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Aus dem Anatomischen Institut der Tieriirztlichen Hochschule Hannover Direktor: Prof. Dr. R. Nickel Vergleichende Betrachtung der Arterien an der Schulter gliedmafie der Haussaugetiere (Katze, Hund, Shwein, Rind, Shaf, Ziege, Pferd) Von R. NICKEL und H. WISSDORF Mit 6 Abbildungen (Eingegmgen am 8. Oktober 1963) In den letzten Jahren sind die Arterien der Schultergliedmafle von K a t ze, Schwein, Rind, Schaf und Ziege im Hinblick auf ihre Topographie bearbeitet worden. Die Arterien der Schultergliedmafie von H u n d und P f e r d haben schon ELLENBERGER und BAUM (1 943) beschrieben. Aui3erdem gibt es eine Reihe von alteren Arbeiten, in denen die Benennung derselben Gefai3e oft recht unterschiedlich ist. Unsere Aufgabe ist es, die Ergebnisse dieser Arbeiten zusammenzufassen und anzugleichen und so die Arterien der Schulter- gliedmafie bei den Haussaugetieren einer vergleichenden Betrachtung zu unter- ziehen. Bei unseren Haussaugetieren ubernimmt die arterielle Versorgung der Schultergliedmafle die A,*) axillaris (1, 3, 5, 611) mit ihren idisten. Auflerdem beteiligt sich, aufler beim P f e r d , im Schulterbereih der Truncus omocervi- calis, der dem S c h w e i n fehlt, an der Vaskularisation der Schultermuskeln. Er stammt aus der A. subclavia und entlai3t bei K a t z e und H u n d die A. transversa scapulae, die die A. thoracoacromialis und die A. scapularis medialis, die bei der K a t z e als Fortsetzung der A. transversa scapulae be- schrieben ist, an die Schultergliedmafle entsendet. Beim S c h w e i n stammt die A. transversa scapulae aus der A. subclavia. Bei den W i e d e r k a u e r n - Rind , S c h a f und Z ie ge - ist es nur die aus dem Truncus omocervicalis stammende A. transversa scapulae, die den M. supra spinam versorgt. A. axillaris Die A. axillaris ist bei allen hier untersuchten Tierarten die direkte Fort- setzung der A. subclavia. Sie beginnt nach Abgabe der A. thoracica externa. Aus der A. axillaris zweigt bei R i n d und P f e r d die A. thoracoacromialis als erstes Gefafi ab. Die A. axillaris verlaufl nun bei allen Haussaugetierarten in Richtung auf die SchultergeIenksbeuge und teilt s i h hier in den kaudaI ver- '>) A. = Arteria, V. = Vena, N. = Nervus, M. = Musculus, Ln. = Lyrnphonodus, Zbl. Vet. Med., Reihe A. Bd. 11, Heft 3 18

Vergleichende Betrachtung der Arterien an der Schultergliedmafie der Haussäugetiere (Katze, Hund, Schwein, Rind, Schaf, Ziege, Pferd)

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Aus dem Anatomischen Institut der Tieriirztlichen Hochschule Hannover Direktor: Prof. Dr. R. Nickel

Vergleichende Betrachtung der Arterien an der Schulter gliedmafie der Haussaugetiere

(Katze, Hund, Shwein, Rind, Shaf, Ziege, Pferd)

Von

R. NICKEL und H. WISSDORF

Mit 6 Abbildungen

(Eingegmgen am 8. Oktober 1963)

In den letzten Jahren sind die Arterien der Schultergliedmafle von K a t ze , S c h w e i n , R i n d , S c h a f und Z i e g e im Hinblick auf ihre Topographie bearbeitet worden. Die Arterien der Schultergliedmafie von H u n d und P f e r d haben schon ELLENBERGER und BAUM (1 943) beschrieben. Aui3erdem gibt es eine Reihe von alteren Arbeiten, in denen die Benennung derselben Gefai3e oft recht unterschiedlich ist. Unsere Aufgabe ist es, die Ergebnisse dieser Arbeiten zusammenzufassen und anzugleichen und so die Arterien der Schulter- gliedmafie bei den Haussaugetieren einer vergleichenden Betrachtung zu unter- ziehen.

Bei unseren Haussaugetieren ubernimmt die arterielle Versorgung der Schultergliedmafle die A,*) axillaris (1, 3, 5, 611) mit ihren idisten. Auflerdem beteiligt sich, aufler beim P f e r d , im Schulterbereih der Truncus omocervi- calis, der dem S c h w e i n fehlt, an der Vaskularisation der Schultermuskeln. Er stammt aus der A. subclavia und entlai3t bei K a t z e und H u n d die A. transversa scapulae, die die A. thoracoacromialis und die A. scapularis medialis, die bei der K a t z e als Fortsetzung der A. transversa scapulae be- schrieben ist, an die Schultergliedmafle entsendet. Beim S c h w e i n stammt die A. transversa scapulae aus der A. subclavia. Bei den W i e d e r k a u e r n - R i n d , S c h a f und Z i e ge - ist es nur die aus dem Truncus omocervicalis stammende A. transversa scapulae, die den M. supra spinam versorgt.

A. axillaris Die A. axillaris ist bei allen hier untersuchten Tierarten die direkte Fort-

setzung der A. subclavia. Sie beginnt nach Abgabe der A. thoracica externa. Aus der A. axillaris zweigt bei R i n d und P f e r d die A. thoracoacromialis als erstes Gefafi ab. Die A. axillaris verlaufl nun bei allen Haussaugetierarten in Richtung auf die SchultergeIenksbeuge und teilt s i h hier in den kaudaI ver-

'>) A . = Arteria, V. = Vena, N . = Nervus, M. = Musculus, Ln. = Lyrnphonodus,

Zbl. Vet. Med., Reihe A. Bd. 11, Heft 3 18

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266 NICKEL und WISSDORF

laufenden Truncus subscapularis (I , 3/2; 5, 6/4) und in die nach distal ziehende A. brachialis ( l / l O ; 3/13; 5, 6/12).

Truncus subscapularis Der Truncus subscapularis (1, 3/2; 5, 6/4) wurde fruher als A. subscapu-

laris bezeichnet und ist ein gemeinsamer Stamm fur mehrere Gefai3e (G0PPER.r 1904, RUBELI 1929 sowie ELLENBERGER und BAUM 1943), zu denen auch die A. subscapularis gehort. Er verlaufk zwischen M. subscapularis und M. teres major nach proximal und entlai3t bei den einzelnen Haussaugetieren in unter- schiedlicher Reihenfolge mehrere Gefai3e. Bei den F 1 e i s c h f r e s s e r n und beim P f e r d zweigen nacheinander die A. thoracodorsalis (1/3; 6/5), A. cir- cumflexa humeri caudalis (1/4; 6!6) und die A. subscapularis (1/5; 6/7) ab. Bel K a t z e und H u n d kann auch die A. circumflexa humeri cranialis aus dem Truncus subscapularis ihren Ursprung nehmen. Das S c h w e i n gibt aus dem Truncus subscapularis die A. thoracodorsalis (3/3) ab, entlai3t die A. sub- scapularis (3/4) und einen Truncus communis (3/5) fur die Aa. circumflexae scapulae cranialis (3/6), humeri cranialis (3/7) sowie humeri caudalis (3/8) und auflerdem die A. thoracoacromialis (3/9). Bei den W i e d e r k a u e r n - R i n d , S c h a f und Z i e g e - haben wir eine einheitliche Aufteilung des Truncus subscapularis. Zuerst zweigt die A. circumflexa humeri caudalis ( 5 / 5 ) ab, dann verlai3t die A. thoracodorsalis (5/6) den Truncus subscapularis, wah- rend die A. subscapularis (5/7) die direkte Fortsetzung des Truncus subscapu- laris ist.

A. thoracodorsalis Die A. thoracodorsalis (1, 3/3; 5/6; 6/5) entspringt aus der mediokaudalen

Wand des Truncus subscapularis nach kaudodorsal, kreuzt dabei die Endsehne des M. teres major, den sie auch versorgt. Etwa in Hohe des distalen Skapula- drittels teilt sie sich, auger bei den F l e i s c h f r e s s e r n , selten beim P f e r d , in zwei bis drei feine Aste, nicht ohne vorher bei S c h a f und P f e r d feine Zweige an den Ln. axillaris proprius abzugeben. Der erste Ast versorgt mit seinen Auslaufern die Pars humeralis des M. pectoralis profundus, wahrend beim S c h w e i n der zweite Ast die Pars sternocostalis des M. pectoralis super- ficialis, die Bauchhautmuskeln und die daruber liegende aui3ere Haut vasku- larisiert und beim R i n d , gelegentlich auch beim P f e r d , in das Caput longuni des M. triceps brachii und den M. tensor fasciae antebrachii zieht. Beini P f e r d wird auch der Bauchhautmuskel von diesem Gefaflast versorgt. Der letzte Ast, der bei allen Haussaugetierarten zu finden ist, tritt etwa in halber Hohe des kaudalen Skapularandes in den M. latissimus dorsi und verzweigt sich hier mit zwei bis drei Endasten.

Truncus communis ( S c h we i n ) Der Truncus communis (3/5) fur die Aa. circumflexa scapulae cranialis,

circumflexa humeri cranialis und caudalis findet sich nur beim S c h w e i n und ist 0,5-1 cm lang, aber ebenso stark wie der Truncus subscapularis. Fur seine Aufteilung gibt BADAWI (1959) drei Moglichkeiten an.

A. circumflexa humeri caudalis Die A. circumflexa humeri caudalis (1/4; 3/5; 5/5; 6/6) verlafit, aufler

beim S c h w e i n , bei dem sie aus dem Truncus communis stammt, den Truncus subscapularis in lateraler Richtung. Sie zieht in der Schultergelenksbeuge, zwi- schen Caput longum des M. triceps brachii und M. brachialis, lateral. Dabei

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Vergleichende Betrachtung der Arterien an der SchultergliedmaSe 267

Die Abbildungen dieser Publikation sind fur den Band 111 des ,,Lehrbuch der Anatomie der Haustiere“ von NICKEL~~CHUMMER~~EIFERLE (Verlag Paul Parey, Berlin und Hamburg) bestirnrnt und ihre anderweitige Verwendung darf nicht unter Bezug auf diese Ver- offentlichung irn Zentralblatt fur Veterinarmedizin, sondern nur mit Erlaubnis der Autoren und des Ver-

lages des oben genannten Lehrbuches erfolgen.

Abb. 1. Arterien der Schultergliedrnaae vorn Hund Mediovolare Ansicht, schematisiert*)

1 A. axillaris; 2 Truncus subscapularis; 3 A. thoraco- dorsalis; 4 A. circumflexa humeri caudalis, 4‘ ihr Ramus proximalis, 4” ihr Rarnus distalis = A. collate- ralis radialis; 5 A. subscapularis; 6 A. circumflexa sca- pulae; 7 Rarnus tricipitis; 8 kranialer Endast von 5; 9 kaudaler Endast von 5; 10 A. brahialis; 11 A. cir- curnflexa humeri cranialis; 12 A. profunda brachii; 13 A. collateralis ulnaris; 14 A. collateralis radialis proxirnalis, 14‘ ihr Ramus distalis lateralis, 14” ihr Ramus distalis medialis; 15 A. collateralis radialis distalis; 16 A. interossea cornrnunis, 16’ ihre Rarni musculares; 17 A. interossea dorsalis, 17’ ihr Rarnus proximalis; 18 A. interossea volaris, 19 ihr Ramus dorsalis, 20 ihr Ramus volaris profundus, 21 sein Ast zum Arcus volaris profundus, 22 sein Ast zurn Arcus volaris superficialis; 23 Arcus volaris superficialis; 24 A. rnediana; 25 A. medianoradialis, 26 ihr Rarnus volaris profundus zurn Arcus volaris profundus; 27 A. metacarpica volaris profunda 11; 28 A. metacarpica volaris profunda I I I f IV; 29 A. metacarpica volaris profunda V; 30 A. metacarpica volaris superficialis I; 31 A. rnetacarpica volaris superficialis 11; 32 A. rneta- carpica volaris superficialis III+ IV; 33 A. rnetacarpica volaris superficialis V; 34 Rete carpi dorsale; 35 A. digitalis cornrnunis I; 36 A. digitalis cornmunis 11; 37 A. digitalis cornrnunis IIIf IV; 38 A. digitalis com- munis 111; 39 A. digitalis cornrnunis IV; 40 A. digitalis cornmunis V; 41 A. digiti I volaris medialis; 42 A. di- giti I volaris lateralis; 43 A. digiti I1 volaris medialis; 44 A. digiti I1 volaris lateralis; 45 A. digiti 111 volaris medialis; 46 A. digiti I11 volaris lateralis; 47 A. digiti IV volaris medialis; 48 A. digiti IV volaris lateralis; 49 A. digiti V volaris medialis; 50 A. digiti V volaris

lateralis; 51 Arcus terrninalis der 1.-5. Zehe

n

versorgt sie die genannten Muskeln, die Gelenk- kapsel, die Endsehne des M. subscapularis und beim S c h a f auch noch den M. pectoralis pro- fundus. Dana& teilt sie sich, aui3er beim P f e r d , in einen lateral verlaufenden Ramus proximalis (1/4’; 3/8’; 5/5’) und in den distal ziehenden Ramus distalis (1/4”; 3/8”; 5/5”) = A. collateralis radialis (GOPPERT 1904, MERZ 1911, RUBELI 1929, BADAWI 1959).

Der Ramus proximalis (1/4‘; 3/8‘; 5/5’), der sich beim S c h w e i n bald nach seinem Ursprung in drei bis vier Aste teilt, ist medial vom Caput longuin des M. triceps brachii und lateral von den Mm. infra spinam und deltoideus

”) Abb. 1-6. Die Lage der GefaSe wird durch folgende Farben gekennzeichnet: hell- rot - Iateral; dunkelroc - medial; grau - irn Knohen gelegen.

18*

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268 NICKEL und WISSDORF

Abb. 2. Arterien im distalen Bereich der Schulterglied- mai3e der Katze. Volare Ansicht, schematisiert

1 A. mediana, 2 ihr Ranius volaris superficialis, 3 ihr Ramus volaris proximalis; 4 A. medianoradialis, 5 ihr Ramus dorsalis, 6 ihr Ramus pulvini (abgesetzt), 7 ihr Ramus volaris profundus, 8 ihr Ramus volaris super- ficialis; 9 A. interossea volaris, 10 ihr Ramus volaris profundus, 11 ihr Ramus dorsalis; 12 Arcus volaris profundus; 13 Arcur volaris superficialis; 14 A. meta- carpica volaris profunda I; 15 A. metacarpica volaris profunda 11; 16 A. metacarpica volaris profunda III+IV; 17 A. metacarpica volaris profunda V; 18 Ramus pulvini der A. metacarpica volaris profunda 11; 19 Ramus pulvini der A. metacarpica volaris profunda III+IV; 20 Ramus pulvini der A. metacarpica volaris profunda V; 21 A. metacarpica volaris superficialis I; 22 A. metacarpica volaris superficialis 11; 23 A. meta- carpica volaris superficialis 111 + IV; 24 A. rneta- carpica volaris superficialis V; 25 A. digitalis com- niunis I; 26 A. digitalis communis 11, 26‘ ihr Verbin- dungsast zu 35; 27 A. digitalis communis III+IV; 28 A. digitalis communis 111; 29 A. digitalis comrnunis IV; 30 A. digitalis communis V; 31 A. digiti I volaris medialis; 32 A. digiti I volaris lateralis; 33 A. digiti I1 volaris medialis; 34 A. digiti I1 volaris lateralis; 35 A. digiti 111 volaris medialis; 36 A. digiti 111 volaris lateralis; 37 A. digiti IV volaris medialis; 38 A. digiti IV volaris lateralis; 39 A. digiti V volaris medialis; 40 A. digiti V volaris lateralis; 41 Arcus pulvini der 1.-5.Zehe; 42 Ramus proximalis von 31, 33, 35, 38,

40; 43 Arcus terminalis

2

bedeckt, die von ihm versorgt werden, ebenso wie die Mm. teres minor und subscapularis und das Schultergelenk von lateral. Bei den F l e i s c h f r e s s e r n wird noch das Caput late- rale des M. triceps brachii vaskularisiert, bei der K a t z e sogar auch der M. omotransver- sarius. Die W i e d e r k a u e r besitzen einen Gefaflast zum M. brachialis, und bei R i n d und Z i e g e werden der M. cutanaeus scapulae und die daruberliegende Haut vom Ramus proximalis durchblutet. Der M. capsularis, der M. cutanaeus scapulae und die Haut in seinem Bereich werden beim P f e r d ebenfalls von der A. circumflexa humeri caudalis versorgt.

H u n d und P f e r d weisen eine Anasto- inose des Ramus proximalis bzw. der A. cir-

cumflexa humeri caudalis selbst zur A. circumflexa humeri cranialis (1/11; 611 3) auf. Bei der K a t z e anastomosiert der Ramus proximalis mit dem Ramus triciptis und bei K a t z e und H u n d mit dem absteigenden Ast des kranialen Endastes der A. subscapularis ebenso wie bei der K a t z e mit der A. thora- coacromialis.

Die A. collateralis radialis = Ramus distalis (114”; 318”; 515”) fehlt dem P f e r d. Sie zieht bei den F 1 e i s c h f r e s s e r 11, zwischen M. brachialis und Caput accessorium des M. triceps brachii gelegen, distal und lateral auf den Ellenbogenhocker zu. Beim S c h w e i n verlaufl sie zwischen Caput longum und Caput mediale des M. triceps brachii, bei R i n d und Z i e g e zwischen M. brachialis und Caput longum des M. triceps brachii und beim S c h a f

cK

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Vergleikende Betrachtung der Arterien an der ShultergliedmaBe 269

schliei3lich zwischen M. brachialis und Caput mediaie des M. triceps brad& hach distal und lateral. Sie versorgt mit ihren f s ten die Mm. brachialis und triceps brachii. Bei der K a t z e tritt sie uber drei Endaste rnit der A. collate- ralis radialis distalis, der A. collateralis ulnaris und der A. interossea communis in Verbindung. Das S c h w e i n besitzt zwei Endaste. Als erstes Gefai3 zweigt ein Hautast zur Dorsalflache des Unterarmes ab, UM im Karpalbereich ent- weder in die A. metacarpica dorsalis profunda I1 oder I11 + IV einzumunden, die bei BADAWI (1959) A. metacarpica dorsalis 11 bzw. I11 heii3en. Sie besitzt dabei oft eine feine Verbindung zur A. collateralis radialis proximalis, die bei BADAWI (1959) A. collateralis radialis distalis heii3t. Den anderen Endast nimmt die A. collateralis radialis proximalis auf. Bei den W i e d e r k a u e r n vereinigt sich ein Endast mit der A. collateralis radialis proximalis und versorgt beim R i n d die Haut am Ellenbogen. Der andere Endast zieht bei R i n d und Z i e g e in die Mm. triceps brachii und anconaeus und tritt bei S c h a f und Z i e g e an die Haut im Ellenbogenbereich und anastomosiert dabei beim S c h a f mit Hautasten der A. medianoradialis. Bei S c h w e i n , R i n d und 2 i e g e besitzt der Ramus distalis eine A. nutritia humeri.

A. subscapularis Die A. subscapularis (1/5; 3/4; 5, .6/7) wendet sich als Auslaufer des

Truncus subscapularis in Richtung auf den Margo thoracicus der Skapula. Sie liegt in der Rinne zwischen M. teres major und M. subscapularis, lateral vom Caput longum des M. triceps brachii bedeckt. Sie entlai3t bei ihrem Verlauf in Richtung auf den kaudalen Skapularand bei S c h a f und Z iege als erstes Gefai3 die A. thoracoacromialis, wahrend danach, aui3er beim S c h w e i n , die A. circumflexa scapulae (1/6; 5, 6/8) in kranialer Richtung abzweigt. Nach kaudal folgt der Ramus tricipitis (1/7; 3/10; 5, 6/9). Aui3erdem verlassen Rami musculares fur die Mm. teres major, subscapularis und das Caput longum des M. triceps brachii die A. subscapularis. Im mittleren bis proximalen Skapula- drittel teilt sich die A. subscapularis bei F l e i s c h f r e s s e r n , W i e d e r k a u e r n und P f e r d in zwei Endaste, wahrend das S c h w e i n funf bis acht besitzt.

Der kraniale Endast (1/8; 5,6/10) wendet sich bei den F l e i s c h f r e s s e r n und beim P f e r d auf die laterale Seite des M. infra spinam und teilt sich bei den F 1 e i s c h f r e s s e r n in einen aufsteigenden und einen absteigenden Ast, die die Mm. supra spinam und trapezius bzw. Pars scapularis des M. deltoideus versorgen und dabei mit dem Ramus proximalis der A. circumflexa humeri caudalis anastomosieren. Die Endaste des S c h w e i n e s versorgen die Mm. rhomboideus, infra spinam, supra spinam, deltoideus und teres minor. Der kraniale Endast wendet sich bei den W i e d e r k a u e r n auf die mediale Ska- pulaseite, versorgt hier die Mm. subscapularis, teres major, serratus ventralis ( 2 i e g e) , infra spinam ( S c h a f ) , Caput longum tricipitis brachii und wird bei R i n d und Z i e g e zum Hautast im Bereich des Angulus thorackus der Skapula.

Der kuudule Endast (1/9; 5, 6/11), der beim S c h w e i n nicht als solcher ausgebildet ist, verlaufl weiter proximal, tritt bei den F 1 e i s c h f r e s s e r n mit einigen fs ten in den M. teres major und M. subscapularis und wendet sich dann in den M. infra spinam. Bei R i n d und Z i e g e versorgt er auch den M. infra spinam, nicht ohne vorher, wie beim P f e r d , an das Caput longum des M. tri- ceps brachii Aste abzugeben. Beim S c h a f zieht er in die Pars thoracica des M. trapezius, vaskularisiert vorher das Caput longum des M. triceps bramii und den M. latissimus dorsi.

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n NICKEL und WISSDORF

Abb. 3. Arterien der Schultergliedmafie vom Schwein. Mediovolare Ansicht, schematisiert

1 A. axillaris; 2 Truncus subscapularis; 3 A. thora- codorsalis; 4 A. subscapularis; 5 Truncus communis fur 6-9; 6 A. circumflexa scapulae cranialis, 6‘ ihr Ramus ascendens, 6” ihr Ramus descendens; 7 A. cir- cumflexa humeri cranialis; 8 A. circumflexa humeri caudalis, 8’ ihr Ramus proximalis, 8” ihr Ramus dista- lis = A. collateralis radialis, 8”’ Hautast von 8” (ab- gesetzt); 9 A. thoracoacromialis; 10 Ramus tricipitis; 1 1 A. circumflexa scapulae caudalis; 12 Endaste von 4; 13 A. brachialis; 14 A. profunda brachii; 15 A. col- lateralis ulnaris; 16 A. collateralis radialis proximalis, 16’ ihr Ramus ascendens, 1 6 ihr Ramus descendens; 17 A. interossea communis; 18 A. interossea dorsalis (abgesetzt), 18’ ihr Ramus proximalis; 19 A. inter- ossea volaris, 20 ihr Ramus dorsalis (abgesetzt), 21 ihr Ramus volaris, 22 sein Ramus profundus, 23 sein Ramus superficialis; 24 A. mediana, 24’ Ramus com- municans von 24 und 25; 25 A. medianoradialis, 26 ihr Ramus dorsalis, 27 ihr Ramus profundus, 28 ihr Ramus superficialis; 29 A. metacarpica volaris super- ficialis 11; 30 A. metacarpica volaris superficialis III+IV; 31 A. metacarpica volaris superficialis V; 32 A. metacarpica volaris profunda 11; 33 A. metacarpica volaris profunda III+IV; 34 A. metacarpica volaris profunda V; 35 A. metacarpica dorsalis profunda 11; 36 A. metacarpica dorsalis profunda V; 37 Ramus communicans von 29 zu 35; 38 A. digitalis communis 11; 39 A. digitalis communis III+IV; 40 A. digitalis communis 111; 41 A. digitalis communis IV; 42 A. digi- talis communis V; 43 Ramus communicans von 31 zu 52; 44’, 44‘ Rami communicantes von 39 zu 36 bzw. 49; 45 A. digiti IV dorsalis lateralis; 46 A. digiti 111 dorsalis medialis; 47 A. digiti I1 volaris medialis; 48 A. digiti I1 volaris lateralis; 49 A. digiti I11 volaris medialis; 50 A. digiti 111 volaris lateralis; 51 A. digiti IV volaris medialis; 52 A. digiti IV volaris lateralis; 53 A. digiti V volaris medialis; 54 A. digiti V volaris lateralis; 55 A. coronaria der 4. Zehe, 56 ihr Ramus volaris; 57 Ramus volaris der A. coronaria der 3. Zehe;

58 Arcus terminalis der 2.-4. Zehe

A. thoracoacromialis Die A. thoracoacromialis (3/9; 5, 6/2)

stammt bei den F l e i s c h f r e s s e r n aus der A. transversa scapulae, wendet sich nach late- ral, wo sie sich im M. supra spinam und der Pars scapularis des M. deltoideus aufteilt. Die A. thoracoacromialis zweigt beim S c h w e i n aus dem Truncus communis ( 3 / 5 ) ab und ver- laufi wie bei den k l e i n e n W i e d e r k a u e r n , bei denen sie aus der A. subscapularis als erstes Gefai3 entspringt, medial auf den M. subscapu- laris in kranialer Richtung. Beim S c h w e i n kreuzt sie den M. subscapularis und verzweigt

sich in der R i m e zwischen diesem und dem M. supra spinam, die Pars humeralis des M. pectoralis profundus und den M. cleidobrachialis versorgend. Bei R i n d und P f e r d verlai3t die A. thoracoacromialis die A. axillaris und teilt sich in einen Ramus proximalis (5, 6/2) fur die Mm. subscapularis und supra spinam und die Haut lateral an der Schulter ( R i n d ) und einem Ramus

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Vergleichende Betrachtung der Arterien an der SchultergliedmaBe 27 1

Abb. 4. Arterien des linken Fui3es eines Schweines. Dorsalansicht, etwas

schematisiert 1 A. interossea dorsalis; 2 Ramus dor- salis der A. interossea volaris; 3 Hautast der A. collateralis radialis; 4 Rete carpi dorsale; 5 Zweig der A. medianoradialis zum Rete carpi dorsale; 6 A. meta- carpica dorsalis profunda 11; 7 A. meta- carpica dorsalis profunda III+IV; 8 A. metacarpica dorsalis profunda V; 9, 9’, 9” Aste von 6, 7 und 8 zum Rete carpi dorsale; 10 A. digiti I1 dorsalis lateralis; 11 A. digiti 111 dorsalis medialis; 12 A. digiti I11 dorsalis lateralis; 13 A. digiti IV dorsalis medialis; 14 A. digiti IV dor- salis lateralis; 15 A. digiti V dorsalis medialis; 16 Ramus phalangis primae der 2.-4. Zehe; 17 Ramus phalangis secun- dae der 2.-4. Zehe; 18 Rami communi- cantes von 12 und 13 zu den Aa. coro- nariae; 19 Aa. coronariae der 3. und 4. Zehe, 20, 20’ ihre Rami volares; 21 A. digiti I11 volaris medialis; 22 A. digiti I11 volaris lateralis; 23 A. digiti IV vo- lark medialis; 24 A. digiti IV volaris

lateralis

distalis ( 5 , 613) fur die Pars prae- scapularis des M. pectoralis pro- fundus und den M. brachiocephali- cus ( P f e rd ) . Der Ramus distalis versorgt auch das Schultergelenk und beim P f e r d noch den Humerus.

A. circumflexa scapulae Die A. circumflexa scapulae ( 1 ,

316; 5, 618) wird beim S c h w e i n vergleichend A. circumflexa scapu- lae cranialis genannt (BADAWI 1959) und entspringt beim S c h w e i n aus dem Truncus communis (315). Sie verlaflt bei den anderen Haus- saugetierarten die A. subscapularis im distalen bis mittleren Drittel der Skapula und versorgt mit ihren Asten den M. subscapularis und den M. infra spinam, vaskularisiert aber auch den Ansatz des Caput longum des M. triceps brachii. Beim S c h w e i n teilt sie sich, medial auf der Skapula, in einen Ramus ascendens (316’) und einen Ramus descendens (3/6”). Dieser wendet s i h distal in die Mm. coracobrachialis, pectoralis profundus - pars praescapularis -, supra spinam, infra spinam und deltoideus, wahrend der Ramus ascendens am Margo cervicalis scapulae nach proximal ansteigt und im M. trapezius endet. Beim K i n d versorgt sie das Schultergelenk und den M. subscapularis von medial. Besonders beim S c h a f ist der Ast an den M. infra spinam kraRig ausgebildet, steigt an der Spina scapulae auf und ana- stomosiert hier mit Asten der A. subscapularis. Aui3erdem besteht am kranialen

Page 8: Vergleichende Betrachtung der Arterien an der Schultergliedmafie der Haussäugetiere (Katze, Hund, Schwein, Rind, Schaf, Ziege, Pferd)

272 NICKEL und WISSDORF

Abb. 5. Arterien der Schultergliedmafle vom Rind. Mediovolare Ansicht, schematisiert

1 A. axillaris; 2 A. thoracoacromialis, 3 ihr Ramus distalis; 4 Truncus subscapularis; 5 A. circumflexa humeri caudalis, 5’ ihr Ramus proximalis, 5” ihr Ramus distalis = A. collateralis radialis; 6 A. thora- codorsalis; 7 A. subscapularis; 8 A. circumflexa scapu- lae; 9 Ramus tricipitis; 10 kranialer Endast von 7; 1 1 kaudaler Endast von 7; 12 A. brachialis; 13 A. cir- cumflexa humeri cranialis; 14 A. profunda brachii; 15 A. collateralis ulnaris; 16, 17 A. collateralis radialis proximalis; 1 8 Ramus muscularis von 12; 19 A. inter- ossea communis, 19‘ ihre Rami musculares; 20 A. in- terossea dorsalis, 21 ihr Ramus proximalis, 22 ihr Ramus dorsalis, 23 ihr Verbindungsast zu 15, 24 ihr Ramus volaris superficialis, 24’ sein Verbindungsast zum Arcus volaris proximalis; 25 Ramus volaris pro- fundus von 20; 26 A. mediana; 27 Arcus volaris dista- lis; 28 A. digitalis communis III+IV; 29 A. mediano- radialis, 30 ihr Ramus profundus, mit 24‘ den Arcus volaris proximalis bildend, 31 ihr Ramus superficialis, 32 sein Ramus communicans z u 34; 33 A. perforans proximalis; 34 A. metacarpica volaris profunda 11; 35 A. metacarpica volaris profunda III+IV; 36 A. metacarpica volaris profunda V, 37 ihr Ramus com- municans mit 35; 38 A. perforans distalis; 39 Rete carpi dorsale; 40 A. metacarpica dorsalis profunda III+IV; 40’ A. interdigitalis; 40” A. digiti I11 dorsalis lateralis; 40”’ A. digiti IV dorsalis medialis; 41 A. di- giti I11 volaris medialis; 42 Verbindungsast von 41 und 45 zur A. digitalis communis I I IS IV; 43 A. digiti I11 volaris lateralis; 44 A. digiti IV volaris medialis; 45 A. digiti IV volaris lateralis; 46 A. digiti I11 dorsalis medialis; 47 A. digiti IV dorsalis lateralis; 48 Arcus

pulvini; 49 Arcus terminalis

Skapularand eine Anastomose mit dem Ast der A. circumflexa scapulae, der in den M. sub- scapularis tritt. Bei W i e d e r k a u e r n und P f e r d erhalt die Skapula noch eine A. nu- tritia.

Ramus tricipitis Der Ramus tricipitis (1/7; 3/10; 5, 6/9)

verlai3t die A. subscapularis in kaudaler Rich- tung, tritt in das Caput longum des M. triceps brachii und in den M. tensor fasciae antebra- chii. Er anastomosiert bei der K a t z e mit dem Ramus proximalis der A. circumflexa humeri caudalis. Beim H u n d wird er von GIESE (1941) als Muskelast erwahnt.

Bei S c h w e i n und R i n d versorgt er nur das proximale Drittel des M. triceps brachii, wahrend er bei den k l e i n e n W i e d e r k a u e r n im Ellenbogenbereich die Haut vaskularisiert.

Beim P f e r d iibernimmt die A. profunda brachii einen Teil seines Versorgungs- gebietes.

A. circumflexa scapulae caudalis Die A. circumflexa scapulae caudalis (3/11) ist nur beim S c h w e i n be-

schrieben (BADAWI 1959). Sie entspringt in mittlerer Hohe des Kaudalrandes

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Vergleicfiende Betrachtung der Arterier. an der ScfiultergliedmaBe 273

der Skapula, tritt nach Abgabe von einem Zweig an den M. subscapularis d u r h das Caput longum tricipitis hindurch auf die laterale Knochenflache und ver- zweigt sich in den Mm. teres minor und infra spinam. Sie gibt eine Ernahrungs- arterie an die Skapula ab. Beim S c h a f wird von einem Muskelast berichtet (WISSDORF 1961), der in seinem Verlauf der A. circumflexa scapulae caudalis entspricht.

A. brachialis Die A. brachialis (l/lO; 3/13; 5, 6/12) ist die kaudodistale Abzweigung

der A. axillaris. Sie verlauft kaudal des M. coracobrachialis distal und gelangt so, den Humerus medial kreuzend, von der medialen Seite der Schultergelenks- beuge auf die mediale Seite der Ellenbogengelenksbeuge. Nur bei der K a t z e tritt sie durch das hier ausgebildete Foramen supracondylicum. Distal des Ellenbogengelenks, in Hohe des Spatium interosseum antebrachii proximale, gibt sie die A. interossea communis ab und setzt sich dann in der A. mediana fort. Aus der A. brachialis zweigen folgende Gefai3e ab:

1. A. circumflexa humeri cranialis ( l / l l ; 5, 6/13) (exkl. S c h w e i n ) , 2. A. profunda brachii (1/12; 3, 5, 6/14), 3. A. collateralis ulnaris (1/13; 3, 5/15; 6/16), 4. distaler Bizepsast ( R i n d und P f e r d ) (5/16; 6/15), 5. A. collateralis radialis proximalis (1/14; 3/16; 5, 6/17), 6. A. collateralis radialis distalis (nur F l e i s c h f r e s s e r ) (1/15), 7. A. interossea communis (1/16; 3/17; 5/19; 6/18), 8. Rami musculares und Rami articulares (5/18).

A. circumflexa humeri cranialis Die A. circumflexa humeri cranialis (1/11; 3/7; 5, 6/13) hat bei den

F 1 e i s c h f r e s s e r n einen unterschiedlichen Ursprung. Bei der K a t z e zweigt sie meistens aus der A. brachialis ab, kann aber auch aus dem Truncus subscapu- laris stammen. Der H u n d besitzt in den meisten Fallen einen GefaiBstamm, der aus der A. brachialis stammt; die A. circumflexa humeri cranialis kann aber auch mit einem Ast aus dem Truncus subscapularis abzweigen, wahrend ein weiterer Ast aus der A. circumflexa humeri caudalis hervorgeht. Beim S c h w e i n stammt die A. circumflexa humeri cranialis aus dem Truncus communis (3/5). Bei den anderen Haussaugetieren kommt sie immer aus der A. brachialis. Sie versorgt bei den F 1 e i s c h f r e s s e r n mit ihrem aufsteigenden Ast den M. coracobrachialis und das Schultergelenk und anastomosiert bei der Ka t z e mit dem Ramus muscularis der A. transversa scapulae. Der absteigende Ast tritt in den M. biceps brachii, in dem er sich aufteilt. Bei R i n d und S c h a f werden die Mm. coracobrachialis, biceps brachii und das Caput mediale des M. triceps brachii (S c h a f ) von der A. circumflexa humeri cranialis ver- sbrgt, wahrend bei der Z i e g e auch noch die Sehne des M. infra spinam und die Pars praescapularis des M. pectoralis profundus Gefai3e erhalten. Beim P f e r d gibt sie Zweige an die Mm. coracobrachialis und pectoralis profundus und endet ini M. biceps brachii. Oft entspringt sie beini P f e r d mit einem zweiten Ast in halber Hohe des Humerus und geht bis zur Ursprungsstelle des ersten Astes zuriick, der dann nur sehr schwach ist.

A. profunda brachii Die A. profunda brachii (1/12; 3, 5, 6/14) verlai3t die A. brachialis in

kaudaler Richtung. Nur bei K a t z e und P f e r d kann sie auch aus dem Trun- cus subscapularis stammen. Sie versorgt bei K a t z e , H u n d , S c h w e i n , R i n d , S c h a f und Z i e g e das Caput mediale und Caput longum tricipitis,

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274 NICKEL und WISSDORF

Abb. 6. Arterien der Schultergliedmafle vom Pferd. Mediovolare Ansicht, schematisiert

1 A. axillaris; 2 A. thoracoacromialis, 3 ihr Ramus dista- l is; 4 Truncus subscapularis; 5 A. thoracodorsalis; 6 A. circumflexa humeri caudalis; 7 A. subscapularis; 8 A. cir- cumflexa scapulae; 9 Ramus tricipitis; 10 kranialer End- ast von 7; 11 kaudaler Endast von 7; 12 A. brachialis; 13 A. circumflexa humeri cranialis; 14 A. profunda bra- chii; 15 Muskelast fur M. biceps brachii; 16 A. collateralis ulnaris; 17 A. collateralis radialis proximalis; 18 A. inter- ossea communis; 19 A. interossea dorsalis, 19’ A. inter- ossea recurrens; 20 A. mediana, 21 ihr Ramus volaris profundus, 22 sein Ast zum Arcus volaris proximalis; 23 A. medianoradialis, 24 ihr Ramus volaris profundus, 25 ihr Ramus volaris superficialis; 26 Arcus volaris distalis; 27 A. metacarpica volaris profunda 11; 28 A. metacarpica volaris profunda III+IV; 29 Rete carpi dorsale; 30 A. metacarpica dorsalis profunda 11; 31 A. metacarpica dor- salis profunda IIISIV; 32 A. digiti I11 volaris medialis; 33 A. digiti 111 volaris lateralis; 34 A. digiti I11 dorsalis medialis; 35 A. digiti I11 dorsalis lateralis; 36 Ramus pul-

vini distalis; 37 Arcus terminalis

tritt bei der K a t z e auch noch in den M. coraco- brachialis und in das Caput accessorium tricipitis. Im Caput longum tricipitis besitzt sie bei der K a t z e eine Anastomose mit dem Ramus trici- pitis. Beim R i n d anastomosiert sie mit der A. collateralis ulnaris. Beim P f e r d ist die A. pro- funda brachii kraftig ausgebildet und besitzt OR einen doppelten Stamm. Sie hat mehrere Wste fur die Mm. triceps brachii, tensor fasciae antebrachii, anconaeus und brachialis. Das Ellenbogengelenk wird auch versorgt, ebenso wie die Haut am Unterarm. AuBerdem anastomosiert sie beim Pferd mit der A. interossea recurrens (6/19’).

A. collateralis ulnaris Die A. collateralis ulnaris (1/13; 3, 5/15;

6/16) wird bei ELLENBERGER und BAUM (1943) als A. collateralis ulnaris proximalis bezeichnet. Diese Benennung ist wohl in Anlehnung an den Men- schen gewahlt, da es beim M e n s c h e n eine A. collateralis ulnaris superior gibt (RAUBER-KOPSCH 1929). Die A. collateralis ulnaris zweigt in Hohe des Ellenbogengelenks aus der A. brachialis nach kaudal ab und zieht in Richtung auf das Olekra- non. Dabei wird sie medial von der Fascia ante- brachii bedeckt. Bei der K a t z e entspringt sie entweder in gleicher Hohe mit der A. collateralis radialis proximalis, oder sie besitzen einen ge-

meinsamen Stamm, aus dem die A. collateralis ulnaris nach kaudal abzweigt. Die dritte Moglichkeit sind zwei Ursprungsgefafle, von denen eins aus der A. brachialis und das andere aus der A. collateralis radialis proximalis stammt. Sie versorgt bei den F 1 e i s c h f r e s s e r n das Caput longum tricipitis, das Ellenbogengelenk und die Haut in diesem Bereich. Beim H u n d erhalt das Caput mediale des M. triceps brachii noch GefaBe, ebenso wie das Caput ulnare

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Vergleichende Betrachtung der Arterien an der Schultergliedmafie 275

des M. flexor carpi ulnaris und der M. flexor digitalis superficialis. Bei der K a t z e bestehen Anastomosen zur A. profunda brachii, A. brachialis und zum Ramus distalis der A. circumflexa humeri caudalis. Die A. collateralis ulnaris besitzt beim S c h a f einen Gefaazweig, der direkt in den M. biceps brachii tritt, er kann aber auch selbstandig aus der A. brachialis abzweigen. Sie zieht bei S c h w e i n , R i n d , S c h a f und P f e r d in das Caput mediale tricipitis. Bei S c h w e i n , W i e d e r k a u e r n und P f e r d werden das Ellenbogengelenk und die Haut in diesem Bereich von der A. collateralis ulnaris versorgt. Ebenso dringt sie bei diesen Tierarten - auger beim R i n d - auch in die Pars sternocostalis des M. pectoralis superficialis und in den M. tensor fasciae ante- brachii. Die Endaufteilung der A. collateralis ulnaris ist bei den einzelnen Haus- saugetierarten unterschiedlich. Bei der K a t z e verbindet sich der Endast distal des Ellenbogengelenks mit einem Muskelast der A. brachialis, wahrend er sich beim H u n d im Bereich des Caput ulnare des M. flexor carpi ulnaris mit einem Muskelast der A. interossea communis vereinigt. Beim S c h w e i n wendet sich die A. collateralis ulnaris uber das Caput ulnare des M. flexor carpi ulnaris und zieht in der Rinne zwischen dem Caput ulnare des M. flexor digitalis profundus und dem Caput humerale des M. flexor carpi ulnaris distal und mundet am 0 s accessorium in den Ramus volaris (3/21) der A. interossea volaris, alle genannten Muskeln versorgend. Beim R i n d tritt die A. collate- ralis ulnaris an den M. anconaeus, versorgt die Beuger von Karpalgelenk und Zehe und wendet sich n i t einem Gefai3, in der Ulnarisrinne gelegen, distal. Dies spaltet sich in zwei Xste. Der eine mundet im distalen Drittel des Unter- arines in einem Muskelast des Ramus volaris der A. interossea dorsalis, und der andere nimmt in Hohe des 0 s accessorium rnit dem Ramus volaris superficialis (5/24) derselben Arterie Verbindung auf. Beim S c h a f beteiligt sich die A. collateralis ulnaris in der Fossa olecrani an einem Arteriengeflecht, versorgt so das Caput longum tricipitis und den M. anconaeus und wendet sich wie beim P f e r d mit einem Ast in die Ulnarisrinne, in der er in den N. ulnaris eintritt. Bei der Z i e ge teilt sich die A. collateralis ulnaris kurz vor dem Olekranon in mehrere Kste, die die Mm. flexor digitalis superficialis und profundus, flexor carpi ulnaris und mit einem aufsteigenden Ast den M. anconaeus versorgen. Eine Ernahrungsarterie tritt in den Condylus medialis humeri. Beim P f e r d senkt sich die A. collateralis ulnaris im distalen Unterarmdrittel in den Ramus volaris profundus der A. mediana, der bei ELLENBERGER und BAUM (1943) A. metacarpica volaris profunda lateralis heifit, und beteiligt sich uber ein weiteres Gefai3 an der Bildung des Rete carpi dorsale (6/29).

A. collateralis radialis proximalis Die A. collateralis radialis proximalis (1/14; 3/16; 5, 6/17) wird nur bei

den F 1 e i s c h f r e s s e r n beschrieben. ZUCKERKANDL (1907) und MERZ (1920) nennen sie A. transversa cubiti, wahrend sie bei ELLENBERGER-BAUM (1943), SISSON (1955), BADAWI und WILKENS (1961), WISSDORF (1961) und NICKEL (1962) zur Unterscheidung von dem Ramus distalis der A. circumflexa humeri caudalis, der beim M e n s c h e n A. collateralis radialis genannt wird, als A. collateralis radialis distalis bezeichnet wird.

Die A. collateralis radialis proximalis zweigt dicht proximal des Ellen- bogengelenks aus der A. brachialis ab. Sie kann bei der K a t z e mit der A. col- lateralis ulnaris einen gemeinsamen Ursprung besitzen und entspringt beim R i n d meistens rnit zwei getrennten Ksten, was bei der Z i e g e selten der Fall ist. Der proximale (5/16) der beiden Kste entspricht beim R i n d der A. bici- p i t a h des M e n s c h e n (BADAwI und WILKENS 1961), entspringt bei F 1 e i s c 11 - f r e s s e r n und Z i e g e aus der A. collateralis radialis proximalis und ist bein1

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276 NICKEL und WISSDORF

P f e r d ein selbstindiges Gefai3 (6/15), das in unterschiedlicher Hohe aus der A. brachialis abzweigt. Beim S c h a f stammt die A. collateralis radialis proxi- malis aus der A. collateralis ulnaris. Sie versorgt beim H u n d die Mm. biceps brachii, brachioradialis und extensor digitalis communis, teilt sich danach in einen R a m u s distalis lateralis (1/14’), der zum Karpalgelenk zieht und hier die Aa. metacarpicae dorsales superficiales 11, I I I t I V und V entlaflt, und einen Ramus distalis medialis (1/14”) fur das Rete carpi dorsale und die Haut am Karpalgelenk. Beim S c h w e i n versorgt die A. collateralis radialis proxi- malis die Mm. biceps brachii und brachialis und teilt sich dann wie bei der K a t z e in einen Ramus ascendens (3/16’), der der A. recurrens radialis des M e n s c h e n entspricht (MERZ 1911, MARTIN 1922), und einen Ramus des- cendens (3/16”). Der Ramus ascendens entspricht dem Ramus proximalis vom R i n d und der Ramus descendens dem Ramus distalis von R i n d und Z i e g e. Sie versorgen die Mm. biceps brachii, brachioradialis, extensor carpi radialis, extensor digitalis communis, beim S c h w e i n noch den M. cleidobrachialis und anastomosieren mit der A. collateralis radialis = Ramus distalis der A. circuni- flexa humeri caudalis. Beim S c h a f werden diese Muskeln auch versorgt, nur haben wir hier nicht die Teilung in die beiden Rami, sondern drei Endaste aus- gebildet. Das P f e r d besitzt nur einen Ast, der dem Ramus distalis entspricht, die Strecker von Karpalgelenk und Zehe versorgt, ebenso wie den M. abductor pollicis longus und sich zum Rete carpi dorsale wendet. Bei der K a t z e bildet der Ramus descendens im Karpalbereich mit dem Ramus dorsalis der A. media- noradialis den Arcus dorsalis superficialis. Bei R i n d und Z i e g e anastomo- siert der Ramus distalis und beim S c h a f der Endast der A. collateralis radia- lis proximalis mit der A. collateralis radialis = Ramus distalis (5/5”) der A. cir- cumflexa humeri caudalis. Der Ramus descendens bzw. distalis der A. collate- ralis radialis proximalis von S c h w e i n , R i n d und Z i ege und die A. col- lateralis radialis proximalis des P f e r d e s anastomosieren auflerdem mit der A. interossea dorsalis, nachdem der Ramus distalis des R i n d e s die Mm. pec- toralis profundus und brachiocephalicus versorgt hat.

A. collateralis radialis distalis Die A. collateralis radialis distalis (1/15) ist nur bei den F l e i s c h f r e s -

s e r n zu finden, obwohl bei S c h w e i n , W i e d e r k a u e r n und P f e r d eine A. collateralis radialis distalis beschrieben wird. Dieses Gefafl entspricht aber init seinem Versorgungsgebiet der A. collateralis radialis proximalis und ist dort besprochen worden. Die A. collateralis radialis distalis entspringt in der Ellenbogenbeuge und wendet sich zwischen M. biceps brachii und M. brachialis lateral, versorgt bei der K a t z e auch die Mm. pronator teres und pectoralis superficialis. Sie teilt sich lateral in einzelne Zweige fur die Mm. extensor carpi radialis ( K a t z e ) , extensor digitalis communis und extensor digitalis lateralis ( H u n d ) . Bei der K a t z e besitzt die A. collateralis radialis distalis im M. bra- chialis eine Anastomose zum Ramus distalis der A. circumflexa humeri cau- dalis und versorgt auch den M. brachioradialis.

A. interossea communis

Der Ursprung der A. interossea communis (1/16; 3/17; 5/19; 6/18) wird bei den einzelnen Autoren unterschiedlich beschrieben. GOPPERT (1 904), MERZ (1911) und RUBELI (1929) behaupten, sie sei ein Endzweig der A. brachialis, wahrend WILKENS (1955) diese Arterie als einen Zweig der A. mediana be- schreibt. Die A. interossea communis zweigt im proximalen Drittel des Unter- arms aus der A. brachialis ab, die danach zur A. mediana wird. Sie wendet sich

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Vergleichende Betrachtung der Arterien an der SchultergliedmaBe 277

zum proximalen Spatium interosseum antebrachii, tritt hindurch und wird SO zur A. interossea dorsalis, die bei GIESE (1941) A. interossea dorsalis proxi- malis genannt wird. Die A. interossea communis entlafit bei den Haussauge- tieren exkl. P f e r d Muskelaste (1/16'; 3/17'; 5/19'), die bei der K a t z e sehr fein sind und nur die Mm. pronator quadratus, supinator und pronator teres versorgen. Beim H u n d sind es der tiefe Zehenbeuger und der M. flexor carpi ulnaris, die versorgt werden; beim S c h w e i n zweigen die Muskelaste ent- weder gemeinsam mit der A. interossea communis aus der A. brachialis oder als selbstandige Gefai3e ab; bei den W i e d e r k a u e r n ziehen die Muskelaste Zuni oberflachlichen Zehenbeuger, vaskularisieren beim R i n d das Ellenbogen- gelenk, den M. extensor carpi ulnaris und bei R i n d und Z i e g e die Unter- armknochen. Bei S c h a f und Z i e ge ernahren sie das Ellenbogengelenk, treten in die Beuger von Karpalgelenk und Zehe und anastomosieren beim S c h a f medial am Olekranon mit der A. collateralis ulnaris, dem Ramus proximalis der A. interossea dorsalis und deni Ramus distalis der A. circumflexa humeri caudalis. Ein Muskelast zieht beim Sc h a f ini M. flexor digitalis profundus bis in die Karpalbeuge, wo er sich aufteilt, oder tritt durch die tiefe Beugesehne hindurch und verbindet sich mit der A. mediana, die hier, in der Sehne gelegen, iiber das Karpalgelenk zieht.

A. interossea dorsalis

Die A. interossea dorsalis (1/17; 3/18; 5/20; 6/19) ist die direkte Fort- setzung der A. interossea communis nach Durchtritt durch das Spatium inter- osseum antebrachii proximale und gibt einen Ramus proximalis (1/17'; 3/18'; 5/21; 6/19') ab, der beim P f e r d A. interossea recurrens genannt wird uiid bei der K a t z e auch doppelt ausgebildet sein kann. Er tritt in die lateral ge- legenen Strecker und versorgt beim H u n d auch den M. abductor pollicis et indicis proprius (GIESE 1941) und die Haut lateral von der Ulna. Beim S c h w e i n nimmt sie den Ramus descendens (3/16") der A. collateralis radia- lis proximalis auf. Danach ziehen zwei Wste distal, von denen einer im M. ab- ductor pollicis longus endet, wahrend der andere die Ansatzsehne des M. pol- licis longus kreuzt und proximal vom Karpalgelenk mit dem Ramus dorsalis der A. interossea volaris anastomosiert, Verbindung zum Rete carpi dorsale (414) aufnimmt und dann weiterzieht und direkt in die A. metacarpica dor- salis profunda 111 + IV oder in deren Ramus ascendens mundet. Die A. meta- carpica dorsalis profunda I11 + IV heifit bei BADAWI (1959) A. metacarpica dorsalis 111. Beim R i n d anastomosiert der Ranius proximalis der A. inter- ossea dorsalis im M. extensor digitalis communis mit Muskelasten der A. col- lateralis radialis proximalis, die sich bei Z i e g e und P f e r d auch mitein- ander verbinden. Beim S c h a f bestehen im Bereich des lateralen Epikondylus und des Olekranon Anastomosen des Ramus proximalis mit Asten der A. col- lateralis ulnaris, dem Ramus distalis der A. circumflexa humeri caudalis und der A. interossea communis. Die A. interossea dorsalis selbst wendet sich distal und versorgt bei den F 1 e i s c h f r e s s e r n die Strecker lateral am Unterarm und den M. abductor pollicis longus. Bei den W i e d e r k a u e r n gelangt die A. interossea dorsalis nach distal und teilt sich in Hohe des Spatium interosseum antebrachii distale in einen Ramus dorsalis und einen Ramus volaris.

Der Ramus dorsalis (5/22) teilt sich weiter. Ein Ast versorgt die Haut kranial und lateral am Unterarm und Karpalgelenk und mundet beim R i n d dann in die A. metacarpica dorsalis profunda I11 + IV ein, die bei BADAWI und WILKENS (1961) A. metacarpica dorsalis I11 heifit. Der andere Ast wendet si& ebenfalls distal, beteiligt sich an der Bildung des Rete carpi dorsale, versorgt

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278 NICKEL und WISSDORF

das Karpalgelenk, die Sehnenscheiden der Strecker und mundet bei R i n d und S c h a f in die A. metacarpica perforans proximalis.

Der R a m u s volaris tritt durch das Spatium interosseum antebrachii distale hindurch auf die kaudale Seite und teilt sich hier beim R i n d in drei, bei den k 1 e i n e n W i e d e r k a u e r n in zwei Aste. Der erste, proximal gerichtete A s t (5/23) des R i n d e s , versorgt den distalen Teil des M. extensor carpi ulnaris und anastomosiert mit einem Zweig der A. collateralis ulnaris. Der zweite Ast, der bei allen W i e d e r k a u e r n Ramus volaris superficialis (5/24) heifit, teilt sich am Karpalgelenk, das er versorgt, und entlai3t hier Hautaste. Beim R i n d nimmt er einen Ast der A. collateralis ulnaris auf, beteiligt sich an der Bildung des Arcus volaris proximalis und mundet im distalen Drittel des Metalrarpus von lateral in den Arcus volaris distalis. Beim S c h a f entlai3t er einen Ramus communicans zur A. medianoradialis. Er umgreifl beim S c h a f rnit zwei distal verlaufenden Asten das 0 s accessorium, entlai3t die A. metacarpica volaris profunda V, die bei WISSDORF (1961) A. metacarpica volaris profunda IV heifit, und miindet mit dem lateral um das 0 s accessorium verlaufenden Ast in den Arcus volaris proximalis, wahrend der andere in die A. digiti IV volaris lateralis einmiindet. Der Ramus volaris superficialis der Z i e ge wendet sich mit einzelnen Asten nach dorsal, beteiligt sich an der Bildung des Rete carpi dorsale und miindet in den Arcus volaris proximalis.

Der R a m u s volaris p ro fundus (5/25) versorgt bei den W i e d e r k a u e r 11

das Ligamentum carpi volare profundum von kranial und dringt in das Karpalgelenk. Beim P f e r d bleibt die A. interossea dorsalis einheitlich und laufl am Kaudalrand des M. abductor pollicis longus distal, anastomosiert init der A. collateralis radialis proximalis und beteiligt sich an der Bilduiig des Rete carpi dorsale.

A. interossea volaris Die A. interossea volaris ( l / lS ; 2/9; 3/19) besitzt bei der K a t z e einen

gemeinsamen Stamm mit der A. medianoradialis. Bei H u n d und S c h w e i n stammt sie aus der A. interossea communis. Bei R i n d und S c h a f entspringt sie riicklaufig aus der A. interossea dorsalis und versorgt das Periost, wahrend sie bei der 2 i e g e nicht beschrieben worden ist. Beim P f e r d ist sie nicht regcl- mai3ig zu finden. Sie versorgt hier den M. flexor digitalis profundus und das Periost. Sie verlaufk bei den F 1 e i s c h f r e s s e r n in der kaudomedialen Riiiiie zwischen Radius und Ulna unter dem M. pronator quadratus distal. Proximal des Karpalgelenks teilt sie sich, auch beim S c h w e i n , in einen Ramus dorsalis (1/19; 2/11; 3/20), der bei GIESE (1941) A. interossea dorsalis distalis genaniit wird, und einen Ramus volaris profundus (1/20; 2/10; 3/21). Der R a m u s dor- salis tritt bei K a t z e, H u n d und S c h w e i n durch den Unterarmspalt, zieht medial des M. abductor pollicis longus ( F 1 e i s c h f r e s s e r ) zum Rete carpi dorsale und nimmt bei der K a t z e den Ramus volaris proximalis (2/3) der A. mediana auf und entlai3t beim S c h w e i n einen Verbindungsast zur A. in- terossea dorsalis. Der R a m u s volaris pro fundus vereinigt sich bei der K a t z e , Lei der er bei WJSSDORF (1963) Ramus volaris heifit, auch mit dem Ramus volaris proximalis (2/3) der A. mediana, wahrend er beim H u n d einen Ramus recurrens zu einem Muskelast der A. interossea communis entlai3t und selbst rnit dem Ramus volaris profundus der A. medianoradialis den Arcus volaris profundus (1/21 + 26) bildet und einen Ramus volaris superficialis (1/22) ab- gibt, der mit der A. mediana den Arcus volaris superficialis (1/23) bildet. Beim S c h w e i n nimmt er die A. collateralis ulnaris auf und miindet in den gemein- samen Stamm der Aa. metacarpicae volares profundae. Er entlai3t einen R a m u s profundus (3/22), der rnit dem Ramus profundus (3/27) der A. medianoradialis

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Vergleichende Betrachtung der Arterien an der Sdwltergliedrnade 279

den Arcus volaris profundus bildet, und einen Ramus superficialis (3/23), der in die A. metacarpica volaris superficialis V einmundet, die bei BADAWI (1959) A. metacarpica volaris superficialis IV genannt wird.

A. interossea recurrens Die A. interossea recurrens (6/19’) ist nur beim P f e r d beschrieben

(ELLENBERGER und BAUM 1943). Sie kann aus der A. interossea dorsalis oder aus der A. collateralis radialis proximalis hervorgehen und verlaufl lateral auf der Ulna proximal und anastomosiert oberhalb des Olekranon mit der A. pro- funda brachii und der A. collateralis ulnaris.

Rami musculares et Rami articulares der A. brachialis Die A. brachialis entlai3t bei den einzelnen Haussaugetieren unterschied-

lich vie1 Muskelaste (5/18) und Gefai3e fur das Ellenbogengelenk. Die Muskel- aste, die oberhalb des Ellenbogengelenks abzweigen, treten in die Anteile des M. triceps brachii und versorgen bei S c h w e i n , S c h a f und P f e r d die Mni. coracobrachialis und biceps brachii (exkl. S c h a f ). Beim P f e r d erhalten auch die Mm. teres major und pectoralis profundus Muskelaste. Distal des Ellenbogengelenks werden bei K a t z e , H u n d , S c h w e i n und Z i e g e die Beuger von Karpalgelenk und Zehe durch Muskelaste versorgt.

A. mediana Die Beschreibung der A. mediana (1/24; 2/1; 3/24; 5/26; 6/20) ist unter-

schiedlich. Bei MARTIN (1922), GIESE (1941), ELLENBERGER und BAUM (1943) sowie SISSON (1955) wird sie als direkte Fortsetzung der A. brachialis aufge- faflt, die sich nach Abgabe der A. interossea communis in die A. radialis und die A. ulnaris aufteilt. GOPPERT (1904), ZUCKERKANDL (1907), HAFFERL (1933) und WILKENS (1955) geben an, dai3 die A. radialis und A. ulnaris, die beim M e n s c h e n die Endaste der A. mediana darstellen, bei unseren Haussauge- tieren in dieser Art nicht ausgebildet sind. Die Hauptarterie des Unterarms bei unseren Haussaugetieren ist die A. mediana. Sie beginnt, nachdem die A. bra- chialis die A. interossea communis entlassen hat, und verlaufl bei den einzelnen Haussaugetierarten unterschiedlich weit distal. Sie entlai3t bei der K a t z e einen genieinsamen Stamm fur die A. interossea volaris und die A. medianoradialis, die bei H u n d , S c h w e i n , W i e d e r k a u e r und P f e r d in unterschiedlicher Hohe direkt aus der A. mediana abzweigt, bei GIESE (1941) A. radialis und bei ELLENBERGER und BAUM (1943) A. metacarpica volaris superficialis genannt wird. Die Endaufzweigung der A. mediana ist bei den einzelnen Haussauge- tierarten unterschiedlich, eine Tatsache, die auf den Obergang vom Sohlen- Zuni Zehen- bzw. Zehenspitzenganger und die sich daraus ergebende Ruckbildung dcr Zehen zuruckzufiihren ist.

Bei der K a t z e unterkreuzt die A. mediana die Endsehne des M. abductor pollicis longus, gelangt dann auf die Dorsalflache des Karpalgelenks und tritt von dorsal zwischen 0 s metacarpale I1 und 0 s metacarpale I11 nach volar, um sich hier als Ramus volaris profundus an der Bildung des Arcus volaris profundus (2/12) zu beteiligen. Sie entlai3t dabei im distalen Unterarmdrittel einen Ramus volaris superficialis (2/2), der mit dem Ramus volaris superficialis der A. medianoradialis (2/8) den Arcus volaris superficialis (2/13) bildet. Dicht proximal des Karpalgelenks zweigt ein Ramus volaris proximalis (2/3) ab, wendet sich auf dem Radius nach lateral, tritt durch den distalen Unterarm- spalt nach dorsal und mundet hier in den Ramus dorsalis (2/11) der A. inter- ossea volaris. Bei H u n d , S c h w e i n , W i e d e r k a u e r und P f e r d verlaufi

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280 NICKEL und WISSDORF

die A. mediana medial der Beugesehnen mit diesen, bei H u n d und S c h w e i n zwischen ihnen und beini S c h a f , in der tiefen Beugesehne gelegen, uber das Karpalgelenk. Beim H u n d schiebt sie sich zwischen die Schenkel der Beuge- sehiien und bildet rnit dem Ramus volaris superficialis (1/22) der A. interossea volaris den Arcus volaris superficialis (1/23), aus dem die Aa. metacarpicae volares superficiales I, 11, 111 + IV und V abzweigen. Die A. metacarpica vola- ris superficialis I I I + I V ist von uns vergleichend so genannt worden. GIESE (1941) bezeichnet sie als A. inetacarpica volaris superficialis 111. Beini S c h w e i n entlafit die A. mediana oberhalb des Karpalgelenks einen Rainus coiiiniunicans (3/24’) zur A. medianoradialis und teilt sich etwa in der Mitte des Vordermittelfufies von medial nach lateral in die Aa. nietacarpicae volares superficiales 11, III+ IV und V (3/29, 30, 31), wobei die A. metacarpica vola- ris superficialis I11 + IV bei BADAWI (1959) A. metacarpica volaris super- ficialis I11 und die A. metacarpica volaris superficialis V A. metacarpica volaris superficialis 1V genaniit wird. Diese Bezeichnung kann bei einer ver- gleichenden Betrachtung nicht aufrecht erhalten werden. Bei den W i e d e r - k a u e r n setzt sich die A. niediana bis dicht proximal des Fesselgelenks nach distal fort, entlai3t hier einen Ast fur den Arcus volaris distalis (5/27), der bei NICKEL (1962) Ramus medialis heifit, und wird danach A. digitalis commuiiis I I I + I V (5/28) genannt, bei BADAWI und WILKENS (1961) A. digitalis com- munis. Beim S c h a f gibt die A. mediana wahrend des Verlaufs entlang deni 0 s metacarpale I11 + IV Hautaste ab, nimmt rnit dem Ramus volaris super- ficialis der A, medianoradialis Verbindung auf, der dann dicht oberhalb des Fesselkopfes wie bei der Z i e g e in sie einmundet. Beim P f e r d zweigt die A. iiiediana oberhalb des Karpalgelenks einen Ramus volaris profundus (6/21) ab, der die A. collateralis ulnaris aufnimmt und distal des Karpalgelenlcs n i t den1 Ramus volaris profundus (6124) der A. medianoradialis den Arcus volaris profundus (6/22 + 24) bildet. Im proximalen Metakarpalbereich mundet der Ramus volaris superficialis (6/25) der A. medianoradialis in die A. mediana ein, so dai3 hier ein Arcus volaris superficialis entsteht. Die A. rnediana bildet ober- halb des Fesselkopfes mit den1 gemeinsamen Stanmi der tiefen volaren Meta- karpalarterien den Arcus volaris distalis (6/26).

A. medianoradialis Die A. medianoradialis (1/25; 2/4; 3/25; 5/29; 6/23) stammt bei unseren

Haussaugetieren aus der A. mediana. Bei der K a t z e entspringt sie mit der A. interossea volaris aus einem gemeinsamen Stamm. Sic verlaufi bei allen Haussaugetieren, aui3er der K a t z e , bei der sie sich zwischen 0 s accessorium und den Beugesehnen nach volar wendet, medial der A. mediana uber das Karpalgelenk.

Bei der K a t z e teilt sie sich im Metakarpalbereich in einen Ramus volaris profundus (2/7) zur Bildung des Arcus volaris profundus (2/12) mit dem Ramus volaris profundus der A. mediana und einen Ramus volaris super- ficialis (2/8), der rnit dem Ramus volaris suphrficialis (2/2) der A. niediana den Arcus volaris superficialis (2/13) bildet. Sie versorgt die Zehenbeuger, ent- Iafit Aste fur das Rete carpi dorsale und einen Ramus dorsalis (2/5), der mit dem Ramus descendens der A. collateralis radialis proximalis den Arcus dor- salis superficialis bildet. Bei H u n d , S c h w e i n , W i e d e r k a u e r n und P f e r d gibt sie neben Gelenkasten und Gefai3en fur das Rete carpi dorsale (4/4) - bei GIESE (1941) Ramus dorsalis - auch einen Ramus volaris pro- fundus (1/26; 3/27; 5/30; 6/24) ab, der sich an der Bildung des Arcus volaris profundus (1/21+26; 3/22+27; 6/22+24) beteiligt, der bei den W i e d e r - k a u e r n Arcus volaris proximalis (5/24’ + 30) heifit. Der Ramus volaris pro-

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Vergleichende Betrachtung der Arterien an der SchultergliedmaSe 281

fundus wird bei GIESE (1941) Ramus volaris genannt. Bei S c h w e i n , W i e d e r k a u e r n und P f e r d ist auch ein Ramus volaris superficialis (3/28; 5/31; 6/25) ausgebildet, der beim S c h w e i n in die A. metacarpica volaris superficialis I1 einmundet, beim R i n d einen Ramus communicans (5/32) zur A. metacarpica volaris profunda I11 + IV besitzt, die bei BADAWI und WILKENS (1961) A. metacarpica volaris profunda I11 heifit, und dann in den Arcus volaris distalis (5/27) fliefit. Bei den k 1 e i n e n W i e d e r k a u e r n und dem P f e r d vereinigt sich der Ramus volaris superficialis mit der A. mediana und verbindet sich beim S c h a f auch noch mit der A. metacarpica volaris pro- funda 11. Beim P f e r d setzt sich die A. medianoradialis dann als A. meta- carpica volaris profunda I1 (6/27) nach distal fort.

Die Arterien am VorderfuS BAUM (1907) machte den Versuch, ein einheitliches System fur die Nomen-

klatur der Arterien am Vorder- und Hinterfufi unserer Haussaugetiere aufzu- stellen, und schlug vor, alle Arterien im Metakarpalbereich (bzw. Metatarsal- bereich) als Aa. metacarpicae (bzw. metatarsicae) zu bezeichnen und hier dem Ursprung gemai3 oberflachliche und tiefe Arterien zu unterscheiden. Alle Ge- fafie, die aus der Vereinigung der oberflachlichen und tiefen Metakarpalarterien hervorgehen, sollen Aa. digitales communes benannt werden, die sich dann in die besonderen Zehenarterien aufteilen.

In Anlehnung an diesen Vorschlag haben wir den Versuch unternommen, die ZehengefaBe unserer Haussaugetiere zusammenzuf assen. Als Abweichung von dem Vorschlag BAUM’S wird die A. mediana auch noch distal des Karpal- gelenks als A. mediana bezeichnet, so wie es BADAWI (1959), BADAWI und WILKENS (1961), WISSDORF (1961) sowie NICKEL (1962) fur S c h w e i n , R i n d , S c h a f und 2 i e g e eingefuhrt haben.

Arcus volaris profundus - Arcus volaris proximalis Der Arcus volaris profundus (1/21+ 26; 2/12; 3/22 + 27; 5/24’+ 30;

6/22 + 24) heifit bei den W i e d e r k a u e r n Arcus volaris proxitrialis und bildet sich bei den Haussaugetieren im proximalen Drittel der Ossa metacarpalia I11 und IV durch Vereinigung des Ramus volaris profundus der A. medianoradialis mit einem bei den einzelnen Tieren unterschiedlich entspringendeii Gefafiast. Bei K a t z e und P f e r d stammt dieser Ast als Ramus volaris profundus aus der A. mediana und wird bei ELLENBERGER und BAUM (1913) fur das P f e r d A. metacarpica volaris profunda lateralis genannt. Bei H u n d u2d S c h w e i n ist es der Ramus volaris profundus (1/21) der A. interossea volaris bzw. dei Ramus profundus (3/22) des Ramus volaris der A. interossea volaris und bei den W i e d e r k a u e r n der Ramus volaris superficialis (5/24) der A. inter- ossea dorsalis, die sich an der Bildung des Arcus volaris profundus beteiligen. Der Arcus volaris profundus versorgt das Karpalgelenk und entlai3t die tiefen volaren Metakarpalarterien und bei den W i e d e r k a u e r n auch die A. meta- carpica perforans proximalis 15/33).

A. metacarpica volaris profunda I Die A. metacarpica volaris profunda I (2/14) ist nur bei der K a t z e aus-

gebildet und zieht zwischen erster und zweiter Zehe distal. Die A. metacarpica volaris superficialis I miindet direkt oder uber den Ramus pulvini der A. meta- carpica volaris profunda I in diese ein. Sie versorgt die sie umgebenden Mus- keln, die Mm. interosseus, abductor pollicis brevis, flexor pollicis brevis und wird nach Aufnahme der dorsalen Metakarpalarterien zur A. digitalis com- munis I (2/25).

Zbl. Vet. Med.. Reihe A, Bd. 11, HeR3 19

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282 NICKEL und WISSDORF

A. metacarpica volaris profunda I1 Die A. metacarpica volaris profunda I1 (1127; 21’15; 3/32; 5/34; 6/27) ist

bei allen Haussaugetieren ausgebildet. Sie verlaufl bei F 1 e i s c h f r e s s e r n und S c h w e i n im Bereich des 0 s metacarpale I1 und 0 s metacarpale 111, bei W i e d e r k a u e r n und P f e r d am medialen Rand des 0 s metacarpale I11 distal. ELLENBERGER und BAUM (1943) nennen sie beim P f e r d A. metacarpica volaris profunda medialis, wahrend sie bei BADAWI und WILKENS (1961) A. metacarpica volaris profunda I11 heifit. Bei der K a t z e zeigt sie das ent- sprechende Verhalten wie die A. metacarpica volaris profunda I und wird nach Aufnahme der anderen Metakarpalarterien zur A. digitalis communis 11. Beim H u n d vereinigt sie sich proximal des 1. Zehengelenks rnit der A. metacarpica volaris superficialis 11. Beim S c h w e i n entlafit sie die A. metacarpica dorsalis profunda I1 (3/35), die bei BADAWI (1959) A. metacarpica dorsalis I1 heifit, und vereinigt sich oberhalb des Fesselgelenks mit den anderen tiefen volaren Metakarpalarterien zu einem gemeinsamen Stamm. Bei den W i e d e r k a u e r n mundet sie in den Arcus volaris distalis (5127) ein. Beim Pf e r d liegt sie dicht am medialen Griffelbein, nimmt oberhalb des Fesselgelenks Verbindung zur A. metacarpica dorsalis profunda I1 auf, die bei ELLENBERGER und BAUM (1943) A. metacarpica dorsalis medialis heifit. Sie vereinigt sich mit der A. metacarpica volaris profunda 111 + IV zu eineni Stamm, der mit der A. me- diana den Arcus volaris distalis (6126) bildet.

A. metacarpica volaris profunda I11 + IV Die A. metacarpica volaris profunda I I I S I V (1128; 2/16; 3/33; 5/35;

6/28) ist als solche nur bei der K a t z e beschrieben, wahrend sie bei den anderen Haussaugetieren als A. metacarpica volaris profunda 111 ( H u n d , S c h w e i n , W i e d e r k a u e r ) und beim P f e r d als A. metacarpica volaris profunda late- ralis bezeichnet wird. Sie verhalt sich bei der K a t z e entsprechend wie die A. metacarpica volaris profunda I und besitzt meistens einen Ramus communi- cans zur A. metacarpica volaris profunda V. Beim H u n d verhalt sie s i h ent- sprechend der A. metacarpica volaris profunda I1 und vereinigt sich mit der A. metacarpica volaris superficialis 111 + IV. Beim S c h w e i n laufl sie auf dem dritten oder in dem Spalt zwischen dem dritten und vierten Vordermittel- fuaknochen distal und mundet auch in den gemeinsamen Stamm der tiefen volaren Metakarpalarterien. Bei den W i e d e r k a u e r n liegt sie in der Rinne zwischen 0 s metacarpale I11 und 0 s metacarpale IV. Sie anastomosiert dabei bei R i n d , S c h a f und 2 i e g e uber einen Ramus communicans (5/37) rnit der A. metacarpica volaris prof-unda V (5/36), die bei BADAWI und WILKENS (1961), WISSDORF (1961) und NICKEL (1962) A. metacarpica volaris profunda IV heifit, versorgt bei allen W i e d e r k a u e r n die beiden ihr benachbarten Knochen und den M. interosseus medius, mundet bei S c h a f und Z i e g e in den Arcus volaris distalis und anastomosiert beim S c h a f vorher noch rnit dem Ramus super- ficialis der A. medianoradialis. Beim R i n d vereinigt sie sich rnit der A. meta- carpica volaris profunda 11. Beim P f e r d lauft sie am lateralen Griffelbein distal, nimmt dicht oberhalb des Fesselgelenks die A. metacarpica dorsalis pro- funda I I I + I V auf, die bei ELLENBERGER und BAUM (1943) A. metacarpica dorsalis profunda lateralis heifit und vereinigt sich mit der A. metacarpica volaris profunda 11 zu einem gemeinsamen Stamm.

A. metacarpica volaris profunda V Die A. metacarpica volaris profunda V (1129; 2/17; 3/34; 5/36) fehlt den1

P f e r d und zeigt bei der K a t z e das gleiche Verhalten wie die anderen tiefen

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Vergleichende Betrachrung der Arterien an der Schultergliedmade 283

volaren Metakarpalarterien. Beim H u n d entspringt sie aus dem Arcus volaris profundus und vereinigt sich rnit der A. metacarpica volaris superficialis V im Bereich des ersten Zehengliedes. Beim S c h w e i n gibt die A. metacarpica volaris profunda V, die bei BADAWI (1959) A. metacarpica volaris profunda IV heifit, die A. metacarpica dorsalis profunda V (3/36) - bei BADAWI (1959) A. metacarpica dorsalis IV - ab und vereinigt sich mit den anderen tiefen volaren Metakarpalarterien. Bei den W i e d e r k a u e r n stammt sie aus dem Arcus volaris proximalis und mundet in den Arcus volaris distalis. Sie liegt am lateralen Rand des 0 s metacarpale IV und besitzt bei den W i e d e r k a u e r n eine Anastomose (5/37) zur A. metacarpica volaris profunda I11 + IV.

A. rnetacarpica perforans proximalis Die A. metacarpica perforans proximalis (5/33) ist nur bei den W i e d e r -

k a u e r n ausgebildet und stammt aus dem Arcus volaris proximalis. Bei R i n d und 2 i e g e verlafit sie den Bogen als zweites Gefai3 von medial, beim S c h a f als dritte Abzweigung. Sie tritt durch das Foramen metacarpale proximale auf die Dorsalflache und vereinigt sich hier bei R i n d und S c h a f mit einem Ast des Ramus dorsalis der A. interossea dorsalis, beim S c h a f auch rnit idisten der A. medianoradialis, bei der 2 i e g e mit einem Ast des Ramus volaris profundus der A. medianoradialis und setzt sich nach distal in der dorsalen Rinne des 111. und IV. Metakarpalknochens als A. metacarpica dorsalis profunda I11 + IV fort. Diese wird bei BADAWI und WILKENS (1961), WISSDORF (1961) und NICKEL (1962) A. metacarpica dorsalis 111 genannt.

Arcus volaris superficialis Der Arcus volaris superficialis (1/23; 2/13; 6/25) ist bei K a t z e und

H u n d das UrsprungsgefaB fur die oberflachlichen volaren Metakarpalarterien und wird bei der K a t z e von den Rami volares superficiales der A. mediana und der A. medianoradialis gebildet. Beim H u n d bildet die A. mediana, die bei GIESE (1941) A. ulnaris heifit, mit dem Ramus volaris superficialis der A. interossea volaris den Arcus volaris superficialis. Bei S c h w e i n und W i e d e r k a u e r n fehlt ein Arcus volaris superficialis. Beim P f e r d wird er von der A. mediana und dem Ramus volaris superficialis (6/25) der A. media- noradialis gebildet. Beim S c h w e i n stammen die oberflachlichen volaren Metakarpalarterien aus der Endaufzweigung der A. mediana, wahrend sie bei W i e d e r k a u e r n und P f e r d nicht ausgebildet sind.

A. metacarpica volaris superficialis I Die A. metacarpica volaris superficialis I (1130; 2/21) findet sich nur bei

K a t z e und H u n d und verlaufl hier zwischen den Schenkeln der Beuge- sehnen distal. Sie mundet bei der K a t z e in den Ramus pulvini der A. meta- carpica volaris profunda I oder direkt in diese Arterie. Beim H u n d verlaufl sie am lateralen Rand der ersten Zehe, besitzt keine entsprechende tiefe Meta- karpalarterie und vereinigt sich dann etwa in der Mitte der Phalanx I mit der A. metacarpica dorsalis superficialis I und wird so zur A. digitalis communis I.

A. metacarpica volaris superficialis 11 Die A. metacarpica volaris superficialis I1 (1/31; 2/22; 3/29) ist bei

F l e i s c h f r e s s e r n und S c h w e i n ausgebildet und vereinigt sich bei der K a t z e rnit dem Ramus pulvini (2/18) der A. metacarpica volaris profunda 11. Beim H u n d fliei3t sie mit der entsprechenden tiefen volaren Metakarpal- arterie zusammen. Beim S c h w e i n zweigt sie als medialstes Gefai3 aus der

19"

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284 NICKEL und WISSDORF

A. mediana ab, nimmt den Ramus superficialis der A. medianoradialis (3/28) auf und kreuzt die oberflachliche und tiefe Beugesehne der dritten Zehe. Aus ihr trennt sich ein Ramus communicans (3/37) nach distal zur A. metacarpica dorsalis profunda I1 (3/35). Im Interdigitalspait wird die A. metacarpica volaris superficialis I1 zur A. digitalis communis I1 (3/38).

A. metacarpica volaris superficialis I11 + IV Die A. metacarpica volaris superficialis I I I + IV (1/32; 2/23; 3/30) ist nur

bei der K a t z e beschrieben. GIESE (1941) bezeichnet sie beim H u n d als A. metacarpica volaris superficialis 111, ebenso wird sie von BADAWI (1959) fur das S c h w e i n benannt. Wir konnen diese Bezeichnung bei einer ver- gleichenden Betrachtung nicht aufrecht erhalten, da dieses Gefai3 mit seinen Endasten sowohl die dritte als auch die vierte Zehe versorgt und somit ein gemeinsames Gefai3 fur diese beiden Zehen ist.

Bei K a t z e und H u n d verhalt sie sich analog der A. metacarpica volaris superficialis 11. Beim S c h w e i n ist sie der starkste Endstamm der A. mediana. Sie nimmt den vereinigten Stamm der tiefen volaren Metakarpalarterien auf und zieht zwischen den Beugesehnenschenkeln der dritten und vierten Zehe bis zu den Fesselgelenken. Hier geht sie in die A. digitalis communis I11 + IV (3/39) iiber. Bei R i n d und P f e r d ist die A. metacarpica volaris superficialis I11 + IV nicht ausgebildet. Hier ubernimmt die A. mediana das Versorgungs- gebiet der A. metacarpica volaris superficialis I11 + IV.

A. metacarpica volaris superficialis V Die A. metacarpica volaris superficialis V (1/33; 2/24; 3/31) wird bei

GIESE (1941) und BADAWI (1959) als A. metacarpica volaris superficialis IV bezeichnet. Bei K a t z e und H u n d verhalt sie sich wie die anderen ent- sprechenden Metakarpalarterien. Beim S c h w e i n entspringt sie als lateralstes Gefai3 aus der A. mediana, nimmt den Ramus superficialis (3/23) des Ramus volaris der A. interossea volaris auf, entlai3t einen Ramus communicans (3/43) zur A. digiti IV volaris lateralis und wird im Interdigitalspalt der vierten und funften Zehe zur A. digitalis communis V (3/42).

Arcus volaris distalis Der Arcus volaris distalis (5/27; 6/26) ist bei W i e d e r k a u e r n und

P f e r d ausgebildet. Er umfai3t bei den W i e d e r k a u e r n mit einem Bogen nach medial die Beugesehnen und den M. interosseus medius. Beim R i n d be- teiligen sich an der Ausbildung des Bogens die A. mediana, bisweilen der Ramus superficialis der A. medianoradialis und der Ramus volaris superficialis der A. interossea dorsalis. Beim S c h a f sind noch die Aa. metacarpicae volares profundae I1 und I I I + I V an der Bildung des Arcus volaris distalis beteiligt. Bei der Z i e g e bildet die A. metacarpica volaris profunda I1 mit der A. meta- carpica volaris profunda V, der A. mediana und einem Ast der A. digiti I V volaris lateralis den Arcus volaris distalis. Danach wird die A. mediana bei den W i e d e r k a u e r n A. digitalis communis I11 + IV genannt, BADAWI und WILKENS (1961), WISSDORF (1961), NICKEL (1962) nennen sie A. digitalis com- munis 111. Beim P f e r d entsteht der Arcus volaris distalis durch Vereinigung der A. mediana mit dem gemeinsamen Stamm der tiefen volaren Metakarpal- arterien und bildet so einen Bogen nach lateral um die Beugesehnen und den M. interosseus medius, seinen lateralen Endschenkel nicht umgreifend. Eine A. digitalis communis ist beim P f e r d nicht ausgebildet.

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Vergleichende Betrachtung der Arterien an der Schultergliedmafle 285

Aus dem Arcus volaris distalis gehen bei den W i e d e r k a u e r n die A. digiti 111 volaris medialis, A. metacarpica perforans distalis und die A. digiti IV volaris lateralis ( R i n d ) hervor sowie Gelenkaste fur das Fessel- gelenk und ein Verbindungsast zur A. digitalis communis I11 + IV. Beim P f e r d werden aus dem Arcus volaris distalis die A. digiti 111 volaris medialis und die A. digiti I11 volaris lateralis abgegeben.

A. metacarpica perforans distalis Die A. metacarpica perforans distalis (5/38) ist nur bei den W i e d e r -

k a u e r n beschrieben. Sie geht aus dem Arcus volaris distalis hervor und tritt durch das Foramen metacarpale distale nach dorsal. Hier nimmt sie die von proximal kommende A. metacarpica dorsalis profunda I11 + IV auf. Bei R i n d und Z i e ge besitzt sie einen Verbindungsast zur A. interdigitalis. Auflerdem entlaflt die A. metacarpica perforans distalis Gelenkaste fur das Fesselgelenk.

Rete carpi dorsale Das Rete carpi dorsale (1/34; 4/4; 5/39; 6/29) ist ein Gefaflnetz auf der

dorsalen Seite des Karpalgelenks und liegt zwischen den Strecksehnen und der Gelenkkapsel. An seiner Ausbildung beteiligen sich bei den Haussaugetieren, exkl. K a t z e , die A. interossea dorsalis und exkl. P f e r d die A. mediano- radialis. Bei H u n d und P f e r d bildet die A. collateralis radialis proximalis das Rete carpi dorsale mit aus, wahrend bei der K a t z e die A. mediana und bei K a t z e und S c h w e i n der Ramus dorsalis der A. interossea volaris be- teiligt sind. Beim S c h a f entsendet die A. metacarpica perforans proximalis Aste zum Rete carpi dorsale, und beim P f e r d schliefllich ist es die A. collate- ralis ulnaris, die das Rete carpi dorsale mitbildet.

A. metacarpica dorsalis profunda I Die A. metacarpica dorsalis profunda I ist nur bei K a t z e und H u n d

ausgebildet. Sie zweigt bei der K a t z e direkt aus der A. mediana ab, beim H u n d aus dem Rete carpi dorsale, verlauft zwischen der ersten und zweiten Zehe distal und mundet bei der K a t z e in halber Hohe des 0 s metacarpale I in die A. metacarpica volaris profunda I, beim H u n d vereinigt sie sich in der Mitte der Phalanx I mit der A. metacarpica dorsalis superficialis I.

A. metacarpica dorsalis profunda I1 Die A. metacarpica dorsalis profunda I1 (3/35; 4/6; 6/30) entspringt bei

der K a t z e aus der A. mediana, kann aber auch, wie bei H u n d und P f e r d , aus dem Rete carpi dorsale abzweigen. Beim S c h w e i n , bei dem sie von BADAWI (1959) A. metacarpica dorsalis I1 genannt wird, entspringt sie aus der A. metacarpica volaris profunda 11. Sie zieht hier durch den Spalt zwischen dem zweiten und dritten Vordermittelfuflknochen dorsodistal, entlaflt nach proximal einen Ast zum Rete carpi dorsale, gibt die A. digiti I1 dorsalis late- ralis (4/10) ab, die BADAWI (1959) A. digiti I1 dorsalis nennt. Die A. meta- carpica dorsalis profunda I1 des S c h w e i n e s mundet in die A. digiti I11 volaris medialis und entlaflt vor ihrer Einmundung die A. digiti I11 dorsalis medialis (4/1 I). Bei der K a t z e mundet die A. metacarpica dorsalis profunda I1 in die A. metacarpica volaris profunda I1 ein, beim H u n d in die A. meta- carpica dorsalis superficialis 11, und beim P f e r d vereinigt sie s i h mit der A. metacarpica volaris profunda 11. Die A. metacarpica dorsalis profunda I1 fehlt den W i e d e r k a u e r n.

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286 NICKEL und WISSDORF

A. metacarpica dorsalis profunda I11 + IV Die A. metacarpica dorsalis profunda I I I + IV (4/7; 6/31) ist nur bei der

K a t z e beschrieben. Sie wird bei GIESE (1941) A. rnetacarpica dorsalis pro- funda I11 genannt, bei BADAWI (1959) und BADAWI und WILKENS (1961), WISS- DORF (1961), NICKEL (1962) heiflt sie A. metacarpica dorsalis 111, wahrend sie bei ELLENBERGER und BAUM (1943) als A. metacarpica dorsalis I11 (ulnaris) bezeichnet wird. Sie nimmt bei F 1 e i s c h f r e s s e r n und P f e r d ihren Ursprung aus dem Rete carpi dorsale, stammt beim S c h w e i n aus dem gemeinsamen Stamm der tiefen volaren Metakarpalarterien und geht bei den W i e d e r - k a u e r n aus der A. metacarpica perforans proximalis hervor. Bei der K a t z e vereinigt sie sich mit der A. metacarpica volaris profunda 111 + IV und mundet beim H u n d in die A. metacarpica dorsalis superficialis I11 + IV. Beim S c h w e i n tritt die A. metacarpica dorsalis profunda I11 + IV zwischen drittem und viertem Vordermittelfuflknochen nach dorsal, verlaufl zwischen den bei- den Knochen distal und fliei3t entweder in die A. digiti IV dorsalis medialis oder in die A. digiti I11 dorsalis lateralis. Bei den W i e d e r k a u e r n verlaufl sie in der Rinne zwischen 0 s metacarpale I11 + IV distal, beide Knochen ver- sorgend, und mundet dann in die A. metacarpica perforans distalis. Die A. metacarpica dorsalis profunda 111 + IV des P f e r d e s mundet dicht proxi- mal des Fesselgelenks in die A. metacarpica volaris profunda I11 + IV, zwischen 0 s metacarpale I11 und 0 s metacarpale IV hindurchtretend.

A. metacarpica dorsalis profunda V Die A. metacarpica dorsalis profunda V (3/36; 4/8) wird bei GIESE (1941)

A. metacarpica dorsalis profunda IV genannt und heifit bei BADAWI (1959) A. metacarpica dorsalis IV. Bei den F 1 e i s c h f r e s s e r n entspringt sie aus dem Rete carpi dorsale und mundet bei der K a t z e distal des Articulus car- pometacarpicus der funflen Zehe in die A. metacarpica volaris profunda V. Beim H u n d vereinigt sie sich mit der A. metacarpica dorsalis superficialis V. Die A. metacarpica dorsalis profunda V entsprinqt beim S c h w e i n aus der A. metacarpica volaris profunda V und wendet sich zwischen dem vierten und funflen Vordermittelfuflknochen dorsal, verbindet sich mit dem Rete carpi dorsale (4/9”), zieht dann distal und entlaflt nach lateral die A. digiti V dor- salis medialis, die bei BADAWI (1959) A. digiti V dorsalis heiflt. Danach nimmt sie einen Verbindungsast (3144’) der A. digitalis communis 111 + IV auf, die bei BADAWI (1959) A. digitalis communis I11 genannt wird, zweigt die A. digiti I V dorsalis lateralis (3/45; 4/14) ab und mundet dann in die A. digiti IV volaris lateralis (3/52).

Arcus dorsalis superficialis Den Arcus dorsalis superficialis finden wir nur bei der K a t z e . Er ent-

steht hier durch Vereinigung des Ramus dorsalis der A. medianoradialis mit dem Ramus descendens der A. collateralis radialis proximalis und dient den Aa. metacarpicae dorsales superficiales als Ursprung.

Aa. metacarpicae dorsales superficiales I, 11, III+IV und V Die Aa. metacarpicae dorsales superficiales sind nur bei den F 1 e i s c h-

f r e s s e r n ausgebildet. Dem H u n d fehlt die A. metacarpica dorsalis super- ficialis I, die bei der K a t z e wie alle anderen oberflachlichen dorsalen Meta- karpalarterien aus dem Arcus dorsalis superficialis entspringt. Beim H u n d stammen sie aus dem Ramus distalis lateralis der A. collateralis radialis proxi- malis. Sie flieflen bei der K a t z e mit den entsprechenden tiefen volaren Meta-

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Vergleichende Betrachtung der Arterien an der SchultergliedmaSe 287

karpalarterien zusammen, entlassen vorher je einen Ramus dorsalis fur die Haut, wahrend sie sich beim H u n d mit den entsprechenden tiefen dorsalen Metakarpalarterien vereinigen, dorsale Zehenarterien abgeben und dann in die entsprechenden oberflachlichen volaren Metakarpalarterien einmunden.

A. digitalis communis I Die A. digitalis communis I (1135; 2/25) ist bei der K a t z e die direkte

Fortsetzung der A. metacarpica volaris profunda I, nachdem diese alle anderen Metakarpalarterien der ersten Zehe aufgenommen hat, wahrend sie beim H u n d die Fortsetzung der A. metacarpica volaris superficialis I ist, nachdem diese die beiden anderen Metakarpalarterien der ersten Zehe aufgenommen hat. Aus den gemeinsamen Zehenarterien zweigen die besonderen Zehenarterien ab, mit Ausnahme des H u n d e s , bei dem die dorsalen Zehenarterien aus den oberflahlichen dorsalen Metakarpalarterien stammen. Bei den anderen Haus- saugetieren fehlt die A. digitalis communis I.

A. digitalis communis I1 Die A. digitalis communis I1 (1136; 2/26; 3/38) verhalt sich bei der

K a t z e wie die A. digitalis communis I, besitzt aber auflerdem einen Ramus communicans (2126’) zur A. digiti I11 volaris medialis. Beim H u n d entsteht die A. digitalis communis I1 durch Vereinigung der Metakarpalarterien der zweiten Zehe. Beim S c h w e i n ist die A. digitalis communis I1 die direkte Fortsetzung der A. metacarpica volaris superficialis 11. Sie fehlt den W i e d e r- k a u e r n und dem P f e r d .

A. digitalis communis III+ IV Die A. digitalis communis 1II-b IV (1137; 2/27; 3/39; 5/28) ist ein gemein-

samer Stamm fur die dritte und vierte Zehe. Die A. digitalis communis I11 + IV wird bei BADAWI (1959), BADAWI und WILKENS (1961), WISSDORF (1961) und NICKEL (1962) A. digitalis communis I11 genannt. Sie fehlt dem P f e r d und teilt sich bei K a t z e , H u n d und S c h w e i n in die A. digitalis communis I11 (1138; 2/28; 3/40) und in die A. digitalis communis IV (1139; 2/29; 3/41). Sie stammt bei der K a t z e aus der A. metacarpica volaris profunda III+IV, nachdem diese Arterie alle anderen Metakarpalarterien der dritten und vierten Zehe aufgenommen hat. Bei H u n d und S c h w e i n ist sie die Fortsetzung der A. metacarpica volaris superficialis I11 + IV, die beim H u n d die anderen Metakarpalarterien der dritten und vierten Zehe aufgenommen hat. Bei den W i e d e r k a u e r n ist sie die Fortsetzung der A. mediana, nachdem diese den Arcus volaris distalis entlassen hat.

A. digitalis communis V Die A. digitalis communis V (1140; 2/30; 3/42) finden wir nur bei den

F l e i s c h f r e s s e r n und beim S c h w e i n , bei dem sie bei BADAWI (1959) A. digitalis communis IV heiflt. Auch die A. digitalis communis V entsteht bei den F 1 e i s c h f r e s s e r n aus der Vereinigung der Metakarpalarterien der funften Zehe und ist bei der K a t z e die Fortsetzung der A. metacarpica volaris profunda V, bei H u n d und S c h w e i n die Fortsetzung der A. meta- carpica volaris superficialis V.

A. interdigitalis Die A. interdigitalis (5140’) ist nur bei den W i e d e r k a u e r n ausgebildet

und zweigt im Zwischenzehenspalt n a h dorsal ab. Sie entlaflt Xste fur das

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288 NICKEL und WISSDORF

Fessel- und Krongelenk, verbindet sich mit der A. coronaria und anastomo- siert bei R i n d und Z i e ge mit der A. metacarpica dorsalis profunda I11 + IV und bei allen W i e d e r k a u e r n mit der A. metacarpica perforans distalis. Sie teilt sich dann in die dorsal aus dem Zwischenzehenspalt austretenden A. digiti I11 dorsalis medialis (5/40”) und A. digiti I V dorsalis lateralis (5/40”‘). Bei den k 1 e i n e n W i e d e r k a u e r n entlaat sie noch einen Hautast nach dorsal.

A. digiti I volaris medialis Die A. digiti I volaris medialis (1141; 2/31) trennt sich bei K a t z e und

H u n d aus der A. digitalis communis I nach medial. Sie kreuzt den ersten Zehenknochen kranial der Beugesehnen, entlai3t Aste fur den Zehenballen (2/41), das erste Zehengelenk und die Haut und tritt in das mediale Krallen- loch, nimmt aber vorher die A. coronaria auf und bildet mit der A. digiti I volaris lateralis den Arcus terminalis (2/43).

A. digiti I volaris lateralis Die A. digiti I volaris lateralis (1/42; 2/32) ist die direkte Fortsetzung der

A. digitalis communis I. Sie versorgt bei der K a t z e das Krallengelenk, bei H u n d und K a t z e den Zehenballen und entlai3t die A. coronaria, die uber dorsal, von der Strecksehne bedeckt, nach medial verlaufl und hier in die A. digiti I volaris medialis mundet, und tritt dann bei K a t z e und H u n d in das laterale Krallenloch und bildet hier mit der A. digiti I volaris medialis den Arcus terminalis (1/51; 2/43).

A. digiti I1 volaris medialis Die A. digiti I1 volaris medialis (1/43; 2/33; 3/47) ist bei F l e i s c h -

f r es se r n und S c h w e i n ausgebildet und stammt aus der A. digitalis com- munis 11. Sie verhalt sich bei den F l e i s c h f r e s s e r n entsprechend wie die A. digiti I volaris medialis, versorgt aber das zweite Zehengelenk. Beim S c h w e i n kreuzt sie die Phalanx I der zweiten Zehe volar, versorgt das Fesselgelenk der zweiten Zehe und tritt dann durch ein Wandloch in die Phalanx I11 ein und bildet hier mit der A. digiti I1 volaris lateralis den Arcus terminalis (3/58).

A. digiti I1 volaris lateralis Die A. digiti I1 volaris lateralis (1/44; 2/34; 3/48) stammt bei F l e i s c h -

f r e s s e r n und S c h w e i n aus der A. digitalis communis I1 und verhalt sich bei den F1 e i sc h f r e s s e r n entsprechend wie die A. digiti I volaris lateralis. Beim S c h w e i n laufl sie am lateralen Rand der zweiten Zehe distal. Am Klauenspaltloch dringt sie in das Klauenbein und verbindet sich hier rnit dcr A. digiti 11 volaris medialis zum Arcus terminalis (3/58).

A. digiti I11 volaris medialis Die A. digiti 111 volaris medialis (1/45; 2/35; 3/49; 4/21; 5/41; 6/32)

finden wir bei allen Haussaugetieren ausgebildet. Sie stammt bei K a t z e , H u n d und s c h w e i n aus der A. digitalis communis 111, wahrend sie bei den W i e d e r k a u e r n und dem P f e r d aus dem Arcus volaris distalis abzweigt. Sie verhalt sich bei F i e i s c h f r e s s e r n und S c h w e i n entsprechend wie die A. digiti I1 volaris medialis, besitzt aber bei der K a t z e einen Ramus com- municans (2/26’) zur A. digitalis communis 11. Beim S c h w e i n nimmt sie den Ramus communicans (3/44’) der A. digitalis communis I11 + I V und die A. metacarpica dorsalis profunda 11 (3/35) auf. Sie entlai3t aui3erdem beim

Page 25: Vergleichende Betrachtung der Arterien an der Schultergliedmafie der Haussäugetiere (Katze, Hund, Schwein, Rind, Schaf, Ziege, Pferd)

Vergleichende Betrahtung der Arterien an der SQultergliedmaRe 289

S c h w e i n Ballenaste und einen Ramus volaris. Bei den W i e d e r k a u e r n besitzt sie einen Ramus communicans (5/42) zur A. digitalis communis I11 + IVY gibt einen Ramus pulvini distalis ab, der sich mit dem der A. digiti I11 volaris lateralis zum Arcus pulvini (5/48) vereinigt. Sie mundet dann in das Wand- loch des Klauenbeins, mit der A. digiti 111 volaris lateralis den Arcus terminalis (5/49) bildend. Beim P f e r d entlai3t sie die A. digiti I11 dorsalis medialis (6/34), verzweigt sich an Huf und Ballen und tritt dann in das entsprechende Sohlenloch des Hufes, um hier mit der A. digiti I11 volaris lateralis den Arcus terminalis (6/37) zu bilden.

A, digiti I11 volaris lateralis Die A. digiti I11 volaris lateralis (1/46; 2/36; 3/50; 4/22; 5/43; 6/33) finden

wir bei allen Haussaugetieren. Sie stammt bei F 1 e i s c h f r e s s e r n und S c h w e i n aus der A. digitalis communis I11 und verhalt sich bei den F 1 e i s c h - f r e s s e r n entsprechend wie die A. digiti I1 volaris lateralis. Beim S c h w e i n verlauft sie entlang dem lateralen Rand der dritten Zehe zum Klauenspaltloch und bildet hier mit der A. digiti I11 volaris medialis den Arcus terminalis (3/58). Sie entlai3t mehrere Aste fur den Ballen, fur die Klaue und die A. coro- naria. Bei den W i e d e r k a u e r n stammt die A. digiti I11 volaris lateralis aus der A. digitalis communis I11 + IV, gibt einen Ramus pulvini distalis ab, der mit dem Ramus pulvini distalis der A. digiti I11 volaris medialis den Arcus pulvini (5/48) bildet, entlai3t einen Ramus volaris, zweigt die A. coronaria uber dorsal ab und mundet dann in das Wandloch des Klauenbeins, um hier rnit der A. digiti I11 volaris medialis den Arcus terminalis (5/49) zu bilden. Beim P f e r d stammt die A. digiti I11 volaris lateralis aus dem Arcus volaris distalis und verhalt sich entsprechend wie die A. digiti I11 volaris medialis.

A. digiti IV volaris medialis Die A. digiti IV volaris medialis (1/47; 2/37; 3/51; 4/23; 5/44) stammt

bei F 1 e i s c h f r e s s e r n und S c h w ei n aus der A. digitalis communis IV und bei den W i e d e r k a u e r n aus der A. digitalis communis I11 + IV. Sie verhalt sich bei F l e i s c h f r e s s e r n , S c h w e i n und W i e d e r k a u e r n entsprechend der A. digiti 111 volaris lateralis.

A. digiti IV volaris lateralis Die A. digiti IV volaris lateralis (1/48; 2/38; 3/52; 4/24; 5/45) stammt bei

F l e i s c h f r e s s e r n und S c h w e i n aus der A. digitalis communis IV, beim R i n d aus dem Arcus volaris distalis und bei den k 1 e i n e n W i ed e r k a u e r n aus der A. digitalis communis I11 + IV. Sie verhalt sich bei F 1 e i s c h f r e s se r n und W i e d e r k au e r n entsprechend der A. digiti I11 volaris medialis. Beim S c h w e i n nimmt die A. digiti IV volaris lateralis den Ramus communicans (3143) der A. metacarpica volaris superficialis IV und die A. metacarpica dor- salis profunda IV (3/36) auf, zeigt sonst den entsprechenden Verlauf der A. digiti I11 volaris medialis.

A. digiti V volaris medialis Die A. digiti V volaris medialis (1/49; 2/39; 3/53) stammt bei F 1 e i s c h -

f r e s s e r n und S c h w e i n aus der A. digitalis communis V und verhalt s i h analog der A. digiti I1 volaris lateralis.

Page 26: Vergleichende Betrachtung der Arterien an der Schultergliedmafie der Haussäugetiere (Katze, Hund, Schwein, Rind, Schaf, Ziege, Pferd)

290 NICKEL und WISSDORF

A. digiti V volaris lateralis Die A. digiti V volaris lateralis (1/50; 2/40; 3/54) findet sich bei F l e i s c h -

f r e s s e r n und S c h w e i n . Sie stammt aus der A. digitalis communis V und entspricht in ihrer Aufteilung der A. digiti I1 volaris medialis.

A. digiti I dorsalis medialis Die A. digiti I dorsalis medialis, die hier nur vergleichend erwahnt wird,

ist bei den Haussaugetieren nicht zu finden.

A. digiti I dorsalis lateralis Die A. digiti I dorsalis lateralis ist ebenfalls bei keinem Haussaugetier

beschrieben.

A. digiti I1 dorsalis medialis Die A. digiti I1 dorsalis medialis gibt es bei unseren Haussaugetieren

nicht.

A. digiti I1 dorsalis lateralis Die A. digiti I1 dorsalis lateralis (4/10) findet sich bei H u n d und

S c h w e i n . Sie wird bei BADAWI (1959) A. digiti I1 dorsalis genannt und stammt beim H u n d aus der A. metacarpica dorsalis superficialis 11, beim S c h w e i n aus der A. metacarpica dorsalis profunda 11. Sie teilt sich beim S c h w e i n an der zweiten Zehe in einen Ramus phalangis primae (4/16) und einen Ramus phalangis secundae (4/17).

A. digiti I11 dorsalis medialis Die A. digiti I11 dorsalis medialis (3/46; 4/11; 5/46; 6/34) ist bei H u n d ,

S c h w e i n , W i e d e r k a u e r n und P f e r d ausgebildet. Beim H u n d stammt sie aus der A. metacarpica dorsalis superficialis 11, beim S c h w e i n aus der A. metacarpica dorsalis profunda 11 und gabelt sich hier, wie bei den W i e d e r - k a u e r n , bei denen sie bei R i n d und Z i e g e aus dem Ramus communicans der A. digitalis communis 111 + IV abzweigt (5/42) und beim S c h a f aus der A. digiti I11 volaris medialis stammt, in einen Ramus phalangis primae und einen Ramus phalangis secundae. Beim P f e r d stammt sie aus der A. digiti I11 volaris medialis und verzweigt sich medial am Fessel- und Kronbein.

A. digiti I11 dorsalis lateralis Die A. digiti I11 dorsalis lateralis (4/12; 5/40”; 6/35) findet sich auch bei

H u n d , S c h w e i n , W i e d e r k a u e r n und P f e r d . Beim H u n d stammt sie aus der A. metacarpica dorsalis superficialis I11 + IV, beim S c h w e i n zweigt sie aus der A. digitalis communis III+ IV ab. Bei den W i e d e r - k a u e r n nimmt sie ihren Ursprung aus der A. interdigitalis und teilt sich bei S c h w e i n und W i e d e r k a u e r n in einen Ramus phalangis primae (4/16) und einen Ramus phalangis secundae (4/17). Beim P f e r d zweigt sie aus der A. digiti I11 volaris lateralis ab und verteilt sich lateral am Fessel- und Kronbein.

A. digiti IV dorsalis medialis Die A. digiti IV dorsalis medialis (4/13; 5/40”’) stammt beim H u n d aus

der A. metacarpica dorsalis superficialis I11 + IV, beim S c h w e i n aus der A. digitalis communis 111 + IV. Bei den W i e d e r k a u e r n entspringt sie aus

Page 27: Vergleichende Betrachtung der Arterien an der Schultergliedmafie der Haussäugetiere (Katze, Hund, Schwein, Rind, Schaf, Ziege, Pferd)

Vergleichende Betrachtung der Arterien an der Schultergliedmade 291

der A. interdigitalis und verhalt sich bei S c h w e i n und W i e d e r k a u e r n entsprechend der A. digiti I11 dorsalis lateralis.

A. digiti IV dorsalis lateralis Die A. digiti IV dorsalis lateralis (3/45; 4/14; 5/47) zweigt beim H u n d

aus der A. metacarpica dorsalis superficialis V ab, beim S c h w e i n aus der A. metacarpica dorsalis profunda V. Bei R i n d und Ziege verlai3t sie den Ramus communicans (5/42) der A. digitalis communis I11 + IV, wahrend sie beim Scha f aus der A. digiti IV volaris lateralis stammt. Sie teilt sich bei S c h w e i n und W i e d e r k a u e r n entsprechend der A. digiti I11 dorsalis medialis auf.

A. digiti V dorsalis medialis Die A. digiti V dorsalis medialis (4/15) ist bei H u n d und S c h w e i n

ausgebildet und stammt beim H u n d aus der A. metacarpica dorsalis super- ficialis V. Bei BADAWI (1959) wird sie als A. digiti V dorsalis bezeichnet und nimmt beim S c h w e i n ihren Ursprung aus der A. metacarpica dorsalis profunda V.

Zusammenfassung Die Arterien an der Schultergliedmafle unserer Haussaugetiere werden

in vergleichender Hinsicht beschrieben. Sechs schematisierte, farbige Abbil- dungen veranschaulichen den Verlauf der Gefai3e. Die Betrachtung beschrankt sich nur auf die wesentlichsten Merkmale der Arterien. Einzelheiten befinden sich in den zitierten Spezialarbeiten.

Summary A comparative study of the arteries of the forelimb of domestic animals

(cat, dog, pig, ox, sheep, goat, horse) The arteries of the forelimb of domestic animals are described from the

comparative point of view and illustrated by six coloured drawings. The article is limited to the essential characters of the vessels, details being available in specialised articles which are cited in the text.

Rbuml Aspects comparb des arttres de l'kpaule chez les mammifkres domestiques

(chat, chien, porc, bovin, mouton, chtvre, cheval) Description comparke des artires de l'kpaule chez les mammifbres do-

mestiques. Six tableaux schkmatiques en couleurs montrent le cheminement des vaisseaux. Les considkrants se limitent aux caractkristiques essentielles des ardres. Pour les dktails, il est renvoyk aux travaux spkciaux citks.

Resumen Consideraciones comparativas de las arterias en la extremidad escapular de 10s

mamiferos domksticos (gato, perro, cerdo, vaca, oveja, cabra y caballo) En tkrminos comparativos, se describen las arterias del miembro escapular

de nuestros animales domksticos. Seis grabados esquematicos en colores ilustran el curso de 10s vasos. La consideracibn se limita a las caracteristicas miis esen- ciales de las arterias. Los detalles se encuentran en 10s trabajos especiales citados.

Page 28: Vergleichende Betrachtung der Arterien an der Schultergliedmafie der Haussäugetiere (Katze, Hund, Schwein, Rind, Schaf, Ziege, Pferd)

292 NICKEL und WISSDORF

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Anschrifl der Verfasser: Professor Dr. Richard Nickel und Dr. Horst Wigdorf, 3 Han- nover, Bischofsholer Damm 15, Anatomisches Institut.