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X~I. Verhandlungsschrift der ])Iitgliederversammlung des Deutschen Zentralkomitees zur Erforschung und Bekiimpfung der Krebskrankheit E.V. ant Donnerstag, den 5. Juni 1913, abends 9 Uhr, im lliirsaal des Kgl. Pathologischen ~Iuseums der Universifiit im Charitd-Krankenhaus, Berlin NW.. Schumannstr. 21. Anwesend die Herren: C. S. Engel, Finger, v. Hansemann, Kirehner, Klemperer, Koblanck, Geheimer Regierungsrat Meyer, George Meyer, Pinkuss, Piitter, Rahts, Jac. Wolff. Entschuldigt die Herren: Pr~isident Bumm, Caspari, Czerny, Dieudonn~, Ehrlieh, IIildebrand, Hollmann, v. Hutten-Capski, .Nesemann, Orth, v. Sehjerning, Sonnenburg, v. Studt, Wutzdorff. Vorsitzender: IIerr Kirchner. Sehriftfiihrer: Herr Meyer. Herr Kirchncr erSffnet gegen 91/~ Uhr die Mitgliederversammlung. Er gedenkt des verstorbenen Ausschussmitgliedes Herrn Pawollcek mit warmen Worten. Die Mitgliederversammlung ist nach w 7 dcr Satzung des Zentral- komitees ordnungsmiissig durch eimnalige 5ffentliche Bekanntmachung in Nr. 118 des Deutschen Rcichs-Anzeigers und KSniglich Preussischen Staats- Anzeigdrs yon Mittwoch, den 21. Mai 1913 cinberufen. Ausserdem ist die Einladung in den Nummern 21 und 22 der ,Berliner Anzeigen" vom 24. und 31. Mai 1913 abgedruckt. Ferner sind die Mitglieder durch gedruckte Karten eingeladen worden. Tagesordnung. 1. Jahresbericht, erstattet von Herrn Meyer: M.H.! Am S. M~trz d.J. hatte ich iiber die Tiitigkeit des Zentlal- komitees seit der letzten Mitgliederversammhmg yore 1S. Mai 1!)12 be- richter. Es bleibt mir daher heute die Tiitigkeit des Zentralkomitees seit dem s. M'~rz d. J. zu schildern. Von neubegrtindeten Komitees ist das Thiil.'ingische Landeskomitec ftir die Erforschung und Bek~tmpfung tier Krebskrankheit zu begriissen; Vor- sitzender dieses Komitees ist Herr Geheimrat Prof. Dr. Stintzing in Jena. Mitglieder sind ausser diesem die Herren Gch. Medizinalrat Prof. Dr. Scheube (Greiz) als Schriftf[ihrer, Geh. 5Iedizinalrat Prof. Dr. Gumprecht (Weimar), Geh. )Iedizinalrat Prof. Dr. Leubuscher (Meiningen), Prof. Dr. Hcnkel (,lena)~ Prof. Dr. RSssle (Jena).

Verhandlungsschrift der Mitgliederversammlung des Deutschen Zentralkomitees zur Erforschung und BekÄmpfung der Krebskrankheit E. V

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X~I.

Verhandlungsschrift der ])Iitgliederversammlung des Deutschen Zentralkomitees zur Erforschung

und Bekiimpfung der Krebskrankheit E.V. ant Donnerstag, den 5. Juni 1913, abends 9 Uhr, im lliirsaal des Kgl. Pathologischen ~Iuseums der Universifiit im Charitd-Krankenhaus, Berlin NW.. Schumannstr. 21.

A n w e s e n d die Herren: C. S. Enge l , F inge r , v. H a n s e m a n n , K i r e h n e r , K l e m p e r e r , K o b l a n c k , Geheimer Regierungsrat Meyer , George Meyer , P i n k u s s , P i i t te r , Rahts , Jac. Wolff.

E n t s c h u l d i g t die Herren: Pr~isident Bumm, Caspa r i , Czerny , Dieudonn~ , E h r l i e h , I I i l d e b r a n d , H o l l m a n n , v. H u t t e n - C a p s k i , .Nesemann, Or th , v. Seh j e rn ing , S o n n e n b u r g , v. S tud t , Wutzdor f f .

V o r s i t z e n d e r : IIerr Ki rchner . S e h r i f t f i i h r e r : Herr Meyer.

Herr K i r c h n c r erSffnet gegen 91/~ Uhr die Mitgliederversammlung. Er gedenkt des verstorbenen Ausschussmitgliedes Herrn P a w o l l c e k mit warmen Worten.

Die Mitgliederversammlung ist nach w 7 dcr Satzung des Zentral- komitees ordnungsmiissig durch eimnalige 5ffentliche Bekanntmachung in Nr. 118 des Deutschen Rcichs-Anzeigers und KSniglich Preussischen Staats- Anzeigdrs yon Mittwoch, den 21. Mai 1913 cinberufen. Ausserdem ist die Einladung in den Nummern 21 und 22 der ,Berliner Anzeigen" vom 24. und 31. Mai 1913 abgedruckt. Ferner sind die Mitglieder durch gedruckte Karten eingeladen worden.

Tageso rdnung .

1. J a h r e s b e r i c h t , erstattet von Herrn Meyer: M.H.! Am S. M~trz d .J . hatte ich iiber die Tiitigkeit des Zentlal-

komitees seit der letzten Mitgliederversammhmg yore 1S. Mai 1!)12 be- richter. Es bleibt mir daher heute die Tiitigkeit des Zentralkomitees seit dem s. M'~rz d. J. zu schildern.

Von neubegrtindeten Komitees ist das Thiil.'ingische Landeskomitec ftir die Erforschung und Bek~tmpfung tier Krebskrankheit zu begriissen; Vor- sitzender dieses Komitees ist Herr Geheimrat Prof. Dr. S t i n t z i n g in Jena. Mitglieder sind ausser diesem die Herren

Gch. Medizinalrat Prof. Dr. Scheube (Greiz) als Schriftf[ihrer, Geh. 5Iedizinalrat Prof. Dr. G u m p r e c h t (Weimar), Geh. )Iedizinalrat Prof. Dr. L e u b u s c h e r (Meiningen), Prof. Dr. H c n k e l (,lena)~ Prof. Dr. RSssle (Jena).

354 Verhandlungen.

Diesem Landeskomitee gehSren die in Thtiringen vorhandenen Bundes- staatcn an, so dass jetzt mit Ausnahme yon Sachsen, Bremen und Mecklenburg sfimtliche Bundesstaaten im Deutschen Reiche fiber eigene Landeskomitees vedtigen. Im KSnigreich Sachsen sind Schritte zur Errichtung eines Landes- komitees in Vorbereitung. Es ist erfreulich, dass ein Thfiringisches Landes- komitee zustande gekommen ist, da der Gedanke der Begrfindung eines solchen bereits vor Jahren angeregt wurde.

Ausserdem ist die neue Begrfindung eines Ostpreussischen Provinzial- komitees zu erwarten, wo unser verehrtes Mitglied Herr Geheimrat W i n t e r eine ausgedehnte Arbeit in der Krebsbekiimpfung seit Jahren geleistet hat.

Von verschiedenen Bundesstaaten und freien Reichsstlidten sind dem Zentralkomitee wiederum Jahresbeitrage zugewendet worden, so yon Bremen, Hamburg, Oldenburg, Schaumburg-Lippe, W.firttemberg, ferner ist die Landes- versicherungsanstalt Berlin zu erwithnen.

Von der weiteren Tatigkeit des Zentralkomitees ist zu erwithnen, dass in der Zwischenzeit Geschwulstpr~iparate aus den deutschen Schutzgdbieten yore Reichskolonialamt dem Zentralkomitee zur Untersuchung zugesendet worden sind, die yon Herrn v. H a n s e m a n n ausgeffihrt wurde.

Beihilfen ftir wissenschaftliche Arbeiten auf dem Gebiete der Krebs- forschung sind den Herren Spude und U h l e n h u t h bewilligt worden. Ffir einen Vortrag in H a n a u wurde Herr Dr. Caan (Frankfurt a. M.), friiher Assistent am Samariterhaus in Heidelberg, vorgeschlagen. Fiir die Inter- nationale Konferenz in Briissel wurden als Referenten die Herren B l u m e n - t h a l , C a s p a r i , N e u b e r g und ich aufgestellt; die Herren P i n k u s s und W ein b e rg wurden als Diskussionsredner vorgemerkt.

Die Merkbl'htter wurden h~tufig yon der Gesch~iftsstelle verlangt und ausgesendet. Eine grSssere Zahl yon Drucksachen~ sowohl yon Merkbliittern als auch yon Druckschriften ffir Aerzte wurden an das Thiiringische Landes- komitee, bzw. an die yon ihm bezeichneten Stellen, darunter eine Anzahl yon Aerztevereinen, abgegeben.

Die Bearbeitung der Stralsunder Fragebogen, die jetzt ftir eine Reihe yon 5 Jahren vorliegen~ ist in die Wege geleitet worden.

2. Vorlegung der J a h r e s r e c h n u n g . Herr v. H a n s e m a n n berichtet, dass die Einnahmen des Zentral-

komitees im Jahre 1912 22871,46 M. betrugen, denen 21146,91 M. Aus- gaben gegenfiberstehen. Die Kasse ist am 28. Februar 1913 von den Herren Ca r l Ruge I und F e r d i n a n d B l u m e n t h a l geprfift und richtig befunden worden. Das Protokoll fiber die Kassenprtifung liegt aus und lautet:

P r o t o k o l l fiber die Prtifmlg der Kasse des Deutschen Zentralkomitees zur Erforschung und Bekiimpfung der Krebskrankheit E. V.

Freitag, den 28. Februar 1913.

A n w e s e n d : Kassenpriifer Geheimrat Prof. Dr. Car l Ruge, Prof. Dr. B l u m e n t h a l ,

Schatzmeister Geheimrat Prof. Dr. v. H a n s e m a n n , Generalsekretiir Geheimrat Prof. Dr. Meyer.

Die Bticher und Bel~tge des Schatzmeisters wurden geprfift und richtig befunden.

Yerhandlangen. 355

Gesamteinnahme war . . . . . 15880,35 M. Die Ausgabeu waren . . . . . 9316,50 ,,

Saldo . . . 6563,85 M. Bestand am 31. Dezember 1912 . . . 6563,85 ,,

Der Schatzmeister gibt Kenntnis, dass er am 28. Februar 1913 die Bficher und Beliige des Generalsekretars geprfift und richtig befunden und betreffenden Vermerk in dessen Buch gemacht habe.

Es betrugen die Einnahmen einschliesslich des Uebertrags von 1911 2958,08 M. Ausgaben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2431,51 ,,

Ueberschuss am 31. Dezember 1912 . . . . 526,57 M.

Es wird Entlastung des Schatzmeisters und Generalsekretiirs beantragt.

V. g. u.

gez. C a r l Ruge I. gez. F e r d i n a n d B l u m e n t h a l .

Der Schatzmeister berichtet dann fiber den Stand der L e y d e n - S t i f t u n g . Ende des Jahres 1912 betrug deren Bestand

6141,25 M. in bar, und 17833,85 ,, ,, Papieren.

Im Jahre 1913 ist eine dankenswerte Schenkung yon Frl. yon R i t t e r (Miinchen) im Betrage yon 10000 M. gemacht worden, ferner sind yon der frtiheren L e y d e n - S t i f t u n g 1000 M. und von Herrn N e u b e r g 50 M. ein- gezahlt worden, zu denen noch 360 M. Zinsen zu reclmen sind.

3. Die beantragte Eutlastung des Vorstandes, Schatzmeisters und Generalsekretiirs wird einstimmig angenommen.

4. Nach einigen Besprechungenfiber die Internationale Konferenz in Brtissel wird ein von Herrn Meyer gestellter Antrag yon folgendem' Wortlaut :

,Alle Meldungen und Mitteilungen yon Deutschen, betreffend die Internationalen Konferenzen ftir Krebsforschung, sollen durch die Sekret~tre der betreffenden Deutschen Landeskomitees an den General- sekretiir des Deutschen Zentralkomitees weitergegeben werden. Letzterer hat diese Mitteilungen unmittelbar der Geschaftsstelle der Internationalen Konferenz mitzuteilen"

einstimmig angenommen.

K i r c h n e r , G e o r g e Meyer , Stellvertretender Vorstand. Schriftffihrer.

In der Berichtszeit sind in den Ausschuss des Zentralkomitees die Herren Regierungspriisident Dr. K r u s e , Medizinalrat Dr. S c h l a e g e r , Geh. Med.-Rat Prof. Dr. S t i n t z i n g , Stadtmedizinalrat Geh. Reg . -Ra t Prof. Dr. Weber , in das Zentralkomitee die Herren Geh. Sam-Rat Dr. S t S t e r , Prof. Dr. H. S t r a u s s , Prof. Dr. U h l e n h n t h gew~thlt worden.