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www.cramer-mueller-partner.de
VERBUCHUNG VON
BESTANDSVERÄNDERUNGEN
IM HANDEL
SO MACHEN SIE AUS IHRER BWA
EIN AUSSAGEFÄHIGES CONTROLLING-INSTRUMENT
[2]
Verbuchung von Bestandveränderungen – So machen Sie aus ihrer BWA ein Aussagfähiges Controlling-Instrument/ Juni 16 www.cramer-mueller-partner.de – Die Unternehmensentwickler Autor: Martin Warnke/ [email protected]
INHALTSVERZEICHNIS
Einleitung .................................................................................................................................... 3
KAPITEL 1 - Die schlechte Methode – Verbuchung ohne Bestandsveränderungen .................. 3
1.1 Wie wurde hier gebucht? ............................................................................................... 5
1.2 Welche Buchung wurde „unterlassen“? ......................................................................... 5
KAPITEL 2 - Die gute Methode – Es werden permanent Bestandsveränderungen gebucht und
vom Umsatz wird der tatsächliche Wareneinsatz abgezogen ................................................... 6
2.1 Wie wurde hier gebucht? ................................................................................................ 6
2.2 Was wird mit dieser Art der Verbuchung erreicht? ....................................................... 7
KAPITEL 3 - Praktische Tipps für Fahrzeug- und Maschinenhändler .......................................... 8
3.1 Stufe 1: Verbuchung der Objekte ............................................................................... 8
3.2 Stufe 2: Verbuchung von in Objekten eingebauten Teilen ....................................... 9
3.3 Stufe 3: Verbuchung von internen Leistungen (Verrechnete Löhne und Kleinteile),
die einzelne Objekte betreffen ............................................................................................. 9
3.4 Stufe 4: Verbuchung Teileverkäufe (Theke und Shop): ........................................... 10
Schlusswort .............................................................................................................................. 11
Autorenprofil ............................................................................................................................ 12
Impressum ................................................................................................................................ 13
[3]
Verbuchung von Bestandveränderungen – So machen Sie aus ihrer BWA ein Aussagfähiges Controlling-Instrument/ Juni 16 www.cramer-mueller-partner.de – Die Unternehmensentwickler Autor: Martin Warnke/ [email protected]
Einleitung
Wenn Sie Waren einkaufen, erhöht sich Ihr Warenbestand entsprechend. Wenn Sie Waren
verkaufen, reduziert sich Ihr Warenbestand und gleichzeitig erzielen Sie mit dem Verkauf
einen Rohertrag. Aber können Sie das in Ihrer BWA auch sehen?
In der Buchhaltung haben sich zwei unterschiedliche Methoden durchgesetzt, wie Einkäufe
und Verkäufe verbucht werden. Beide führen am Jahresende zum gleichen Ergebnis, aber
nur eine Methode erlaubt es dem Unternehmer, auch unterjährig den Überblick zu behalten:
Wie hoch sind Ihre Warenbestände, wie entwickeln sich die Roherträge aus den Verkäufen?
KAPITEL 1 - Die schlechte Methode – Verbuchung ohne
Bestandsveränderungen
Wir zeigen zunächst auf, wie Sie nicht buchen sollten:
Viele mittelständische Handelsunternehmen verbuchen den Wareneinkauf als Aufwand in
der GuV. Die eingekaufte Ware fließt voll ergebnismindernd in den Aufwand des
Unternehmens, die Verkäufe werden als Umsatz ergebniserhöhend gebucht und das aktive
Bestandskonto „Warenbestand“ bleibt bis zur nächsten Inventur unverändert. Wird in einer
Periode mehr verkauft als eingekauft, ist die Differenz zwischen Umsatz und Wareneinkauf
positiv. Aber hat das Unternehmen wirklich Geld verdient? Und wie viel?
Zum Bilanzstichtag werden die Buchungen korrigiert, indem die Bestandsveränderung über
die Inventur ermittelt wird. Es erfolgt eine Korrekturbuchung, mit der der Saldo des
Bestandskontos „Warenbestand“ an den Inventurwert angepasst wird. Die Gegenbuchung
erfolgt auf dem Aufwandskonto „Wareneinsatz“.
Die Nachteile liegen klar auf der Hand:
• Der Unternehmer hat unterjährig keinen Überblick über die tatsächliche Ertragslage seines Unternehmens
• Er hat unterjährig keinen buchhalterischen Überblick über die Entwicklung seiner Bestände
• Er kann die Roherträge aus den verkauften Handelswaren anhand seiner Buchhaltung nicht ableiten
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Verbuchung von Bestandveränderungen – So machen Sie aus ihrer BWA ein Aussagfähiges Controlling-Instrument/ Juni 16 www.cramer-mueller-partner.de – Die Unternehmensentwickler Autor: Martin Warnke/ [email protected]
Ein kurzes Beispiel verdeutlicht dies:
Es wird unterstellt, dass zum Beginn des neuen Wirtschaftsjahres am 01.01. keine alten
Bestände mehr vorhanden waren. Beim Verkauf von Ware wird durchgängig ein Rohertrag
von 10 % erzielt.
Um das Beispiel nicht zu überfrachten, werden nur die Netto-Buchungen – ohne MwSt. –
gezeigt.
Januar Februar März
Warenverkauf 100 30 11
Wareneinkauf -150 0 0
Monatlicher
Rohertrag -50 30 11
Kumulierter
Rohertrag -50 -20 -9
Das Unternehmen hat für
150 TEUR Handelsware
eingekauft und für 100
TEUR mit einer Marge von
10 % verkauft. Da der
Wareneinkauf voll in die
GuV gebucht wurde, zeigt
die Firma zum
Monatsende einen
„Rohertrag“ von -50
TEUR.
Der Unternehmer sieht
nicht:
- wie hoch seine Bestände
sind
- wie hoch seine
tatsächliche Marge im
Verkauf ist
Im Februar hat er von
seinen Einkäufen im
Januar für weitere 30
TEUR Ware mit einer
Marge von 10 % verkauft.
Da er in diesem Monat
keine weitere Ware
eingekauft hat, beträgt
sein Wareneinkauf 0
TEUR. Der „Rohertrag“ im
laufenden Monat geht -
ohne dass er etwas anders
gemacht hat, als im Vor-
Monat – scheinbar auf 30
TEUR nach oben.
Im März erzielt er einen
Umsatz von 11 TEUR. Da
er auch in diesem Monat
keine Ware einkauft,
scheint der „Rohertrag“ –
wie im Vormonat – bei
100% zu liegen.
Tatsächlich hat er nur 10
% Rohertrag
erwirtschaftet, was aber
bei dieser Art der
Verbuchung nicht
erkennbar ist. Auch der
kumulierte Rohertrag für
den Zeitraum Januar bis
März von -9 TEUR stimmt
nicht.
Bei dieser Art der Verbuchung kann der Unternehmer anhand der Buchhaltung weder die Höhe des
aktuellen Warenbestandes, noch den mit dem Verkauf erzielten Rohertrag ableiten. Zum Abschluss der
Periode ist daher eine Korrekturbuchung erforderlich. Hierzu wird der Warenbestand über die Inventur
ermittelt. Die Inventur wird Ende März einen Warenbestand von 23 TEUR zeigen. Der Anfangsbestand zum
01.01. war 0. Somit ist eine Bestandsmehrung von 23 TEUR zu verzeichnen, um die der kumulierte Rohertrag
von -9 TEUR (Ende März) erhöht wird. Nach dieser Korrektur liegt der kumulierte Rohertrag bei plus 14
TEUR. Bezogen auf den Warenverkauf entspricht das einem echten Rohertrag von 10%.
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Verbuchung von Bestandveränderungen – So machen Sie aus ihrer BWA ein Aussagfähiges Controlling-Instrument/ Juni 16 www.cramer-mueller-partner.de – Die Unternehmensentwickler Autor: Martin Warnke/ [email protected]
1.1 Wie wurde hier gebucht?
1. Das Unternehmen hat für 150 TEUR Ware gegen Rechnung eingekauft.
Buchungssatz: Wareneinkauf an Kreditoren 150 TEUR
Das Wareneingangs-Konto ist ein Aufwandskonto und reduziert deshalb (fälschlicher Weise)
das Ergebnis um die Einkäufe der Ware. Tatsächlich liegt die Ware aber noch im Lager und
stellt daher keine Ergebnisminderung dar.
2. Das Unternehmen verkauft Ware zum Verkaufspreis von TEUR 100 gegen Barzahlung.
Buchungssatz: Kasse an Erlöse (Warenverkauf) 100 TEUR
Das Konto Erlöse (Warenverkauf) ist ein Ertragskonto.
1.2 Welche Buchung wurde „unterlassen“?
Es fehlen die Bestandsveränderungen. Wie das Wort schon sagt, stellen sie die
„Veränderungen im Bestand dar“. Einkäufe erhöhen den Bestand, Verkäufe mindern den
Bestand. Sie ergeben sich erst aus der körperlichen Bestandsaufnahme. Konkret wird der
über die Inventur ermittelte Warenbestand mit dem Anfangsbestand des aktiven
Bestandskontos Waren verglichen und durch eine Korrekturbuchung an den Inventurwert
angepasst. Da die Inventur aber in der Regel erst zum Ende des Geschäftsjahres erfolgt,
tappt der Unternehmer bis dahin im Dunkeln, wie hoch seine Bestände und der tatsächliche
Rohertrag sind.
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Verbuchung von Bestandveränderungen – So machen Sie aus ihrer BWA ein Aussagfähiges Controlling-Instrument/ Juni 16 www.cramer-mueller-partner.de – Die Unternehmensentwickler Autor: Martin Warnke/ [email protected]
KAPITEL 2 - Die gute Methode – Es werden permanent
Bestandsveränderungen gebucht und vom Umsatz wird der
tatsächliche Wareneinsatz abgezogen
Hier werden noch einmal die gleichen Geschäftsvorfälle nach der guten Buchungsmethode
gezeigt. Dabei werden die Veränderungen der Bestände fortlaufend in der BWA gebucht –
und nicht erst am Jahresende. In der Buchhaltung verändert sich somit der Warenbestand
permanent durch Ein- und Verkäufe. Die BWA zeigt immer den aktuellen Warenbestand an.
Die Umsätze werden um den entsprechenden Wareneinsatz gekürzt, so dass mit
Verbuchung eines jeden Umsatzes auch die tatsächliche Entwicklung des Rohertrages
erkennbar ist.
2.1 Wie wurde hier gebucht?
1. Das Unternehmen hat für 150 TEUR Ware gegen Rechnung eingekauft.
Warenbestand an Kreditoren: 150 TEUR
Das Konto Warenbestand ist ein aktives Bestandskonto und zeigt – wie alle anderen Konten
auch – immer den aktuellen Wert. Diese Buchung hat keine Ergebnisauswirkung.
2. Das Unternehmen verkauft Ware zum Verkaufspreis von TEUR 100 gegen Barzahlung.
Januar Januar Februar Februar März März
Bilanz G+V Bilanz G+V Bilanz G+V
Warenbestand
Monatsanfang 0 60 33
Wareneinkauf 150 0 0
Warenverkauf zu
Einkaufspreisen -90 -27 -10
Warenbestand
Monatsende 60 33 23
Umsatz 100 30 11
Wareneinsatz -90 -27 -10
Rohertrag 10 3 1
Kumulierter
Rohertrag 10 13 14
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2.1. Buchung des Umsatzes:
Kasse an Umsatzerlöse: 100 TEUR
2.2 Buchung der Bestandsveränderung:
Wareneinsatz an Warenbestand 90 TEUR
Jeder Verkauf löst also 2 Buchungssätze aus:
• Buchung des Verkaufserlöses über das Ertragskonto Erlöse (Warenverkauf)
• Buchung der Bestandsveränderung zu Einkaufspreisen über das Aufwandskonto Wareneinsatz und das aktive Bestandskonto Warenbestand
2.2 Was wird mit dieser Art der Verbuchung erreicht?
• Sie sehen jederzeit den tatsächlichen Rohertrag
• Nach Abzug der Kosten zeigt Ihre BWA immer das tatsächliche Ergebnis an.
• Es wird ständig der echte Warenbestand gezeigt!
• Sie erhalten eine BWA, die nicht nur rechtlichen Erfordernissen folgt, sondern
darüber hinaus monatlich eine korrekte Übersicht über die Entwicklung von
Rohertrag und (nach Abzug der Kosten) den Erfolg Ihres Unternehmens zeigt.
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KAPITEL 3 - Praktische Tipps für Fahrzeug- und Maschinenhändler
Sie handeln mit Fahrzeugen oder Maschinen (kurz: Objekten) und wollen künftig an Ihrer
BWA ablesen, wie sich Umsatz und Rohertrag entwickeln? Dann haben wir hier einen
konkreten Optimierungsvorschlag für Sie.
Nachfolgend finden Sie eine allgemeine kaufmännische Beschreibung der neuen
Buchungsvorgänge. Die dazugehörigen Buchungsparameter ergeben sich aus der von Ihnen
verwendeten Buchhaltungssoftware und sind betriebsindividuell aufzusetzen.
Wir empfehlen Ihnen, mit Ihrer internen Buchhaltung oder Ihrem Steuerberater zu prüfen,
wie Sie eine Umsetzung hinbekommen. Gerne unterstützen wir Sie in dieser Phase.
Vermutlich können Sie ohne großen administrativen Aufwand für Ihre Objekte die
Buchungsmethode optimieren. Eine wertvolle Verbesserung Ihres Controllings tritt jedoch
erst ein, wenn Sie die Stufen 1 – 3 (Verbuchung von Objekten, von Einbauten in Objekte und
von Werkstattleistungen an Objekten) umgesetzt haben.
3.1 Stufe 1: Verbuchung der Objekte
Eingangsrechnungen für Objekte werden über das allgemeine Wareneingangskonto gebucht.
Wegen der Vorsteuer wird zusätzlich das Konto „Wareneingang 19 % Vorsteuer“
angesprochen. Daraus erfolgt in der DATEV und bei vielen anderen FIBU-Systemen der
automatisierte Vorsteuerabzug. Direkt nach der Verbuchung auf dem Wareneingangskonto
werden die Objekte auf Bestandskonten umgebucht. Wir empfehlen, mindestens folgende
Bestandskonten in der FIBU anzulegen: Neue Objekte, Gebrauchte Objekte, Mietobjekte,
Teile, Shop.
Bei Verkauf eines Objektes werden 2 Buchungen ausgelöst:
1. Der Rechnungsbetrag wird umsatzwirksam über das Erlöskonto (Nettobetrag) und
über Umsatzsteuer 19 % (Mehrwertsteuer-Betrag) gebucht. Durch diese Buchung
wird also die Mehrwertsteuer separiert und kann bei Fälligkeit automatisiert
abgeführt werden.
2. Es erfolgt nun die Buchung der Bestandsveränderung zu Einkaufspreisen. Diese
Buchung ist erforderlich, um den Warenbestand entsprechend zu reduzieren
(Buchung erfolgt auf dem Bestandskonto im Haben) und dem vorher gebuchten
Umsatz die entsprechenden Wareneinsatzkosten zuzuordnen (Buchung erfolgt auf
dem Konto Wareneinsatz im Soll).
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Verbuchung von Bestandveränderungen – So machen Sie aus ihrer BWA ein Aussagfähiges Controlling-Instrument/ Juni 16 www.cramer-mueller-partner.de – Die Unternehmensentwickler Autor: Martin Warnke/ [email protected]
Sofern Sie mit unserem Controlling-System UP-Methode arbeiten, aber auch beim Aufbau
einer individuellen Rohertrags-BWA in Ihrem Haus, „mappen“ Sie das entsprechende
Umsatz-, Wareneinsatz- und Bestandsveränderungskonto in einer Klasse, so dass Sie aus der
Saldierung den Gewinn pro Umsatzsparte in Euro und Prozent ermitteln können.
Mit dieser Vorgehensweise sind die großen Beträge aus den Objektverkäufen abgebildet. In
der nächsten Stufe wird zusätzlich die Verbuchung von Anbauteilen geregelt.
3.2 Stufe 2: Verbuchung von in Objekten eingebauten Teilen
Eingangsrechnungen für Teile werden ebenfalls über das allgemeine Wareneingangskonto
und „Wareneingang 19 % Vorsteuer“ gebucht. Daraus erfolgt der automatisierte
Vorsteuerabzug. Direkt nach der Verbuchung auf dem Wareneinkaufskonto werden die Teile
auf das Bestandskonto umgebucht.
Sobald ein Fahrzeug mit eingebauten Teilen verkauft wird, müssen diese Teile entweder auf
der Objekt-Rechnung erscheinen oder in einer separaten Teile-Rechnung fakturiert werden.
In beiden Fällen sind die Teile von dem Bestandskonto herunter zu buchen.
Sollten die verkauften Teile nicht auf der Rechnung ausgewiesen werden, sondern in der
Gesamtsumme zu dem verkauften Objekt enthalten sein, dann muss der Vertrieb die
Information anderweitig zuliefern.
Mit dieser Vorgehensweise werden auch die großen Anbauteile zu verkauften Objekten
erfasst. Der Rohertrag für das verkaufte Fahrzeug ergibt sich aus der Differenz zwischen
Verkaufspreis und Einkaufspreis des Objektes, der um den internen Verrechnungssatz der
eingebauten Teile erhöht wurde.
In der nächsten Stufe wird zusätzlich die Verbuchung von internen Werkstattlöhnen sowie
Kleinteilen dargestellt.
3.3 Stufe 3: Verbuchung von internen Leistungen (Verrechnete Löhne und
Kleinteile), die einzelne Objekte betreffen
Das Fertigmachen der Objekte sowie der Anbau der Teile erfolgt in der Regel in der eigenen
Werkstatt. Wenn diese Leistungen buchhalterisch erfasst werden sollen, muss hierfür
grundsätzlich ein entsprechender Betriebsablauf „Interne Rechnung“ aufgebaut werden. Die
nachfolgende Vorgehensweise unterstellt, dass diese Vorgehensweise im Unternehmen
eingerichtet ist.
Sobald ein Fahrzeug verkauft wird, hat die Werkstatt für die erbrachten Leistungen zu
diesem Fahrzeug eine interne Rechnung geschrieben. Auf Basis der durch die Werkstatt
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Verbuchung von Bestandveränderungen – So machen Sie aus ihrer BWA ein Aussagfähiges Controlling-Instrument/ Juni 16 www.cramer-mueller-partner.de – Die Unternehmensentwickler Autor: Martin Warnke/ [email protected]
erbrachten internen Leistungen hat zuvor der Vertrieb seinen Verkaufspreis kalkuliert.
Insofern sind die internen Leistungen „eingepreist“ in der Ausgangsrechnung.
Die interne Werkstattrechnung reduziert dann wieder die Marge des verkauften Objektes, in
dem sie als Werterhöhung auf das Fahrzeug im Bestand gebucht wird. Dies muss geschehen,
bevor das Objekt aus dem Bestand herausgebucht wird. Insofern ist hier der kritische
Engpass, dass die Werkstatt die interne Rechnung parallel zur externen Verkaufsrechnung
vorlegen muss. Dazu ist der entsprechende Betriebsablauf aufzubauen.
Für alle vorgenannten Schritte gilt gleichermaßen: sofern das Unternehmen ein
marktgängiges Warenwirtschaftssystem einsetzt und hieraus automatisch die
Finanzbuchhaltung bedient, sollten die dargestellten Schritte in der Warenwirtschaft
abgebildet werden.
3.4 Stufe 4: Verbuchung Teileverkäufe (Theke und Shop):
Technisch erfolgt die Verbuchung genauso wie bei einem Fahrzeug. Nur dass es Unmengen
von Teilen und Shop-Artikeln gibt, die nach diesem System zu verbuchen sind. Hier kann ein
Warenwirtschaftssystem helfen, damit die Vielzahl der einzelnen Teile die Buchhaltung nicht
überfordert.
Falls Sie den Einsatz eines Warenwirtschaftssystems erst später planen, können Sie sich
behelfen, indem Sie mit einem gleichbleibenden kalkulatorischen Wareneinsatz operieren.
Dadurch erhalten Sie für diese Warengruppe einen realistischen Rohertrag, so dass Sie auch
unterjährig den Überblick behalten.
Hierzu folgendes Beispiel: Sie wissen, dass Sie beim Verkauf von Teilen in der Regel eine
Marge zwischen 30 und 40 % erzielen. Damit Sie in Ihrer Buchhaltung auf der sicheren Seite
sind und Ihre Marge nicht zu gut darstellen, kalkulieren Sie Ihren Wareneinsatz im Teile-
Verkauf mit 70 %. Wenn Sie an einem Tag für 280 Euro Teile verkauft haben, wäre zum
Tagesende folgende Buchung erforderlich:
Wareneinsatz an Warenbestand 210 EUR
Damit wird der Warenbestand um 210 EUR verkaufte Ware zu geschätzten Einkaufspreisen
reduziert und den Verkaufserlösen von 280 EUR ein Wareneinsatz von 210 EUR
gegenübergestellt. In Ihrer BWA wird nun aus dem Verkauf der Teile ein Rohertrag von 70
EUR ermittelt.
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Schlusswort
Damit Sie Ihre BWA wirklich auch als Controlling-Instrument einsetzen können, ist es
erforderlich, dass die Veränderung im Warenbestand und der Wareneinsatz zu
Einkaufspreisen kontinuierlich gebucht werden. Mit diesem E-Book machen wir deutlich, wie
Sie Ihre Buchhaltung entsprechend umstellen können und welchen konkreten Nutzen Sie
haben. Die Anpassungen müssen jedoch die Besonderheiten des von Ihnen verwendeten
Buchhaltungssystems berücksichtigen. Wenn Sie sich konkret mit diesem Thema
auseinandersetzen wollen, sprechen Sie uns bitte an. cm&p unterstützt Sie gerne
gemeinsam mit Ihrem Steuerberater bei den Überlegungen, wie die Veränderung der
Buchhaltung in Ihrem Unternehmen umgesetzt werden kann.
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Verbuchung von Bestandveränderungen – So machen Sie aus ihrer BWA ein Aussagfähiges Controlling-Instrument/ Juni 16 www.cramer-mueller-partner.de – Die Unternehmensentwickler Autor: Martin Warnke/ [email protected]
Autorenprofil
Martin Warnke, geb. 1957
Martin Warnke ist Bankkaufmann und blickt auf über 40 Jahre
Berufserfahrung zurück. Er hat viele Jahrzehnte in einer Spezialbank
für die Händlereinkaufs- und Mietparkfinanzierung gearbeitet und
dort sowohl im operativen Geschäft, als auch im Backoffice Akzente
gesetzt. Schwerpunkte seines Know-Hows sind das Firmenkreditgeschäft, alle Themen rund
um die Bilanzanalyse, das Controlling im Handel und in der Bank sowie die Themen
Organisation und Prozesse.
Seit dem 01.04.2014 arbeitet er als Berater für die Unternehmensberatung cramer müller &
partner.
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Impressum
Trotz sorgfältiger Recherche übernimmt der Autor keine Haftung für den Inhalt dieses
Buches. Insbesondere übernimmt er keine Haftung für durch den Leser getroffene
Entscheidungen.
Alle Angaben in diesem Buch sind persönliche Meinungsäußerungen des Autors. Sie ersetzen
keine rechtliche, steuerliche, finanzielle oder auch anders geartete individuelle Beratung.
Kontaktdaten des Autors:
Martin Warnke
cramer & müller service GmbH & Co. KG
cramer müller & partner consulting PartG
www.cramer-mueller-partner.de
Schäfergasse 33
60313 Frankfurt am Main
Telefon: +49 (0)69 / 15 04 35 28 0
Mail: [email protected]
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