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U n t ersu ch u n ge n uber die Sublimationsspannungen des Jods. Von HENRYK ARCTOWSKI. Mit 2 Figuren im Text. Messungen der Dampfspannungen des festen Jods wurclen von RAMSAY und Youxa ausgefuhrt und es wurden folgende Resultate erhalten : Tens. Temp. 20 mm 85.0 30 mm 92.2O 50 mm 102.15" 70 mm 109.05 90 mm 114.15O V. TON RICHTER hat ebenfalls einige Restimmungen mitgeteilt.2 Seine Ziffern sind folgende: 20 mm 85O 30 mm 900 75 mm 1100 Zur weiteren Ermittelung der Kurve der Sublimationsspannungen des festen Jods habe ich einige Messungen unternommen, die nach der Methode der Verdampfungsgeschwindigkeit ausgefuhrt worden Der benutzte Apparat - zur Erhaltung konstanter Tempe- raturen - unterscheidet sich von dem schon friiher beschriebenen nur dadurch, dals der Raum, in dem sich die D&mpfe verbreiten kijnnen, durch eine weite glaserne Eprouvette erganzt worden ist. LANDOLT und B~RNSTEIN'S Tabellen S. 74. Ber. dezctsch. chem. Ges. 19, 1060. Diese Zeitschr. 7, 167 und die vorhergehende Abhandlung. - Vergl. auch : DE HEEN (Bull. Bead. Be29e 131 21, 18) und MULLER-ERZBACH ( ?Vied. Ann. 31, 75 und 1040 und Ber. dezdtsrh. &em. Cies. 17, 1420). 28 *

Untersuchungen über die Sublimationsspannungen des Jods

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U n t ersu ch u n g e n uber die Sublimationsspannungen des Jods.

Von

HENRYK ARCTOWSKI. Mit 2 Figuren im Text.

Messungen der Dampfspannungen des festen Jods wurclen von RAMSAY und Youxa ausgefuhrt und es wurden folgende Resultate erhalten :

Tens. Temp. 20 mm 85.0 30 mm 92.2O 50 mm 102.15" 70 mm 109.05 90 mm 114.15O

V. TON RICHTER hat ebenfalls einige Restimmungen mitgeteilt.2 Seine Ziffern sind folgende:

20 mm 85O 30 mm 900 75 mm 1100

Zur weiteren Ermittelung der Kurve der Sublimationsspannungen des festen Jods habe ich einige Messungen unternommen, die nach der Methode der Verdampfungsgeschwindigkeit ausgefuhrt worden

Der benutzte Apparat - zur Erhaltung konstanter Tempe- raturen - unterscheidet sich von dem schon friiher beschriebenen nur dadurch, dals der Raum, in dem sich die D&mpfe verbreiten kijnnen, durch eine weite glaserne Eprouvette erganzt worden ist.

LANDOLT und B~RNSTEIN'S Tabellen S. 74. Ber. dezctsch. chem. Ges. 19, 1060. Diese Zeitschr. 7, 167 und die vorhergehende Abhandlung. - Vergl.

auch : DE HEEN (Bull. Bead. Be29e 131 21, 18) und MULLER-ERZBACH ( ?Vied. Ann. 31, 75 und 1040 und Ber. dezdtsrh. &em. Cies. 17, 1420).

28 *

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Zur Erhaltung eines Luftstromes von gleicbmalsiger Geschwindig- keit benutzte ich OSTWALD'S Anordnung, die vorzugliche Resultate ergab. Der Wasserleitungsdruck wurde iibrigens ebenfalls geregelt vermittelst einer Quecksilbersaule , ganz wie der Luftdruck durcli die Wassersaule geregelt wird. Die durch den Apparnt stromende Luft wurde noch durch Scliwefelsiiure geleitet, so a d s sich das J o d in einem vollstandig trockenen Luftstrome yon lronstanter Ge- schwiridigkeit und bei konstanter Temperatur l verfliichtigte. Die angewandte Krystallisationsschale hatte einen Durchmesser von 23.5 mm und eine Hiihe von 14 mm (es war nicht dieselbr, die zu den Restimmungen der Quecksilberhaloldsalze diente).

Das Jod wurde fein zerpulvert; es wurde zu einer regelmalsigen Schicht auf dem Boden der I(rystal1isationsschale verbreitet urid gestampft.

Die 23 ausgefuhrten Versuche gaben im Mittel

Temperat,ur I 13 c.

41 O C . 56 O C. 633/,u C. 12 c. 83I/,O c. 97'/,0 c.

106 C .

35'/,0 c.

Gewichtsverlust in 3 Stunden

0.005 g

0.069 g 0.1 73 g 0.262 g 0.401 g 0.857 g 1.729 g 2.970 g

0.010 g

folgende Zahlen :

Fig. 1 giebt die graphische Darstellung dieser Resultate an - und, da die Angaben von RAMSAY und YOUNG und diejenigen von RICHTER auf diese Kurve bezogen worden sind, so kiinnen wir die millimetrische Skala his zu sehr geringen Dmmpfspanuungen erweitern.2 Nach graphischer Interpolation ergeben sich folgende Werte fur Spannungen bei niedrigen Temperaturen :

72O C. Spaniikraft 8.6 mm. 56O c. ,, 3.7 mm. 4 l U C. ,, 1.4 mni. 1 3 O C. ,, 0.10 mm.

Urn beliebige Temperaturen zu erhalten, nimmt man Gemische von organischen Fliissigkeiten, die ohne gegenseitige Einwirkang sind.

Als Mittel dieser Berechnung erhll t man den Verlust: 0.0462g fur die Ordinate von 1 mm Druck; d a die Werte: 0 857, 1.729 und 2.970 g den Ordi- naten 18.5, 38.5 und 61 mm '1011 RAMSAY uiid Pourva eritspreclien.

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Fig. 1.

Fig. 2 stellt den Apparat dar, der zur Erhaltung der konstanten Temperatur von 13O gedient hat. Die Zeichnung verlangt keine Erklarung.

Diese Einrichtung hat ebenfalls gedient zu einem Versuch, den ic,h angestellt habe, um die Verdampfungsgeschwindigkeit des Jods im Vakuum zu messen.

Bei 14-16 mm Druck verdampften in 3 Stunden 0.062 g - d. h. mehr als 12mal so vie1 wie beim Atmospharendruck.

Der aulsere Ilruck hat also einen sehr grofsen Einfiufs auf die Sublimationsgeschwindigkeit (nicht auf die Dampfspannung) der festen Korper; - was iibrigens vorauszusehen war, da nach den Unter- suchungen van STEFAN' und der von ihm angebenen Formel, die Verdampfungsgescbwindigkeit der Fliissigkeiten im hochsten Grade vom Drucke abhiingig ist.

,,Die Verdampfungsgeschwindigkcit ist proportional dem Logarithmus eines Bruches, dessen Zahler der Luftdruck, dessen Nenner drr um die Spann- kraft des Dampfes verniindertc Luftdruck ist." ,,Die Verdampfungs-

geschwindigkeit ist also dern Ausdruck log proportional." (sitm~ggs-

bericlzte d w k. Akad. xu CI'ieii [Z] 68, 400).

. . . . .

P-Pl

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Fur die Sublimationsgeschwindigkeit bei verschiedenen Drucken hat man also eine ganze Reihe von Kurven, welche jedoch alle

Fig. 2.

nach Anderung der W'erte der Ordinaten (fur eine jede in dem- selben Verhaltnis) in die Kurve der Sublimationsspannungen uber- gehen.

Ein anderer Versucll wurde in der Weise angestellt, dafs die Luft mit Atherdampf gesattigt wurdc. Uiiter diesen Bedingungen wird die Subliinatiori verhindert.

t : 86"; 8=0.550 in 3 Stunden, anstatt: O . W g . ( p = 0 . 7 6 0 m).

Die Sublimationugescliwiiicligkeit wircl also schwacher, wenn die Dichte der AtmosphBre steigt.l

* Vergl. WINHELMANN ( Wied. Awn. 27, 479) und STEFAN (Sitxzcngsbericlzte clsr k. Akad. xu W i e u 121 68, 416).

Liittich, Institut fiir nl!gmtiaine Chernie, den 25. Ilhi 1896.

Bei der Redaktion eingegaugen am 18. Juni 1896.