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Untersuchungen Blutes iiber den Hamoglobingehalt des gesunder Schweine. Ton Hans von Falck. BUS dem Institut fiir Tierziichtung und Haustiergenetik der Landwirtschaftlichen Hochschule Berlin. Direktor: Professor Dr. Dr h. c. C. Kronacher. Die Erforschung des Blutbildes unaerer Haussaugetiere bietet eine Fiille von Yroblemen, deren Kliirung namentlich wissenschaftlich wichtige, daruber hinaus vielleicht aber auch fur die praktische Tierzucht 1) wertvolle Er- gebnisse liefern kann. Unter den Bestandteilen des Blutes verdient nanientlich das H a ni o g 1 o b i n als Trager des Sauerstoffes und damit fur den Ablauf des Stoffwechaels wichtigster Stoff Beachtung. Die biologische Leistungs- fahigkeit des Blutes ist allerdings auch von der Blutmenge, der Zahl, Grade, Oberflache und dern Hamoglobingehalt der einzelnen Erythrozyten, sowie den ubrjgen Blutbestandteilen abhangig; bei den engen Wechselbeziehungen zmischen Erythrozytenzahl und Hamoglobingehalt erscheint fur die Er- forschung der Veranderungen des roten Blutbildes die fur Nassen- untersuchungen besonders geeignete H a m o g 1 o b i n b e s ti m m u n g mittels der neuesten, sehr zuverlassig arbeitenden kolorimetrischen Verfahren be- sonders zweckmal3ig. Die nachstehend geschilderten Untersuchungen wurden in der Zeit vom Juni bis Oktober 1929 an Schmeinen der Persuchswirtschaft Koppehof durch- gefuhrt. Herrn Professor Dr. Dr. h. c. Kronacher bin ich fur die Ge- nehmigung zur Durchfuhrung dieser Untersuchungen sowie zur Benutzung der Einrichtungen des Instituts fur l'ierziichtung und Haustiergenetik der Landwirtschaftlichen Hochschule Berlin zu grodtem Dank verpflichtet. A. Untersuchungen Uber die Schwankuogen des Htmoglobingehalts im Blat des Schweioes. Die Bestimmung des Hamoglobingehaltes wurde mittels des H ellige- Hiimokolorimeters nach A u t e n r i e t h und K o n i g s b e r g e r vorgenommen. Nach diesem Verfahren wird der Hb.-Gehalt des Blutes in Gramm Oxyhamo- globin auf 100 ccm Blut ermittelt. Eine Nachprufung der Zuverlassigkeit des Verfahrens erfolgte durch wiederholte Ablesung einer groden Zahl von Proben, dit: Abmeichungen von nicht mehr als 0,2 g Oxyhamoglobin zwischen den verschiedenen Ablesungen der gleichen Probe ergaben. Bei sorgfaltiger Arbeit ist die Genaujgkeit der *) C. Kronacher. Th. Bottger und W. Schaper, Zeitschr. f. Tierzuchtung und Zuchtungsbiologie 1928, XI, 319. -~ Zeitschrift fiir Tieniichtnng und Zficbinngsbiologie. XX. 1. 7

Untersuchungen über den Hämoglobingehalt des Blutes gesunder Schweine

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Page 1: Untersuchungen über den Hämoglobingehalt des Blutes gesunder Schweine

Untersuchungen Blutes

iiber den Hamoglobingehalt des gesunder Schweine.

Ton

Hans von Falck. BUS dem Institut fiir Tierziichtung und Haustiergenetik der Landwirtschaftlichen

Hochschule Berlin. Direktor: Professor Dr. Dr h. c. C. Kronacher .

Die Erforschung des Blutbildes unaerer Haussaugetiere bietet eine Fiille von Yroblemen, deren Kliirung namentlich wissenschaftlich wichtige, daruber hinaus vielleicht aber auch fur die praktische Tierzucht 1) wertvolle Er- gebnisse liefern kann. Unter den Bestandteilen des Blutes verdient nanientlich das H a ni o g 1 o b i n als Trager des Sauerstoffes und damit fur den Ablauf des Stoffwechaels wichtigster Stoff Beachtung. Die biologische Leistungs- fahigkeit des Blutes ist allerdings auch von der Blutmenge, der Zahl, Grade, Oberflache und dern Hamoglobingehalt der einzelnen Erythrozyten, sowie den ubrjgen Blutbestandteilen abhangig; bei den engen Wechselbeziehungen zmischen Erythrozytenzahl und Hamoglobingehalt erscheint fur die Er- forschung der Verande rungen d e s ro ten Blu tb i ldes die fur Nassen- untersuchungen besonders geeignete H a m o g 1 o b i n b e s t i m m u n g mittels der neuesten, sehr zuverlassig arbeitenden kolorimetrischen Verfahren be- sonders zweckmal3ig.

Die nachstehend geschilderten Untersuchungen wurden in der Zeit vom Juni bis Oktober 1929 an Schmeinen der Persuchswirtschaft Koppehof durch- gefuhrt. Herrn Professor Dr. Dr. h. c. Kronache r bin ich fur die Ge- nehmigung zur Durchfuhrung dieser Untersuchungen sowie zur Benutzung der Einrichtungen des Instituts fur l'ierziichtung und Haustiergenetik der Landwirtschaftlichen Hochschule Berlin zu grodtem Dank verpflichtet.

A. Untersuchungen Uber die Schwankuogen des Htmoglobingehalts im Blat des Schweioes.

Die Bestimmung des Hamoglobingehaltes wurde mittels des H e l l ige- Hiimokolorimeters nach A u t e n r i e t h und Kon igsbe rge r vorgenommen. Nach diesem Verfahren wird der Hb.-Gehalt des Blutes in Gramm Oxyhamo- globin auf 100 ccm Blut ermittelt.

Eine Nachprufung der Zuverlassigkeit des Verfahrens erfolgte durch wiederholte Ablesung einer groden Zahl von Proben, dit: Abmeichungen von nicht mehr als 0,2 g Oxyhamoglobin zwischen den verschiedenen Ablesungen der gleichen Probe ergaben. Bei sorgfaltiger Arbeit ist die Genaujgkeit der

*) C. Kronacher . Th. B o t t g e r und W. S c h a p e r , Zeitschr. f . Tierzuchtung und Zuchtungsbiologie 1928, XI, 319.

-~

Zeitschrift fiir Tieniichtnng und Zficbinngsbiologie. XX. 1. 7

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Ablesung demnach gesichert. Weiter wurden gleichzeitig mit 2 Pipetten aus den] gleichen Blutstropfen Proben entnommen, und zwar von 4 Tieren. In einem Fall wurde vollige Ubereinstimmung der errnittelten Werte erzielt, wahrend in den 3 ubrigen Plllen der Unterschied 0,2 g betrug, sich also innerhalb der durch den Ablesungsfehler bedingten Grenzen bewegte. Das V erfahren kann demnach als genugend zuverlassig betrachtet werden.

Durch planmaBige Untersuchungen an einer groaeren Anzahl von Schweinen verschiedenen Alters wurde versucht, etwaige GesetzmaBigkei ten i m Verlauf der Schwankungen d e r Blu tzusammense tzung, ins- besondere des Hb. - Gehaltes, aufzudecken, die neben den individuellen, nanientlich durch Alter und Geschlecht bedingten Unterschieden bestehen.

Derartige Schwankungen des Blutbildes werden, wie zahlreiche neuere Untersuchungen an verschiedenen Haustieren gezeigt habea, durch die wechselnden auBeren und inneren Einflusse hervorgerufen. Neben atmo- spharischen Einflussen sind es namentlicli die Art der Ernahrung, das je- weilige Sauerstoff bedurfnis des Tieres (Futteraufnahme, Schwangerschaft, Laktation, Bewegung) und der Zustand der Iluhe oder Erregung, die Schwankungen der Blutbeschaffenheit hervorrufen. J e nach der Art und Dauer der Ein- wirkungen sind die Abweichungen von der Norm von verschiedener Dauer und verschiedenem Ausmafi.

Starke Schwankungen des roten Blutbildes werden dnrch Hunger sowie durch Aufnahlne groBerer Wasserrnengen nach Durstperioden hervorgerufen. 1)

Die bei den von mir in ein- bis zweiw6vhigen Abstanden untersucliten Tieren der verschiedensten Altersklasseo auftretenden Schwankungen des Hb.-Gehalts konnen jedoch nicht durch Hunger oder Uurst verursarht sein, da alle Tiere ein norrnales, ihrem Niihi stoffbediirfnis voll entsprechendes Putter erhielten. Die nachstehende Ubersicht I zeigt, daB bereits innerhalb kurzer Zeit oft erhebliche Schwankungen des Hb.-Gehalts auftreten, die zu der Art der Er- nahrung in keiner Beziehung stehen.

Die Untersuchungen erstrecken sich auf Zucht- und Masttiere ver- sohiedenen Alters. AuBer einer Sau mit 7 Perkeln wurden 2 mannlicheund 4 weibliche Xuchtlaufer sowie drei Gruppen vou Mastschweinen zu 2, 3 und 3 Tieren untersucht, die innerhalb dieser Gruppen gleich gehaiten und er- nahrt wurden. Die Blutproben wurden in der ersten Versuchsreihe an drei aufeinander folgenden Tagen vormittags gegen 11 Uhr vor der Fiitterung ent- nommen. Auf diese Weise ist eine Beeinflussung des Blutbildes durch ab- weichende Futterwirkungen ausgeschaltet. In der zweiten Versuchsreihe wurden die Proben vor und nach der Putterung morgens und abends gewunnen, um den EinfluB der Futteraufnahme festzustellen.

Die Ubersicht I weist in der ersten Versuchsreihe in samtlichen Gruppen nicht unerhebliche Schwankungen des Hb.-Gehalts auf, bis zu 30 % des be- obachteten Mindestwertes. Die Schwankungen von Tag zu Tag zeigen bei den einzelnen Tieren kein gleichbinniges Verhalten. Aihnliche Schwankungen wurden von K r o n a c h e r , B o t t g e r , O g I i z e k und S c h a p e r z ) im Trockensubstanzgehalt und von Bot tger3) fhr die Zahl, GroSe und den Parbsroffgehalt der Erythrozyten gefunden, die durch die w e i t g e h e n d e Anpassungsfahigkei t d e s r o ten B lu tb i ldes an d n d e r u n g e n d e r L e benslage bedingt sind. Auch in der zweiten Versuchsreihe verlaufen die

I) Th. Bot tger , Zeitschr. f. Tierziichtg. u. Ziichtungsbiol. 1926, VII, 1. J. Wetzl ,

') C. Kronacher . Th. Bot tger , A. Ogrizek und W. Schaper , Zeitschr. f. Tier-

7 Th. Bot tger , Zeitschr. f. aerziichtung u. Zuchtungsbiologie, 1926, VII , 1.

Zeitschr f. Tiennedizin, 1910, 14. 1.

ziichtung und Zuchtungsbiologie, 1927, VIII, 183.

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Nr. des

Tieres

Hb.-Gehalt an anfeinmder Rb.-Gehalt vor nnd nach der Fiitteronp Spanne

nbends den la. 8. moqens den 16. 8. 4 Tqen folgei.don Tagen, vormittags

161' 12 brs 11. 8. 13 8. 14. 8. Spanne uht ti: Spanne 5 Uhr rk Spume 8.

in

k R E l g l K P K I g i g F l g l g g

__ -__ - -- Altor wicht

275 9 3

10,l 10,o 777 9:l 811

11.5

12.8 11.6 13.2 1,6

13,2 12,4 14,4 2,O

13,2 ,12,4 12,2 1.0 1396 13,2 14.8 1,6 13-6 12,6 13,6 1,O

13,6 I13;4 I14,O 0.6

14,4 I13,4 138 1,O

13,8 ~ 13,2 13,41 0.6

73 69 62 64 57 44

- - - -

- -- - - - - - - - - - I -

d 1513 d 1514 Q 15/9

Q 12/16

Q 15/12 Q 11/14

14,6 16,4 15,2 14,2 13,6 13,O

- -

16.2 16,O 15.8 14,O 14,O 13,6

5 M. 5 ., 5 ,.

4 ,, 5 ..

4a/3 11

15 2 13,O 15,O 13.8 1Y,8 14,O

- -

14.0 15.8 17.0 14.4 14,O 14,O

14,2 1,0 16,8 3,8 15,8 0,8 14,2 074 15.2 1,6 14,8 1,8

14,6 14.0 14,4 14,4 13.6 13.0

14.8 + 0 2 1 5 0 13.0 I- 1:O I 16:O I

15,2 16,6 16,O

Masts c h w e i n e : 12,8 14,8

2.2 14,O 0,8 15,O 1,2 15,8

- - - -

15,8 1.8 13,6l 0,4 14,8 I 1,2

12.0 13,2 14.0 14.6 14,4 - - -

-

- 1 -

13,6 - 1.4 2,6 13.2 - 2:s I 3.8

14,2 + 2,2

14,8 +0,8 15,2 +0,6 15,2 I+ 0,8

13,O - 0.2

15:O I- 0:4 1;s 13.8 !- 0.8 I 0.8

-

2,2 3.0 2,6

-

- I - I -

Schwankungen regellos; teils ist der Hb.-Gehalt nach der E'iitterung erhoht, teils erniedrigt, ebenso sind die Werte abends teils hoher, teils niedriger als am Morgen des folgenden Tages. Die beobachteten Schwankungen konnen demnach nicht auf F'uttereinfliisse zuriickgefiihrt, sondern es miissen andere Ursachen verantwortlich gemacht werden, die entweder allein wirksam waren, mindestens jedoch eine stiirkere Wirkung als die Puttereinfliisse ausiibten.

Namentlich iat hier an die Roue der Milz a l s Blu tkorperchenbehal te r zu denken, die durch die Arbeiten von Barcrof t ' ) sowie von Scheunert2), Mul le r und Krzywanek nachgewiesen ist. Die Milz ist in der Lage, rote Blutkorperchen zuruckzuhalten und aufzuspeichern und sie infolge von Reiz- wirkungen wieder dem Blutkreislauf zuzufiihren. Als auslosende Reize kommen namentlich in Rage Bewegung, Schreck und Angst. Bereits die Aufregung der Tiere bei der Blutentnahme bewirkt eine Erhohung der Blut- korperchenzahl, namentlich bei lebhaften Tieren. Die Veranderung der Blut- beschaffenheit erfolgt sehr rasch, so daB je nach dem Grade der Reiz- wirkungen innerhalb kurzer Zeit sehr stark schwankende Blutwerte gefunden werden.

') J. R a r c r o f t , Ergebn. d. Physiol. 1926, 25, 818. a ) A. P c h e u n e r t und C. Muller, Pflugers Archiv f. d. ges. Phys. 1926, 212, 468.

A. Scheuner t und Fr. W. Krzywanek, Pflugers Archiv f. d. ges. Phys. 1926, 2l%, 477; 1926, 213, 198; 1927, 215, 187; Zeitschr. f. Tierzuchtmg u. Zuchtungsbiol. 1927, IX, 113.

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100 von Falck:

In den weiter unten aufgefiihrten Versuchen wurde der Einf luB d e r Bewegung bezw. de r E r r e g u n g bei der Blutentnahme auf den Hb.-Gehalt des Rlutes bei Schweinen verschiedenen Alters und Temperaments gepruft. Bereits bei den fortlaufend durchgefiihrten Blutuntersuchungen wurde fest- gestellt, da13 diejenisen Tiere, die bei der Blutentnahme besonders aufgeregt waren, fast stets sehr hohe Hb.-Werte aufwiesen. Einzelne Tiere zeigten eine so starke nervose Erregung, daB die Gewinnung der benetigten kleinen Blutmenge aus der Ohrvene erst nach niehreren vergeblichen Versuchen, in einigen Fallen iiberhaupt nicht gelang. In einem solchen Falle wurde bei dem 4 Monate alten Mastschein Kr. 16/10 am 27. August der ungewohnliche Hb.-Wert von 19,2 g gefunden.

Zwecks planmal3iger Prufung dieser wichtigen Fragen wurden am gleichen Tage weitere Untersuchungen an einer groBeren Zahl von Tieron durchgefiihrt. Zwecks Blutentnahme wurden die Schweine auf einen Tisch gehoben, oft unter erheblicher Gewaltanwendung. womit bereits eine mehr oder weniger starke Erregung der Tiere verbunden war. Auch das Verhalten der Tiere beim Einstich in die Ohwene war sehr verschieden.

Zunachst wurden von 8 Tieren je 2 Proben unmittelbar nacheinander von der gleichen Einstichstelle entnommen, wobei nach der ersten Probenahme das iiberschussige Blut ahgetupft und die zmeite Probe aus dem neu aus- tretenden Blutstropfen mit einer zweiten Pipette gewonnen wurde.

Nr. des Tieres 12/10 12/14 15 11 l O / l l 11,9 15/2 lO/l6 2/73 Alter in Monaten 4'1, 41/2 51/2 5 5 511, 5 2 1. Probe Hb g. . 14,2 13.0 15,2 16,O 1 2 , 8 15.8 14.4 13,8 2. Prohe Hb g. . 14,8 13.6 16;2 17,O 14,O 16,8 1 4 8 13,6 Unterschied Hb.g. + 0,6 + 0.6 + 1,0 + 1,O + 1,2 + 1,0 + 0,4 - 0,2

Mit Ausnahme des jungsten Tieres Nr. 2/73 ist allenthalben bei der zweiten Probe ein Ansteigen des Hb.-Gehalts festzustellen, im Mittel sarntlicher Tiere um 0,7 g. Der abweichende Befund bei Nr. 2/73 kann durch den besonders hohen Erregungszustand des Tieres erklart werden, wodurch offen- bar bereits bei der ersten Probenahme der Hochstwert erreicht war.

In einer weiteren Reihe von 9 Tieren erfolgte die erste Probenahme aus der rechten Ohrvene, mahrend die zweite Probe aus der linken Ohrvene gewonnen wurde. Der Einstich in das linke Ohr erfolgte erst nach der Entnahme der ersten Probe. Durch die langere Dauer der Untersuchung und die Wiederholung des schnierzhaften Einstiches befanden sich die Tiere bei der Entnahme der zweiten Probe meist in einem erhijhten Erregungs- zustand. Die Ergeboisse der Untersuchungen sind folgende :

Nr. des Tieres 11113 12112 12111 12115 13/1? 13115 13118 18118 13llG Alter in Monaten 6 4'1% 4'/2 4Vn 4 4 4 4 4

1. Probe Hb. g . 15.2 15,2 16,O 15,4 14.4 15,4 13,2 15,6 15,8 2. Probe Hb. g . 18.2 15,4 162 17,O 15,O 17.2 14,6 16,2 16,4 UnterschiedHb. g +3,0 +0,2 +0,2 +I$ +0,6 +1.8 +1,4 +0,6 +0,6

Bei samtlichen 9 Tieren ist eine Erhiihung des Hb.-Wertes i n der aweiten Probe, im Mittel um 1,1 g, eingetreteri. Allerdings bestehen Schwankungen von 0,2 bis 3,0 g Hiimoglobin, die auf die Eigenart der Tiere und den Grad der Erregung zuruckgefuhrt werden miissen.

In einer dritteii Reihe wurde der Einf luB de r Bewegung auf den Hb.-Gehalt des Blutes gepruft. Untersucht wurden am 27. August bezm. 3. September funf jungere Mastschweine, sowie am 3. September zwei altere Mastschweine. Zwischen beiden Gruppen bestanden insofern Unterschiede, als die jungeren Tiere zur Blutentnahme auf denTisch gehoben wurden und

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ljntersuchungen iiber den Hamoglobingehalt des Blutes gesunder Schweine. 101

sich demgerntiB schon bei der ersten Probenahme in einem Zustande der Er- regung befanden, wahrend die beiden alteren und schwereren Tiere auBer- ordentlich ruhig waren, so daB die Blutproben in der Bucht vom ruhig stehenden oder liegenden Tier entnommen werden konnten. Nach der ersten Probenahme wurden die Tiere einige Minuten in schnellster Gangart bewegt, worauf sofort eine zweite Blutprobe gewonnen wurde.

Kr. dcs Ticrcs 11112 11113 13 10 13,17 l G l l l b4 5 64 7 4 4 4 9 9

49 4u 66: 142 1x0 Alter in Monatcn 6'i8 b1 1

Gcwirht hg 62 6,

1. Probe Hb. g . . 15,s 1 5,o 15,O 14,O 12,6 13.6 13,4

Unterschied Hb. g +O,S $1.6 +1,2 +0,4 +2,8 +4,0 +4,6

E i n e S t e i g e r u n g d e r H b - W e r t e i s t du rch die s t a rke Bewegung b e i samt l ichen Tieren e inge t r e t en , jedoch bei den alteren und bei der ersten Blutentnahinc vdlig ruhigen Tieren dm zweiten Gruppe in wesentlich stiirkerem MaBe. Wiihrend die Zunahme des Hb.-Gehaltes bei diesen Tieren 4,O und 4.6 g betrug, stiegen die Werte hei den jiingeren Schmeinen nur um 0,4 bis 2,R g, im Mittel um 1,4 g Hieraus kann geschlossen werden, daB die jiingeren Tiere bei der ersten Blutentnahme infolge der Aufregung bereits erhohte Hb.- Werte aufzuweisen hatten, so daB durch die nachfolgende Bewegung eine relativ nur geringe weitere Steigerung des Hb.-Gehaltes be- wirkt werden konnte Eine Yachprufung dieser Ergebnisse wurde am 22. Oktober an 3 Zuchtlaufei-n vorgenommen, indeni die erste Blutprobe vom stehenden Tier in der Bucht, die zweite Probe in der ublichen Weise von dem auf den Tisch gehobenen Tier gewonnen wurde.

2. Prohe Hb. g . . 16,6 16,6 16,2 14,4 15,4 17.6 18.0

Nr. des Tiercs Alter lonato Genicht k e 1. Probe Bb. e 2. Prohe Hb. e ZunRhme Eb. P

d 5/61 $2 5/65 $2 5/68

69 62 60

11,o

10,s 13,4

Die T'iere Nr. 5/61 und 5/65 waren bei der ersten Blutentnahme in der Bucht sehr ruhig und zeigten auch bei der zweiten Probenahme keine iiber- maBige Erregung. Nr. 5/65 dagegen war bereits in der Bucht sehr unruhig und geriet bei der zweiten Probenahme in hochste Erregung. Die gefundenen Hb.-Werte sind bei allen Tieren in der zweiten Probe erhoht; sie steigen gleich- sinnig mit den] Erregungszustand der Tiere.

Diese Befunde zeigen unzweideutig, daB auch beini Schwein d e r H b.- Ge h a1 t de s B lu t es au 13 e r o rd en t li c h en Sc h wan k u ngen i n n e r h a1 b s e h r k u r z e r Ze i t raume un te rwor fen ist. Insbesondere tritt eine Ver- mehrung des Hb.-Gehaltes infolge Aufregung oder Bewegung der Tiere sofort ein, wahrend bei nachfolgender Ruhe der ursprungliche Hb.-Gehalt el st nach einigen Stunden wieder erreicht wird. Dieses zeigen Untersuchungen, die am 22. Oktober rnit den fur diwe Zwecke besonders geeigneten Mastschaeinen Nr. 54/5 und 5417 vorgenommen wurden. Die erste Blutprobe wurde um 101/2 Uhr entnomrnen, hierauf wurden die Tiere einige Minuten in scharfster Gangart bewegt, und anschliefiend erfolgte sofort die zweite Probenahme. In Abstiinden von 1-11/2 Stunden wurden weitere Proben entnornrnen, bis der ursprungliche Hb.-Wert annahernd wieder erreicht war. Die Ergebnisse waren folgende :

Alter Oewicht 1. Probe 2. Probe naeh Be- 3 Probe 4. Probe 6. Proho Nr' Monate kg Ruho10114Uhr wegunglOijpUhr Riihe 11'18 Uhr Ruho 13 Uhr Ruhe 14 I!hr 5415 11 173 13.4 18.0 16,4 13.8 I4,O 541 7 11 168 12,s 19,6 15,6 14,4 12,2

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102 von Falck:

$2 10/15 5'1, 68 18,8 15,8 (17,O) 3.0 a13110 4'/, 55 19,9 16,6 (17,O) 3.3 $2 13/17 41!8 43 17,9 14,8 (15.6) 3,l $2 16/11 4 61 18,2 15,O (14,6) 3,2

19,2 15,6 (16,2) 3,6 19.1 152 (16,2) 3,9 17,6 14.8 (15,O) 2,8 18,3 15.6 (15.6) 2,7

24. 9. . 54,'5 10 155 17,6 13,6 4,O 21,5 18,6 2,9 1.10. . 5415 10 158 17,9 14,6 3.3 20,9 19,O 1,9 24. 9. . 5417 10 146 17.5 13,8 3,7 21,O 18,8 2.2 1.10. . 54/7 10 152 17,8 13,O 4:8 21,O 17,O 4,O

I ) C. Kronacher, Th. Bottger und W. Schaper, Zeitschr. f. Tierziichtung u. Zuchtungsbiologie 1928, XI, 319.

+3,91+5,0 - 1,l +3,0+4,4 - 1,4 + 3,2 +4,0 -0,8 + 3,51+5,0 - 1,5

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Untersuchungen uber den Hamoglobingehalt des Blutes gesunder Schweine. 103

d a u e r n d e n s c h n e l l e n Be wegu n g e inge t r e ten. Im Durchschnitt stieg der Trockensubstanzgehalt des Blutea urn 3,4 %, der Hb.-Gehalt dagegen uni 4,6 g. Die vorstehenden Zahlen geben die tatsachlichen Verhaltnisse in- sofern nicht ganz genau wieder, als zwar die Trockenmasse in Gemichts- prozenten, der Hb.-Gehalt dagegen in g Oxyhamoglobin auf 100 ccni Blut ermittelt wurde. Unter der Ahnabme eines durchschnittlichen spezifischen Gewichts des Blutes von 1050 :) ergeben sich folgende Durchschnittszahlen :

Rnhe Nach Bewegung Zu- oder Abnuhme Tr.-S. 'lo . . . . . 17,7 21,l + 314 Hb. "/, . . . . . 13,l 17,5 + 4.4 Hb.-freie Tr.-S. yo . , 4.6 336 - l,o

Der Hb-Gehalt des Blutes ist hiernach im Durchschnitt urn 4,4% ge- stiegen, wahrend der Trockensubstanzgehalt nur eine Zunahnie von 3,4 % aufzuweisen hat, so d d der Gehalt an hamoglobinfreier Trockenmasse um l,O% vermindert ist. Die Zusammense tzung d e s Blu tes ha t demnach e ine t ie fgre i fende Verande rung erfahren. Diese Veriinderung ist durch die Steigerung des Hb.-Gehaltes bedingt, die rund 35 % des Ausgangswertes betret. Unter Zugrundelegung, eines Gehaltes von 87 % Hamoglobin in der Trockensubstanz der Blutkorperchen und eines Wassergehaltes der Blutkorperchen von 62,5%') enthalt das Blut bei Ruhe rund 40%, nach Bewegung 53,5% Blutkorperchen. 8)

Der Anteil des Plasmas wird auf Kosten der Blutkorperchen verringert. Da der Gehalt des Plasnias an festen Restandteilen hoher liegt als der Gehalt der Blutkorperchen an haiiioglobinfreier Trockenmasse, so wird durch diese Verschiebung der Blutzusatnmensetzung eine absolute Verminderung des Gehalts an Hb.-freier Trockensubstanz des Blutes hedingt.

Die vorstehenden Untersuchungen zeigen, daB die in erster Linie durch den Erregungszustand des Tieres bei der Blutentnahme bedingten Schwankungen des Blutbildes aulerordentlich grol3 sind. E i n e Auswer tung d e r E rgeb- n isse von Hanioglobinbest immungen f u r Zwecke d e r Kons t i tu t ions- beu r t e i lung ist daher n i ch t moglich, ebenso wie das nach Bottger') fur die Hanioglobinoberflache iind nach Kronacher , Bot tger , Ogrizek und Schaper5) fur die Bluttrockensuhstanz der Fall ist. Die Blutmenge und die Zahl der im Blut enthaltenen roten Blutkorperchen ,sind infolge Ein- schaltung der Milz in den Kreislauf von deren hnktionszustand abhangig und konnen plotzliche, erhebliche und unkontrollierbare Anderungen erfahren, so da13 bei ein und demselben Tier bei verschiedenen Blutentnahmen ganb verschiedene Werte erhalten werden konnen und bei verschiedenen Tieren gefundene gleiche oder abweichende Werte auf zufalligen Einflussen beruhen konnen, die mit dem physiologischen Hahitus des Tieres in keinem festen Zusamrnenhang stehen". (Sc h eun e r t und K rzy w a n e k. 6 )

I) 0. Senft lehen, Monatshefte f. pralit. Tierheilhunde 1920, XXX, 289. 2) E. A b d e r h a l d e n , zitiert nach 0. H a g e m a n n , Anatomie und Phsfiiologie der

:I) .J. G o s 1 i n g fand bei 7,2 Mill. Erythrozyten em Blot~orperchenvolumen vou 43,1°/,,. 4, T h. B 6 t t g e r , Zeitschrift fiir Tierzuchtung und Zuchtungsbiologie, 1926, VII, 1. 6, C. K r o n a c h e r , Th. B b t t g e r , A. Ogrizek und W. S c h i i p e r , Zeitschrift flir

E, A. S c h e u n e r t und Fr. W. K r z y w a n e k , Zeitschrift fur Tierzuchtung und

Haussiiugetiere, Bd. 11, I. Teil S. 45, 2. Aufl. Stuttgart 1923.

Tierzuchtung und Zuchtungsbiologie, 1927, VILI, 183.

Zuchtungshiologie, 1927, IX, 113.

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104 von Falck:

B. Htlmoglobinbestimmungen bei Schweinen verschiedenen Alters. Die im vorstehenden Abschnitt geschilderte BeeinfluBbarkeit des Hanio-

globingehalts, bezw. der BlutbeschafFenheit uberhaupt, durch aul3ere Ein- wirkungen 1aBt die Erforschung des ,,normalen" Hamoglobingehalts der ver- schiedenen Altersklassen des Schweines von vornherein wenig aussichtsreich erscheinen. J e nach dem Temperament des Tieres wird die Zusammensetzang des Blutes bei der Untersuchung durch den jeweiligen Erregungszustand mehr oder weniger stark beeinflufit. Unter sonst gleichen Umstinden mussen die leicht erregbaren Tiere meist hohere Hb.-Werte aufweisen als ruhige Tiere, auch bei vollig gleicher Durchfuhrung der Probenahiiie. Eine fur alle Alters- klassen gleiche Art der Blutentnahme ist jedoch auch nicht nioglich, da diese bei jiingeren Tieren nur unter Anwendung von Gewalt durchgeftihrt werden kann, mahrend schwere Mastschweine und trageade Sauen sich meist ruhig zu verhalten pflegen und im Stand untersucht werden konnen. Perkelsauen dagegen sind namentlich in den ersten Wochen uni ihre Perkel sehr besorgt und daher oft so ungebardig, daB sie zur Blutentnahme gefesselt werden mussen. niese Einflusse sind so erheblich, daB sie in den meisten Fallen die Erforschung der durch das Alter und andere Umstinde bedingten Ver- anderungen des Hlimoglobingehalts auoerordentlich erschweren, menn nicht unmoglich machen.

Am geringsten scheinen die Einflusse der Erregung bei Saugferkeln wahrend der ersten Lebenswochen zu sein. solange die Tiere wahrend der Probenahme noch von einer Person im Arm gehalten werden kijnnen. J e schwerer die Tiere werden, um so grol3er sind die Unterschiede in ihrem Ver- halten bei der Probenahme, je nach ihrem Temperament und dem MaB YOU Gewalt, das beim Heben auf den Tisch und beim Festhalten wiihrend der Blutentnahme aufgewandt werden muB. -

Neben zahlreichen, teilweise umfangreichen Untersuchungen uber das Blutbild der ubrigen Haustiere liegen bisher nur wenige groBere Arbeiten, aul3er einigen Einzeluntersuchungen , iiber das Blutbild des gesunden Schweines vor.

Die Untersuchungen von S torch 1) an gesunden, normal geniihrten Tieren erstrecken sich auf S Schweine im Alter von 9 Monaten sowie 8 Perkel von 6 bis 35 Tagen. Die Zahl der roten Blutkorperchen betrug bei 5 mannlichen kastrierten Tieren 7,S-9,7 Mill. in 1 cmm Blut, bei 3 weiblichen Kastraten 7,5 bis 7,s Mill.

Bei den Ferkeln wurden folgende Werte gefunden : Alter in Tagen: 6 12 21 28 35

d 5.1 Nill; ? 3.5 Mill. d 5.5 Mill. ? 6.3 Mill. d 6.3 Mill. d 377 n 0 4,'l ,,

5,O n

Die sehr zahlreichen Untersuchungen an menschlichen Sauglingen haben ergeben, daP beim neugeborenen Kinde die Zahl der roten Blutkorperchen, *) der Hamoglobin- und Trocken- substanzgehalt s, hoher liegen als beim Erwachsenen: nach japanischen und ungarischen Unter- suchungen liegt der Hb.-Gehalt ganz besonders hoch, so daB offenbar Rassenunterschiede an- genommen werden mussen. Nach v. R e d i d ) ist der Hb.-Gehalt im allgemeinen bei der Geburt oder am 3. bis 4. Tage am hochsten, um in der 3. und 4. Woche auf den fur Sauglinge normalen niedrigen Wert zuriickzugehen. Vielfach ist bereits am 2. Tage ein starker Ruck-

') A. S torch , Untersuchungen uber den Blutliorperchengehalt des Blutes der land-

a) Literaturangaben finden sich in der emahnten Arheit von S t o r c h , sowie bei

s, A. R i t t e r v. R e u P , Die Kranliheiten des NeHgeborenen, S. 33. Berlin 1914.

wirtschaftlichen Haussjiugetiere. 1naug.-Diss. Bern 1901.

N. S u s t s c h o w a Arch. f. Anat. und Physiol., 1910, Physiol. Abt., 97.

Page 9: Untersuchungen über den Hämoglobingehalt des Blutes gesunder Schweine

rntersuchungen iiber den HPmoglobingehalt des Blutes gesunder Schweine. 105

gang festgestellt worden. Wahrend der ersten Tage weisen gewisse Vellnderungen des Blutes auf eine E i n d i c k n n g , andere Vei%hclerungen dagegen auf einen Verbrauch r o t e r Blu t - korperchen. Nach v. H e u P handelt es sich hierbei um eine Besonderheit dieser Lehens- periode: Das neugeborene Kind bringt ein Reservedepot mit auf die Welt, das die physio- logische Unterernahrung der ersten Lebenstage kompensieit. Die Leukozytose der elsten bbenstage wird als Folge des einsetzenden Eigenstoffwechsels, namentlich der Verdauung, gedeutet.

Wahrend S torch beim neugeborenen und jugendlichen Rinde mehr Erythrozyten als beim erwachseqen Binde fand, konnte er die bisherige An- sicht, daB beim neugeborenen oder jugendlichen Tier mehr Erythrozyten im Blut enthalten seien, als bei erwachsenen Tieren, bei Schaf, Ziege und Schwein nicht bestiitigen. Bei diesen Tieren war in den ersten Lebenstagen die Erythro- zytenzahl niedriger als beim erwachsenen Tier. Benierkt sei hierzu, daB die Untersuchungen n i ch t f o r t laufend a n den gleichen Tieren , sondern an einer Anzahl von Tieren verschiedenen Alters durchgefuhrt wurden. Feiter feh len bei samt l ichen T ie ra r t en unrn i t te lbar nach d e r Gebur t d u r c h - ge fuhr t e Untersuchungen. Wenn auch nach Cohns te in und Zun tz ' ) bei den Saugetieren die Menge der roten Blutkorperchen im Blut Ungeborener nicht die im mutterlichen Blut erreicht, so weisen doch die Befunde am neu- geborenen Kiode darauf hin, dafi durch den Geburtsvorgang offenbar Reize ausgelost werden, die eine plotzliche. aufierordentlich starke Vermehrung der Blutkorperchen und damit des Hb.-Gehaltes bedingen. Diese Prage sol1 gelegenb Lich der Besprechung der eigenen Untersuchungen noch eingehender erortert werden. Bereits die wenigen von S to rch mitgeteilten Zahlen zeigen bei den jungen Ferkeln so grol3e individuelle Schwankungen, daB sie fur weitergehende SchluBfolgerungen nicht als ausreichend angesehen werden konnen.

N. Sus t sch owaz) bringt neben einer reichhaltigen Ubersicht alterer Arbeiten eigene Untersuchungen an Schlachttieren. Beim Rinde war im Alter von 14 Tagen die Zahl der roten Blutksrperchen hiiher als beim erwachsenen Tier, bei fast gleichem Hb.-Gehalt. Bis zum Alter von 3-4 Monaten war ein starker Ruckgang zu verzeichnen. Die gleichfalls an Schlachttieren durch- gefuhrten Untersuchungen ergaben fur eine geringe Anzahl von Schweiuen in1 Alter YOU 6-12 Monaten 5,:s bis 11,5 Mill. Erythrozyten und 50-80% Hamoglobin nach Sahl i , im Alter von 1-2 Jahren 8,3 bis 11.7 Mill. Erythro- zyten und 40-70% Hamoglobin. I m Einzelfalle gehen Hb.-Gehalt und Blub korperchenzahl n ic h t parallel. Die Variationsbreite ist hier noch erheblich groBer als bei den von S t o rc h durchgefuhrten Erythrozytenzahlungen.

Wetzls) fand bei 3 Schweinen im Alter von 3 Monaten in mittlerem Erniihrungszustande 7,l-7,7 Mill. Erythrozyten und 68 -70 yo Hamoglobin. Er weist jedoch darauf hin, daS auch unter normalen Verbiiltnissen die Erythrozyten- zahl innerhalb weiter Grenzen schwankt. Der Hb.-Gehalt geht annahernd parallel, doch sind Abweichungen moglich, da der Hb.-Gehalt der Erythrozyten wechselt.

Gutig') Ermittelte bei 12 Ferkeln im Alter von 3-4 Wochen Werte von 2,85-7,OO Mill. Erythrozyten. Die Tiere mit hohen Werten sind nach G. wohl die gesiinderen, wtihrend die Tiere rnit niedrigen Werten ,Repriisen- tanten einer bei Schweinen hiiufigen leichten AnamieU sind. Beide Gruppen zeigen in1 ubrigen in der FreBlust, der Gewichtszunahme und irn Wachstum keine Unterschiede. -

1) Cohnstein und Zuntz , F'fliig. Archiv fur die gesamte Physiol. 1884, 34, 173. a) N. Sustsc homa, Archiv ftir Anatomie und Physiologie, 1910, Physiologische Ab-

8, J. Wetz l , Zeitschrift fur aermedizin 1910, 14, 1. ') G ii t ig , Archiv fur mikroskopische Anatomie und Entwicklungsgeschichte, Bd. 70.

teilung, 97.

Zitiert nach Senft leben.

Page 10: Untersuchungen über den Hämoglobingehalt des Blutes gesunder Schweine

106 von Falck:

Liitje') fand bei vier sechswochigen Ferkeln 6,99-9,20 Mill. und bei vier ,,ausgewachsenen' Schweinen 7,92 - 9,34 Mill. Erythrozyten.

Die an 50 gesunden Schweinen verschiedenen Alters durchgefiihrten Untersuchungen von Sen f t le ben2) geben bereits ein wesentlich klareres Bild. Allerdings beginnen diese Untersuchungen auch erst mit dem 5. Lebenstage. Fur das rote Blutbild wurden folgende Werte ermittelt:

Anzahl der Ticre

~ ~~~~

3 Saogferliel . . . . . 3 n . . . . . 3 n . . . . . I n . . . . . 5 n . . . . . 2 . . . . 6 Abs$zferliel' . . . . 5 Jungtiere . . . . . ... . . . . . Y n

10 . . . . . 3 mitteftragende Sauen . 2 Tiere, 9 und (D . . . 4 Tiere, d und 9 . . .

Alter

Tago/Monato

5 Tage 9 n

13 n

19 n 21 n

28 n

42 n 4 Mon. 5

6 - 12"Mon. 22 m

48 n

24-30

Gowicht

kg

370 375

3,8 -4,5 5.5

5,5-7 5

7- 9 20-25 22-.30 50 -105

110 - -1 50 150

125-180

Erythrozyten

Millionon

3,l--4.2 2,9 - 3.2 3.5-43

3,4 4.2-6.6 3.8-4.7 5,8-7.5 7,5-9,6 6,7-7.6 5.7 - 8,5 6,9-8,3

5,4-6,4 6.6-8.4

Himoglobin

yo Sahli

39-55 38-45 42-54

40-64 40 - 49 68-75 94-110 90-94 72-106 94 -114 88 - 101) 82 - 100

40

Sowohl die Erythrozytenzahlen als auch die Hb.-Werte zeigen grol3e individuelle Schwankungen. Am niedrigsten sind die Werte zu Beginn der 2. Lebensmoche, steigen bis eum Alter von 4 Monaten stark an und bleiben dann auf etwa gleicher Hohe; doch geht die Erythrozytenzahl bei den vier- jiihrigen Tieren etwas zuruck. Das starke Ansteigen der Blutwerte nach dem Absetzen deutet Senf t leben als Folge der einsetzenden eisenreicheren Er- nahrung. Besonders beachtenswert ist das Absinken de r B lu twer t e vom 5. zum 9. Tage, das hier recht deutlich in Erscheinung tritt. Im spateren Alter scheinen ungunstige Futter- und Haltungssoerhaltnisse erniedrigend auf die Blutwerte zu wirken.

Welschs) untersuchte 10 Schweine itn Gewicht von etwa 100 kg im Alter von 8-14 Monaten. Bei einer mittleren Erythrozytenzahl von 7,44 Mill. in 1 cmm betrug der Hb.-Gehalt im Mittel 16,O g, mit Schwankungen von 14,7 bis 19,l g in 100 ccm Blut. Der Hb.-Gehdt eines Erythrozyten weist bei samtlichen Tieren eine bemerkenswerte Konstanz auf. Weiter kann auf eine sehr gleichmiiBige Verteilung des Hamoglobins auf der Oberflache der Erythrozyten geschlossen werden.

G o t z e 4) ermittelte auf Grund eigener Untersuchungen folgende Durch- schnittswerte fiir Schweine verschiedener Rasse bezw. verschiedenen Ge- schlechts, sowie fiir gleichdtrige Perkel verschiedenen Entwicklungszustandes :

Japanisches Maskenschwein, Bast. . . . . 7,19 11,94 - Mangalica x engl. Edelschwein . . . . . 6,89 11,61 - Deutsches Edelschwein . . . . . . . , 6,96 11,78 - Veredeltes Landschwein . . . . . . . 6,83 12,15 -

Erythrozyten Hb. Gewicht Mill. Ls kg

I) F. Liitje, Untersuchungen iiber die korprlichen Elemente des Blutes normalcr und schmeinepestkmnlter Schweine. 1naug.-Dim. GieIen 1911.

*) 0. Senft leben, Monatsheft fiir praktische Tierheilkunde 1920, XXX, 289. *) W. Welsch, Pnugers Archiv ftir die gesamte Physiologie, 1923, 198, 37. 9 R. Gotze, Zeitschr. f. angewandte Anat. und Konstitutionslehre, 1923, M, 217.

Page 11: Untersuchungen über den Hämoglobingehalt des Blutes gesunder Schweine

Untersuchungen iiber den Hamoglobingehalt des Blutes gesunder Schweine. 107

~-

Himoglobin

g

7,9

13,3 :5,2-10,2)

L3,O - 13,8) - - -

124 11,8-12,4~ -

13,7 12,4-14,41 - -

Erythmzyten Hh. Gewicht h l l . P kg

4 Eher . . . . . . . . . . . . . 7.09 12.98 - 11 Sauen . . . . . . . . . . . . 6,90 11,81 - 16 Kastraten . . . . . . . . . . . 6.82 11,67 -

Veredelte Landschweinferkel des gleichen

. . . . . . . . 6,27 11,59 9.5 { $ . . . . . . . . 5 . 9 3 11 94 8.0 Normal ernahrt

Zuiiickgehlieben infolge 0 3.92 5.34 2 10 Mangels an Muttermilch { 0 3.25 4.33 2,5

Die Erythrozytenzahl zeigt cine recht gute Ubereinstirnmung mit den von anderen Autoren gefundenen Werten, wlhrend der Hb.-Gehalt verhaltnis- mlil3ig niedrig liegt. Bemerkenswert sinrl die bereits recht hohen Werte der normal gehaltenen sechs wochigen Ferkel, wiihrend die gleichaltrigen Kummerer auoerordentlich niedrige Zahlen, namentlich im Hh-Gehalt, aufweisen.

Bus den ,,Untersuchungen uber die Ziegenmilchanamie an wachsenden Schweinen unter besonderer Reriicksichtigung der Vitaminfrage" von K r on a c h e r , Klie s c h und S chap er ' i konnen wcrtwlle Vergleichszahlen entnommen werden. Es handelt sich urn insgesamt 24 Tiere, die vom Alter von 4-12 Wochen ab in Abstiinden von einigen Wochen fortlaufend bis zum Alter von 20-24 Wochen untersucht wurden. Die in1 Alter von 4 Wochen unteimchten Ferkel erhielten nur Muttermilch ; bei den spateren Untersuchungen wurde eine Gruppe von 3 Tieren mit ,,NormalfutterU bei Aiislauf ernahrt, wahrend 7 Gruppen Versuchsfutter verschiedener Zusammen- setzung und unter verschiedenen Hqltungsbedingungen erhielten. Die Er- gebnisse sind in der nachstehenden Ubersicht fiir die Normalbncht und fur samtliche Tiere, mit Ausnahme eines besonders aufgefiihrten Kiimmerers, zu- sammengefaot.

Bestandes, 6 Wochen alt:

. . . . . . . . . . . .

Simtlicho Tirre Kiimmerer -

1 Gewicht E!$tfP- Rimoglobin

31 kg Nil. 1 g

6.7 - - I - 6 7,3 5.1

7 1R.O 7 3 11,3 8 7,5 9,8 (5,8-8.5) (3,2-8.0) (5,2-10,2)

(10,6-18) (5,6 - 9,5I (8,8--13.8)

(11,2-20) (5,3-8,8, (8,8-13,O)

(17-22,5) (6,O - 6,7) (8.8-11,8)

(20-22) (5.8-6,3) (11.2 -12 0)

(23 - 50) (4,4-9,0) (10,8-13.6)

(33-39) (6,O-7,O) (12,6-13,6;

(60-75) (5,9-8.4) 12,4-14,41

14 16,O 7.1 11.4 - - - 10,2 - - - 4 18,9 6,5

2 21 6 J 11,6 12 4,2 11,O

20 31,6 678 12,o - - - 3 36,7 6 4 13.0 - - - 5 67,4 i,O 13,8 - - - 2 37.5 5.5 10.7 27 6,4 9,2

- __

c h a H-: 5 - 4

9

11

12

14

16

17

20

22

24

Normal bucht

f Gewicht ':$:- 4 1 k g I Mill.

(15-18) (6,7-9,5) - 1 - 1 -

31 (40-50) 46 I (6.6 678 -7J) - -I - 1 - -I - -4-

l) C. Kronacher. J. Kliesch und W. Schaper, Zeitschr. f. Tierziichtung und Ziichtungsbiologie, 1929, XIV, 231.

Page 12: Untersuchungen über den Hämoglobingehalt des Blutes gesunder Schweine

10s von Falck:

Diese Zahlen zeigen mit grbfiter Deutlichkeit die aufierorclentliche Variations- breite der Hlutwerte, die von der 9. Lebenswoche ab sich in den verschiedenen Alters- und Gewichtsklassen uberschneiden. Selbst die Werte des Kiimmerers, die absolut betrachtet niedrig liegen , werden teilweise vou gleichaltrigen normal entwickelteu Tieren unterschrilten. Die starke Labilitiit der Blut- werte weist auch darauf hin, dah die durch Alter und Geschlecht bedingten Unterschiede des Blntbildes nicht, wie das vielfach in alteren Arbeiten ver- sucht ist, an Hand von Untersuchungen weniger Tiere verschiedener Alters- klasseii nachgemiesen werden konnen. Als wichtiges Ergebnis der vorstehenden Untersuchungen sind weiter die im Al t e r von 4 Wochen bei einigen Tieren gefundenen anfi e rord e n tli c h n i e dr igen Wer t e hervorzuheben, die mit fortschreitendem Alter verschwanden. Dieser Befund weist, ebenso wie die oben erwahnten Untersuchungen von Senf t leben , auf das Bes tehen e i n e r , ,physiologischen Anamie" auch beini Schwein in den ersten Lebens- wochen, wie sie beini Nenschen und verschiedenen Haussaugetieren bereits nachgewiesen ist. In dieseni Versuch konnte endlich auch ein giinstiger EinfluB des direkten Sonnenlichtes und der Bemegung im Laufhof auf das rote Blut- bild festgestellt werdeu. -

Durch U n t e r s u c h u n g e ine r grol jeren Anzahl von Scliweinen ver- schiedener Altersklassen und oft e r e W i ederholung der Untersuchungen in regelmahigen Abstanden habe ich versucht. wenigstens d ie jen igen Wer te zu ermi t te ln , i nne rha lb welcher d e r Hb.-Gehalt bei wechse lndem Er regungszus t and z u schwanken pflegt. Hierbei wurde auf die Er- forschung des Bluthildes neugeborener Ferkel besonderes Gemicht gelegt, da gerade diese Frage durch die bisher vorliegenden Untersuchungen noch nicht vollig geklart schien.

Da es sich um Massenuntersuchungen handelte, habe ich mich auf die B e s t i m m u n g des Hb.-Gehalts beschrankt, wozu nach dem Verfahren von A u t e n r i e t h und Konigsberger nur geringe Blutmengen erforderlich sind, so daB die Untersuchungen verhaltnismaBig schnell und in der Regel ohne ubermaBige Erregung der Tiere durchgefiihrt werden konnten. Zur grund- sa t z l i chen Kliirung der Rage iiber die Veranderungen und Schwankungen des roten Blutbildes erschien die Beschrankung auf die Bestimmung des Hb.- Gehalts um so mehr zulassig, als von den meisten Autoren 1) enge Zusammen- hange zwischen den1 Hb.-Gehalt und der Erythrozytenzahl - nach Ba t tge r r = 0,827 - nachgemiesen wurden. Stiirkere Abweichungen ron dieser Regel sind teilweise auf einen tatsachlich von der Norm abweichenden Hb.- Gehalt der Blutkorperchen, namentlich bei krankhaften Zustiinden, zuriickzu- fiihren ; teilweise mogen sie aber auch durch einea wechselnden Erregungs- zustand der Tiere bei der Entnahme der einzelnen Blutproben hervorgerufen sein. Auch zwischen dem Trockensubstanz- und Hb.-Gehalt des Blutes bestehen enge Zusammenhange. da ja das Hamoglobin die Hauptmasse der Trocken- substanz ausmacht. Auf die Verschiebungen zwischen dem Gehalt des Blutes an Hamoglobin und an hamoglobinfreier Trockenmasse bei wechselndem Erregungs- zustande wurde bereits oben bingowiesen. AuBer diesen Trockensubstanz- bestimmungen an 6 Tieren wurden solche am 24. September und 1. Oktober 1929 noch an 9 weiteren Tieren verschiedener Altersklasoen durchgefuhrt.

Mit steigendem Hb.-Gehalt steigt der Trockensubstanzgehalt. Tiere mit ubereinstimmenden Hb.-Werten zeigen auch im Trockensubstanzgehalt gute Ubereinstinimung, unabhkingig von ihrem Alter.

l) Th. Bot.tger, Zeitschr. f. Tierzuchtung und Zuchtungsbiologie 1926, VII, 1. W. Welsch, Pfliigeis Arch. f. d. ges. Physiol. 1923, 198, 37.

Page 13: Untersuchungen über den Hämoglobingehalt des Blutes gesunder Schweine

Untersuchungen iiber den Hgmoglobingehalt des Blutes gesunder Schweine. 109

16,6 18,6 16,l 20.4 16.6 18,6

Nr. I Alter

11,4 13.6 12.2 16,2 11.8 13,O

8 ;; 9 11 0 54 Q 15/12 9 5165 9 11/12 d 4/75 Q 14/13

__- -

Nr. 11116 Nr. 11116

Gow. Hb. Gew.1 Hb. _-___

k 6 g kg I 6

22-24 - 13,2 - 10.6 37 St. - 11,8 - 112,2

0-3l/, St. 1,15 15,4 1.40 11.8 11-13 - - 13.6 - 9,8

3 Tage - - verendet 5 1,7 111,O - I -

2 ',Is Jahre 2':, 2'/x n 2'1,

4 n 6 n

43 n

6 Yonlte

66 Tage

~ ~ _ _ ~ ~ -

Wurf Nr. 10 Wurf h'r. 61

Gewicht Hiimoglobin Gewicht HBmoglobin

zahl I kg 1 6 t2i I kg 1 g

8 1,34 (1,O-1,65) 15,2 (9,6-17,6) 5 /1,70(1,62-1 80)llS,O(l2,2-17,2) - 12,l (7.6-15.8) - - -

8 - loll (6,4-12,8) - - - 6

- - - -- - - - -_ - 5 2,46 (2,4-2,5) 10,8 (8,6-11,6) - - 8 2.24(1,6-2.7) 8.7 (5,8-10,2) -

Gewkht

kg

224 240 212 209 93 48 74 21 10,4

Bemerkungen

giist; sehr aufgeregt hochtragend; ruhig

saugend; sehr ruhig unruhig; Zuchtkufer

sehr unruhig; Mastschmein uniuhig; Saugferkel

n n

n n

n n

Page 14: Untersuchungen über den Hämoglobingehalt des Blutes gesunder Schweine

110 von Falck:

Die Abnahme des Hb.-Gehalts i s t be i sani t l ichen Tieren fest- zustellen. Sie erfolgt ini Einzelfalle mit wechselnder Schnelligkeit und in verschieden starkem MaSe, unabhangig von der Hohe des Ausgangswertes und dem Gewicht des Tieres. Eine Ausnahine stellt nur das Ferkel Nr. 11/15 dar, das uberhaupt keine Nahrung zu sich nahm, und hei dem nach einem anfanglichen Ruckgang um 2 g bereits nach 24 Stunden ein allmahliches Steigen des Hb.-Gehalts einsetzt. IJieses Ansteigen liann als Folge der Ein- dickung des Blutes durch Wasserverlust gedeutet werden. Das anfangliche Absinken, trotz fehlender Fliissigkeitsaufnahme, legt die Vermutung nahe, da13 d ie hohen B lu twer t e d e r Neugeborenen d u r c h besondere Einf lusse hervorgerufen werden , d ie n u r wahrend der a l le re rs ten Zei t wirksam sind. Hierauf scheint auch das besonders etarke Abfallen der Hb.-X7erte bei den normalen Perkeln wahrend der ersten Hiilfte des ersten Lebenstages hinzuweisen, wahrend die spa te re langsamere Abnahme des Hb.-Gehalts d u r c h ande re Ursachen bedingt sein durfte.

Wie bereits fruher erwahnt wurde, liegt der Erythrozytengehalt des Blutes ungeborener Foten niedriger als im miitterlichen Blut. Sofort nach der Geburt von den Sauen entnommene Blutproben ergaben folgende Hb.-Werte: Xr 11 = 12,O g, Xr. 10 = 13,2 g, Kr. 54 = 12,8 g Auch wahrend der letzten Zeit der Trachtigkeit von den beiden erstgenannten Sauen entnommene Blutproben ergaben sehr ahnliche Werte, so diiB die neugeborenen F e r k e l sofor t nach d e r G e b u r t ini Durchschn i t t mesent l ich hohere Hb.- W e r t e a l s i h r e Mut t e r aufwiesen. oder auch ein anderes blutbildendes oder blutspeicherndes Organ - bereits beim Xeugeborenen auf Reize eine Vermehrung der Erythrozyten in1 Blut bewirken kann, ware es sehr wohl denkbar, daB d ie i m Augenbl ick d e r Gebur t e in t r e t ende Kohlensliureanreicherung des Blu tes , durch welche ja aucli die Eigenatmung ausgelost mird, die Veranlassung fu r d a s plotzl iche Ans te igen des Hb.-Gehalts darstellt. Mit dem Ab- klingen dieses Reizes niul3te der Hb. Gehalt allmahlich wieder zuruckgehen, was mit den Befunden durchaus ubereinstimmt. Fur den weiteren, wesentlich langsamer verlaufenden Ruckgang des Hb.-Gehalts konnen verschiedene Ur- sachen verantwortlich gemacht werden. Ein wesentlicher Grund durfte im Einse tzen des Eigenstoffwechsels , insbesondere der Verdauung, zu suchen sein. Weiter konnte man an eine Verdunnung des Blu tes denken, da das neugeborene Ferkel im Vergleich zu seinem geringen Lebendgewicht sehr grol3e Mengen Miittermilch aufnimmt. Nach Hempel und Ohlig- macher l) liegt die wahrend der ersten Lebenswoche tkiglich aulgenommene Milchmenge etwa zwischen 250 und 300 g, und in der 4. Woche steigt sie auf rund 475 g, so daB anfangs die Milchmenge etwa I/; his I/, des Lebend- gewichts ausmacht. I)erngernaB steigt das Lebendgewicht schnell an, und es ware denkbar. daB hierbei die Vermehrung der Blutmenge schneller fort- schreitet als die Neubjldung von Blutkorperchen. Eine weitere Ursache fur die Verminderung des Hb.-Gehalts kann in der Umste l lung der b lu t - b i ldenden Organe gesucht werden, die von Grav inghof fz ) fur das Auftreten der ,physiologischen Aniimie" verantwortlich gemacht wird. Die Bildung von Blutzellen erfolgt auch nach der Geburt teilweise noch in der Milz, in geringereni MaBe in der Leber; diese Organe verlieren allmahlich die Fahjgkeit zur Neubildung von Blutkijrperchen, wahrend die anfangs ge- ringere Tatigkeit des Knochenmarkes fortschreitend zunimmt. Ton einem

1) K. Richter , E. Hempel , I(. Ohligmacher und J. Rodewald, drbeiten der Dentschen Gesellschaft fur Zuchtungskunde. Heft 37. Hannover 1928.

z, W. Gravinghoff , Untewuchungen uber die Ziegenmilchanamie, S. 56. Berlin 1928.

Unter der Annahnie, daB die Mile

Page 15: Untersuchungen über den Hämoglobingehalt des Blutes gesunder Schweine

Untersuchungen uber den Htimoglobingehalt des Blutes gesunder Schweine. 11 1

gewissen Alter ab erfolgt die Bildung roter Blutkorperchen ausschliefilich im Knochenmark. Die ,,physiologische AnLmie" verschwindet, sobald das Knochen- mark seine volle Funktionsftihigkeit erlangt hat. Die Annahme eines Hiimo- g lobinmangels de r E ry th rozy ten infolge ungenugender E i senzufuhr i n de r N a h r u n g hat angesichts des relativ hohen Eisengelialts der Schweine- milch und der schon in der ersten Lebenswoche aufgenoniinenen gr0St.n Milchiiiengen wenig fur sich. Dagegen erscheint es wohl moglich, da13 in der Xeit ausschliefllicher lfilchnahrung, deren Sahrstoffe voin jugendlichen Or- ganismus sehr leicht assimiliert werden lionnen, eine Spe iche rung von Hanioglobin i n der Mile oder anderen Organen stattfindet, wodurch das Blutbild die Erscheinungen der ,,physiologischen Ananiie" zeigt. Diese Be- serven wiirden, unter den obigen Voraussetzunpen, erst wieder ins Blut ab- gegeben, sobald durch die Aufnahme von Beifutter hohere Anforderungen an den Organismus gestellt werden. Utiter Berucksichtigung der verscliiedenen Wachstumsgeschwindigkeit und des verschiedenen Eisengebalts der Milch unserer Haussaugetiere ist es nicht unwahrscheinlich, da13 die Eracheinungen der ,,physiologischen Ananiie" bei den einzelnen Tierarten ursachlich nicht gleich bedingt sind. Diese Frageii komen jedoch nur durch eingehende Spezialuntersuchungen geklart werden.

Die nachstehende Ubersicht I1 zeigt die Bewegung der Hb.-Werte im Verlauf der Slugezeit und teilweise auch in den ersten Wochen nach dem Absetzen bei 5 Wurfen mit 35 Ferkeln.

Die nach der Geburt mit durchschnittlich 15-16 g (9$-17,ti) sehr hoch liegenden Hb-Werte sind bereits nach 24 Stunden urn rund des Ausgangswertes auf etwa 10-11 g gefallen. Der tiefste Stand wird im Laufe der 2. Lebenswoche erreicht, doch bestehen hier individuelle Unterschiede. Da fortlaufende tiigliche Uiitersuchungen nicht durchgefiihrt werden konnten, ist in der Mehrzahl der Falle zweifellos der ta t sachl iche Mindestwert n i ch t gefunden worden, der verrnutlich vor oder nach dem Tage des ermittelten niedrigsten Hb.-Wertes zu suchen ist. Vom Wrirf Nr. 14 konnten am 8. Lebenstage 3 Ferkel nicht untersucht werden, dagegen liegen fur das uber- lebende eine Ferkel des Wurfes Nr. 11 Untersuchungen bis zum 19. Tage vor, so dalj fur 33 Tiere der Tag des geiingsten Hb.-Gehalts angegeben werden kann. Der Mindestwert wurde lma l am 5. Tage gefunden, 6mal am 8./Tage, 9mal am 10. Tage (von diesen Ferkeln wies eins beieits am 3. Tage den gleichen Wert auf), 12mal am 12., 2mal am 17. und 3mal am 19. Tage. Der Durchschnitt der zwischen 6,s und 10,4 g schwankenden Mindestwerte belauft sich auf 8, l g.

Der Grad des Abfallens der Hb.-Werte kann nur fur 14 Perkel berechnet werden, fiir die Untersuchungen sofort nach der Geburt vorliegen, und zwar fur die Wiirfe Nr. 10 und 54, sowie das Ferkel 11/16. In Prozenten des Ausgangswertes betragen die gefundenen Mindestwerte fiir den Wurf Nr. 10 = 47 % (38-tiO), fir. 54 = ti0 % (53-70), fur das Ferkel 1111 6 = 61 %. Das relativ geringste Abfallen der Hb.-Werte zeigen in beiden Wiirfen die Tiere mit den niedrigsten Ausgangswerten, wahrend der relativ stiirkste Riick- gang sich bei uber dem Durchschnitt liegenden Ausganpswerten findet. Sowohl in der Schnelligkeit als im Mafie des Absinkens des Hb. Gehalts auf den Mindestwert bestehen starke individuelle Unterschiede, die zu der Gewichts- entwicklung der Tiere offenbar nicht in Beziehung stehen.

In der Gbersicht I1 sind einige Ferkel nicht mitberiicksichtigt worden, die infolge niangelhafter Entwicklung oder Erkrankung wiihrend der ersten Lebenswochen petotet werden mufiten. Die bei diesen Tieren gefundenen Werte seien auch noch aufgefiihrt:

Page 16: Untersuchungen über den Hämoglobingehalt des Blutes gesunder Schweine

112

Altor

Geburt. . . . . 1 T a g . . . . . 3Tage . . . . 5 . . . . . 8 . . . . .

1 0 . . . . . 1 2 . . . . . 1 5 . . . . . 1 7 . . . . . 1 9 . . . . . 2 2 . . . . . 2 4 . . . . . 2 6 . . . . . 2 9 . . . . . 3 1 . . . . . 5 Wochen . . . 6 ,, . . . 7 . . . 8 ,, . . . 9 . . .

11 . . .

10 . . .

12 . . . 13 . . . 14 ,, . . . 15 ,, . . . 16 . . . .

von Falck:

uber- Die Veranderungen des Hamo-

Wurf Nr. 10 Worf Nr. 14

Hb. Hb. :ii I I ::i 1 G;r 1

8 1,34 152 9 1,38 -

8 - 10,l 9 - 11,o

8 2,24 817

1,00-1,65 9,6-17,6 0,98-1,68

6,4 - 12,8 9,2-13,4 - - - - - -

- - - 1,6-2,7 5,8-10,2

9/6') 2,42 672 - - - 1,8--2,8 I 6,4-10,4 - - - - - -

- - - 8 3,39 7.1 2,4-4,3 6,O-8,0

- - - 9 4,OO 10,4 3,4-4,8 9,O-11,6 - - - - - -

8 5,16 11,3 - - -- - - - 9 5,19 11,9

8 6,35 11,s -

4,O-62 9,6 - 12,2

4,5-6,6 146-13,6 - - - - - - - I --

5,1-7,7 10,2-13,4 - - 9 677 12,7 - 5,9 -8,5 11,8-13,6

- - - - - -

- - 9 872 12,l

- 9 9,5 13,7

- - 9 11,3 11,6

- 7,3-10,5 10,6-13,2

8,O-11,9 12,O-15,6

9,7 - 14,3 10,6-12,6

11,3-15,6 10,2-13,O

Abgesetzt! 13.0 -. 18,4 10.2-12,4

- - -

- - 9 13,O 11,9 -

- - 9 15,O 11,6 -

- - - - 1 - - - ! - - - - - - - I - -

- -

- - - - - -

- - - - - -

- - - - - -

- I - 1 - 1 - I

- I - I

'1 Die eiste Ziffer gibt die Zahl der gewogenen, die zweite die der untersuchten

Page 17: Untersuchungen über den Hämoglobingehalt des Blutes gesunder Schweine

Untersuchungen iiber den Hamoglobingehalt des Blutes gesunder Schweine. 113

sicht II. globing e ha 1 t e s be i S a ugf e r kel n.

An- Z d l l

'wurf Kr. 51

Gca. k

1,70 1,62-1,80 -

2,46 2,4-2,5 - -

' 4,76 4!5-5,0 - -

7,32 6,4-8,2 -

-

9,78 8.5 - 10,9 - -

12,4

15.7 10,9-13,9

13,7-16,8

j 15.:!!9,7

' 18,8-22,6

21,2.-27,5

5 20,8

5 I 24,3

5 ~ 27,6 24-31

- -

- - I

- -

_ _ - I - __

- - - I -

I

Rere an.

Hb. g

16.0 12,2-17,2 -

10,s 8,6-11,6 - - 915

8,6-10,2 - -

10,3 9,2-11,6 -

-

12,6 12,4-13,O -

-

13,3 12,6-14,2

13.1 11,4-13,6

12,4 11,8-13,O

11,4 10,4-12,4

12.2 10.6 - 3 3 9

11,o 10.6-12.0

Wurf Nr. 4

Gew.

b!

1,58 l,44-1,76 -

2100 1,8-2,2 - -

3,85 3,4 - 4,3 - -

4,67 3,4- 6,4 - -

5,73 4,3-6,8 - -

7,1 6,O-8,7

9 2 8.0-11,3

11,2 9.5-13,s

13,6 11,5- 16,8

16,3

18,8 15,4-24,O

13,9-20,6

- 21,o

23,O

25:5 21-32

17- 27

18-29

-

- -

-

Hb.

B

Zeitschrift fur Tierziichtnng nnd ZUehtnngrbiologie. XX, 1.

- -

143 9,6-11,2 - - 87

7,6-10,O - -

979 8,2-11,8 - -

11,7 10,6-13,2 - -

11,9 11,O-12,6

10,4-13,6

11,6- 13,2

11,6-13,4

12,5

12,5

12,6

11,3 10,4-12,8

12,l

12,o 11.4-13.6 - 11,4-13,O

12,5 11.8-13:6

12.0 10,4- 13,O - - - -

Wnrf Nr. 2

Gew.

k 6

1,04 ),87-1,& -

-

1,56 1,l-2,o - -_

3,lO 2.4-3,7 - -

4,37 3,6-5,4 - -

5,84 4,8 - 6,9 - -

774 5,7- 8,8

915 7,7 - 11,: 9,8-14,(

10,6-17,l

11,4

13.5

16,2 12,5-20,(

19,2

21,3

23,9

24,6 20-29

27,7 23-32

29,l 24-34

32.4

15.2 - 23J - 17-25

19 - 28

27-39

Hb.

R

-

-

-

9,6 7,6-11,O - - 739

6,8-10,8 - - 9,0

7,8- l0,O -

- 11,5

10,2-12,8 - -

' 12,6

12,9

12,7

13,l

13,O

1%,5

12,l

11,4-13,6

12.4-13,4

11,O-15,6

12.2-14,O

129- 14,O

12.6 - 15.2 - 11,2-12,8

9,6 - 12,4

10,8-14,4

119 - 13,8

11,2-14,0

12,2-14,4

11,3

12.5

12,9

12,3

13.3

8

Page 18: Untersuchungen über den Hämoglobingehalt des Blutes gesunder Schweine

114 vou Falck:

Die Hb.-Wertr? dieser konstitutio~~ell zweifellos minderwertigen Tiere bewegen sich durchaus innerhalb der bei noinialen Ferkeln gefundenen Grenzen, so daB im Einzelfalle die Refunde der Hb.-Restirmiung keinerlei Schlusse zulassen. Dieses Ergebnis war aiigesichts der starken Labilltiit des Blutbildes, die im ersten Ab-chnitt dargelegt wnrde, auch zu erwarten.

Im weiteren Verlauf der Entwicklung sehen mir bei gesunden Saug- ferkeln v o n d e r 3. L e b e n s w o c h e a b e i n s c h n e l l e s A n s t e i g e n d e r H b.- W e r t e. Der Hochstwert wird etwa in der 5. bis 8. Lebenswoche, selten spiiter, erreicht. In1 Einzelfalle bestehen wesen tliche Unterschiede ini Verlauf der Hb.-Werte, die teilweise bis zum Absetzen ansteigen, teils schon von der 5. Lebenswoche allmahlich abfallen. In diesem Lebensalter durften bereits die Temperamentsiinterschiede der Tiere eine erhebliche Rolle spielen. Inner- halb der einzelnen Wiirfe besteht jedoch eine gewisse Ubereinstimmung. Im grol3en Durchschnitt bewegt sich der Hb.-Gehalt bei Absatzferkeln zwischen 11 und 14 g, doch werden diese Werte vereinzelt auch unter- und uber- schritten. Unter Ausschaltung des Wurfes Nr. 10, der nur bis zum ‘26. Lebens- tage beobachtet werden konnte, stellt sich der fiir 27 Ferkel aus 4 Wurfen ermittelte Hochstwert im Durchschnitt auf 13,7 g, mit Schwankungen ron 12,6 bis 15.6 g.

Sehr beachtenswert ist die Tatsache, daB die Zunahnie d e r Hb.-Werte be re i t s zu einem Zei tpunkt e insetzt , wo von den Ferke ln noch kein Bei fu t te r aufgeuomiuen wird. Aiich die Hochs twer te werden vielfach bereits in einem Alter erreicht, in dem die Muttermilch noch die wichtigste Nahrung darstellt. Das im Alter von 10 Wochen erfolgte Absetzen hat kein Ansteigen, sondern eher, namentlich beim Wurf Nr. 2, im Durch- schnitt eine Verminderung des Hb.-Gehalts bewirkt. Hieraus kann gesctlossen werden, da13 d ie im Saugl ingsa l te r regelmaBig auf t re tenden V er- anderungen des Blu tb i ldes n ich t d u r c h d ie Zusaniniensetzung de r Mut te rmi lch he r ro rge ru fen sein konnen, sondern da13 e s s ich urn e ine Er sche inung handel t , d ie du rch den einsetzenden Eigenstoff- mechsel und d ie Urnstellung de r b lu tb i ldenden Organe bedingt ist.

Die nach dem Absetzen bei den Wiirfen Nr. 4 und 2 noch einige Wochen weiter diirchgefuhrten Blutuntersuchungen zeigen ke ine mesen t - l i chen Veri inderungen des Hb.-Gehalts. Atlf einen kleinen, nicht uberall zu beobachtenden Ruckgang erfolgt din leichtes Ansteigen, doch liegen die Werte innerhalb der schon vor dem Absetzen festgestellten Grenzen. Auch eine weitere Versuchsreihe (Ubersicht III), die mit 16 Absatzferkeln beiderlei Geschlechts nus mehreren Wurfen unter sehr verschiedenen Haltungs- und Futterungsverhdtnissen durchgefiihrt wurde, ergibt k e i n e d e u t 1 i c h e n Be- z i e h u n g e n d e s Hb.-Gehal ts z u A l t e r u n d E n t w i c k l u n g der Tiere. Im Alter von 9 bis 14 Wochen wurden Werte von ll,(i bis l6,8 g ermittelt; im Blter von 15 bis 20 Wochen liegen die Werte zwischen 12,2 und 17,O g.

Page 19: Untersuchungen über den Hämoglobingehalt des Blutes gesunder Schweine

Untersuchungen uber den HZlmoglobingehalt des Blutes gesunder Schweine. 1 15

Tmg.

Ta6e

26 76 76

- - 31

-

In der folgenden Zeit bis zum Alter von 24 bis 29 Wochen betragt der Hb.- Gehalt 12,4 bis 17,4 g. Im Durchschnitt liegt demnach ein geringes An- steigen der Werte vor, das jedoch in dem zunehmenden Gewicht der Tiere und der hierdurch bedingten seke ren Erregung bei der Blutentnahme eine ausreichende Erklarung findet. DaB der Erregungsgrad einen wesentlichen EinfluB ausgeubt haben mu& zei@ auch das regellose dnsteigen und Abfallen der Hb.-Werte bei den eiwehen Tieren im Verlauf der Untersuchungen. Die Werte schwanken in verschieden weiten Grenzen; bei einigen Tieren liegen sie durchweg verhdtnismaig hoch oder auch verhaltnismafiig niedrig, so daB i n d i v i d u e l l e U n t e r s c h i e d e im Hb. -Gehal t a n g e n o m m e n werden mi i s sen , d i e n i c h t a l l e i n d u r c h T e m p e r a m e n t s u n t e r - s c h i e d e e r k l i i r t w e r d e n konnen. An dieser Stelle sei auch nochmals auf die im ersten Abschnitt erwiihnte Peststellung hingewiesen, daS bei der Blutentnahme im Stande, also bei geringeror Erregung der Tiere, wesentlich niedrigere Hb.-Werte gefunden werden. Zusammenfassend ist daher fest- zustellen, daS e i n e w e i t e r e E r h o h u n g d e r b e r e i t s Tor d e m A b - s e t ze n er r e i ch ten Ho c h s t w e r te n i c h t sic h e r e r w i es e n ist. Jedenfalls kann es sich nur urn unwesentliche Verschiebungen des Hb.-Gebalts handeln.

Auch bei 2 i i l t e r e n M a s t s c h w e i n e n , die am 20. August 1929 auf Mast gestellt wurden, nachdem sie vorher auf Kleeweide mit einem Zufutter von Kartoffeln ernahrt waren, lassen sich k e i n e V e r a n d e r u n g e n i m Hb. -Gehal t d u r c h d e n U b e r g a n g z u r S t a l l h a l t u n g u n d d u r c h d i e G e w i c h t s v e r i i n d e r u n g e n n a c h w e i s e n :

20. 8. 27. 8. 3. 9. 17.9. 24.9. 1.10. n. 10. Geboren Gew.1 Hb. Gew. Hb. Gew. Hb Gew Hb Gew Hb Gew Hb Gew Hb. xr. I

l k g I g 1 k g I g l k i I g I k g . 1 g ' I k 6 . 1 g.1 kg.1 g ' l k 6 ' / g

54/5 I 30.11.28 1 132 114.2 1 137 112,6 I 142 '13,6 I150 54/7

I155 L3,6 I 158 114,6 I 173 1 13,4 124 13,8 125 113,O 130 /14,2 140 12,8 146 113,8 152 13,O 168 12,8

Die trotz des Alters und Gewichts der Tiere durchweg verhaltnismaBig niedrigen Hb.-Werte sind, wie im ersten Teil nachgewiesen wurde, auf die Probenahme am ruhig stehenden oder liegenden Tier zuruckzufiihren, wodurch jede Erregung tunlichst vermieden wurde. Eine solche Art der Probenahme ist jedoch nur bei sehr ruhig veranlagten Schweinen moglich. Pur umfang- reichere vergleichende Untersuchungen ware die Anwendung unschadlicher Beruhigungsmittel - etwa Chloralhydrat - ins Auge zu fassen. Die auf diese Weise ermittelten Werte, bei denen der EinfluB der Erregung aus- geschaltet wird, k6nnkn mindestens wissenschaftlich wertvolle Ergebnisse liefern.

Endlich wurden Untersuchungen des Hb.-Gehalts an Zuch t sauen ver- sch iedenen A l t e r s u n d Trach t igke i t szus tandes durchgefuhrt:

30 11.28

Gew.

I kg

203 216 202 211

I 193 176 164

- Snu

Nr.

5 10 11 12 13 15 16

5/5f 5/57

- Blter

Jahre

4'1, 2 I / , 2 2

1 "/, 1

2 '1,

Wurf abge- setzt 1929

23. 7. 30. 5, 1. 6

26. 6. 2 7.

25.5. 2. 7.

1 - 1 -

-- wieder

deckt 1929

25. 7. 5. 6 5. 6.

14.10. 10.10

20 7.

ge-

-

- - -

- __ --

Hb.

R - -

14,8 16 0 14,4 15,6 14,4 15,6 12,8 14,8

2 __ Tny .

Tag0

61 111 111

auscht lahm!

66

-

- - -

222 15.2 - 240 10,4 212 12.2 223 15,O - 207 14,8 - 184 13,8 - 180 14,4 - 138 128 128 ~ 13:61 1

-- 15. 10. 2

Prag. I Gew.

rage I kg

83

I

?

88 -

--

232

225 218 194 195 149 139 8*

Hb.

g - 13,2

14,8 14,6 14.6 13.8 13,O 15,2

Page 20: Untersuchungen über den Hämoglobingehalt des Blutes gesunder Schweine

116 von Falck:

fi bersicli t H li m o g 1 o b i n b e s t i m m ung e n a n A b s a t z f e rk e 1 n

_ _ _ _ _ _ - -__ ~

Gowicht lig

Nr, Geboron

I i i I Zuchtlaufer : I 1 1

9 15/12 16.3.29 1,8021,6 - I 91519 16.3.29 1,0d21,4 -

11!1423.3.29 1,9021,8 - 1 12/16 17.4.29 1,7627,8 - I -

9 5/62 13.5.29 1.40'25,2 I 22,l I 124

Masts c h w e i ne:

A l t e r

1 - - - 43 14.8 - - 4316,O -. - 41 15,O .- - 38 13,O - - 39 l3,8 -. - - - 43 13.1 38 15.4 - - 42 13,6 - - 37 13,4 - i - I 36 1278~ -I -

1 2312,5 - - 2913.4 .- - 24 13,5 - - 27 15,2 - - 25 - - - 3016,8 - - 25 13,4 - - 33 13,O - - 23 13,8 - - 28 13,O - - - - 37 15,2 - - 46 14,(

35 12,f 35 14.( 37 13,t 41 14,4 32 14,( - -

- 17 W. 18 W. --

a

I I

52 13,8 - - 49 13,8 - - 53 12.5l - - ! 46 13,O - - 46 13,Ol - - I 49 15,O 44 14,O' - -

42 12,2 - -

- _

5014,4 .- - I

44 15.2 - -

- - 45 13,O

- _ 45 14,O

- - 40 14,O 56 12,6 - -

- - 43 14,4

- - 49 l5,O

Bemerkungen uber Haltung und Futteiung: Jungeber im Laufhof. Jungsauen im Laufhof und auf der Weide, 1 kg Kraftfutter. Grunfutter, Kartoffeln. Nas tschmeine bis zur eisten Untersuchung im Laufhof, spater im Stall auf Nast, 1 kg Kraft-

1-1,5 kg Kraftfutter, Kartoffeln, Grunfutter.

Die Hb.-Werte schwanken bei allen 9 Tieren, unabhangig voni Alter, im Verlauf der wiederholten Untersuchungen innerhalb der gleichen Grenzen. Die Grenzwerte sind 10,4 und 18,8 g, doch bewegte sich u n t e r normalen Verha l tn i ssen d e r Hb.-Gehalt innerhalb wesentlich engerer Grenzen, von 12,2 bis 16,O g. Der sehr hohe Wert von 18,s g wurde bei der Sau Nr. 12 gelegentlich der Entnahme von Blutproben fur Trockensubstanzbestimniungen gefunden, wodurch das Tier in einen Zustand hochster Erregung geriet. Bei der iiblichen Probenahme weist die Sau dagegen durchaus norniale Hb.-Werte auf. Der sehr niedrige Wert von 10,4 g findet sich bei der Sau Nr. 10, zwei Tage vor dem Abferkeln. Die Blutprobe wurde vom ruhig Jiegenden Tier entnommen. Sehr wesentlich fur den geringen Hb.-Gehalt ist zweifellos das ruhige Verhalten der Sau gemesen, doch kann such angenommen werden, daB in der letzten Zeit der Trachtigkeit eine Veranderung des Blutes vor sich geht. Nach Ingers lev i ) ist im Blnt schwangerer Frauen die Zahl der roten Blutkorperchen vermindert, die Zahl der Leukozyten dagegen vermehrt. Auch bei trachtigen Tieren, namentlich bei Schafen, 2) ist eine Verminderung der Erythrozytenzahl festgestellt worden. Die Befunde der vorstehenden Versuchs-

I) Zentralbl. fur Gyniik. 1879. zitiert nach Storch. *) A. Storc h, Untersuchungen iiber den Blutkorperchengshalt des Blutes der land-

wirtschaftlichen Haussaugetiere. 1naug.-Diss. Bern 1901.

Page 21: Untersuchungen über den Hämoglobingehalt des Blutes gesunder Schweine

Untersuchungen iiber den Hamoglobingehalt des Blutes gesunder Schweine. 1 17

13.0 15,O 13,6

14,6 13,O

14,6 13.8

12,2

14,2

-

-. - - - - 14,s

111. bis zum Al te r von 6-7 uonaten .

I

- - - - - -

- - - I - 57'13,E - - - - - -

- .-

53 14,C 5015.f 52 17,C 60 16,4 46 14,C - -

69 13,O - - 65 14,O - -

62 15,O - - 64 13,8 - - 57114~0 - - 66,12,4 - - 56 12,4 - -

- 1 & 63 15,:

I 5J15,8 - -

- - 63 13.t - - 59 16S - - 60 15,: - - 72 16,( - - 53 13,f 77 15,2 - -

A l t e i 2.3 w. 24 w.

ka g k6 I g

___ -- $ 1 d a $ 1 ~

69 12,6 - - 6d15,8 - -

- - 17215.4 66 16.(

- - 66,16,: - - !81116+

I 60 12,6 - -

- -

Bemerkungen

sehr unruhig sehr unruhig meist ruhig

sehr unmhig ziemlich nihig sehr unimhig unruhig meist sehr d i g c sehr unruhig

unruhig, hei d. lo&- ten Untorauchung

oft sehr unruhig

ziemlich ruhig unruhig ziemlich nlhig unruhig ziemlich iuhig unruhig

flitter, dam anfangs Sauerkartoffeln, in den letzten 4 Wochen fiische Kartoffeln.

reihe deuten auf ahnliche Veranderungen im Blute hochtragender Sauen. Bereits bei den Sauen Nr. 5 und 16 ist m i t f o r t s c h r e i t e n d e r T r a c h t i g - k e i t e i n d e u t l i c h e s , w e n n a u c h l a n g s a m e s A b s i n k e n d e r Hb.- W e r t e festzustellen, wie solches VOD K r o n a c h e r und seinen Nitarbeitern L, auch bei Rindern festgestellt werden konnte. Besonders scharf treten die Unterschiede zwischen den Befunden am 76. und 11 1. Tage der Trachtigkeit jedoch bei den Sauen Nr. 10 und 11 in Erscheinung. Der Unterschied be- tragt 4,4 bezw. 3,s g, ist also sehr erheblich. Wie die nachstehende Uber- sicht IV zeigt, schwankten bei der sehr nthigen Sau Nr. 11 im Laufe der nachsten Tage, vor dem Abferkeln, die Hb.-Werte nur innerhdb enger Grenzen, und sofort nach dem Wurf wurde fast genau der gleiche Wert wie am 111. Tage gefunden. Die Sau Nr. 10 zeigt dagegen infolge groBer Unruhe sofort nach dem Wurf eine Erhohung um 2,8 g, die jedoch schon am nachsten Tage nicht mehr vorhanden ist. Auch die Sau Nr. 54 weist mit 12,8 g bei unruhigem Verhalten einen relativ niedrigen Wert auf.

AuBer den drei genannten Sauen wurden noch drei weitere Sauen am 2. bezw. 3. und 5. Trtge nach dem Wurf zu den Untersuchungen herangezogen.

*) C: Kronacher , Th. B o t t g e r und W. Schaper , Zeitschrift fur Tierziichttmg und Zuchtungsbiologio, 1930, XVII, 177.

Page 22: Untersuchungen über den Hämoglobingehalt des Blutes gesunder Schweine

flbersicht IV.

Ham

oglobinbestimm

ungen an saugenden Sauen.

-

170 235 311 313

11

10 14 54 4 2

.. %

- Cd

=

R C

Sau ?

Nr.

7

11 10 14 54 4 2

13,2 -

12,s -

-

-

Alter

Jahro

Alter

Jahre

2'1, 211,

2'1, 1"14

5 5

Foitsetzung.

4 Wochen

Gkegw I _

__

_

2T3 liF2

151 11,4 211 12.2 289 13.0 287 11,O

--

--

-I

-

-

-

+-I-

202 277 270 12.8

12,4 112

1-13 S

t.

ir.1 -

HB"' - I02

- 112

-1 -

n St.

3 Tage

_._

_

-I -

232/13,2 310 12,O

-1 -

Nach d

.- I W

ad

- -

213 12,6 1 -

I 1,216112,6

-_

'22411,S -

215 10,6

23212,6 - - 221 12,4 216112.2

- 1 -

296 12,8

- -

294]13,4 '

--

- -

165 11.2 I 15811,2

29612,4 - -

292 12,4 289.11,s

Naoh dem

W'urf

~~ _

_

5 Worhon 1 6 W

ochen I 7 Wochrn

3ew.

Hb

Gcw

. H

b G

nw. 1 H

b kK I

6'1

k6

I 6

'1 kp I

?

__

_

285 ~13,O 278 11,4 280 111,2

277 111,8 275 11.6

271 $2,4

-

9W

Sew.

kg

-

-

-

-

147 198 273 267 -

-

-&

9,6 -

11,o -

11,2 274 L3,O

264

11 Wnchen 1 12 \V

ochen&

HI*.

Gew

. A

b B

ow

Bi G

ew.

6 1 kfi 1

6' I

h.1

B

' 1 kg

-- -

-

11,6 283 10,29 294 12.4 --

13,4 254 I- 12,6 270 -i- 11,O

') 281

*) auf

-

.-

ti,o \283+0,4 \ 278 114.4 M

ast gestellt -

rausch B

emerkungen: N

r. 11 bei der Blutentnahm

e sehr ruhig. G

eburt um ca. I W

oohe verzogert. 6 tote, 2 lebende Ferkel.

1 Ferkel aufgezogen.

Nr. 10

,, ,,

n

anfangs unruhig. 8 lebende, 1

totes Ferkel. N

r. 14 ,,

,, n

anfangs w

hr unruhig, von der 5. Woche ab ruhig.

11 lebende Ferkel. 9 Ferkel aufgezogen.

Nr. 54

,, ,,

n

anfangs uuruhig, vom 17. Tage ab ruhig.

5 lebende Ferkel; alle aufgezogen. N

r. 4 ,,

,, n

anfangs unruhig, von der 6. W

oche ab ruhig. 10 lebende Ferkel.

7 Ferkel abgesetzt. fil. 2

n

bis zum A

bsetzen unruhig, spater ruhig. 3 tote, 12 lebende Ferkel.

7 Ferkel abgesetzt.

Page 23: Untersuchungen über den Hämoglobingehalt des Blutes gesunder Schweine

Untcrsuchungen iiber den Hlmoglobingehalt des Blutes gesunder Schweine. 1.19

Abgesehen voii der ersten Untersnchung der Sau Nr. 2, die sich nur nach erfolgter Fesselung die Blutentnahme gefallen lie13, sind trotz anfangs meist sehr unruhigen Verhalteiis der Sauen durchweg recht niedrige Werte ge- funden worden, die zwischen 9,6 und .13,6.g schwanken. Die zwischen den einzelnen Tieren bestehenden TJnterschiede sind teilweise durch das verschiedene Temperament bedingt. Im allgemeinen zeigen die Hb.-Werte bis zum Ab- setzen eine fallende Tendenz. Diese Jhcheinung ist teilweise darauf zuriick- zufuhren, daB die anfangs urn ihre Jungen sehr besorgten Sauen mit fort- schreitendem Alter der Ferkel wesentlich ruhiger wurden. Die Sau Nr. 11 weist allerdings schon am 12. Tage nach dem Wurf ein deutliches Ansteigen des Hb.-Gehalts anf, doc4 saugts dime Sau ein einziges Ferkel, so da13 es sich hier um einen Ausnahmefall handelt Es kann daher festgestellt werden, daB i n d e r l e t z t e n Z e i t d e r T r t i c h t i g k e i t s o w i e w a h r e n d d e r S a u g e z e i t d i e Hb . -Wer te d e u t l i c h t iefer l i e g e n als b e i n i e d e r - t r a g e n d e n u n d g i i s t en Sauen .

Nach dem Absetzen der Ferkel, konnten nur die Sauen Nr. 4 und 2 weiter untemucht werden. Beide Tiere wurden wegen vorgeschrittenen Alters auf Mast gestellt, so daB die Haltungsverhaltnisse nicht die sonst iiblichen waren. Nr. 4 konnte nur noch zweimal untersucht werden, wahrend fur Nr. 2 Ergebnisse fur 6 Wochen vorliegen. Bei diesem Tier trat eine deutliche Er- hohung des Hb.-Wertes erst nach 5 Wochen auf. Fur eine Klarung der Frage, wann der Hb -Gehalt des Blutes nach dem Absetzen wieder seine ur- sprungliche Hohe erreicht hat, ist das vorliegende Untersuchungsmaterial nicht ausreichend.

Zusammenfassend kann festgestellt werden: Der Hb.-Gehalt des Blutes neugeborener Ferkel liegt sehr hoch, und zwar wesentlich hoher als derjenige ihrer Mutter. Zunachst sehr schnell, dann allmablich langsamer, fallen die Werte, um meist in der 2. Lebenswoche ihren tiefsten Stand zu erreichen. I n der 3. Woche ist bereits eine deutliche Erhohung des Hb.-Gehalts festi zustellen, und schon in der 5. bis 8. Lebenswoche pflegt ein gewisser Hohe- punkt erreicht zu sein, wobei iihnliche Hb.-Werte wie bei ausgewachsenen Tieren erreicht werden. Mit weiter fortschreitendem Alter ist eine w e s e n t - 1 i c h e Vermehrung des Hb.-Gehalts offenbar nicht mehr verbunden. Die Hb.-Werte hochtragender und saugender Sauen liegen deutlich tiefer als bei gusten und niedertragenden Sauen.

Die Untersuchungen werden durch die s t a r k e n S c h m a n k u n g e n d e s B l u t b i l d e s , in erster Linie unter dem EinfluB des jeweiligen Er- regungszustandes, erschwert. Die offenbar bestehenden i n d i v i d u e 11 e n U n t e r s c h i e d e der Blutzusammensetzung konnen erst n a c h A u s - s c h a l t u n g d i e s e r E i n f l i i s s e erforscht werden.

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11. Teil.

Arbeiten d. Deutschen Gesellschaft f . Zuchtungshnde, H. 37.

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