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I I: UNTERSUCKUNGEN iiber die Zerfetzung dcr JchwcJeIJairren Irer- bindungen dutch Jie JVi~rvie, von Gal- - Luss.ic, Mitglieclc tles National - Inftituts. *) (Yorgelejen in der Ge/e/lj’c.knft von Arcueil u~n 1 lten April 1807.) *) Verb i n C! u n g e n fch i en b i s 11 er v ol! 1 ; o n7 rn e n erg r u 11 d e t ”) Frei 1)ear‘ucitet nach den Zii7:oircs de la Soc. &,4r- CUP:/. Die neiirn iind lehrreichen :\uKccLlirffe, we]- che H:.. Gay 1.u 11.1 c iil)er die Natur der Schwe- TeiTsnire Sicljt, und der GeiR der gamen Beband- lung, wurdeii didm Unterluchungen einen Piatz in den Annalen dcr Ph>G!< vertlicnrn, auch wenn fie fich niclit unmitte?bar Ph die Reihe von Atiffdt- Zen aber die Schmefel-Metdle anfchlGaen, wel-

Untersuchungen über die Zersetzung der schwefelsauren Verbindungen durch die Wärme

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Page 1: Untersuchungen über die Zersetzung der schwefelsauren Verbindungen durch die Wärme

I I: U N T E R S U C K U N G E N

i i b e r

d i e Z e r f e t z u n g d c r JchwcJeIJairren I re r - b i n d u n g e n d u t c h J i e J V i ~ r v i e ,

v o n

G a l - - L u s s . i c , M i t g l i e c l c t l e s N a t i o n a l - I n f t i t u t s . *)

( Y o r g e l e j e n i n d e r G e / e / l j ’ c . k n f t v o n A r c u e i l u ~ n 1 l t e n A p r i l 1 8 0 7 . ) *)

Verb i n C! u n g e n fch i en b i s 11 er v ol! 1; o n7 rn e n erg r u 11 d e t

”) Frei 1)ear‘ucitet nach d e n Zi i7 :o i rcs de la Soc. &,4r-

C U P : / . Die neiirn iind lehrreichen :\uKccLlirffe, we]- che H:.. G a y 1.u 11.1 c iil)er die Natur der Schwe- TeiTsnire Sicljt, und der GeiR der gamen Beband- lung, wurdeii d i d m Unterluchungen einen Piatz i n den Annalen dcr Ph>G!< vertl icnrn, auch wenn fie fich niclit unmitte?bar Ph die Re ihe von Atiffdt- Zen a b e r die Schmefel-Metdle anfchlGaen, wel-

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zu C a p . J f3u glaubte , c l ~ l r s , wenn man ein fchwe- falfzures ?.letall der zerf;ij:.enden Del t i lht ion un:er- wiif t , SchwofelCiure oder ein Gemifch von fchrvof- Jigar S i u r e und Schwefelfaure i lbergehe, . je nach- dem i n jeclem Falle das Metalloxyd keinel- hijheru Oxydi rung :fahjg, oder ihrer empfanglich ift ; und m3a meinte, dafs alle iciiwefclfaure Alkalicn ucd Erdon , wclcbe Ceberkburs a n Saure haben, i n der ELi:zc SchwefelGurc hergeben , und cntwe. d e r zu dciii Zuitande der Seut ra l i t f t gebracht, oder gai:z zerfeetzt werden.

che die meiRcn Leler , wio ich es erwartete, mit vortiiglichani Intereffe in den beiden vorher gehen- +en Binden gelelen haben. Dafs iibrigens meino Pr'omenclatur, deren ich mich feit Beginnen der Annalen in diefen Naterien bedient habe, allmah- lig all~erneinen Eingang gefunden hat, und dars m'an jetzt kaum noch von pJ+wrfeeltern Kupfer odor gcj'chwpfe!tem h'oirlen[tofl, von gckoh/ciiftoff- tern E i j e n , oder pkolc l te in WaJTerftoff, von gepltos. ptiorten Xeta l len . oder gepiiosphortena Wafferftoff- g a s , unrl endlich gar von grfihwefeelt - WaJjerftoff- tern X l k n l i hiirt, dagesen von Scltwrfel - I<upfcr, Schwcfel - I~olrirri~nff, Kohlenftoff - Eqen, KoALen- WnJJerJtoff, Pltosphor - Metn/!en, Phosphor - Waflcr-' /tofFgas und Schwefel- W q f i r f t o f f - AIkalien; - die- fes ill dcr befie Beweis .von der Giite meiner Be- nennungsart, lund dafs es der richtige Weg i i t , ei- ner Xomenclatur Eingrfig zu verlchaffen, ohne riel Worte iiber Ee zu vcrlieren, lie durch den Gebrauch zu bewiihren. G i l b .

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Diefa Theorie ift nicht die Ausfage genau beob- a ch t e t e r Tha t fa ch e n. 1 h re an Mi e i n e n cl e Ei n fach- heit machte iodefs, dafs die Chemiker in f e keiaen Zweifel ictzten, und nicht d a t u kamen, fie durch Verfctche zu prulen. Mir felbft wiirde das nie in den Sinn gekornmen l a p , wcnn ich nicht, um die Erfcheioungen zu e rkkren , die Gch hci der Calci- nation der Ahunrnincr von To?fa zeigen, Alaun der Deftillatic;: unterworfen , und clabei gefunden hitte , dafs ein S d s c r T h e i l Ceiner S u r e Gch in Sauerftoffgas unt i i n fcliwef!ig - 5 u r e s Gas zer- fetr.t. *) Als icli nachmahls weitcr uber diefeSJche uachdnchte, wurde es rnir fehr wahrfcheinlich, daCs fich aiif cine iihnliclie Art aucb d ie fchwefelfauren Mctalle zerletzen rnGchtcn, die durch ihren Zultand ilberfchillliger Siiura fehr vie1 Aeholichkeit mit dern Alaun haben. Geleitet durcb dele Analogie, fchritt ich zu einigen Vorfuchen, und lie belehrttn mich bald, dafs man noch keine riclitigen Vorftel- lungen fiber d ie Wirkungen der Hitze auf,die fchwe- felfauren Verbindungen gahabt habe. Meine Un- terfuchungen, i n denen Hr. T o r d e u x mich fehr eifrig unterftiitzt hat , Gncl indefs noch lange nicht vollftindig Jch habe ihnen nu r weqig Zei t wid- men kiinnen ; und da ich mich fdr jetzt nicht wei- t e r mit ihnen befchiiftigen kann, fo eile ich, fie den Chemikera vorzulegeo lo t.mvoIlkommen fie auch find.

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39 1 Ich habe die Zerfetzungeo dcr IchwefeIfzmen

Verbindungen in irdenen oder i n befchlaaenen gli- fernen Retorten vorgenomrnen, die durch einen Vorftols mit einer tubulirtea Vcrlage verfehen wa- fen, aus welcher eine Welter ' lcheRbhre das Gas io die pneumatilche Wanne fdhrte. Wenn n u r lehr wenig Schwefellaure fich elitbinden konn te, oder wenn ich mich der Queckfilberwanne bediente, be- gnog:e ich mich damit, die Welter'fcho Riihrr un- inittelbrr aa die Retorte anzubringtn.

Den erftea Verfuch machte ich mit fi'ehwt-fel- Jnurern KupJer. Es ging zcerft Waffer iiber; kaurn rbcr fing die Aetorte an zu glilben, fo crliaben Clcli

weifse Dimnpfe von Schwefelfaure, und ein Gas, clas wie ein Nebel erfchien, lebhaft nach fcllwefliger Szure roch, und nachdein es gewafciien worden w a r , einen glilhenden Span mehrere Mahl hinter einander'entflammte; das folglich eine Mengung von lchweflig- faurem Gas und von Sauerltoffgar war. Je Iaogcr die Deftillation tlauerte, delto we- nizer lchian mir d r r Schwefelfaure irn Verhaltnifs mit dielem Gemenge zu werden, und alfo imrner weniger Schwafelliurr der Zerretzung zu entgehen. Als iich nichts iiiehr entband, bcendigta ich den Pro- zeis. Das Oxyd war in der Retor te nicbt gclchmoI- z t n und hielt noch Siiure zurilck; in t iner hobern Hitzo wilrdc alfo das fchwefelfaurr Kupfer noch vollCtiiadigrr zerletzt worden feyn. D a s Kupfer- oxy.l Iafete fich obne Aufbraufen in Salpeterfiure auf; U , D ~ in der T h a t meiis man, daft es jn der Dec

.

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t 90 1 itillation ties fcchwcfelfmren Iiupfcrs keinen hijhern Grad von Oxydirung annimrnt. Das fchtvefllig- fall- r e Gas urid das Sauerftoffgas riibrten alfo 1eJj:;lich und unr.;ittelbar von der Zerfetzung cler Schwefel- f lure her. Sic verhielten Gcli i h e m Volurnen nach zu einander ungefihr tvie 3 : I ; doch icIi werde weiter unten c?iufes Verhiltniis, uncl die Art, wie die Schwefelfiure f c h zcrfctzt, genaucr be't' immen.

Ungeichtet man die SchwefelCiure lange Zeit bhfs durch Deftillation von fchweJkIJiuurern Eijen bereitet, und nicht aufsehijrt hat, darilber Unter- Euchungen anzoftellen, fo katte man doch mebrere Umftande dabei iiberfehen. Rlan wufste zwar, d a k d ie Schwefelfaure, welche man auf diefe Art er- h f l t , immer niit fcchwvcflip Saure verbunden ift; da abar das Eifen w5;irenrl des Prozeffes eiiien he- hern Oxydationsgracl anniinmt, fo g1aubte man, alle fchwefli'ge S5ure entkc!ie hierbei daher, dafs das Eifenoxyd die Scliwefelfiiure zerfetze. Hr. C h a-

t a1 ift, fo vie1 ich weirs, d e r erfte, d e r bcmerkt ha t , dafs m3n zugleicb etwas Sauerftoffgas erhdt. Jn der T h a t erleidet das fchwefelfaure Eifen in der Ntze dielelbe Ar t von Zerfetzung als dos khwefel- faure Rupfcr ; nur -dafs Gch dabei vqrhaltnifsm$fsig XVenigeP SJuerftoffgas entbindet, dn drs Oxyd felbft cine hiihere Cxjd i rung wihrend des Prozeffes an- aimmt.

Das ,ll':iiurfeIJQure Mangmes und d e i fihzuefel- JGZUP Zink zeigten in der Deftiliation genau dielel: ben Erfcheinungeo als das fchwefdaure Kupfer,

-

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I& begnfige mjch dahcr mit tier Bemerkung, c f a k ,

urn (lie erftere Verbindung zu erhalten, m a n nur das fchwarze Mauganesoxyd ZLI glilheu braucht; nach diel'em Calciniren M e t es fich fehr willjg in Schwefelriure auf.

ia:cnn man concentrirte Sc!irrefelfiure a u f Zinn, Spiefsglas oder Jrismuch wirlcen liist, fo entCtehen zwei verfcchiedene Verbinclungen, eine fehr und ei- ne xvenig aufliisliche; jene en thdt viel Saure und fzhr wenig Oxpd, diefe dngegen viel mehr Oxycl als Saure. Unterwirft m a n die erfte tliefer Verbin- dungen der Deftillation, fo geht die Sc11:vefelfiure eben fo ilber, als befsncle fie allein fich in der Re- torte. Die zweite giebt rlagegen zugleich fdhwef- lig-faures Gas und S3uerftoffgas, da in i h r die Schwefelfiure fefter zuruck gehalten wird.

Da die unaufliislichen Echwefelfauren Verbin- dungeri keine Spur von iiberlcholGger Saure zeigen, und die Schwefelfiiure am ftzrkften zuriick halten, lo lchien mir i h r Verhalten in der Deftillation Von

vorzilglichem Interecle zii feyo. Es wiirde j i J w P J e ~ u r ~ r e s Silber i n eicer ni&

befcldagenen Retor te , die mit dem Gasapparate durch eine Rbhre verfellen war, erhitzt. Als die Retorte gliihte, ichmelzte es, abe'r es zerfetzte iich oicht. Ich nahm es heraus unJ brechte es in einer irclenen Retorte i n ein ftarlieres Feuer. Nun er- fcchien eine grofse Menge Sauerftoffgas init fchwef- lig - fanrern Gas vermiich t , wi e das Hr. F o u r c r o y angekilndigt hat. Dichte weifse Danfte , wie in

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c 92 1 den v o r i p Verfuchen, nahm ich liier nicht wahr, wcil fich n u r fehr wenjg SchwefelGure entbanJ. Nacb geendigter Operation fand ich in der Retorta eioen voll ko rn m en reducir ten Sil berli Ginig. Alfo z d e t z t 5cI1 such das fchwefellaure SiIber gerade fo als die andern fchwefelfauren Verbindungen durch die Hitze; aber es giebt mehr Sauerftoffgas als fie, theils weil das Silberoxyd Gczh reducirt, theils weil nur lehr wenig ScL:r.efclfiure unzerfetzt ent- w ej ch t.

Ich bereitete nun JL'hweyelJaures Queckfilbcr durch Niederfchlagen V O I ~ klpeterfaurem wenig oxydirtem Queckfilber init fchwefelfaurem Kali. D e r Nirderfcblag wurde gewafcchen, getrocknet uad .d;lnn in einer niciit- befc!!lzgtnen Glasretorte erbitzt. Kauln glahte fie, fa firtg das fcchwefelfaure Quack- fi:b& an zu fliersen und bald darauf zerletzts es lich. Es sing fchr wenjg Schwefelfaire Uber , cs lublimir- t e fich Queckfilbcr und ein wenig ichwefelfaures O_ueckfilber, uod es erfchien fchmef1ig:fturks Gas und Sauerltoffgas, beide in dem Verhdtnilfe von ~ j r , $ zu 4&5. Obgleich das Queckiilberoxyd zu feiner Reduction ejoe hohere Hitze erfordert, aIs das Silberoxyd , lo zerfetzt doch f&wefelfaures Queckfilber iich leichter als fchwefellaures Silber. Diefer Unterfchied kann zwar unrtreitig zum Thei l \'on der Verwandtfchaft de r Metallt zur Schwefel- fgurc abhsngen, doch mufs damn auch die grobe Fli\&ii&cit des Queckfilbers Antheil haben. Ue= berllar~pt fcheinen rnir Verwandtfcchaft, leichteze

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c 93 f oder fcchwierigere K e h c t i o n und Fliichtiglteit des Metalles die UrfacLen zu f 0 y n , welche die Einwir. kung der Warne auf die fchwefelfaziren hIatalle modi fi ciren.

SchwefelJuures Blei , glaubte ich nach ainem erftan Verfuche, bei dem ich nicht Hi t te seoug an- gewendet hatte, warde durch die EIitze nicht zer- fetzt. Ich fand abpr das Gegenthcil, als ich einen Revcrbcrirofeo mit riner Zugrcihre nahm, und er- hielt dabei vie1 Sauerftoffgas und fchweflig- faures Gas. Sehr rnijglicb wa’re us indeh,dafs die Einwir- kung der fteioernen Retorte auf das kchwrfellaure Blei an diefem Erfolge Antheil hiitte; denn ha war innerlich mjt einer glasartigen Glafur iiberzo- gen. Auf jeden Fall erhsllt hieraus fo vieI, clafs das fchwefelfaure Blei , (welches unaufliifilich und

ohne Ueberlchufs an Saure ift, unct defl’sn Zerfet- zungweder durch die Leichtigkmit, mit dar das Oxyd iich redueirt, noch durch dye Fiacbtigkeit des Me- tdles beganftigt wird,) fehr vie1 fchwerer durch d i e Hi tze zerfetzt wird, 31s die iiberfcehiiffig - fauren und auflbslichon fchtvefe!fauren Verbindungen. Man kbnnte hiernach khliefsen , d2Tr: die unauflii.slichen fchwefelfauren Metalle drr Einwirkung der Hitze weit ftzrkcr widerftehcn rls die aufliislicben, und dafs fie weit weoiger S c h w e f e l h r e entweichen ld- fen, kame es hierbai nicht auch auf die leichtere Beducirbarkeit und auf die Flacbtigkeit des M e - taller an.

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c 94 3 Wenn die aufl6slichen fchwefelraurcn MetaIIe

i n der Deftillation einen Thei l ihrer Saure verlo- ren haben, To Gntl fie niinder aafloslicli ; ibre iibrige S u r e wird mit meIir Kraft zuriick gehalten, und iie kommen a a n n i n i h r e n Verhalten den unaufl6e- lichen nahe. Es laffen iicli daher in den fchwefel- fauren Metalleo zweierlei' Aotheile an Sfure Imter- fcheiden : der eine, der nur fchwach zuriick gehnl- ten wird,' uncl der unzerfetzt entweicht; t n d ejn

anderer, der ftarker gebunden j f t , eine hijhere Hitze ertrlgt, und Lch in fchweflige Siiure lint[

Sauerftoffgas zerl'etzt. Das Verhaltnifs rfielkr bei- den Antheile ilt in jedeni fchwefelhuren ICIctalle verfchieden, und es fcbeint, daCs unter ilbrigens

\ @ & e n Umltliiden, je auflodicker und je reicher an fiberfchiiffipr SZupe ein fchwefelfaures lMeta11 irt, es defto mehr SchwefeICiiure id der Deftillation p l p . Aus diefem Grunde 1Jkt fich aus fc1i:vefel. faurem Eilen odcr aus fchwefelfaurem Zink Sch\.Je- f e l f ~ u r e durch Deftillation gewinnen, wje man (!as jn. Deutfchland tl::)t. Die unauflijslichen fch.wciel- fauren Metalle rvilrden dazu unbrauchbar feyn.

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c 95 3 fucht, cfieles iin KIeioen nachzun13chen, iind es if t rnir vollkorr.men gc!ungen. Icir wiedcrhohlta den Ver- fuch mit ScIlwefel- EiCen-und mit f c h ~ k r z i m Manga- nes- OsyJ; auch fie gaben niir i c h w e f ~ , l l ' ~ ~ r ~ ~ E i f m und fdlwefelfaures Mangmes. Das Roltan dieler Schwefel.->letalle gefch-all bei . kaum . fichtharern Rothglohcn; oine bedeutead hahrre ,Hitze wilrcle die lchwefelfauren Verbindungen gleich w i d e r zer- ftatt haben., h i t t e n . fie in i h r Ubrrh&upt z r i Stantle kornmen kGnnea, adtr wjirden n u r cien.Aathri1 MA

Siure bei ihnen ~ e l a r f e n hrbao, der in der RotbSlil- hehi tze nicht entweicbt.

Da lich beim H d t e n der Scbwefcl-Metalle Tchwe- felCaure Metalloxyde bilden, d i d o aber. in einer ho- hern Hitze Gch w i e d r r ze r l r t zen , fo wird die Ver- wandlung von Schwefel -Mutallen durch Roltung i n fchwefelhttre fiir dir am leizhtefrcn von Staitrn gehen , deren CchwefclIaure Verbindung am fchwer- itan diirch Hitze z u zerretzen ilt. Diefes beiti t igt die Erfahrung volllrommen. H e r r G u e n i v e a ~

(A:rHulen, S X V I , 338 ,) f i n d , dafs beirn Ri;iten der Schwefel-Bleies vie1 IchweTelCaures Blei entrtoht, (13s lo Cchwer durch Hitze ZLI ze r fe t t en i f t , dars e r dieles n i c h t auders bewerkftelligcn koon te , 01s w e n o er es mit SchweCel- Blei calcinirte. Dabei ti,ci-

len GcL beide im Sauerftoff tier Schwefel i iure , und i\ir Scliwefel eutweic!it als lcliwefllg - faurrs G ~ ~ . Hr. G u e n i v e a u glaubt, dafs beituKciften imC;ro- lsen ill einem Reverberirofen tlas EotfchwefeIn des Sckwefel-Bleies auf dielelbe A r t b e w e r k f t e l l i ~ t wircI.

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c 96 3 Dals Gch Scliwefelfaure beim Rijften bildet, iIt

nicht etwas den Schwefel-Metallen Eignes; es fin- det auf eins nocli weit ausgezeichnetere A r t beirn Rofien der Schwefel- Alkalien Statt. Icli habe Scliru~fel -Kali gemacht, drs in einer leichten Roth- gluhehitze flOfGg blieb, fo Iange es nicht mit-der Luft in freier Verbindung war ; fo bald diefes aber Statt faod, fin2 es an iich zu verdicken, uiid bald dar- auf wurda es zu einer felten Mafie, weil iich fchon vie1 fchwefelfaiires Uali gebildet hatte. Ich nahm es aus dem Feuer, urn es zu pulverifiren, und fetzte cs aufs neue derEinwirkung der H i k e aus. In we- niger als eiuer Stunde hatte es feinen fchwefligen Gafchmack verloren, fiilite efGgfaures Blei mit Wei- fser Farbe, und ScliweCelfiiure und Salzfaure 'ent- banden damit kein Gas. - Sclri+~eJel-Bar;).~ auf diefelbe Art behandelt , hat rnir gleichfalls fchwe- felfaureo Baryt gegeben; doc11 entliielt er noch xiacli einem dreiftuudigen P d t e n in Rothglilhcliitze, SchwekI. Icli habe diefe beiden ScliweEel- Alkn- lien und mehrere SchweCel- Metalle zu verfcliiede- nen Zeiten wihreiid des Roftens unterfucht , nie liefs Gch indefs aus ihnen fcliweflige S iure entbin- den. Sie mctffen daher unmittelbar in den Zuftantl fchwefalfaurer Verbinduogen treten.

Und davon fieht man bei den Schwefel-Alka!ien den Grund fehr wohl ein. Herr Iz e r t h o I 1 e t h a t namlich gezeigt , dafs fc'nweflig- faures Kali fich iu der Rothghhehitze in fchwefelfaures ICali, mit Ue- berfchuls'an Schwefel und Kali, verwandclt. Schwef-

lig -

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t 97 1 lig- faures Blei auf diefelbe Art behandelt, gab mir fehr vie1 fchweflig- faures GJS welches beweift, dafs das Bleioxyd fehr vie1 fchwacher auf dieschive- felfjiure wirk t , als das Kali. Doch entftolit dabei such wahrfcheinlich fchwefelfaures Blei, obfchon dss , welches ich fand, von der Schwefelfaure, die iich bei meincr fchwefligen Siiure befand, herruh- r e n mochte.

Eine wefsntliche Bedinsung, unter der allein beim KGften von Schwefel- Verbindungen SchwefeI- feure entfteht, ift die Gegenwart einer BaGs, wel- che die Schwefelfaure rnit hinlaaglicher Kroft con- denlirt. Zinn verbindet f c h n u r fehr fchwer mit der Scbwefelkiure, und Schwefcl - Zinn lafst fich einc Stunde Iang in der Rothgliihehitze riiften, oh- n e dafs etwas onderes als fchweflige S u r e entfteht. E b e n fo zeigten mir Schwefel -Spiefsglas und Schwe- f e l - Wisrnuth nach dem RoIten nur Spuren von Schwefelfaure. Auch entwich beim Deftilliren yon €cchwefelTJurern Zinn , Spiefqglas oder Wirmuth faft alle Schwefelfaure eben fo, 31s ware fie an nichts gchundeii. Eben fo Ift clie Verwandifchaft des Me- talles zurn Sauerftoffe hierbei von Eiqfluk. Schwe- f e l - Silber zerretzt Gch nicht , wenn man es in einer fieinernen Retor te bei ftarkem Feuer erhi tz t ; bejm Rdrten wird es dagegen mit grofsor Leichtigkeit zer- fe tz t , wobei Gch blors fchweflige Siure entbindet, und drs Silber fich nicht axydirt . Das ConcIenG-

r e n der Siure ift alfo, wie man fieht, ein wichti- ger Umftand, welcher die Erfcheinungen, die Gch

A n d . d,Pbr&k B. 27. St. I . J. 180% St . 9. G

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98 1 bqim Riirten der Schwefel -Mctalle zeigen, modi- ficirt. Wenn ein Metall die Eigenfchalt hat, fich mit d t r Schwefelfaure zu verbinden, woboi fir eine gewiZfe Verdichtung erleiilen mufs, fo bildct fich imrner fchwefelfaures hfatall . Verbindet cs hcli dagcgen mit der S c l ~ w e f e l h r e nur lebr fchwer, fo entftelit nicbts als fchc.efIige S iure , welche cut,

weicht, da ihre g r o h Elaftiritit von der Verwancft- fchaft der 31etaIloxyde zu ihr nicht iibjrivunden w er cl e n ka n n.

Alle fchwefelfdure Netalle tncl, wie wir ge- fehen Labeo, durch Hitze zerfetzbar, a m leichte- ften die, welche uberfcliiiffig-her und im Waffer aufliislich find. Dsrnus folgt, dafs beim R'iilteo der Schwefel - Metalle, we1111 es in der Hitte ge- fcchieht, bei der 'jene Zerfetzuog vor fich geht, oder bei eincr griifsern l l i t r . e , lteine Schwefelfaure entfteben kann, fonclern alier Schwefel als fchwcl- lig- faures Gas entweicheo rnufs.

Ein Mittel. din, Icl~wfelfnuren MetalIe i n nib- drjgcrn Hitzegraden, und alfo noch leichter zu zer- fetzen, ift das, deffen HI.. G u e n i v 6 a u iich beim fchwefelfauren Uleie bedient t a t , namlich Vermi- fchung derfelbeii mit Schtvcfel- Metall derrelben Art. Ich habc mich durcli Verfuche iiberzeugt, dafs, wenn fchwefelfaures Eifen oder Kupfer mit Schwe- fel -Eileen ocler Schwefel- Kupfer crhitzt wird, man

nichto als fchweflig - faures Gss crhilt. Man hat liier alfo eiii gutes Mittel, den ScDweFel von Schwe- fel- Metallen und lchwefelfauren Metollen ilberhaupt

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c 99 1 zu t rennen, unrl das i n einer geringern Hitze zu be-.verkftelligen ols zum Zerfetzen deo fchwefel- iauren Metalles erfordert wird.

Wird endlich das Oxyd eineo Mctnllos mit Schwe- fel oder init dern Schwefel-bletalle deftillirt, fo er- h a l t man r ie l fc!~waFlige Saure und bei mSsiger Hit- ze ein wenig fchwefelfaures Metall- l o hoher Hit. ze bleibt uach Verfchiedenheit d e r Verlialtniffe blofs Schwefel- Metall oiler Oxyd zuriick.

3. . Xachdem wir die verfchiedenen Umitiinlie

durcligegangen fin11 , welche heim Hiiften eines Schwefel- Metolles vorkommen kiinoen, ift es nun leicht, eine Theoric der RcjJCzrng aufzuftellcn. Ein Scliwpfel- Metall r6fteuy heiist, den Schwefel deffel- ben durch die vereinte Eiucvirkung der Luft und d e r Hitze z e r i e t k n . Die Produkte der I M t u n g f in4 n a c h der Tempera tur und nach dern Schwefel- Aletalle, U a s man rof te t , verfchieden. In der ge- mein en Rothgluhehitze geben die Schwefel- Mctnlle, dercn hletall Gch niir fehr fcliwer mjt Jer Schwefal- fiiurc verbindet, faft nichts als hhwsf l ig- Caures Gas; Jiejanigeo dagegen , tleren Metnlloxyde die SchwefelCiure kriftig condenSron , gebon zugleich Schwefelfiura, welche mit dem Oxyde verbunden bleibt. In einer fehr hohen Tempera tur , walche die ilbertrifft, die nothig i f t , urn das fcchwefelfaure Illeta11 zu zerfetzsn, goban alle Schwrfel- MetaUo beim Rdten nichts als fchweflig-faures Gas. Wenn

G 2

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fich einmahl fchwefelfaurcs h!eta!l gebildet h a t , fo l&t es Gch qerfetzen , ’entweder durch erhiihre Hit- z e , oder befrer durch Vermengung mit noch un- zerfetztan Thei len cles Schwefcl - Aletalies. \Venn cndlich einige T h e i l e d.3: Schwefel -hletalles bcim Roften ihren Schwefel verloren und zugleich -ficli oxydirt haben , lo kiiunen fie initwirken , die noch unzerfetzten T h d e zu entfchwefeln , und d e n S2;iwefe: derfelben in fchwefiig- faures Gas zu y e p

wandeln.

Eben lo leicht ift es, fich den Hergang beim Rij- )en 2;ou Phosphor -Metal len zii erklaren, w e n n inan auf dio Pradukte acht r t , die Gch erhalten laf- fen. Wenn inan i n einer G1;src:orte Zinq und I’hosplior mit einandcr erhi tz t , fo erhalt man Phos- phor-Zitr ir , welchcs in einer etwas hiihern Hitze fchmilzt, wobei Phosphor eotweicht , dcr an d e r (]berflache dcr fliefsentlen &ldfe verbrennt, eine grofst: Menge Phospbor aber z i i rgck bleibt. Rijftet lnan dieles letztere Phosphor- Zinn in ’iler Rothglii- lietiitze, fo .entweichen darans zuweilen Stra’nlen yon Licht: das Zinn oxyclirt Gch, und d e r Phop phor verrrandelt tich in Phosphorfanre, die bei ih- r e r Feucrbeltandigkeit fich mi t dem Osycie verbin- de t , und ein durchfichtiges Glas bildet, welches aus der L u f t keine Feuchtigkeit anzieht, uncl tla es leichtcr nls das Phosphor - Zinn ift , fich Ober diefes fetzt , und es gegen die weitere Einwirkung d e r Luft fchiitzt.

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[ 1 9 1 3 Beim Rofien ciries A/;!P/iik -bletcil les eztj:t!!,t,

wje bekarint, fehr vie1 weifses -krreiii!<o:cy&, ( ( 3 s

fich ;veSen feiner Fliichtii$eit rrl;!'cheiJct. Es irt jndefs fehr wahrlcheinlich, dais Gcli in r ~ e l i r e r n Fallen auch Arfenikfiiure bilde;, die mit dem h l e -

tnlloxyda in Verbindung b lc ib t , und rlafs daher die T h e o r i e cler Rol'tung tler A r i e n i k - hletalle d e r T t i eo r i e der Rijl'tung d e r ScLwefel - Metalle ganz ana!og'iIt. Uebrigens i f t diefes s i n Ge;;enltond, der belondere C'nterfuchungen erfordert .

4 . DiP grorse Analogie, welche zwifchen den u1tat.-

fc;:i!bTg - j u t e n fchwefe&rep Alkalien und den

ichwefellauren RIetallrn Statt findat, veraolafste inich, z u ver ischen, ob nicht auch fie durch die Hi tze zerletzbar find. Die meiften neutralen fcllwe- fell'auren Alkalien find durch Hitze unzerh tzbar , und es iit claher in diefern Falle allein der Uebcr- fchufs a n Saure ilber d e n Zuftanrl d r r Neutralitst, der einer Zerletzung fiihig leyn kann.

Ich maclite den erften Verfuch rnit iiberfaurein Jcjtwefeljaureir Kali, dass ich durch Zufatz von

Schwefellaure zu fehr reinem fchwefelfzuren Ksli mrhalten hatte. Beim Deitilliren i n einer iteinerncn, mi t einer Vorlage ver.feheoen Retor te ging zuerrt blofs SchwefclCjiure ilber, da icli von ihr zu vie1 zu- gefetzt hat te ; bald aEer wurdrn die fclrwerek wei- $sen fchwefellauren Dainpfe von Saueritoffgis u n d

fchwefiigcr Siure begleitet. Der RilckCtand war

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n eu t r ales fch we f el fa u r es I< a 1 i . A u ch h i e r e r fch c i n t, ebao fo als bei den fchwefelfauren iLIetallen, Schwe- felfiiure zugleich mit Sauerftoffgas uncl fchwefliger Saure, weil nicht alle T h e i l e rter Schwefelfiiure init lo vieler Kraft zuriick gehdten werden , dafs fie durch die Hitze zerfetzt werden ltonnten.

Unter den fchwefelfauren Allialien nimmt das ichmefelhure Kali am willigften einen Ueberkhufs an S u r e a n , weil es fihig i r t , mit diefern Ueber- fchuffe fich zu kryf ta l l i f i ren. Kachltdem am errten das fchwefelfaure Katron. Beirn Deftilliren von ii bcrJa urem JcIapJe I fa u ren i c h gleichfalls fchwel’lige Szure und Siuerltoffgao, abcr weit weniger als iin vorigen Fall:. Beide beweifen fehr a~a.;enfcheinlich, dafs das Alltali auf den Ue- berfchufs an 3iiure nocli 1traftiS wirkt.

. .

X a t r a n e r h i e 1 t

Beim Deftilliren von EchwefelTaurem B u r p , Ka lk und Allig/zeJa, die icli nberfchUfGg-!auer ge- macht hatte, crhielt ich werler fch;veflive Siure noch Saueri?offgas, u n d es ging nichts ft!jer 31s d e r Ueberfchufs an Sch*.vefelfsure iiber den Zuftand d e r Neutralitat. Icii habe die Luft i n dem Recipienten jrn Voltaifchon Eudiometer zerlegt u n d fand fie nicht reicher an SauerltofFgas als die gemeine Luft. AlIe diere fch~vefclfaureo Salze, welche n u r fehr fchwach auf die iherfchiiCfip Schwefelfiiure vvirkeo , yer- inogzn fie fo!glich nicht kraftig genug zuriick z u

hal ten, urn fie i n Hitzegrade zu vdrfetzen, wei- che nothig God, wenn fio Iich zerfetzen 1011.

, *a

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S~ ,$rwq ,&~~lur . e s A/JIj??():ii(</< l d s t i n cler Drfti l la- t i o n z l !er r t Ammonia!< iiilerfteigen , unit "arm ze r - fe tz ; es iich a u f eine i 'hnliche A r t , a l s tlie i'chweFeI- fa;luren hIetallc, n u r dafs hier de r Sauerftoff mi t d e m fi-aiferftoffe eines The i l s des Arnmoniaks Lcli zu B-aaI'ier nnil tlie Cchweflige Si!ure rnit einern a n d e r n T h e i l e des Arnmoniaks z u einern fehr fliichtigen fchivveflig - Iziuren Ammonia!: vcrbi : idet , mit wel- chern ztig!eich cin T h e i l des fch\vefelfauren Ammo: nizks aus d e r Re to r t e entweicht. Das Gas, wel- ciios i n a n a u f f i n g t , i f t n ich ts als Stickgas.

\J-as clie /2~irre;g/hi!hut.c~n Errjrn betrifft , fo w e i f . i i i a t i , dafs cler Alu i~ t z Gch i n d e r H i t ze ganz zerletzt , u r i d c!abci SchwefelLiure, fchweflige S i u r e und Satierfioffgas hergiebt. Ich habe gefunden , dars JchwrfelJ.1:il-e Sii-fierde diefelben P r o d u k t c als der Alaun giebt. Da die andern fchwefellauren E d e n e i n e g a n z a n a l o s e Belchaffenheit haben , fo habe ich keiner i Zwe i fe l , tlafs fic i ? tler Hi tze fich nicht auf clir[eli>e Art zer le tzen , c'; l'cv d e n n , rials fie ihre S i i i r e i n e i2-r fchr i:ie-;r;zcn T e r n p e r a t u r f ah ren

I i e Cs e n. Es iTt bekannt , ctafs aiiF nafiern W e g o Schwefel-

fst ire die phospliorfiuren ur?d die boraxfauren Sul- Z P Z u n i T h e i l zerfetzt , dafs dasegen a u f trockk;.ern \Vege umgekehr t die f c h w f e l f ~ r e ~ ~ Salze V G ~ ;I:r Phosphorfaure und von tler Boraxfiure zer fe tz t Xverden. Dieles war eine fehr grofse Aoomalie in Be r g i n a n n ' s Verwandtfchaftslehre; tlurch die VerwandhCchaftslehre des Hrn. B e r t h 01 1 e t w i r d

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[ 104 1 es dagegen auf das gliicklichfte erklzrt. Schwefel- faurer Baryt und lchw'efelfaures Kali, die fiir ficll durch Hitze.unzerfet;bar Gud, zerfetzten fich, als .ich fie rnit Phosphoyfaure oder mit BoraxTiiure de- ftillirte, und gaben dabei vie1 fchweflige SPure und Sauerftoffgas.

5- Ich habe die Z'erletzung lchwefelfaurer Verbin-

dungen durch die Hitze benutzt , uh das Yerhulc- nifi zu beftimmen , wornach SauerfiofJgns i n i t JchwpfIig - fuurcin Gas zu vfjrbindpn iJt , w n J e in SchweJe!l;iure .sic verwandeln. Ich deftillirte zu dem Ende calcinirten Alnzcn, deffen BaGs weder Gas herzugeban noch z u verfchlucken vermag, u n d ver- band die R e t o r t s rnit einem pneumatifchen Queck- iilber - Apparate. Wiihrend d e r Defttillation fing icii zu verfchiedenen l e i t e n Gas a u f , mafs das Vo- lumen deffelben fehr genau, wufch 'es darauf 'mit kauftilchem Kali und mars alsdaon dbn Ruckitand. A u f diefe A r t fand ich in IOO Thei len des Gas

an Sauerftoffgas

D a hicrnach beide Gasarten immer in demlelben V e r h d t - 11ifL erfchienen, fo mufs wshrend des ganzen Prozel- fes 'die Schwsfclfaure fich immar auf einerlei Art zer-

fetzt habrn , und i Ttiei l fchweflig-faures G a s be- darf nahe 0,5 Theile Sauerltoffgas, urn drmit z w

s v c i t a n

32153

Mittel *

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Schwefelfzure .zu werden . Da ,lie Zerfetzun;: des A 1 2 n s i n ei n e r b e fch 1 a g e ne'ri I s 1' e t o r t e v o r s e n o m - men w u r d e , To war iie nicht vollft jndig; i c ! ~ habe niich aber i iberzeogt, daf9 . de r 1:iickItanct kc ine m e r k b a r e Menge fchwefligcr S i u r e enthielt .

E inen ihn l i chen Verfuch habe ich rnit.fiheJeZ- fuurem K u p j e r gemach t , das ich erft ftark'calci- o i r t e , ehe ich es i n d ie Re to r t e brachtc , dami i k e i n Waffer iibergehen mi jch tc , welches fchn-eflige Saure verfchiuckt haben wiirde. Ungeachtet ich I I U T 400' Gran genommen ha t t e , fo gingen cloch ei- ne vol le Stunde lang ganze Strorne v o n Gas fiber, von deneri ich y o n Zei t z u Zei t mi t aller SorgfaIt P r o b e n nahm. Als die Gascntbindung aufhorte, i'etzte i ch auf den Reve rbe r i ro fen , i n d e m i c ! ~ Ge

vorgeoommen ha t te , eine Zugrohre, urn e inen h o - h e r n Grad von Feuer zu er!aiigon, und I'ogleich er- fchien aufs neue Gas, voii tlcrn i ch ebenfalls einiges auffiing. Es fanden Gch in 100 T h e i l e n det erfte- r e n G a s an Sauerftoffgas

Von d s r L u f t dagegen , wel- che bei VBrftirkunZ d e r Hit-

erfien Portion 3 ~ , j 4

dr i t t e n vierten Linfren

zweiten z e zu le tz t i ibeigiZG, enthiel- t en I O O T h e i l e 92/39 T h e i - le SauerftoffGas.

Die erften firof P r o b e n waren in Iangex Zwifchen-

zeiten genommen worden. I h r e Glcichformigkeit ift ein Bcweis, dafs wiihrend der e r f ten Epoche d e r

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DeTti!lation die Schwefelfaure Gch ganz gleichmrfsip zerfetzt, und das Kupfer werler etwas dazu gege- ben noch davon genornrnen hat. In tier zweiten Epoche mufs dagegen eine anrlere Zerfetzung als die der-SchwefeXiure, und zwar fiatt ihrer , vor- gegangen feyn. In der T h a t faand iich, als,ich aie Retorte zerbrach , dak das Kupferoxyl vollkom- msn i n lilufs geivefen war. Ich PulveriGrte es und brachte es in Salpetcrliure; fogleich entftaod e in lebhaftes Aufbraufen von Salpetergas, und die Auf- la lung trijbte nur fehr fchwach falzfaureo Baryt. Es fcheiot daher , tlafs vdirend der gaozen erften Epoche der Deftillation rfas Oxyd fich nicht reduci- r e n korinte, weill dazu die I-litze nicht ftark genug war , dafs tlagegen wahrencl der zweiten Epoche bt i erhchter Hitge .ein Tlieil cles Kupferoxyds fich re- Itucirt habe. Es’ ift felbft \vahrfcheinlich , d& die

Theile fchwefliger Siure , -welche in diefer Epo- che mit dein Sruerftoffgnas iibergingen, , ein blof$er Riickltand waren , der fich no& in der Retort; van der Zerfetzung der Sch wcfelfiiure befmd. Die lctz- t e Analyfe gehiirt daher nicht zu den erfttrn. Das Mittel aus diefen ftimmt vollkommen mit dem fiber- ein, welclies die Zerfetzung dss Alauns gege- ben hat.

Da man tiberall, wo es au€ Beftimmung von Verhaltniffen ankiirnmt, der Verfuche nicht zu vie1 baben kann, fo unterluchte ich auf diefelbr Art das Gas, welches bei der Deftillation yon fchwefet

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rurlreln Baryr init P l ~ o s p l r o r J u : i ~ ~ ~ ii'oerginp,. Jiiclten roo Thcile cles G a s a n S,iuerftoffgas '---+ ein IIeTultat, welches wie- 8 The'1e 8 derum rnit den vorigeu bej-

Es ent-

den gut tilierein ftinlli1t.

welche icli aus dlefdln Ver- <lritre :;:: 6 Gin den ~ e r h i i ~ t i ! i ~ e n , \ AIittrl - j fuchen ableiten will, (1;s fie-

.',- -4 horjge Zutrauen zu verfchaf- f e n , bernerke ich noch ejn A l a h l , tlafs, tla i n allen tlreien die Gssportionen , we!che von Anfang bis zu Ende clcs Prozeffes genonimen und unterfucht wur- ( ! en , irn Gaiizeii cliefe!Sen Kefulti?te gegeben haben, Iiotliwendig die Schwefelfaure wahrend der ganzen Daltillation fich auf cine gleichfijrrnigc Vieire zer- fetzen m u k Y oline dafs cler T h e i l der!e!Sen, rler nnzerfetzt mit ilberselit , lchwefljge Saure ver- fchluclit, oder hiichftens kann das nur i n fehr ge- ringer Menge gekhehen. D e n n ohneclies hattan in (liefen verfchieclenen Prozerlen gaoz unvergleich- bare KefuItate entftehen muffen, da die Menge d e r S cli w e fe I G u r e , we 1 ch e w a h r e n d d er '3 2 ;ti1 1 a t i on abergeht , ver3nderlich und bei jeder fchwefelfau-, r e n Verbinduns rerfcliieclen ift.

1 e r k e Por t ion 30139 I w ei t e

virrte fiinfra

3304 1

Das Mittel ails den VerhS!tniflen welche die drei Verfuche uns gegeben 11-ben, ift, dafs IOO Thei le des Gasgemifches, i n d a s Schwefelkiure fich zerletzt , 52/34 Theile Sauerftoffgas entbalteu, und dafs folglich

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100 Theilo;Ghwqf/'lip - / ; (u~cs Gas den1 volu- 47/79 Tb. Saucrjtoflgits

yerlangen, urn Gch i n Scliwefeljiure zu verrvantleln. Aus diefem VerhHltniITe la fen fich leicht die

@Ctandii1eile der fchwefligen Siiure berechnen, wenn nian die fpecififchen Gewichte des fchkefiig- faauren Gas, wie es K i r IV a n , und das Sauerfroff- gas, mie es L a v o i f i e r gegeben hat , nimmt. IJerbin'ctet man mit ihnen <!as von H w r n B e r t 11 01 - 1 e t mit g rohe r Sorgfalt beftimmte Verhiltnifs dcr P,eEtandthci!e tier Scb~vefe l f~ iure , (Nkmoircs de

l'I,,fiimt, I ~ 0 6 , ) fo findet Gch, cinfs

t men nach

100 Th. Schwefel dcm Gewichre nach bddiirfen 50~61 Tk. Saiicrfioff, u m liclr in filrutcJlige Siiure, ~ 5 ~ 7 0 Th. SauerlioLf, u.m l id1 iu Schwejiel/hure zu verprandeln.

.Kibtne inan dagegen K l a p r o t h ' r Verhdtniffe fu r die Heftancltheile der S c h w e f e l h r e all , nalnlicb .42,3 Theile Schwefel und 57,7 Theile Sauerltoff, fo wiirde filzweflige Suure auf 1'00 Theile Schwe- fel 9r,68 Theile Smerftoff entlialten.

6. Noch miiffen mir , bevor wir diefe Abhandlung

belchlieisen, die Erfahrungen, wslche der Gegen- ftand derfclbcn find, unter eine allgemeine That - fache zufammen faffen.

Fur die fchwefelfauren Verbindungen ift die Ternperatyr verfchieden, in welcher fie zerfetzt werden; i m Allgemeinen reicht d a m die gemeine Rothgluhehitze aus. Beftandig find Sauerltoffgas und 'fchweflige SPure die Produlcte diefer Zerfet?

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zunJo; beitfe Itonnten kcinen antfern Urfpruns ha- hen , a!s 3 ~ s t!cr Sc!:wefelf5urc; n o t h e n d i g mufs ijch da l ic r 'liere S i u r e in der Hitze zerfetzen, wenn fie an ejne BaGs gebunclen irt. ES h z i t fchwer, die- fes rni t den Begriffen zu vereinigen, welche man' fich bis j t t z t y o n der Schwefe~Tiure , yon ilirer Uo- verfnderlichkei t i n heftiger Hitze', uncl befontlers von ih rcr BjI:l;ing i n dcn 31eilc;niinern d ~ i r c l i Vcr- brenritn des Soliwefels ge!:!aclit hatte. Allein die Schwefelfiiure zer:'etzt Gcii , wie wir gleich Cchen wol!en, weiin m a n fie d u r c h cin gtiihentles Porcel- Ianrolir geheri IiiCst, u n d liieraiis crkliil-t fich d i e Wirkung tlcr H i k e auF die fcclicvefel~a~~ren Verbin- dungen a u f eine ichr einfache Art .

h'13ii hfre ein Porcelilnrolir durch einen Rerver- berirofcn gehen, kit te a n ein Ende deffelbcii tleri H a I s einer kleinen glafernen Kctorte a n , die ZII 9 rnit ,

conceatrirter Sc!iv:efelfSuie gefiillt il't, und a n c las andere Ende des Roh1-s eice \Velte:.'fc!ie RGiire, weI- che G C ~ J l inter Warier odrr unter Oueckfilber ijfi'net. Es i f t fclir fchwierjy , d i e Sfiure il!~erzudel':illiren, u n J das Gu!ingen Ii3r.gt von einj;;en Urnftinden a[>,

die es gut fevn wirtl aozuzeigen. D i e PorcelIin-

r i j h r e n , welciie i n i!irem Innern a m engften find, fchienen mir hierbei die bel'ten zu feyn. M a n tnufs einige gliihende Kohlen unter d e n Hafs der Ketortz uncl den vorderrten ' T h d der R o h r e !egen, um zu

v e r h i n d i m , dais nicht die Icliwefellauren Darnpfe Gch an d i e f e n Stellen condenfiren. D i e S u r e 1a1st

man alsda nn lelir laogfam iibcrlteigen, weil Ge forlit

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nicht zerfetzt werilen wiircle. Endlich mufs man fie xnoglichlt .concentrirt nehrn:n.

In einem Verfucbe, bei welchem eine Vorlage vor der Riihre angebracht war , fand ich, nach- dem der Prozefs zu Ende war I dafs die Luft in clcr Vorlage urn o,oG reiner als die atniofphsrifche Luft und mit fchwefliger Siure vermifcht war ; bei ei- nem andern Verluche war das Relultat mintler ge- niigend. Ich Ttellte darauf einen neiieii Verluch an

zu Arcueil, mit rneinem Freuntle A 111 6cl I. e B e r - t h o 11 e t, wobei rvir die Umftlnclc fo einrichteten, 'wie fie uns. a in Siinftt'grten fcliienen, und djeres Mahl blieb es nicht mehr zweifelhaft, dais' dip Schwefelfaure fich i n Sauerftoffgas und i n fcchwefji- ge Saure zerfetzt. Wiilirend de r erlten Viertelftun- de ging nicl-rts a h lchwefel~aurcr Dainpf fiber; nac!l- liela 3ber ward er beftzndig von Sauerftoffps und fciiivefliger S2ure begleite:, wovon Herr B e r t h o 1- 1 e t lelbft ZeuSe wsr. Dals die ScbtVefelrsure it1

&r Hitze zci-lctzt werde, Ieidet alfo keinen Zwci- fel mehr. ' ICeinssweges habeu die Beftaudtheiiz Jerfelben, indem fie mit einander in Verbindung gct'reten find, einc groke Verdichtung eriitten; hci der Leichtigkeit, ruit dzr t ic von einancler zu treii- nen find, miilfen wir fie uns vielrnehr ais noch init ejner ziemlichen hlobilitat begabt denlien, we!c!ics vOn der Zufammenfetzung der SchwefelI'aure g ~ n a einen aodern Begriff giebt, als man iich bisher davon machte.

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EIierauli erziebt ficb nun von Ihlhft die ErkIH- rung der Zerfetzung cler f c h w e f e l h r e n . Verbindun- gen ( lurch (lie Hitze. Alle neutrale oder fiber- failre fch;vefe:fJure Verbindungen, welche ihre Saure in einer k!eioero Tempera tur fahren Inrren, als die, i n welcher die S c h w e f d f i u r e zerlegt wird, zerfetzen fich, oline Sauerftoffgas o-ter fchweilige S i u r e zu geben. M e dagegen, welche die,Siiure lo ftarjr zuraclc l ialten, dai's fie von ilir riict!ts eher, als i l l jener Hitze oder in hijhern I l i t tegraden en:- \veichen laff'zn , wiirclen bei der Zerfetzung nichts

Sauerftofigas und ichweflig.- fnures Gas, gebcn. Da aher in eincr V e r b i n d u n g nicb: alle Theilchen mit gleicher Kraft zurOck gelialten w e r d c n , fo wer- den viele fchwcfelfaure Verbindungen Gch zugleich auf, die erfte und auf die zrveite A r t vcr!idten, und fo wold Schwefclfsure als Sduerftoffgas und Lh\vef- lige S i u r e geben.

Doch mufs atif diefen Erfolg die B ~ L s Einf lufs haben. So z. B. zerletzt Gch die Satper~$..~~e, wenn fie a n Kali gebunden i f t , i n d e r Hitze i n Sauerftoffgas untl Stickgns ; wenn man Ge d a p y e n i n Dampfen clurch ein rot!!~luliendes P o r c e l l ~ n r o l ~ r treiht, fo verwandelt fie fich, wie fich Javon I-Tr. B e r - t h o l l e t iibdrzeugt h a t , (gcgen die gemijhnlicl1e Meinung,) ganz dein V r r h l t e n der Schwefcljj:ore

analog, in Sauerftoffgas u n d Salpetergas: eio An- tbeil d e s errtern verwrtnctelt das letztere i n falpetri- ge S i u r e , welche vom Walfer verfchluclct wird,

und es bleibt Sauerftoffgas iilrig. Eben fo wirkt

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ollne Zweifel die BaGs in einigen FIllen mit‘ein, auf d i e Zerfetzung der Schwefellaure durch die Wnr- me. Die ZerIetzung eines TheiIs de.s Arnmoniaks, die leichte Eeclucirbarkeit des Silbers, die Fliich- iigkeit des Queckflbers, die Oxydirung deq Eifens, wahrend der DeCtillation d i re r Verbindungen mit Schwefelfaure, find alles Urnftinde, die man nicht ilberfehen darf, und welche die IZefultate rnodifici- ren oder auf gewiffe A r t bclcchleunigen konneo. Diefe befondern Falle indefs auszenoniinen, kann die UaGs die Zerfetzung der Schwefelfaure nicht legonftigen. l l ire Verwandtfchaft zu r Schwefel- i aure ift eine inZclitige I h f t , welche die Hitze ilberwlltigen muk, und fie mufs daher vielrnehr die Zerfetzung clerfelben retardiren oder verhin- dern, wie man das bei dern fcchwefelfauren BIei und den fcchwefelfauren Alkalien wahrnimmt.

-

7. Dafs die SchweFelKiure Gch in der gewahnlichen

llotligli~hehitze zerfetzt, tlaraus verbreitet Gch Liclit

durch Verbrennere des Schwefels , woriiber man rioch nicht einig ict. Herr U e r t h 011 e t glaubte, eine-fehr hohe Temperatur Tcy dabei eine Hauptbe- tlingung, unrl der Salpeter, den man dern Schwe- fel zufetze, wirke nur dadurch, dafs er diefe Be- cIinnung erfiille. Die Herren C 1 e rn e n t uncl D e s o r rn e s haben diefe Meinung nicht’ glnzlich widerlegt;’ nach ihnen ift die Schwefelfiiure, wel-

che

iiber manches bei der Bildung der SchweJer 4t117.e

0

Page 28: Untersuchungen über die Zersetzung der schwefelsauren Verbindungen durch die Wärme

c h e man in den Bleikammern e r h a l t , d e r vereinten Vdirkung de r Luft und des Salpetergas auf die fchweflige Saure zuzufchreiben , die Gch beim Ver- brennen eines Gemenges v o n Schwefel und Sal- pe t e r entbindet. Indefs ha t H e r r C h a p t a 1 beim Verbrennen yon Schwefel mit i iberoxygenirt - Talz- faurern Kali , uncl folglich o h n e Einwirkung von Salpetergas, SchwefellFiure erhalten. Es fchwebt allo noch einjge Ungewifsheit ilbEir die A r t , wia d e r Schwefel tlurch tlas Verbrennen tich in Schwe- f el Tgu r e v e r wv3. n d el t . , D a es indefs nunrnehr bewiefen ift , clafs Schwe-

fe!faure tic11 in einer Hitze zerfetzt , d ie o h n e d l e n ZweiFel weit niedriger als die iI't , welche beim Ver- brennen von Schwefel mit Salpetcr unter Z u t r i t t d e r L u f t ectf teht , fo mufs man hieraus no thwezd ig ichliefsen, daL eine' h o h e T e m p e r a t u r d e r Bildung von Schwefelfiure entsegen ift. Sollte diefe Folge- r u n g nicht in rlller Strenge nothwenriip fclieinen, fo kann ich Ge noch durch amlereVerluche verltarkea. Beeiin Verbrennen von Schwefel in Sauerftoffgas er- hal t man n u r fchweflige S u r e ; und doch findet in diefem Falle gewifs eine recht hohe T e m p e r a t u r Statt.

L a v o i l i e r war d e r Meinung, es entftehe beim Verbrennen des Schwefels in Sauerftoffgas, Schwe- felfaure; leit ihm haben alle Cheni iker daflelbc ge- glaubt , und erft H e r r C 11 a p t a 1 hat geze?gt , dafs dieles ein Irrthurn ley. Eodlich e r h d t man be im Verbrennen von Schwefel- Wafferftoffgas in Sauer- ftoffgas nichtr als fchweflige S5ure.

h a d . d.PhyGk. C.a7. Sr. I. 1.1807. S r . 9 €1

Page 29: Untersuchungen über die Zersetzung der schwefelsauren Verbindungen durch die Wärme

Da fich. SchwefelGure clurch Verbrefinen yon .Schivefcl 'erhalten hist, ohne tIafs Salpetergas dahei $0 d2s Spiel k-hmrnt, fo mfiffen~andere Urfachen .al$ dieres Gas z u r Ei!dung derlelben beitragen.

H e r t F o u r c r o y h a t dargethan, dars ein Ge- m i k h aus .Sauerftoffgas und FcIirveflig - ~ ~ i l r ~ m ' C ; a s tich l r n ~ e unverauclert auflieben liifst, werln es t ro- kcken,'ift. Steht es tlaSe,o;en.rnit Waifer j, Bcr(illrung, 50 wercten bkidk Gasarten. von cliefeni verlcbluckt, indetn es ihii'en ihre Elafticiiiit benimmt, und is bildet ficli ScliwefeXiiure : auch ift allen Chemikern bekannt , .wie :vie1 Schwitrigkcit es ha t , lchchweflige Saiire 'auftuhebe'n, . oder ' z:u erliaItcn, 'ohne dafs ficlr i n ilir Schwefe lhurz bilde. I n den Bleikam- Inern, i i - mwelchen Sauerftol.iFgas7 fchwefiig - fau- kes Gas uhd Waffer'Gcfi mit ciriandrr vereint b i b den;' miifs d n b . alinliche VVirhng v o r Gch :gehen. j~&igf&t& %Tst es Gck nur .auf diere Az't .begreifen, '

~~.:it.SdiUct"eillure entliehen kann , me1111 'man den Schwerel'n13t iitreroxygenirt- Faizilurern K i l i ver- mifcht , $&lches gewils k e k e n ,andern Nutzen hdt, ~ls'Zb'VkrbI$i(ern; dafss'das Verbrennen des Scbwefels diijht 'rii8tter ubd:-matter werde. ,Auch .kaho ''man &&%Jr~.juf'Iliele Art. die Bildung von Sdrwefelfaurb dur& den .ahen Prozefs erklaren, d w c h welchen man';len Schwefelgeift, vermittelit der.Klocke ,pr& parirte ; deh ' - jedek, 'aer diefeo Protefs wiederholilt hat, wira waiiigenornrnen habcn;' dafs dabai im- m e r . eine g e d f e Menge von SchwefelfZurc 'at-

... .

. . rim.

Page 30: Untersuchungen über die Zersetzung der schwefelsauren Verbindungen durch die Wärme

Ich nelirne daiier a n , inJcm ic!i i;;ic!! i:? r l ~ r ,

ha!tc, was die ThatTZclien unixiittpibar aa;;r':er,

dafs in dem Augenbliclie dr?s Verhrenasns Jrs Sciiwe; f& Gch keioe SchwefelCaure b i lde t , es [ey depn, f iz kijnng ficli mit einer S J i i S v e r b i n r i m , dtircb wel- che fie contlenGrt u n d ver!:i:i:lert wird, fich durch die Hitse , welche bei dern Verbrecnen frei w i d ,

zu zerretzzn. Die Schwefeliiure, welcht man iq de!i Hleikainmern erhiilt, wird durcli zwei verfchie- d e n e Urhcfien erzeugt : die eine, welche m%cli!igcr a h die anrlere wirkt , ilt d e r E i n f l u k , den tlas Sal- pytergas auf die fcliweflige Saure u c d a u f t!:,.~

S 3 u er ft offgas d e r a t rn d p l l 3 r i I'c \I e n L u ft 5 L? t-5 er t, v:ie dds d i e Herren C l c r n e n t . u n d D e s o r m e s :J.-

wicfen. liaben ; die apdere irt cfer unrni.ttt?Il;are Ein- f lak , den Cc!lyefiige Siure . a u f Sauerftcrffgas. unter

Vermittelung von Waiftr ausiibt.

R c f i i l t a t e . I. Alle fchwefelLui-e ?,I?t.-,!!e find zerletzbar

d:!:-ch rlie Elr,xirkung , !c I . W a r m e , uncl geben da-

bei Prodn!;:. , 22: I C C I L ' ~ ; J ::ie Vcr-iyan,itfdlaft dcs Meta!!oxyds XIIP S-,1i*.veTci!Zure Einfiufs hat. Die- jcnigcn , i n 1ve;ihen die Si?sre nur wenig conclenGrt i l l , geben in iier Del'tiiiation nichts als Schwcfel- fiiii:2. Dicjenigen dagegen , we!che d i e Siiure le!ir vie1 i'tirlter zuriick :idten u n d unai;fIos!ich Grid, ge- hen fc'nweflige S u r e unil Sauerltoffgas. Diejenigen enillic!~ , welche Ei!:ei:!'ci:s!'ten von beideri ha:)en, und i iber r iuer ui:d a tilli;~lich firid, geben Sihivefel- i i u r e , Sauer f toZps uud Cchwefljge Saure.

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H 2

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2. Bei der Rijrtung der Schwefel-Metalle Gnd die Produkte nach der Temperatur und nach den Schwefel- Metallen verfchieden. In fehr hohen Tempernturen entlteht nichts als fchweflige Saure. I n Teinperaturen die geringer Gnd, entlteht ZU-

gleich Schwefelfaure, defto mehr , mit je mehr Kraft das lV1etalloxyll diefe Siure condenfirt und

gar keine, wenn das Oxyd zu ihr nur eine fehr fc h wac h e Ve r wand t fc ha ft hat.

3. Alle fchwefelfaure Erden, die von Natur UberfliifGg fauer find, find in cler Hitze zerfetzbar, und geben ddbei Schwefelfiiure, Sauerftoffgas und fchweflige Sauro.

4. Die neutralen fchwefelfauren Alkalien zer- fetzen fich in der Hitze nicht, das fchwefelfaure -Arnmoniak ausgcnomcnen. Vermiigen fie aber mit cinem Ueberfchd’s an Saure ein icryftallifirbares Salz zn biltlen, diefen Uebcrfcliufs zu condenfiren und feine E’ldchtigkeit zu vermindern, fo verwar:delt Gch ejn Thei l dierer ilberfchilffigen Sitire in SauerTtoff- gas und in fchweflige Saure.

5. Schwefelfaure Verbindungen geben, wenn man

fie rnit P h o s p h o r h r e ocler rnit Boraxfriure erhitzt, Schiqefelfiure, Sauerftof fgas~~nt~ fctiwcfIige Saure.

6. Dern Volumen nach .verbinden Gch rnit ein- ander zu Schwefelfiure I 00 Thei le fchweflig - fau- ren Gas und 47,79 Theile Sauerftoffgas.

7. Dem Gewichte nach vereinigen fich roo TI]. Schwefel rnit 50~61 T h . Sauerftoff zu fchwcfli- get- S u r e ; d a ~ e g e u heedfirfen fie 85,70 Thei lc Saucrftoff, uiu zur Schwefelfiurc zu werden.

Page 32: Untersuchungen über die Zersetzung der schwefelsauren Verbindungen durch die Wärme

8. Die Schwefelfaure zcr fe tz t Gch for fich i n cler I i i tze in Sauerftoffgas und in Tchweflig- iaures Gas.

9. Eine iehr hohe TernFeidtur iCt der Bildung von Schwefelfiure nicht giinltig , ihr vielmehr ent-

gegen. Im Augenblicke d e s Varbrennens von Schwefel entfteht nur fchweflig - faures Gas, das

Verbrennen mag in atrnofphzrilcher Luft ocler i n Sauerftoffgas vor Gch gehen. Die Schwelelfiure, welche man in den Bleikammern erhiilt, muls durch Einwirkung eines Thejls dcs Salpetergas uod cler Luft a u f das fchweflig- faure Gas, andcrn Theils diefes letztern Gas auf den Sauerftoff unter Vermit- tolung des Waffers erzeugt werden.

111. V e r w a n d l u n g d c r ALk(Llien in e i n M e t a l l ,

D .4 k Y ,

V O E

P r o f e f l o r d e r C b e i n i e in L o n d o n .

I . A u s r u q e i n e s S c h r e i b c n s v a m H c r r n D r . M e y e r h o f f . ( W u n d a r z t e i n B r e m e n , ) a n d e n

g e h e r m e n R n t A u n d P r o f . H e r n r b J t a d t in B e ' r L i n .

Bremen den gten December 1807.

Icli eile, Ihnen einc Entdcekung rnitzuthailen, dio nichts geringeres bctrXt;'als die Vcrwandluog der Alkalien i n Metall, und zmar ein ganz nwes hochlt interefhntea Metal l . Unter dam rgten xorernber dieres Jahres hr. hieltdcrhieligeArzt, Dr. A l b e r s , romDr. Y e l l o l y aus London, mit welchern derfelbe ii6er rergloichcnde