7

Verdientes Vertrauen - apoBank · 6 7 MONEYMARKETS einem Fall bis zu 55,6 Prozent (s. Tabelle). Quelle: IVA Aufteilung nach Produkten in Prozent 32,0 26,0 9,7 14,9 11,0 3,0 Cash Sonstiges

  • Upload
    others

  • View
    0

  • Download
    0

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Verdientes Vertrauen - apoBank · 6 7 MONEYMARKETS einem Fall bis zu 55,6 Prozent (s. Tabelle). Quelle: IVA Aufteilung nach Produkten in Prozent 32,0 26,0 9,7 14,9 11,0 3,0 Cash Sonstiges
Page 2: Verdientes Vertrauen - apoBank · 6 7 MONEYMARKETS einem Fall bis zu 55,6 Prozent (s. Tabelle). Quelle: IVA Aufteilung nach Produkten in Prozent 32,0 26,0 9,7 14,9 11,0 3,0 Cash Sonstiges

3

Frank Pöpsel,Chefredakteur

EDITORIAL

Impressum

FAKTEN MACHEN GELD.

Immer mittwochs. Immer FOCUS-MONEY.

FOC=ME 9-024_215x267_D_liest.indd 1 25.11.2009 10:19:48 Uhr

Was ist heutzutage eigentlich noch sicher? Das ist zum einen eine philosophische Frage – zum ande-

ren aber auch eine ganz praktische, zum Beispiel bei der Anlage des eigenen Vermögens.

Scheinbare Sicherheit wird an den Finanzmärkten heu-te oft erkauft, von den Notenbanken. Das kann die Zeit sein, die die Europäische Zentralbank mit dem angekün-digten Erwerb von Staatsanleihen den Regierungen der europäischen Krisenstaaten kaufen will. Oder die Absi-cherung des Wachstums und des Rückgangs der Arbeits-losigkeit, für die die US-Zentralbank Federal Reserve alles zu tun bereit ist. Doch dies hat seinen Preis. Zum Beispiel den, dass die Zinsen extrem niedrig sind und sich künf-tig Inflationspotenziale aufbauen könnten.

In diesen auf Jahre hinaus äußerst schwer kalkulierbaren Zeiten brauchen vermögende Anleger den richtigen Rat, um ihr Vermögen real erhalten und im Idealfall vermehren zu können. Wo Wohlhabenden dafür die richtige Beratung und Vermögensverwaltung offeriert wird, zeigt der aufwen-dige Test des Instituts für Vermögensaufbau (IVA) und des Münchner Steuerberaters Manfred Speidel. Sie führten ihn auch in diesem Jahr erneut im Auftrag von FOCUS-MONEY und dem Nachrichtensender n-tv durch.

Die Fachleute schickten verdeckte Testpersonen in 36 Bankfilialen und Niederlassungen in Hamburg, Düssel-dorf, Köln, Frankfurt am Main und München. Die Ge-spräche und die von den Banken unterbreiteten Anlage-vorschläge werteten die Experten dann anhand einer Vielzahl von Kriterien aus.

Resultat des umfangreichen Prozesses: Nicht alle Ver-mögensverwalter und Banken geben die richtigen Emp-fehlungen. Doch 14 Banken erfüllten die hohen Ansprü-che, die an sie gestellt wurden. Sie sind geeignete Partner für Vermögende, die auf dem Weg durch diese schwie-rigen Zeiten einem Lotsen ihr Vertrauen schenken wollen.

Verdientes Vertrauen

Redaktion: Michael GroosVerlag: Die Verlagsbeilage erscheint in der FOCUS Magazin Verlag GmbH.Verantwortlich für den redaktionellen Inhalt: Frank PöpselNachdruck ist nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlags gestattet.Druck: Vogel Druck und Medienservice GmbH & Co. KG, Leibnizstraße 5, 97204 HöchbergStand: 11/2012

Page 3: Verdientes Vertrauen - apoBank · 6 7 MONEYMARKETS einem Fall bis zu 55,6 Prozent (s. Tabelle). Quelle: IVA Aufteilung nach Produkten in Prozent 32,0 26,0 9,7 14,9 11,0 3,0 Cash Sonstiges

4 5

MONEYMARKETS

Ausgezeichnete Leistungen

TEST 11/2012TEST 11/2012

TEST 11/2012TEST 11/2012

Composing: FOCUS-MONEYFotos: iStockphoto, 123RF

tut für Vermögensaufbau und der Steuerberater Manfred Speidel aus München durch. Das Institut schickte in fünf Großstädten verdeckte Tes ter mit umfangreichem Bera-tungsbedarf und einer Anlagesumme von 380 000 Euro in zahlreiche Bankfilialen. Dieses sogenannte Mystery-Shop-ping gilt als eines von mehreren sinnvollen Instrumenten zur Überprüfung der Beratungsqualität. Insbesondere im traditionell intransparenten und verschwiegenen Vermö-gensverwaltungs-Geschäft verschaffen solche Methoden Durchblick. „Man muss sich das Verhältnis vieler Kunden zu ihrem Bankberater vorstellen wie das Verhältnis zwi-schen Patient und Arzt“, sagt Roman Inderst vom House of Finance der Universität Frankfurt.

Wenn Verschwiegenheit in einer Branche zum obers-ten Gebot gehört, hilft nur Mundpropaganda im Freun-deskreis weiter – oder besser ein objektiver Bankentest. Um Ratsuchenden die Kontaktaufnahme zu erleichtern, schickte das IVA in diesem Jahr seine Tester zu 41 Insti-tuten. Davon gehören 26 gemäß der Private-Banking-Stu-die einer Personalberatungsgesellschaft zu den führen-den Häusern in den Regionen Düsseldorf/Köln, Frankfurt, Hamburg und München. Darüber hinaus wurden weite-re 15 Institute getestet, die für FOCUS-MONEY aus fachli-chen Gründen von besonderem Interesse waren. Zu dieser Gruppe zählten beispielsweise größere Stadtsparkassen und hierzulande vertretene Schweizer Institute.

Nicht alle Vermögensverwalter kamen in die Endaus-wertung. So lehnten etwa die BHF Bank, das Bankhaus Vontobel, die UBS und die Berenberg Bank den Test-

Junge Anleger sind langfristig arm dran“, sagt Andreas Beck, Vorstand des Instituts für Vermögensaufbau

(IVA). Begründung: Die Renditen risikoloser Anlagefor-men sind kaum noch wahrnehmbar, die Geldentwertung aber nagt beharrlich an der Kaufkraft. Somit bedeutet alt-hergebrachte Geldanlage heutzutage unweigerlich, dass man sich morgen weniger leisten kann.

Ein Blick auf die Zinsversprechen der wenigen übrig ge-bliebenen erstklassigen Schuldner mit AAA-Rating macht schnell klar, was auf lange Sicht den Ersparnissen droht. Mit mageren 1,4 Prozent rentiert die zehnjährige Bundes-anleihe. Sparen lässt sich mit solchen Konditionen nicht. Abgeltungsteuer, Kirchensteuer, Solidaritätszuschlag und Geldentwertung fressen den Jahreskupon komplett auf. Unterm Strich steht eine Minusrendite von rund 1,25 Prozent. Binnen zehn Jahren reduziert sich die Kaufkraft der Ersparnisse – bei unveränderten Bedingungen – von jetzt 100 Prozent auf rund 88 Prozent. Steigt die Inflati-on, bleibt im Alter noch weniger für den Konsum übrig.

„Geld mehrt sich heute nicht mehr von allein“, konsta-tiert Beck.

TÜV für Finanzen. Wer der heimlichen Enteignung trot-zen will und den alten „Buy-and-Hold-Strategien“ nicht mehr über den Weg traut, muss klüger investieren. Gefragt sind mehr denn je außergewöhnlich gute Anlageberater. Um Besseres zu finden als mickrig verzinste Bundesan-leihen, stellten FOCUS-MONEY und der Nachrichtensen-der n-tv die Vermögensverwaltung heimischer Banken auf den Prüfstand. Den TÜV für Finanzen führten das Insti-

Wo werden vermögende Kunden am besten beraten?

Der große Test von FOCUS-MONEY und n-tv gibt die AntwortVermögensverwalter-Test

Top-Adressen für Anspruchsvolle

Insgesamt 14 Institute zeigten beim Test ihrer

Vermögensverwaltungen sehr gute oder sogar

herausragende Leistungen. Zwei Banken verdienten

sich noch eine Auszeichnung als

Seriensieger (s. Kasten folgende Seite)

apoBankBethmann BankFrankfurter SparkasseFrankfurter VolksbankFürst FuggerHypoVereinsbankNational-Bankquirin bankSutorBankBank SarasinCredit SuisseDonner & ReuschelHauck & AufhäuserMerck Finck & Co

sehr

gut

hera

usra

gend

Bank

Stethoskop: Die Su-che nach dem richtigen Betreuer für die Erspar-nisse ist schwierig

Banken in alphabetischer Sortierung Quelle: Institut für Vermögensaufbau

Page 4: Verdientes Vertrauen - apoBank · 6 7 MONEYMARKETS einem Fall bis zu 55,6 Prozent (s. Tabelle). Quelle: IVA Aufteilung nach Produkten in Prozent 32,0 26,0 9,7 14,9 11,0 3,0 Cash Sonstiges

6 7

MONEYMARKETS

Que

lle: I

VA

Aufteilung nach Produktenin Prozent

32,0

26,0

9,7

14,9

11,0

3,0

Cash3,4Sonstiges

Einzelaktien

Zertifikate/-fonds

Offene Fonds

EinzelanleihenETFs

Aufteilung nach Anlageklassenin Prozent

48,6

10,8

27,8

8,2

2,5

2,1Sonstiges

alternative Investments

OffeneImmobilienfonds

Liquidität

RentenAktien

Häufigste Produkte: ETFs favorisiert

Kosten: große Abweichungen

Nachhaltige Spitzenleistungen

Exchange Traded Funds sind weiter im Kommen – und auffällig viele aktiennahe Investments.

Ein Blick auf die Kosten ist immer angebracht. Denn sie schwanken beträchtlich und zehren Jahr für Jahr gnadenlos an der möglichen Rendite.

Ununterbrochen seit 2008 stellt das Institut für Vermögens-aufbau Deutschlands Vermögensverwalter auf den Prüf-stand. Die Phase gehört mit zu den schwierigsten, die Anle-ger und Berater zu überstehen hatten. Allein im ersten Testjahr stürzte der Dax um 42 Prozent ab. Im folgenden Jahr erreichte er sein Tief bei 3844 Punkten. Im Jahr 2011 folgte ein weiterer Einbruch um mehr als 30 Prozent. Gleichzeitig kollabierten die Ertragsmöglichkeiten am heimischen Rentenmarkt: Die Umlaufrendite schmolz von 4,75 Prozent im Jahr 2008 auf ein Prozent 2012 zusammen. Kein Wunder, dass sich in den Testjahren 2008 bis 2010 die Anzahl der mit einem Herausragend bewerteten Institute von elf auf acht dezimierte. Erst in den beiden Folgejahren konnten sich mit neun und zehn wieder mehr Vermögens-verwalter auszeichnen. Umso preiswürdiger, dass es der HypoVereinsbank und der Bethmann Bank gelang, fünfmal die höchste Auszeichnung „herausragend“ zu erreichen.

„Seit Beginn unserer Bewertungen immer im obersten Be-reich“, lautet das Urteil des Instituts für Vermögensaufbau. In den fünf Jahren hat jeder der beiden Serien sieger die fünf unterschiedlichen Testkunden mit zusammen knapp 3,5 Millionen Euro Vermögen optimal beraten.

LiquiditätOffene ImmobilienfondsAnleihenAktienalternative Investmentsilliquide Produkte

0,0 %0,0 %9,9 %0 %

0,0 %0,0 %

39,5 %26,3 %82,6 %55,6 %29,2 %30,0 %

32711731

111111

Anlageklasse minimaler Anteil

maximaler Anteil

Häufigkeit Häufigkeit

CashEinzelanleihenEinzelaktienInvestmentfondsExchange Traded FundsZertifik./Zertifikatefondssonstige liquide Produkteilliquide Produkte

0,0 %0,0 %0,0 %0,0 %0,0 %0,0 %0,0 %0,0 %

39,5 %74,9 %55,6 %90,0 %100,0 %26,3 %15,0 %30,0 %

5111737222731

11111111

Anlageklasse minimaler Anteil

maximaler Anteil

Häufigkeit Häufigkeit

Deutsche Börse Xetra-GoldiShares DaxDWS Top Dividendedb x-trackers MSCI EM AsiaiShares Euro Stoxx 50iShares Jumbo Pfandbriefe

All-in-Fee p. a.1)

innere Kosten VV p. a.2)

Kosten VV p. a.3)

Kosten Gesamtlösung im 1. Jahr4)

Kosten Gesamtlösung annualisiert (3 J.)5)

A0S9GB593393984811DBX1MA593395263526

665544

1,90 %1,14 %1,90 %7,42 %3,90 %

3,93 %1,92 %7,86 %1,64 %2,90 %5,26 %

1,14 %0,4 %1,13 %2,64 %1,95 %

Produkt

Kostenart

WKN

minimal

Häufig-keit

maximal

durchschnittl. Anteil bei Verwendung

Durch- schnitt

Que

lle: I

VAQ

uelle

: IVA

Que

lle: I

VA

CRÈME DE LA CRÈME

VV = Vermögensverwaltung; 1) wie ausgewiesen, inklusive Gebühren für die Depotbank; 2) Hochrechnung auf Basis marktüblicher innerer Kosten ver-schiedener Produktklassen, abzüglich ggfs. an den Kunden weitergereichter Rückvergütungen, gewichtet mit dem in die VV investierten Vermögens- anteil; 3) inklusive Transaktionskosten und ggfs. Erfolgshonorar, gewichtet mit dem in die VV investierten Vermögensanteil; 4) inklusive ggfs. fälliger initialer Einmalzahlungen; 5) annualisierte Durchschnittskosten pro Jahr über die ersten drei Anlagejahre

Anlageprodukte: Anleihen dominieren

Anlageklassen: Schwerpunkt bei Renten

Auf der Produktebene empfahlen die Berater am häufigsten Anleihen und Fondslösungen. Im Extremfall wollten sie 100 Prozent des Depots mit ETFs und 75 Prozent mit einzelnen Anleihen bestücken (s. Tabelle).

Im Mittel setzten die Vermögensverwalter bei ihren Anlagevorschlägen überwiegend Anleihen ein. Erstaunlich hoch ist auch der Aktienanteil – er reicht in einem Fall bis zu 55,6 Prozent (s. Tabelle).

0 %0 %0,08 %1,01 %0,75 %

Zu den Favoriten unter den in Frage kommenden Anla-geformen zählen ETFs (maximaler Anteil 100 Prozent), In-vestmentfonds (maximaler Anteil 90 Prozent) und Anleihen (maximaler Anteil 75 Prozent). Dagegen fanden sich in 22 Vorschlägen keine Zertifikate, in 31 Depots fehlten kom-plett illiquide Assets wie geschlossene Beteiligungsmodel-le und Versicherungsprodukte. In dem relativ hoch gewich-teten konservativen Bereich präferieren die Bankberater derzeit kurzlaufende Unternehmensanleihen mit einer Gewichtung von im Schnitt 16 Prozent. Insgesamt errei-chen die kurzlaufenden Zinsvehikel einen Anteil von 42 Prozent. Bei den Aktien dominiert mit knapp 7,5 Prozent durchschnittlichem Anteil der Euro-Raum. Erstaunlich niedrig fällt der Rohstoffanteil aus. Im Schnitt kommen Rohstofffonds auf nur auf 3,7 Prozent Anteil, physisches Gold führt mit 0,48 Prozent ein Schattendasein. Erklä-rung: Wenn Profis das gelbe Metall berücksichtigen, dann in den meisten Fällen über ETFs oder Exchange Traded Commodities. Immerhin wurde auch ein Vorschlag ein-gereicht, bei dem Gold mehr als zwölf Prozent erreicht.

Trotz der Probleme Europas mit seinen Schuldensündern dominierte in allen Anlagevorschlägen der Euro. Sein An-teil an den Musterdepots beträgt im Schnitt 72 Prozent. In der Spitze erreichte die Euro-Quote fast 96 Prozent Depot-anteil. Ein Vermögensverwalter gewichtete den Euro nur mit 45,1 Prozent, der mit Währungsrisiken und -chancen behaftete Anteil von Nicht-Euro-Devisen machte bei ihm immerhin 54,9 Prozent aus.

Apropos Risiken. Der Test offenbart, dass mancher Ver-mögensverwalter hier noch Nachholbedarf hat. „In zwölf der 36 untersuchten Anlagevorschläge ist Risikoaufklä-rung in keiner Form ein Thema“, bemängelt Beck. Dort, wo Risikoaufklärung stattfand, erfolgte sie lediglich in sechs Fällen in „sehr guter“ oder „guter“ Form. „Insge-samt besteht im Hinblick auf die Angabe von Risikokenn-zahlen, die von der Mehrheit der Teilnehmer entweder überhaupt nicht oder in sehr überschaubarem Umfang bereitgestellt werden, Raum für zukünftige Verbesserun-gen“, resümiert Beck.

Betreuungsform bestimmt Kosten. Gute Beratung hat na-türlich ihren Preis. Im Durchschnitt müssen Bankkunden bei Anlagesummen in der getes teten Größenordnung mit Gesamtkosten – also Transaktionskosten, Management- und Depotbankgebühren – in Höhe von 1,95 Prozent pro Jahr rechnen. Die Spanne reicht von 0,75 bis 3,90 Prozent.

Entscheidend für den Kostenblock ist die vorgeschla-gene Betreuungsform. Nur in fünf Fällen schlugen die Berater ein Depot vor, das vom Anleger selbst umgesetzt werden muss. Die Mehrheit der Banken riet dagegen, die Anlagesumme zu 100 Prozent der hauseigenen Vermö-gensverwaltung anzuvertrauen. Dies entspricht auch den Wünschen der Tester, die explizit im Beratungsgespräch zum Ausdruck brachten, dass sie sich nicht um die Ver-waltung der geschenkten 380 000 Euro kümmern möch-ten. Wer sich so entscheidet, muss wissen, dass er alle An-lageentscheidungen seiner Bank überlässt.

Und wer dann eine exzellente Adresse wählt, wird die-ses Mandat auch nicht bereuen.

MICHAEL GROOS

fall wegen des zu geringen Anlagevolumens ab. Andere konnten die Münchner Tester wegen zu unkonkreter Pro-duktempfehlungen nicht bewerten. Schließlich führten sie von Anfang Juni bis Ende Juli 2012 mit 37 Instituten Beratungsgespräche durch. Bei der Mehrheit der Vermö-gensverwalter waren zwei Termine notwendig, um ei-nen konkreten und ausreichend detaillierten Anlagevor-schlag zu erhalten.

Insgesamt lagen am Ende 36 Anlagevorschläge vor, die den Anforderungen für eine qualitative und quantitative Auswertung genügen. Neun Institute lösten die gestell-te Aufgabe exzellent und sicherten sich die Bestnote „he-rausragend“. Weitere fünf lieferten ebenfalls eine Top-Leis-tung ab und erhielten die Auszeichnung „sehr gut“. Ein Blick in die Vergangenheit offenbart zudem, dass sowohl die HypoVereinsbank als auch die Bethmann Bank über fünf Jahre immer die Bestnote erlangten (s. Kasten rechts).

Faible für Festverzinsliche. Der Blick zurück zeigt noch mehr. Denn auch vier Jahre nach Beginn der Staatsschul-denkrise lastet auf den Anlegern und Börsen das Fehlen einer politischen und wirtschaftlichen Lösung. In der vor-geschlagenen Asset-Allocation macht sich die Unsicherheit bemerkbar. So sank im Schnitt der empfohlene Aktienan-teil von 30 Prozent im Jahr 2008 auf 27,8 Prozent im Jahr fünf der Krise. „Gleichzeitig fallen die Anlagevorschläge nach 2008 deutlich konservativer aus“, stellte Beck fest. So sollten die Testkunden ihren Anleihenanteil von 27 auf 49 Prozent aufstocken. Trotz des enormen Renditeverfalls.

Auch der Anteil Offener Immobilienfonds und alternati-ver Anlageklassen veränderte sich im Vergleich zu 2008 – er reduzierte sich auf weniger als die Hälfte. „Es ist deutlich zu sehen, dass vor allem ab 2009 ein Paradigmenwechsel innerhalb der Vermögensverwaltungspraxis stattgefunden hat“, sagt Beck. Die Anlagevorschläge der Jahre 2009 bis 2012 unterscheiden sich deutlich von der durchschnittli-chen Asset-Allocation des Jahres 2008.

Gleiches gilt für die empfohlenen Produkte. Die Tester stellten fest, dass vor allem Zertifikate, Beteiligungen und aktiv gemanagte Investmentfonds zu den Verlierern der Finanzkrise gehören. Allerdings erreichen die Investment-fonds bereits wieder fast die durchschnittliche Gewichtung von 2008. Zugelegt haben vor allem die passiven und deri-vatefreien Anlageklassen Cash, Einzelanleihen, Einzelak-tien und Exchange Traded Funds. „Das ist aus Kosten- und Transparenzgründen zu begrüßen“, sagt Beck.

Markante Abweichung von den gängigen Anlagetrends und Anlageformen entdeckten die Bankentester in den diesjährigen Empfehlungen nicht. Fast alle Vermögens-verwalter diversifizierten traditionell und setzten Aktien, Anleihen und Liquidität ein. Die Gewichtungen der As-set-Klassen unterscheiden sich dagegen von Bank zu Bank erheblich. So lag die empfohlene Anleihenquote in einem Fall bei 9,9 Prozent, in einem anderen bei 82,6 Prozent. Die Spanne bei Aktien reicht von null bis 55,6 Prozent Anteil am Gesamtvermögen. Auch zu den durch Abwertungen und Auflösungen gebeutelten Offenen Immobilienfonds haben die Anlageexperten unterschiedliche Meinungen. In 27 Vorschlägen wurden sie überhaupt nicht berücksich-tigt, in einem Musterportfolio erreichte das kleingestückel-te Betongold immerhin 26,3 Prozent Depotanteil.

Page 5: Verdientes Vertrauen - apoBank · 6 7 MONEYMARKETS einem Fall bis zu 55,6 Prozent (s. Tabelle). Quelle: IVA Aufteilung nach Produkten in Prozent 32,0 26,0 9,7 14,9 11,0 3,0 Cash Sonstiges

8 9

MONEYMARKETS

Foto: iStockphoto

apoBankFlossbach von StorchHauck & AufhäuserNational-BankSparkasse DüsseldorfSparkasse KölnBonnCredit SuisseDeutsche BankFrankfurter VolksbankFrankfurter SparkasseGebser & PartnerHypoVereinsbankHSBC TrinkausSarasinUBSBankhaus LampeCredit SuisseCommerzbankHamburger VolksbankHaspaM. M. Warburgquirin bankSutorBankBethmann BankCommerzbankDeutsche BankDJE KapitalDonner & ReuschelFürst FuggerGLS BankHypoVereinsbankJulius BärMerck Finck & CoMünchner BankPSMStadtsparkasse München

Fran

kfur

tHa

mbu

rgM

ünch

enD

üsse

ldor

f/Köl

n

teilnehmende BankStadt

lagesumme in Höhe von 380 000 Euro für Neuinvestments zur Verfügung• Der Testkunde möchte sich nicht um die Anlageentscheidungen kümmern und sucht daher eine Vermögensverwaltung. Im Klar-text: Alle Dispositionen will er erfahrenen Experten überlassen.• Der Testkunde benötigt das Geld vorerst nicht. Er schätzt sich als eher risikoscheu ein.Dementsprechend wünscht er eine Anlage über zehn Jahre und ein eher ausgewoge-nes Depot.• Spezielle anlagepolitische Ziele wie etwa den Kauf einer Immobilie zur Eigennutzung verfolgt er nicht.• Im Hinblick auf die Gebührenbelastung wünscht er aus Transparenzgründen eine sogenannte All-in-Fee-Lösung. Sie umfasst insbesondere die Management- und Depot-bankgebühren, berücksichtigt aber auch weitere wichtige Kostenblöcke wie bei-spielsweise die Transaktionskosten oder mögliche Gewinnbeteiligungen.

FragebogenAlle Testpersonen füllten im Anschluss an

jedes Beratungsgespräch einen standardi-sierten Fragebogen aus. Darin beantworte-ten sie unter anderem Fragen zum persön-lichen Eindruck. Und auch zu den Ini tiativen, die vom Bankberater ausgingen – ob er et-wa von sich aus die Risikobereitschaft, die

Anlageziele, den Anlagehorizont, Erfahrun-gen und Kenntnisse mit Wertpapieren, die sonstigen Vermögensverhältnisse und die steuerliche Situation des potenziellen Neu-kunden erfragte. Ebenso mussten sie ver-merken, ob der Berater unaufgefordert die anfallenden Kosten und die Verlustrisiken gut verständlich ansprach.

Zuletzt galt es, die folgende Frage ehrlich zu beantworten: „Würden Sie vor dem Hin-tergrund dieses Gesprächs eine größere Summe Ihres Geldes bei dieser Bank gemäß der vorgeschlagenen Anlagestrategie tat-sächlich investieren?

BewertungsgrundlageBasis der Bewertung der Beratungsleis-

tung waren die schriftlichen Unterlagen, die den Testpersonen in physischer oder elek-tronischer Form übergeben wurden. Als ergänzende Informationsquelle dienten die Fragebögen sowie direkt erteilte Auskünfte. Die Unterlagen sah das IVA dann als aus-wertbar an, wenn ihnen zumindest zu den folgenden drei Fragen hinreichende Infor-mationen entnommen werden konnten:1. In welche Anlageklassen wird das zur Verfügung stehende Geld investiert?2. In welche Produkte soll der Testkunde investieren?3. Was kostet die vorgeschlagene Lösung im ersten Jahr beziehungsweise in den Folge-jahren?

Unklarheiten, die sich bei der ersten Durchsicht der Unterlagen ergaben, ver-suchte das Institut durch Nachfragen bei der Testperson zu klären. Bei Fragen, die sich auch dadurch nicht klären ließen, stellte die Testperson gezielte Nachfragen bei der jeweiligen Bank. Ein direkter Kontakt eines Institutsmitarbeiters zu Bankmitarbeitern fand zu keinem Zeitpunkt des Tests statt. In allen Zweifelsfällen war das Verständnis der Testperson maßgeblich.

AuswertungAlle Unterlagen wurden nach sieben Kri-

terien bewertet, die mit unterschiedlicher Gewichtung ins Gesamtergebnis einflossen (s. Kasten rechts). Für die positiv erfüllten Aspekte vergaben die Münchner Bankentes-ter Punkte. Die so ermittelten Punkte über-trugen sie anschließend in Noten von eins („sehr gut“) bis fünf („mangelhaft“). Die Gesamtnote ergab sich als gewichteter Durchschnitt der sieben Teilnoten, die mit folgender Gewichtung in die Berechnung eingingen:

■■■ Portfolio-Struktur: 25 Prozent■■■ Produktumsetzung: 25 Prozent■■■ Kosten: 20 Prozent■■■ Ganzheitlichkeit/Steuern: 10 Prozent■■■ Transparenz: 10 Prozent■■■ Risikoaufklärung: 5 Prozent■■■ Kundenorientierung/ Verständlichkeit: 5 Prozent

Im Auftrag von FOCUS-MONEY und dem Nachrichtensender n-tv nahm das Institut für Vermögensaufbau (IVA) zusammen mit dem Steuerberater Manfred Speidel die Anlageberatung für vermögende Kunden bei 36 Banken in deutschen Metropolen genauer unter die Lupe (s. Tabelle links).

TestprofileUm die Beratung unter realen Bedingun-

gen zu ermitteln, schickte das Münchner Institut jeweils eine Testperson in jede Filia-le. Als Testpersonen fungierten im Wesent-lichen fünf verschiedene Persönlichkeiten, die bezüglich ihrer Vermögensverhältnisse und Anlageziele gegenüber dem Bankbera-ter sehr ähnliche Angaben machten.

Die Fälle wählten die Bankentester so aus, dass sie hohe Ähnlichkeit mit der realen Situation des jeweiligen potenziellen Neu-kunden aufwiesen. So sollte sichergestellt werden, dass die Banker die Tester auch als authentisch empfinden. „Diese Wirkung scheint erreicht worden zu sein, da alle fünf den Eindruck hatten, als echte Interessenten wahrgenommen worden zu sein“, sagt IVA-Vorstand Andreas Beck.

Alle Testfälle enthielten die folgenden Eckdaten:• Der Testkunde besitzt ein Konto mit Fest-geldern und erhält vom Vater eine steuer-freie Schenkung. Insgesamt steht eine An-

Die Test-Kriterien im Detail

1. Ganzheitlichkeit/Steuern ■ Stellt die Bank sich selbst, ihre aktu-

ellen Geschäftszahlen, ihren Anlageprozess und ihre Meinun-gen zu relevanten makro- ökonomischen Themen näher vor?

■ Erfragt der Anlageberater die Risi-kobereitschaft des Testkunden von sich aus?

■ Erfragt der Anlageberater die Anla-geziele des Kunden?

■ Erfragt er seinen Anlagehorizont?

■ Erfragt er die Wertpapierkennt-nisse des Kunden?

■ Erfragt er die sonstigen Vermö-gensverhältnisse des Kunden?

■ Wird die steuerliche Situation des Anlegers erfragt?

■ Könnte sich die Testperson auf Basis ihres Gesamteindrucks vor-stellen, tatsächlich eigenes Geld bei dieser Bank anzulegen?

2. Kundenorientierung/ Verständlichkeit

■ Geht der Anlageberater auf spezi-elle Wünsche des Kunden ein?

■ Wird verständlich dargestellt, in welche Anlageklassen investiert werden soll?

■ Werden lang- und kurzfristige Fragestellungen unterschieden?

■ Werden Verlustrisiken verständlich erklärt?

■ Werden anfallende Kosten verständlich erklärt?

■ Hat die Testperson insgesamt den Eindruck, dass ihr alle Aspekte des Anlagevorschlags gut erklärt wor-den sind?

3. Risikoaufklärung ■ Werden einfache, klassische

Risikomaße dargestellt?

■ Werden klassische historische Stresstests dargestellt?

■ Werden prospektive Stresstests dargestellt?

■ Werden anspruchsvolle Risikomaße dargestellt?

■ Werden Risikomaße für Anleihen dargestellt?

4. Kosten ■ Wie hoch sind die äußeren Kosten

für die Vermögensverwaltung?

■ Wie hoch sind die äußeren Kosten für den verwaltungsfreien Anteil im Musterdepot?

■ Wie hoch sind die inneren Kosten des gesamten Anlagevorschlags?

■ Wie hoch sind die Gesamtkos-ten des Anlagevorschlags im ers-ten Jahr?

■ Wie hoch sind die annualisierten Gesamtkosten des Anlage- vorschlags über die nächsten drei Jahre?

5. Transparenz ■ Findet eine nähere Aufschlüsselung

von Bruttorenditen statt?

■ Wird ein Muster des Vermögens-verwaltungsvertrags bereitgestellt?

■ Wird dargestellt, mit welchen Produkten der Anlagevorschlag umgesetzt werden soll?

■ Händigt der Anlageberater dem Testkunden zu anspruchsvolleren Produkten weitere detaillierte In-formationen aus?

■ Thematisiert der Anlageberater die Kosten von sich aus?

■ Dokumentiert er die anfallenden Kosten schriftlich?

6. Portfolio-Struktur ■ Werden Risiken systematisch

gestreut?

■ Passt das Portfolio-Risiko zum Risikoprofil des Anlegers?

■ Werden Klumpenrisiken syste matisch vermieden?

■ Ist das Portfolio widerspruchsfrei?

7. Produktumsetzung ■ Werden die jeweiligen Anlage-

klassen mit passenden Produkten effizient umgesetzt?

■ Werden unnötige kostenintensi-ve Schachtelkons truktionen ver-mieden?

■ Erfolgt die Auswahl konsequent qualitätsorientiert, oder werden einseitig hauseigene Produkte bevorzugt?

TÜV für BankiersTestmethode

Fernglas: Wer sich am Bankentest orientiert, findet den persönlich passenden Vermögensverwalter

Banken in alphabetischer Sortierung Quelle: Institut für Vermögensaufbau

Page 6: Verdientes Vertrauen - apoBank · 6 7 MONEYMARKETS einem Fall bis zu 55,6 Prozent (s. Tabelle). Quelle: IVA Aufteilung nach Produkten in Prozent 32,0 26,0 9,7 14,9 11,0 3,0 Cash Sonstiges

10 11

Portfolio-Entwicklung in drei JahrenWahrscheinlichkeit für die Endsumme in Prozent

93 000

Anlagesumme zu Beginn: 100 000 Euro

112 000 131 0000

10

20

sehr robust

geo-politisch

Währung

Zinsen

Aktien

sehr sensibel

0

2

4

6

8

10

0Risiko in Prozent

5 10 15 20 25

Rend

ite in

Pro

zent

Anleihen

Portfolio*

Aktien

*vor Kosten

INTERVIEWTEST 11/2012TEST 11/2012

Jürgen Wirtz Leiter Private Banking

„Dividendenstarke Aktien gehören dazu“Jürgen Wirtz, Leiter Private Banking bei der Deutschen Apotheker- und Ärztebank, über aktuelle Trends in der Betreuung vermögender Privatkunden

FOCUS-MONEY: Welche Bedeutung haben vermögende Kun-den für Ihr Institut?Jürgen Wirtz: Auf Grund unserer Fokussierung auf die Heil-berufsangehörigen und ihre Organisationen sowie unserer langjährigen Erfahrung können wir wie kein anderes Insti-tut auf die komplexen Bedürfnisse unserer Kunden eingehen. Im Rahmen unseres ganzheitlichen Beratungsansatzes gehört neben der Vermögensberatung speziell auch die Vermögens-verwaltung dazu.MONEY: Wie verlief in diesem Jahr das Neugeschäft?Wirtz: Trotz der weiterhin bestehenden Irritationen an den Kapitalmärkten sehr erfreulich. Insbesondere in unserer Ver-mögensverwaltung konnten wir weiterhin Mittelzuflüsse ver-zeichnen. Dies mag zum einen an unserer ausgezeichneten Performance liegen, zum anderen sind wir aber zutiefst davon überzeugt, dass eine umfassende und transparente Beratung den Kunden am ehesten überzeugt.MONEY: Wie schaffen Sie angesichts des extremen Sicherheits-bedürfnisses vermögender Kunden Vertrauen in die Solidität und Stärke Ihres Instituts?Wirtz: Trotz der schwierigen Rahmenbedingungen weist die Apobank einen stabilen Jahresüberschuss aus, der die Solidität ihres Kerngeschäfts belegt. MONEY: Ist die Euro-Schuldenkrise jetzt so weit unter Kontrolle, dass Extremrisiken wie ein Austritt Spaniens und ein Zerfall der Euro-Zone ausgeschlossen werden können?Wirtz: Unter Kontrolle ist die Euro-Schuldenkrise noch nicht. Und sie wird uns auch noch einige Zeit begleiten. Sowohl von Seiten der Notenbanken als auch von der Politik be-

steht jedoch ein übergeordne-tes Interesse, den Euro zu

erhalten. Wir gehen we-der davon aus, dass Spa-nien die Euro-Zone ver-lassen wird, noch dass der Euro zerfällt.MONEY: Bleiben die Zinsen niedrig?Wirtz: Die Fed erwar-

tet explizit bis Mitte 2015 tiefe US-Leitzinsen.

Für Europa sehen wir das gleiche Bild.

Die Renditen zehnjähriger Bundesanleihen sollten nur leicht steigen. Auf Sicht von zwölf Monaten erwarten wir zwei Pro-zent. In zwei bis vier Jahren sehen wir ein mittleres Niveau von 2,5 Prozent, da das Kreditrisiko des Bundes zunimmt und die Inflationsgefahr mittel- bis langfristig steigt.MONEY: Die Notenbanken fluten die Märkte mit Liquidität. Sind dadurch die lnflationsrisiken stark gestiegen?Wirtz: Kurzfristig sehen wir keine Inflationsrisiken, mittelfris-tig schließen wir diese nicht aus. Neben den Maßnahmen der Notenbanken bedarf es für eine Inflation allerdings auch ei-ner wirtschaftlichen Erholung und eines damit einhergehen-den Anstiegs der Gehälter und der Nachfrage. Hauptverant-wortlich für die derzeitige Inflationsrate ist insbesondere der Anstieg der Rohstoffpreise. Da dieser Trend jedoch nicht fort-geschrieben werden sollte, werden die Inflationsraten in den kommenden Quartalen von dieser Seite entlastet.MONEY: Können Sie eine Renaissance gerade dividendenstar-ker Aktien bestätigen?Wirtz: Wir haben auch unseren konservativen Kunden schon immer eine Beimischung von dividendenstarken Qualitäts-aktien empfohlen. Dividendenstarke Aktien oder Aktienfonds gehören zu unserem risikoadjustierten Betreuungsansatz dazu, unabhängig von der Höhe des Vermögens. Von daher können wir nicht von einer Renaissance sprechen. MONEY: Was halten Sie von Immobilien?Wirtz: Auf Grund der vielfach diskutierten Inflationsrisiken ist die Nachfrage nach Immobilienanlagen stark gestiegen. Diese Asset-Klasse gehört aber zu jeder Zeit in eine optimale Vermö-gensstruktur. Im Zuge der Entwicklung bei Offenen Immobili-enfonds verstärkt sich der Trend hin zu Direktinvestments und Geschlossenen Immobilienfonds. MONEY: Und wie stehen Sie zum Gold?Wirtz: Aus unserer Sicht sollte die Asset-Klasse Gold Bestand-teil eines breit diversifizierten Portfolios sein.MONEY: Welche alternativen Investments bieten Sie Ihrer ver-mögenden Klientel mit besonderer Expertise an?Wirtz: Im Rahmen unseres Best-Advice-Ansatzes sind wir an keinen speziellen Emittenten gebunden. Unterstützt vom hauseigenen Research screenen unsere Spezialisten den Markt nach interessanten Anlagethemen. Somit können wir unseren Kunden jedes Investment anbieten. Das wichtigste Entscheidungskriterium ist jedoch stets, dass die neue Anlage für unsere Kunden vorteilhaft ist. MONEY: Welche Mängel erkennen Sie in Depots, die Ihnen in diesem Jahr übertragen worden sind?Wirtz: Wir beobachten, dass die Depots oftmals viele haus-eigene Wertpapiere enthalten. Zudem stimmt die Depot-struktur häufig nicht mit den Kundenbedürfnissen überein.Ergebnis

StresstestDas den Anlagevorschlag analysierende Institut prüfte, wie die empfohlenen Wertpapiere auf Krisen reagieren. Grundsätzlich gilt: je geringer die Depotverluste im Crash, je robuster also das Depot, desto besser.

Risiko/RenditeAnleger, die nur auf Anleihen setzen, gehen kaum Risiken ein. Kehrseite der Medaille: Sie verdienen auch wenig. Welches Chance-Risiko-Verhältnis der Anlage- vorschlag vor Kosten bietet, zeigt der Portfolio-Punkt.

Empfohlenes MusterdepotDas Institut für Vermögensaufbau prüfte im Detail, welche Gewich-tung der einzelnen Anlageformen der Bankberater empfiehlt. Ebenso im Visier der bankunabhängigen Tester: die Produkte, die die Testper-son dann in ihr Musterdepot legen soll. Die Kriterien Portfolio-Struktur und Produktumsetzung hatten zusammen mit den Kosten bei der Ver-gabe der Noten eine höhere Gewichtung als die anderen vier Krite- rien. Beim ebenso nicht unwichtigen Kriterium Kundenorientierung/Verständlichkeit bekommt die apoBank die Note „sehr gut“.

Prognostizierte WertentwicklungDie Tester unterstellten bei ihrer Prognoserech-nung ein Startkapital von 100 000 Euro. Gemes-sen an der Wertentwicklung der Empfehlungen in den vergangenen zehn Jahren errechneten sie dann den möglichen Depotwert und seine Streuung in den nächsten drei Jahren. Ergebnis: Mit 20-prozentiger Wahrscheinlichkeit ist ein Mehrwert von zwölf Prozent möglich.

Produktumsetzung Depotanteil in Prozent

Quelle: Institut für Vermögensaufbau

Que

lle: I

nstit

ut f

ür V

erm

ögen

sauf

bau

Portfolio-Struktur Depotanteil in Prozent

Quelle: Institut für VermögensaufbauQuelle: Institut für Vermögensaufbau

Kasse 7,06Einzelanleihen 33,49Einzelaktien 10,89Investmentfonds 28,98Exchange Traded Funds 13,48Zertifikate/Zertifikatefonds 6,10physisches Gold 0Sonstiges 0

Liquidität/Geldmarkt 7,06Immobilien 1,92Anleihen 59,68Aktien 23,80Alternative Investments 7,54geschlossene Beteiligungen 0physische Rohstoffe 0Versicherungen 0

DEUTSCHE APOTHEKER- UND ÄRZTEBANK

Als „sehr hochwertige, klassische Struktur“ lobt Andreas Beck, Vorstand des Instituts für Vermögensaufbau, den einge-

reichten Anlagevorschlag der Deutschen Apotheker- und Ärztebank. Das empfohlene Musterdepot passt nach sei-

ner Ansicht „exzellent zum Ziel der Testperson“. Die Portfolio-Struktur bewerten die Münchner Bankentester daher mit

der Bestnote „sehr gut“. Die konkrete Umsetzung der vorgeschlagenen Asset-Allocation findet Beck „zum Großteil

hochwertig und effizient“. Auch erkennt er ein „sehr gutes Risikomanagement“. Den Einsatz hauseigener Zertifikate in

kleinem Umfang findet er vertretbar und „daher noch sehr gut“. Für die Auswahl der Produkte bekommt die apoBank

auch die Bestnote „sehr gut“.

Das Institut für Vermögensaufbau bewertete die Kriterien Ganzheitlichkeit/Steuern,

Kundenorientierung, Risikoaufklärung, Kosten, Transparenz, Portfolio-Struktur und

Produktumsetzung.

Page 7: Verdientes Vertrauen - apoBank · 6 7 MONEYMARKETS einem Fall bis zu 55,6 Prozent (s. Tabelle). Quelle: IVA Aufteilung nach Produkten in Prozent 32,0 26,0 9,7 14,9 11,0 3,0 Cash Sonstiges

Seriöse Empfehlungen. Immer mittwochs. Immer in FOCUS-MONEY.

FAKTEN MACHEN GELD.

FOC=ME 9-026_215x267_D_investiert.indd 1 25.11.2009 10:13:42 Uhr