28
88 Archiv /i~r Kreislau/]orschung, Band 21 Aus dem Pharmakologischen Inaitut der Akademie /i~r Medizinische Forschung und Fort- bildung der Justus Liebiff-Hochschule Gie/3en, z. Zt. Bad Nauheim, Kerckho~-Institut (Direktor: Pro/. Dr. ~'. Hildebrandt) Vergleichende Untersuchungen fiber die Kreislaufwirkungen des Adrenalins und Arterenols im Tierexperiment J. DiiR~.R Mit 2 Abbfldungen (Elngegangen am 10. April 1954) Die Frage naeh Art und Ausma{~ einer quantitativ oder qualitativ unter- schiedlichen Wirkung yon Adrenalin und Arterenol auf Herz und Gefs mul3 in maneherlei Hinsicht noch often gelassen werden. Eine kurze Literatur- iibersicht soll dies verdeutlichen und zugleich in die Problemstellung der vor- liegenden Arbeit einfiihren. Ein Verg]eieh der Kreislaufwirkungen des Adrenalins und Ar~erenols hat die nor- malerweise vorhandene grol~e Streuung des Reaktionsausfalls nach beiden Substanzen in Rechnung zu stellen. Es kSnnen daher nur so]che Versuehe herangezogen werden, bei denen Adrenalin und Arterenol an derselben Versuehsperson oder demselben Tier unter gleichen experimentellen Bedingungen getestet wurden. Unter solchep Voraussetzungen gewonnene Ergebnisse lassen seit BARG~R und DAL~ (ll) meist eine im VerhMtnis zum Adrenalin st~rkere Blutdrucksteigerung des Artereno]s erkennen. Sie ist bei Hund und Ka~ze (4, 14, 18, 66, 67, 68, 83, 90, 97, 98, 103, 116, 133, 136, 137, 146) wie such unter Berfieksiehtigung des mittleren Blutdrucks beim Mensehen vorhanden (8, 9, 17, 60, 95, 101, 114, 145). Jedoch liegen such Befunde vor, nach denen bei Tier (52, 102, 107, 117, 120, 143, 152) und Mensch (57, 115) keine deutlichen Unterschiede bestehen. Andere Untersueher fanden eine Abh~ngigkei~ yon dcr Dosis (105) oder vom Ausgangsblu~lruck (102). Die Beobaehtung einer starkeren Blutdrucksteigerung nach Adrenalin diirfte zu den Aus- nahmen gehSren (136). Beim Kaninchen ist Adrenalin dagegen pressorisch wirksamer als Arterenol (82, 109, 147). Vorbehandlung mit Sympathikolytika ffihrt bei geeigneter Dosierung zu einer Um- kehr der Blutdruckwirkung des Adrenalins, wiihrend die blutdrueksteigernde Wirkung des Arterenols lediglich eine Absehwaehung erfiihrt (ll, 16, 46, 54, 68, 71, 79, 87, 89, 110, 116). Naeh anderen Autoren kann auch die Blutdruckwirkung des Artereno]s umgekehrt werden, wenn aneh meist nicht so stark wie die des Adrenalins (28, 90, 117, 147). Die Unterschiede in dem Blutr beider Substanzen sind so- mit eher quantitativer als qualitativer Art (67, 91, 152). Prinzipielle Unter- schiede seheinen zwischen Tier und Mensch nicht zu bestehen. Dies ~ndert sich, wenn man an Hand der Literaturangaben die Gef~.Bwirkung beider Sympathi- komimetika priift. (Untersuchungen an isolierten Organen bleiben im i'olgen- den unberiicksichtigt.) Zieht man die Arbeiten heran, in denen die Gef~B- oder Durchblutungsreaktionen, immer unter der Voraussetzung gleicher experimen- teller Bedingungen, in irgendeiner Form direkt gemessen oder beobachtet wur- den, so ergibt sich folgendes: Arterenol kann wie Adrenalin an der intakten Extremit~t (Muskulatur + Haut) bei intraven6ser Injektion oder kurzdauernder Infusion im Tierversueh (70, 72, 83, 107, 143, 149, 152) und beim Menschen (9) zu einer Zunahme der Durchblutung ffihren. Bei letzterem kann such die Extremitatendurehblutung naeh Arterenol unverandert bleiben oder gering- gradig abnehmen, wiihrend sie naeh Adrenalin ffir kurze Zeir voriibergehend zunimmt

Vergleichende Untersuchungen über die Kreislaufwirkungen des Adrenalins und Arterenols im Tierexperiment

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Vergleichende Untersuchungen über die Kreislaufwirkungen des Adrenalins und Arterenols im Tierexperiment

88 Archiv /i~r Kreislau/]orschung, Band 21

Aus dem Pharmakologischen Inaitut der Akademie /i~r Medizinische Forschung und Fort- bildung der Justus Liebiff-Hochschule Gie/3en, z. Zt. Bad Nauheim, Kerckho~-Institut

(Direktor: Pro/. Dr. ~'. Hi ldebrandt)

Vergleichende Untersuchungen fiber die Kreislaufwirkungen des Adrenalins und Arterenols im Tierexperiment

J . D i iR~ .R

Mit 2 Abbfldungen (Elngegangen am 10. April 1954)

Die F r a g e naeh A r t und Ausma{~ einer q u a n t i t a t i v oder qua l i t a t i v un te r - schiedl ichen W i r k u n g yon Adrena l in und Ar te reno l au f Herz und Gefs mul3 in maneher le i H ins i ch t noch often gelassen werden. E ine kurze L i t e r a tu r - i ibers icht soll dies ve rdeu t l i chen und zugleich in die P rob lems te l lung der vor- l iegenden A r b e i t einfi ihren.

Ein Verg]eieh der Kreislaufwirkungen des Adrenalins und Ar~erenols hat die nor- malerweise vorhandene grol~e Streuung des Reaktionsausfalls nach beiden Substanzen in Rechnung zu stellen. Es kSnnen daher nur so]che Versuehe herangezogen werden, bei denen Adrenalin und Arterenol an derselben Versuehsperson oder demselben Tier unter gleichen experimentellen Bedingungen getestet wurden. Unter solchep Voraussetzungen gewonnene Ergebnisse lassen seit BARG~R und DAL~ ( l l ) meist eine im VerhMtnis zum Adrenalin st~rkere Blutdrucksteigerung des Artereno]s erkennen. Sie ist bei Hund und Ka~ze (4, 14, 18, 66, 67, 68, 83, 90, 97, 98, 103, 116, 133, 136, 137, 146) wie such unter Berfieksiehtigung des mittleren Blutdrucks beim Mensehen vorhanden (8, 9, 17, 60, 95, 101, 114, 145). Jedoch liegen such Befunde vor, nach denen bei Tier (52, 102, 107, 117, 120, 143, 152) und Mensch (57, 115) keine deutlichen Unterschiede bestehen. Andere Untersueher fanden eine Abh~ngigkei~ yon dcr Dosis (105) oder vom Ausgangsblu~lruck (102). Die Beobaehtung einer starkeren Blutdrucksteigerung nach Adrenalin diirfte zu den Aus- nahmen gehSren (136). Beim Kaninchen ist Adrenalin dagegen pressorisch wirksamer als Arterenol (82, 109, 147).

Vorbehandlung mit Sympathikolytika ffihrt bei geeigneter Dosierung zu einer Um- kehr der Blutdruckwirkung des Adrenalins, wiihrend die blutdrueksteigernde Wirkung des Arterenols lediglich eine Absehwaehung erfiihrt ( l l , 16, 46, 54, 68, 71, 79, 87, 89, 110, 116). Naeh anderen Autoren kann auch die Blutdruckwirkung des Artereno]s umgekehrt werden, wenn aneh meist nicht so stark wie die des Adrenalins (28, 90, 117, 147).

Die Unte r sch iede in dem Blu t r beider Subs t anzen sind so- m i t eher q u a n t i t a t i v e r als qua l i t a t i ve r A r t (67, 91, 152). Pr inz ip ie l le Un te r - schiede seheinen zwischen Tier und Mensch n ich t zu bestehen. Dies ~nder t sich, wenn m a n an H a n d der L i t e r a t u r a n g a b e n die Gef~.Bwirkung be ider S y m p a t h i - k o m i m e t i k a pri i f t . (Unte rsuchungen an isol ier ten Organen ble iben im i'olgen- den unber i icks ich t ig t . ) Zieht m a n die Arbe i t en heran, in denen die Gef~B- oder Durchb lu tungs reak t ionen , i m m e r un te r der Vorausse tzung gleicher exper imen- te l ler Bedingungen , in i rgendeiner F o r m d i r ek t gemessen oder b e o b a c h t e t wur- den, so e rg ib t sich folgendes:

Arterenol kann wie Adrenalin an der intakten Extremit~t (Muskulatur + Haut) bei intraven6ser Injektion oder kurzdauernder Infusion im Tierversueh (70, 72, 83, 107, 143, 149, 152) und beim Menschen (9) zu einer Zunahme der Durchblutung ffihren. Bei letzterem kann such die Extremitatendurehblutung naeh Arterenol unverandert bleiben oder gering- gradig abnehmen, wiihrend sie naeh Adrenalin ffir kurze Zeir voriibergehend zunimmt

Page 2: Vergleichende Untersuchungen über die Kreislaufwirkungen des Adrenalins und Arterenols im Tierexperiment

D6rner, Vergl. Untersuchungen i~ber die Kreislaufwirkungen de.~ Adrenalin~ 89

(9, 91, 101). Andere Untersucher sahen im TierexperimenL nach beiden Subst~nZea eine Abnahme der Extremiti~tendurchblugung (4, 6, 55, 149). Nach intraarterieller Injektion boira Tier karm der Reaktionsausfall ebenfalls wechselnd sein: DurchbluLungsabnahmo bzw. Widers~ndserhShung in dem Gef~Bgebiet der A. fem. naeh Adrenalin und Arteronol (1, 61, 143, 152) oder Minderdurchblutung naeh Arterenol und vor~bergehende Zunahme aaoh Adrenalin (9, 70). Bei allen erw~hn~en Versuchen wurde die Durchblutung yon Haul und Muskulatur gleiehzeitig gemezsen. Das different~ Verhalt~n yon HauL- und Muskel- gefal]en mull d~her ber~cksiehtigt werden. In der Skelettmuskulatur erfolgt naeh intra- ven6ser InjekLion yon Adrenalin und Arterenol eine V~sodilaLation (43), nach lokaler intraarterieller Injektion d~gegen eine Vasokonstriktion (25, 85, 99, 100, 143). Ebenso werden die Zungengef/~]e nach beiden Subs~nzen dilaLiert (18). Die HauLgefaBe reagieren n~eh intraven6ser und intraarterleller InjekLion yon Adrenalin und Arterenol immer mit einer Vasokonstriktion' (18, 27, 49, 81, 85, 100, 139), die naeh Adrenalin st/~rker sein kann als naeh Arterenol (81," 139).

Aueh die A. earotis communis mit ihrer iiberwiegenden Versorgung yon Haut- gebieten zeigt nach beiden Substanzen eine Minderdurehblutung (84). Gleiches Verhalten lassen die Darmgef/iBe erkennen (90); sie k6nnen aber auch untersehiedlieh reagieren {107) offer mit einer DurehbluLungssteigerung anLworten (27). Die Wirkung afif die Nierengef&Be ist konstrikLorizeh und kann beim Adrenalin und Arterenol gleich sein (15). Meist wirkt jedoeh Adrenalin st/~rker gef/~Bverengernd alz Arterenol (1, 3, 4, 27, 90). Die Milz zeigt Volumenabnahme, die beim Adrenalin und Arterenol bei Dozen bis 2 ~]Katze gleichstark isL; naeh gr6fleren Dozen ist die Arterenolwirkung schwficher als die des Adrenalins (4, 80, 133). In den Koronararterien erfolgt nach Adrenalin und Arterenol eine Mehrdureh- blutung (22, 27, 50, 59, 73, 144, 150). Bei einer vergleichenden Bestimraung des MinuLen- voluraens am Hund ffihrte in 50% der F/~lle Arterenol zu einer st&rkeren Minutenvolumen- steigerung, in 25% Adrenalin und in weiteren 25% war die Steigerung naeh beiden Sub- stanzen gleich (67). Naeh I~.ASIrKIND und Mitarb. (121) nimmt beina ttund der ven6se Riiekflu~] in der V. eava sup. eL inf. naeh Adrenalin und Arterenol zu.

Vorbehandlung mit Sympathikolytika fiihrt zu Absehw/~ehung oder Aufhebung der konstriktorisehen Adrenalin- und Arterenolwirkung (49, 51, 55, 70, 85, 100). Eine dila~a- torisehe Wirkungskomponente des Adrenalins kann danach besonders in den Muskel- gef~Ben zum Vorschein kommen.

Zusammenfassend ist aus obigen Li te ra tu rangaben zu folgern, dab unter der Voraussetzung einer vergleichenden U n t e r s u c h u n g und direkten Messung oder Beobach tung der Durchblu tungsreakt ion die DurohstrSmungs/~nderungen in vielen Gef/~i3gebieten n~ch Adrenal in und Arterenol quant i ta t iv fiberein- s t immen; nu t in einigen Fgllen ist tells Adrenalin, tells Arterenol konstr ik- toriseh st/~rker wirksam. Ein qual i ta t iv differentes Verhal ten scheint nicht zu bestehen. Es ist danach nicht m6g]ich, prinzipielle Unterschiede in der GefgB- wirkung beider Substanzen zu folgern (siehe auch 22, 67, 83, 84, $5, 91, 152).

Dem stehen die Arbeiten gegenfiber, in denen aus dem Verhal ten verschie- dener KreislaufgrSBen nach den Verfahren won W]~zLE~ und B6GER bzw. BRO~MsER und R~nK~ oder verwandter Methoden bei Mensch und Tier in- direkt ~uf die Gef/~Breaktionen geschlossen wird.

(~OLD:~NBERG und MRarb. (60) stellgen beim Menschen lest, dab naeh AdrenMin der periphere Gesamtwiderstand bei vergrS~ertem Minutenvolumen sinkt, wi~hrend er nach Arterenol bei gleichbleibendem oder m/~Big vermindertem Minutenvolumen zunimmt. Sie sehlieBen daraus, dab Adrenalin die Gef/~Be erweitert, wahrend Arterenol sie ohne nennens- werte ]~eeinflussung des Her~ens fibera]l verengert. Zu &hnlichen Feststellungen kamen nachfoIgende Un~ersucher am Menschen (13, 17, 57, 92, 114). GATZEK, MATTHES und M~eH~K~ (57) sahen ~ueh nach Adrenalin bei vermindertem Minn~nvolumen eine peri- phere WidersLandserh6hung, die nieht miL.der des Artereno]s/~bereinzustimmen bmnehte. Sie

Page 3: Vergleichende Untersuchungen über die Kreislaufwirkungen des Adrenalins und Arterenols im Tierexperiment

90 Archiv /fir Kreislau/]orschung, Band 21

nehmen daher eine sich ausbreitende Vasokonstrik~ion aueh naeh Adrenalin an. Am waohen Hund fanden A~scH~Tz und Scm~6DE~ (6) naeh intravenOser Injektion yon Adrenalin und Arterenol eine gleieha~ige Abnahme der ExtremR/~tendurehblu~ung, druckplethys- mographisch gemessen. Der gleichzeitig naeh Wv.zLv.~ und B6QER ermittelte periphere Gesamtwiderstand nahm naeh Adrenalin unter ErhOhung des Minutenvolumens ab, nach Arterenol unter Verminderung des Minutenvolumens zu. Dieses Beispiel zeigt, dab bei alleiniger Beurteilung des peripheren Gesamtwiderstandes auf ein qualltativ versehiedenes Verhalten der peripheren Durehb]utung h/~t~e gesehlossen werden kSnnen, w/~hrend zu- mindest die Durehblutungs~,nderung der gemessenen Extremit/~t nach beiden Subst~nzen gleich ausfiel. Dieselben Autoren (132) beobach~e~en an waehen Hunden naeh sehneller Injektion yon 1 y/kg Adrenalin und Arterenol eine ErhOhung des elastischen und peri- pheren Widerst~ndes. LAszT und KrcEuz~g (102) stellten an narkotisierton Hunden eine Erh6hung des ~otalen peripheren Widerstandes nach Adrenalin und Arterenol fest, naeh letzterem in ausgesprochenerem MaBe. BaUistokardiographisehe Messungen des Schlagvolu- mens am Menschen ergaben eine Zunahme naeh Adrenalin und Abnahme naeh Ar~erenol (10).

Unter Heranziehung der Ergebnisse yon GOLDENBERG und Mitarb. kommt v. EULER (46) zu dem SehluB, dab Adrenalin ,,acts as an overall vasodilator" und Art~renol ,,as a powerful overall constrictor". HOLTZ (79) sieht in dem Adrenalinhoehdruek einen Minuten- volumenhochdruck und in dem Arterenolhochdruck einen Widerstandshochdruek, wenn er auch dem Adrenalin bei h6herer Dosierung gewisse konstr/ktorische F~higkei~en zu- sprieht. Die direkte Herzwirkung sell beim Adrenalin st/~rker sein als beim Ar~erenol bzw. naeh GOLDENBERG beim Ar~ronol ganz fehlen. Direkte Messungen der tterzwirkung im Tierexperiment zeigten aber, dab Arterenol in gleicher Weise eine positiv inotrope Wirkung entfaltet wie Adrenalin (56, 58, 61, 96, 104) bzw. nach CRIS~XON und TAINTER st/~rker wirksam ist (34).

l~bereinstimmung seheint darfiber zu bestehen, dab am narkotisierten Tier oder am tterzlungenprfi, parat Arterenol und Adrenalin zu einer Tachykardie fiihren (18, 22, 58, 61, 79, 93, 94, 102, 143, 152), w/~hrend beim unn~rkotisierten Mensehen Artorenol im Gegensatz zum Adrenalin eine Bradykardie bewirkt (8, 9, 13, 17, 57, 60, 87, 92, 94, 101,145). Aueh beim umlarkotisierten Hund wurde nach Arterenol eine Pulsfrequenzabnahme beobaehtet (132).

Somi t is t zu schlief~en, da~ die B l u t d r u e k r e a k t i o n nach A d r e n a l i n u n d Ar te reno l zwisehen Menseh und Tier keine g rund legenden Unte r seh iede auf- weist, dab sie dagegen mi~ pr inz ip ie l l ve r sch iedenar t igen Gef/~Breaktionen bei Mensch und Tier e inhergehen sell. W i r ve r sueh ten daher , dureh sys t ema t i s ehe verg le iehende U n t e r s u e h u n g e n die W i r k u n g be ider Subs t anzen au f den Blu t - d ruck und die k re i s lauf regula tor i sch wieh t igs ten Gef/~Bgebiete im Tierexper i - m e n t un t e r g le iehen expe r imen te l l en Bed ingungen fes tzuste l len. Die gleieh- zei t ige Reg i s t r i e rung der D u r e h b l u t u n g in drei Gef/~Bgebieten m i t tier D ia the r - m i e - T h e r m o s t r o m u h r m a e h t e es mSglich, die Kre i s l au fwi rkungen be ider Sub- s t anzen ngher zu an~lysieren. Wi r hofften, fi ir die b e i m M e n s e h e n racis t ind i rek t erschlossenen unte rsch ied l ichen Gef~Bwirkungen yon Adrena l i n und Ar te reno] auch t i e r expe r imen te l l eine Erkl/~rung f inden zu kSnnen.

Methodik Die Versuche wurden in den Jahren 1951/52 an fiber 50 ttunden im durehschnit$-

lichen Gewicht yon 10-15 kg durehgeffihr~. Narkose: 0,3 ecm/kg Polamivet 1) i.m., 1/~ Stunde sp~ter 0,5 ccm/kg Pernoeton ~) i.m. Im Verlaufe des Versuehs mul~ten mitunter einige cem Pernoeton naehinjiziert werden.

~) Polamive~: enth~l~ in 1 ccm 5 mg 2-Dimethylamino-4, 4'-diphenyl.heptanon(5)- hydrochlorid und 0,25 mg Diphenylpiperidino~thylacetamid-hydroehlorid.

~) Pernocton: 10%ige w~i]rige LSsung des Natriumsalzes der fl-bromullyl-sek, butyl- barbitursi~ure.

Page 4: Vergleichende Untersuchungen über die Kreislaufwirkungen des Adrenalins und Arterenols im Tierexperiment

D6rner, Vergl. Untersuchungen ~er die Kreislau/wirl~ungen des Adrenalins 91

Durehblutungsmessung in den versehiedensten Gef~Bgebieten (A. und V. femoralis, V. saphena, A. und V. mesenteriea sup., A. und V. lienalis, A. oder V. renalis, A. coronaria dextra, A. carotis communis, A. caro~is interna, V. cava t~horaeica inf.) mit der DiaShermie- Therxnostromuhr naeh R~I~. Bei jedem Versueh wurde meist die Durchs~r6mung in drei Gef~Bgebieten gleichzei~ig registriert. An Arterien Verwendung des Elementtypes A, an Venen der Element~ypen A oder N. In fast einj~thriger Vorarbeit wurden alle Elemente in ann~hernd 300 Modellversuchen geeieht und die Me~hode auf ihre Zuverli~ssigkeit fiber- priift, l~ber die dabei erhaltenen Ergebnisse ist an anderer St~lle berichtet (38, 41). Aus- wertung der Versuehskurven nach den yon REIN (123) aufgestellten Kriterien unter Beachtung der Ergebnisse der Modelleichungen.

Blutdruckmessung in der A. braehiaUs unter Verwendung des photoelektrischen Transmissionsmanometera nach R]~I~ (125). Alle Versuehe wurden bei normalen Blut- druckverh~ltnissen durchgefiihrt. Kiinstliche Beatmung in den F~lten, in denen der Tho- rax erSffnet wurde oder in denen eine einwandfreie Registrierung der Durehblutung der Milzgefi~l]e wegen der starken Atemexkursionen sonst nieht mSglich war. Die Gr6Be des Atemvolumens wurde so eingesteUt, dab die Tiere gerade nielit spontan a~meten. Zur Ver- meidung yon Wi~rmeverlusten EinsChlagen der Tiere in Zellstoff und Tticher; zeitweises Beheizen des Operationsbrettes. Rek~altempera~ur um 37-39 ~ Dauer der Versuche bis 12 Stunden yon Beginn der Narkose an gereehnet.

Injektion yon 1-Adrenalin und 1-Arterenol (,,Hoechst") in die V. brachialis und ver- sehiedene arterielle Kreislaufabschnitte entweder dutch seitensti~ndig eingebundone In- jektionskanfilen oder dutch einen Katheter, der yon einer A. fern. oder A. brachialis aus eingefiihrt wurde. Einzelheiten unter den Ergebnissen. Dosierung des Adrenalins und Arterenols 0,01-1,0 ^(/kg (nur in Ausnahmefi~llen mehr) in 1 ecru physiologiscber Kochsalz- 16sung. Injektionsgesehwindigkeit immer ~/~ Min. Die Injektionen yon Adrenalin und Arterenol erfolgten abwechselnd, wobei zwisehen den einzelnen Injektionen mindestens 10 Min. Pause gelassen wurden. Zur Auswertung kamen anns 800 Injektionen. Jede Reaktion in jedem Gef~Bgebiet wurde zusammen mit dem Blutdruek auf ein eigenes Blair graphisch aufgezeiehnet, wodurch eine fibersiehtliehe Auswertung ermSglich~ wurde.

Ergebnisse

1. Wirkung au/ die Skelettmuskeldurchblutung Mit der Wirkung yen Adrenalin und Av~erenol auf die Skelettmuskeldurehblutung

haben wix uns eingehend an anderer Stelle befal3t (36). Dort finden sich aueh n~here Literaturangaben fiber die Beeinflussung der Muskelgef~tBe durch beide Substanzen. Wit verzichten daher auf eine Literaturwiederbolung und gehen aueh nicht auf die m6gliehen Ursaehen des yon den meisten iibrigen Gef~Bgebieten abweiehenden Verhaltens der Skelett- muskeldurchblutung ein, sondern beschranken uns auf die Wiedergabe der Vergleiche zwischen Adrenalin und Arterenol. Die Skelettmuskeldurchblutung registrierten wir durch ein- oder doppelseitiges Anlegen yon Thermoelementen an A. oder V. fern. Die Hinter- extremitaten wurden vorher enth~utet oder an A. und V. fem. alle Seiten~ste bis zur Knie- kehle unterbunden. Der FuB wurde oberhalb der Ferse lest umschnfirt.

a) IntravenSse Injektionen. Die au f G r u n d unserer Versuehe sieh ergeben- den pr inzip ie l l mSglichen Reak t i ons fo rmen der S k e l e t t m u s k e l d u r c h b l u t u n g nach in t ravenSser I n j e k t i o n yon Adrena l in bzw. Ar te reno l s ind in Abb . 1 sche- mat iseh wiedergegeben [Einzelhe i ten siehe D S R ~ R (40)]. D a n a c h k a n n die Durchb lu tung primi~r zunehmen, ohne oder m i t folgender sekund~,rer A b n a h m e (Abb. I a u. 1 b). I n ~nderen Fi~llen erfolgt eine p r i m a t e D u r c h b l u t u n g s a b - aahrne (Abb. 1 c), d ie m a n e h m a l y o n einer sekundi~ren Z una hme i ibe r lager t is t (Abb. 1 d). A n die primi~re oder se~kund~re A b n a h m e k a n n sich eine Mehrdureh- b lu tung y o n wechse lndem A u s m a 8 und unte rseh ied l ieher Daue r ansehlieBen, die als re~kt ive Hype r i imie b e k a n n t is t und im folgenden unber i i cks ich t ig t

Page 5: Vergleichende Untersuchungen über die Kreislaufwirkungen des Adrenalins und Arterenols im Tierexperiment

92 Archly/iir Kreislau//orschunff, Band 21

ble ib t . Tab . 1 g ib t H ~ u f i g k e i t u n d A u s m a B de r in A b b . 1 sk i zz i e r t en D u r c h - b l u t u n g s r e a k t i o n e n n a c h i n t r a v e n S s e r I n j e k t i o n y o n 0 , 0 1 - I , 0 7]kg A d r e n a l i n u n d A r t e r e n o l an1).

T a b e l l e 1

Unver~indert Prlmiire Zunahme

Adrenalin + 23

o,oI-o,1 r/kg _ 25% 37% + 6 4 !

0,5 ~,/kg 5 y o 75%

+ 81 1,0 7/kg 4% 96% . . . . . . . . . . . , . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . i . . . . Arterenol

-t- 43 0,01-0,1 7/kg 17% 65%

+ 75 0,5 r/kg - - 93%

+ 82 1,0 7/kg ' - - 93%

Sekund~ire Abnahme

- - 1 5

12% m 15 6O% - - 3 8

48%

- - 2O 26%

- - 30 75%

- - 34 63%

Prhniire Primtire kbnahme mlt Abnahme t t b e r l a g e r t e r

Zunahme

- - 2 O 25% 12%

15% 5%

- - 23 17%

7%

7% Durchblutungsiinderung der Skelettmuskulatur der Hinterextremit~t naeh intra-

ven6ser Injektion yon Adrenalin und Arterenol. Einzelheiten siehe Text. DurehschnRts- werte aus 22 Versuchen mit 149 Reaktionen.

A b b . 1 . D i e D u r c ' h b l u t u n g s r e a k t J o n e n d e r S k e l e t t m u s k u l a t u r d e r t t i n t e r e x t r e m t t i t t n a e h i n t r a v e n 6 s e r I n ] e k - tton yon Adrenalin oder Arterenol: a) primiire Zunahme; b) primitre Zunahme mtt sekund~rer Abnahme;

c) prlm~ire Abnahme; d) primiire Abnahme mit tiberlagertcr Zunahme.

1) Zu dieser wie zu den folgenden Tabellen ist zu bemerken: Die Prozen~zahlen bo- deuten die durchschnittliche H~uf~gkeit des Auftretens der einzelnen Reaktionsformen; die kleiner gehaltenen Zahlen fiber den Prozentzahlen geben die mittlere prozentuale Ver- /~nderung der Durchblutung an, vergliehen mit einer Ausgangsdurehblutung yon 100%; z . B . + 23 and - - 15 bedeuten eine Zunahme der Durehblutung yon durchschnittlieh 23% und eine Abnahme yon 15~o, auf eine Ausgangsdurchblutung yon 100% bezogen. Da es im Wesen der Str'omuhrmessung und der verwendeten Elemente liegt, dab nicht alle Reaktionen quantitativ bzw. prozentual ausgewertet werden k6nnen, war es teilwoise nicht m6glich, die Durchblutungsanderungen prozentual zu bereelmen. Daraus erkl~rb sich, dab die Veri~nderungen der durchschnittlichen Str6mungswerte bei den seltener auf- trctenden Reaktionsformen meist nicht angegeben werden k6nnen.

Page 6: Vergleichende Untersuchungen über die Kreislaufwirkungen des Adrenalins und Arterenols im Tierexperiment

D6rner, Vergl. Untersuchungen i~ber die Kreislau/wirlcungen des Adrenalins 93

Ein Vergleich nach Tab. 1 ergibt, dab die prim~re Mehrdurchblutung bei den Dosierungen bis 0,5 y/kg beim Arterenol hiufiger auftr i t t und starker ist als beim Adrenalin, w~hrend bei der Dosis yon 1,0 ?/kg beide Substanzen sich gleich verhalten. Hinsiehtlich der Durchblutungseinschrinkung, sei sie pr imir oder sekundRr, scheinen keine eharakteristischen Untersehiede zu bestehen. Die in seltenen Fi l len beim Adrenalin vorhandene iiberlagerte Zunahme fehlt beim Arterenol.

Tab. 2 zeigt die D~uer der einzelnen Durekblutungsphasem Sie lgfJt keine sicheren in eine Riohtung weisenden Untersehiede zwisehen Adrenalin und Arterenol erkennen.

i Pr/mRre Zlmahme , (entsprechend

kbb. 1 a)

Adrenalin ! 0,01~0,1 ~,/kg i 0,/; ~[kg ! 1,0 ylkg [

Artere~ml ! 0,01-0,1 "g/kg 0,5 ~,]kg 1,0 ~'/kg i

Tabelle 2

Prlm~,re Zunahme (ontsprechend

Abb. lb )

69,5 42,5 46,2

138,3 49,3

73,3 35,2 61,6 51,2

115,6 43,6

Prim~ire Abnahme

87,5 113,0 182,2

77,5 143,2 169,2

SekundRre Abnahme

111,7 109,4 149,5

70,0 105,8 144,5

Dauer der einzelnen Durehblutungspha~en der Skelettmuskul~tur tier Hinterextremi- t~t nach intravenSser Injcktion yon Adrenalin und Arterenol. Zeit in Sekunden. Dureh- schnittswerte aus 22 Versuchen mit 137 Reaktionen.

Nach lokaler intraarterieller Injektion yon Hydergin kolmte der durch- blutungsmindernde Effekt nachfolgender intraven6ser Injektionen yon Adre- nalin oder Arterenol abgeschw~cht oder aufgehoben werden.

b) Lokale intraarterielle In]ektionen. Adrenalin und Arterenol injizierten wir direkt in die A. fern. durch eine seitenstgndig eingebundene Kaniile. In den meisten Fi~llen jedoch nahmen wit die Injektionen in die Aorta abd. oberhalb der Teilung vor, indem wir dureh die A. mesent, inf. eine Kaniile oder yon der A. fern. der nicht gemessenen Seite einen Katheter einfiihrten. Bei dieser In- jektionsart lassen sich nach Tab. 3 Unterschiede zwischen beiden 8ubstanzen in der Form erheben, dab Adrenalin in einem Teil der Fi~lle zu einer prim~tren Durchblutungszunahme fiihrt, w~hrend ArtereIml immer nur eine primi~re Durchblutungseinschr~nkung mit oder ohne iiberlagerte Zunahme bewirkt. An die primire Adrenalinzunahme schlieflt sich eine sekund~re Abnahme an. Die Miaderdurehblutung nach Axterenol f~llt im Durchsehnitt etwas s t i rker und die fiberlagerte Zunahme bei de r h6heren Dosierung schwicher aus als nach Adrenalin. Letzteres kann an Hand der Tab. 4 bei Beriicksiehtigung der Dauer der einzelnen Durchblutungsphasen deutlicher gemacht werden : die iiberlagerte Mehrdurchblutung h i l t naeh Adrenalin etwa doppelt so laug an wie nach Ar- terenol. Dagegen ist aus der Dauer der prim~ren Durchblutungsabnahme kein eindeutiger Unterschied zu folgern; die Differenzcn miissen als zufallsbedingt aagesehen werden. Die prim~re Zunahme setzt nach Adrenalin im Durchsohnitt

Page 7: Vergleichende Untersuchungen über die Kreislaufwirkungen des Adrenalins und Arterenols im Tierexperiment

94 Archiv /iir Kreislau//orschung, Band 21

Tabe l l e 3

Prlmiire Unver~,ndert Prim~re Primi~re Sekundiixe Abnahme mtt

Zunahme A b n a h m e A b n a h m e flberlager ter Zunahme

Adrenalin 0,01~0,1 r/kg + 56 - - 30 - - 31

20% 20% 60% 20% - -

0 , 2 - 0 , 3 ~/kg - - 3 3 ; + 15 - - 9 % 2 7 % 9 % 64%

0,5 y/kg

Arterenol 0,01-0,1 y/kg

11% + 80 22% 11%

- - 38 60%

- - 25 22%

2 7 %

- - 4 7 ; + 58 56%

30% - - lO% 0,2-0,3 F]kg - - 4 2 ; -}- 14

- - - - 4 0 % - - 60% 0,5 7lkg - - 5 4 ; % 3 8

7 3 %

Durchblutungsi~nderung der Skelettmuskulatur der Hinterextremiti~t nach Injek- Lion yon Adrenalin und Arterenol in die A. fern. bzw. den untersten Abschnitt der Aorta abd. Siehe Anmerkung Seite 92. (Die in der Tabelle angegebene H~ufigkeit yon ca. 20% fiir das Auftreten einer prim~ren Durchblutungszunahme naeh Adrenalin mull nach einer z. Z. laufenden Versuchsserie als etwas zu niedrig angesehen werden.)Durchschnitts- werte aus 18 Versuchen mit 76 Reaktionen.

Tabe l l e 4

Prim~ro Prim~ire Sekund~xe t?berlagerte Zunahme Abnahme Abnahme Zunahme

Adrenalin 0,01-0,1 7]kg 0,2-0,3 7]kg 0,5 7]kg

Arterenol 0,01-0,1 y/kg 0,2-0,3 7lkg 0,5 y/kg

3 6 , 8

104,3 } 145,4 208,4 248,7

101,4 i - - 173,6 - - 184,0 i - -

81,4 136,3

46,0 64,1

Dauer der einzelnen Durchblutungsphasen der Skelettmuskulatur der Hinterextre- miter nach Injek~ion von Adrenalin und Arf~renol in die A. fern. bzw. den untersten Ab- schnitt der Aort~ abd. Zeit in Sekunden. Durchschnittswerte aus 18 Versuchen mit 72 Reaktionen.

zu derselben Zeit ein wie die primi~re Abnahme, w~hrend bei in t ravenSser In - jekt ion die prim/ire Z u n a h m e durchschni t t l ich 5-7 sec friiher beg inn t als die primi~re A b n a h m e [DSR•ER (39)].

Nach vorheriger lokaler in t raar ter ie l ler Hyderg in in j ek t ion k o n n t e die Adrena l inminde rdu rchb lu tung abgeschw/~cht, aufgehoben oder in eine geringe Mehrdurchb lu tung umgekehr t werden. Dasselbe Verhal ten beobachte ten wir

Page 8: Vergleichende Untersuchungen über die Kreislaufwirkungen des Adrenalins und Arterenols im Tierexperiment

D6rner, Vergl. Untersuchungen i~er die Kreislau/wirkungen des Adrenalins 95

beim Arterenol, wenn auoh hier eine eventuelle Zunahme schwEcher ausfiel. Die Anzahl unserer Versuche mit Hydergin reicht nicht aus, um eine zahlen- m~Bige Zusammenstellung zu erlauben.

2. Wirkung au] die Durchblutung der intakten Hinterextremitiit

Bei Messung der Durchblutung der intakton Hintorextremit~t wird der Reaktions- ausfall stark dutch die Wirkung yon Adrenalin und Arterenol auf die I-Iautgefa~e mi~- bestimmt. Letztere reagieren bei Menseh und Tier auf Adrenalin [Litoratur bis 1930 toil. weise bei W. R. ttEss (76), 5, 18, 26, 27, 30, 31, 32, 35, 44, 49, 57, 78, 85, 86, 100, 101, 134, 139] und Arterenol (18, 49, 57, 81, 85, 100, 101, 139) iibereinstimmend mit einer Konstrik- tion. Der Adrenalineffekt soll naeh Vorbehandlung mit sympathikolytisehen Substanzen nicht umkehrbar sein (31, 85, 100). For,Kow und Mitarb. (49) sahen nach hohen Dosen yon Dibenamin oder Ergotamin eine Adrenalin- und Arterenolumkehr.

a) Intraven6se In]ektionen. Infolge der beschriebenen Wirkung yon Adre- nalia und Arterenol auf die Hautgefi~fle t r i t t bei Messung der Durchblutung der intakten Hinterextremitgt eine pr imate Mehrdurchblutung seltener in Er- scheinung als bei alleiniger Registrierung der Muskeldurchblutung (Tab. 5).

Adrenalin

0,1 Hkg

Unveriindert

38%

18%

Tabelle 5

Prlm~re Sekund~tre Prtmiire Zunahme Abnahme Abnahme

i

I - -19 62% A 6 - -~i - -31

5~ 49%

0,5 ?/kg 3% 53% 33% + 40 - -34

1,0 7/kg 3~ 39% 33% Arterenol

0,01 ?/kg

0,1 Hkg

54%

31%

0,5 7/kg

1,0 71kg

+ 29 - - 14 38% 35% + 6 5 - - 23 60% 80% + 50

- - 50% - - 3O 44%

Prim~,re I Abnahme mit

fiberlagerter I Zunahme

] - -13 ; + 3 0 _ 9 %

Sic wird durck die gleichzeitige Minderdurchblutung in der H a u l in einem Tell der F~lle iiberkompensiert. Dariiber hinaus schliol~t sich an die primi~re Durch- blutungszunahme h~ufiger als in Tab. 1 eine sekund~re Durchblutungsabnahme an. Durchblutungsmessungen ausschliel31ich an der hl takten Extremiti~t sind

Durehblutungs~nderung der intakton Hinterextremiti~t (Muskulatur + Haut) nach intraven6ser Injektion yon Adrenalin und Artorenol. Siehe Anmerkung Seite 92. Durch- sehnittowerte aus 35 Versuchen mit 298 Reaktionen.

! - -14 ; + 14 37% 7% - - 4 1 - - 3 0 ; + 2 5

50% 8%

- -18 40% - - 21 31% - - 30 400/0 . : - -

- - 42 ~o%

Page 9: Vergleichende Untersuchungen über die Kreislaufwirkungen des Adrenalins und Arterenols im Tierexperiment

96 Archly ]iZr Kreidau]]orschung, Band 21

auf Grund dieses gegenseitigen Kompensationsmeehanismus zur Analyse yon Substanzen mit qualitativ unterschiedlicher Wirkung auf Haut- und Muskel- gef~l~e wenig geeignet.

Ein Vergleich zwischen Adrenalin und Arterenol lis dieselben Ergebnisse erkemmn, wie wir sie ffir die Skelettmuskeldurchblutung beschrie- ben haben: Arterenol fiihrt etwas hi~ufiger zu primiirer Mehrdurchblutung Ms Adrenahn. Letzteres scheint bei den kleineren Dosierungen 5fters eine peri- phere prim~re Durchblutungsabnahme zu bewirken als Arterenol. Die selten auftretende fiberlagerte Zunahme fehlt auch hier beim Arterenol. Nach Tab. 6

Tabelle 6

Pr imi i re Z u n a h m e (entsprechend Abb. 1 b) Sokundiiro A b n a h m c P r i m a t e Abnahmo

Adrenalin 0,01 r/kg o,1 r/kg O,5 y/kg 1,0 ?]kg

Arterenol 0,01 rlkg 0,1 rlkg 0,5 7/kg 1,0 7/kg

m

17,5 86,5 37,7 91,1 36,0 132,1

28,6 53,7 42,1

m

82,6 104,4 123,4

46,7 81,4 95,5

154,2

84,5 82,1 81,3

127,9

Dauer der einzelnen Durchblutungsphasen der intakten Hhlterextremit~t~ (Musku- latur + Haut) nach irttravenoser Injektion yon Adrenalin und Artorenol. Zeit in Sekunden, Durchschnittswerte aus 35 Versuchen mit 251 Reakbionen.

Tabollo 7

Adrenalin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . i

! 0,01-0,1 ~/kg

0,5-1,0 y/kg

Arterenol

0,01-0,1 y/g

0,5-1,0 y/kg

Unveri~ndert

9%

Primi~re Zunahmo

27%

Pr imi i re k b n a h m e

- - 25 45% - - 80 36%

- - 3 7

58%

38%

Durchblutungs/~nderung der intakton Hint~rextremit~t

Prlmi~re Sekundgro Abnahme mlt A b n a h m e Ilberlagor te r

Zunahme

18% 28% - - 5 4 ; + 54

- - . 5 5 %

- - 42%

- - 7 0 ; - - 1 6

- - 62%

Muskula~sur + Haut) ntrch Injektion yon Adrenalin und Artorenol in die A. fern. bzw. den untersten Absehnit~ der Aorta abd. Sieho Anmerkung Seite 92. Durehschnittswerte aus 14 Versuehen mit 62 Re~k- tionen.

Page 10: Vergleichende Untersuchungen über die Kreislaufwirkungen des Adrenalins und Arterenols im Tierexperiment

D6rner, Vergl. Untersuchungen i~ber die Krelslau[wirbungen des Adren, alins 97

h~ilt die primgre Durchstr6mungszunahme naoh Arterenol l~nger an als naeh Adrenalin. Die Dauer der primgren und sekundiiren Abnahme weist keine charakteristisohen Untersohiede zwisehen beiden Substanzen auf.

Bei Messung nur der Hautdurchblutung in der V. saphena zeigte sieh immer eine M-inderdurchblutung, die nach Adrenalin stgrker sein konnte als nach Arte- renol; doch lgBt die Anzahl unserer Versuche keine einwandfreien Vergleiehe zu,

b) Lokale intraarterielle Iniektionen. Diese wurden in der unter I b) be- sehriebenen Weise vorgenommen. Die in Tab. 7 zusammengefaBten Ergebnisse lassen dieselben Unterschiede wie Tab. 3 erkennen: Auftreten einer prim~ren Durchblutungszunahme in einem Teil der F~lle beim Adrenalin, Fehlen dieser l~eaktion beim Arterenol. Letzteres zeigt einen schw~cheren Ausfall der iiber- lagerten Zunahme, die yon wesentlieh kiirzerev Dauer ist als beim Adrenalin. Vielleieht ist die prim~re Durchblutungsabnahme naeh Arterenol etwas st~ir- ker, doch komrat dies bei einem Vergleieh der Dauer der Minderdurehblutung aieht deutlieh zum Ausdruck.

3. Wirkneng au] d~e Durchblutung der A. carotis commun~ Die DurchblutungsreskZion in der A. c~rotis com. naeh Adrenalin und Arterenol

karm in Anniiherung mit der Wirkung beider Substanzen auf die Hautdurchblutung ver- gliehen werden. Diese Arterie versorgt zum groBen Tefl die Kopfhaut. Die Durchstr6- mungs~nderung in der A. carotis com. wird daher stark durch die Reaktion der Haut- gef~Be mitbestimmt. REIN (122) stellte in der A. carotis com. nach intraven6ser Injektion yon Adrenalin eine kurz dauernde Mehrdurchblutung und l~nger anhaltende sekund~re ~{inderdurehblutung fest. JOCHIM (84) sah naeh Adrenalin und Arterenol eine gleiehm~Bige Abnahme des Durchflusses.

a) Intraven6se In]ektionen. Tab. 8 zeigt, dab bei dieser Injektionsart die Durehblutung der A. carotis com. fast immer abnimmt. Die Wirkung ist bei

Tabelle 8

Primii~e Zunahme [ Dauer der prlm~ren Unveriindert Primi~re Abnahme mR sek. Abnahme Abnahme

Adrenalia - - 1 9

0,1 ?/kg 15% 85% _ - - 8 3 , 6

- -40 0,5/~kg __ 100% - - 139,7

- - 42 1,0 rlkg _ 93% 7% - 180,3

Arterenol - - 14

0,1 ~,/kg 20% 80% - - Vl,9

- - 33 0,5 Y/kg - - 100% - - 116,8

- - 27 1,0 7/kg - - 96% 4% 115,9

tt~ufigkeit, Ausma0 und D~uer der Durchblutungsiinderung der A. carotis com. nach intrav6n6ser Injektion yon Adrenalin und Arterenol. Siehe Anmerkung Sei~e 92. Zeit in Sekunden. DurchschnRtswerte aus 18 Versuchen mit 111 Reaktionen.

Page 11: Vergleichende Untersuchungen über die Kreislaufwirkungen des Adrenalins und Arterenols im Tierexperiment

98 Archiv liar Kreislau//orschung, Band 21

der Dosis y o n 0,5 ? /kg r e l a t i v a m st i i rksten. Bei a l len Dos ie rungen fal l t die Durehb lu tungse insch r~nkung nach Ar~erenol im Durchsohni t~ schw~cher ~us als nach Adrena l in . Die D a u e r der Minderdurchblu~ung ist nach Ar~erenol ebenfal ls ger inger als nach Adrena l in .

Naeh I n j e k t i o n yon H y d e r g i n in die A. earot is com. wurde die Durchs~r6- mungsminde rung in d iesem Gef~Bgebiet naeh in~raven6ser I n j e k t i o n y o n Adre- na l in in gleicher Weise abgeschw~cht , aufgehoben oder umgekehr~ wie naoh Ar te renol . Dabe i kormte es zu aussohlieBlicher Mehrdurchblu~ung k o m m e n oder zu einer prim~iren Durchb lu~ungszunahme, die in eine gegeni iber v o r h e r v e r m i n d e r t e A b n a h m ~ i iberging. Die D u r c h b l u t u n g s z u n a h m e dfirf te n ich t auf eine Umkebxwi rkung ~ n den Hautgef~Ben zur i iekzuf i ihren sein, sondern ledig- l ich die spezifische Reak t ionsweise der ~uskelgefeiBe des Kopfgeb ie t e s wieder- spiegeln [ D 6 g ~ R (39)].

b) LoCale in~raarterielle In~el~tionen. Beide Subs t anzen wurden durch eine se i tens t~ndig e ingebundene Kan i i l e in die A. carot is com. oder d u t c h einen K a t h e t e r in die A. a n o n y m a inj iz ier t . Die W i r k u n g be s t a nd wie bei in~raven6ser I n j e k t i o n in e iner Dt t rchblu~ungsabnahme, die auch je tz t , n a c h d e m keine Blu~druek~nderungen erfolgten, nach Adrena l in m i t u n t e r s t a rke r ausfiel als naeh Ar te renol . Das u m g e k e h r t e Ve rha l t en wurde n i eh t gesehen. Aus a l ledem d a r f au f eine sehw~ehere kons t r ik to r i sehe W i r k u n g des Ar~erenols im Auf- t e l lungsgebie t der A. carot is com. geschlossen werden.

4. Wirlcung au/ die Durchblutung der A. carotis interna

Aus der zusammenfassenden Darstellung yon W. R. HESS (76) fiber die ~nderungen der Gehirndurehblutung nach Injektion yon Adrenalin ist zu entnehmen, dab die Gehirn- arterien in der Regel konstringiert werden. Die konstriktorische Wirkung ist meist sehwaeh ausgepri~gt. Verechiedene Autoren sahen naeh W. R. HEss keine oder nur eine unregel- m~Bige Wirkung. Demgegeniiber t d t t die Beobach~ung dilatatoriseher Adrenalineffekte in den Hintergrund.

Sehon W. R. H~ss wies auf die Sehwierigkeit einer exakten Interpretation der Er- gebnisse wegen der verschiedenartigen zur Anwendung gelangten und teflweise unvoll- kommenen YIethoden hin. SC~.ID~.R und SCm~EID~R (131) und neuerdings TAESCm~R, CERLETTI und ROTt~L~ (138) unterzogen die einzeinen Methoden einer eingehenden Kritik. Mit der Thermostromuhrmethode unter relativ pbysiologisehen Verh~Rnissen gewonnene Ergebnisse zeigen naeh REI~ (122) eine auf Grund der anf~ngliehen Mehr- durehblutung der A. earotis com. ersehlossene druekpassive Durehblutungssunahme der A. earotis int. K~,LLER (88) stellte fes~, dab auch die Gehirngef~Be dureh Adrenalin ver- engt werden, wobe~ aber die Widerstandserh6hung dutch die Blutdrueksteigerung teil- weise fiberwunden werden und daher eine leiehte Vermehrung der Hirndurchstr6mung resultieren kann. Zu ahnliehem Sehlul3 kamen unter Verwendung versehiedenartiger ~e- thoden naehfolgende Untersueher (19, 20, 47, 53, 129, 138, 151). Mitunter blieb der vaso- konstriktorisehe Effekt aueh aus (21, 128). Demgegenfiber kann naeh SC~N~,ID~,R und SCHN~ID~.R (131) Adrenalin die Gehirngef~Be in inkonst~nt~r Weise aktiv erweitern. R o T ~ und Tx~.sc~,R (127) kamen bei Messung der Durchblutung der A. vert~bralis zu ~hnliehen Folgerungen; ale sahen jedoeh eine gewisse Abh~ngigkeit yon der Narkose.

Wit versuehten, die Wirkung des Adrenalins und Arterenols auf die Zerebralgef~fle dureh Registrierung der Durchblu~ung der A. earotis interna zu erfassen. Zu diesem Zweck legmen wit ein Thermoelement an die A. earotis int. hinter dem Sinus earotieus under mSg- liehster Sehonung des deft vorha~denen Nervengewebes an. Da uns bei der Kleinheit des Gef~Bes keine Thermoelemente zur Verffigung standen, mit denen eine lY[essung der pro- zentualen Durehstr6mungs~nderung m6glieh war, muBten wir und mit einer qualit~tiven

Page 12: Vergleichende Untersuchungen über die Kreislaufwirkungen des Adrenalins und Arterenols im Tierexperiment

DSrner, Vergl. Untersuchungen i~ber die Kreislau/wirkungen des Adrenalins 99

Bewertung begnfigen. Unterschiede zwischen Adrenalin und Arterenol konnten durch Vergleich zweier folgender Reaktionen festgesteUt werden.

a) Intraven6se In]ektionen. Wegen des bekannten hn Verhgltlfis zu anderen Gefi~gebieten starker druckpassiven Verhaltens der Zerebraldurchblutung waren die Durchblutungs~nderungen uneinheitlich und schwieriger zu beur- teilen. Unsere Ergebnisse lassen deutlich erkennen, dab in einem hohen Pro- zentsatz der F~lle (beim Adrenalin bei einer Dosierung yon 0,5-1,0 ~/kg in 850/9 und beim Arterenol in gleicher Dosierung in 77%) die Durchblutung der A. carotis int. abnimmt. Da BlUtdruck- und DurehstrSmungskurve entgegen- gesetztes Verhalten zeigen, darf daraus auf eine konstriktorische Wirkung ge- schlossen werden. Der Abnahme kann eine druckpassiv erseheinende Mehr- durchblutung vorausgehen. Ein Vergleich der Intensitgt des Reaktionsausfalls nach Adrenalin und Arterenol ergibt, dab bei der Dosierung yon 0,1 ~]kg in 2/a der Fglle Adrenalin und Arterenol gleieh ~4rksam waren. Bei den restlichen l~eaktionen nahm die Durchblutung naeh Adrenalin starker ab als naeh Ar- terenol, ohne dab das Blutdruckverhalten dafiir verantwortlich gemacht wer- den k6mlte. Die hShere Dosis yon 0,5-1,0 y/kg zeigte bei der H~lfte der Injek- tionen eine schwgeher durchblutungshemmende Wirkung des Arterenols.

Eine blutdruckunabhgngige primi%re Mehrdurehblutung tieB sich in einigen Fi~llen beim Adrenalin feststellen. Wir glaubten, unter Berficksichtigung des Verlaufs der Blutdruck- und Durehblutungskurve eine solche primgre vom Blut- druek unabh~ngige Mehrdurchblutung beim Arterenol nicht folgern zu kSm~en.

Naeh Injektion yon Hydergin in die A. carotis com. wurde die durch- blutungshemmende Wirkung nachfolgender intravenSser Injektionen yon Adre- nalin und Arterenol auf die Durchblutung der A. carotis int. abgeschw~cht oder aufgehoben Teilweise konnte so auch beim Arterenol eine eehte Mehrdureh- blutung beobachtet werden.

b) Lolcale intraarterielte Injektionen. Diese wurden in einer Dosierung yon 0,05 y]kg in die A. carotis com. vorgenommen. Beide Substanzen bewirkten eine teilweise stark ausgepri~gte Durehblutungsabnahme in der A. carotis int., die, ohne dais der Blutdruck sich gnderte, naeh Arterenol im allgemeinen geringer War als nach Adrenalin. Auch bei dieser Injektionsart war mitunter eine an- fi~ngliche l~Iehrdurchblutung beim Adrenalin und auch Arterenol vorhanden. Da diese Zunahmen ohne entspreehende Blutdruckgnderungen erfolgten, darf gesehlossen werden, dab auch beim Arterenol eine nicht druckpassive Durch- blutungszunahme mSglieh ist. Dies spricht im Zusammenhang mit den An- gaben unter a) daffir, dai~ auch beim Arterenol nach intraven6ser Injektion eine nieht druckpassive Zunahme erfolgen kann, die wir in unserem Versuchsmaterial nicht eindeutig yon der druekpassiven Mehrdurehblutung zu trennen wagten.

Dureh Injektion von Adrenalin und Arterenol in verschiedene andere Ge- i'aisgebiete konnten wir uns davon iiberzeugen, dab die Durehblutung der A. earotis int. den Blutdrueksehwankungen folgt, dal3 aber Blutdruek- und Dureh- blutungsiinderungen nicht immer parallel zu gehen brauchen, so daiS auch noch andere durchblutungsregulierende Faktoren mit verantwortlieh zu sein scheinen.

5. Wirlcung auf die Durchblutunff der A. und V. mesenterlca au~erior

Nach der Monographie yon W. R. HEss (76) steUt kr~ftige Vasokons~rik~ion die regu- lgre l~eaktion d6r Arteri6 des Splanchnikusgebietes auf Adrenalin dar. Dflatatorische Effekte sind als Ausnahmen zu betrachten und m6glicherweise auf methodische Fehler

7"

Page 13: Vergleichende Untersuchungen über die Kreislaufwirkungen des Adrenalins und Arterenols im Tierexperiment

100 Archiv /iir Kreislau[]orschung, Band 21

zuriickzuffihren. Diese Befunde der/~lf~ren Autoren wurden in der Folgezeit vielfach be- st~tigt (23, 26, 29, 30, 65, 90, 113, 126, 130). Jedoch sind auch un~erschiedliche Ergebnisse zu verzeichnen: tells Durchblutungsabnahme, tells Zunahme (63, 64, 107, 119) oder haupt- siichlich Abnahme (112, 124). Einzelne Untersucher fanden meist Zunahme (27, 106). Die Adrenalinminderdurchblutung ist yon einer Mehrdurehblutung gefolgt. Bei Injektion yon Adrenalin in die A. mesent, sup. oder die Aorta oberhalb ihres Abgangs wurde immer un- abh~ngig yon der Dosis eine Abnahme der Durchblutung gesehen (26, 31, 64, 65, 119). Nach Vorbehandlung mit Sympathikolytika kommt es zu einer Hemmung oder Ausschaltung der vasokonstriktorischen Adrenalinwirkung, so dab nun die meist sekund~r auftre~ende dilatatorische Komponente deutlicher oder allein in Erscheinung tri t t (31, 126). Artereno] kann zu Durchblutungsabnahme (107) oder Durchbhtungszunahme fiihren (27). Die kon- striktorische Wirkung wird nach Ergotaminvorbehandlung wie diejenige des Adrenalins abgeschwi~ch~ (90).

Wir registrierten die Durchblutung der A. oder einer V. mesen$, sup., vereinzel$ auch einer V. mesent, inf. Dabei konnten wir weitgehende Einheitlichkeit der Ergebnisse und ~beroinstimmung mit den am h~ufigsten beobach~etmn Adrenalinwirkungen feststellen.

a) Intraven6se In]ektionen. Tab. 9 zeigt, daI~ es hi den Darmgef/~l~en so- wohl naeh Adrena l i n als auch nach Ar te reno l i m m e r zu einer prim/~ren :Durch- b l u t u n g s a b n a h m e k o m m t , die h/~ufig in eine sekund~re Z u n a h m e i ibergeht . Bei der k le ins ten Dosis, die kons t r ik to r i s ch n ich t w i rksam ist, war eine Mehr- du rchb lu tung n ich t zu beobach ten . Hiiufigkei t , Ausmal3 und D a u e r der be iden D u r c h b l u t u n g s p h a s e n en t sprechen sich be im Adrena l in und Ar t e reno l wei t - gehend. Charak te r i s t i sche Unte r sch iede kSnnen n ich t aufgezeigt werden.

H y d e r g i n v o r b e h a n d l u n g ff ihr te zu einer Abschw~chung der kons t r ik - to r i schen Adrena l in - und Ar te reno lwi rkung .

b) Lokale intraarterieUe In]ek,$ionen. Bei dieser I n j e k t i o n s a r t wa ren d ie E r - gebnisse qua l i t a t i v gleich denen bei in t ravenSser In j ek t ion . Q u a n t i t a t i v e Au- gaben kSnnen wir bier n ieh t machen.

T a b e l l e 9

D a u e r d e r Unver~indert Sekundlire Zunahme p r i m ~ r e n s e k u n d ~ r e n

A b n a h m e ZunahmB

Adrenalin + 7

0,1 r/kg 40% 33% 40,4 86,0 § 18

0,5 7/kg 75% 82,0 139,0 -t- 23

1,0 y/kg 93% - - 167,7

Arterenol + 8

0,1 y/kg 27% 47% 47,3 112,0 H- 16

0,5 r/kg 86% 85,6 135,1

Primiire A b n a h m e

- - 30 60% - - 45

5% 95%

- - lOO%

- - 2 3

7 3 %

- - 4 2

- - i o o %

- - 4 5

- - l O O % 1,0 7/kg + 22 70% 106,7 130,4

H~ufigkeit, AusmaB und Dauer der Durchblutungs/inderung der A. und V. mes- en~eriea sup. nach in~ravenfser Injektion yon Adrenalin und Arterenol. Siehe Anmerkung Seite 92. Zeit in Sekunden. Durehsehnigtswerte aus 12 Versuehen mig 107 Reaktionen.

Page 14: Vergleichende Untersuchungen über die Kreislaufwirkungen des Adrenalins und Arterenols im Tierexperiment

Derner, Vergl. Untersuchuruden iiber die Kreislau/wirkunffen des Adrenalins 101

6. Wirlcung au] die Durchblutung der Milzgefiifle Fa~t ausnahmslos wurde unter Anwendung plethysmographiseher Methoden in Be-

stiitigung der Ergebnisso yon OLIVER und SC~Xl~ER (118) eino Abnahme des Milzvolumens naeh Adrenalin gefunden [27, 42, 63, 64, 65, 80, 133, 141 (deft auch i~ltere Literatur)]. Arteronol wirkt ebenfalls kontrahierend auf die Milz, wobei das Wirkungsverh~ltnis zwisehen Arterenol und Adrenalin reeht unterschiedlich sein kann in Abhangigkoi~ yon dora einzelnen Tier, der Tierart und der Dosierung (27, 80, 133). Naoh HOL~Z (80) greift Adrenalin vor allem an der Milzmuskula~ur an, deren Kontrak~ion fiir den s~arkon Ent- speicherungseffekt verantwor~Uch is~. Arterenol sei in dieser Hinsich~ weniger wirksam, sol] abet daftir einen dem Adrenalin nicht zukommenden vasokonstriktorischen Effekt an der Milzarterie besitzen. MERT~I~S (111) hal demgegeniiber mit der Thermostromuhr- methode festgestellt, dab es naeh Adrenalininjektion in der A. lienalis zu einer Dureh- blutungsabnahme wechselnden AusmaBes kommt, der eine nur einige Sekunden dauernde Zunahme vorausgehen kann. Der Verlauf der Durehblutungskurven in A. und u lienalis ist gro[3en Schwankungen unterworfen und vom jewefligen Grundzustoald yon Milz und Kreislauf abh~ngig. Zu ahnlichen Ergebnissen kamen GRINDLAY, HEI~tICK und MAllei bei Messung der Durchblutung yon A. und V. lienalis am nieh~ narko~isier~n Hund (69).

a) Intravenese Injelctionen. Wir registrierten die DurchstrSmung der A. und V. lienalis teilweise gleiehzeitig, teilweise getrennt.

o~) A. lienalis. Die Beurteilung yon Art und Ausmal~ der Durchblutungs- ~nderung wird ersehwert dureh das Auftreten der bekannten rhythmisehen Durehblutungsschwankungen in den Milzgefal~n, die nach Arterenol in glei- cher Weise vorhanden sind wie nach Adrenalin. Aus Tab. 10 geht hervor, dab Adrenalin und Arterenol fast immer qualitativ gleiehartig wirken: meist pri- mate night stark ausgepragte Durehblutungszunahme mit sekundarer Ab- na]~me. In einigen F~llen, beim Arterenol etwas h~ufiger Ms beim Adrenal in, /s t an Stelle der arffanglichen Zunahme eine pr imare Abnahme vorhanden. Unter- schiede zwisehen Adrenalin und Arterenol hinsiehtlioh des Ausmal]es der I)urehblutungsanderung konnten wir nicht erheben: mitunter war die primare Zunahme naeh Adrenalin starker, mitunter naeh Arterenol; ebenso unter- schiedlich war das AusmaI3 der sekundaren Abnahme; teflweise waren Adre- nalin- und Arterenolreaktionen quant i ta t iv gleieh. Die Dauer der pr imaren Zunahme und sekundaren Abnahme weist nach Tab. 11 ebenfalls keine ein- deutigen Untersehiede zwisehen beiden Substanzen auf.

Nach Entnervung der VIilz konnte es zum Auftreten einer starken pri- na~ren Zunahme uncl sekundaren Abnahme kommen, Reaktionen, die beim Adrenalin und Arterenol quant i ta t iv iibereinstimmten.

[3) V. lienalis. Eine untersehiedliehe Wirkung auf die Milzkontraktion nliil~te in der Durchblutung der V. lienalis zum Ausdruck kommen. In der Tat geht aus Tab. 10 hervor, dab die Zunahme der Milzvenendurchblutung naeh Adrenalin bei allen Dosierungen teilweise erheblich starker ist als naeh Ar- terenol entspreehender Dosierung. Die Unterschiede sind bei den kleineren ~)osen deutlicher. Mitunter n immt nach Arterenol im Gegensatz zum Adrenalin die DurchstrSmung in der V. lienalis primiir ab, wohl als Folge eines vermin- derten Zufiusses zur Milz. Der geringeren Zunahme nach Arterenol entspricht aueh eine kiirzere Dauer der Mehrdurehblutung (Tab. 11). Die sekundare Ab- nahme halt dagegen teflweise nach Adrenalin li~nger an, wohl ebel~falls eine Folge der starkeren Kontraktionswirkung.

b ) Lokale intraarterielle In]ektionen. Wit injizierten beide Substanzen in die A. lienalis, indem wir yon derA. gastrica aus eine Kaniile bis zur A.lienalis vorsehoben.

Page 15: Vergleichende Untersuchungen über die Kreislaufwirkungen des Adrenalins und Arterenols im Tierexperiment

102 Archly/fir Kreislau//orschung, Band 21

T a b e l l e 10

Prim~ire UnverKndert Zunahme

Sekundlire Prim/ire Abnahmo Abnahme

Arteria Zienalis

Adrenalin 0,5-1,0 r]kg - - , . 9 .2~ =,:. 54% 8% Arterenol 0,5-1,0 ~,]kg - - 80% 60% 20%

Vena lienalis

Adrenalin

0,01-0,1 ~,/kg 14% + 41 86% + 91

100%.

29%

- - 12 4 6 % 0,5 ~/kg - -

T 123 - - 11 1,o r/kg - - lOO% lOO% - -

Arterenol

17% ~, O,Ol-O,1 r / k g

0,5 r/kg

+18 66% . 17%

+ 47 - - 15 73% 64% + 97

100% I 66% 1,0 ~,/kg

17% - - 2 O

I

27%

Durchblutungsanderung der Arteria und Vena lienalis nach intravenSser Injektion yon Adrenalin und Arterenol. Siehe Anmerkung Seito 92. Durchschnittswerte aus 10 Ver- suchen mit 76 Reaktionen.

T a b o l l e 11

Prim~re Zunahme Prtmlire Zunahme i 8ekundKre Prlmltre (entsprechend (entspreehend Abb. la) Abb. lb) Abnahme Abnahme i

Arteria lienalis

Adrenalin 0,5-1,0 y/kg 119,1

Arterenol 0,5-1,0 ~,/kg

27,2 96,6

27,5 84,7

m

48,7

Vena lienalis

Adrenalin 0,01-0,1 ~,/kg 0,5 9,/kg 1,0 ~,/kg

Arterenol 0,01-0,1 y/kg 0,5 ~/kg 1,0 ~[kg

1 1 4 , 7

117,4

113,5

74,7 66,4 79,3

41,8 39,3

160,0 123,0 44,0

87,2 49,2

w

44,9

Dauer der einze]nen Durchblubungsphasen der Arteria und Vena liena]is nach in~r~- venSser Injektion yon Adrenalin und Arteronol. Zeit in Sekunden. Durzhszhnittswerte aus 10 Versuchen mit 72 Reaktionen.

Page 16: Vergleichende Untersuchungen über die Kreislaufwirkungen des Adrenalins und Arterenols im Tierexperiment

D6rner, Vergl. Untersuchungen i~ber die Kreislau/wirkungen des Adrenaline 103

oc) A. lienalis. ]~ei lokaler Injektion yon 0,1-0,2 y/kg Adrenalin oder Ar- torenol konnte in der A. lienalis ebenfalls eine prim/~re Zunahme auftreten. Sie war im Verh/fltnis zur in~ravenSsen Injektion meist geringer und hielt im ]3urehsehnitt 20-25 see an. Zunahmen bis 71%, wie wit sie bei intraventiser In~ektion sahen, konnten wit bei lokaler intraarterieller Injektion nicht be- obaehten. Die sti~rkste Zunahme betrug beim Arterenol 17%, beim Adrenalin 13%. Unser Versuehsmaterial reicht nieht aus, um Unterschiede zwischen Adrenalin und Arterenol deutlieh werden zu lassen. Die Zunahme ging immer in eine mehr oder weniger starke Minderdurchblutung fiber.

fl) V. lienalis. Hier erfolgten bei der Dosierung yon 0,1 und 0,2 y/kg quali- tat iv die gleichen Durehblu~ungs/~nderungen wie bei intravenSser Injektion. Quantitative Unterschiede zwischen Adrenalin und Arterenol waren aber nicht mehr so deutlich festzustellen wie bei intraven6ser Injektion. Die Zunahme betrug durehsehnittlieh 87% naeh Adrenalin und 76% nach Arterenol. Auch bei den Reaktionen, bei denen wir di~ Ver/inderungen der DurehstrSmung nicht prozentual ermitteln konn~en, stimmten beide Substar/zen hinsiehtlieh des AusmaBes der Zunahme weitgehend iiberein. Ebenso I~B~ die Dauer der DurchfluBsteigerung keine einwandfreien Un~erschiede mehr erkennen. Die Zu- nahme hielt beim Adrenalin 5~n Mittel 80 und beim Arterenol 75 see an.

7. Wirkung auf die Nierendurchblutung l~ach den/~lteren Arbeiten reagieren die Nierengef/~Be auf Adrenalin fast ~usschlieB-

lieh mi~ einer Konstriktion (76). GofaBdilat~tion geh6rt zu den Ausnahmen. Neuere Er- gebnisse ]assen ebenfalls nur eine konstriktorisehe Adrenalinwirkung erkennen (48, 63, 64, 75, 90, 106, 107, 108, 126). RErs und Mitarb. stolRen fe~t, daft die Schwellendosis fiir die Nierengef~l]e e~wa 100mal gr6fler ist als fiir die Haut- und MuskelgofaBe. l~laoh ROTH- Za~ und C~RL~TWI (126) sell Adrenalin stets nur zu Durchblu~ungsminderung, nicht zu phasischen Durchblutungs/~nderungen ffihmn. Eine echt~ Adrenalinumkehr kommt nach flenselben Autoren an der Niere nicht vor. Art~renol wirkt an den NierengefaI]en schwaoher konstriktorisch (1, 3, 4, 27, 90).

In unseren Versuchen kam die relative Unempfmdlichkei~ der Nieren- gef/~Be gegenfiber Adrenalin und Art~renol ebenfaUs zum Ausdruek. Dosen von 0,1 ~/kg blieben immer wirkungslos. Bei tier yon l~En~ (75) angegebenen Schwellendosis yon 0,5 ~/kg Adrenalin sahen wir leichte Abnahme der Dureh- blutung in der A. oder V. renalis. Naeh 1 ~/kg Adrenalin betrug die Durch- blutungseinsehriinkung hSchstens 20%. Arberenol blieb bei 0,5 y/kg noch ohne Wirkung und ffihrte erst bei 1 y/kg zur Durehblutungsabnahme, die meist etwas geringer war als beim Adrenalin. Bei beiden Substanzen schloB sieh in einem Teil der Versuehe eine sekund/~re Mehrdurchblutung an die Dureh- blutungsabnahme an.

8. Wirkung au/ die Koronardurchblutung

Die Durehblutungs&nderungen der HerzkranzgefaBe nach intraven6ser und intraaortaler Injektion yon Adrenalin und Arterenol und deren mSgliche Ursaehen sind yon uns under ausffihrlieher Angabe yon Literaturstellen ein- geher~d an anderem e r r besl)roehen worden (37). Zur n&heren Information diirfen wir dMaer auf die dort gemachten Ausfiihrungen verweisen. Gemessen Wurde die Durchblutung der A. eoronaria dextra. Tab. 12 zeigt, dab Arterenol ebenso zu einer Durehblutungszunahme der Koronararterien ffihrt wie Adrena-

Page 17: Vergleichende Untersuchungen über die Kreislaufwirkungen des Adrenalins und Arterenols im Tierexperiment

104 Archiv /i~r Kreislau//orschunff, Band 21

Tabelle 12

Dauer der

UnveranderL Prlmiire Zunahme

Sekundiire Abnahme

prlm/iren Zunahme

(entsprechend Abb. l a )

prlmitren Zunahmo

(entsprechend Abb. l b )

Adrenalin 0,01 y[kg 75% 25% - - 60,0

Jr 18 - - 17 0,I r/kg 30% 70% 30% 85,3 55,3

q- 52 - -16 1,0 y/kg 8% 92% 46~o 151,4 52,4

Arterenol 0,01 y/kg 1 0 0 % . . . .

+ 10 50% + 4 4

- - lOO%

50% 13%

- - 18 46~o

0,I ))/kg 68,2

119,7 1,0 y/kg

30,5

48,7

H~,ufigkeit, Ausmal3 und Dauer der Durchblutungs~nderung der A. coronaria dox$ra nach intravenSser Injektion yon Adrenalin und Artel~nol. Siehe Anmerkung SeiSe 92. Zeit in Sekunden. Durchschnittsworte aus 13 Versuchen mi$ 71 Reaktionen.

lin. Die Zunahme tritt bei den kleineren Dosen Adrenalin im Vergleich zum Arterenol etwas hi~ufiger auf. Ebenso ist sie beim Adrenalin etwas starker. Letzteres geht auch deutlich aus der Dauer der Durchblubungszunahme hervor: sie h~lt beim Adrenalin l~nger an als beim Arterenol.

In einem Tell der F~lle ging die DurchstrSmungszunahme in eine Minder- durchblutung fiber. Deutliehe Untersehiede lassen sich hier zwischen beiden Substanzen nicht aufzeigen.

Die Durchblutungssteigerung lieB meist keine Beziehung zum Blutdruek- verhalten erkennen. Sie konnte ohne Blu~druckerhShung, mit fallendem Blu~- druck, mit Rfiekgang einer anf~nglichen Druckzunahme oder mit im Verh~tlt- nis zur DurchfluBerhShung wesentlieh geringerer Blutdrueksteigerung einher- gehen. Sie kann daher in den meisten Fiillen nieht als druekpassiv angesehen werden. Es zeigte sich, daB die Koronardurchblutung bei normalen Blutdruck- verh~ltnissen sich durchaus nicht so druekpassiv verhhlt, wie das weithin an- genommen wird.

9. Wirkung au[ die Durchblutung der V. cava thoracica in/erior Bei einigen Tieren versuchten wir, uns fiber die relativen ~-lderungen des

Minutenvolumens dureh Regis~rierung der Durchblutung in der V. cava tho- raeica inf. zu informieren. Die Ergebnisse waren untersehiedlich, - tells Zu-, teils Abnahmen, tells keine ausgesprochenen Ver~nderungen, - so daB wir daraus keine Rfickschlfisse ziehen k6nnen.

10. Wirkung au/ die Herz/requenz In ungef~hr der H~ffte der Versuche z~hlten wir die Herzfrequenz aus.

In dem yon uns verwendeten Dosisbereieh traten keine typischen Unterschiede zwischen Adrenalin und Arterenol auf. Die Frequenzbeeinflussung war relativ

Page 18: Vergleichende Untersuchungen über die Kreislaufwirkungen des Adrenalins und Arterenols im Tierexperiment

D6rner, ~ergl. Untersuchungen i~ber die Kreislau/wirk.unge n des Adrenalins I05

gering u n d meist abhgngig yon dem gleichzeitigen Blu td ruckverha l t en . D a mi t wird lediglieh die bekam~te anfangs sehon hervorgehobene Tatsache bestiit igt, da~ die typischen beim Menschen oder n icht narkot i s ie r ten Tier au f t r e t enden Unterschiede in der Veri~nderung der Herzfrequenz nach Adrena l in u n d Arte- renol beim narkot i s ie r ten Tier n ich t zu erha l ten sind.

11. Die Blutdruckwirkung Wie e in le i tend belegt, s ind die B lu td ruck~nderungen nach Adrenal in- u n d

Ar terenol in jekt ion wechselnd. Es f inden sich (Yberg~nge yon gleichem B]ut- druckverha l ten his zu deut l ich ausgebi ldeten Unterschieden, die im Ex~rem- fall in einer Senkung nach Adrena l in u n d Steigerung nach Arterenol bestehen. Neben quan t i t a t i ven Ande rungen ist der Verlauf der B lu td ruckkurve fiir unsere Frage- stellung yon Bedeutung . Even tue l l vorhan- dene urs~chliche Unterschiede zwischen Adrenal in u n d A r t e r e n o l miiBten in ihr zum Ausdruck kommen .

Wir unterscheiden folgonde in Abb. 2 sche- raatisch wiedergegebenen Verlaufsformen der Blutdruckkurve nach Adrenalininjoktion:

a) Primgrer Druckanstieg mit oder ohne sekund~re Drucksenkung (Abb. 2a). Le~ztero bezeichnen wir als ,,postpressorische Sonkung". Sie kann u. U. relativ lang anhalten. Urs~chlich sind die verschiedensten Meehanismen ftir diese Senkung angenommen worden (7, 12, 62, 135, 140, 141, 148).

b) Prim~re Drueksteigerung mi~ Senkung in1 aufsteigenden Tell der Blutdruckkurve (Abb. 2b). Die Senkung trier als Knick oder bei sti~rkerer Ausprggung als Druckabfall in Er- scheinung und wird yon uns im folgenden ,,intra- pressorische Drucksenkung" genannt. Sie soil besonders beim Hund auftreten und die Folge einer durch die Drucksteigerung oder die Zirkula- tions~nderungen im Gehirn reflektorlsch aus- gel~sten Vasodilata~ion sein (142). Zwischen dem intrapressorischen und dem unter e)zu erwi~h- nenden prim~ren Druckabfall bestehen jedoch flie[3ende ~2~berg~nge. Es scheint uns nicht an- gi~ngig, beide Drucksenkungen auf verschiedene Ursachen zuriickfiihren zu wollen.

Fehl~ in der Blutdruckkurve der Abb. 2b der der intrapressorischen Senkung folgende

M y Abb. 2. Die wichtigs~en Verlaufsformen der Blu t- druckkurve nach intravenSser InJektion yon Adrenalin: a) prlm.~rer Druckanstieg mit und ohne sekund~re Drucksenkung (postpressorlsche $enkung); b) primiirer Druckanstieg mit Knick- bildung bzw. Senkung lm aufstelgenden Teil der Blutdruckkttrve (intrapressorische Senktmg). An den Druckanstieg kann stch eiue postpressorlsche Senkung anschliel3en; c) primi~rer Druckanstieg mit der intrapressorischen Senkung yon b) ent- sprechendem DruckabfaU. Letzterer ist nicht zu verweehseln ml~ der postpressorLschen Senkung yon a), die sich noeh anschlieflen kann; d) pri- ra~rer Druckabfall, an den sich eine sekundKre Zunahme und eine postpressorische Senkung

ansehUeflen k~nnen.

Druckanstieg, so kann sie die Form der Abb. 2 c annehmen. Der DruckabfaU muB in diese F&llen dieselbe Bewertung erfahren wie die intra- pressorische Senkung der Abb. 2b. Insbesondere daft er nich~ ~ni~ der postpressorischen Senkung verwechselt~ werden, die sich noch anschliel]en kann.

c) Prim~re Drucksenkung, die meist nur bei Verwendung kleinerer Dosen auftritt und in einen sekund&r~n Anstieg iibergehen kann (Abb. 2d). In ihr wird allgemein d e r Ausdruck der vasodilatatorisohen Wirkung des Adren~lins gesehen, die bei Verwendung

Page 19: Vergleichende Untersuchungen über die Kreislaufwirkungen des Adrenalins und Arterenols im Tierexperiment

106 Archly [i~r Kreislau//orschung, Band 21

ann~hernd physiologiseher Dosen gegenfiber der vasokonstriktorischen Komponento iibor- wiegen sol1. Wird der Dosisbereich, in dem die pressorisehe Wirkung noch nieht zur Gel- tung kommt, iiberschritten, so erscheint ,,vor dieser Senkung eine flfichtige Steigerung und sehlieBlieh nur noch eine geringe sekundare Senknng" [TR~NDEL~BURG (142)], d. h. wir haben anstatt der primaren Drucksenkung einen intrapressorisehen Druekabfall vor uns. Damit ist die primare Drueksenkung dem intrapressorisehen Druckabfall ursaehlich gleiehzusetzen.

Durch ~bergange zwisehen den einzelnen sehematiseh skizzierten BIutdruckkurven karm deren Verlauf sehr weehselvoll und unterschiedlieh werden. Eine eingebendere Ana- lyse ist daher oft ersehwert; doeh ist ein gewisser Grundtypus fast immer zu erkennen. Wit haben im folgenden das Ausma$ der systolisehen Blutdruck/s sowie das Auf- treten der einzelnen Blutdruckphasen naeh Adrenalin und Arterenol vergliehen. Die diastolisehen Druckwerte verliefen den systolisehen weitgehend parallel.

a) I n t raven6se I n j e k t i o n e n . H~Lufigkeit und St~rke der ei nzelnen Blu tdruck- phasen sind in Tab. 13 wiedergegeben. Danach t r i t t ein Druckans t ieg bei den kleineren Dosen nach Arterenol h~ufiger auf als nach Adrenal in. Dari iber h inaus ist Arterenol bei al len Dosierungen pressorisch deut l ich wirksamer als Adrena- lin. Die Differenz im Druckans t ieg betr~gt im Durchschn i t t 2-3 ,5%, auf einen

Tabe l l e 13

I n t r a P r i m ~ r e r I P r i m K r e r ~ - ~ A J ~ o s $ - U n - D r u c k - ~ r e s s ~ . l o . h . b f a l l o h n e [ A b f a l l m i t r . . . . . . . i o ~ h ~

v e r i i n d e r t a n s t i e g ~ ' S e n ~ m = v s e k u n d K r e n 'l s e k u n d ~ l r e m i " 'S~n~-~ . . . . . . r ~, Anstieg I Anstieg I ~h.ung

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . _ ! . . . .

Adrenali n . _ _ I 0,01 7/kg . . . . . . . . . . . . I 93% - - ~ 7~0 ...... - - - -

. . . . . . . + 4 ~ 4 ..... ~ 5 , 8 ........ =-5,,8--l- - -4 ,4 0,1 y/kg . . . . . . . . . . . . . 50% 32% ] 22% 18% - - 10%

0,5 7/kg . . . . . . . . . . . . . 21% 65% 40% 14% 7% 21%

1,07qkg. : . . . . . . . . . 2% 95% ! 47% 3% 7% - -5 ,3 . . . . . . . . . . . . . . . . ___ ; . . . . . . . . 49%

Arterenol: i i 0,01 7/kg . . . . . . . . . . . . ~100~ . . . . ~ ...... _L: - - - ~ _ ! -- ~ - ~ - - - . . . . . . . . . . + 6 ; 4 ! - - -1 ;9- - : . . . . . . . 4 - -

0 , 1 r/kg . . . . . . . . . . . . . aaO/o =67~176 + : 22 ~ - - ~ - - --- -I 4% + 9 , 7 I + ~ I I - - 3

0,5 7[kg ............. 2% __98_ ~ _1 _ 47o/0 . . . . . ~ . . . . ~ _ IO~/q

+ 16,7 + 3,4 / - - 2 1,0 ylkg . . . . . . . . . . . . . - - 100% 48% - - 2% 7%

H~ufigkeit und St~rke der einzelnen Blutdruckptmsen nach intravenOsor Injektfon yon Adrenalin und Arterenol. Die Prozentzahlen bedeuten die Hiiufigkeit, die Zahlen fiber den Prozentzahlen die prozentua]e _~aderung des Blutdrucks, bezogen auf einen Ausgangs- blutdruek yon 100%. Durehschnittswerte aus 46 Versuchen mit 335 Reaktionen.

Ausgangsb lu tdruck yon 100% bezogen. Mit s teigenden Dosen verschiebt sich das Wirkungsverhi i l tn is zwischen beiden Subs tanzen zuguns ten des Adrenalins. Eine Angleichung der Adrena l inb lu td ruckwi rkung an die des Arterenols bei clef hSchsten yon uns verwende tcn Dosis zeigt sich auch bei Beri icksichtigung des

Page 20: Vergleichende Untersuchungen über die Kreislaufwirkungen des Adrenalins und Arterenols im Tierexperiment

D6rner, Vergl. Untersuchungen i~ber die Kreislau/wlrkungen des Adrenalins 107

prim~ren Druekabfalls. W~hrend die Dosis yon 0,1 und 0,5 7]kg Adrenalin re- lativ h~ufig eine prim~re Drucksenkung bewirkt, tr i t t diese bei ErhShung der Dosis auf 1 p]kg viel seltener auf. Arterenol fiihrt fast niemals zu prim~rem Blutdruekabfall.

Die intrapressorisehe Senkung ist bei beiden Substanzen mit gleicher H~ufigkeit vorhanden. Untersehiede sind lediglich quantitativer Natur. Ent- Sprechend der st~rkeren pressorischen Wirknng ist die intrapressorische Sen- kung beim Arterenol schw~cher ausgepr~gt als beim Adrenalin. Bei letzterem Unterschreitet sie im Durchschnitt immer den Ausgangsdruck, beim Arterenol bleibt sie aufler bei der Dosis yon 0,1 ~/kg fiber dem Ausgangswert. Die post- pressorisehe Senkung l~Bt dagegen qualitative Unterschiede erkennen. Sie ist naeh Arterenol nut selten vorhanden, w~hrend sie naeh Adrenalin mit steigen- der Dosierung an H~ufigkeit zunimmt, u m b e i der Dosis yon 1 p/kg in etwa 50~ der F~lle aufzutreten.

In Tab. 14 sind Beginn und Dauer der einzehmn Blutdruekphasen zu_ sammengestellt. Dem st~rkeren Dl~ckanstieg nach ArterenoF entspricht eine l~ngere Dauer der Blutdrucksteigerung. Die intrapressorische Senkung hi~lt

Tabelle 14

Begtnn des (dor) �9 D r u c k - } n a u e r des (der)

/ | n t t a - ] pos t - - - I pr im~, pos t - presso- / p r l - ans t ie - lns ra - I r e n A b pros- :~n~2 l o r o s s o -

r i schen r l sehen i - r l sohen ] mKren ~ gOSpostpr.Ohn p rosso- I fal ls sorl- o n I l e SOhOn

Sen- ~ Abfa l l s - { se und Sen- k u n g I k u n g I Kung I Anstiel kung

kung { " ~ " Sen- Sen- k

Adrenalin : 0,1 r/kg . . . . . . . . . . . . . . . . . 0,5 ~,/kg . . . . . . . . . . . . . . . . . 1,0 )'/kg . . . . . . . . . . . . . . . . .

Arterenol : 0,1 ~/kg . . . . . . . . . . . . . . . . . 0,5 ~/kg . . . . . . . . . . . . . . . . . 1,0 ?/kg . . . . . . . . . . . . . . . . .

{ 14,0 27,0 17,5 28,8 17,0 27,7

17,8 {27,0 17,7 29,2 18,4 i 2 9 , 6

i

28,2 56 28,6 60 26,6 71

- - 60 70

116

} i

61,0l 20,3 l 71,9 I 17,3 } 74,5. { 16,4

60,8 I 21,0 109,1 I 19,3 110,4 t 13,7

32,4 72,7 35,0 75,4 14,8 97,1

- - 95,0 -- 68,7 - - 68,8

Beginn und Dauer der einzelnen Blutdruckphasen nach intravenbser Injektion yon Adrenalin und Arterenol. Zeit in Sekunden nach Injektionsbeginn bzw. Dauer in Sekunden. Durchschni~tswert~ aus 46 Versuchen mit 254 Reaktionen.

nach beiden Substanzen im Du~chschnitt gleich lang an. Der prim~re Druek- abfall beim Adrenalin und die intrapressorisehe Senkung beim Adrenalin und Arterenol begin_~en zu demselben Zeitpunkt. Dieser Befund spricht ebenfalls dafiir, dab be]den Blutdruckphasen derselbe Meehanismus zugrunde liegt.

b) In]ektionen in die Aorta. ~) Aorta ascendens. Der gleiche Verlauf der Blutdruckkurve wie bei intra-

venSser Injektion wurde bei Injektion beider Substanzen in den Anfangsteil der Aorta erhalten. Die pressorische Wirkung war geringgradig vermindert. Nach A~LQVIST (2) ist der Blutdruckanstieg nach Injektion y o n Adrenalin in den Aortenbogen um 10% vermindert. Der Beginn des Druckanstiegs erfolgte durchschnittlich nach 4 sec, tier intraI~ressorische Druckabfall setzte etwa 7 sec sparer ein.

Page 21: Vergleichende Untersuchungen über die Kreislaufwirkungen des Adrenalins und Arterenols im Tierexperiment

108 Archiv /iir Kreislau//orschung, Ba~w121

fl) Aorta thoracica descendens. Die Blutdruckreaktion war qualitativ und, soweit ein Vergleich mSglich ist, auch quanti tat iv gleichartig der bei Injektion in die Aorta ase. I)er Anstieg setzte meist unmittelbar nach Injektionsbeginn ein, der interpressorische I)ruckabfall durchschnittlich 10 sec sparer, eine Zeit- differenz wie bei intravenSser Injektion.

~) Aorta abdominalis. Bei Injektion in den unteren Abschnitt der Baueh- aorta fehlte die intrapressorische Drucksenkung. Es kam zu einer einphasischen positiven Blutdruckreaktion. I)eutliche Unterschiede zwischen Adrenalin und Arterenol waren nicht zu erkennen. Bei der h6heren :Dosierung konnte beim Adrenalin eine postpressorische Senkung anftreten.

I)er Beginn des Druekanstiegs deekt sieh mit dem Beginn der I)urch- blutungseinsehrgnkung in der Peripherie. ]:)as Ende stimmt nicht so gut iiber- ein; doch muB dabei beriieksichtigt werden, dab die Reak t ion der Gefg~e der Beckenorgane die Blutdruckreaktion mit beeinflul3t. Nicht in allen F~llen, in denen es in der Peripherie zu einer I)urehblutungsabnahme infolge Gef~B- konstriktion kommt, muB sieh letztere aueh am Blu~druek bemerkbar machen. Bei einer I)osierung yon 0,2-0,3 7/kg Arterenol z. B. blieb in 50~/o der F~lle ein Blutdruckanstieg aus, obwohl die Durchblu~ung der Hinterex~remit~t ab- nahm. Injektionen yon 0,1-0,2 ~/kg Adrenalin und Art~renol in die A. fern. blieben immer otme Wirkung auf den Blutdruck.

Wurden die Injektionen in den oberen Tell der Aorta abd. in I-Iiihe des Abgangs der A. eoeliaca vorgenommen, dann ffihrten sie bei einer Dosierung yon 0,3 7/kg und mehr zu einer typischen Blutdruckerh6hung, die beim Arte- renol stgrker war als beim Adrenalin.

c) In]eIctionen in yon der Aorta abgehende Ge/d/3e. Injektionen yon 0,1-0,2 7/kg Adrenalin und Arterenol in die A. mesent.

sup. blieben fast immer ohne Einflu~ auf den Blutdruek, obwohl die I)urch- blutung in der A. mesent, sup. abnahm. I-IShere Dosen haben wie selten inji- ziert, beobachteten aber dann leichte einphasisehe I)ruckerhShung.

0,1-0,2 7/kg in die A. lienalis injiziert bewirkten naeh durchschnittlieh 20 see in 30-40% der F~lle einen einphasischen Druckanstieg, wobei zwisehen Adrenalin und Arterenol keine Unterschiede gefunden wurden. Injektion beider Substanzen in einer Dosierung bis 0,3 7/kg in die A. earotis com. oder A. ano- nyma blieben ohne Blutdrueksteigerung.

d) Nach teilweiser Entblutung fehlte bei intravenSser Injek~ion die intra- pressorische Blutdrucksenkung, oder sie war nicht stark ausgeprggt. Der Druck- anstieg war etwa doppelt so stark wie vorher, beim Adrenalin wieder geringer Ms beim Arterenol.

e) Unterbindung yon Ge/dflen. In 2 Versuchen unterbanden wir die A. lie- nalis und A. mesent, sup. Die Blutdrucksteigerung blieb erhalten und war naeh Arterenol starker als nach Adrenalin. In einem anderen Versueh unf~rbanden wir A. hepatica, lienalis, mesent, sup., Aa. renales, suprarenales und lumbales (die A. mesent, inf. war schon vorher unterbunden). Der Blutdruckanstieg nach intraven6ser Injektion yon Adrenalin wurde dadurch nieht beeinflui3t, die Drucksteigerung naeh Arterenol war bei gegeniiber vorher erhShtem Ausgangs- druek leieht abgeschwgcht. Anschlie~ende Injektion einer etwas geringeren Dosis Adrenalin und Arterenol in den unteren Teil der Aorta abd. lieI] den Blutdruck unbeeinfluBt.

Page 22: Vergleichende Untersuchungen über die Kreislaufwirkungen des Adrenalins und Arterenols im Tierexperiment

Dgrner, Vergl. Unterauchungen i~ber die Kreislau/wirlcungen des Adrenalins 109

Besprechung der Ergebnisse

_ Unsere unter gleichen experimentellen Bedingungen beim Hund durch- geliihrten Vergleiche zwischen Adrenalin und Arterenol fiihren zu folgenden Folgeruagen:

1. Die Durchblutungs~nderungen in den verschiedensten zur Untersuchung gelangten Gef~Bgebieten lassen bei h~travenSser Injektion physiologischer oder ann~hernd physiologischer Dosen keine prinzipiellen und typischen Unter- schiede zwischen Adrenalin und Arterenol erkenncn. Vorhandene Wirkungs- unterschiede sind fast ausschliel]lich quantitativer Art. So wird die Durch- blutung in der Skelettmuskulatur nach Arterenol im Durchschnitt etwas st~Lrker gesteigert als nach Adrenalin. Die Durchblutungsabnahme in der A. carotis com., A. carotis int. und in den Nierengefi~Ben ist nach Arterenol meist schwii,- cher als nach Adrenalin. Auf der anderen Seite fiihrt Adrenalin zu einer sti~r- keren Milzkontraktion und vergleichsweise besseren Koronardurchblutung. Uater ]~erficksichtigung der Blutdruckkurve, deren ~nderungen und deren Uaterschiede zwischen Adrenalin und Arterenol in keinem Verhs zu den Durchblutungs~nderungen stehen, ergibt sich eilm weitgehende ~u~lichkeit der Gef~wirkungen beider Substanzen.

2. Die Blutdruckvergleiche zwischen Adrenalin und Art~renol weisen auf den ersten Blick neben quantitativen Unterschieden auch solche qualitativer Art auf. Letztere kSnnen bei n~herer Betrachtung abet ebenfaUs nut als quan- titativ angesehen werden. W~hrend der Verlauf der Blutdruckkurve bei beiden Substanzen in vielen Fi~llen gleieh ist, ist Arterellol im Durchsclmitt pressorisch deutlich wirksamer als Adrenalin. Das Verhi~ltnis der Drucks~eigerung zwischen Arterenol und Adrenalin betri~gt bei 0,1 l(/kg 1,45 und bei 1,0 7/kg 1,26. Bei steigender Dosierung verschiebt es sich also zugunsten des Adremalins. Damit eirdaer geht ein selteneres Auftreten des prim~ren Druckabfalls nach h6heren Adrenalindosen. Obwohl diese lorimiire Drucksenkung beim ArterenoI fast hie- reals vorhanden ist, bedeutet sie keine spezifische Adrenalinwirkung sui generis, soadern stellt lediglich ein Almlogon der intrapressorischen Drueksenkung dax (siehe S. 105). Letztere tritt aber beim Arterenol in gleicher Weise wie beim Adrenalin auf, wenn auch ilffolge des hSheren Druckanstieges nicht in solcher St~rke. Ahnlich verh~l~ es sich mit der postpressorischen Drucksenkung. Sie kaan beim Arterenol vorhanden sein, sie ist aber beim Adrenalin offenbar wegen des gerinueren Druckanstieges weit h~ufiger. Die st~rkere Drucksteigerung naeh Artereno~ bewirkt, daI3 diein entgegengesetzter Richtung verlaus Blut- di'uckphasen nicht so deutlich ia Erscheinung treten wie beim Adrenalin.Dosen, die beina Adrenalin zu reinem Druckabfall fiihren, kSnnen daher beim Arterenol lediglich eine entsprechende intrapressorische Senkung verursachen.

3. Aus den Durchblutungs~nderungen der yon uns untersuchten fiir eine Kreislaufregulation im wesentliehen in Frage kommenden GefaBgebiete k6nnen Rfickschliisse auf die Ursaohe der unterschiedlichen Blutdruckwirkung insofern gezogen werden, als letztere nicht als Folge einer verschiedenartigen Gef~Bwh'k- samkeit yon Adrenalin und Arterenol anzusehen ist. GoTsEv und Mitarb. (63, 65), OR~OVATS und GOTSEV (119) und M ~ g mid Mitarb. (24, 106, 107, 108) haben auf die weitgehende Unabh/~ngigkeit der Blutdruck- und Gefi~Break- tionen nach Adrenalin- bzw. Arterenolinjektion hingewiesen. In drei Versuchen roll uns blieb die Blutdruckwirkung nach Unterbindung der A. mesent, sup.

Page 23: Vergleichende Untersuchungen über die Kreislaufwirkungen des Adrenalins und Arterenols im Tierexperiment

110 Archiv /i~r Kreislau//orschung, Band 21

und A. lienalis bzw. aller yon der Aorta abd. abgehender Ar~erien erhalten, und zwar teilweise in yeller Sti~rke. Es ist bekannt, dab die Gefi~Be schon auf Adre- nalindosen reagieren, die den Blutdruck noeh unver/~ndert lassen (124).

Aus dem Vergleich der Blutdruckkurve bzw. der einzelnen Blutdruck- phasen nach Adrenalin und Arterenol daf t weiterhin gefolgert werden, dab die pressorische Wirkung beider Substanzen durch Einwirkung auf das- oder die- selben Substrate zustande kommt. Es liel3en sich keine Anhaltspunkte daf/ir finden, daft an tier Adrenalinblutdrucksteigerung in besonderem MaBe eine Ver- ~mehrung des Minutenvolumens, an der Arterenolblutdrucksteigerung in erster Linie eine peril)here Gef~Bkonstriktion betefligt ist. MAt dieser yon uns naeh- gewiesenen Auffassung fiber die weitgehende ~hnlichkeit der Kreislaufwirkun- gen des Adrenalins und Arterenols im Tierexperiment befinden wir uns in l~ber- einstimmung mit einer Reihe yon dieselbe Folgerung z~m Ausdruck bringenden Literaturangaben (22, 58, 67, 74, 83, 90, 143, 152).

Es bleibt die Frage hack tier Ursaehe tier unterschiedliehen Drueksteige- rung. Sie sell hier nur kurz gestreift werden, da eine experimentelle Bearbeitung dieses Problems auBerhalb unserer Versuchsanordnung und Themenstellung lag. Neben einer direkten Einwh'kung beider Substanzen auf das Herz, die, wie einleitend belegt, als erwiesen anzusehen ist, m6chten wir auf die M6glichkeit einer reflektorisehen Beeinflussung der inotropen Herzt~tigkei~ hinweisen. Bei intraven6ser Injektion erfolgt h~ufig, besonders werm man schnell injiziert, als erste sichtbare Reaktion ein steiler Druckanstieg. Letzterer karm auf Grund seines Verlaufes und der zeitlichen VerhEItnisse - er beginnt im Durchschnitt, bevor an den Gef/~Ben eine Durehblutungs/~nderung eriolgt - nieht als Folge einer peripheren Gef/~Bkonstriktion angesehen werden. Diese stefle, plStzlieh einsetzende und relativ raseh zurfickgehende Drucksteigerung ist aueh bei In- jektion beider Substanzen in die Aorta thoraeiea zu erhalten, wie aus der Abb. 2a einer anderen Arbeit yon uns (39) zu entnehmen ist. E r kann also zu- mindest nieht aussehlieBlich auf eine direkte Herzwirkung zuriickgeffihrt wer- den. Der Anstieg setzt mitunter bei Injektion in die Aorta thoraeica nur ein/ge Sekunden naeh Injektionsbegilm ein. Direkt refiektorisohe Ver/~nderungen des Blutdruoks,. hervorgerufen durch die Einwirkungen yon Pharmaka, sind aus der Literatur bekannt [vgl. H E Y M ~ S (77)]. Naeh demselben Autor kann der Blutdruck vermutl icl /yon den abdominalen Epitheloidk6rpern aus reflektorisch ver~ndert werden. COWTEN und W~J~TV.~(33) fanden, dab die positiv inotropeWir- kung des Adrenalins im Gegensatz zu der der Digitalis naeh Dibenaminvorbe- handlung ohne sekund/~re Kreislaufver/~nderungen weitgehend aufgehoben wird.

Lassen die tierexperimentellen Ergebnisse Riickschlfisse auf eventuell vor- handene unterschiedliehe Kreislaufwirkungen yon Adrenalin und Arterenol beim Menschen zu?

1. Die im Vergleieh zum Adrenalin st/~rkere pressorische Wirkung .des Art~renols ist beim Mensehen in gleieher Weise vorhanden wie beim Tier. Da wir bei letzterem keine Anhaltspunkte dafiir finden konnten, dab die Druok- steigerung nach beiden Substanzen auf verschiedenartige Ursaehen z~riickzu- ffihren ist, m6chten wir eine solohe MSglichkeit - Minutenvolumhoohdruek des Adrenalins und Widerstandshoehdruck des Arterenols - in soleher AussehlieB- liehkeit aueh fiir den Menschen nicht in Betracht ziehen. BXYER, BLUMBERGER und EFFERT (13) schliei]en denn auch aus ihren kreislafifanalytischen Unter- suchungen am Mensehen, dab das zeitliche Erscheinen des Anstiegs der l~eri -

Page 24: Vergleichende Untersuchungen über die Kreislaufwirkungen des Adrenalins und Arterenols im Tierexperiment

D6rner, Vergl. Untersuchungen @ber die Krelslau/wirkungen des Adrenalins 111

pheren WiderstandserhShung und der Steigerung des diastolischen Blutdrucks nach Arterenol nicht immer zusamme,ffallt und dal~ ,,die Konkordanz zwisehen arterielIe~ Widerst~nden und diastolisehem Blutdruck wi~hrend des ganze~ Ablaufs der Noradrenalinreaktionen nicht bestehen bleibt". Aus Abb. 6 ihrer Arbeit geht hervor, dab eine auf 1 mg Arterenol i.m. erfolgende diastolische Drucksteigerung yon 80 auf 97 mm/I-Ig und gleiohzeitige periphere Wider- standserhShung nach Vorbehandlung mit Atropin in der Form abgewandelt wird, dab nun naeh derselben Dosis Arterenol der diastolisohe Druck yon 80 auf 137 mm/Hg steigt, w~hrend der periphere Widerstand zur gleichen Zeit unver~ndert bleibt I Minutenvolumen und Herzfrequenz nehmen nach Atropin- vorbehandlung ebenfalls zu.

2. Ein deutlicher Unterschied zwisehen narkotisierten Tieren und nieht- narkotisierten Menschen besteht in der Wirkung yon Adrenalin- und Arte- renolinjektionen auf die Herzfrequenz. W~hrend beide Substanzen im Tier- experiment die Herzfrequenz in gleiehsinniger Weise beeinflussen, fiihrt Adre- nalin beim Menschen zu einer Tachykardie, Arterenol zu einer Bradykardie. I)iese gegensinnigen ~nderungen der Herzfrequenz haben entsprechende ~nde- rungen des Minutenvolumens zur Folge. In dieser unterschiedlichen Wirkung auf die gerzfrequenz mit der sekund~ren Beeinflussung des Minutenvolumens sehen wir den prinzipiellen Unterschied zwischen Adrenalin und Arterenol. Da Minutenvolumen und peripherer Widerstand nicht unabhi~ngig voneinander beurteilt werden kSnnen, fiihren diese primer die Herzfrequenz beeinflussenden unterschiedliehen WirkungsquMiti~ten yon Adrenalin und Arterenol sekundiir zu gegens~tzlichen Ver~nderungen des peripheren StrSmungswiderstandes, wo- dutch die primi~r gleichartige Gefi~l~wirkung beider Substenzen in differenter Weise abgewendelt wh'd. Alle kreislaufanalytischen Untersuchungen em Men- schen haben ergeben, dal] die Erniedrigung des peripheren Str5mungswider- standes nach Adrenalin immer mit einer Erhtihung der I-Ierzfrequenz und sekund~r des Minutenvolumens einhergeht, w~hrend des Umgekehrte beim Arterenol der Fall ist. Wird die Arterenolbradykardie durch Atropin verhin- dert, kommt es auch bier nicht mehr zu einer peripheren Widerstandserhtihung (13). l~ber die tatsi~ehlichen Durehblutungsverhi~ltnisse in den einzelnen Gefi~i~- gebieten beim Mensehen kSnnen ohne direkte Messungen der Durchblutung keine Riickschliisse gezogen werden. B~mCROFT und KO~ZV.TT (9) fenden bei plethysmographischer Messung am Menschen, dab die Muskeldurehblutung nach intraven6ser Ilffusion von Adrenalin unter gleichzeitiger ErhShung der Herzfrequenz voriibergehend stark zunimmt, wiihrend sie nach Ar~erenol bei sinkender I-Ierzfrequenz unver~ndert bleibt oder geringgradig zunimmt und in keinem Fall eine Minderung erfs Dies zeigt, dab die im Tierexperiment vor- handene gleichartige Durchblutungszunahme der Muskulatur nach Adrenalin und Arterenol beim Menschen unter dem Einflul3 der durch die untersehied- liehe tterzfrequenzwirkung bedingten sekundiiren Kreislauf~nderungen nur eine quantitative und keine qualitative Abwandlung erfKhrt. In anderen Ge- fi~l]gebieten kann dies jedoeh in Abhi~ngigkeit yon der St~rke der direkten Ge- f~B- und sekund~ren Kreislaufwirkungen anders sein.

Zusammen]azsung An tiber 50 Htmden wurden die Wirkungen intravenSser und intraarterieller Injek-

tionen yon 1-Adrenalin und 1-Art~renol (0,01-1,0 ~]kg) auf den Blutdruck und die Dureh- blutung verschiedenster Gefi~13gebiete [A, und V. fern. (nut Muskulatur), A. und V. fern.

Page 25: Vergleichende Untersuchungen über die Kreislaufwirkungen des Adrenalins und Arterenols im Tierexperiment

112 A rehiv /iir Kreislau]]orschung, Band 21

(Muskulatur + Haut), V. saphena, A. carotis com., A. carotis int., A. oder V. mesent. sup., A. oder V. renalis, A. und V. lienalis, A. coron, d., V. cava thorac inf.] vergleichsweise untersucht. Durchblutungsmessung mit der Diathermie-Thermostromuhr nach R~I~. Auswertung yon rund 800 Injektionen.

1. Die Skelettmuskeldurchblutung der Hinterextremit~t nimmt naeh i. v. Injektion yon Arterenol starker zu als nach Adrenalin. Die sekund~re Abnahme fMlt bei beiden Substanzen gleich stark aus. l~aeh i. a. Injektion erfolgt mitunter beim Adrenalin eine prim~re Zunahme, die beim Arberenol fehlt. Die iiberlagerte Zunahme ist nach Arte- renol sehw~cher.

2. Bei Registrierung der Durchblutung der intakten Hinterextremit~t (Muskulatur + Haut) treten dieselben Un~erschiede zwisehen Adrenalin und Art~renol auf wie bei Messung nur der Skelettmuskeldurehblutung.

3. In der V. saphen~ resultiert nach beiden Substanz~n eine reine Durchblutungs- abnahme.

4. In der A. carotis com. erfolgt naeh Adrenalin eine s~rkere Durchblutungsein- schr~nkung als nach Arterenol.

5. Die Durchblutungsabnahme in der A. carotis int. ist nach Arterenol h~ufig geringer als naeh Adrenalin.

6. Adrenalin und Arterenol bewirken eine gleich starke Durchblu~ungsminderung der Darmgef~ge.

7. Adrenalin hat eine im Verhaltnis zum Arterenol st~rkere Kontraktionswirkung auf die Milz.

8. Die Durehblutung der l~ierengef~Be wird nach Adrenalin s~t~rker gedrosselt als nach Arterenol.

9. l~aeh Arterenol erfolgg eine geringere Steigerung der Koronardurehblutung als nach Adrenalin.

10. Die Herzfrequenz wird nach beiden Substanzen gleiehsinnig beeinflul~t. l l. Ar~renol hat eine stt~rkere pressorische Wirkung als Adrenalin. Eine post-

pressorisehe Senkung tritt nach Adrenalhl h~ufiger auf. Letzteres zeig~ besonders bei den kleineren Dosierungen eine dem Arterenol fehlende primtLre Senkung. Die intrapressorisehe Senkung ist naeh Adrenalin ausgeprt~g~er als nach Ar~erenol.

Aus den Ergebnissen wurden folgende Folgerungen gezogen:

1. Unter Beriicksiehtigung dot BlutAruckkurve ergibt sich eine weitgehende ~hnlieh- keit der Geft~13wirkungen beider Subst~nzen. Vorhandene Wirkungsuntersehiede sind fast aussehlieBlieh quantitativ.

2. PrinzipieUe Unterschiede im Blutdruckverhalten bestehen trotz des Vorhanden- seins einer prim~ren Drucksenkung naeh Adrenalin zwischen beiden Substanzen nicht. Die einzeinen Blutdruekphasen sind beim Adrenalin und Arterenol in gleieher Weise vor- handen. Die vorhandenen Wirkungsunterschiede sind ledigllch quanfitativer Art.

3. Die quantitativ untersehiedliehe Blutdruekwirkung yon Adrenalin und Arterenol kann nicht als Folge einer versehiedenen Gef~Bwirksamkeit angesehen werden. Die presso- rische Wirkung mull dureh ]~inwirkung beider Substanzen auf dasselbe oder dieselben Substrate zustande kommen.

4. Es lassen sieh keine Anhal~spunkte daffir finden, dab an der Adrenalinbintdruek- steigerung in besonderem Ma~e eine Vermehrung des Minutenvolumens, an der Arterenol- blutdrucksteigerung in erster Linie eine periphere Gef~Bkonstriktion beteiligt ist. Wegen der gleichartigen Blutdruekwirkung bei Tier und Mensch wird diese M6gliehkeit in soleher Aussehliel~lichkeit auch fiir den Menschen abgelehnt.

5. In der unterschiedliehen Herzfrequenzwirkung ~on Adrenalin und Arterenol beim niehtnarkotisierten Tier und Menseh wird der prinzipielle Untersehied zwischen beiden

Page 26: Vergleichende Untersuchungen über die Kreislaufwirkungen des Adrenalins und Arterenols im Tierexperiment

D6rner, Vergl. Untersuchungen i~er die Kreislau/wirkungen des Adrenallns 113

Substanzen gesehon. Die primer gleichartigon GefM~wirkungen yon Adrenalin und Artere- lon ~verdcn dadurch in differenter Weise abgewandelt.

H e r r n P ro f . Dr . F . H m D V . B ~ D T d a r f ich f i i r d ie grof lz i ig ige F S r d e r u n g und U n t e r s t f i t z u n g d ieser A r b e i t sowie de r d a z u n o t w e n d i g g e w e s e n e n m e t h o - d i schen V o r b e r e i t u n g e n he r z l i ch s t d a n k e n . D e s g l e i c h e n g i l t m e i n D a n k den H e r r n K o l l e g e n Dr . W E S T E R ~ N N u n d Dr . K u s c H E v . sowie F r l . BEeKER fi i r ihre ze i twe ise t e c h n i s c h e Mith i l fe .

Schril~tum 1. ABz.QvIsT, R .P . , Fed. Proc. 7, 202 (1948). - 2. Am~QUIST, I~. P., Fed. Proc. 11,

317 (1952). - 3. AHLQUIST, ~. P. und J . P. TAYLOR, Amcr. J . Physiol. 171, 704 (1952). - 4. AHLqUIST, R. P., J . P. TAYLOR, C. W. I~Awso~ und u L. SY~ow, J. Pharmacol. 110, 352 (1954). - 5. ALLEN, W. J., Clin. Sci. 6, 269 (1948). - 6. A~sc~tiTz, H. F. und W. Scn~5- l)~R, Z. exp. Med. 116, 291 (1950). - 7. BADER, W., W. BROSE und H. SCm~F~R, Arch. Kreislaufforschg. 18, 111 (1952). - 8. B~mCROFT, It. und I-I. KO~ZETT, Helv. Physiol. Acta 7, C 4 (1949). - 9. BARCROFT, H. und H. KONZETr, J . Physiol. 110, 194 (1949). - i0. BAIt. t r o l l , H. und I. ST~RR, Clin. Sci. 1O, 295 (1951). - 11. BXRGER, G. und It . H. DALE, J . Physiol. 41, 19 (1910). - 12. BAYER, G., I-Iandbuch inn. Sckr. 2,467 (Berlin 1929). - 13. BAYER, O., K. BLtrMBEROER und S. EFFERT, Cardiologia 16, 145 (1950). - 14. BEAUVALLET, M., C. r. Soc. Biol. (Paris) 143, 11 (1949). - 15. BE~SE, R. M., W. K. HOEEMAN, jr., A. KAoAI~ und M. N. LEVY, Amer. J . Physiol. 171, 564 (1952). - 16. BERNSM~IER, A. und J . BEC~ER, Dtsch. Arch. klin. IVied. 200, 629 (1953). - 17. BERNSMEIER, A., H. WILD und It . GIERTZ, Z. exp. ivied. 116, 300 (1950). - 18. BOER, B. DE und H. E. EDERSTRO~, Fed. Proc. 11, 32 (1952}. - 19. BOUC~ERT, J . J . und F. JOt~RDAN, C. r. Soc. Biol. (Paris) 120, 88 (1935). - 20. BOUCKAERT, J . d. und F. JOURDAN, J. Physiol. 41, 69A (1949). - 21. BRITTO~, J. B. und R. p. AHLQUIST, Fed. Proc. l l , 326 (1952). - 22. BRoss, W. und It . SChAEFeR, Z. Biol. 106, 81 (1953). - 23. BRYce, G. C., Acta pharmac, tox. 1, 403 (1946); 2, 22 (1946). - 24. Bu- C~R, K. uad R. MEXER, Holy. Physiol. Acta 3, C 35 (1945). - 25. Bi)CHERL, E. und M. SOBWAB, Pfliig. Arch. 254, 327 (1952). - 26. BtiLBRrNG, E . und J . H. BURY, J. Physiol. 87, 254 (1936). - 27. BUR~, J . H. und D. E. HUTCHEON, Brit. J . Pharmacol. 4, 373 (1949). - 28. CHEN, G. und D. ~USSELL, Proc. Soc. Exp. Biol. 74, 298 (1950). - 29. CLAR~, G. A., J. Physiol. 66, 274 (1928). - 30. CLARK, G. A., J . Physiol. 69, 171 (1930). - 31. CLARK, G. A., J. Physiol. 80, 429 (1934). - 32. COR~, C. F., R. E. FISHER und G. T. COR~, Amer. J. Physiol. 114, 53 (1935136). - 33. COTTEN, M. ~)E V. und R. P. W.~Z~TON, Proc. Soc. Exper. Biol. 78, 810 (1951). - 34. CR~S~O~, J . M. und M. L. T ~ T E R , J . Pharmacol. 64, 190 (1938) - 35. DALE, ~ . It. und A. N. RICmtRDS, J . Physiol. 52, 110 (1918). - 36. D6RNER, J. , Pfltig. Arch. 257, 64 (1953). - 37. D6RSER, J. , Pfliig. Arch. 257, 480 (1953). - 38. DSRNE~, J. , .4a'ch. exp. ath. Pharmak. 220, 490 (1953). - 39. D6R~ER, J., Arch. exp. Path. Pharmak. 221, 273

(I954).-40. DS~cER, J. , Arch. exp. Path. Pharmak. 221, 286 (1954). - 41. DSRNER, J. , Arch. exp. Path. Pharmak. 221, 312 (1954). - 42. DOME~JOZ, R. und A. FLE~SC~, Arch. exp. Path. Pharmak. 195, 609 (1940). - 43. McDowALL, R. J . S., J . Physiol. 111, 1 (1950). - 44. I)U~OANSON, D., T. STEWART und O. G. EDHOLM, Fed. Proc. 8, 37 (1949). - 45. E~OEL. I t ~ ) ~ , A. und H. J, SeHi~ANN, Arzneimittelforschg. 3, 205 (1953). - 46. EULER, U. S., v., Erg. Physiol. 46, 261 (1950). - 47. FrSES~N~R, J. und T. J . PUTN~, Arch. Neurol. Psyehiat. 30, 775 (1933). - 48. FISCHER, U. und G. VO~EL, Pfliig. Arch. 254, 393 (1952). - 49. FOLKOW, B., J, FROST, K. HAEOER und B. UvNXs, Acta Physiol. Scand. 17, 195 (1949). - 50. FOLKOW, B., J. FROST und B. UrnS_s, Acta Physiol. Scand. 17, 201 (1949). - 51. FOLKOW, B. und B. UvNi~s, Acta Physiol. Scand. 17, 191 (1949). - 52. FOLTZ, E. L., ~. W. WEST, H. E. LESSNER, P. H. BULLE und M. E. HEss, Fed. Proc. 11, 47 (1952). 53. ~OREES, H. S., K. H. F~LEY und G. I. NASON, Arch. Neurol. Psychiat. 30, 957 (1933). - ~4. PR~.YR~RQER, W. A., L. R. CA~o und G. K. Mo~, Fed. Proc. 8, 293 (1949). - 55. FRu- ~N, M. J. , S. H. N~A~ und E. M. P.~pPER, J . Lab. Clin. Med. 40, 131 (1952). - 56. G~RE, S., Proc. Soc. Exper. Biol. 73, 134 (1950), zit. nach Bcr. Physiol. 144, 280 (1951). - 57. G~TZEK, H., K. ~YIAT~HES und K. MEC~EL~, Z. ges. inn. Med. 115, 586 (1950). - 58. GOLDBERO, L. I., 1~I. ])~ V. COTTON, T. D. DX~BY und :E. V. HOWELL, J . Pharmacol. 108, 177 (1953).

Page 27: Vergleichende Untersuchungen über die Kreislaufwirkungen des Adrenalins und Arterenols im Tierexperiment

114 Archly/i~r Kreielau//orschung, l~and 21

59. GOLDENBERO, M., V. ft._PeAR, R. DETERLINO und K. L. pi~v,s, J . Amer. Med. Ass, 140, 776 (1949). - 60. GOLDENBERG, M., K. L. PINES, E. F. BALDWIn, D. G. GREENE und C. E. RoR, Amer. J . Med.,5, 792 (1948). - 61. GOLLWITZF~-MEIER, K1. und E. WITZLEB, Pflfig. Arch. 255, 469 (1952). - 62. G O O D ~ , L. und A. G ~ L ~ , ThePharmacological Basis of Therapeutics (New York 1949). - 63. GOTSEV, T., Arch. exp. Path. Pharmak. 196, 348 (1940). - 64. GOTSEV, T., Arch. exp. Path. Pharmak. 201, 172 (1943). - 65. GOTS~.V, T., B. LU~,K~N und W. SrMMENDINOER, Z. exp. Med. 1O0, 81 (1936). - 66. GRAhAm, J . D. P., J. Physiol. 108, 15 P (1949). - 67. GRA~T, J . I. und .4. M. I,A~DS, Fed. Prec. i l , 351 (1952). - 68. GREER, G. M., J . O. PINKSTON, J . H. BAXTER JR. und E. S. Bm~N~o~, J . Pharmac01. 62, 189 (1938). - 69. GRI~DLAY, J . H., J . F. H~RRIC~ und F. C. M _ ~ , Amer. J . Physiol. 127, 106 (1939). - 70. GROSS, F., Helv. Physiol. Acta 7, C 43 (1949). - 71. GROSS, F. und E. STRmK~.R, Helv. Physiol. Acta 8, 358 (1950). - 72. ~ U ~ . I T , C.C. und G. K. MOE, Amer. J . Physiol. 171, 730 (1952). - 73. I~A~D~A~, t t . und T. R. S~Er~RoD, Fed. Prec. 10, 305 (1951). - 74. T4A~EF~,LD, A. VA~, C .H. ELLIS und F . J . WoLFGR~, Arch. int. Physiol. 60, 421 (1952). - 75. 1 4 A ~ T ~ , H., S. L. ORSKOV und H. R~.IN, Pflfig. Arch.238, 239 (1936). - 76. HESS, W . R . , Die Regulierung des Bintkreislaufs (Leipzig 1930). - 77. HEY~NS, C., Introduction to the regulation of blood pressure and heart rate (Spring- field 1950). - 78. Hocm~iN, M. und J . KV.LLER, Arch. exp. Path. Pharmak. 156, 37 (1930).- 79. ttOLTZ, P., KILn. Wschr. 28, 145 (1950); Pharmazie 5, 49 (1950); Arzneimittel- forschg. 1, 350 (1951). - 80. ]=[OLTZ, P., F. B A C ~ , fl_. ENGF, V.VrARDT und K. GREEFF, Pfliig. Arch. 255, 232 (1952). - 81. HOLTZ, P., W. RICHTER und H. J . S C H W a , Klin. Wschr. 29, 393 (1951). - 82. HOLTZ, P. und H. J . S c ~ _ ~ , Arch. exp. Path. Pharmak. 206, 484 (1949). - 83. I m o , CH. J . , G. F. RANDELL und t t . M. H I ~ S , Amer. J . Physiol. 169, 22 (1952). - 84. J o c ~ , K. 1~.., Fed. Prec. 11, 79 (1952). - 85. J o ~ s o ~ , H. D., H. D. GREEN und J . T. L/~IER, J . Pharmacol. 108, 144 (1953). - 86, K ~ i T Z , R.~ Arch. exp. Path. Pharmak. 207, 363 (1949). - 87. K ~ , R % A., G. C. SUTTOn, A. REA~.~ und K. H. SKO~- LUND, Cardlologia 16, 129 (1950). - 88. K~.~.ER, C~. J. , Arch. exp. Path. Pharmak. 1~t, 357 (1930). - 89. K n ~ , TH. C., Fed. Prec. 8, 308 (1949). - 90. K o ~ z E ~ , H. und E. R o ~ - L~ , Arch. int. Pharmacodyn. 8~, 381 (1951). - 91. Ko~zv.~ , H. und E. ROTvmnr Wien. meal. Wschr. 100, 57 (1950). - 92. KOPPERMANI~, E., Z. Kreislaufforschg. 39, 77 (1950). - 93. K ~ R , O. und E. F. v ~ M ~ E ~ , J . Pharmacol. 9~, 301 (1949). - 94. KRO~EREI~, G., Arch. exp. Path. Pharmak. 298, 169 (1949). - 95. KRO~,RERa, G., Kl]n~ Wsohr. 28, 353 (1950). - 96. K w ~ - ~ See LE~,, J . Pharmacol. 109, 313 (1953). - 97. LANDS, A. ~r F. P. LU~UERA, E. A~ANE~KO und J . I. G ~ , Arch. int. Pharmacodyn. 83, 602 (1950). - 98. L ~ D s , A. M., F. P. LU~U~NA, J . L G ~ % E. A~ANv.~Ko und M. L. TAINTER, J . Pharmaeol. 100, 284 (1950). - 99. LANDs, A.M. und M. L. TAINTER, _Arch. exp. Path. Pharmak. 219, 76 (1953), - 100. LA~_~R, J . T., H. D. GRE~,~, J . t t~UAWAr, H. D. J o ~ - so~ und W. B. D o ~ D , Amer. J.Physiol. 111, 742 (1952). - 101. L ~ , C. D., A. D. M. GREEN17II~.LD, R. L. MC ~ORRY und R. F. WH~L~, Clin. Sci. 9, 71 (1950). - 102. LASZT, L. und F. KREUZ~R, Arch. Kreislaufforschg. 18, 176 (1952). - 103. LOCKET% M. F., J . Physiol. 111, 19 (1950). - 104. Lu, F. O. und K. L MELVILLE, J . Physiol. 113, 365 (1951). - 105. MXRS~, D .F . , M. H. P ~ L ~ . ~ , R und O. A. Ross, J . Pharmacol. 92, 108 (1948). - 106. MEIV, R, R. und K. BUCKER, Helv. Physiol. Aeta 4, 69 (1946). - 107. M ~ R , R., F. GROSS und E. E~CH~BER~R, Helv. Physiol. Aeta ~, 230 (1949). - 108. M~n~R, R. und F. GROSS, Helv. PhysioL Aeta 8, 424 (1950). - 109. M~ER, R., J . T~mo~ und E. Whiz, Arch. int. Pharmacodyn. 81, 458 (1950). - I10. M~LV~J~E, K . I . , J . Physiol. 113, 246 (1951). - 111. MER~RS, 0., Nachr. Ges. Wiss. GSttingen, Biol. 1, 261 (1935). - 112. M ~ R ~ s , O. u n d G. K ~ m s o ~ , Ber. Physiol. 96, 674 (1937). - 113. M c M ~ c ~ L , J . , J . Physiol. ~&, 241 (1952). - 114. MOELLER, J. und E. Ko~,pE~m~r~, Z. Kreislaufforschg. 39, 333 (1950). - 115. NATtIANSON, M. H. und H. l~u.~.~R, Amer. Heart J . 40, 374 (1950). - 116. NICKERSON, M.,K. W. HENRY und G. M. N O , G U t S , J . Pharmacol. 107, 300 (1953). - 117. N~gxm~so~, M. und G. M. NO~_A~VC~, J . Pharmacol. 107, 284 (1953). - 118. OLrVE~, G. und E. A. SCR;~ER, J . Physiol. 16, Prec. 1 (1894); 17, Prec. 9 (1895); 18, 230 (1895). - 119. O ~ - va ts , D. P. und T. Go~sEv, Pfliig. Arch. 235, 367 (1935). - 120. R ~ B , W. und E. LEPESCH-

Page 28: Vergleichende Untersuchungen über die Kreislaufwirkungen des Adrenalins und Arterenols im Tierexperiment

Beickert, Zur Entstehung der Arbeitshypertrophie des Herzens 115

Kr~, Fed. Proc. 8, 326 (1949). - 121. RASHKI~D, W. J., D. H. LEWIS, J. Bowie, D. F. HKI- ~AN und P~. B. DIETRICK, Amer. J. Physiol. 171, 759 (1952). - 122. R~.I~, H., Z. Biol. 89 307 (1929). - 123. R~I~, H., Arch. exp. Path. Pharmak. 174, 7 (1933). ~ 124. 1-r H., Verh. Dtsch. Ges. Kreislaufforschg. 10 , 27 (Dresden und Leipzig 1937).- 125. I~EI~, H., Pfliig. Arch. 243, 329 (1940). - 126. ROTHLIN, E. und A. CEI~LETTI, l~elv. Physiol. Acta 7, 333 (1949). - 127. ROT~IN, E. und hi, T~SCHLER, Helv. Physiol. Acta 9, C 37 (1951). - 128. Sc~LuT, C. F. und J. C. PIERSON, Amer. J. Physiol. 109, 92 (1934). - 129. Son--mr, C.F., Amer. J. Physiol. 110, 137 (1934). - 130. SCHNEIDER, M., Ber. Physiol. 96, 674 (1937). - 131. SCH-2TEIDER, M. und D. SCHNEIDER, Arch. exp. Path. Pharmak. 175, 606 (1934). - 132. Scm~SDER, W. und F. ANSOHSTZ, Arch. exp. Path. Pharmak. 212, 230 (1951). - 133. ScHii~A~, H. J., Arch. exp. Path. Pharmak. 206, 164 (1949). -134. SPRI~- GeRry, W., Pfliigers Arch. 238, 353 (1936). - 135. STUBER, B., .~x. RUSSM.ANI~T lind S.A. I~OERsTrN(~, Z. exp. Med. 32, 396 (1923). - 136. SwAnson, E.E. und K. K. CH~, J. Amer. pharm. Ass. Se. 41, 187 (1952). - 137. SYDOW, V. L., R. P. AHLQUIST, J. P. TAYLOR und J. B. BRITTON, Fed. Proc. 10, 339 (1951). - 138. TAESCHLER, hi., A. CERLETTI und E. ROTHLIN, Helv. Physiol. Acta 10, 120 (1952). - 139. TAYLOR, J. P. und R. P. A~LQU~T, ~ed. Proe. 11, 396 (1952). - 140. TAYLOR, R. D. und L H. PAOE, Circulation 4, 563 (1951). - 141. TRENDELENBURG, P., Handb. exp. Pharmako]. 2, II, 1130(1924).- 142. TRENDELEN- ~U~G, P., Die Hormone (Berlin 1929). - 143. WAXL~, K. G. und H. E. ESSEX, Fed. Proc. 10, 141 (1951). - 144. W~RIA, R. G. E., H. P. W~RD, C. W. FRANK, F. DRE1TUSS, E. M. BROW~ und D. L. HUTCHI~SOI% unverSffentlicht; zit. nach R. G. E. W ~ o ~ , Pharmacol. Rev. 3, 197 (1951). - 145. W~SSEL, W. und W. AuI~Ea , Z. Kreislaufforschg. 40, 707 (1951) . - 146. WEST, G. B., J. Physiol. 106, 418 (1947). - 147. WEST, G. B., Brit. J. Phar- macol. 4, 63 (1949). - 148. W~c~, H., Arch. exp. Path. Pharmak. 205, 490 (1948). - 149. W~E~E~S, K., Arch. exp. Path. Pharmak. 213, 314 (1951). - 150. Wn~u~Y, hi. M., P. hi. I~CH~LTS und D. M. GREE~, Fed. Proe. 9, 325 (1950). - 151. WOLFF, H. G., Physiol. Rev. 16, 545 (1936). - 152. ZA~E~rI, M. E. und D. F. OPDYKE, J. PharmacoL 109, 107 (1953).

Anschrfft des Verfassers: Dozent Dr. recd. J. D~RNER, Pharmakol. Institut d. med. Akadcmlc GleBcn,

z. Zt. Bad Nauheim, Kerckhoff-Institut.

Aus der Med. Univ.-Klinik Jena. (Direktor: Pro/. Dr. meal. W. Brednow)

Zur Entstehung und Bewertlmg der Arbeitshypertrophie des Herzens, der Nebenniere und Hypophyse

( T i e z e x p e r i m e n t e l l e U n t e r s u c h u n g e n )

Von A. BEICKERT

Mit 7 A b b i l d u n g e n (Elngegangen am 14. April 1954)

Die neu aufgelebte Diskussion tiber das Sportherz l~Bt erkennen, daft die funkt ionel le Bedeu tung der sog. Arbei t shyper t rophie des Herzens durehaus noch ungeklgr t ist. So gibt es Autoren, die die Arbei t shyper t rophie lediglich als e inen Anpassungsvorgang im R a h m e n einer 5konomischeren Kre i s laufum- stel lung w~hrend des Tra in ings auffassen [Rv, r~D~T.L U. Mitarb. (1-2), BLUM- BV, R(~E~a (3) U. V. a.], w/~hrend andere in jeder Hyper t roph ie eine Gefahrdung fiir das Herz, wenn nicht gar den Ausdruek elner Sch~digung sehen (v. Bo- Ros (4-5) u. a.]. Die Diskrepanz der Meinungen ist offensichtlich deswegen so groB geworden, well der t type r t roph iegrad des Sportherzens (Sehwerarbeiter-, Soldatenherzen) bei der gleichzeitig bestehenden, ja in den Vordergrund

8*