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483 VIII. Vorlia'ujge Mittheilung iiber dus Aeguivulent des Antimons; uon H. Schneider. Das hequivalent des Antimom wurde bisber, nach der Bestimmung von B e r z e 1 i us, zu 16 13 (oder 129 fur H = IJ angenommen. Durch eine Reihe sorgfkltiger Versuche, mit deren Vermehrung ich eben noch beschaftigt bin, habe ich mich iiberzeugt, dab jene Zahl vie1 zu hoch angenoinmen ist und um mindestens 100 Ganze herabgesetzt werden mufs. Aus Griinden, die ich spater ausfiihrlicber erartern werde, hahe ich mich bei diesen Versuchen eiuer nattir- lichen Antimonverbindung bedient, namlich eines durch ungewiihnliche Reinheit ausgezeichneten Antimonglanzes. Derselbe enthielt nichts Fremdartiges , aufser als Gangart etwas Quarz, der zwar auf mechanischem Wege nicht voll- standig beseitigt werden konnte, dessen Menge sich in- defs in jedem einzelne~~ Versuche init Genauigkeit bestim- men liet. Die Reduction dieses Antimonglanzes im Stronie von reinem Wasserstoffgas ist als Basis fur die Aequivalentbe- stimmung benutzt worden. Es kann diese Reduction mit Sicherheit und fast vollstandig ausgefuhrt werden bei einer Temperatur, bei der kaum eine bemerkbare Spur Schwe- felantimon sich verfliichtigt , vorausgesetzt allerdings , dafs der Wasserstoffstrom nicht tibermat'sig beschleunigt wird. Es ist bei meinen bisberigen Versuchen auf die Reduction von je einem Gralnm Schwefelantimon etwa eine Stunde verwendet worden. - Unter Beriicksichtigung einer iiu- fserst geringen Menge Schwefelantimons ( in den verschie- denen Versuchen 0,0005 - 0,00125 Grm.), welches mit dem Schwefelwasserstoffgase in die angebrachten Vorlagen entwichen war, nnd einer gleichfalls nicht bedeutenden Menge Schwefel (0,001 -0,007 Grm,) die von den1 redu- cirten Antimon init Hartnackigkeit zuruckgehalten wurde, 31 *

Vorläufige Mittheilung über das Aequivalent des Antimons

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Page 1: Vorläufige Mittheilung über das Aequivalent des Antimons

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VIII. Vorlia'ujge Mittheilung iiber dus Aeguivulent des Antimons; uon H. Schne ider .

D a s hequivalent des Antimom wurde bisber, nach der Bestimmung von B e r z e 1 i u s , zu 16 13 (oder 129 fur H = I J angenommen. Durch eine Reihe sorgfkltiger Versuche, mit deren Vermehrung ich eben noch beschaftigt bin, habe ich mich iiberzeugt, dab jene Zahl vie1 zu hoch angenoinmen ist und um mindestens 100 Ganze herabgesetzt werden mufs.

Aus Griinden, die ich spater ausfiihrlicber erartern werde, hahe ich mich bei diesen Versuchen eiuer nattir- lichen Antimonverbindung bedient, namlich eines durch ungewiihnliche Reinheit ausgezeichneten Antimonglanzes. Derselbe enthielt nichts Fremdartiges , aufser als Gangart etwas Quarz, der zwar auf mechanischem Wege nicht voll- standig beseitigt werden konnte, dessen Menge sich in- defs in jedem einzelne~~ Versuche init Genauigkeit bestim- men l ie t .

Die Reduction dieses Antimonglanzes im Stronie von reinem Wasserstoffgas ist als Basis fur die Aequivalentbe- stimmung benutzt worden. Es kann diese Reduction mit Sicherheit und fast vollstandig ausgefuhrt werden bei einer Temperatur, bei der kaum eine bemerkbare Spur Schwe- felantimon sich verfliichtigt , vorausgesetzt allerdings , dafs der Wasserstoffstrom nicht tibermat'sig beschleunigt wird. Es ist bei meinen bisberigen Versuchen auf die Reduction von j e einem Gralnm Schwefelantimon etwa eine Stunde verwendet worden. - Unter Beriicksichtigung einer iiu- fserst geringen Menge Schwefelantimons ( in den verschie- denen Versuchen 0,0005 - 0,00125 Grm.), welches mit dem Schwefelwasserstoffgase i n die angebrachten Vorlagen entwichen war, nnd einer gleichfalls nicht bedeutenden Menge Schwefel (0,001 -0,007 Grm,) die von den1 redu- cirten Antimon init Hartnackigkeit zuruckgehalten wurde,

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484 ergab sicli aus der bei der Reduction beobachteteii Ge- wichtsabnahine die Zusammeiisetzung des Schwefelantimons. Dieselbe wurde in sechs Versuchen, die mir bisjetzt vor- liegeii und in denen das Schwefelantimon in @iiantitaten voii 3 bis 10 Grammen augewandt wurde, gefiinden zu

51,427 - 71,519 Proc. Antiinon und 28,573 - 28,481 N Schwefel,

:in Mittel aue allen sechs Versuchen zu 71,469 Proc. An- tiinon und 28,531 Proc. Schwefel. Es berechnet sich hier- aus das Aequivnlent des Aiitimons sehr nahe zu 1503 (oder zu 120,25 fur H = 1 ).

Ich bin, wie gesagt, damit beschaftigt, die vorliegende Versuchsreihe zu verlangern , glaube indefs kauin, dafs noch eine erhebliche Abweichung von den bisherigen Re- sultaten sich heramstellen wird. In einem der niichsten Hefte dieser Antialen werde ich ausfiilirlicher auf den Ge- gciistaud zuriickkommen.

Berlin, im Januar 1856.

I X . Ueber clns Silicium; con F. W i i h l e r . (Mitgetheilt vorn Hm. Verf. aus d . Nachrichten von der Universitit U. der

K. Gcsellscli. der V’issenscl~. zu GGttingeo. Februar 1856.)

D a s Silicium gehtirt uostreitig zu den merkwurdigsten Elementen unseres Planeten, weil es eins der Hauptmate- rialieii ist, welcbe zum Bau desselbeii gedient haben; es ist daber wohl der Miihe werth, seine Eigenschaften m@g- lichst vollstandig kennen zu lernen. Es wurdg bekanntlich 1884 zuerst von B e r z e 1 i u s in isolirter Form dargestellt durch Einwirkung von Kalium auf Fluorkieselgas oder Fluorkieselkalium. Ich hatte ~ das Gluck, zur Zeit dieser lehrreichen Untersuchung seiii Schuler zu seyii und ilim durch Darstelliiiig des dazu erforderlichen Kaliunis dabei Hfilfe zu leisten. Es ist rnir dariirn eiii befriedigender