottir, NIFB © Gudbjorg Arnadottir NIFB

VERWENDUNG, WARTUNG, HYGIENE UND PFLEGE VON HÖRGERÄTEN

• Der beste Aufbewahrungsort für das Gerät sollte gemeinsam mit dem Nutzer ermittelt werden.

• Es ist notwendig, dass auch das Pflegepersonal in der Lage ist, das Gerät zu reinigen und die Batterien auszutauschen.

• Wenn die Einstellung und notwendige Reparaturen des Gerätes erforderlich sind, sollte dies von Experten durchgeführt werden.

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KAPITEL 3 – PROBLEME DER UMGEBUNG

ZUGANG UND BEDINGUNGEN FÜR GEMEINSCHAFTSRÄUME, FLURE,

TREPPEN, SPEISERÄUME UND ANDEREN ORTEN

• Flure, Esszimmer, Wohnzimmer, Treppen, Toiletten und andere Gemeinschaftsräume sollten frei von Hindernissen und mit einer geeigneten Beleuchtung ausgestattet sein.

• In Fluren, Esszimmern und Wohnzimmern sollte die Beleuchtung hell und blendfrei sein. Weiches gelbes Licht könnte eine gute Lösung sein. Um die Blendung zu minimieren, müssen Vorhänge oder Lamellenjalousien für Fenster vorgesehen werden.

• Vorstehende Muster in Böden und Teppichen können für eine sehbehinderte Person ein Hindernis darstellen und sollten vermieden werden.

• Türen und Türgriffe können durch verschiedene Farben unterschieden werden, ebenso Boden und Wände.

© Berufsförderungswerk Düren

• In Toiletten hilft die Lackierung in kontrastreichen Farben rund um Waschbecken und andere Geräte, den Weg zu finden.

• Treppen und Stufen sollten gut beleuchtet sein und jede Treppenkante mit einer kontrastreichen Farbkante versehen sein.

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• s wird empfohlen, dass an den Eingangstüren ein Warnschild angebracht ist, wie z.B. ein Wechsel der Bodenoberfläche. Bei Glastüren sollten Kontrastflächen in Augenhöhe angebracht sein.

© Berufsförderungswerk Düren

Eine umfassende Zusammenfassung über die Kontrastgestaltung von öffentlichen Gebäuden, kann bem Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverband im Internet geladen werden (PDF)

Link: KONTRASTREICHE GESTALTUNG ÖFFENTLICH ZUGÄNGLICHER GEBÄUDE

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ESSEN

Es kann für einen blinden oder stark sehbehinderten Menschen schwierig sein, das Essen einzunehmen. Um es einfacher zu machen, können verschiedene Methoden angewandt werden.

1. Der Zugang zum Sitzplatz muss hindernisfrei sein • Es wird empfohlen, dass die Person einen festen Sitz im Speiseraum hat.

Auf diese Weise erübrigt sich die Suche nach einem Platz bei jeder Mahlzeit.

• Die Person sollte angeleitet werden, ihren eigenen Weg auf dem einfachsten Weg zu ihrem Sitzplatz zu finden.

• Sollte die Person ihren Platz verlassen müssen, um das Essen abzuholen, sollte ihr der beste Weg dorthin gezeigt und erklärt werden, wie das Essen serviert wird.

2. Es ist notwendig, dass sich die Dinge auf dem Tisch durch Farbkontraste besser unterscheiden

• Eine Tischdecke oder Tablett in einer Kontrastfarbe unter dem Geschirr, verbessert die Erkennung.

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• Tassen und Trinkläser sollten aus farbigem Porzellan oder Glas hergestellt sein

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3. Besteck und Geschirr sind in verschiedenen Farben und Formen erhältlich, um die Verwendung zu erleichtern.

• Es gibt verschiedene Hilfsmittel um das Essen zu erleichtern

Begrenzungsring Flüssigkeitsstandanzeige

© Gudbjorg Arnadottir, NIFB

• Große Stoffservietten sind ebenfalls nützlich 4. Verschiedene Techniken können sich als hilfreich erweisen

• Es ist möglich eine bestimmte Systematik zur Anordnung der Speisen auf dem Teller zu verwenden. Dabei kann man zur Erläuterung der Position der Speisen, das Zifferblatt einer Uhr verwenden. Zum Beispiel: Gemüse auf 3 Uhr, Fisch oder Fleich auf 9 Uhr, Sättigungsbeilage auf 6 Uhr etc.

• Für ältere Menschen mit zusätzlichen Mobilitätseinschränkungen in den Handgelenken, kann ein Vorschneiden der Speisen ebenfalls hilfreich sein.

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• Salat sollte in einer kleinen Schüssel serviert werden, da dies einfacher ist.

• Wenn nach Dingen auf dem Tisch gegriffen wird, z.B. einer Tasse oder einem Glas, sollten Sie dies erfolgen indem die Hand entlang der Tischplatte bewegt wird. Damit wird ein versehentliches Verschütten oder Umkippen von Gläsern und Tassen vermieden.

Bevor einer Person mit Hör- und Sehbeeinträchtigung ungefragt beim Anreichen von Gegenständen oder dem Zuschneiden der Speisen geholfen wird, sollte die betreffende Person darum gebeten haben.

ZUGANG UND GESTALTUNG VON PRIVATRÄUMEN

Jede Person in einer Einrichtung für betreutes Wohnen sollte ein Mitspracherecht besitzen, wie sie ihre Umgebung in ihrem privaten Bereich organisieren und einrichten möchte.

1. Es ist wichtig, die Einrichtungssystematik, die die Person gewählt hat nicht zu ändern. Sollte es jedoch notwendig seindie Möbel umzustellen oder andere Änderungen vorzunehmen, muss die sinnesbehinderte Person auf die Änderungen aufmerksam gemacht werden. Dies gilt auch bei geringfügigen Änderungen. Es muss dann eine erneute Einweisung in die neue Anordnung erfolgen.

2. Es kann eine gute Idee sein, bei der Suche nach idealen Orten zur Aufbewahrung von Gegenständen wie Brillen, Fernbedienungen, Notfallknöpfen usw. zu helfen. Nachdem Sie einen guten Platz für alle notwendigen Werkzeuge und Vorrichtungen gewählt haben, kann es notwendig sein, jeden Gegenstand zu beschriften oder zu markieren. Dies kann für Dinge wie Fernbedienungen, Player, Radio oder Telefon gelten.

3. Es ist notwendig verschiedene Kosmetikartikel im Bad eindeutig zu positionieren. Sollten sich mehrere Artikel sehr ähnlich sein, z.B. Shampoo und Conditioner, kann eine Kennzeichnung der zu trennenden Artikel hilfreich sein.

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4. Eine gute Beleuchtung des Badezimmers ist hilfreich.

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5. Eine eindeutige Kontrastgestaltung der wichtigsten Einrichtungs- und Sanitärgegenstände ist wichtig.

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6. Eine einheitliche und systematische Anordnung der Kleidung macht es einfacher die richtigen Kleidungsgegenstände leichter zu finden. Personen die keine Farben erkennen können, bieten sich versteckte Markierungen an (z.B. Einnähen von Knöpfen, Bändern Wollfäden). Natürlich ist die Verwendung von Farberkennungsgeräten hier möglich. Auf diese Weise ist der Mensch bei der Wahl der täglichen Kleidung unabhängiger. Zusätzlich können noch Lampen oder LED in die Schränke eingebaut werden.

Farberkennung mit

Sprachausgabe

Leuchten an der

Schrankdecke

Sensorleuchten innerhalb des

Schranks

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BELEUCHTUNG UND LICHT

Die Bedeutung richtiger Beleuchtung kann nicht oft genug betont werden. Es ist zu beachten, dass einige sehbehinderte Menschen unter Lichtempfindlichkeit leiden und nicht jedes Licht vertragen. Es ist daher notwendig, die Leuchten so zu auszuwählen, dass sie den individuellen Bedürfnissen der Person entsprechen. Der Bedarf an Licht nimmt mit zunehmendem Alter zu. Sehbehinderte Menschen benötigen oft eine bestimmte Beleuchtung.

1. Die allgemeine Beleuchtung sollte gleichmäßig und nicht zu grell sein. Tageslicht ist die beste Lichtquelle, während es oft notwendig ist, Vorhänge zu verwenden, um Blendungen zu vermeiden. Ein, in dunklen Farben gestrichener Raum, benötigt mehr Licht als ein in hellen Farben gestrichener Raum.

2. In Freizeiträumen sollte weiches Licht verwendet werden. Um tageszeitlich bedingte Helligkeitsschwankungen ausgleichen zu können, empfiehlt sich die Verwendung eines Dimmers. Die Verwendung eines Nachtlichtes kann ebenfalls von Vorteil sein.

3. Eine Lampe mit beweglichem Lampenschirm ist sowohl am Schreibtisch und am Bett sehr hilfreich. Der Lampenschirm sollte das Licht gut abschirmen um eine mögliche Blendung aufgrund durchscheinenden Lichts zu vermeiden. Das Ein- und Ausschalten sollte einfach möglich sein.

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4. Bei der Beleuchtung sollte auf eine Blendung durch Gegenlicht vermieden werden. Indirekte Beleuchtung ist empfehlenswert..

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5. Für Handarbeiten oder beim Betrachten von Fotos kann eine Lupenleuchte nützlich sein. Die Lampe gibt reichlich Licht und der Betrachter kann durch das

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Glas hindurchblicken. Diese Lampen haben nur eine geringe Vergrößerung und sind daher bestens für Menschen geeignet, die nicht stark sehbehindert sind. Viele finden es jedoch anstrengend, durch diese Art von Lampen zu lesen

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6. Fernsehen kann bei starker Sehbehinderung anstrengen. Es wird empfohlen,

sich nahe dem Fernseher zu positionieren und die Dinge im Raum entsprechend zu gestalten.

WISSEN SIE WIE SPÄT ES IST?

Es gibt verschiedene Uhren, die sehr hilfreich sein können:

Leicht bewegliche Uhren

Digitale Uhren Uhren mit großem Zifferblatt

Wanduhren

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KAPITEL 4 – ORIENTIERUNG UND MOBILITÄT

ÜBER ORIENTIERUNG UND MOBILITÄT

Was versteht man unter „Orientierung und Mobilität“?

Orientierung und Mobilität (O&M) bezieht sich auf das Verständnis des Einzelnen für die Umwelt um sich frei und sicher zu bewegen. Der Schwerpunkt liegt auf Techniken und Methoden, um von einem Ort zum anderen zu reisen, sich innerhalb und außerhalb von Gebäuden zu bewegen. Der Orientierunganteil bezieht sich darauf, Ihren Standort zu kennen und eine Wegstrecke zu erlernen. Orientierungspunkte in der Umgebung, unterstützen die Orientierung.

Die Verwendung des weißen Langstocks, Teleskopfernrohr, Techniken zur Ermittlung des Standortes und die Verwendung von Orientierungspunkten sind einige Beispiele für Hilfsmittel, die in der O&M-Ausbildung verwendet werden.

Ziel des Mobilitätstraining

− Training zur Verwendung anderer Sinne − Unterstützung der Körperhaltung, -position und -wahrnehmung im Raum − Erkennen verschiedener Konzepte, z.B. links-rechts / auf-abwärts / vorne-

hinten − Gedächtnistraining − Schulung im Umgang mit dem Langstock und anderen nützlichen Hilfsmitteln − Karten und Diagramme lesen − Verwendung von Orientierungspunkten − Verwendung von Leitsystemen − Sehende Begleitung

In Zusammenarbeit ermitteln die Mobilitätstrainer und der sehbehinderte Teilnehmer den erforderlichen Trainingsbedarf und erstellen auf dieser Grundlage einen Trainingsplan. Das Mobilitätstraining findet an den wichtigen Örtlichkeiten des Betroffenen statt, z.B. in der Schule, zu Hause, am Arbeitsplatz, in einem Pflegeheim. Das Training zielt darauf ab, den Betroffenen Personen eine sicheres Gefühl und Techniken zur Fortbewegen in der Örtlichkeit zu vermitteln.

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Barrierefreier Zugang

Der barrierefreie Zugang zu Orten und Gebäuden beeinflusst die Selbständigkeit und Mobilität von Menschen mit Sehbeeinträchtigten zu reisen und wichtige Wegstrecken alleine zurücklegen zu können.

Mobilitätstrainer und –Trainerinnen können in Fragen des barrierefreien Zugangs und den damit verbundenen Anforderungen für sehbehinderte und blinde Menschen beraten.

SEHENDE BEGLEITUNG OHNE LANGSTOCK

1. Eine blinde Person führen • Die blinde Person ergreift den Operarm des sehenden Begleiters. • Der sehende Begleiter geht einen Schritt for der geführten Person.

2. Spezielle Hilfen während des Gehens • Wenn die geführte Person zusätzliche Unterstützung benötigt, kann

sie sich auf den Arm des Führers stützen, anstatt den einfachen Griff zu benutzen.

3. Spezielle Hilfen beim Hinsetzen • Falls die geführte Person beim Setzen auf einem Stuhl, zusätzliche

Hilfe benötigt, muss die sehende Begleitung beide Hände der gehführten Person halten. Die geführte Person kann sich dann besser auf den Helfer stützen.

4. Durch enge Räume gehen • Die führende Person bewegt ihren Führarm nach hinten/hinter den

Rücken. • -Die geführte Person bewegt sich dann hinter sehenden Begleitung.

Der Führarm wird weiterhin ergriffen. 5. Durchschreiten von Türen

• Hier wird die selbe Technik wie beim Durchschreiten enger Räume angewandt.

• Die geführte Person geht auf der gleichen Seite auf der sich die Türscharniere befinden.

• Die sehende Begleitung zeigt der geführten Person den Türgriff mit der Hand.

• Die geführte Person schließt die Tür. 6. Begehen von Treppen

• Den Langstock verwenden und dabei den Handlauf ergreifen, um die Treppe hinunterzugehen.

7. Führen zu einem Sitzplatz

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• Der geführten Person wird der Standort des Stuhls angezeigt, indem die sehenden Begleitung die Hand des Führarmes auf die Lehne des Stuhls legt.

• Die geführte Person kann mit der haltenden Hand nun an dem Führarm herabgleiten und über die Führhand der Begleitung die Stuhllehne selbst ergreifen.

Sehende Begleitung:

Source: Leaflet published by NIFB

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ANWEISUNGEN ZUR VERWENDUNG DES WEIßEN LANGSTOCKS

Blinde Menschen erhalten eine sehr ausführliche Ausbildung im Umgang mit diesem Hilfsmittel. Fachleute, die Umgang mit Langstockbenutzern haben, sollten jedoch gewisse Kenntnisse bezüglich der Verwendung und Wartung haben.

− Die Spitze muss gelegentlich aufgrund von Abnutzung, gewechselt werden − Bei faltbaren Stöcken muss das Gummiband zeitweilig ersetzt werden − Der Langstock kann verbiegen oder auch brechen

Es gibt mehr als eine Langstocktechnik

− Es ist möglich, den Langstock über den Boden zu pendeln, um Hindernisse und unebene Oberflächen zu entdecken.

− Der Stock kann ohne zu pendeln, nach vorne gehalten werden. Diese Methode kann für schnelles Gehen geeignet.

− Wenn die Spitze des Langstocks abgenutzt wird, muss sie gewechselt werden. − Der faltbare Langstock besteht aus 4-5 Rohren, die innen mit einem starken

Gummiband verbunden sind. − Sobald der gefaltete Langstock am Griff nach unten gehalten wird, entfaltet

sich der Stock. Falten des Langstocks:

− Ausgehend von einem Ende des Langstocks werden die Teile nacheinander gefaltet, indem die Elemente auseinandergezogen werden.

− Ein spezielles Gummiband am Griff ermöglicht es den gefalteten Stock zu fixieren

Wenn der Langstock nicht verwendet wird:

− Um das Gummiband zu entlasten, ist es ratsam, den Stock ungefaltet zu lagern − Um einen schnellen Zugriff zu ermöglichen, sollte der Langstock an der selben

Stelle aufbewahrt/ abgestellt werden Hygiene im Umgang mit dem Langstock:

− Der Langstock wird durch das Pendeln am Boden schmutzig − Der Langstock gehört nicht auf den Tisch

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ORIENTIERUNG

Die Orientierung ist der wichtigste Teil des Mobilitätstraining.

Ältere Menschen, die in Altenheimen leben, bewegen sich in der Regel alleine in einem begrenzten Gebiet, was die Orientierungsübungen erleichtert.

Es ist jedoch sehr wichtig, die Dinge nicht zu überstürzen, klare Formulierungen zu verwenden und Missverständnisse zu vermeiden.

Wiederholtes Üben ist erforderlich.

Den Weg zum gewünschten Ort finden:

− Der Betreuer muss sicherstellen, wohin die blinde oder sehbehinderte Person gehen möchte.

− Es ist notwendig, dass der Betreuer die beabsichtigte Route vorher erkundet. − Die Route sollte so frei von Hindernissen wie möglich sein. − Bei der Bewegung nach draußen ist es notwendig, die Person über alle

Hindernisse zu informieren und über relevante Punkte in der Umgebung zu s informieren.

− Der Rückweg stellt andere Anforderungen dar als der Hinweg und muss als neue Route behandelt werden.

− Wenn es notwendig ist, in einem Aufzug zu fahren, muss die Person geführt werden, um die Örtlichkeit des Aufzuges selbst zu finden und die richtigen Tasten auf dem Bedienfeld zu finden.

− Es ist sicherzustellen, dass die blinde Person den Weg auch nach Abschluss der Übunge kennt und beherrscht

Orientierungspunkte:

− Orientierungspunkte müssen in Zusammenarbeit mit der geführten Person vereinbart werden, um sicherzustellen, dass diese auch als solche nützlich sind.

− Orientierungspunkte müssen von der blinden Person leicht zu erkennen sein, ansonsten müssen Alternativengefunden werden.

− Wiederholte Übungen können notwendig sein, um das Auffinden und Identifizieren der Orientierungspunkte zu verinnerlichen.

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Mögliche Orientierungspunkte innerhalb von Gebäuden

© Gudbjorg Arnadottir, NIFB

Mögliche Orientierungspunkte außerhalb von Gebäuden

© Gudbjorg Arnadottir, NIFB

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1. Verwendung der Sinne

Verwendung des Hör- und Geruchsinnes die wahrnehmung des Raumes kann verwendet werden und sollte auch ständig geübt werden.

1. Geräusche • Echo • Bekannte Geräusche, wie z.B. Küchengeräusche, Fernseher, Radio,

Musik und Gespräche 2. Schritte im Flur oder Raum können Einschätzungen zu Distanzen vermitteln 3. Gerüche

• Essensgeriuch, Reinigungsmittel, Farbe, Öl, Holz • Gerüche können bestimmte Örtlichkeiten kennzeichnen

4. Wahrnehmung der Umgebung • Wind • Veränderung der Raumbreite oder Deckenhöhe • Veränderung der Raumfläche • Auftretende Hndernisse wie Wände, Schränke, Stühle, Tische

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KAPITEL 5 – FREIZEIT UND SOZIALE KONTAKTE

SOZIALE KONTAKTE

Gruppenarbeit:

• Bei mehreren Personen in der Gruppe, sollten alle vorgestellt werden. Damit wissen alle wer im Raum ist.

• Wenn Sie mit einer sehbehinderten Person sprechen, sprechen Sie diese mit Ihrem Namen an, damit diese begreift, dass sie angesprochen wird

.

1. Handarbeit. • Gutes Licht ist Voraussetzung dafür, dass eine sehbehinderte Person an solchen

Freizeitaktivitäten teilnehmen kann. • Es muss ein leichter Zugang zum Arbeitsplatz für Sehbehinderte und Helfer

gewährleistet sein. Das gesamte Material sollte einheitlich platziert sein. • Lupenleuchten können hilfreich sein. Die Lampen liefern in der Regel

exzellentes Licht, auch wenn die Vergrößerung eher gering ist. Verschiedene Lupen sollten verfügbar sein.

• Gute Kontraste sollten berücksichtigt werden. Die Tischplatten, die den Hintergrund für die Arbeit bilden, müssen einfarbig und ohne Dekoration oder Muster sein. Utensilien und Werkzeuge, wie z.B. Nadeln und Pinsel, sollten in Kontrastfarben zur Tischplatte verwendet werden. Stricken mit dunklen Nadeln bei Verwendung von hellem Garn erleichtert die Arbeit.

• Sofern sich mehrere Personen am Arbeitstisch befinden, sollten alle Anwesenden vorgestellt werden.

2. Zuhören • Die blinde oder sehbehinderte Person sollte in der Nähe des Vortragenden

sitzen, damit der Vortrag gut gehört werden kann. • Helles Gegenlicht kann blenden und sollte vermieden werden. • Eine gute Ausleuchtung des Vortragenden kann für sehbehinderte Zuhörer

jedoch hilfreich sein um dem Referenten folgen zu können . • Bei der Darstellung von Objekten oder Fotos/Bildern (z.B. in PowerPoint-

Präsentationen) ist es notwendig, dem Sehbehinderten in Worten die Inhalte zu erklären.

3. Gruppenarbeit, Lesegruppe und Singen. • Um sicherzustellen, dass die Sehbehinderten in die Gruppe aufgenommen

werden, ist es besser, nicht zu viele Teilnehmer in der Lesegruppe zu haben. Die Vorstellung aller Redner ist unerlässlich, um Verwirrung zu vermeiden.

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• Das gemeinsame Singen ist eine nützliche Aktivität und wird dringend empfohlen. Sehbehinderte oder blinde Menschen können problemlos teilnehmen.

4. Bewegungsaktivität, z.B. Turnen, Schwimmen oder Tanzen • Der Ausbilder/Lehrer sollte die blinde oder sehbehinderte Person in der Nähe

positionieren. Eine blinde Person benötigt besondere Aufmerksamkeit mit klaren Anweisungen, wie die Übungen durchzuführen sind, und es kann notwendig sein, die Person zu berühren.

• Im Musikkurs sollten Hinweise zu Rhythmus und der Melodie gegeben werden. Besondere Anweisungen für Blinde sollten gegeben werden.

INDIVIDUELLE FREIZEITAKTIVITÄTEN

1. Fernsehen • Auch blinde Mensschen nutzen den Fernseher zur Unterhaltung. In

diesem Fall ist eine gute Klangqualität und angemessene Lauststärke wichtig. In einigen Ländern werden Fernsehsendung mit Audiodeskriptionen angeboten. Diese müssen im Menü des Fernsehers ofmals aktiviert werden.

• Falls die sehbehinderte Person, wenn auch unklar, sehen kann, ist es ratsam, das Fernsehgerät näher zu positionieren. Die Raumgestaltung muss entsprechend barrierefrei angepasst werden.

2. sRadio und Hörbücher • Das Radiohören ist eine beliebte Aktivität. Es kann jedoch schwierig

sein, moderne Radiogeräte mit den zahlreichen Bedienelementen zu bedienen. Es ist daher sinnvoll, taktile Markierungen auf die gewünschten Tasten aufzubringen. Manchmal kann es einfacher sein, das Radio nur ein- und auszuschalten, als über die zahlreichen Tasten zu benutzen.

• Gleiches gilt für andere Geräte, wie z.B. CD/DVD-Player für Musik oder Hörbücher. Speziell für blinde oder sehbehinderte Menschen wurden spezielle CD-Player entwickelt und sind auf dem Markt erhältlich.

3. Handarbeit und Lesen • Eine ausreichenden und geeigneten Beleuchtung muss sichergestellt

werden. • Die Beleuchtung muss so beschaffen sein, dass das Licht das Buch oder

die Handarbeit direkt und blendfrei beleuchtet. Lampen, mit einem ausrichtbaren Lampenschirm sind jierfür gut geeignet.

• Um Blendungen zu vermeiden, ist es hilfreich, die Lampe so zu platzieren, dass sie über die Schulter des Benutzers leuchtet und nicht blendet.

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• Beim Lesen im Bett gilt dasselbe und es muss eine gute Position gefunden werden, um die Belastung beim Halten des Buches zu minimieren.

• Es ist ebenfalls zu überprüfen, dass die verwendete Brille noch angemessen ist. Gegebenenfalls können auch Leselinilae mit Vergrößerung und/oder Beleuchtung hilfreich sein.

• eBook-reder ermöglichen die Einstellung diverser Schriftgrößen und verfügen auch über eine Vorlesefunktion.

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V. QUELLENHINWEIS

Dickinson, Christine, Low Vision. Principles and Practice (Oxford and elsewhere:

Butterworth/Heinemann, 1998).

Foundations of Low Vision. Clinical and Functional Perspectives. Edited by Anne L. Corn

and Alan J. Koening (New York: American Foundation for the Blind, 1996).

Foundations of Orientation and Mobility I. History and Theory, 3rd edition. Edited by

William R. Weiner, Richard L. Welsh and Bruce B. Blasch (New York: American

Foundation for the Blind, 2010).

Foundations of Rehabilitation Teaching with Persons who are Blind or Visually

Impaired. Edited by Paul E. Ponchillia and Susan V. Ponchillia (New York: American

Foundation for the Blind, 1996).

Low Vision Manual. Edited by A. Jonathan Jackson and James S. Wolffsohn (Edinburgh

and elsewhere: Butterworth/Heinemann, 2007).

Ólafsson, Jón Ólafur et al., Aðgengi fyrir alla. Handbók um umhverfi og byggingar

(Reykjavik: Rannsóknarstonfun byggingariðnaðarins, 2002).

Understanding Low Vision. Edited by Randall T. Jose (New York: American Foundation

for the Blind, 1983).

Instituttet for Blinde og Svagsynede in Copenhagen, Denmark - Broschüre

Hallestad, Lisbeth, Sådan følges I ad - når den ene har en synsnedsættelse

(Copenhagen: Instituttet for Blinde og Svagsynede, 2015)

<https://www.ibos.dk/fileadmin/Diverse_eksterne_publikationer/SAADAN-FOELGES-I-

AD-tilgaengelig.pdf>.

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VI. LERNZIELKONTROLLE

KAPITEL1 TEST- GRUNDLAGE SEHEN UND AUGENERKRANKUNGEN

1. AMD ist eine der auftretenden Erkrankung bei älteren Menschen.

� Richtig � Falsch

2. Der wichtigste Teil des Auges um scharf zu sehen, ist die

� Linse

� Lederhaut

� Makula

� Retina

3. Es gibt vier Formen der AMD.

� Richtig � Falsch

4. AMD betrifft immer beide Augen gleichzeitig.

� Richtig � Falsch

5. Umwelteinflüsse können Auswirkungen auf die AMD haben.

� Richtig � Falsch

6. Nur die feuchte Form der AMD ist im Anfangstadium therapierbar.

� Richtig � Falsch

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7. Glaukom ist behandelbar.

� Richtig � Falsch

8. Wenn in der Familie bereits Glaukomerkrankungen auftraten, sollte eine regelmäßige Augenuntersuchung erfolgen.

� Richtig � Falsch

9. Bitte kreuzen Sie die richtigen Antworten an

� Glaukom ist immer erblich

� Das erste Symptom des Glaukoms ist eine Leseschwäche

� Es gibt keine anfänglichen Symptome des Glaukoms

� Es ist möglich, bereits durch das Glaukom verursachte Schäden rückgängig zu machen

10. Katarakt beeinflusst die Linse im Auge.

� Richtig � Falsch

11. Bitte Lückentext ergänzen:

Die Linse fokussiert und richtet das Licht auf die _______________ auf der

Rückseite des Auges.

12. Die effektivste Behandlung des Katarakts ist die Entfernung der Linse, bei der stattdessen eine neue Kunststoff- oder Silikonlinse eingesetzt wird.

� Richtig � Falsch

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13. Ergänzen Sie den Lückentext Die Umgangssprachliche Bezeichnung für Katarakt ist __________ Star

14. Diabetes kann negative Auswirkung auf das Sehen haben.

� Richtig � Falsch

15. Wenn Diabetes das Stadium 2 erreicht hat, kann das Erkennen von Gesichtern und das Lesen von Kleingedrucktem schwierig sein.

� Richtig � Falsch

16. Wenn Diabetes das Stadium 2 erreicht hat, können Schwierigkeiten bei der Orientierung und der Fortbewegung.auftreten.

� Richtig � Falsch

17. Regelmäßige Kontrollen von Blutdruck und Cholesterin zur Minimierung von Sehschäden sind nicht wichtig.

� Richtig � Falsch

18. Regelmäßige Kontrollen durch einen Augenarzt reduzieren das Risiko von Sehverlust durch Diabetes erheblich.

� Richtig � Falsch

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19. Wählen Sie die wahrscheinlichste Antwort: Wenn sich jemand in einem Pflegeheim über Dinge beschwert, die "verschwinden", könnte das darauf hindeuten, dass:

� Die Person wirft versehentlich Dinge weg.

� Die Person verlegt häufiger Gegenstände.

� Die Person kann nicht sehen, wonach sie sucht.

� Jemand verbirgt Dinge vor der Person.

KAPITEL 2 TEST – VERLUST ZWEIER SINNE

1. Taubblindheit ist eine kombinierte Seh- und Hörschwäche. Eine gegenseitige Kompensation der Sinnesleistung ist nicht möglich. Taubblindheit ist also eine ausgeprägte Behinderung

� Richtig � Falsch

2. Es ist notwendig, dass die Fachleute im Pflegeheim wissen, wie man das Hörgerät reinigt und die Batterien austauscht.

� Richtig � Falsch

3. In Menschenmengen sollte eine hör- und sehbeinträchtigte Person eine leisere Umgebung aufsuchen. Es ist notwendig, zusätzliche Geräusche auf ein Minimum zu reduzieren

� Richtig � Falsch

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4. Sie sprechen mit einer hör- und sehbeeinträchtigten Person. Was sollen Sie NICHT machen?:

� Sie versuchen, Lärm von außerhalb des Raumes zu beseitigen, indem Sie Türen oder Fenster schließen und Fernseher oder Radio ausschalten.

� Sie sprechen langsam und so laut Sie können.

� Se versuchen, komplizierte Sätze zu vermeiden und sie leichter verständlich zu halten.

� Sie stellen sicher, dass das Licht auf Ihr Gesicht fällt, damit die sehbehinderte Person besser verstehen kann, was Sie sagen.

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KAPITEL 3 TEST – BARRIEREFREIER ZUGANG

1. Wählen Sie die RICHTIGE Aussage::

� Ein guter Zugang ist nur in Fluren und Toiletten erforderlich.

�Das Licht sollte in den Toiletten gedimmt werden.

� Die Gemeinschaftsräume sollten frei von Hindernissen sein.

�Fenstervorhänge sollten niemals geschlossen werden, da sie das Licht im Raum minimieren.

2. Vorstehende Muster in Böden oder Teppichen können hinderlich sein

� Richtig � Falsch

3. Der Sehbehinderte sollte angeleitet werden, sich im Speisesaal zurechtzufinden

� Richtig � Falsch

4. Einer sehbehinderten Person sollte am Esstisch immer geholfen werden

� Richtig � Falsch

5. Es gibt keinen Grund einer Sehbehinderten Person in ihren Zimmern zu helfen

� Richtig � Falsch

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6. Kontrastgestaltung im Badezimmer kann störend sein.

� Richtig � Falsch

7. Ergänzen Sie den Lückentext:

Beim Lesen sollte die Lichtquelle so angeordnet sein, dass sie die

_____________ ausleuchtet

KAPITEL 4 TEST – ORIENTIERUNG UND MOBILITÄT

1. Langstock, Monokular, Geräte zur Poitionsbestimmung werden im Rahmen des Mobilitätstraining verwendet

� Richtig � Falsch

2. Wählen Sie die korrekten AUssagen:

� Der Mobilitäts-Trainer ermittelt den inndividuellen Trainingsbedarf

�Es ist nicht notwendig, Trainingsziele festzulegen, da der Einzelne weiß, was passieren wird.

� O&M-Schulungen können überall stattfinden.

�Eine Zusammenarbeit mit anderen Fachleuten ist nicht möglich

3. Mobilitätstrainer können Hnweise zur barrierefreiheit geben.

� Richtig � Falsch

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4. Bei sehender Begleitung läuft der Führende einen Schritt hinter dem Geführten.

� Richtig � Falsch

5. Die sehende Begleitung erfasst niemals beide Hände des Geführten

� Richtig � Falsch

6. Es gibt mehr als eine Langstocktechnik

� Richtig � Falsch

7. Wählen Sie die KORREKTE Aussage:

� Ältere Menschen, die in Wohnheimen leben, sollten sich nicht alleine bewegen.

�Beim Mobilitätstraining sind wiederholte Übungen erforderlich,

8. The way back is different from the way out and must be treated as a new route

� Richtig � Falsch

9. Ergänzen Sie den Lückentext: Orientierungspunkte müssen mit _______________________ vereinbart

werden

10. Die Verwendung von Gehör, Geruch und räumliche Vorstellung kann bei der Orientierung hilfreich sein

� Richtig � Falsch

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KAPITEL 5 TEST – SOZIALE KOMPETENZEN UND FREIZEITAKTIVITÄTEN

1. Sie geben einer sehbehinderten Person Ratschläge, wie man am effizientesten fernsieht. Wählen Sie die beste Empfehlung:

� Den Fernsehbildschirm auf die hellstmöglichen Einstellungen einstellen, um das Anschauen zu erleichtern

� Näher an den Fernseher heranzrücken, da so der Inhalt besser erkannt werden kann.

�Den Fernseher direkt an ein Fenster stellen, damit das Tageslicht von außen reflektiert wird.

�Es spielt keine Rolle, da die sehbehinderte Person den Fernseher leicht hören kann.

2. Sie veranstalten ein kleines Treffen in einem Pflegeheim. Sie wissen, dass sehbehinderte und blinde Menschen teilnehmen werden. Welche Regeln gelten um mit ihnen zu kommunizieren:

� Es besteht keine Notwendigkeit, alle Anwesenden vorzustellen, da blinde und sehbehinderte Menschen dies selbst tun werden

� Sie sprechen die blinde Person mit ihrem Namen an, damit die Person weiß, wer gemeint ist.

� Es ist nicht nötig zu erläutern wer den Raum betritt oder verlässt, blinde Menschen gut hören

� Der beste Weg ist es nur mit der Begleitperson direkt zu sprechen.

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3. Anna interessierte sich schon immer sehr an der Handarbeit, konnte das Hobby aber wegen einer schwerer Sehbehinderung nicht ausüben. Was sind geeignete Empfehlungen?

� Verwendung Kontrastreicher Arbeitsmittel., Z.B. beim Stricken mit weißem Garn sollte er Stricknadeln in dunklen Farben verwenden und umgekehrt.

� Die Verwendung einer Lupe kann hilfreich sein.

� Sicherstellen einer ausreichenden Beleuchtung, oder Tageslicht

Dieses Dokument wurde unter der Erasmus+ KA2 Strategische

Partnerchaft Vereinbarung nº 2016-1-ES01-KA202-025275 PROJEKT SENSNET

entwickelt Es enthält die Ergebnisse beider Projekte