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Use Cases, Regeln und Analogien zum Aufbau von

komplexen, hierarchischen Strukturen

Dr. Klaus Dickmann, Siemens AG

Dr. Wilfried Hartmann, BASF SE

eCl@ss-Kongress

21. September 2017

Köln

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Die Herausforderung(en)

Strukturen in eCl@ss:

Es gibt zwei Darstellungsformen von eCl@ss

► Flache Listen von Merkmalen, um ein Produkt zu

beschreiben: eCl@ss-Basic

► Blöcken von Merkmalen, die man zusammenfassen

und schachteln kann: eCl@ss-Advanced

Use Cases, Regeln und Analogien zum Aufbau von komplexen, hierarchischen Strukturen Seite 1/13

Quelle: http://wiki.eclass.eu/wiki/Advanced#Advanced_Version/

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Die Herausforderung(en)

Problem

► Advanced Strukturen können beliebig

kompliziert sein.

► Sie gehorchen wenigen oder

individuellen Regeln der Erstellung.

► Folge: die Strukturen sind inhomogen

und für die Nutzer schwer verständlich.

Ziel

► Vereinfachung der Merkmalleisten durch

klarere Strukturen.

Umsetzung

► Definition und Verwendung von Regeln.

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Aktueller Stand

Antoine de Saint-Exupéry (1900 – 1944):

► „Die Technik entwickelt sich immer

vom Primitiven

über das Komplizierte

zum Einfachen“

Use Cases, Regeln und Analogien zum Aufbau von komplexen, hierarchischen Strukturen Seite 3/13

Von © Túrelio (via Wikimedia-Commons), 2007 /, CC BY-SA 3.0 de,

https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=3782925

Fernmeldekabel zur „Prüfblume“ aufgefächert

(Fernmeldemuseum Aachen)

Wir benötigen Regeln

- für die Vereinfachung von vorhandenen

- für den einfachen Aufbau von neuen

hierarchischen Strukturen.

Feldpost-Leitung: 2 Drähte

Telefonkabel: 1000 Drähte

Glasfaser: 10 Fasern

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Use Cases

► Neu-Aufbau von

Advanced MM-Leisten

> In vielen eCl@ss-Sachgruppen sind

noch keine Advanced-MM-Leisten

vorhanden.

> Unterscheidungskriterien finden, um

Richtig-Falsch oder

Besser-Schlechter weltweit

einheitlich endscheiden zu können.

► Pflege/Erweiterung von

Advanced MM-Leisten

> Harmonisierung und Vereinfachung

der vorhandenen MM-Strukturen.

► Unterstützung von Anwender bei

Herstellern und Kunden

> Definition und Bereitstellung von

allgemeingültigen Regeln und

Strukturen.

> Anwender können den Aufbau

schnell erschließen und

einheitlich verwenden.

► Unterstützung von CAE-Systemen

> Elektronische Datenverarbeitungs-

systeme können die Daten

verschiedener Hersteller

einheitlich interpretieren und

umsetzen (z.B. COMOS, PRODOK,

EPLAN, …)

Seite 4/13 Use Cases, Regeln und Analogien zum Aufbau von komplexen, hierarchischen Strukturen

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Regeln zum Aufbau von hierarchischen Strukturen 1/6

Nr. Vorgeschlagene Regel Erläuterung, Folge

1 Zur Strukturierung von Information

müssen Ebenen eingeführt

werden.

Eindeutige Gruppen von Informations-

Inhalten bilden. Mit Definition (Einschluss

/Ausschluss) gegeneinander abgrenzen.

Ebenen werden mit Blöcken realisiert.

2 Versuche, mit 4 bis 6 Ebenen

auszukommen.

Jede Ebene erhöht die Komplexität und

reduziert die Übersichtlichkeit in der

Anwendung.

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Strukturierung von

Informationen mit

aufgeklappten

Ebenen

Es werden

9 Ebenen

verwendet

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Regeln zum Aufbau von hierarchischen Strukturen 2/6

Use Cases, Regeln und Analogien zum Aufbau von komplexen, hierarchischen Strukturen Seite 6/13

Nr. Vorgeschlagene Regel Erläuterung, Folge

3 Sachlich-funktional zusammen-

hängende Informationen müssen

immer zusammengefasst werden.

Eine streng funktionale Gliederung ist

wichtig, um Strukturen sauber und klar

getrennt/erkennbar zu erhalten.

4 Die sachlich-funktional

zusammengehörigen Informationen

müssen auf möglichst hoher Ebene

zusammenfasst werden.

Bei der Strukturdefinition und dem

Strukturaufbau muss auf relativ flache

Strukturen geachtet werden, da jede

hierarchische Ebene die Komplexität erhöht.

Beispiel 1:

Unterstrukturen aus sachlich-

funktionalen Gründen.

Beispiel 2:

„Bedingungen“ und „Zertifikate“

trennen: Nicht das Umweltzertifikat

dem Block Umweltbedingungen

hinzufügen.

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Regeln zum Aufbau von hierarchischen Strukturen 3/6

Nr. Vorgeschlagene Regel Erläuterung, Folge

5 Mehrfache (geschachtelte)

Kardinalitäten möglichst

vermeiden.

Jede Kardinalität erhöht die Komplexität.

6 Die Verwendung von

Polymorphismen im Einzelfall

genau prüfen.

Jeder Polymorphismus erhöht die Komplexität.

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Grenze der

Komplexität erreicht

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Regeln zum Aufbau von hierarchischen Strukturen 4/6

Nr. Vorgeschlagene Regel Erläuterung, Folge

6a Keinen Polymorphismus

verwenden, wenn die potentiellen

(polymorphen) Strukturen sehr

klein oder ähnlich sind

(> 2/3 gemeinsamer Inhalt).

Nur eine Gesamt-Struktur erzeugen und

Templates nutzen.

6b Ineinander geschachtelte

Polymorphismen sollten ganz

vermieden werden.

Vermeidet hohe Komplexität bei geringer

Transparenz der Strukturen.

Die Eindeutigkeit/Zuordnung bei

kardinalisierten Polymorphismen geht verloren.

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Regeln zum Aufbau von hierarchischen Strukturen 5/6

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Nr. Vorgeschlagene Regel Erläuterung, Folge

7 Nur so viele Merkmale verwenden,

wie für den Anwendungszweck

notwendig sind.

Es ist eine ausreichende aber nicht

vollständige Beschreibungstiefe

(Umfang) anzustreben.

Die Beschreibungstiefe richtet sich nach dem

Anwendungszweck.

Die Strukturen bleiben überschaubar.

Neue MM-Leisten werden mit der (heute)

notwendigen, aber minimal nötigen Tiefe

aufgebaut.

Negativ-Beispiel:

Der Käufer eines

PCs braucht nicht die

Gewindegrößen der

Gehäuseschrauben

oder die Lage der

Schraubenlöcher zu

wissen.

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Regeln zum Aufbau von hierarchischen Strukturen 6/6

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Nr. Vorgeschlagene Regel Erläuterung, Folge

8 Alle Blöcke müssen wie die

Merkmale eine verständliche

Definition erhalten.

Das gilt auch für

Applikationsklassen und Aspekte.

Es trägt zur einheitlichen Verständlichkeit,

Interpretation und Anwendung der Strukturen für

alle Anwender bei. Die Applikation muss für den

leichten Zugang der Definition sorgen.

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Zusammenfassung

Unsere Erfahrung lehrt: die bisherige Vorgehensweise ist oft zu kompliziert

► Also vereinfachen!

Achtung

► „Vereinfachen“ ist nicht gleich „Löschen“

> „Löschen“ heißt Datenverlust bei den produktiven Daten

► Ohne Datenverlust wird es beim „Vereinfachen“ nicht gehen!

> Das ist Erfahrung

► „Vereinfachen“ ist mit Aufwand verbunden

> Einfacher anfangen

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Umsetzung

► Regeln ausarbeiten und mit CRD und EGL abstimmen

► Regeln im eCl@ss-Wiki dokumentieren und kommunizieren

► Prüfroutinen entwickeln, die die Einhaltung der Regeln erkennen können

> Ampel-Feedback (grün-gelb-rot) z.B. für Komplexität von Strukturen

> Vollständigkeits-Feedback (0-25-50-75-100%) z.B. für Begleitinformationen

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Vielen Dank

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit

Ihre Fragen - Unsere Antworten

…

Unsere gemeinsame Diskussion

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