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Untersuchungen uber die Vererbung der Trachtigkeits- dauer, des Geburtsgewichtes und der Zit.xenanaah1 + beim Schwein. Von J. Schmidt, E. Laiiprecht und B. Staubesand. (Ans dem Institut fur Tierzucht und Molkergiwesen der Universitat Gottingen.) Nit 25 Tabellen und 10 Abbildungen. Einleitung. Unsere Kenntnisse uber das erbliche Verhalten wichtiger Merkmale des Scliweines sind bis jetzt iioch sehr gering. Das gilt auch fur die von uns untersuchte Trachtigkeitsdauer, das Geburtsgewicht und die Zitzen- anzalil. Alle drei Merkmale haben eine grolje wirtschaftliche Bedeutung: die Trachtigkeitsdauer als Teil der Gesamtwachstumszeit, das Geburts- gewicht als Ausdruck der Entwicklung an einer entscheidenden Stelle, der Grenze zwischen intrauterinem und estrauterinem Leben und die Anzahl funktionsfahiger Zitzen als Vorbedingung fur eine geeignete Ernahrung der Jungen in den ersten Lebenswochen. Den folgenden Untersuchungen ist das seit vielen Jahren auf dem Versuchsgut Friedland der Universitat Gottingen in der Zuchtherde des deutschen veredelten Landschweines sowie in unseren Zuchtversuchen mit anderen Rassen angefallene Material zugrunde gelegt worden. Dem Inspektor des Versuchsgutes, Herrn H. B e r g m a n n , der die erforderlichen Aufzeichnungen in den Zuchtbuchern machte, sind wir zu Dank verpflichtet. 1. Die Trlchtigkeitsdauer. 1. Allgemeines. In der neueren Literatur uber Schweinezucht wird bei Angaben uber die Tragezeit bei Schweinen fast immer auf S a b at in i verwiesen, der 1908 eine auf diesem Gebiet grundlegende Arbeit veroffentlicht hatte. Dieser ging von der Annahme aus, daf3 ,,Fruhreife" durch eine schnellere Entwicklung im intrauterinen Leben eine kurzere Tragezeit bedingen musse. Bei allen Haustierarten fand er diese Annahme bestatigt, nur gerade bei Scliweinen war das Gegenteil der Fall, bei denen eine um so langere Tragezeit aufzutreten schien, je fruhreifer die Rasse war (Tab. 1). Zwecks Feststellung einer vielleicht vorhandenen Beziehung der Tragezeit zur Ferkelanzahl untersuchte er insgesamt 1109 Tragezeiten

Untersuchungen über die Vererbung der Trächtigkeitsdauer, des Geburtsgewichtes und der Zitzenanzahl beim Schwein

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Untersuchungen uber die Vererbung der Trachtigkeits- dauer, des Geburtsgewichtes und der Zit.xenanaah1 +

beim Schwein. Von

J. Schmidt, E. Laiiprecht und B. Staubesand.

(Ans dem Institut fur Tierzucht und Molkergiwesen der Universitat Gottingen.)

Nit 25 Tabellen und 10 Abbildungen.

Einleitung. Unsere Kenntnisse uber das erbliche Verhalten wichtiger Merkmale

des Scliweines sind bis jetzt iioch sehr gering. Das gilt auch fur die von uns untersuchte Trachtigkeitsdauer, das Geburtsgewicht und die Zitzen- anzalil. Alle drei Merkmale haben eine grolje wirtschaftliche Bedeutung: die Trachtigkeitsdauer als Teil der Gesamtwachstumszeit, das Geburts- gewicht als Ausdruck der Entwicklung an einer entscheidenden Stelle, der Grenze zwischen intrauterinem und estrauterinem Leben und die Anzahl funktionsfahiger Zitzen als Vorbedingung fur eine geeignete Ernahrung der Jungen in den ersten Lebenswochen.

Den folgenden Untersuchungen ist das seit vielen Jahren auf dem Versuchsgut Friedland der Universitat Gottingen in der Zuchtherde des deutschen veredelten Landschweines sowie in unseren Zuchtversuchen mit anderen Rassen angefallene Material zugrunde gelegt worden.

Dem Inspektor des Versuchsgutes, Herrn H. B e r g m a n n , der die erforderlichen Aufzeichnungen in den Zuchtbuchern machte, sind wir zu Dank verpflichtet.

1. Die Trlchtigkeitsdauer. 1. Allgemeines.

In der neueren Literatur uber Schweinezucht wird bei Angaben uber die Tragezeit bei Schweinen fast immer auf S a b a t i n i verwiesen, der 1908 eine auf diesem Gebiet grundlegende Arbeit veroffentlicht hatte. Dieser ging von der Annahme aus, daf3 ,,Fruhreife" durch eine schnellere Entwicklung im intrauterinen Leben eine kurzere Tragezeit bedingen musse. Bei allen Haustierarten fand er diese Annahme bestatigt, nur gerade bei Scliweinen war das Gegenteil der Fall, bei denen eine um so langere Tragezeit aufzutreten schien, je fruhreifer die Rasse war (Tab. 1).

Zwecks Feststellung einer vielleicht vorhandenen Beziehung der Tragezeit zur Ferkelanzahl untersuchte er insgesamt 1109 Tragezeiten

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bei verscliiedenen Rassen, ohne dabei irgendeine Gesetzmakiigkeit zu finden. Ebensowenig konnte er einen Zusammenliang zwischen Tragezeit- daner nnd Wurfnummer erkennen.

Die Beeinflussung der Lange der Tragezeit dnrcli das Alter der Sauen beim Ferkelwurf, durch die Wurfgrokie und durch die Jahreszeit der Triichtigkeit untersuclite J o h a n s s o n (1929) an einem am- gezeiclineten, umfangreichen und einlieitlichen Material. Er kam zu dem Ergebnis, daS die Variation der Lange der Tragezeit einer einzelnen Sau ganz bedeutend sein kann. Beziehuiigen zwisclien den oben erwalinten Faktoren nntl der Tragezeitdauer waren bei seinem Material (Zuchtlierde von Bondesson, Svalov) nicht vorhanden. Der Mittelwert und der mittlere Fehler (M h m) der Tragezeit der von ilim untersuchten groSen weifien englisclien Rasse war in 1423 Wurfen 114,3 k 0,064 Tage bei einer beobachtpten Scliwankung von 105-1 24 Tagen, 80 O/o der Tragezeit- prrioden lagen bei 112-116 Tagen.

Uber die Schwankungen der Tragezeitdauer hei deutsclien wriSen Edelscl iwhen rind dentsellen veredelten Landschweinen berichtete J . K i c li t e r (1926). Er stellte auf Grund von Fragekqenmaterial in drei Zucliten fest, dnki hei jeder der beiden Rassen die Trachtigkeitsdanrr hri ersten his spateren Geburten zwischen 112 und 121 Tagen schwankt und im Durclixchnitt hei Erstlingssauen 115, hei iilteren Sauen 116 Tage hetragt.

D j n p a r i d s e (1953) versuclite an einem kleineren Material von insgesamt 56 Wurfen des deutsclien veredelten Landscliweins, des dentschm weilkn Edelscliweins und des liannover-braunscliweigisclien Landschweins Feziehungen z m isclien der Fiitterung tragender Sauen und ihrer Tragezeit- dauer, sowie zwisclien WurfgroSe, Wurfgewiclit und Ferkelgeburtsgewicht illid der Tragezeitdauer festzustellen. Die Futterung der tragenden Sauen war nacli seiner Meinung oline Wirkung aiif die Liinge der Tragezeit; da- gegen bestanden bei seinem Material ansclieinend negative Beziehungen tier Tragezeit ziir WurfgriiSe und zum Wurfgewiclit und eine positive Be- ziehung der Tragezeit zum mittleren Ferkelgeburtsgewiclit.

2. Mittelwert und Variationsbreite der Trachtigkeitsdauer. Die Lange der Tragezeit des Friedlander Zuclitmaterials wird seit

Ju l i 1922 von siimtliclien Wiirfen aufgezeichnet. Insgesamt stelien jetzt 957 Wiirfe fur die Bearbeitung zur Verfugung, davon stammen 187 Wurfe von deutschen veredelten Landschweinen, 28 Wiirfe von Berkshire- schweinen, 6 Wiirfe von bcliwaihiscli-hallisclien Schweinen und :3 Wiirfe von ~~iddle-Wliite-Sclin.einen. DZU kommen 113 Wiirfe verschiedener Kreuzungen. Dieses kleine Material hat den Vorteil, dalJ die bearbeiteten Tiere verhaltnismafiig einheitlich gefuttert und gelialten worden sind. AitSerdem sind infolge weitgehender verwandtscliaftliclier Bezieliungen Ahnlichkeiten der Erbanlagen vorhanden. Von den 187 Wurfen des tleutschen veredelten Landschweins gehoren allein 79 derselben Familie an.

Bei Bereclinung der Tragezeitdauer wurde nicht der Tag des Deck- ttlrmins, wohl aber der Tag der Geburt mitgerechnet.

Durch eine statistisclie Zusammenfassung ist die mittlere Tragezeit- dauer der einzelnen Rassen in dem Material des Versuchsgutes Fried- land von uns festgestellt worden. Ausreichende Unterlagen fur ein- geliendere Untersuchungen waren lediglich bei dem d e u t s c h e n v e r -

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e d e 1 t e n L a n d s c h w e i n vorhanden. Von 187 Tragezeitperioden dieser Rasse konnte der Durchschnitt ermittelt werden. Einzelne Wurfe linter 106 und uber 122 Tagen sind aufier acht gelassen worden, d a sie aufierhalb der normalen Schwankungsbreite der Trachtigkeitsdauer liegen. Es sjnd Wurfe rnit 97tQiger Tragezeit beobachtet worden; aber diese sind zweifellos als Fruhgeburten anzusehen.

Die Verteilung der Tragezeitperioden nach der Lange in Tagen ist folgende:

108 Tage 2 Wurfe . . . . . . . . . . 1,07 - . . . . . . . . . . - 109 i, -

110 - n . . . . . . . . . . 111 7 3774 n 112 21 . . . . . . . . . . 11,23 113 ,, 40 ,, . . . . . . . . . . 21,39 ,, 114 51 . . . . . . . . . . 27,27 115 34 ,, . . . . . . . . . . 18,18 116 20 ,, . . . . . . . . . . 10,69 ,, 117 5 ,, . . . . . . . . . . 2,68,, 118 ,, 3 . . . . . . . . . . 1,60,, 119 1 . . . . . . . . . . 0,54,, 120 .. 2 . . . . . . . . . . 1,07

122 1 ,, . . . . . . . . . 0 .54 .

. . . . . . . . . .

121 ,, - - . . . . . . . . . .

187 Wurfe = 100,00 y’,

Es ist aus dieser Verteilung deutlich zu ersehen, da13 fast 90 O/o aller Wurfe zwischen den 112. und 116. Tag fallen und annahernd zwei Drittel aller Wurfe auf den 113.-115. Tag. Die Zahl der extrem kurzen bezw. langen Tragezeiten ist demgegenuber verschwindend gering. Als Mittel- wert fur die Tragezeitdauer beim veredelten Landschwein sind 1j3,l Die IUasse mit der groDten Variantenzahl liegt bei 114 Tagen. Vergleicht man die Beobachtung (Abb. 1) rnit der errechneten idealen Wahrschein- lichkeitskurve, so ergibt sich eine verhaltnismafiig sehr gute Ubereinstim- mung trotz der Uberhohung der mittleren Klassen und der kleinen Un- regelmahigkeiten bei den Grenzwerten. Es scheint demnach, daB selbst ein erheblich gro13eres Material das gefundene Ergebnis von 114,l Tagen fur das veredelte Landschwein nicht mehr wesentlich nach der einen oder anderen Richtung verandern kann.

Auffallend ist die Ahnlichkeit der von uns beobachteten Verteilung fur das deutsche veredelte Landschwein rnit der von J o h a n s s o n fur das grofie w e i B e E d e 1 s c h w e i n veroffentlichten. In beiden Fallen sind die mittleren Klassen zahlenmafiig starker vorhanden als zu erwarten ist und in beiden Fallen treten jenseits der Grenze von t 3 u noch einige Einzelwerte auf.

J o h a n s s o n land in Bondessons Zuchtherde in Svalov, die sich aus Yorkshires, deutschen weiBen Edelschweinen und schwedischen weiBen Edelschweinen zusammensetzt, eine durchschnittliche Tragezeitdauer der genannten Rassen von 114,3 Tagen in 1423 Fallen. S a b a t i n i unter- suchte 304 Tragezeitperioden des deutschen weiBen Edelschweins und ver- oflentlichte die etwas hohere Zahl von 114,7 Tagen. J. R i c h t e r gibt als Mittel sowohl fur das deutsche weil3e Edelschwein als auch fur das deutsche veredelte Landschwein 115-116 Tage rnit einer Schwankung zwischen 112 und 121 Tagen an; B e n e s c h rechnet gleichfalls mit einer Trachtigkeitsdauer von 115-116 Tagen. D j a p a r i d s e kommt in seiner Albeit auf Grund von 27 Wurfen auf die niedrige Zahl von im Mittel

0,13 Tage gefunden worden, als Streuung to) = & 1,8 Tage.

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112 Tagen. Es scheint jedoch, daIj man beim deutschen weiIjen Edel- schwein mit mindestens 114 Tagen zu rechnen hat. In Friedland sind weil3e Edelschweine nicht gehalten worden.

Fur die anderen in Friedland gehaltenen Rassen war es uns nicht miiglich, ebenso sichere Angaben uber die Lange der Tragezeit zu machen, da die Zahl der Tiere und Wurfe zu gering war. Trotzdem sind die Mittel- werte fur Berkshires, Middle Whites und schwabisch-halkche Schweine berechnet worden; diese muasen aber vorsichtig bewertet werden, weil die individuellen Schwankungen bei einzelnen Sauen, wie spater noch ein- gehender ausgefuhrt werden soll, unter gleichen Bedingungen sehr groIj sind. Diese Tatsache konnte auch J o h a n s s o n bei seinem sehr um- fassenden Material feststellen.

Die mittlere Tragezeitdauer der B e r k s h i r e r a s s e wurde von uns aus 28 Einzelfallen mit 115,4 f 0,25 Tagen errechnet, die Streuung ist etwas kleiner als bei veredelten Landschweinen, namlicli k 1,3 Tage.

Die Vermutung, daB bei den Berkshireschweinen eine langere Tragezeit zu erwarten ist als bei den deutschen veredelten Landschweinen, ist auch von verschiedenen anderen Autoren ausgesprochen worden. S a b a t i n i findet als haufigsten Tag den 115., er fuhrt aul3erdem nach W i 1 k e n s fur englische Berksliiresauen 116,6 Tage an. B e n e s c h (1930) erklart, dafi die grofien fruhreifen Edelrassen, zu denen das Berkshireschwein zu rechnen ist, etwas langer als spatreife Landrassen tragen, d. h. etwa 115-116 Tage. Durch H a m m o n d wurde uns brieflich die durchschnitt- liche Tragezeit zweier Original-Berkshireherden in England mitgeteilt. In einem Fall konnte aus 47 Einzelbeobachtungen der Mittelwert mit 113,8 f 0,14 Tagen, Streuung = k 0,9 Tagen berechnet werden, in dem anderen Fall war die mittlere Trachtigkeitsdauer von 12 Wurfen 114,s k 0,31 Tage, Streuung = k 1,l Tage,

Fur die Berechnung der Tragezeitdauer der M i d d 1 e - W h i t e - S c h w e i n e standen nur 3 Wurfe zur Verfiigung, die von einer Sau und 2 Ebern stammen. Die daraus berechnete mittlere Tragezeit ist 112,O f 0,58, Streuung = & 1,O Tage. Nach der weiter unten angefuhrten Tragezeitdauer in Kreuzungswurfen von einem der beiden Middle-White- Eber zu schlielien, scheint diese kurzere Trachtigkeitsdauer jedoch eine individuelle erbliche Eigentumlichkeit des Zuchtebers zu sein. Von H a m - m o n d wurde uns ebenfalls brieflich die mittlere Tragezeitdauer der Middle Whites von 83 Wurfen einer englischen Herde mit 114,O f 0,19 Tagen und einer Streuung von I!C 1,7 Tagen angegeben.

Bei s c 11 w a h i s c h - h a 1 1 i s c h e n S c h w e i n e n wurden ins- gesamt 6 Wurfe von 3 Sauen und 1 Eber auf die Tragezeitdauer unter- sncht. Es ergab sich daraus eine mittlere Tragezeit von 114,8 0,79 Tagen mjt einer Streuung von t 1,9 Tagen. Auch fur diese Rasse ist die Indi- viduenanzahl zu gering, um einen einigermaDen gesicherten Wert fur die Tragezeit angeben zu konnen. Es fehlen auch bislang irgendwelche Ver- gleichsmoglichkeiten mit den Ergebnissen anderer Veroffentlichungen.

Fur die Tragezeitdauer von h a n n o v e r - b r a u n s c h w e i g i s c h e n I, a n d s c h w e i n e n stand uns in der Friedlander Herde kein Material zur Verfiigung. Es sind zwar 2 Sauen und 1 Eber dieser Rasse gehalten worden, aber ZLI verschiedenen Zeiten, so daI3 diese Tiere nur zu Kreu- zungen mit anderen Rassen benutzt werden konnten. S a b a t i n i kam a.uf Grund von 204 nntersuchten Fallen auf eine durchschnittliche Trage- zejt von 113,2 Tagen. Unabhangig davon fuhrt D j a p a r i d s e an Hand

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von allerdings nur 7 Fallen dieselbe Zalil 113,2 an. B e n e s c 11 nennt zwar keine unmittelbare Zahl fur das hannover-braunschweigische Schwein, sondern gibt fur unveredelte Landschweine allgemein ungefahr 113 Tage an, ein Wert, der rnit dem oben genannten durcliaus ubereinstimmt.

Exakte Angaben uber die Trachtigkeitsdauer von W i 1 d - s c h w e i n e n verdanken wir v. S p i 11 n e r (1894) aus dem Haustier- garten Halle a. d. S. Nach seinen Beobachtungen tragt das bornesisclie Wildschwein (Sus barbatus) 131 Tage, wahrend sich die Tragezeit bei der 1. Kreuzungsgeneration dieser Rasse rnit dem europaischen Wildschwein auf 126 Tage belief. Um neuere Zahlen uber die Tragezeit des europaischen Wildschweins zu erhalten, machten wir eine Umfrage bei zahlreiclien zoologischen Garten, von denen nur zwei uns Zahlen mitgeteilt haben. Der Zoologisclie Garten in Rotterdam gab die sehr unwahrscheinlichen Werte von 110-115 Tagen an, der Zoologische Garten in Wien berichtete iiher eine Schwankungsbreite der Tragezeitdauer von 126-133 Tagen. D e t t - w e i 1 e r schreibt, daB die Tragezeit des Wildschweins 120-140 Tage be- tragt, S c h m a 1 t z nimmt 18-20 Wochen an, was gleichbedeutend rnit 126-140 Tagen ist. Bei B e n e s c h ist von ungefahr 120-140 Tagen die Rede. I ) Man wird demnach im Durchsclinitt beim Wildschwein mit einer erheblicli langeren Tragezeitdauer als bei unseren Hausscliweinen zu rechnen hahen.

3. Beeinflussung der Trachtigkeitsdauer durch WurfgroBe, Wurfnummer

Im folgenden ist untersucht worden, ob die Lange der Tragezeit durcli die WurfgroBe, Wurfnummer oder Jahreszeit beeinfluabar ist.

Ein Zusammenhang zwischen W u r f g r o B e u n d T r a g e z e i t - d a u e r war niclit Z U ermitteln. Da bei den ubrigen Haustieren Zwillinge und Melirlinge (J. R i c h t e r , G o n n e r m a n n) meist kurzer getragen werden, lie@ es nahe, auch bei den Schweinen eine um so kurzere Trage- zeit anzunehmen, je groljer die Zahl der geborenen Foten ist. 8 a b a - t i n i nnd J o 11 a n s s o n haben derartige Zusammenhange niclit fest- stellen konnen. D ,j a p a r i d s e , der ebenfalls einen Zusammenliang zwischen WiirfgroBe und Tragezeitdauer zu finden versuchte, kam zu einer anscheinend negativen Beziehung.

In unserem Material ist bei den 187 Wurfen des deutsclien veredelten Landschweins der EinfluB der WurfgroBe auf die Trachtigkeitsdauer untersuclit worden (Tab. 2). Die Ferkelanzahl je Wurf schwankt zwischen 1 und 17 Stiick, die Tragezeitdauer zwischen 108 und 122 Tagen. Es ist fur jede Ferkelanzahl die mittlere Tragezeit berechnet worden. Bei drei Wurfen rnit nur 1 Ferkel war die Tragezeit rnit 118,7 Tagen am langsten; bei hoherer WurfgroBe lag die mittlere Tragezeitdauer zwischen 115,O mid 113,2 Tagen. Es sind ferner zusammenfassend alle Wurfe mit weniger als 5 Ferkeln allen Wurfen mit mehr als 5 Ferkeln gegenubergestellt worden. Es waren 34 Wurfe rnit hochstens 5 Ferkeln, dagegen 163 Wurfe rnit mehr als 5 Ferkeln vorhanden. Die mittlere Tragezeitdauer der kleineren Wurfe war 115,O k 0,39 Tage. Die mittlere Tragezeitdauer der Wiirfe mit mehr als 5 Ferkeln war 113,8 0,14 Tage. Die Differenz der Mittel-

und Jahreszeit.

l) In der 1. Kreuzungsgeneration von veredelten Landschweinen mit Wildschweinen verlangerte sich nach K r o n a c h e r die Tragezeit gegenuber der eistgenannten Rasse auf 121 Tage.

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Untersuchungen iiber die Vererbung der Trlchtigkeitsdauer usw. 6 1

werte zwisclien Ideinen (bis zu 5 Ferkeln) und griil3eren (mit melir als 5 Ferkeln) Wiirfen ist demnach 1,2 I O , 4 1 Tage, sie betragt das 2,93fache ilires mittleren Fehlers.

T a b e l l e 2 . W u r f g r d U e u n d D a u e r d e r T r a g e z e i t d e s d e u t s c h e n v e r e d e l t e n L a n d s c h w e i n e s

i n F r i e d l a n d . - ~~

Turf< rnznh

- 3 2 7 li

14 14 1s 18 22 21 21 11 8

10 5 3 2

187 -

.

Mittlero Tragcscit in Tagcii 109 - 108 -

1

1

I 1

I

I 1 ~

2 1 1

1 2 3 4 5 6 7 S 9

10 11 12 13 14 15 16 L7 -

118,7 114,5 115,O 114,l 114,9 113.6 113,4 113,4 114,5 114,O 113,2 114,s 114,4 114.1 114.2 114,3 114,O

1

1

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ci 1 2 3 s :I 3 1 3 2 8 4 4 1 1

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- 5 ; 3 2 I - / 1 2 , -

Einr Bceinflussnng der Tragezeitdauer durcli die GroBe des Wurfs ist also nocli niclit erwiesen, aber sehr wahrscheinlich. Zu dem gleichen Eigebnis kommt man durcli Bereclinung des Korrelationskoeffizienten; es locstelit eine nicht gesicherte negative Korrelation zwischen Ferkelanzahl ~ i n d Tragezeitdauer (r = 0,13 f 0,07).

T a b e l l e 3. W n r f n i i m m e r und D a n e r d e r T r a g e z e i t d e s d e u t s c h e n v e r e d e l t e n Land-

s c 11 w e i n e s i n P r i e d 1 and. -

36 32 23 16 13

7 5 3

135 -

114,5 113,s 113,7 11 3,8 I13,8 113,O 114,6 114,O -

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62 Schmidt, Lauprecht u. Staubesand:

Weiterhin wurden die Beziehungen zwischen W u r f n u m m e r 11 n d T r a g e z e i t untersucht. In der Tab. 3 sind 135 Tragezeitperioden nach Wurfnummer und Tragezeitdauer in Tagen geordnet worden. Die Dauer der Tragezeit schwankt zwischen 108-122 Tagen. Die meisten Varianten in einer Klasse (28,88O/o) waren am 114. Tage gefallen. Von dem I. bis einschliefilich 8. Wurf standen Zahlen fur die Trachtigkeits- perioden zur Verfugung. Beim Vergleich der Mittelwerte der einzelnen Wurfnummern ergibt sich fur den ersten Wurf im Verhaltnis zu den nach- foIgenden Wurfen eine etwas Iangere Tragezeit. Fa& man die Tragezeit- perioden des 2.-6. Wurfes zusammen und stellt sie in Vergleich zum 1. Wurf, so kommt folgendes Ergebnis zustande: Der 1. Wurf hat als Mittelwert 114,5 k 0,35 Tage (36 Falle). Der 2.-6. Wurf hat als Mittel- wert 113,7 _t 0,16 Tage. Die meisten Einzelbeobachtungen des 1. Wurfes in einer Klasse liegen bei dem 115. Tag (27,27 O/O), die der Vergleichs- wurfe bei den1 114. Tag (32,960/0). Die Differenz der beiden Mittelwerte betragt nur 0,8 k 0,38 Tage. Ein EinfluD der Wurfnummer auf die Dauer der Tragezeit ist also nicht erwiesen. Zu den gleichen Ergebnissen sind auch S a b a t i n i und J o h a n s s o n g e k o m m e n .

Es besteht die Moglichkeit, daI3 die Tragezeitdauer in einer Be- ziehung zu dem A b f e r k e l m o n a t bezw. der Jahreszeit, in der die Befruchtung erfolgt, steht. Auf derartige Zusammenliange sind wiederuni iinsere 187 Tragezeitperioden des deutschen veredelten Landschweines ge- pruft worden. In Tab. 4 tvurden die Einzelbeobachtungen nach der Trage- zeitdauer in Tagen und nacli den einzelnen Abferkelmonaten zusammen- gefaDt. Fur jeden der 12 Monate ist die mittlere Trachtigkeit mit dem mittleren Fehler und der Streuung berechaet worden. Beim Vergleich samtlicher Mit telwerte kam keine klare Beziehung zum Ausdruck.

T a b e l l e 4. Abferke lmonat u n d Dauer d e r T r a a e z e i t d e s d e u t s c h e n v e r e d e l t e n Land-

Yarz . . . April . . .

g M a i . . . . 4 Juni. . . . S ' J u l i . . . . 2 August. . .

September . Oktober . .

s e h w e i n e g i n Fr iedland. . - ~ - ~~ __

Daucr der Tragezoit in Tagen - 112 -

5 1 4 2 1

5 2 1 -

.13 - 2 4 5 4 4 2 2 5 4 3 1 4 -

14 - 3 1 4 7 5 5 7 9 3 6 1 -

- 16 1 11f 61 1

v

4 1 2 21 3 4 1 1 1 2 3 2 6 1 2 4 2 1

2 2 2

-

lli - 1

2 1

1

- Biirfc ,nzah

- 10 14 12 20 15 13 18 24 21 15 13 12

187 -

- dittlero ragozeit 1 Tiigoii - 11 5,2 114,5 114,6 113,8 114.1 113,4 114,4 113,o 114,O 113,6 113,8 114.2

Um einen deutlicheren Uberblick zu gewinnen, sind die Monate mit ausgesprochener Sommertrachtigkeit zussmmengefaDt und den Monaten mit ausgesprochener Wintertrachtigkeit gegenubergestellt worden. Es liandelt sicli dabei einerseih um die Abferkelmonate Juli, August,

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Untersuchungen uber die Vererbung der Trachtigkeitsdauer usw. 63

September (Sommer) und andererseits um Januar, Februar, Marz (Winter). Insgesamt konnten auf diese Weise 99 Wurfe miteinander verglichen werden, davon waren 63 Sommerwurfe und 36 Winterwurfe. Die mittlere Tragezeit der im Sommer gefallenen Wurfe war 114,0&0,20 Tage, die mittlere Tragezeit der Winterwurfe 114,7 4 0,26 Tage. Infolgedessen ist die Differenz der Sommer- und Winterwurfe von 0,7 4 0,33 Tagen nicht statistisch gesichert.

Wir konnten demnach an unserem Friedlander Material ebensowenig eine Beeinflussung der Trachtigkeitsdauer durch die Jahreszeit feststellen, wie es J o h a n s s o n an der Svalover Herde hatte tun konnen.

Z u s a m m e n f a s s e n d zeigt sich, daB in unserem verhaltnismaBig kleinen Material ebenso wie in vielen Veroff entlichungen anderer Verfasser keine gesicherte BeeinfluBbarkeit der Tragezeitdauer des Schweines durch WurfgroBe, Wurfnnmmer und Jahreszeit nachzuweisen ist.

4. Veranderung der mittleren Trachtigkeitsdauer bei Kreuzungen verschiedener Rassen.

Durch folgende Untersuchungen sol1 zur Klarung der noch vollig offenstehenden Fragen iiber die Erblichkeit und den Vererbungsgang der Tragezeitdauer beigetragen werden. Es sind zu diesem Zweck zunachst die Tragezeiten verscliiedener Kreuzungen benutzt worden. Sie wurden in Tab. 5 nach folgendem Verfahren zusammengestellt: an beiden Seiten stehen die Ausgangsrassen rnit ihren mittleren Tragezeiten, soweit sie aus den angegebenen Untersuchungen bekannt sind. In der Mitte steht die jeweilige F,-Generation und - wenn vorhanden - die F,-Generation. Da- neben liaben nach beiden Seiten zu den entsprechenden Elternrassen hin die Ruck- und Verdrangungskreuzungen Platz. Es sind gekreuzt worden: Wildschweine rnit deutschen veredelten Landschweinen, mit schwabisch-liallischen Schweinen, rnit Berkshires und rnit hannover- braunschweigischen Landschweinen; deutsclie veredelte Landscliweine mit Berkshires, Middle - Whites, Hampshires und schwabisch - hallischen Scliweinen; Berkshires mit Middle-Whites, Hampsliires und schwabisch- hallischen Schweinen; schlieBlich noch Middle-Whites mit schwabisch- hallischen und hannover-braixnschweigisclien Schweinen und hannover- braunscliweigisclie Scliweine mit Hampshires. Soweit die mittleren Trage- zeiten der zii den Kreuzungen benutzten Rassen nicht aus dem eigenen Material festgentellt werden konnten, sind zum Vergleicli Durchsclinitts- zahlen fremder Veroffentlichungen benutzt worden. Leider waren uns fur die Hampshirerasse keine brauchbaren Werte zuganglich.

Ein ziemlich einlieitliches nnd eindentiges Ergebnis lie@ bei den K r e u z u n g e n z w i s c 11 e n d e m W i l d s c h w e i n e b e r i s n d S a u e n d e r K u l t u r r a s s e n v o r . D i e F , - G e n e r a t i o n e n liaben in allen Fallen eine um 2-4 Tage langere durclischnittliche Tragezeit alp die Kulturrassen. Beim veredelten Landschwein finden sich im Mittel 114,l Tage, in der F,-Generation dieser Rasse mit dem Wildschwein 118,O Tage. Fiir Berksliires war als Mittelwert 115,4 Tage festgestellt worden. Die Kreuzungsprodukte dieser Rasse rnit dem Wildschwein trugen durchschnittlich 117,3 Tage. Die schwabiscli-hallischen Scliweine zeigten in unserem Material eine durchschnittliche Trachtigkeitsdauer von 114,8 Tagen. In Kreuzungen des schwabisch-hallischen Schweines mit dem Wildschwein war h e i der F,-Generation die Trachtigkeitsdauer 116,s Tage, bei cler F,-Generation 118,5 Tage. Ein einzelner Wurf einer Kreuzung zwischen Wildschweineber nnd hannover-braunschweigiscliem

Page 10: Untersuchungen über die Vererbung der Trächtigkeitsdauer, des Geburtsgewichtes und der Zitzenanzahl beim Schwein

ws x

ws 120-140 JV

S x ws

120-140 w

s x Ti's

120 - 140

a

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ws

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120-140

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114,1(W

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114,1(W

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er einzelnen Rassen u

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I

VIA x H

S 1 12,7 0

)

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(1) M

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S 113,0(1)

VL x BS

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BS 1 13,8(J)

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S 113,5(G

) 11s x

BS 114,5(3)

110,0(1)

Rb

WS;BS x

BS) x BS ((TI'S/B

S x B

S) x BS] x

B 116,O

W

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VL x

VL

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BS 115,4C

W

SH x

SH

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HB

x H

B

SH x

SH

114,8((9 m

v x M

IV 12,O

(5) (.114,0 (m)) H

S x H

S

SH x

SH

114.8W

HB

x H

B

113,2 (211) H

S x H

S

BS x BS

115,4(W

B6 x

BS 115,4CW

RS x

BS 115,4 (2b) BS x

BS 115,4W

)

113,2(211)

-

-

*j 2 verschiedene Deckdaten; w

ahrscheinlich ist die langere Tragezeitdauer richtig. Evklarung der A

bkurzungen: HS = B

erkshire-Gchw

ein. LIE =

Hann.-B

raunscll\~eig. Landschwein. H

S = Ilam

~isliire-Schwein. N

IV =

Niddle-

White.

SH =

Schwabisch-B

allisches Schwein.

TL

= neutsclies veredeltes Landschw

ein. W

S = W

ilclschwein.

Page 11: Untersuchungen über die Vererbung der Trächtigkeitsdauer, des Geburtsgewichtes und der Zitzenanzahl beim Schwein

Untersuchungen tiber die Vererbung der Trachtigkeitsdauer usw. 65

Bl:F;::- {

Schwein { Schwab.-hall,

Landschwein hatte eine Tragezeit von 115,O Tagen, wahrend, wie erwahnt, als Tragezeit der reinrassigen hannover-braunschweigischen Landschweine nach S a b a t i n i und D j a p a r i d s e 113,2 Tage festgestellt wurden.

R u c k k r e u z u n g e n der F,-Generation ergaben in Richtung zum Wildschwein stets eine etwas langere, in Richtung zu den Kulturrassen eine etwas kurzere Tragezeit als bei der F,-Generation. Die Ergebnisse der Wildschweinkreuzungen deuten auf intermediaren Erbgang der Trachtigkeitsdauer hin.

Bei den K r e u z u n g e n d e r K u l t u r r a s s e n u n t e r e i n - a n d e r tritt ein so klares Ergebnis nicht auf. Der Grund &fur liegt wohl darin, daB einerseits die mittlere Tragezeit fur einige der ge- kreuzten Rassen und Kreuzungsgenerationen wegen der geringen Wurf- anzahl nur sehr ungenau bestimmt ist und daB andererseits die Unter- schiede zwischen den einzelnen verwendeten Hausschweinerassen hinsicht- lich dieses Wertes nicht so bedeutend sind wie zwischen Wildschweinen und Tieren der Kulturrassen.

Immerhin ist durch die Wildschweinkreuzungen schon erwiesen, daLi wir grundsatzlich mit einer rasseneigentumkhen Tragezeit zu rechnen haben, d. h. daB die Trachtigkeitsdauer vererbt wird. Allerdings geht noch nicht daraus hervor, wie der Erbgang verlauft.

In der Tab. 6 sind die mittleren Tragezeiten aller vorhandenen Wurfe mit mittlerem Fehler und Streuung zwischen Sauen und Ebern gleicher oder verschiedener Rassen zusammengefafit. Es ist daraus zu ersehen, welcher Rasse jeweils bei einer Kreuzung das weibliche und das mannliche Elterntier angehort. Ob jedoch von der mutterlichen oder vlterlichen Seite ein verschieden groaer EinfluLi auf eine Veranderung der Trachtigkeitsdauer ausgeiibt wird, geht daraus nicht hervor, wohl aber, daB beide Teile auf die Tragezeitdauer einwirken konnen.

(10) 1 (28) (2)' (5) (2)' (3) 115,4+0,58 1115,4 0,25 114,5+0,50/113,6&0,25 114,5+1,50 117.3&0.33

(2) ' 2) (6) (1) (2) 115,0&3,00 113,O & 1,OO 114,8fO,79 114,0 - 116,5f0,50

(I =1,8 o = 1,3 u=0,7 0=0,5 u=2,1 0=0,6

(1=4,2 u = 1,4 O==1,91 0=0,7

T a b e l l e 6. Mi t t le re Trageze i tdauer d e r e inze lnen Rassen und 1. Ereuzungsgenera t ionen i n Fr ied land u n t e r Berucks ich t igung d e r Rassenzugehorigkei t des Ebers und

d e r S a u (in Tagen).

I 114,6 & 0,491 (Wl 113,3&0,33 (3)i 111,3&0,$4 6)l 112,7&0.88 3 118,0f1,73 (3)

Landsohwein 0=1,8 o = 2,l u=0,6 a=2,1 a=1,5 u= 3.0

Middle- White-

Schwein

Hannover- braunschw. Schwein { -

Die eingeklammerten littelwerte stiitzen.

(1)l 113 1

- Zahlen geben die

i

Anzahl 'der Wurfe 'an, auf Felche

(1)

115,O

sich ciio

2. Ziichtg.: B Tieniichtg. u. Ziichtgsbiol. Bd. 36 Heft 1. 5

Page 12: Untersuchungen über die Vererbung der Trächtigkeitsdauer, des Geburtsgewichtes und der Zitzenanzahl beim Schwein

66 Schmidt, Lauprecht u. Staubesand:

5. Beeinflussung der Trichtigkeitsdauer durch den Eber. Ob uberhaupt und inwieweit die Tragezeitdauer eines Wurfes durch

den Eber als Vater desselben beeinflufit wird, ist durch die Methode der diallelen Kreuzung naher untersucht worden. Es sind in unserem Material jeweils alle Falle zusammengestellt worden, in denen einzelne Sauen Wurfe von zwei verschiedenen Ebern aufweisen konnten. Dann wurde durch den Vergleich der Tragezeitdauer der Wurfe in derartigen Wurfpaaren der viiterliche Einflufi ermittelt. Theoretisch ware es durchaus moglich, auf diese Weise auch die Tragezeitdauer der Wiirfe eines Vatertieres aus zwei Sauen zu vergleichen. In dieser Hinsicht weist unser Material aber keine ausreichenden Unterlagen auf.

Es konnten 92 Eberpaare gebildet werden. Es wurde aber auf einen eingehenderen Vergleich derjenigen Eber, die kein ausgesprochen ein- deutiges Bild durch Verkurzung oder Verlangerung der Tragezeit der von ihnen gedeckten Sauen zeigten, verzichtet. Desgleichen wurden alle Eber- kombinationen auDer acht gelassen, die an weniger als 3 Sauen gepruft werden konnten. So blieb fur eine weitere Betrachtung vorwiegend eine Gegenuberstellung des Wildschweinebers mit Ebern anderer Rassen, des Middle-White-Ebers 31 mit Ebern anderer Rassen und schlieblich noch des deutschen veredelten Landschweinebers 27 rnit einem Berkshireeber und einzelnen anderen deutschen veredelten Landschweinebern ubrig.

Das Ergebnis des Vergleiches dieser drei Eber rnit anderen Ebern der gleichen oder einer anderen Rasse ist graphisch dargestellt worden (Abb. 2, 3 und 4). Die Hohe der Kurven gibt die Dauer der Trage- zeit in Tagen an; die beiden jeweils senkrecht ubereinanderstehenden Yunkte der Eberkurven beziehed sich stets auf eine Sau, an der je zwei Eher in ihrem Erbwert gepriift sind. Der W i l d s c h w e i n - e b e r (Abb. 2) konnte 3 deutschen veredelten Landschweinebern, 2 Berkshireebern, 1 schwabisch-hallischem Eber, I Middle-White-Eber und 1 Harnpshireeber gegenubergestelit werden. Bei den von dem Wildschweineber gedeckten Sauen war die Tragezeit im Mindestfall um 1 Tag, im Hochstfalle um 6 Tage langer, als wenn die Vergleichseber ge- deckt hatten. Dies vollkommen einheitliche Verhalten des Wildschwein- ebers lafit vermuten, dafi es sich bei der Trachtigkeitsdauer unbedingt um eine erblicbe Eigenschaft handelt.

Bei dem Vergleich des Middle-White-Ebers 31 (Abb. 3) mit verschie- denen anderen Ebern wiesen die Sauen, die rnit dem Middle-White-Eber gepaart waren, fast ausschlieDlich eine kurzere Tragezeit auf als bei Paarungen rnit Ebern einer anderen Rasse (Abb. 3). Unter 37 Eberkombina- tionen waren nur 3 Ausnahmen, in denen die Tragezeitdauer der von dem Middle-White-Eber 31 stammenden Wurfe nicht kurzer als bei den Wiirfen der anderen Eber war; in einem einzigen Fall war sie gleich lang. Alle ubrigen Wurfe des Middle-White-Ebers 31 hatten eine um 0,5-6 Tage kurzere Trachtigkeitsdauer als Wurfe derselben Sauen mit anderen Ebern. Diese Tatsache deutet ebenfalls darauf hin, dafi die Tragezeit eine erbliche Eigenschaft ist. Dabei mufi selbstverstandlich die Frage offen bleiben, ob die festgestellten Unterschiede rassenmafiig oder individuell be- dingt sind.

Die Kombinationen des deutschen veredelten Landschweinebers 27 mit 5 anderen deutschen veredelten Landschweinebern und einem Berk- shireeber zeigten zwar kein so eindeutiges Bild wie die Kombinationen des Niddle-White-Ebers oder besonders des Wildschweinebers (Abb. 4). Trotzdem ist dieser Vergleich aus dem Grunde angefuhrt worden, weil es

Page 13: Untersuchungen über die Vererbung der Trächtigkeitsdauer, des Geburtsgewichtes und der Zitzenanzahl beim Schwein

Untersucliiingen iiber die Vererbung der Trachtigkeitsdauer usw. 67

11 7 11

L2

5

T a b e l l e 7. Mi t t le re Trageze i tdaner , V u r f g r o l e u n d Ferke lgebur t sgewicht bei d e r ver- ede l ten Landschweinsau 563 und i h r e n z u r Zucht verwendeten weibl ichen

Nachkommen.

lOOc 1150 ll0C

956 -11190

1184

I I I 1 c , .

,108

24 97 11 1242 24 114 10 1741 27 115 9 166( 26114 9145: 30114 71715 30114 9197C 30 115 10 153E

,33116 3 -

24115 81484 27 116 13 130s

30115 131217 30113 81773 30 114 10 115f

I

I ! I

j130!115 12 1080 135 1301114 10 1594

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126 893 010

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Page 14: Untersuchungen über die Vererbung der Trächtigkeitsdauer, des Geburtsgewichtes und der Zitzenanzahl beim Schwein
Page 15: Untersuchungen über die Vererbung der Trächtigkeitsdauer, des Geburtsgewichtes und der Zitzenanzahl beim Schwein

Untersuchungen iiber die Vererbung der Trgchtigkeitsdauer usw. 69

schied in der mittleren Lange der Tragezeit zwischen dem deutschen ver- edelten Landschwein und dem Berkshireschwein in unserem Material nicht erwiesen. Die Tragezeit der Wurfe einzelner Sauen vom veredelten Land-

/% [

752 744 727 737 734 734 152 765 763 726 747 734 727 152 737 183 733

Nummer der Sou

b

Abb. 3. Vergleich der Tragezeit der vom Middle- White-Eber (MW 31) stammenden Wiirfe mit der Trageaeit iler von anderen Ebern stammenden Wiirfc gleicher Sauen. Jc zwei senkrecht untereinander stehende Punkte

der Eberkurven aind Wiirfo einer Sau.

Abb. 4. Vergleich der Tragezeit der vom veredelten Landschweineber 27 atnmmenden Wiirfe mit der Tragezeit dcr yon andern Ebern stammenden Wiirfe gleicher Sauen. Je zwei senkrecht untereinander

stehendc Punkte der Eberkurven sind WUrfe einer San.

Page 16: Untersuchungen über die Vererbung der Trächtigkeitsdauer, des Geburtsgewichtes und der Zitzenanzahl beim Schwein

70 Schmidt, Lauprecht u. Staubesand:

schweineber 27 ist im Gegensatz zu den Wurfen der gleichen Sauen von anderen Ebern des deutschen veredelten Landschweines meist etwas langer (17 Falle), in 5 Falen ist dagegen keine Differenz vorhanden und in 4 Fallen verursachte der Vergleichseber eine Iangere Tragezeit.

Die verhaltnismafiig geringe Anzahl der vergleichbaren Wurfe er- ubrigt in allen Fallen eine rechnerische Uberprufung, wieweit diese Unter- schiede auch statistisch gesichert sind.

6. Trachtigkeitsdauer in einer Sauenfamilie. Eine Zusammenstellung uber die Variation der Tragezeit innerhalb

einer Familie zeigt die Tab. 7. Die Beobachtungen erstrecken sich auf 5 Generationen, und zwar auf die deutsche veredelte Landschweinsau 563 und ihre weiblichen Nachkommen. Insgesamt sind 24 Sauen mit 79 Wiirfen, die von verschiedenen Ebern stammen, untersucht worden. Teilweise haben die gleichen Eber in mehreren Generationen gedeckt. Die Tabelle ist so angelegt, daS die von einer Sau (gekennzeichnet durch die Stall- nummer) stammenden Wurfe durch eine Klammer zusammengefaI3t sind. Fur jeden Wurf sind vier charakteristische Zahlen angegeben worden, und zwar bedeutet die erste die Nummer des Ebers, von dem der jeweilige Wurf stammt, die zweite die Tragezeitdauer in Tagen, die dritte die An- zahl der Ferkel je Wurf und die vierte das durchschnittliche Ferkcl- geburtsgewicht. Wurfe, aus denen Ferkel zur Weiterzucht benutzt worden sind, sind durch Fettdruck gekennzeichnet. Es ist deutlich zu sehen, wie bei den einzelnen Sauen mit mehreren Wurfen von demselben Eber die Trachtigkeitsdauer erheblichen und scheinbar gesetzlosen Schwan- kungen unterworfen ist. Als Grenzwerte treten in dieser Familie 97 und 122 Tage auf. Am haufigsten kommen Tragezeitlangen zwischen 111 und 116 Tagen vor. An Hand dieser Tabelle wurde versucht, Unterschiede in der Variationsbreite der Tragezeit bei Wurfen des gleichen Sauen- materials von zwei verschiedenen Ebern festzustellen. Zum Beispiel liegen die Tragezeiten der Sauen, die von dem deutschen veredelten Land- schweineber 30 gedeckt waren, zwischen 111 und 115 Tagen, die Trage- zeiten der Sauen, die von dem deutschen veredelten Landschweineber 35 gedeckt worden sind, zwischen 108 und 117 Tagen.

Die Untersuchungen fuhrten zu keinem statistisch zu sichernden Er- gebnis.

Zusammenfassung. 1. Die mittlere Trachtigkeitsdauer betriigt in unserem Material beim

T-eredelten Landschwein 114,l f 0,13 Tage, beim Berkshireschwein 115,4 k 0,25 Tage, beim Middle-White-Schwein 112,O L- 0,58 Tage, beim schwabisch-hallischen Schwein 114,8 f 0,79 Tage. Als Streuung (cr ) wurden bei den betreffenden Rassen ermittelt: f 1,8 bezw. f 1,3 bezw. F 1,O bezw. zL- 1,9 Tage.

2. Beziehungen zwischen der Trachtigkeitsdauer einerseits und der 'VVurfgrBfie, der Wurfnummer oder dem Abferkelmonat andererseits liefien sich nicht sicherstellen.

3. Bezuglich der Vererbung der Trachtigkeitsdauer lieferte die 1. Kreuzungsgeneration zwischen Wildschwein und Hausschweinrassen insofern ein einheitliches Ergebnis, als die Trsgezeit gegenuber der Haus- schweinrasse stets um 2-4 Tage verlangert wurde. Die Ruckkreuzungen der F,-Generation ergaben in Richtung zum Wildschwein im Mittel stets eine etwas langere, in Richtung zu den Kulturrassen im Mittel stets eine

Page 17: Untersuchungen über die Vererbung der Trächtigkeitsdauer, des Geburtsgewichtes und der Zitzenanzahl beim Schwein

Untersuchungen iiber die Vererbung der Trachtigkeitsdauer USW. $1

etwas kurzere Tragezeit als sie in der F,-Generation beobachtet wurde. Dieses Ergebnis deutet auf intermediaren Erbgang der Trachtigkeits- dauer hin.

Bei Kreuzungen der Kulturrassen untereinander tritt ein so klares Ergebnis nicht auf.

4. Es sind in unserem Material jeweils alle Faille zusammengestellt worden, in denen einzelne Sauen Wurfe von zwei verschiedenen Ebern aufweisen konnten. Dann wurde durch den Vergleich der Tragezeitdauer der Wiirfe in derartigen Wurfpaaren der vaterliche EinfluD ermittelt. Durch statistische Bearbeitung lieSen sich mehrfach Erbunterschiede der Eber bezuglich der Tragezeitdauer feststellen.

5. In einer Sauenfamilie wurde im Verlauf von mehreren Genera- tionen der Erbgang der Trachtigkeitsdauer uberpruft. Es ergab sich dar- aus eine groBe Schwankungsbreite der Tragezeit. Die Erbuntersuchung fiihrte in diesem Fall zu keinem eindeutigen Ergebnis.

6. Die Gesamtbetrachtung der erhaltenen Ergebnisse IaDt die Erb- lichkeit der Tragezeitdauer klar erkennen.

Literatur. I. Teil: Trachtigkeitsdauer.

1. B e n e 8 c h , F., ,,TrLchtigkeit". In: Tierheilkunde u. Tierzucht v. Stang und Wirth 10. Bd. Berlin-Wien 1932. - 2. D e t t w e i 1 e r u. Mu 11 e r , Lehrbuch der Schweinezucht. Berlin 1924. - 3. D j a p a r i d s e , D., Beitrag zur Frage des Einflusses einer verschiedenartigen Ernahrung tragender Sauen auf die Entwicklung der Ferkel. Diss. Gottingen 1933. - 4. G o n n e r m a n n , O., Uber die Trachtig- keitsdauer beim Trakehner Pferde. Diss. Gottingen 1935. - 5. H a m m o n d , J., Handschriftliche Mitteilungen. - 6. J o h a n s s o n , I., Statistische Untersuchungen iiber die Fruchtbarkeit der Schweine. Zeitschr. f. Tierziichtung u. Ziichtungsbiol. 15, 1929. - 7. K r o n a G h e r , C., Weitere Vererbungsbeobachtungen und -versuche an Schweinen. Zeitschr. f. Ziichtung B 18, 1930. - 8 R i c h t e r , J., Zwillings- und Mehrlingsgeburten bei unseren landw. Haussaugetieren. Arb. d. D. G. f. Z. Heft 29. Hannover 1926. - 9. S a b a t i n i, P., Untersuchungen iiber die Dauer der Tragezeit bei unseren wichtigsten Haustieren, beeinflufit durch Friihreife, Erstgeburt, sowie Zahl und Geschlecht der Ftiten. Jb. f. wiss. u. prakt. Tierzucht 3, 1908. - 10. S c h m a 1 t z , R., Das Geschlechtsleben der Hausstlugetiere 3. Aufl. Berlin 1921. - 11. S p i 11 n e r , R. v., Wissenschaftliche Ergebnisse der im Hausthiergarten des landwirthschaftlichen Instituts angestellten Versuche der Kreuzung des bornesischen Wildschweins mit dem europaischen Wild- bezw. Hausschwein. Kiihn-Berichte 11. Dresden 1894; - 12. W i 1 c k e n s , M., ,,Die naturgesetzlichen Grundlagen der land- wirtschaftl. Tierhaltung". In: v. d. Goltz, Handbuch d. ges. Landwirtschaft 3. Bd. Tiibingen 1890. - 13. Briefliche Mitt. der Zool. Garten in Rotterdam und Wien.

11. Das Ferkolgebnrtsgewicht. 1. Allgemeines.

Uber das Ferkelgeburtsgewicht, besonders aber iiber die Vererbung desselben liegen bisher verha1tnismaBig wenig Veroffentlichungen vor. Der weitaus groDte Teil der Arbeiten uber Nachkoinmenerzeugung beim Schwein behandelt fast ausschliefilich die WurfgroSe. J o h a n s s o n deutet zwar an, daS bei groDen Wurfen das mittlere Geburtsgewicht ge- ringer sein soll, und daD weiterhin die normale Entwicklungsfahigkeit der Embryonen in gleicher Weise vom mannlichen und weiblichen Elter be- einfluDt werden soll; er hat aber diese Fragen nicht naher untersucht. Von vielen Forschern wird nur die Variationsbreite und der Mittelwert des Geburtsgewichts bei verschiedenen Rassen angegeben. K. R i c h t e r weist in der Ruhlsdorfer Herde nach, daO die mannlichen Tiere bei der Geburt wie auch beim Absetzen meist etwas schwerer sind. R o d e w a 1 d

Page 18: Untersuchungen über die Vererbung der Trächtigkeitsdauer, des Geburtsgewichtes und der Zitzenanzahl beim Schwein

72 Schmidt, Lauprecht u. Staubesand:

hat bei hannover-braunschweigischen Landschweinen in Reinzucht und bei Kreuzungen zwischen einem Eber des deutschen weiI3en Edelschweines und hannover-braunschweigischen Landschweinsauen gefunden, daI3 durch eine starkere Futterung in den drei letzten Trachtigkeitswochen das Geburts- gewicht nicht erhoht und auch keine groaere Ausgeglichenheit inner- halb der Wurfe erzielt werden konnte. Die hochsten Geburtsgewichtc der einzelnen Ferkel stellte er bei Wurfen von 7-8 Tieren fest. Er ver- tritt gleichfalls die Ansicht, daI3 bei zunehmender Fruchtbarkeit das durch- schnittliche Geburtsgewicht der Ferkel sinkt. Z o r n , K r a 1 1 i n g e r und S c h o t t haben festgestellt, daI3 beide Faktoren von erblichen und Umweltseinflussen bedingt werden. K u d r j a w z e f f hat durch diallele Kreuzung das Sechsmonatsgewicht der Nachkommen von vier Ebern ge- pruft mit dem Erfolg, daI3 zwischen zweien von diesen Ebern die Differenz der verglichenen Werte gesichert war.

In dem F r i e d l a n d e r M a t e r i a 1 standen fur unsere Unter- suchungen 330 Wurfe rnit 2508 Einzelferkelgewichten zur Verfugung. Die Feststellung des Einzelferkelgewichts fand bei jedem Wurf unmittelbar im AnschluB an die Geburt statt. Soweit die totgeborenen Ferkel voll- entwickelt waren, sind sie bei der Bearbeitung des Materials ohne be- sonderen Vermerk mitberilcksichtigt worden. Die Aufzeichnungen des Versuchsgutes tiber Geburtsgewichte sind von dem Jahrgang 1924 ab von uns benutzt worden.

Fur die rechnerische Verarbeitung des Materials sind die Einzelwerte in Gewichtsklassen von 100 g zusammengefafit worden, nachdem zunachst versucht worden war, rnit Klassen von 50 g Gewichtsunterschied zu arbeiten. Durch letztere wurde aber die Genauigkeit der Rechnungen nicht merkbar verbessert.

2. Mittelwert und Variationsbreite des Ferkelgeburtsgewichtes. Die Variationsbreite des Ferkelgeburtsgewichtes in unserem Material

ist aukierordentlich groI3, sowohl innerhalb derselben Rasse als auch bei den einzelnen Sauen innerhalb derselben Wtirfe. In dem Gesamtmaterial schwankte das Einzelgeburtsgewicht zwischen 250 und 2280 g, das niedrigste Gewicht der lebendgeborenen Ferkel betrug etwa 400 g. Die hochste Frequenz lag in den beiden Klassen von 1100-1300 g; diese um- fafiten 25,87 O/O aller geborenen Ferkel. Die Berechnung des Mittelwerts ohne Berucksichtigung der RassenzugehBrigkeit ergab 1242 k 6,2 g, die Streuung war k311 g, der Mittelwert lag demnach in den Klassen rnit der groI3ten Frequenz. Er ist aus 2508 Einzelwerten errechnet worden. Uber die Halfte der Tiere gehBrten zu den d e u t s c h e n v e r e d e l t e n L a n d s c h w e i n e n ; fur diese letztere Rasse war bei einer Individuen- anzahl von 1315 der Mittelwert 1310 k 9,0 g. Die Streuung war k 327 g. Vergleicht man auf der Abb. 5 die beobachtete Frequenzkurve des Ge- burtgewichts beim deutschen veredelten Landschwein rnit der errechneten Wahrscheinlichkeitskurve, so ergibt sich fur die verschiedenen Einzel- werte eine sehr gute Ubereinstimmung. AuSerhdb der dreifachen Streuung liegen nur noch 0,07O/o der Individuen.

Fur die B e r k s h i r e r a s s e ist die Verteilung des Ferkelgeburts- gewichts gleichfalls graphisch dargestellt worden (Abb. 6). Die Indi- viduenanzahl ist rnit 209 Tieren wesentlich geringer als bei den deutschen veredelten Landschweinen, der Mittelwert (M = 1111 f 16,3 g) liegt tiefer, auch die Streuung ist rnit k 235 g um fast 100 g kleiner als beim deutschen veredelten Landschwein. Um beide Darstellungen miteinander vergleichen

Page 19: Untersuchungen über die Vererbung der Trächtigkeitsdauer, des Geburtsgewichtes und der Zitzenanzahl beim Schwein

Untersuchungen iiber die Vererbung der Trgchtigkeitsdauer usw. 73

zu konnen, sind die Werte fur die beobachtete Frequenz wie die Wahr- scheinlichkeitskurven in Prozenten angegeben. Die Kurve fur das Ferkel- geburtsgewicht des deutschen veredelten Landschweins verlauft verhaltnis- mal3ig vie1 flacher als die Kurve der Berkshires, d. h. also die Variations- breite ist beim deutschen veredelten Landschwein in unserem Material gcgenuber den Berkshires groSer, oder mit anderen Worten, die Berkshire- wurfe sind in bezug auf das Ferkelgeburtsgewicht in sich ausgeglichener. Der Grund dafur mag vielleicht darin liegen, daB in unserem Material die deutschen veredelten Landschweine nicht in dem Umfang miteinander verwandt sind wie die Berkshireschweine. Das in Friedland vorhandene Berkshirematerial ist anscheinend fur das ixntersnchte Merkmal in sich einheitlicher und ausgeglichener.

Ein gleichfalls geringeres Ferkelgeburtsgewicht als die deutschen \wedelten Landschweine weisen die M i d d 1 e - W h i t e s in Reinzucht auf. Bei 21 Ferkeln ist der Mittelwert 1079 +40,5 g , die Streuung k 186 g . Wenn auch bei dieser geringen Individuenanzahl, die aul3erdem von derselben Sau stammt, von einem Rassendurchschnitt nicht gesprochen werden kann, so ist docli die Wahrscheinlichkeit, dal3 die Middle-M'hites ein etwas geringeres Geburtsgewicht haben, ziemlich POD.

Der Wert fur die s c h w a b i s c h - h l l l i s c h e n S c h w e i n e reicht mit 1295 29,8 g beinahe an das Durchschnittsgewicht der deutschen veredelten Landschweine heran. Es handelt sich allerdings nur 'urn den Mittelwert von 58 Einzeltieren; die Streuung ist 3- 227 g.

Zum Vergleich wurden fur daa deutsche veredelte Landschwein, das deutsche weil3e Edelschwein und Bas hannover-braunschweigische Land- schwein Angaben von J. R i c h t e r , J. S c h m i d t und R o d e w a l d (Tab. 8) am der Zahl der vorhandenen Untersuchungen herangezogen. In den vergleichbaren Fallen waren die Wertc fur das deutsche veredelte Landschwein hoher als fur das deutsche weiBe Edelschwein. Der Mittelwert fur die hannover-braunschweigischen Landschweine liegt dagegen mit etwa 800-900 g (R o d e w a 1 d) wesentlich tiefer. In Fried- land sind hannover-braunschweigische Schweine in Reinzucht nicht ge- halten worden.

T a b e l l e 8. Angaben iiber das m i t t l e r e F erke lgebur t sgewicht verschiedener Hassen

be1 31 Schwein (in g) . I Fried,and 1 K. Richter I J. Schmidt ~ Rodewdd (Ruhlsdotf) (D. L. G. - Arbeit) (Binder) Rasse

Deutsches veredeltes LandschnTein Deutsches weiBes Edelschwein . . Schwiib.-hall. Schwein . . . . . Berkshire . . . . . . . . . Midde-W hite . . . . . . . Ham.-braunschm. Landschwein .

1310

1295 1111 1079

1280 1180

1440 1124

800- 877

Fur W i 1 d s c h w e i n e in Reinzucht konnten keine sicheren Werte des Ferkelgeburtsgewichts ermittelt werden. In Friedland wurde zwar das mittlere Geburtsgewicht von 6 selbstgezuchteten Frischlingen mit 903 g festgestellt, aber die Angaben stammen aus verschiedenen Wiirfen mit einer sehr groBen Schwankungsbreite des Geburtsgewichts der Einzel- ferkel.

Page 20: Untersuchungen über die Vererbung der Trächtigkeitsdauer, des Geburtsgewichtes und der Zitzenanzahl beim Schwein

74 Schmidt, Lauprecht u. Staubesand:

3. Beeinflussung des Ferkelgeburtsgewichtes durch WurfgriiSe, Wurf- nummer, Trachtigkeitsdauer und Jahreszeit.

Man kann annehmen, daD das Einzelgeburtsgewicht weitgehend von genetischen und nichtgenetischen Faktoren bedingt wird. Von den nichtgenetischen Faktoren, die auf das Geburtsgewicht einwirken, haben wir an unserem Material den EinfluD von Wurfnummer, WurfgroDe, Trage- zeitdauer und Abferkelmonat untersucht.

Fur die Feststellung der Einwirkungen der einzelnen Faktoren auf das Ferkelgeburtsgewicht sind lediglich 135 Wurfe des deutschen ver- edelten Landschweines benutzt worden. Diese Untersuchungen wurden auf eine Rasse beschrankt, urn gegebenenfalls vorhandene rassenmakiig bedingte Verschiedenheiten auszuschalten. Die Einzelvarianten sind wiederum in Gewichtsklassen von 100 zu 100 g zusammengefakit worden. In diesem MateriaI schwankte das Ferkelgeburtsgewicht von 500-2000 5. Der Durchschnitt aller Einzelwerte war 1314 g. Der Mittelwert der ver- schiedenen Klassen betrug 1328 k 21,6 g, die Streuung -t 251 g. Die Klasse mit der hochsten Frequenz lag zwischen 1200 und 1300 g.

Zunachst wurde der Zusammenhang zwischen W u r f g r o 13 e und Ferkelgeburtsgewicht untersucht, da die Wahrscheinlichkeit einer Be- ziehung zwischen diesen beiden Nerkmalen haufig angenommen wird. Die F'erkelanzahl je Wurf schwankte zwischen 1 und 16 Stuck, die weitaus meisten Wurfe lagen bei 7-11 Ferkeln (Tab. 9). Fur jede WurfgroDe ist der Durchschnittswert der Geburtsgewicgte errechnet worden, ohne daD eine Abhangigkeit dieser beiden Eigenschaften voneinander fest- gestellt werden konnte. Es bestand auch in der Gesamttabelle keine Kor- relation (r = - 0,Ol k 0,08).

T a b e l l e 9. W u r f g r o 13 e u n d m i t t 1 ere s Fe rke 1 qe b ur t sg e w i c h t d e s de u t s c h en v e red e I t e n

Landschweines in E'riedland.

I Pittlerea Ferkelgebnrtagewicht je Wurf in g - 660 -

1 1

3 3

1

- 9

- 660 -

1 2 1 1 1

1

1

- 8

_- 760 -

1

1

2 1

2

1

- 8

960 -

2

1

- 3

- - Niirfe

mahl

2 2 6 8 9 9

16 17 13 13 16 8 8 7

1 135

-

- -

- Mittleres Ferkel- geburts- awioht in g

1165 813

1483 1175 1306 1378 1410 1311 1458 1411 1291 1229 1368 1257

907 1314

-

- -

Page 21: Untersuchungen über die Vererbung der Trächtigkeitsdauer, des Geburtsgewichtes und der Zitzenanzahl beim Schwein

Untersuchungen iiber die Vererbung der Trachtigkeitsdauer usw. 75

Es wurden dann noch alle kleinen Wurfe bis zu 8 Ferkeln und alle Wurfe mit mehr als 8 Ferkeln zusammengefaBt und einander gegenuber- gestellt. Der Mittelwert des Geburtsgewichtes in den kleineren Wurfen lag bei 1325 g k 33,7 g mit einer Streuung von k 280 g, der Mittelwert der groberen Wurfe dagegen bei i332f26,7 g mit einer Streuung von & 217 g. Die Differenz dieser beiden Mittelwerte betragt nur 6,5 f 43,O g. Sie ist also nicht gesichert.

E s i s t d e m n a c h n i c h t m o g l i c h g e w e s e n , i n u n s e r e m M a t e r i a l e i n e n Z u s a m m e n h a n g z w i s c h e n W u r f g r o S e u n d F e r k e 1 g e b u r t s g e w i c h t z u f i n d e n .

Da sich kein gesicherter EinfluS der WurfgroBe auf das durchschnitt- liche Ferkelgeburtsgewicht eines Wurfes in unserem Material nachweisen lieB, konnte fur alle weiteren Berechnungen statt der Einzelferkclgewichte das Durchschnittsferkelgewicht des Wurfes eingesetzt und dadurch die Arbeits- niethode erheblich vereinfacht werden.

Bei den Untersuchungen uber den EinfluB der W u r f n u m m e r (Tab. 10) auf das Ferkelgeburtsgewicht konnten die Durchschnittswerte vom 1.-8. Wurf ermittelt werden, wobei die groBte Wurfanzahl (36) auf den ersten Wurf fiel. Der 4. und 5. Wurf hatten bereits eine um mehr als 50°/o geringere Variantenanzahl, wahrend auf den 8. Wurf nur noch 2 Wurfe kamen. Die Durchschnittswerte fur die einzelnen Wurf- nummern zeigen keine nennenswerten Unterschiede. Beziehungen zwischen Wurfnummer und Geburtsgewicht bestehen offenbar nicht (r = + 0,Ol

T a b e l l e 10.

Landschmeines in Friedland.

& 0,09).

W u r f n u m m e r und m i t t l e r e s Ferke lgebur t sgewicht des d e u t s c h e n verede l ten

1 -

bIittleres Ferkelgeburtsgewicht j e Wurf in g - 350 - 3 1

1 2

1

8 -

- 050 - 1 3 1

1

2

-

- 150 - 5 4 5 1

3

1 -

- 250 - 7 8 4 6 2

1

-

- 350 - 5 5 3 4

1

- 450 - 9 3 5 1 3

8 119 I28 I18 121

550 1 16s - 2 3 2 1

4

2 1 1 1

9 1 8

Aus der Tab. il aehen die Beziehungen

- __

Tiirfe

uzahl - 36 34 24 15 13 6 5 2

135

__ Mittleres Ferkel- geburts- ewirht in g

1329 1283 1402 1300 1404 1 400 1175 1339 1314

zwischen W u r f - n u m m e r und W u r f g r" o B e hervor. Der- Korrelationskoeffizient (r = + 0,12 k 0,07) ist nicht gesichert.

Es konnte demnach ohne besondere Korrekturen fur Wurfnummer und WurfgroBe der EinfluB der T r a g e z e i t d a u e r auf das Durchschnitts- ferkelgeburtsgewicht nachgepruft werden (Tab. 12). Da bei 2 Wurfen die genaue Tragezeit nicht feststand, wurde die Berechnung nur an 133 Wurfen statt an 135 Wurfen durchgefuhrt. Die Trachtigkeitsdauer schwankte zwischen 97 und 122 Tagen; die meisten Wurfe fielen auf den 113. und 114. Tag. Die Durchschnittswerte der Ferkelgeburtsgewichte bei verschie-

Page 22: Untersuchungen über die Vererbung der Trächtigkeitsdauer, des Geburtsgewichtes und der Zitzenanzahl beim Schwein

76 Schmidt, Lauprecht u. Staubesand:

T a b e l l e 11. W u r f n u m m e r und Wurfgrofie des d e u t s c h e n verede l ten Landschweines

in Friedland.

T a b e l l e 12. Tragezei tdauer und m i t t l e r e s Ferke lgebur t sgewicht des deutschen verede l ten

Landschweines in Fr iedland.

97 98 99 1

100 101 102 103 104 105

3 106 .- a 107 .t: 108 $ , 109 p 110

3 112

- 111

3 113 3 114

115 FI

116 117 118 119 120 121 122

111

Mittleres Ferkelgebortsgewicbt je Wurf in g - .OM -

1

3 1 1 1

- 7

- .16( -

1

1 6 3 3 1 4

1 20 -

- .2M

1 -

2 6 8 4 4 1 1

- 27

- .3M -

1 2 3 8 4

- 18

1

6 5 8

- !O

1

4 2 1

1

- 9

- __

iYiirf, h Z a h -

1

1

2

4 14 31 39 22 13 2 3

1 133 -

Yittleres Ferkel- geburts-

pwicbt in g

1242

550

1414

1251 1238 1334 1388 1398 1271 1098 1508

1120

Page 23: Untersuchungen über die Vererbung der Trächtigkeitsdauer, des Geburtsgewichtes und der Zitzenanzahl beim Schwein

Untersuchungen iiber die Vererbung der Trgchtigkeitsdauer USW. 77

dener Lange der Trachtigkeit zeigten keine einheitliche Tendenz, so daD aus diesen Ergebnissen kein klares Bild uber die Beziehung zwischen Trachtigkeitsdauer und Geburtsgewicht gewonnen werden konnte. Der Korrelationskoeffizient r = + 0,17 k 0,08 ist zwar nicht gesichert, aber immerhin noch groDer als sein zweifacher mittlerer Fehler. Man kann daher die Moglichkeit einer Beziehung zwischen Tragezeitdauer und Ferkelgeburtsgewicht noch nicht ganz ausschliefien.

Weiterhin wurde versucht, das Bestehen einer Beziehung zwischen A b f e r k e 1 m o n a t und Durchschnittsferkelgeburtsgewicht feszu- stellen. Ein solcher Zusammenhang lie6 sich nicht nachweisen, denn die Durchschnittswerte der Ferkelgeburtsgewichte schwankten von Monat zu Monat in Anbetracht des kleinen Materials und der groaen Streuung in starkem MaBe und anscheinend vollig regellos (Tab. 13). Um einen ge- gebenenfalls vorhandenen Unterschied besser in Erscheinung treten zu lassen, wurden drei Monate des Winterhalbjahres (November, Dezember, Januar) mit verhaltnismaljig niedrigem Geburtsgewicht drei Monaten des Sommerhalbjahres (Juni, Juli, August) mit verhaltnismaljig hoherem Ge- burtsgewicht gegenubergestellt. Der Mittelwert des Ferkelgeburts- gewichtes wahrend der genannten Wintermonate war 1229 k 43,7 g, der der Sommermonate 1333 k 36,8 g. Die Differenz 104 & 57,l g ist nicht gesichert. Insgesamt konnten fur diese Berechnung 65 Wurfe benutzt werden, davon waren 41 in den Sommermonaten und 24 in den Winter- monaten gefallen.

T a b e l l e 13. Abferkelmonat und m i t t l e r e s F e r k e l e e b u r t s e e w i c h t d e s d e u t s c h e n verede l ten

Marz . . April . .

g M a i . . j { J u n i . . 2 Juli . . 2 August .

September Oktober November Dezember

cd

a

Landschweines i n Fr iedland. -- Mittleres Ferkelgebnrtsgewicht je Wurf in g -

50

1 -

1 2

1 3 -

- 0% -

1 1 1 1 2 2

- 15( - 1

1 3 1 2 1 1 2 1 3 3 19 -

- 2% - 1 2 2 2 3 1 4 5 2 4 2 28 -

- 3jc - 1 1 5 4 3 2

1

1

18 -

- ui

2 4

1 1 1 3 4 3 2

-

- !1

- 65i - 1

1 2 1 1.

1

1

8 -

-

75( - 1 3

2

1 1

8 -

- - Wiirfe

hnzahl

4 10 10 10 14 14 12 15 15 11 11 9

135

-

-

Mittleres Ferkel- geburts-

ewicht in g

1266 1622 1280 1349 1310 1320 1274 1395 1307 1362 1312 1129 1314

FaBt man die Ergebnisse aller mit dem Durchschnittsferkelgeburts- gewicht aufgestellten Berechnungen zusammen, so 1aDt sich in dem von uns verarbeiteten Material eine Abhangigkeit zwischen dem Ferkelgeburts- gewicht einerseits sowie der WurfgroDe, Wurfnummer, Tragezeitdauer und Abferkelmonat andererseits nicht nachweisen. Es ist aber nicht aus- geschlossen, dab ein groDeres Material vielleicht derartige Beziehungen sichergestellt hatte.

Page 24: Untersuchungen über die Vererbung der Trächtigkeitsdauer, des Geburtsgewichtes und der Zitzenanzahl beim Schwein

Fl

ws x W

SjVL

926 (17)

VL x V

LIBS 1339W

Ta

belle 14.

burtsgewicht der einzelnen R

assen und Kreuzungen (in G

ramm

).

Rb

WS/B

S X B

S) x BS] x BE

1179U)

Page 25: Untersuchungen über die Vererbung der Trächtigkeitsdauer, des Geburtsgewichtes und der Zitzenanzahl beim Schwein

Untersuchungen uber die Vererbung der TrLchtigkeitsdauer USR. 79

4. Verlnderungen des mittleren Geburtsgewichts bei Kreuzungen ver- schiedener Rassen.

Es wurde bereits eingangs erwahnt, daI3 das Ferkelgeburtsgewicht eine erblich bedingte Eigenschaft ist. Weiterhin war festgestellt worden, daI3 das Vorhandensein von rassenmafiigen Unterschieden angenommen werden muI3. Es ist daher eine Zusammenstellung gemacht worden uber das Verhalten des Ferkelgeburtsgewichtes bei den F,-Generationen der verschiedenen Rassen und deren Ruckkreuzungen (Tab. 14). Da leider weder aus dern Friedlander Material noch aus Angaben anderer Veroffent- lichungen brauchbare Durchschnittswerte fur das Ferkelgeburtsgewicht aller von uns zu Kreuzungen benutzten Ausgangsrassen zu ermitteln waren, ist die Vergleichsmoglichkeit teilweise luckenhaft. Andererseits sind auch die angegebenen Mittelwerte nicht in allen Fallen als feststehend anzu- sehen, da es sich haufig um zu wenig Einzelwerte handelt, auf denen die Berechnungen beruhen. Es ist daher jeweils hinter dem gefundenen Mittelwert die seiner Berechnung zugrunde liegende Individuenanzahl (n) vermerkt worden. Die Vergleichsmoglichkeit der Kreuzungen mit den Ausgangsrassen verringert sich dadurch sehr, zumal man die starke Schwankungsbreite innerhalb der Rassen und innerhalb der Einzelwurfe in Betracht ziehen muI3. Immerhin laI3t sich nach den Ergebnissen der Kreuzungen zwischen Wildschweinen und Hausschweinen die Vermutung aussprechen, daI3 es sich hierbei um eine intermediare Vererbung handelt, da die Werte dieser F,-Generationen jeweils hoher als beim Wildschwein, aber trotzdem fast imnier tiefer als die Werte fur die Kulturrassen lagen. Die Betrachtung der Ruckkreuzungen lielj keinen eindeutigen Schlulj zu. Bei den F,-Generationen der Kreuzungen verschiedener Kulturrassen mit- einander lieB sich eine einheitliche Richtung nicht erkennen, teils lagen die Werte zwischen, teils unter und teils uber den Werten der Ausgangsrassen.

5. Beeinflussung des Ferkelgeburtsgewichtes durch den Eber. Ein besseres Ergebnis konnte durch die Methode der diallelen Kreu-

zung hinsichtlich des Einflusses des Vaters auf das mittlere Geburts- gewicht der von ihm erzeugten Ferkel erbracht werden. Es wurden zu diesem Zweck alle Sauen mit ihren Wurfen zusammengestellt, die von mindestens zwei verschiedenen Ebern gedeckt waren. Auf diese Weise konnten die durchschnittlichen Ferkelgeburtsgewichte der Nachkommen eines Eber- paares miteinander verglichen werden. Es wurde dabei von der Voraus- setzung ausgegangen, dalj das Geburtsgewicht bezw. die Entwicklungs- fahigkeit eines Ferkels im intrauterinen Leben in gleicher Weise von dem weiblichen wie dem mannlichen Elter abhangt, daI3 also dementsprechend der Eber einen Einflulj auf das Geburtsgewicht seiner Ferkel haben muB. Der EinfluB der mutterlichen Seite wurde dadurch ausgeschaltet, daS jede Kombination von 2 Ebern nur an den gleichen Sauen gepruft wurde. Im ganzen konnten 115 derartige Eberkombinationen gebildet werden. Bei jedem Elternpaar wurde der Mittelwert mit seinem mittleren Fehler und die Streuung der Geburtsgewichte der Ferkel jedes Einzelebers berechnet. Daraus konnte dann die Differenz aufgestellt und der mittlere Fehler dieser Differenz berechnet werden.

War die Differenz groI3er als ihr dreifacher mittlerer Fehler, so konnte mit praktischer Sicherheit angenommen werden, daI3 zwischen den beiden untersuchten Ebern ein Unterschied betreffs Vererbung eines hiiheren oder niedrigeren Geburtsgewichts der Ferkel bestand. Diese Tat- sache traf fur 21 Eberpaare zu, wahrend auI3erdem 17 Kombinationen be-

Page 26: Untersuchungen über die Vererbung der Trächtigkeitsdauer, des Geburtsgewichtes und der Zitzenanzahl beim Schwein

80 Schmidt, Lauprecht u. Staubesand:

dingt gesicherte Unterschiede aufwiesen, d. h. die Differenzen waren noch griil3er als der zweifache mittlere Fehler.

Vbllig gesichert waren demnach 18,3 O/o, also nur ungefiihr ' I 6 aller Kombinationen. In den meisten Fallen betrug die Differenz, soweit sie gesichert war, 200-300, auch 400 g. Die gesicherten Unterschiede in der Vererbung des Ferkelgeburtsgewichtes kamen nicht nur bei Eberpaaren verschiedener Rassenzugehorigkeit vor, sondern auch bei Eberpaaren innerhalb derselben Rasse. Damit ist erwiesen, daI3 das Ferkelgeburts- gewicht bis zu einem gewissen Grade von dem personlichen Erbwert eines Ebers abhangt.

Umgekehrt ist natiirlich auch bei dem Zustandekommen des Ferkel- geburtsgewichtes der personliche Erbwert der betreffenden Sau beteiligt. Der Nachweis dafur konnte nicht erbracht werden, weil, wie im vorigen A bschnitt erwahnt (S. 66), in dem Friedlander Material nicht genugend Sauenpaare mit einer grtiI3eren Anzahl Nachkommen derselben Eber vor- handen waren.

Von den 23 in der Tab. 15 aufgefuhrten Ebern sind die Unterschiede des mittleren Ferkelgeburtsgewichtes ihrer Nachkommen gegeneinander gesichert: bei 3 Ebern gegen 4 Vergleichseber, bei 2 Ebern gegen 3 Ver- gleichseber, bei 5 Ebern gegen 2 Vergleichseber und bei 12 Ebern gegen 1 Vergleichseber.

Betrachtet man das Verhalten der Einzeleber mit in mehreren Kombi- nationen gesicherten Unterschieden, so zeigt sich in den meisten Fgllen eine einheitliche Veranlagung fur ,,Erhohen" oder ,,Erniedrigen" des Ferkelgeburtsgewichtes gegenuber den Vergleichsebern. Gesicherte Kombi- nationen rnit vier anderen Ebern sind z.B. bei den deutschen veredelten Landschweinebern 33 und 5631 1 und bei dem Kreuzungseber (schwlbisch- hlllisch X Berkshire) 13812 zu finden, die alle drei in jeder Einzel- kombination ein hoheres Durchschnittsferkelgeburtsgewicht als der je- weilig damit verglichene Partner herbeigefuhrt haben (Tab. 15, lfd. Nr. 1 bis 12). In der Tabelle sind nach der laufenden Nummer die Rasse- zugehorigkeit und Stallnummer der verglichenen Eber verzeichnet; in den beiden nachsten Spalten befinden sich die Anzahl der Nachkommen dieser Eber und deren durchschnittliches Geburtsgewicht M mit dem zugehbrigen mittleren Fehler m. In der letzten Spalte ist die Differenz der beiden Mittelwerte einer Eberkombination mit dem dazugehbrigen mittleren Fehler verzeichnet.

In je drei gegenuber den Vergleichsebern gesicherten Kombinationen kommen der Berkshireeber 26 und der deutsche veredelte Landschwein- eber 36 vor. Beide Eber haben in je zwei Fallen ein niedrigeres und in je einem Fall ein hoheres Ferkelgeburtsgewicht bei ihren Nachkommen als die betreffenden Partner (Tab. 15, lfd. Nr. 1, 5, 13-16).

Zwei Eber, und zwar der Hampshireeber 37 und der deutsche ver- edelte Landschweineber 35 sind aus dem Gesamtmaterial herausgegriff en und das Durchschnittsgeburtsgewicht ihrer Nachkommen im Vergleich zu dem der Nachkommen anderer Eber aus denselben Sauen graphisch dar- gestellt worden (Abb. 7, 8). Am FuBe der Abbildung stehen die Nummern der Sauen, an denen die Eber jeweils gepriift worden sind; durch die Kurven sind die durchschnittlichen Geburtsgewichte der Nachkommen einzelner Eber bezeichnet, die zu der jeweiligen Kombination gehtiren. Es 1aI3t sich aus diesen Darstellungen, ohne da5 die Werte statistisch ge- sichert sein mussen, erkennen, ob ein Eber allgemein die Tendenz hat, hohere oder niedrigere Geburtsgewichte bei seinen Nachkommen zu erzeugen.

Page 27: Untersuchungen über die Vererbung der Trächtigkeitsdauer, des Geburtsgewichtes und der Zitzenanzahl beim Schwein

Untersuchungen uber die Vererbung der Trachtigkeitsdauer usw. 81

T a b e l l e 15. S t a t i s t i s c h g e s i c h e r t e U n t e r s c h i e d e zwischen dem E r b w e r t von j e zwei E b e r n

f ti r d a s m i t t 1 e r e F e r k e 1 g e b u r t sg e w i c h t. I)

Lfde. Nr.

1

2

3

4

5

6

7

8

9

10

11

12

13

14

15

16

17

18

19

20

21

Eberkornbination

~~~~

VL 33 VIA 36 VL 33 BS 13414 VL 33

HB/MW 4 VL 33 ws VL 56311 BS 26 VL 563/1 HS 37 VL 56311

WS/BS 123/4 VL 56311

W B S x BS 1631 SH/BS

VL SB!BS

BS SH/BS

BS SKiBS

M W BS VL BS VL VL VL VL SH SH WS VL VL VL MW VL

HS/BS VL VL

13812 30

13812 13414 138 2 808 13812

31 26

257 26 27 36

102 36 29 29

35 30 35 31 38

12712 13 24

Ferkelzahl

n

77 68 8

10 18 14 38 49

8 15 8 4 8

22 8 9 8 8 8

10 8 9 8

11 43 55 62 61 7 4

12 21 50 37 7

20 23 24

7 9

11 12

Mittleros Ferkel- geburtsgewicht

M + m

1192f 28 1056rt;- 35 1400+ 60 l l O O + 37 12334- 65 8 1 4 5 36

1183-t 40 942% 30

1263f 69 9103 48

1263f 69 9 7 5 5 63

1263-4- 69 9 6 4 5 50

1263+ 69 850 5 103

1475f 70 1 2 0 0 5 63 1475f 70 1 1 0 0 5 38 1475f 70 1 1 3 9 5 79 1475f 70 1 1 1 7 z 74 1127-k 39 1 4 0 3 5 58 1445+ 29 1 3 0 9 3 32 1336+ 56 9 5 0 z 91 842& 70

1136f 45 12084- 34 9 8 2 5 50

1907 + 84 1 2 5 0 3 61 1559& 86 1171 65 1264f 34 7 8 3 5 62

14234- 36 1 0 8 3 5 72

Diff. & m Diff,

+136f 45

+300rfs 70

+419f 74

+240f 50

+353+ 84

+288+ 94

+299+ 85

+ 413 5 124

+275f 94

+375f 79

+ 336 & 105

+ 358 f 102

-276f 70

+136f 44

+ 386 + 107

-294f 83

+226+ 60

+ 657 f 104

+ 388 rfs 108

+481f 71

+340* 81

l) D. h. Kombinationen, bei melchen die Diffegnz der mittleren Ferkelgeburtsgewichte groBer ist als das Dreifache des mittleren Fehlers der Differenz.

Z. Ziichtg. : B Tieniichtg. u. Ziichtgsbiol. Bd. 36 Heft 1. 6

Page 28: Untersuchungen über die Vererbung der Trächtigkeitsdauer, des Geburtsgewichtes und der Zitzenanzahl beim Schwein

82 Schmidt, Lauprecht u. Staubesand:

Als ,,Erhoher" ktinnen wir bei den beiden fur diese Darstellung aus- gewahlten Ebern den deutschen veredelten Landschweineber 35 (Abb. 7) ansehen; dagegen tritt der Hampshireeber 37 (Abb. 8) fast durchweg als ,,Erniedriger" auf.

Der Middle-White-Eber und der Wildschweineber, die fur die anderen untersuchten Merkmale (Tragezeitdauer und Zitzenzahl) sehr charakteristische Kurven ergaben, zeigten bei dem Durchschnittsgeburts- gewicht ihrer Nachkommen keine einheitliche Tendenz nach der einen oder anderen Seite.

Abb. 5.

J&? 44 46 48 TO fZ f4 {6 ,Is 40 42 &ky Geburtsgew~ch f

Schwanknng des Ferkelgeburtsgewichtes bei 1316 Einzelindividuen des veredelten Landschwoines.

Geburtsgewich f

Abb. 6. Schwankung des Forkelgeburtsgewichtea bei 209 Einzel- individuen des Berkshireschweines.

1 , I ? I I I I I I ,

726 744 757 t07 744 726 f47 744 7% 747

kmmar der Suu

Abb. 7. Vergleich des mittleren Ferkel- gebnrtsgewichtes der vom veredelten Land- schweineber 36 stammenden Wiirfe mit dem mittleren Ferkelgebnrtsgewicht der von anderen Ebern stammenden Wiirfe gleicher Sauen. Je zwei senkrecht untereinander stehende Punkte der Eberkurven sind

Wiirfe einer Sau.

Page 29: Untersuchungen über die Vererbung der Trächtigkeitsdauer, des Geburtsgewichtes und der Zitzenanzahl beim Schwein

Untersuchungen iiber die Vererbung der Trachtigkeitsdauer usw. 83

77m

mu

- 1 I I I

Nummerder Sou

Abb. 8. Vegleich des mittleren Ferkelgebnrtsgewichtes der vom Hampshire-Eber 37 stammenden Wiirfe mit dcm mittleren Ferkelgeburtsgewicht der von anderen Ebern stammenden Wiirfe gleicher Sawn.

do zwei senkrecht untoreinandor stehende Punkte der Eberkurven sind Wiirfe einer Sau.

6. Ferkelgeburtsgewichte in einer Sauenfamilie. Auf der bereits im vorigen Abschnitt behandelten Tab. 7 ist auch

das Durchschnittsferkelgeburtsgewicht in einer Sauenfamilie aufgezeichnet. Trotz der durch die starke Verwandtschaft verhaltnismafiig aus-

geglichenen Erbanlagen kommen bei dem durchschnittlichen Ferkelgeburts- gewicht dieser Sauenfamilie grol3e Schwankungen vor, selbst wenn die Wurfe von Halbgeschwistern vaterlicherseits bezw. mutterlicherseits oder sogar von Vollgeschwistern stammen. Anscheinend ist es ohne sichtbaren EinfluB auf da.s Durchschnittsgeburtsgewicht, ob die Sauen ihrerseits aus Wurfen mit besonders hohem oder besonders niedrigem Durch- schnittsgeburtsgewicht stammen. Ebensowenig lafit sich der EinfluI3 des Ebers mit Bestimmtheit nachweisen. Vergleicht man beispielsweise die durchschnittlichen Geburtsgewichte der Nachkommen vom deutschen veredelten Landschweineber 30 rnit denen vom deutschen veredelten Land- schweineber 33, so scheint zwar der letztere haufiger ein niedrigeres Ge- burtsgewicht zu verursachen, die Differenz ist jedoch nicht statistisch ge- sichert.

Zusammenfassung. 1. Das mittlere Ferkelgeburtsgewicht betrug in unserem Gesamt-

material 1242 t 6,2 g bei einer Streuung (a). von f 311 g. Fur das deutsche veredelte Landschwein wurde das mittlere Geburts-

gewicht rnit 1310 k 9,0 g, fur das Berkshireschwein rnit 1111 k 16,3 g, fur das Middle-White-Schwein rnit 1079 k 40,5 g und fur das schwabisch- hallische Schwein rnit 1295 3~ 29,8 g ermittelt. Die Streuung war bei den genannten Rassen I!Z 327 bezw. zk 235 bezw. k 186 bezw. k 227 g.

Beim Wildschwein ergab sich bei 6 selbstgezuchteten Tieren ein mittleres Geburtsgewicht von 903 g.

2. An den veredelten Landschweinen unseres Materials liel3en sich gesicherte Beziehungen zwischen dem Ferkelgeburtsgewicht einerseits

6*

Page 30: Untersuchungen über die Vererbung der Trächtigkeitsdauer, des Geburtsgewichtes und der Zitzenanzahl beim Schwein

84 Schmidt, Lauprecht u. Staubesand:

und der WurfgrSBe, der Wurfnummer, der Trachtigkeitsdauer oder der Jahreszeit andererseits nicht feststellen.

3. Aus den von uns durchgefuhrten F,-Kreuzungen zwischen Wild- schweinen und Hausschweinen la& sich auf intermediare Vererbung des Ferkelgeburtsgewichtes schlieI3en.

Bei den F,-Generationen der Kreuzungen verschiedener Haus- schweinerassen untereinander war in Anbetracht der groI3en Schwankungs- breite des Merkmals und der Tatsache, da13 die Mehrzahl der verwendeten Rassen sich in ihren Mittelwerten nicht unterschied, ein einheitliches Ver- halten nicht festzustellen.

Das gleiche gilt auch fur die meisten der durchgefuhrten Ruck- kreuzungen.

4. Unter den Zuchtebern wurden bezuglich der Beeinflussung des mittleren Geburtsgewichtes der von ihnen erzeugten Wurfe erhebliche Unterschiede gefunden. Unter 115 Eberpaaren, welche von den gleichen Sauen Wurfe erzeugt hatten, konnte in 18,3 O/o der Falle der Unterschied des mittleren Geburtsgewichtes der Naclikommen der beiden Eber gegen- einander statistisch gesichert werden.

5. Beim Vergleich der einzelnen Generationen einer Sauenfamilie lieI3 sich ein bestimmter Erbgang des Geburtsgewichtes nicht nachweisen.

6. AbschlieDend kenn gesagt werden, daI3 das Ferkelgeburtsgewicht erblich bedingt ist.

Literatur. 11. Teil: Ferkelgeburtsgewicht.

1. J o h a n s s o n , I., Statistische Untersuchungen uber die Fruchtbarkeit der Schweine. Zeitschr. f. Tierziichtung u. Ziichtungsbiol. 15, 1929. - 2. K u d r j a w - z e f f , P. I., Ein Versuch, den gesamten Genotyp der Zuchteber zu beurteilen. Ref. Kisslowsky, Ziichtungskde. 8, 1933. - 3. R i c h t e r , J., Zwillings- und Mehrlin 8 geburten bei unseren landwirtschaftl. Haussaugetieren. Arb. d. D. G. f. Z. Heft 59 Hannover 1926. - 4. R i c h t e r , K., Beitrage zur gewichtsmLDigen Entwicklung der Ferkel und der Leistungsfahigkeit der Sauen des veredelten Landschweines und des deutschen weiDen Edelschweines wahrend einer zehnwochigen SLugezeit. Diss. Gottingen 1925. - 5. R o d e w a 1 d , J., Ober die Milchleistung der Sauen und das Wachstum der Ferkel des deutschen Weideschweines wahrend einer achtwochigen SLugezeit. Diss. Gottingen 1925. - 6. S c h m i d t , H., Uber die Beziehungen zwischen Futterverzehr, Lebendgewichtsbewegung und Ferkelproduktion bei saugen- den Sauen. Diss. Gbttingen 1924. - 7. Z o r n , K r a 1 1 i n g e r und S c h o t t , Untersuchungen zur ziichterischen Bewertung der Fruchtbarkeit und des Vier- wochengewichtes bei weiDen Edelschweinen. Zuchtungskde. 8, 1933.

111. Die Zitzenanzahl. 1. Allgemeines.

Die umfassendste und wichtigste Arbeit uber das Gesauge bei Schweinen ist bisher von N a c h t s h e i m geliefert worden. Aber auch J o- h a n s s o n und J. R i c h t e r verdanken wir wesentliches Material zu dieser Frage.

Im folgenden sol1 versucht werden. auf diesem Gebiet weitere Kla- rung zu schiffen. Das Material unserer eigenen Untersuchungen entstammt dem Versuchsgut Friedland der Universitat Gottingen. Es ist das gleiche wie in den beiden ersten Teilen dieser Arbeit. Das Sammeln der Unter- lagen hat in dem Zeitraum von Juli 1922 bis August 1934 stattgefunden, und zwar derart, da8 unmittelbar nach der Geburt die Zitzenverteilung

Page 31: Untersuchungen über die Vererbung der Trächtigkeitsdauer, des Geburtsgewichtes und der Zitzenanzahl beim Schwein

Untersuchungen uber die Vererbung der TrZichtigkeitsdauer uaw. 85

aller Ferkel sowohl der lebend- wie der totgeborenen aufgezeichnet wurde, bei den totgeborenen allerdings nur soweit sie einwandfrei zu erkennen waren. Insgesamt standen fur die Untersuchungen 33 Eber und 121 Sauen rnit 314 Wurfen bezw. 2694 Ferkeln zur Verfugung. Die Zahl aller unter- suchten Tiere betragt indessen nur 2787, da ein Teil der zur Zucht be- nutzten Sauen und Eber, besonders bei den Kreuzungstieren, bereits als Ferkel erfal3t wurde.

2. Mittelwert und Variationsbreite der Zitzenanzahl. Die Anzahl der normal entwickelten Zitzen variiert nach N a c h t s -

h e i m bei den Kulturrassen zwischen 8 und 18 Stuck, als ,,Normalzahl" sieht er 14 an. Die meisten Tiere besitzen diese hohe Zahl nicht un3 daher tritt die ,,Normalzahl" 14 nicht gleichzeitig als haufigste Zahl in Erscheinung, d. h. die Zitzenklasse 14 hat nicht die grofite Frequenz.

J o h a n s s o n untersuchte das englische grol3e weil3e Schwein (Yorkshire) und das deutsche weil3e Edelschwein aus der Zuchtherde von Bondesson in Svalov und fand im Mittel 13, variierend zwischen 10 und 15 Zitzen. J. R i c h t e r beobachtete beim deutschen veredelten Land- schwein und deutschen weiljen Edelschwein zwischen 12 und 16 bezw. 10 und 14 Zitzen. Die Untersuchungen in unserem Friedlander Material, das alle oben erwahnten Rassen in Reinzucht und Kreuzungen urnfafit, ergaben eine Streubreite von 8-17 Zitzen. Es sind hierbei jedoch nur vollentwickelte Zitzen in Betracht gezogen worden, wahrend rudimentare und Afterzitzen, da sie praktisch wertlos sind, nicht beachtet wurden.

In den angefuhrten Arbeiten gibt J o h a n s s o n als durchschnitt- liche Zitzenzahl 13,O an. N a c h t s h e i m errechnete bei 1000 Schweinen verschiedener Rassen eine Durchschnittszitzenzahl von 12,9. J. R i c h t e r stellte beim deutschen veredelten Landschwein eine mittlere Zitzenanzahl von 13,3 und beim deutschen weiI3en Edelschwein von 12,8 fest (Tab. 16).

T e o d o r e a n u (1929) gibt die mittlere Zitzenzahl des Mangalitza. schweines mit 10,34 an.

Unsere Untersuchungen an 2694 Tieren verschiedener Rassen ergaben die Mittelzahl 12,44 k 0,028. Die Variation der Zitzenanzahl in den ge- nannten Untersuchungen ist aus Tab. 16 ersichtlich.

Bei der Betrachtung der mittleren Zitzenanzahl verschiedener Rassen sind teilweise statistisch gesicherte Unterschiede vorhanden. Damit ist jedoch noch nicht erwiesen, daI3 die Differenzen in allen Fallen auf Rassen- eigentumlichkeiten beruhen, da in einzelnen Herden schon langere Zeit mehr oder weniger bewuI3t Selektion auf hohere Zitzenanzahl getrieben worden ist. Die Frage, ob und wie uberhaupt positive Selektion getrieben werden kann, wird weiter unten noch erortert werden.

Lediglich beim Vergleich von Wildschweinen mit Schweinen der Kulturrassen allgemein kann ein Unterschied in der durchschnittlichen Zahl der funktionsfahigen Zitzen als durchaus feststehend angesehen werden. In der Regel hat das Wildschwein 10 Zitzen. Eine Umfrage bei zoologischen Garten zeigte allerdings sehr verschiedene Ergebnisse. Von dem Zoologischen Garten in Stockholm wurde mit 8 Zitzen die geringste Zahl angegeben, der Zoologische Garten in Rotterdam hatte 10 Zitzen be- obachtet, wahrend der Zoologische Garten in Wien uns mitteilte, daB im Hochstfalle sogar 12 Zitzen vorhanden sein konnten. Man muI3 bei diesen voneinander abweichenden Angaben berucksichtigen, dab es in den meisten

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86 Schmidt, Lauprecht u. Staubesand:

T a b e l l e 16. Angaben ubcr d ie Zi tzenzahl v e r s c h i e d e n e r Rassen beim Schwein.

Rasse

Schwankung der Zitzenzahl Durchschnitt

M _ f m BnZahl

der Tiere 8 9

I0 11 12 13 14 15 16 17

JL, BS, HB, M W SH, HS, WS

md Kreuzungen

8-17

12,44 & 0,028

2694 Perliel

0,04 0,22

10,l 12,o 30.7 20,5 23,6

275 0,41 0,04

I. Johansson, Svaltiv

~

Yorkshire WE

Dan. Schwein

10-15

13,O

2589 Wiirfe

30,7 38,l 27,7

J. Richter -

WE, VL

12-16 (VL) 10 -14 (WE)

13,3 (VL) 12,8 (WE)

Nachtsheim, Ruhlsdod

TL,WE,BS, Cornwall, Bald.- Ciger, Gustiner Weideschm. 33, Bayerisches LS, WS

und Kreuzungen

8-18

12,9

1000 Ferkel

Fallen rnit ziemlichen Schwierigkeiten verknupft ist, die genaue Zitzenanzahl bei alteren Wildschweinen festzustellen.

Bei den in Friedland gehaltenen Wildschweinen waren regelmaaig 10 Zitzen beobachtet worden, eine Zahl, die von N a c h t s h e i m gleich- falls an 15 lebenden Exemplaren nachgewiesen worden ist.

Die groDere Zitzenzahl unserer Kulturrassen erklart N a c h t s - h e i m aus dem starken Einkreuzen von asiatischen Bindenschweinen, die durchschnittlich mehr Zitzen haben sollen, als sie unsere alten ein- lieimsichen Rassen selbst im Hochstfall besitzen.

Es wurden in Friedlmd fur deutsche veredelte Landschweine, Berk- shires und schwabisch-hallische Schweine dis mittleren Zitzenzahlen be- rechnet; fur die ubrigen dort gehaltenen Rassen war das Material nicht umfassend genug, um ein einigermaDen sicheres Ergebnis erhalten zu konnen:

d e u t s c h e v e r e d e 1 t e L a n d s c h w e i n e

B e r k s h i r e s

s c h w a b i s c h - h i i l l i s c h e S c h w e i n e

1526 untersuchte Tiere mit 12,54 +_ 0,033 Zitzen,

198 untersuchte Tiere mit 12,54 I 0 , 0 8 5 Zitzen,

63 untersuchte Tiere mit 13,64 +_ 0,123 Zitzen (Tab. 17). Die Schwierigkeit, fur jede einzelne Rasse eine typische Zitzenzahl

nachzuweisen, liegt darin, daD bis jetzt keine Rasse auf eine bestimmte Zitzenzahl durchgezuchtet ist.

Ma.n kann, wie es auch N a c h t s h e i m macht, 10 Zitzen als nor- male Minimalzahl bei allen Wild- und Kulturrassen annehmen. Die Falle,

Page 33: Untersuchungen über die Vererbung der Trächtigkeitsdauer, des Geburtsgewichtes und der Zitzenanzahl beim Schwein

Untersuchungen uber die Vererbung der Trgchtigkeitsdauer usw. 87

1 (0,066 '/n) - -

102 (6,68 yo) 6 (3,03 %) - 187 (12,3 23 (11,6 %) - 512 (33.6 %) 63 (31,8 a/o) 9 (14,3 %) 278 (18,2 %) 69 (34,8 %) 19 (30,2 "/o) 391 (25,6 " 4 ) 37 (18,7 %) 25 (39,7 yn)

- 3 (0,197 %) -

- 6 (915 '/n,

- 4 (673 %) 42 (2375 %) 9 (0,590 %) 1 (0,066 n/n) - I -

1526 1 198 63

12,54 & 0,033 12,54 k 0,085 13,64 & 0,123

1,30 1,19 0,97

T a b e l l e 17. Varia t ion d e r Zi tzenanzahl bei v e r s c h i e d e n e a Rassen und im Gesamtmater ia l

i n Fr iedland.

' 1 (0.037 9;)

272 (10,l %) 323 (12,O %) 826 (30,7 7;) 551 (20,5 o/nJ

637 (23,6

6 (04 % I

66 (275 Oh) 11 (014 %) 1 (0,037 %)

2694

12,44 & 0,028

1,46

5 '' 4- 8 El

Ij

. , Anzahl der Tiere ins-

gesamt . . . . Durchschnittliche

Zitzenzahl M 5 m Streuung der Einzel-

merte (a) . . . .

$ 9 ' I 10 11 12 13 14 15 16 17

I Rasse I Gesamtmateriai I Veredeltes 1 Schwabisch-

Landschwein 1 Berkshire hgllisches Schwein

in denen weniger als 10 Zitzen vorhanden sind, sind verschwindend gering. Bei unserem Friedlander Material waren unter den 2694 Tieren nur 7 = 0,26 O/o, die nicht mindestens 10 vollentwickelte Zitzen besa8en.

Die Kombination 4 + 4 = 8 Zitzen kam nur in einem Fall bei einem Wurf von dem deutschen veredelten Landschweineber 257 mit der deutschen veredelten Land- schweinsau 567 vor; die Kombination links 5 + rechts 4 = 9 Zitzen ist in 3 Fallen angetroffen worden, 1. bei einem Wurf von 8 VL 257 mit Q VL 582, 2. bei einem Wurf von c f WS mit Q VL 153 und 3. bei einem Wurf von 8 WS und Q WS X SH 173. Die Kombination rechts 5 und links 4 = 9 Zitzen gab es gleichfalls in drei Flllen, und zwar zweimal bei einem Wurf von cj' VL 30 rnit 2 VL 120 und ein anderes Ma1 bei einem Wurf von 8 VL 16 und 9 VL 95.

Bei der Zitzenkombination 4 + 4 = 8 Zitzen aus dem Wurf d V L 2 5 7 X 0 VL 567 waren drei zusiitzliche rudimentare Zitzenanlagen vorhanden. Bei der Kom- bination 5 3 . 4 = 9 Zitzen aus dem Wurf cj' VL 257 X Q VL 582, desgleichen bei der Kombination 4 + 5 = 9 aus dem Wurf c f VL 16 X Q VL 95 waren jeweils noch zwei rudimentare Anlagen zusatzlich zu finden.

In den beiden Fallen 4 + 5 = 9 Z i t z e n aus dem Wurf (f VL 30 X 0 VL 120 waren einmal drei und einmal eine rudimentare Anlage anzutreffen. Nur bei den beiden Fallen in Wiirfen von dem Wildschweineber (5 + 4 = 9) fehlten auch weitere rudimentare Anlagen.

Vielleicht kann man aus der Tatsache, da8 bei weniger als 10 Zitzen fast immer rudimentare Anlagen fur weitere Zitzen auftreten, den Ruck- schlul3 ziehen, daB zum mindesten bei den Rulturrassen die Zahl 10 das Minimum sein wird. Kommt wirklich in einigen wenigen Fallen eine noch geringere Anzahl vor, so ist es durchaus moglich, daB dies Fehlen in der Variationsbreite eines Genotyps mit hoherer Zitzenanzahl liegt.

3. Verteilung der Zitzen auf die beiden Korperseiten. Bei der Verteilung der Zitzen auf beide Korperseiten scheint auf

den ersten Blick keine Seite bevorzugt zu sein. Von unseren 2694 unter-

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88 Schmidt, Lauprecht u. Staubesand:

q $ 4 23 8 2 N

2 3 3 1 270 143 26 3 772 267 177 283 624 28 39 8 l J f

10 I 27 1

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Untersuchungen iiber die Vererbung der Trlchtigkeitsdauer USW. 89

14 $ 2 9 $ 11 2 5 8

Y 3 fs .-a

+ ' 9

gE 12 1 9

21 9 13 & - a 10

13 , 14

Es sind 1526 d e u t s c h e v e r e d e l t e L a n d s c h w e i n e unter- sucht worden, davon hatten 978 = 64,09 O / o auf beiden Seiten gleich viel Zitzen, wahrend bei 285 Tieren die rechte Seite mehr Zitzen zeigte als die linke und bei 263 Tieren links mehr Zitzen vorhanden waren als rechts. Unter den veredelten Landschweinferkeln befinden sich im Gesamtmaterial mit regelmaI3ig verteilten Zitzen

1 Stuck = 0,07 :/, mit 4 + 4 = 8 Zitzen 101 ,~ == 6,62 ., ,, 5 + 5 = 10 ,. 483 ,, = 31,65 ,, ,, 6 + 6 = 12 ,, 385 ,, = 25.23 ,, ,, 7 + 7 r 14 ,,

8 ,, = 0,52,, ,, 8 + 8 = 1 6 ,, Bhnlich liegen die Verhaltnisse bei den Be r k s h i r e s. 198 Tiere

standen insgesamt zur Verfiigung, von denen 101 = 51,Ol Ofo ein regel- ma13ig auf beiden Korperhalften angelegtes Gekauge hatten,

6 Stuck = 3,03 o/o rnit 5 + 5 = 10 Zitzen 58 ,, =29,29 ,, ,, 6+ 6 = 12 ,, 37 ,, = 18,69 ,, ,, 7 + 7 = 14 ,,

IJnter den restlichen 97 Tieren hatten 52 auf der rechten Seite eine groDere Zitzenzahl als auf der linken.

Es sind weiterhin noch 63 reinrassige s c h w a b i s c h - h a 1 1 i s c h e S c h w e i n e auf die Verteilung der Zitzen hin beobachtet worden, 32 = 50,79 O/O hatten auf beiden Seiten gleich viel Zitzen, davon waren:

7 Stiick = 11,ll o/o mit 6 + 6 = 12 Zitzen

4 ,, = 6,35. 8 + 8 = 1 6 21 =33,33 7 + 7 = 1 4 ,,

17 Tiere hatten auf der rechten Korperseite mehr Zitzen als auf der linken, wahrend bei 14 weiteren Tieren die Verhaltnisse umgekehrt lagen.

4. Veranderung der mittleren Zitzenzahl bei Kreuzungen verschiedener Rassen.

uber die Vererbung der ZitzenanzahI nehmen W e n t w o r t h und L u s h (1923) auf Grund ihrer Kreuzungen zwischen europaischen Wild- schweinen und veredelten Rassen an, da13 die rudimentaren Zitzen viel- leicht rezessiv geschlechtsgebunden vererbt werden, wahrend sie beziiglich der Vererbung der normalen Zitzen keine Schliisse ziehen. T e o d o r e a n u (1929, 1932) fand bei Paarung von Mangalitzaschweinen rnit friihreifen englischen Rassen eine intermediare Vererbung der Zitzenanzahl mit hau- figer Hinneigung zu der geringen Anzahl der Mangalitzaschweine.

1 57 15 10

1 -

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90 Schmidt, Laupmcht u. Staubesand:

In unserem eigenen Material untersuchten wir, wie sich die F,-Gene- ration von einem Wildschweineber und Sauen einzelner Kulturrassen rnit verschiedener Zitzenanzahl- zunachst ohne Berucksichtigung der Rassen- zugehorigkeit - verhalt (Tab. 20).

Es stammten aus diesen Kreuzungen 84 Ferkel, von denen

57=67,85 ,, ,, n 10 15 = 17,85 ,, 11 11 10=11,90 " 12 0 = 0300 11 n n 13 1 = 1119 1, 11 11 14

auiwiesen. Mit dem Wildschweineber, der selbst 10 Zitzen hat, sind Muttersauen mit 10, 11, 12 oder 14 Zitzen angepaart worden. Die 21 Nach- kommen der Sau, die selbst nur 10 Zitzen hatte, hatten samtlich 10 Zitzen. Von den 11 Ferkeln der Sau mit 11 Zitzen hatten 9 Stuck (81,8O/o) 10 Zitzen.und nur 2 hatten 11 Zitzen wie die Mutter. 20 Ferkel stammten von Sauen ab, die selbst 12 Zitzen hatten. Unter diesen 20 Ferkeln war 1 = 5 O / o mit nur ,9 Zitzen, 13 Ferkel = 65 O/o hatten 10 Zitzen, 5 Ferkel = 25 O/O hatten 11 und nur 1 = 5 O / o hatte 12 Zitzen.

Eine Sau mit 13 Zitzen ist mit dem Wildeber nicht gepaart worden. Von Sauen mit 14 Zitzen sind 32 Nachkommen untersucht worden, es hatten

1 = 1.19°/o die Zitzenzahl 9

14 Stuck = 43,7n/0 10 Zitzen 8 71 = 2510 71 11 11

9 7 1 = 2811 71 12 11

1 ,, = 3,1 ,, 14 .,

Bei der Auswertung der prozentischen Zahlenergebnisse wird ohne weiteres deutlich, daD die geringere Zitzenzahl des Wildschweinebers ver- hlltnismaDig um so haufiger auftritt, je weniger Zitzen die angepaarte Sau aufweist.

Die von uns fur Kreuzungszwecke verwendeten Rassen sowie die durchgefuhrten Kreuzungen sind auf der Tabelle 21 rnit ihren Ergebnissen derart verzeichnet, daD an den beiden Auaenseiten die jeweiligen Aus- gangsrassen, in der Mitte die daraus stammenden F,- und evtl. F,-Gene- rationen und dazwischen die einzelnen Ruck- bezw. Verdrangungs- kreuzungen stehen.

D i e K r e u z u n g e n z w i s c h e n d e m W i l d s c h w e i n u n d d e m v e r e d e l t e n L a n d s c h w e i n z e i g e n f o l g e n d e s E r g e b n i s :

Wahrend das veredelte Landschwein die Durchschnittszitzenzahl 12,54 t 0,03 und das Wildschwein die Zitzenzahl 10,O k 0,O hat, besitzt die F,-Generation dieser Rassen die Zitzenzahl 10,18 f 0,07. Betrachtet man die Variationsbreite der F,-Generation, so zeigt sich, daI3 von 22 In- dividuen 16, das sind 72,72 O/o, die typische Zitzenzahl 10 der Wildschweine aufweisen. Die Streuung k 0,49 ist sehr gering. Bei der Ruckkreuzung der I",-Generation zum deutschen veredelten Landschwein ist die Durch- schnittszitzenzahl 11,2 f 0,22; von 30 Individuen haben nur noch 9 = 30 O/o die Zitzenzahl 10, die Streuung k 1,12 ist uber doppelt so groD als in der F,-Generation. Bei der Ruckkreuzung der F,-Generation nach dem Wild- schweineber tritt bei den Nachkommen zu 100 O/o die Zitzenzahl 10 auf.

Die K r e u z u n g s v e r s u c h e z w i s c h e n W i l d s c h w e i n e b e r u n, d B e r k s h i r e s a u e n , deren Durchschnittszitzenzahl 12,54 k 0,08 fast vollig rnit der vom deutschen veredelten Landschwein ubereinstimmt, ieitigen nahezu das gleiche Ergebnis. In der F,-Generation ist der Mittel-

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Untersuchungen iiber die Vererbung der Trlchtigkeitsdauer usw. 9 1

wert 10,31 & 0,ll. Von 26 Ferkeln haben 19 = 73,07 O/o die Zitzenzahl 10. Die Streuung ist etwas groBer als bei der Kreuzung des veredelten Land- schweines mit dem Wildschwein, namlich f 0,54. Die Durchschnitts- zitzenanzahl in der Ruckkreuzung der F,-Generation zu den Berkshires betriigt 11,l k 0,18, von 29 Ferkeln haben 11 = 37,93 O / o 10 Zitzen. Die nachste Verdrangungskreuzung nach der Berkshireseite hin hat bereits im Mittel wieder 12,06 k 0,32 Zitzen, von 16 Ferkeln sind noch drei = 18,75 O / o rnit der Zitzenzahl 10 vorhanden. Die Streuung ist auf & 1,30 angewachsen. Bei einer weiteren Ruckkreuzung ist der Durchschnittswert von 7 Einzel- tieren 12,43 2 0,34, d. h. es ist kein gesicherter Unterschied mehr in der Durchschnittszitzenzahl zwischen dieser Verdrangungskreuzung und rein- rassigen Berkshires vorhanden. Die Ruckkreuzung der F,-Generation nach dem Wildschweineber hin hat ausschlieBlich Ferkel mit 10 Zitzen, so daB zahlenmal3ig keine Diff erenz in der Durchschnittszitzenzahl zwischen dieser Ruckkreuzung und Wildschweinen in Reinzucht besteht.

Die Ergebnisse der K r e u z u n g e n z w i s c h e n W i l d s c h w e i n e n 11 n d s c h w a b i s c h - h a 11 i s c h e n S c h w e i n e n verlaufen ahnlich den Ergebnissen der Kreuzungen rnit deutschen veredelten Landschweinen und Berkshires. Im Mittel liegt die Zitzenzahl der schwabisch-liallischen Sehweine (M = 13,64 S_ 0,12) allerdings hoher als die der deutschen ver- edelten Landschweine und Berkshires. Dementsprechend sind auch die Durchschnittszitzenzahlen der einzelnen Kreuzungen dieser Rasse rnit dem Wildschweineber verhaltnismafiig hoher. Der Mittelwert der F,-Generation ist 11 ,O 0,21, von 26 Tieren haben 12 = 46,15 O/o die Zitzenzahl 10, die Streuung ist k 1,074. Die F,-Generation hatte durchschnittlich 11,26 k 0,25 Zitzen, von 23 Individuen hatten 9 = 39,13 O / o 10 Zitzen, die Streuung betragt t 1719. Eine Ruckkreuzung der F,-Generation zum schwabisch-hallischen Schwein war nicht vorhanden. Die Ruckkreuzung nach dem Widschweineber ergab durchschnittlich 10,81 k 0,23 Zitzen, von 37 Tieren hatten 22 = 59,45 O/o die Zitzenzahl 10, die Streuung war = 1,39.

Vergleicht man das Ergebnis von Wildschweinkreuzungen rnit Sauen aller Rassen aber verschiedener Zitzenanzahl (Tab. 20) rnit dem Ergebnis von Wildschweinkreuzungen mit einzelnen Kulturrassen (Tab. 21), so wird bestatigt, dal3 die geringere Zitzenzahl 10 des Wildschweins um so haufiger auftritt, je niedriger die Zitzenzahl bei der anderen Elternrasse im Mittel ist und je mehr Anlagen vom Wildschwein bei den Ruck- und Verdran- gungskreuzungen der andere Elter hat. Umgekehrt wird die Streubreite der auftretenden Zitzenkombinationen um so groBer, je weniger Erbanlagen vom Wildschwein die Elternpaare haben.

W e n t w o r t h fand, da13 die Tiere der Ft-Generation aus Wildschweinen und Hausschweinen weniger Zitzen hatten als die Sauen der veredelten Rasse.

Eine Betrachtung der durchschnittlichen Zitzenanzahl der K r e u - z u n g e n v o n K u l t u r r a s s e n u n t e r e i n a n d e r rnit den Durch- schnittszitzenzahlen der gewahlten Ausgangsrassen gibt keinen Anhalt fur die Art der Vererbung (Tab. 21). Doch scheint aus den Ergebnissen dieser Kreuzungen hervorzugehen, daB die Zitzenanzahl sich im groBen und ganzen intermediar verhalt. Erwahnt sei, daB z. B. die schwabisch-hallischen Schweine und die Middle-Whites stets eine verhdtnismaaig hohere Zitzen- zahl vererben als etwa die Hampshires oder hannover-braunschweigischen Landschweine. Das teilweise kleine Friedlander Material 1al3t hier jedoch lceine sicheren Ruckschlusse zu.

Ein intermediarer Erbgang der Zitzenanzahl wird auch von T e o d o r e a n u angenommen.

Page 38: Untersuchungen über die Vererbung der Trächtigkeitsdauer, des Geburtsgewichtes und der Zitzenanzahl beim Schwein

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Page 39: Untersuchungen über die Vererbung der Trächtigkeitsdauer, des Geburtsgewichtes und der Zitzenanzahl beim Schwein

Tab

e 11

e 22

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16

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257 24

27

30

33

35

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1 36

38

19

41

1

102 20

26

34

1341

4 80

8 29

30

31 4 37

557

1231

4 16

211

1381

2 13

713

14Y

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4

Zitz

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-

14

14

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14

14

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14

14

13

14

14

14

13

14

14

14

13

12

10

11

11

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12

11

12

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18

2 7 18 2 2 1

1

2 2 1

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15

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51

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30

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13

21

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6

132 83

17

10

1 42

53

132

121 21 5 74

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95

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10

34

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4 5 5 15

2

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156 32

186 93

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263

257 28

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14

5 69

184

159 10

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135 23

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n.

Page 40: Untersuchungen über die Vererbung der Trächtigkeitsdauer, des Geburtsgewichtes und der Zitzenanzahl beim Schwein

94 Schmidt, Lauprecht u. Staubesand:

T a b e l l e 23. S t a t i s t i s c h g e s i c h e r t e Unterschiede zwischen d e n E r b w e r t e n von j e zwei E b e r n

fur d i e m i t t l e r e Zi tzenanzahl . - - Lfde Nr.

- 1

2

3

4

5

6

7

8

9

10

11

12

13

14

15

16

17

18

19

Eber- kombination

VL 13 VL 16

VL 13 VL 24

VL 13 VL 257

BS 26 VL 30

BS 26 NW 31

BS 26 WSIB8 12314

BS 26 ws

WS/BS 123/4 BS 34

WS/BS 123/4 VL 56311

VL 563/1 WS

WS WS/SH 137/3

WVS MW 31

MTV 31 HS 37

WS BS 808

BS 34 WS

WS SH 29

ws VL 36

ws VL 33

VL 33 XW 31

- - kxke zahl

CL

126 120

11 12

30 50

12 4

18 25

15 22

15 15

22 7

22 8

8 15

20 14

44 29

23 18

11 9

44 38

37 50

56 51

49 38

72 72

- Zitzenanzahl der Ferkel - 10 - 5

1

4

10

10

10

10

10

15 3

32 2

2 7

9

3 27

20

44 6

35 7

9 3

- 11 - 3

25

1

9

2

2

5 3

5 4

3 1

3 1

1 4

3 2

6 2

3

2 1

6 6

6

5 13

7 12

12 4

- 12 - 14 18

4

1 14

3

5 2

6 9

6 1

9 3

9 3

3 1

1 6

6 6

3 4

2

14 4

11 11

6 17

6 11

24 12

-

13 - 24 20

1 3

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4

3

1

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2

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1

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3

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14

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1

12 23

16 - 13 2

2

4

3

2 1

4

2

Mittlere Zitzenanzahl der Ferkel

13,64 & 0,OS

14,09 + 0,05 12,50 f 0,34

13,90 f 0,14 12,30 3 0,17

12,58 & 0,28 13,75 t 0,22

12,72 & 0,22 13,60 & 0,18

11,93 f 0,20 10,95 0120

11,93 & 0,20 10,40 & 0,lti

10,94 + 0.20 12,28 5 0,26

10,94 + 0,20 12,75 5 0,39

10,40 5 0,50

10,20 & 0,14 11,70 0,31

10,40 + 0.11 12,68 f 0121

I3,17 & 0,27 11,44 0,35

10,17 + 0,11 12,89 0,31

12,36 & 0.17 10,47 & 0,14

10,75 f 0,14 13,34 9 0,15

10.28 + 0.01 11,88 3 0,16

10,36 & 0,lO 11,55 & 0,17

12.13 + 0,15 12,97 0,12

12,22 & 0,11

12,75 -p 0,39

1,41 & 0,13

1,59 & 0,35

1,60 0,23

1,17 & 0,35

0,88 & 0,27

0,98 & 0,28

1,53 & 0,25

1,34 & 0,33

1,80 & 0,43

2,35 & 0,63

1,51 & 0,43

2,28 & 0,24

1,73 & 444

2,72 & 0133

1,89 & 0,22

2,58 & 0,21

1,60 & 0,14

1 , l Y f 0,PO

0,85 & 0,19

Page 41: Untersuchungen über die Vererbung der Trächtigkeitsdauer, des Geburtsgewichtes und der Zitzenanzahl beim Schwein

Untersuchungen iiber die Vererbung der Trachtigkeitsdauer UBW. 95

1 L7

42,8 35

41,6 166

28,9

5. Beeinflussung der Zitzenanzahl durch den Eber. Urn festzustellen, ob zwischen zwei Ebern gesicherte Unterschiede

bezuglich der Vererbung der Zitzenanzahl vorliegen, wurde wieder die Me- thode der diallelen Kreuzung angewandt, d. h. es sind jeweils 2 Eber an deinselben Sauenmaterjal gepruft worden.

Zunachst wurde fur jeden einzelnen Eber eine Liste angefertigt, aus der hervorging, mit welchen Sauen er gepaart worden war und wieviel Kachkommen aus den einzelnen Wurfen erzeugt wurden. Bei allen Tieren wurde die Zitzenanzahl verzeichnet. Die summarisch zusammengefafiten Ergebnisse dieser Listen sind aus Tab. 22 ersichtlich.

Urn den Einflul3 der VLter auf die Zitzenanzahl ihrer Ferkel fest- zustellen, sind anschlieljend je zwei Eber, die mit den gleichen Sauen Wurfe erzeugt hatten, einander gegenubergestellt worden. Auf diese Art kamen i~isgesamt 96 verschiedene Kombinationen zusammen. Es wurden von der weiteren Bearbeitung diejenigen Eberpaare zuruckgestellt, welche nur durch je einen einzigen Wurf miteinander vergleichbar waren. Fernerhin wurden alle die Kombinationen unberucksichtigt gelassen, deren Differenzen der Mittelwerte kleiner waren als der doppelte mittlere Fehler dieser Diffe- renzen. Es blieben nach dieser Auswahl noch 35 vergleichbare Kombi- nationen. 19 von diesen 35 Kombinationen waren gesichert, d. h. die Differenzen der Mittelwerte waren in diesen Fallen jeweils grofier als ihr dreifacher mittlerer Fehler. Gleichbedeutend damit ist, da8 bei diesen 19 Kombinationen die verglichenen Eber unterschiedlich in ihrem Erbwert sein mussen. Es handelt sich dabei in erster Linie um Kombinationen des Wildschweinebers mit Ebern anderer Rassen. Jedoch weist auch der Middle- White-Eber 31 mehrfach gesicherte Unterschiede zwischen der Zitzenanzahl seiner Nachkommen und der Zitzenanzahl von Nachkommen anderer Eter auf; das gleiche gilt fur den Berkshireeber 26 und Kreuzungseber 123/4. Am bemerkenswertesten sind die Kombinationen des deutschen ver- edelten Landschweinebers 13. Dieser Eber ist mit drei deutschen ver- edelten Landschweinebern 16, 24 und 257 verglichen worden. Dies6 drei Eber zeigten phanotypisch die gleiche Zitzenanzahll4 wie der Eber 13. Beim Vergleich der Nachkommen dieser Eber von denselben Sauen stellte sich heraus, daB der Eber 13 stets eine hohere durchschnittliche Zitzenanzahl vererbt hatte als die anderen Eber und zudem die Differenzen stets grofier waren als ihr dreifacher mittlerer Fehler (Tab. 23). Dies

T a b e l l e 24. Die Schwankung d e r Zi tzenanzahl d e r Nachkommen bei g le icher Zi tzenanzahl

5 8,7)

9 2 3 9,5 14,3) 19 20

22,6 23,8 123 195

21,4 33,9

Zitzonrtnzahl boidor Eltcrr

10 x 10

11 x 11

12 x 12

13 x 13

14 x 14

b e ider E l t e r n t iere.

Z~tzenanzahl dor Ferkel ~

11 - 2

375

5 23,8

8 9.5 37 674

12 1 13 I 14

- ~

Fcrkol Anzahl

57

-

21

84

574

M f 3 m

9,962

- 10,88

11,21 12,69 12,28 12,95 12,78 13,09

Page 42: Untersuchungen über die Vererbung der Trächtigkeitsdauer, des Geburtsgewichtes und der Zitzenanzahl beim Schwein

96

- 2 1 3 3

5 4

1 3 1 2

4 2 6

4 1 5 6 2 2 1 9 3 3

1 3 1 3

2 4 2 2

4 6 2 t

6

3 34

Schmidt, Lauprecht u. Staubesand:

4 12

16

1 14 18

4 19 1c

'i i

s 1s

E

19

119

T a b e l l e 25. Zitzenanzahl der veredelten Landschweinsau 563 und

- 1 1

6 2

7 3

2 2 3 6 7 6 2 14

2 11 3 2

5 13

1 4 1 2 2 6

5 2 3 1 1 1 9 4

8 3

343 I

= Sau

- - Eber

c

Eber Forkel -____ Zitzenanzahl der Tiere

Ferkel Eber ~-

g i z 3 3 3 4 eg E S 4 i.'

N

2714 911,8 !3013 2612,O 2414 21 I 3512,o

I 2414 8 124 2714 1312,8

(30 13 ;;

27 14 22 12,6

71 l2?0

2714 513,8 30 13 14 12,O

19 12,5

3013 22 12,O 3314 2012,O 3514 712,4

I 43 12,l

3013 3012,s

rn 12,r

Zitzenanzahl der Tiere 1 I s c - 13

I3

12

13

13 14

13 14

L4 14

14

4 4 g : 2 ; 2 : -

-08 1.

109 1

110 1

117 1

I26 1

135 1

12,:

11,4

deutet darauf hin, da.6 g$ den einzelnen Individuen vorhanden sein

mussen, dies stellte auch N a c h t s h e i m schon bei seinen Versuchen fest, und dal3 aul3erdem eine phanotypisch hohe Zitzenanzahl bei den Eltern keineswegs fur eine ahnlich hohe Zitzenanzahl bei den Nachkommen biirgen muD.

In Abb. 9 und 10 sind die durchschnittlichen .Zitzenanzahlen der Nachkommen des deutschen veredelten Landschweinebers 13 und des

mch innerhalb der einzelnen Rassen netische Unterschiede bei

Page 43: Untersuchungen über die Vererbung der Trächtigkeitsdauer, des Geburtsgewichtes und der Zitzenanzahl beim Schwein

Untersuchungen iiber die Vererbung der Trachtigkeitsdauer UBW. 97

= a B

i h r e r zur Zucht verwendeten w e i b l i c h e n Nachkommen.') - - Eber

7 ~

Sau

- - Ebcr Ferkel Forkel Ferkel

Citzenatiznhl der Tiore ilzenanzahl der Tiere ;itzenanzahl der Ticx - 4 -

i

1 2 B

I

1

1

G

3 4 7 1

1 2 3

4 2 3 2

4 4 2

1 3 7 4 5 6 2 5 811 2

1 5 1 9 311 3 0 812 3

3 2 6 5

1 211

1 3 7 4

17 33 60 14 I I

Wildschweinebers im Vergleich zu den durchschnittlichen Zitzenanzahlen der Nachkommen der jeweiligen Vergleichseber graphisch dargestellt. Wahrend die Kurve fur die Zitzenanzahl der Nachkommen vom deutschen veredelten Landschweineber 13 bis auf einen Fall immer h6her liegt als die Iiurve

l ) Die Gesamtergebnisso aller Nachkommen jeder Sau sind halbfett gedruclit. Z. ZiiLh'g. B Tienlichtp. n. Ziichtgsbiol. Bd. 36 Ho!t 1. 7

Page 44: Untersuchungen über die Vererbung der Trächtigkeitsdauer, des Geburtsgewichtes und der Zitzenanzahl beim Schwein

98 Schmidt, Lauprecht u. Staubesand:

cler Yergleichseber, trifft fur die Kurve der Durchschnittszitzenanzahlen der Wildschweinnachkommen das Gegenteil zu.

Nummer dw &u

Abb. 9. Vergleich der mittleren Zilzenanzahl der Tom veredelten Landschweineber 19 stmnmenden Wiirfe mit der mittleren Zitzenanzahl der von anderen Eborn stammenden Wiirfe gleicher Sanen. Je zwei senkrecht unter-

einander stehende Punkte der Eberkurven sind Wiirfe einer Sau.

75 I-

134 f5. fJ7 153 f78 723 134 762 0 4 138 f37 723 12J f73

Nummer dar SOU 753 f.52 f76 ?23 163 I38 f34 ?37 1JV f52 152 f&3 178

Abb. 10. Vergleich der mittleren Zitzenanzahl der vom Wildschweineber stammenden Wiirfe mit der mittleren Ziteonanzahl der von anderen Ebern stammenden Wiirfe leicher Sauen. Je zwei senkrecht

untereinander stehende Punkte der Eberkurven sin$ Wiirfe einer Sao.

6. Zuchtwahl zur Steigerung der Zitzenanzahl. Zu dem Ergebnis, daI3 eine hohe Zitzenanzahl der Eltern nicht regel-

mal3ig eine hohe Zitzenanzahl der Nachkommen bedingt, kommt man durch folgende statistische Zusammenfassung des Gesamtmaterials. Es wurden alle Wurfe nach den Zitzenanzahlen der Eltern geordnet, derart, da13 man die Durchschnittszitzenanzahlen der Wurfe von Ebern rnit 10, 11, 12, 13 und 14 Zitzen und von Sauen rnit verschiedener Zitzenanzahl (10-16) und umgekehrt von Sauen rnit 10-16 Zitzen und von Ebern verschiedener Zitzenanzahl miteinander vergleichen konnte. Da sich nach diesem Ver- gleich der reziproken Paarungen die Zitzenanzahl von seiten der Sau in gleicher Weise wie von seiten des Ebers vererbt, konnten in Tab. 24 die Eltern rnit gleicher Zitzenanzahl zusammengefaI3t werden. Nebm den absoluten Zahlenergebnissen wurden in der Tabelle die entsprechenden prozentualen Zahlen in Klammern eingetragen, da sie einen besseren Ver- gleich gestatten. Bei naherer Untersuchung zeigte sich, daB, wenn beide Eltern 12 Zitzen haben, 66,6 O/o der Nachkommen mindestens 12 Zitzen be- sitzen; haben beide Eltern die Zitzenanzahl 13, wachst die Zahl der Nach- kommen rnit mindestens 12 Zitzen auf 89,20/0 an. Haben beide Eltern 14 Zitzen, sind bei 90,0010 der Nachkommen mindestens 12 Zitzen vor- handen, w&rend immerhin noch 10 OIo trotz der verhtiltnismll3ig hohen Zitzenanzahl der Eltern weniger als 12 Zitzen aufweisen.

Will man also Tiere rnit mindestens 12 Zitzen zuchten, so durfen nur Zuchttiere mit 14 oder mehr Zitzen benutzt werden, wenn man einiger- maI3en schnell zum Erfolg kommen will. Selbst bei einem solchen Material wird aber die Variationsbreite der Nachkommen noch ziemlich grolj sein.

Page 45: Untersuchungen über die Vererbung der Trächtigkeitsdauer, des Geburtsgewichtes und der Zitzenanzahl beim Schwein

Untersuchungen uber die Vererbung der Trgchtigkeitsdauer USW. 99

7. Zitzenanzahl in einer Sauenfamilie. Die Schwierigkeit einer positiven Selektion ndr nach dem Phanotyp

wird durch folgenden Fall weiterhin erlautert: Aus dem Friedlander Material ist die erwahnte Sauenfamilie herausgenommen worden, deren Stammutter, die deutsche veredelte Landschweinsau 563, die Zitzenzahl 12 hat und die stets mit Ebern mit mindestens 13 oder mehr Zitzen gepaart wurde. Die weiblichen Nachkommen aus diesen Wurfen sind zum Teil weiter zur Zucht benutzt worden und jeweils wieder von Ebern rnit 13 oder mehr Zitzen gedeckt worden, so daB schlieI3lich 5 aufeinander folgende Gene- rationen auf die Veranderung der Durchschnittszitzenanzahl hin beobachtet werden konnten (Tab. 25). Gegen alle Erwartung und trotz der verhalt- nismaBig hohen Zitzenanzahl der Eltern ist die durchschnittliche Zitzenan- zahl der nachstfolgenden Generation nicht erhoht worden, andererseits verringerte sich auch nicht die Streuung. Es war im Gegenteil die mittlere Zitzenanzahl der Nachkommen durchschnittlich um ungefahr l/e Zitze ge- ringer als die Durchschnittszitzenanzahl der vorhergehenden Generation.

Zusammenltassung. 1. Die mittlere Zitzenanzahl aller Rassen betrug in unserem Material

12,44 k 0,028 O/o. Fur die einzelnen Rassen ergaben sich im Mittel folgende Werte:

Veredeltes Landschwein 12,54 zk 0,033, Berkshireschwein 12,54 k 0,085 und schwabisch-hallisches Schwein 13,64 k 0,123 Zitzen.

Beim Wildschwein wurden stets 10 Zitzen beobachtet. 2. Die rechte Korperseite wies ofters in geringem MaBe mehr normale

Zitzen auf als die linke. 3. Eine Erblichkeit der Zitzenanzahl ergab sich zunachst aus den

Kreuzungen des Wildschweinebers mit Hausschweinen, in denen die Zitzen- anzahl der F,-Generation im Mittel um so geringer war, je weniger Zitzen die rnit dem Wildschweineber gepaarte Sau aufwies.

Das gleiche Ergebnis zeigten die einzelnen Hausschweinrassen in ihrem erhlichen Verhalten zum Wildschwein. Bei diesen Kreuzungen trat die geringe Zitzenanzahl 10 des Wildschweines um so haufiger auf, je nie- driger die Zitzenanzahl bei der anderen Elternrasse im Mittel war und je mehr Anlagen des Wildschweines bei den Ruck- und Verdrangungskreu- zungen der andere Elter hatte.

Aus den Kreuzungen von Tieren der Hausschweinrassen unterein- ander kann man vielleicht im grofien und ganzen auf ein intermediares Verhalten der Zitzenanzahl schliefien.

4. Zum Nachweis von Unterschieden in der Veranlagung zur Ver- erbung der Zitzenanzahl wurden die Nachkommen von je zwei Ebern aus den gleichen Sauen verglichen. Es ergab sich eine groBe Anzahl ge- sicherter Unterschiede.

5. Die Untersuchung der Paarungsergebnisse von Tieren rnit be- stimmter Zitzenanzahl ergab, dafi, wenn beide Eltern mindestens 12 Zitzen aufweisen, dies bei 67 O/O der Nachkommen ebenfalls der Fall war. Hatten aber beide Eltern 14 und mehr Zitzen, so fanden sich bei 90 O / o der Nach- kommen mindestens 12 Zitzen. Wenn man also rnit moglichst groDer Sicherheit mindestens 12 Zitzen bei seinen Zuchttieren erreichen will, darf man hur Elterntiere mit mindestens 14 normalen Zitzen zur Zucht be- nutzen.

7*

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100 Schmidt, Lauprecht u. Staubesand: Untersuchungen USW.

6. Der Vergleich der mittleren Zitzenanzahl der Wurfe in mehreren Generationen einer Sauenfamilie ergab einen weiteren Beweis dafur, da8 die beobachteten phanotypischen Unterschiede nicht erblich zu sein brauchen.

7. AbschlieBend ergibt sich, daB die Erblichkeit, der Zitzenanzahl erwiesen ist und offenbar dem intermediaren Modus folgt, vielleicht mit Hinneigen zu dem Elter mit der geringeren Zitzenanzahl.

Literatur. 111. Teil: Zitzenanzahl.

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