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Ax 2 Kurze Originalmitteilungen Die Natur- wissenschaften 2043b, acetyliert) punktf6rmig aufgetragen. Als L6sungs- mittel hat sich nach zahlreichen Vorversuchen Methanol/ Wasser (80:20) am besten bew~hrt. Die Laufzeit betrXgt bei Zimmertemperatur 5 Std. Nach dem Trocknen der Chromato- gramme an der Luft werden sie durch eine 10%ige Antimon- pelltachloridlSsung in Tetrachlorkohlenstoff gezogen und un- gef~hr 3 rain bei 80 ~ getrocknet. Dabei ergeben sich ganz charakteristische Anf~rbungen, die zus~tzlich zum RF\u die Erkennung der einzelnen Oestrogene erm6glichen (Tabelle 1). Allerdings sind die Farbllllterschiede nicht lange haltbar und gehen nach einigen Stunden in ein einheitliches schmutziges Braun fiber. l~ber die quantitative Bestimmung der Oestrogene werden wir in Kfirze berichten. 7:orschungslabor der Chemisc~- Pharmazeu~ischen Fabri]~ Adolf I41inge GmbH., Miinehen 23 (Leitung : .Dr. J. BossE) HANSJ URGEN STRUCK Eingegangen am 16. November 1957 ~) ZIS~MER~AN~',W.: Chemische Bestimmungsmethoden yon Steroidhormonen in KSrperfltissigkeiten, S. 58--61. Berlin-G5ttin- gen-Heidelberg: Springer t955. -- ~)STI~MEL, B.F.: J. of Biol. Chem. 162, 99 (1946). -- *) BAULD, W.S.: Bioehemie. J. s9, 294 (1955). -- *) BREUER, H. : Naturwiss. 42, t (1955). -- ~) BROW~, J. B. : Biochemie. J. 60, 185 (~955). -- ~) H~F~MAX~, E.: Science [Lan- caster, Pa.] 111, 571 (1950). -- J. Amer. Chem. Soc. 73, 851 (1951).-- ~) M~TC~XLL,F.L., ~. R.E. DAV:XS: Bioehemic. J. 56, 690 (1954). -- s) PvcK, A.: Khn. Wschr. 19~s, 865. -- 0) AX~LRO~, L.R.: Recent Progr. in Hormone Res. 11, 69 (1954). -- ~0) DICZFALUSY, ]2., U. P. LI~D~VIST: Acts endocrinol. [Copenh.] 22, 203 (t956). Zur Bestimmung von Purinen und Pyrimidinen aut Papierchromatogrammen Die Bestimmung yon Purin- und Pyrimidin-Basen auf Papierchromatogrammen ist nicht Ieicht allsfiihrbar, da diese Verbindullgen kein allgemein verwendbares Reagenz haben wie im Falle der Aminos~uren das Ninhydrin. Zllr Bestim- mullg der Purine und Pyrimidine wurden bisher zahlreiche Verfahren vorgeschlagen, n~mlich die UV-Absorptionl), das QueeksiIbersalz2), das Eosin-Sublimat3), das Folin-Reagenzi), das KMnO~--C12-Gas~ ), das Phenol-Reagenz6), das Fluores- ceill 7), das Bromphenolblau-AgNO 8 s), das Co(NO3) ~9) und das modifizierte Zwicker-Reagenzl~ Von den oben erw/ihnten Bestimmungsmethoden wird am meisten das Yeriahren mit der U-V-Absorption verwendet, da dessen Empfindlichkeit die der fibrigen fibertrifft. Neben dem erwiihllten Verfahren ben6tigt man jedoch ein einfacheres und haupts~chlich ein rascheres, besonders dann, wenn die UV- Messullgen auf technische Schwierigkeiten stof3en. In der Reihe unserer Untersuchullgen arbeitetell wit die folgende neue Methode aus. Das Chromatogramm besprfihell wit mit einer 0,2%igen w~13rigen L6sung yon Cu SO~ und trocknen es hiernach unter der Infrarot-Lampe. Nach dem Trocknen setzen wit es 5 min einer Nt-Is-Atmosph~re aus und besprtihen es sodann mit einer 0,t %igen Dipbenylcarbazid-L6sung in Athanoi. Die Purin- und Pyrimidin-Basen erscheinen als weiBe Flecke auf blauem Grunde. Wenn wir die Behandlung mit NH3 ausschalten, er- scheinen nut die Purine; sie sind so yon den Fyrimidinen leicht zu unterscheiden. Mit ttilfe dieser Methode kann bei Verwendung der yon KIRBY 11) und CARTER 12) beschriebenen L6sungsmittel eine Menge yon Ibis 10 ~g bestimmt werden. l~ber einzelne Verbindungen und ausffihrliche Daten der Grenzempfilldlichkeit, die Reaktions-Mechanismen und die -Wirkungen der st6renden Verbindungen werden wir sp~ter berichten. Medizinische Univers#~t, Tirgu-Mures, Rurn~nien VLADIMIR ]~LAZSEK Eingegangen am 7-November t957 l) IaC[ARKHAM, R., LI. J.D. SSIITH: Biochemic. J. 4s, 294 (1949).- 2) VISHER, E., U. ]~. CHARGAFF: J. of Biol. Chem. 168, 781 (1947). -- 3) MICHL, K.: Naturwiss, 40, 390 (1953). -- a) BOSER, H.: Hoppe- Seylers Z. 298, t45 (1954). -- ~) GERLACH, [E., U. H.J. DORING: Naturwiss. 42, 344 (1955). -- 6) HARRIS, G., u. R. PARSONS: Chem. a. Ind. 1956, 1312. -- 7) WIELAND, TH., U. L. WIRTH: Angew. Chem. 63, 141 (1951). -- s) WooD, T.: Nature [London] 176, t75 (1955).- 9) JATZKEVITZ, H. : Hoppe-Seylers Z. 292, 93 (1953). -- i0) HJELT, E., K. LEPt'XNEN U. T~.rdMINEN: Analyst 80, 706 (t955). -- n) KIR- BY, K. S.: Bioehiln. Biophys. Aeta 18, 575 (t955).--~) CARTER, C.E. : J. Amer. Chem. Soe. 72, 1466 (1950). MikroextraMor ffir biochemische und chromatographische Zwecke Bei Untersuchungen der biologischen Stoffe, welche in groBen Mengen schwer erreichbar sind, begegnet man Schwie- rigkeiten bei der quantitativen Extraktion. In unserem Laboratorium ist ein Mikroextraktor gebaut worden, welcher zur quantitativen Extraktion sehr kleiner Mengen (mg) des biologischen Materials und allch zum Auswaschen chromato- graphischer Flecken dient. Der Hauptteil der Einrichtung ist ein in einer Kapillare endendes GlasrShrchen, im folgenden Extraktor genannt. Der Extraktor ist mittels eines Korkpfropfens im Vakuumkolben mit verkfirztem Seitentubus befestigt und mit einer Wasser- strahlvakllllmpumpe dutch einen Gummischlauch verbllnden, auf den eine Drehklemme aufgesetzt ist (Fig. 1). Durch den ver- kfirzten Seitentubus hat man einen kleinen Verteiler eingeffihrt. Stoffe, bei denen nicht die Gefahr besteht, dab sie die KapilIare verstopfen, Iegen wit zur Extraktion direkt in den Extraktor. Stark zerkleinerte Stoffe (z.B. Pflanzenpollen, Sporen, Hyphen) mug man zllerst in einen kleillen Umschlag aus analytischem FlieBpapier einwickeln und mit einer Platin- drahtklammer gut zusammendrficken. Ausschnitte aus Papierchromatogrammell muB man vor der Extraktion fein zerschneiden. Nach solcher Vorbereitung giel3t man das L6sungsmitteI in den Kolben A so hoch ein, dal3 das Niveau nicht das Ende der Kapillare erreicht; dann setzt mall die Wasserstrahlpumpe in Betrieb und tropft so viel LOsungsmittel ein, dab der Extraktor bis zum vorher be- zeichneten Niveau angeffillt wird (z.B. 0, 5 ml). Die Wasser- strahlpumpe bewirkt, dab die Luft in kleinen B15~schen dllrch den Extraktor durch- perlt. Diese Luft mischt ulld schfittelt alle zu extrahieren- den Stoffe gut dutch; abet sie kann such bei einer lange dauernden Extraktion die -Verdunstung des LSsungs- Fig. 1. Schema der Anordnung mittels zur Folge haben. Darum muB man yon Zeit zu Zeit das Niveau in dem Extraktor kontrollieren und im Bedarfs- falle das L6snngsmittel alls dem Verteiler zugeben. Nach beendeter Extraktion nimmt man den Extraktor mit dem Pfropfen aus dem Kolben (ohne dabei die Kapillare zu besch~digen), dreht die Klemme zu, bringt an die Kapillare chromatographisches Papier oder andere Abnehmer und drfickt den Gummischlauch zwischen Klemme und Extraktor mit dem Finger Ieicht ein. Dadureh tropft das L6sungsmitteI mit den darin enthaltenen Substanzen aus. Es ist mOglich, die Extraktion mehrmals mit verschiedenell L6sungsmitteln an demselben Stoff zu wiederholei1. Auch die Extraktion bei verschiedenen kontrollierten Temperaturen kann man mit dieser Einrichtung durchffihren. Zu diesem Zwecke wird der Apparat in ein zweckentsprechen- des Bad gebracht. Wenn die Luft einen sch&dlichen EinfluB auf die analysierten Substanzen hat, muB man bei der Mi- schung ulld Schfittelung andere Gase verwenden. Zu diesem Zwecke Ifigt man dem Seitentllbus des Kolbens A eine Gas- quelle (CO=, H2S, N2) mit Gummischlauch an, steckt den Verteiler dutch den lgnglichen Durchschnitt des Gummi- schlauches und verschlieBt die 0ffnung dicht mit Pilaster. Die Nfitzlichkeit des Apparates erh6ht sich, wenn er ganz aus Glas gebaut ist. Institut /iir JP/lanzenphysiologie (Direktor: Pro/. Dr. W. 1V[oYcI~o), Universitdt in s ul. Narutowicza 68, Polen P~OMAN ANTOSZEWSKI Eingegangen am 4. November 1957 Untersuchungen fiber das Vorkommen von Hexosen und Glukosamin im Serumeiweifl yon Hausfleren Die Bestimmung der Glykoproteide im Serum gewinnt in der klinisch-chemischen Diagnostik der Humanmedizin zu- nehmend an Bedeutung, nachdem gezeigt werden konnte, dab diese bei einer Reihe yon Erkrankullgen vermehrt sindl),2). Eine erhebliche Zunahme der Glykoproteide ist besonders bei Krebserkrankungen, bei chronischen bakterielIen Infektionen, bei infekti6sen Lebererkrankullgen sowie bei akllten llnd ebronischen Entzfindllngen zu beobachten. W~hrend fiber die Glykoproteide des Serums yon Men-. schen unter physiologisehen und pathologisehen Bedingungen

Untersuchungen über das Vorkommen von Hexosen und Glukosamin im Serumeiweiß von Haustieren

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Page 1: Untersuchungen über das Vorkommen von Hexosen und Glukosamin im Serumeiweiß von Haustieren

Ax 2 Kurze Or ig ina lmi t t e i lungen Die Natur- wissenschaften

2043b, acetyliert) p u n k t f 6 r m i g aufge t ragen . Als L6sungs - mi t t e l h a t s ich nach zahl re ichen Vorve r suchen Methano l / W a s s e r (80:20) am bes t en bew~hr t . Die Laufze i t betrXgt bei Z i m m e r t e m p e r a t u r 5 Std. Nach d e m T r o c k n e n der Chroma to - g r a m m e an der L u f t werden sie du rch eine 10%ige A n t i m o n - pe l l tachlor id lSsung in Te t rach lo rkoh lens to f f gezogen u n d un- gef~hr 3 rain bei 80 ~ ge t rocknet . Dabe i ergeben sich ganz charak te r i s t i sche Anf~rbungen , die zus~tzl ich z u m R F \ u die E r k e n n u n g der e inzelnen Oes t rogene e rm6gl ichen (Tabelle 1). Allerdings s ind die Farbl l l l terschiede n i ch t lange h a l t b a r u n d gehen n a c h einigen S t u n d e n in ein e inhei t l iches s chmutz iges B r a u n fiber.

l~ber die q u a n t i t a t i v e B e s t i m m u n g der Oes t rogene werden wir in Kfirze ber ichten .

7:orschungslabor der Chemisc~- Pharmazeu~ischen Fabri]~ Adolf I41inge GmbH., Miinehen 23 (Leitung : .Dr. J. BossE)

HANSJ URGEN STRUCK Eingegangen am 16. November 1957

~) ZIS~MER~AN~',W.: Chemische Best immungsmethoden yon Steroidhormonen in KSrperfltissigkeiten, S. 58--61. Berlin-G5ttin- gen-Heidelberg: Springer t955. - - ~)STI~MEL, B.F. : J. of Biol. Chem. 162, 99 (1946). - - *) BAULD, W.S.: Bioehemie. J. s9, 294 (1955). - - *) BREUER, H. : Naturwiss. 42, t (1955). - - ~) BROW~, J. B. : Biochemie. J. 60, 185 (~955). - - ~) H~F~MAX~, E.: Science [Lan- caster, Pa.] 111, 571 (1950). - - J . Amer. Chem. Soc. 73, 851 (1951) . - - ~) M~TC~XLL, F.L., ~. R.E. DAV:XS: Bioehemic. J. 56, 690 (1954). - - s) PvcK, A.: Khn. Wschr. 19~s, 865. - - 0) AX~LRO~, L.R.: Recent Progr. in Hormone Res. 11, 69 (1954). - - ~0) DICZFALUSY, ]2., U. P. LI~D~VIST: Acts endocrinol. [Copenh.] 22, 203 (t956).

Zur Bestimmung von Purinen und Pyrimidinen aut Papierchromatogrammen

Die B e s t i m m u n g yon Pur in - u n d P y r i m i d i n - B a s e n a u f P a p i e r c h r o m a t o g r a m m e n ist n i ch t Ieicht al lsfi ihrbar, da diese Verb indu l lgen kein a l lgemein ve rwendba re s Reagenz h a b e n wie im Fal le de r A m i n o s ~ u r e n das Ninhydr in . Zllr Bes t im- mul lg der Pu r ine u n d P y r i m i d i n e w u r d e n b i sher zahlre iche Ver fah ren vorgeschlagen , n~ml ich die UV-Absorp t ion l ) , das QueeksiIbersalz2), das Eos in -Subl imat3) , das Fo l in -Reagenz i ) , das KMnO~--C12-Gas~ ), das Phenol -Reagenz6) , das Fluores- ceill 7), das B r o m p h e n o l b l a u - A g N O 8 s), das Co(NO3) ~ 9) u n d das modif iz ier te Zwicker -Reagenzl~

Von den oben e rw/ ihnten B e s t i m m u n g s m e t h o d e n wird a m m e i s t e n das Y e r i a h r e n mi t der U-V-Absorpt ion ve rwende t , da dessen Empf ind l i chke i t die der fibrigen fibertrifft . Neben d e m erwiihl l ten Ver fahren ben6 t ig t m a n jedoch ein e infacheres u n d haup t s~ch l i ch ein rascheres , besonders dann , w e n n die UV- Messul lgen auf t echn i sche Schwier igkei ten stof3en. I n der Reihe unse re r U n t e r s u c h u l l g e n arbei te te l l wi t die folgende neue Methode aus.

Das C h r o m a t o g r a m m besprfihel l wi t m i t e iner 0 ,2%igen w~13rigen L 6 s u n g yon Cu SO~ u n d t r ocknen es h i e rnach u n t e r der I n f r a r o t - L a m p e . Nach d e m T r o c k n e n se tzen wi t es 5 m in einer Nt- Is -Atmosph~re aus u n d bespr t ihen es s o d a n n mi t e iner 0,t %igen D i p b e n y l c a r b a z i d - L 6 s u n g in Athanoi . Die Pu r in - u n d P y r i m i d i n - B a s e n e rsche inen als weiBe Flecke auf b l a u e m Grunde . W e n n wir die B e h a n d l u n g m i t NH3 ausscha l ten , er- s che inen n u t die Pur ine ; sie s ind so yon den F y r i m i d i n e n leicht zu un te r sche iden .

Mit t t i l fe dieser Methode k a n n bei V e r w e n d u n g der yon KIRBY 11) und CARTER 12) beschr i ebenen L 6 s u n g s m i t t e l eine Menge yon I b i s 10 ~g b e s t i m m t werden.

l~ber einzelne V e r b i n d u n g e n u n d ausff ihr l iche D a t e n der Grenzempfi l ld l ichkei t , die R e a k t i o n s - M e c h a n i s m e n u n d die -Wirkungen der s t 6 r enden V e r b i n d u n g e n werden wir sp~te r ber ichten .

Medizinische Univers#~t, Tirgu-Mures, Rurn~nien VLADIMIR ]~LAZSEK

Eingegangen am 7-November t957

l) IaC[ARKHAM, R., LI. J .D. SSIITH: Biochemic. J. 4s, 294 ( 1 9 4 9 ) . - 2) VISHER, E., U. ]~. CHARGAFF: J. of Biol. Chem. 168, 781 (1947). - - 3) MICHL, K.: Naturwiss, 40, 390 (1953). - - a) BOSER, H.: Hoppe- Seylers Z. 298, t45 (1954). - - ~) GERLACH, [E., U. H . J . DORING: Naturwiss . 42, 344 (1955). - - 6) HARRIS, G., u. R. PARSONS: Chem. a. Ind. 1956, 1312. - - 7) WIELAND, TH., U. L. WIRTH: Angew. Chem. 63, 141 (1951). - - s) WooD, T.: Nature [London] 176, t75 ( 1 9 5 5 ) . - 9) JATZKEVITZ, H. : Hoppe-Seylers Z. 292, 93 (1953). - - i0) HJELT, E., K. LEPt'XNEN U. T~.rdMINEN: Analyst 80, 706 (t955). - - n) KIR- BY, K. S.: Bioehiln. Biophys. Aeta 18, 575 ( t955) . - -~) CARTER, C.E. : J. Amer. Chem. Soe. 72, 1466 (1950).

MikroextraMor ffir biochemische und chromatographische Zwecke

Bei U n t e r s u c h u n g e n der biologischen Stoffe, welche in groBen Mengen schwer er re ichbar sind, begegne t m a n Schwie- r igkei ten bei der q u a n t i t a t i v e n Ex t r ak t i on . In u n s e r e m L a b o r a t o r i u m is t ein Mik roex t r ak to r gebau t worden, welcher zur q u a n t i t a t i v e n E x t r a k t i o n sehr kle iner Mengen (mg) des biologischen Mater ia ls u n d allch z u m A u s w a s c h e n c h r o m a t o - g raph i scher F lecken dient .

Der H a u p t t e i l der E i n r i c h t u n g ist ein in einer Kapi l la re endendes GlasrShrchen, im fo lgenden E x t r a k t o r g e n a n n t . Der E x t r a k t o r i s t mi t t e l s e ines Korkpf rop fens im V a k u u m k o l b e n m i t ve rkf i rz tem Se i t en tubus befes t ig t u n d m i t e iner Wasse r - s t r a h l v a k l l l l m p u m p e d u t c h e inen G u m m i s c h l a u c h verb l lnden , auf den eine D r e h k l e m m e aufgese tz t is t (Fig. 1). D u r c h den ver- kf irzten S e i t e n t u b u s h a t m a n e inen kle inen Vertei ler eingeff ihrt . Stoffe, bei denen n ich t die Gefahr bes teh t , dab sie die Kapi l Iare vers topfen , Iegen wit zur E x t r a k t i o n d i rek t in den E x t r a k t o r . S t a rk zerkle iner te Stoffe (z.B. Pf lanzenpol len , Sporen, Hyphen ) m u g m a n zllerst in e inen kleillen U m s c h l a g aus a n a l y t i s c h e m FlieBpapier e inwickeln u n d m i t e iner P la t in - d r a h t k l a m m e r g u t zu sammendr f i cken . A u s s c h n i t t e aus P a p i e r c h r o m a t o g r a m m e l l muB m a n vor der E x t r a k t i o n fein zerschneiden.

N a c h solcher Vorbe re i tung giel3t m a n das L 6 s u n g s m i t t e I in den Kolben A so hoch ein, dal3 das N iveau n i ch t das E n d e der Kapi l la re erreicht ; dann se tz t mal l die W a s s e r s t r a h l p u m p e in Be t r ieb u n d t r op f t so viel LOsungsmi t t e l ein, dab der E x t r a k t o r bis z u m vorher be- ze ichne ten N iveau angeffi l l t wird (z.B. 0, 5 ml). Die Wasse r - s t r a h l p u m p e bewirk t , dab die L u f t in k le inen B15~schen dllrch den E x t r a k t o r durch- perl t . Diese L u f t m i s c h t ulld schf i t te l t alle zu ex t rah ie ren- den Stoffe g u t d u t c h ; abe t sie k a n n s u c h bei e iner lange d a u e r n d e n E x t r a k t i o n die -Verduns tung des LSsungs -

Fig. 1. Schema der Anordnung

mi t t e l s zur Folge haben . D a r u m muB m a n yon Zeit zu Zeit das N iveau in d e m E x t r a k t o r kontrol l ieren u n d im Bedar fs - falle das L 6 s n n g s m i t t e l alls d e m Vertei ler zugeben.

Nach beende te r E x t r a k t i o n n i m m t m a n den E x t r a k t o r m i t d e m Pfropfen aus d e m Kolben (ohne dabei die Kapi l la re zu besch~digen) , d reh t die K l e m m e zu, b r ing t an die Kapi l la re c h r o m a t o g r a p h i s c h e s Pap ie r oder andere A b n e h m e r u n d drfickt den G u m m i s c h l a u c h zwischen K l e m m e u n d E x t r a k t o r m i t d e m F inge r Ieicht ein. D a d u r e h t ropf t das L 6 s u n g s m i t t e I m i t den dar in e n t h a l t e n e n S u b s t a n z e n aus.

Es is t mOglich, die E x t r a k t i o n m e h r m a l s m i t verschiedenel l L 6 s u n g s m i t t e l n an demse lben Stoff zu wiederholei1.

A u c h die E x t r a k t i o n bei ve r sch iedenen kontro l l ie r ten T e m p e r a t u r e n k a n n m a n m i t dieser E i n r i c h t u n g durchff ihren . Zu d iesem Zwecke wird der A p p a r a t in ein zwecken t sp rechen- des Bad gebrach t . W e n n die L u f t e inen sch&dlichen EinfluB auf die ana lys i e r t en S u b s t a n z e n hat , muB m a n bei der Mi- s chung ulld Schf i t t e lung andere Gase ve rwenden . Zu diesem Zwecke Ifigt m a n d e m Sei tent l lbus des Kolbens A eine Gas- quelle (CO=, H2S, N2) m i t G u m m i s c h l a u c h an, s t eck t den Vertei ler d u t c h den lgngl ichen D u r c h s c h n i t t des G u m m i - sch lauches u n d verschl ieBt die 0 f f n u n g d ich t m i t Pi las ter .

Die Nfi tzl ichkeit des A p p a r a t e s e rh6h t sich, w e n n er ganz aus Glas g e b a u t ist.

Institut /iir JP/lanzenphysiologie (Direktor: Pro/. Dr. W. 1V[oYcI~o), Universitdt in s ul. Narutowicza 68, Polen

P~OMAN ANTOSZEWSKI Eingegangen am 4. November 1957

Untersuchungen fiber das Vorkommen von Hexosen und Glukosamin im Serumeiweifl yon Hausfleren

Die B e s t i m m u n g der Glykoprote ide im Se rum gewinn t in der k l in i sch-chemischen Diagnos t ik der H u m a n m e d i z i n zu- n e h m e n d an Bedeu tung , n a c h d e m gezeigt werden konn te , dab diese bei e iner Reihe yon E r k r a n k u l l g e n v e r m e h r t sindl),2). Eine erhebl iche Z u n a h m e der Glykopro te ide is t besonders bei K r e b s e r k r a n k u n g e n , bei ch ron i schen bakter ie l Ien In fek t ionen , bei in fek t i6sen Lebe re rk ranku l lgen sowie bei ak l l ten llnd ebron ischen En tz f ind l lngen zu beobach ten .

W ~ h r e n d fiber die Glykopro te ide des Se rums yon Men-. schen u n t e r phys io log isehen und pa tho log i sehen B e d i n g u n g e n

Page 2: Untersuchungen über das Vorkommen von Hexosen und Glukosamin im Serumeiweiß von Haustieren

Heft 2 1958 (Jg. 45) K u r z e Or ig ina lmi t t e i tungen ~

zahl re iche A n g a b e n vorl iegen, s ind U n t e r s n c h u n g e n in tieri- s chen Seren b i sher k a u m dnrchgef i ih r t worden . Die Bes t im- m u n g der Glykopro te ide k a n n als p r o t e i n g e b u n d e n e Hexose oder als p r o t e i n g e b u n d e n e s G I u k o s a m i n erfolgen. Bei vor- l i egenden U n t e r s u c h n n g e n wurde die Ana lyse der EiweiBstoffe an f i h ren Geha l t an H e x o s e n n a c h der Methode von LIJSTIG a n d L_~NGEa in der Modi f ika t ion yon WzI~aE~ n n d MOSHIN a) v o r g e n o m m e n ; zu r B e s t i m m u n g des G l u k o s a m i n s d ien te ein

Tabelle 1. 2~roteingebundene Hexose im Serum yon Haussdugetieren

Rinder . . . . . . . . K~ilber . . . . . . . . Schafe . . . . . . . . Ziegen . . . . . . . . Pferde . . . . . . . . Sehweine . . . . . . .

Mittelwer t (mg-%)

150• 125 ~ 26 ~38 • ~7,6 t85 • ~6,2 216 ~ 35,7 190 • 20,6

Schwankungsbreite

130--170 90--180 90--175

165--208 165--280 160--240

von ttlRSCH a n d CATTAN]EO 1) beschr iebenes Ver fahren . Ta- belle t g ib t die im S e r u m y o n Hanss~iuget ieren e rmi t t e l t en Werte ~).

Es is t ersicht l ich, dab der Geha l t an p r o t e i n g e b u n d e n e r H e x o s e a n d an G l u k o s a m i n - - bed i ng t d u t c h den ar tspezif i - s chen A n f b a u der SerumeiweiBstoffe - - bei den n n t e r s n c h t e n

Tabelle 2. Proteingebundenes Glutwsamin im Serum yon Haussggugetieren

Rinder . . . . . . . K~ilber . . . . . . . Schafe . . . . . . . . Pferde . . . . . . . . Schweine . . . . . . .

Mittelwert (rag-%) Schwankungsbreite

109 • 9,2 92 • 14,9 91 • 19,2

t4t • 147 • 17,8

90--125 65--115 60- - t20

t t 5 - - t 7 0 120--180

Tierarten versch ieden hoch ist. E s b e s t e h t dabei , wie auch be im M e n s c h e n 6) fes tges te l l t wurde , s chon n n t e r n o r m a l e n Verhg l tn i s sen eine betr~tchtliche S c h w a n k u n g s b r e i t e der Wer te . E b e n s o wie der G e s a m t e i w e i g g e h a l t tag auch der An- tei l an p r o t e i n g e b n n d e n e r Hexose a n d an G l u k o s a m i n bei K g l b e r n n iedr iger als bei e rwachsenen Tie ren (Tabelle 2).

Tabelle 3. Hexose und G~ukosamin im Serumeiwei/3 yon Ge/liigel

I [ Proteingebundene ] Proteingebundenes Zahl ] H exose ( r a g - % ) ] Glukos_ amin (rag-%_ )

[ . Schwan- [ . I Schwan- Mtttelwert Mlttelwert kungsbreite i knngsbreite

i I 19 -3 I Eaten ] 20 ] 994- 7,5J 90--110 ] 8 9 • 6,81 8 0 - - t t 0 Hiihner l 20 1185• 150--215 1 1 t 3 • 90--135

In F o r t s e t z n n g dieser Arbe i t w u r d e n Seren y o n Geflfigel e iner Ana ly se u n t e r z o g e n ; die Ergebn i s se zeigt Tabel le 3. Wie aus ihr e rs icht l ich ist, i s t auch bei Hansgef l i ige l der Geha l t an G l u k o s a m i n u n d H e x o s e n im SerumeiweiB unterschiedl ich , wobei das I-Iuhn die h 6 c h s t e n W e r t e aufweis t .

Veterin~r-Physiologisch-Chemisches Ins t i tu t der Kar l -Mar~- Universitgit, Leipz ig :E. ZKOLB

Eingegangen am 25. November 1957

1) WINZLER, [ .R. : Meth, of Bioehem. Analysis 2, 279 ( t 9 5 5 ) . - 2) S~rni_IOlq. H., ll. H. KELLNER: Physiologic und klinische Bedeutung kohlenhydrathaltiger K6rperstoffe. Basel: Karger 1957. - a) WEIMeR, H.E., u. I .R. MOSHIN: Amer. Rev. Tubereul. 68, 594 (1952). - - ~) HIRSCH, A., u. C. CATT~NEO: Klin. Wschr. 19S7, 2 6 . - ~) KoLB,tL : Arch. exp. Vet.-Med. (im Druck). - - 6) Goa, I.: Scand. J. Clin. Invest. 7, Suppl. 22, 5 (t955).

Zusammenhiingende Untersuchung der manometrischen und eleldrometrischen MeBmethode bei der ZelIatmung

Die gleichzeit ige 13eobaehtung der Z e l l a t m u n g n a c h der m a n o m e t r i s c h e n n n d der e l ek t rome t r i s ehen Methode b ie te t eine M6gl ichkei t zu r zei t l ichen Ver fo lgung des Sauers tof fver - b r anches der Zelle.

Bei der P r i i fung der A t m u n g y o n T a u b e n m u s k e l n in :Rin- ger l6sung zeigte sich, dab das E l e k t r o d e n p o t e n t i a l w g h r e n d der e r s t en 10 - -15 rain b e d e u t e n d u n t e r den A u s g a n g s w e r t he rab -

s inkt . Die Vrsache hierfi ir ist, dab die Zellen du rch Verbrauch des Sauers tof fes aus d e m N g h r b o d e n ein S y s t e m m i t n iedr iger Sauers to f f t ens ion he rausb i lden u n d d e m e n t s p r e c h e n d auch das E l ek t rodenpo t en t i a l niedrigere \ u a n n i m m t l ) . Die m a n o - me t r i s ch verfo lg te A t m u n g =) i s t a m in tens ivs t en , w e n n das E l ek t rodenpo t en t i a l niedr ige W e r t e zeigt. J e t z t n e h m e n n g m - lich die Zellen den zu ihrer A t m u n g ben6 t i g t en g e s a m t e n Sauer- s toff des L u f t r a u m e s mi t te l s Dif fus ion du rch den N ~ h r b o d e n auf, u m ihn augenbl ickl ich zu ve rb rauchen . Infolge der At- m u n g ble ibt tier Un te r s ch i ed in tier pa r t i a l en Sauers tof f - t ens ion zwischen N~ihrboden u n d L u f t r a u m a u c h wel ter be- s tehen . Dies wird auch d u t c h das n iedr ige E l ek t rodenpo t en t i a l bewiesen. Die g e m e i n s a m e A n w e n d u n g der be iden M e t h o d e n er laubt auf das prgzises te , den fiir die g i n l e i t u n g der m a n o - m e t r i s c h e n iV[essung a m bes t en gee igne ten M o m e n t zu er- mit te ln . D e n n w e n n n ich t yon d e m niedr igen Po ten t i a l - n i v e a u an gemessen wird, so en t sp r i ch t die beobach t e t e A t m u n g n ich t den w a h r e n Verhgl tn i ssen .

Biochemisches Ins t i tu t des Mediz inisehen Universitat, Szeged,

Ungarn E~a~r PXTTK6 u n d ENDRE KOV~-CS

Eingegangen am 27. November 1957

1) KOVACS, t~., U. A. KRAMLI: Bioldgiai Ktizlem6nyek S, 59 ( 1 9 5 7 ) . - 2 )D lxos , M.: Manometric Methods. Cambridge: Cam- bridge University Press 195I.

Potentialmessungen am r~ntgenbesirahRen Muskel

N a c h E i n w i r k u n g ionis ierender S t r ah len k o m m t es im Gewebe zu einer Ver sch iebung der K o n z e n t r a f i o n e n yo n t i a - l i um a n d N a t r i u m . V o n d e r Ver te i lung vor a l lem der N a l i u m - Ionen wird die H 6 h e des M e m b r a n p o t e n t i a l s m i t b e s t i m m t . Die vor l iegende l d n t e r s u c h u n g befaBt sich m i t der Frage, wie weir R 6 n t g e n s t r a h l e n die e lekt r i sehen E igenscha f t en eines Muskels ve rgnde rn .

I n der i iblichen Weise isolierte M m . saraoril des Frosches w u r d e n n a c h e ins t i indiger I n k u b a t i o n in O2-dnrchper l ter R i n g e r - L 6 s n n g in e ine f euch te K a m m e r gebrach t . Mit nn- po lar i s ie rbaren (Zink-Zinksnl fa t - Wol l f aden - )E lek t roden w u r d e d a n n die Po ten t i a ld i f f e renz zwi- schen zwei e twa 2 cm anse in- ander l i egenden Stel len gemessen . N a c h e ins t i ind iger B e o b a e h t u n g , wb~hrend der sich n n r in g inze l - f~illen ger inge P o t e n t i a l s c h w a n - k u n g e n (bis 2 mV) zeigten, wnrde der Bereich einer Able i tungss te l l e n n t e r fo r t l au fende r Po ten t i a l - m e s s u n g in einer Brei te y o n 9 m m bei e iner Dos i s l e i s tung yon 3000 r /min m i t ve r sch i edenen Dosen b e s t r a h l t (t45 kV, 19 mA, 7 cm FA). Anschl ieBend weitere mehrs t t i nd ige Messung der Po- tent ia ld i f ferenz . Die Aufzeieh- n u n g erfolgte a u t o m a t i s c h . - - N a c h Ve r suchsende w u r d e eine Schni t t s te l le i nne rha lb oder auBerhalb des ]3es t rah lungsbe- re iches ange leg t a n d die Po t en - t ia ldi f ferenz zwischen dieser u n d der u n b e s t r a h l t e n Able i tungss te l l e b e s t r a h l t e n I4ont ro l lmuske l wurde b e s t i m m t .

35 r~V 30

.N i i F r I I I I

1 2 3 ~ s 88fd,7 Zdt nach ges/mhluqcs&~in#

Fig. ~. Potentialdifferenz zwiscben einer unbestrahlten ulld einer mit t 0 0 k r (b), 200 kr (e), 300 kr (d) bestrahl- ten Stelle des M. sartorius (Dosisleistang 3000 r/min). a Potentialdifferenz zwi- sehen der nnbestrahl ten Ab- leitungsstelle und einer Sehnittstelle neben dem mit 300 kr bestrahlten Bereieh

gemessen . A u c h a m un- das u

Die M u s k n l a t u r is t ein sehr s t r ah l en re s i s t en t e s Gewebe. E r s t hohe Dosen *iihren zu e iner Bee in f lu s sung des Muskels . Bei der beseh r i ebenen V e r s u c h s a n o r d n u n g k o m m t diese Be- e in f lus sung dar in z u m Ausd ruck , dab bei fo r t l an fender E in - s t r a h l u n g e twa 15 his 30 rain n a c h B e s t r a h l u n g s b e g i n n eine Po ten t ia ld i f fe renz zwischen der b e s t r a h l t e n u n d der unbe - s t r a h l t e n Able i tungss te l le anf t r i t t . Die bes t r ah t t e Stelle wird, wie jede Ver le tzungss te l le , gegeni iber der u n b e s t r a h l t e n Ab- le i tungss te l le e lektr isch nega t iv , t3ei e iner Gesamtdos i s y o n 3 0 0 k r ( K u r v e d der Fig. l) er re icht die Po ten t i a ld i f f e renz i nne rha lb y o n 4 Std ein M a x i m u m , das e twa der H 6 h e des sog. Ver l e t zungspo ten t iMs en t spr ich t . Dieses Ver l e t zungspo ten t i a t , gemessen zwisehen der u n b e s t r a h l t e n Able i tnngss te l l e a n d einer f r i schen Schni t t s te l le auBerha lb des t3es t rah lungsbere i - ches, wird du rch die Te i l be s t r ah lung des Muskels m i t 300 k r ebenfal ls beeinfluBL obwohl beide Able i tungss te l l en auBerhalb

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