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Sitzungsberichte. Vorl/iufiger Kurzbericht yon der Tagung zur Bespreehung neurovegetativer Probleme auf Schlog Burg an tier Wupper vom 15. bis 18. September 1950.* In der romantiseh-stillen Burgkemenate, hoch fiber dem schSnen bergischen Land, entwiekelten pausenlos folgende Vortriige zwei Tage fang eine hoehgespannte geistige Atmosph/ire. Es zeigte sich, dab allenthalben m~iehtig gearbeitet wird und dab man das Thema in seiner ganzen Bedeutung sehon voll erfagt. Der erste Tag war der Ver- kniipfung yon Hypothalamus und Hypophyso, der zweite Tag der Metamerie und Trophik gewidmet. Nach der ErSffnungsansprache yon A. Sturm, Wuppertal, der ausffihrte, dab die Veranstal[ung nicht als Kon~-eB gedacht set, sondern seit 1946 als Fortsetzung ether Diskussion fiber allgemeine Krankheitslehre, eines Symposions der Bickerschfiler Nordmann, Schgi[er, DSring und anderer, ergriff H. Spalz, GieBen, das Wort (Pr~isidium A. Sturm). Verknfipfung des Hypothalamus mitder Hypophyse. An Hand eines neu ausgearbeiteten, sehr fibersichtliehen und ein- drucksvollen Schemas zeigte er, wie man sieh die neurohm~onalen Weehselwirkungen derzeit vorzustellen babe. Es gibL vier Wege: Hormonal- und neural- sowohl zentri- fugal als zentripetal. Schon Bamon y Cajat hat darfiber gearbeitet. Der Hypothalamus dfirfte die Hypophyse kontrollieren. Die Neurohypophyse (NH.) hat keine Verbindung zur Adenohypophyse (AH.), vermittelt aber als rezeptorisches Organ des vegetafiven Nervensystems zwischen AH. und Hypothalamus. Zwischen AH. und NH. liegt die adeno-neuro-hypophys/ire Kontaktfl~ehe. Es scheint sieh ein Stofftransport vom Nucleus supraopticus und paraventricularis bis in die Neurohypophyse (Bargmann, gomoripositive Neurosekretbahn) zu vollziehen und fiber den Liquor des Recessus centripelal zu verlaufen. Die Fituizyten sind dabei wohl nieht bedeutungslos. Die AH. ist vom Sympathikus innerviert. Das Corpus mamillare ist markreich, wie der Sub- thalamus (dorsal), wiihrend der Hypothalamus marklos ist (ventral). Besonders be- deutungsvoll ist der Nucleus in.[undibuIeris, der den Recessus ringf5rmig umgibt und als Vermittler der Chemoreceptoren (Spatz) anzusehen ist, die in der Pars infundi- bularis der Hypophyse als perivaskul~ire neurale Geflechte um die sogenannten Portalgef~iBe mit ihren Schlingen sich ausbreiten. Diese zentripetal verlaufenden Ge- [Sfle dienen dem goncdotropen Hormonaustausch zmischen dem Vorderlappen und eben diesen perivaskul~ren Chemoreeeptoren. Demzufolge erleben Tiere, deren N. infundibularis gezielt geseh~idigt wird, keine Pubert/it. Sie bleiben gesehleehtslos, ihr Deseer~sus testis bleibt aus, das Genitale atrophiert. Gegenstiiek. hiezu ist die Pubertas praeeox. Spatz wies in diesem Zusammenhang auf einen Fall einer Pubertas praeeox hin, den er gemeinsam mit Driggs 1940 verSffenflieht hatte, Hier fand sieh eine etwa kirschgrol]e Geschwulst am Tuber cinereum, die schon damals yon Sp~fz als eine mit dem N. infundibularis morphologisch iibereinstimmende MiBbildung an- gesehen wurde. Ebenso war schon damMs die Mil]bildung als eine hgperneurosekre- torische bezeichnet worden, welche Ansicht durch die neueren Untersuchungen yon Spatz und seinen Schfilern besffitigt wird. * Ausfiihrliche, bebilderte Wiedergabe der Tagungsergebuisse erfolgt ebenfalls in diesem Archiv zu einem sp/iteren Zeitpunkt.

Vorläufiger Kurzbericht von der Tagung zur Besprechung neurovegetativer Probleme auf Schloß Burg an der Wupper vom 15. bis 18. September 1950

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S i t z u n g s b e r i c h t e .

Vorl/iufiger Kurzbericht yon der Tagung zur Bespreehung neurovegetativer Probleme auf Schlog Burg an tier Wupper

vom 15. bis 18. September 1950.*

In der romantiseh-stillen Burgkemenate, hoch fiber dem schSnen bergischen Land, entwiekelten pausenlos folgende Vortriige zwei Tage fang eine hoehgespannte geistige Atmosph/ire. Es zeigte sich, dab allenthalben m~iehtig gearbeitet wird und dab man das Thema in seiner ganzen Bedeutung sehon voll erfagt. Der erste Tag war der Ver- kniipfung yon Hypothalamus und Hypophyso, der zweite Tag der Metamerie und Trophik gewidmet.

Nach der ErSffnungsansprache yon A. Sturm, Wuppertal, der ausffihrte, dab die Veranstal[ung nicht als Kon~-eB gedacht set, sondern seit 1946 als Fortsetzung ether Diskussion fiber allgemeine Krankheitslehre, eines Symposions der Bickerschfiler Nordmann, Schgi[er, DSring und anderer, ergriff

H. Spalz, GieBen, das Wort (Pr~isidium A. Sturm). Verknfipfung des Hypothalamus mi tder Hypophyse. An Hand eines neu ausgearbeiteten, sehr fibersichtliehen und ein- drucksvollen Schemas zeigte er, wie man sieh die neurohm~onalen Weehselwirkungen derzeit vorzustellen babe. Es gibL vier Wege: Hormonal- und neural- sowohl zentri- fugal als zentripetal. Schon Bamon y Cajat hat darfiber gearbeitet. Der Hypothalamus dfirfte die Hypophyse kontrollieren. Die Neurohypophyse (NH.) hat keine Verbindung zur Adenohypophyse (AH.), vermittelt aber als rezeptorisches Organ des vegetafiven Nervensystems zwischen AH. und Hypothalamus. Zwischen AH. und NH. liegt die adeno-neuro-hypophys/ire Kontaktfl~ehe. Es scheint sieh ein Stofftransport vom Nucleus supraopticus und paraventricularis bis in die Neurohypophyse (Bargmann, gomoripositive Neurosekretbahn) zu vollziehen und fiber den Liquor des Recessus centripelal zu verlaufen. Die Fituizyten sind dabei wohl nieht bedeutungslos. Die AH. ist vom Sympathikus innerviert. Das Corpus mamillare ist markreich, wie der Sub- thalamus (dorsal), wiihrend der Hypothalamus marklos ist (ventral). Besonders be- deutungsvoll ist der Nucleus in.[undibuIeris, der den Recessus ringf5rmig umgibt und als Vermittler der Chemoreceptoren (Spatz) anzusehen ist, die in der Pars infundi- bularis der Hypophyse als perivaskul~ire neurale Geflechte um die sogenannten Portalgef~iBe mit ihren Schlingen sich ausbreiten. Diese zentripetal verlaufenden Ge- [Sfle dienen dem goncdotropen Hormonaustausch zmischen dem Vorderlappen und eben diesen perivaskul~ren Chemoreeeptoren. Demzufolge erleben Tiere, deren N. infundibularis gezielt geseh~idigt wird, keine Pubert/it. Sie bleiben gesehleehtslos, ihr Deseer~sus testis bleibt aus, das Genitale atrophiert. Gegenstiiek. hiezu ist die Pubertas praeeox. Spatz wies in diesem Zusammenhang auf einen Fall einer Pubertas praeeox hin, den er gemeinsam mit Driggs 1940 verSffenflieht hatte, Hier fand sieh eine etwa kirschgrol]e Geschwulst am Tuber cinereum, die schon damals yon Sp~fz als eine mit dem N. infundibularis morphologisch iibereinstimmende MiBbildung an- gesehen wurde. Ebenso war schon damMs die Mil]bildung als eine hgperneurosekre- torische bezeichnet worden, welche Ansicht durch die neueren Untersuchungen yon Spatz und seinen Schfilern besffitigt wird.

* Ausfiihrliche, bebilderte Wiedergabe der Tagungsergebuisse erfolgt ebenfalls in diesem Archiv zu einem sp/iteren Zeitpunkt.

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Sitzung*berichte. 6 4 3

Anschliel~end sprach J. Christ, Giel]en, (Institut Spatz) fiber die Beziehung der exirasell~iren Hypophyse zum Hypothalamus beim erwachsenen Menschen, besonders fiber den Tract. supraopticohypophyseos.

~]~X H. Orthner, Gieflen-GSttingen (Insfitut Spatz), erl~iuterte die anatomischen Befunde im Hypophysen-Hypothalamus-System bet Fehlen der inlrasell~iren Hypophyse und bet Kastration (Alrophie des Nucleus infundibularis, das als Sexualzentrum ange- sp.rochen wird.}

H. Nowakowski, Giegen-Hamburg, (Institnt Spatz), Bet elektrischer Reizung des Hypothalamus ergeben sich entsprechende Wirkungen an den EierstScken (luleini- sierendes Hormon). Der HVL. wird vom Hypothalamus via Sympathikus aktiviert. Der Hypophysenstiel ist in bezug auf die Chemorezeptorenbahn afferent und nicht efferent. Prostigmin und Acethylcholin auf die Hypophyse appliziert, ergibt Pseudo- gravidil~t. Dihenamin verhindert sofort post coittun naehfolgende Ovulation, spgterhin oder nach Atropin jedoch trill diese Wirkmlg nicht mehr auf.

~ E . Wildi, Genf, berichtete fiber Eigentfimlichkeiten der Tuberkerne und grog- zel]iger hypolhalamischer Xerne eines hypugenitalen Mikrozephalen an Hand sehSner BiIder.

E. Hagen, Bonn (Institut Ph. Sight ]un.) ver~des ebenfalls an Hand schSner his~o- loglscher Bilder auf neue mikroskopische Eigentfimlichkeiten der menschlichen Hypo- physe. Sic beschrieb im marklosen Nervengeflecht des Hinterlappens eigcntiimliche nervSse Endkolben, die auch zerfallen und sich in feingranulierte Plasmahaufen um- wandeln. Im sympathisch innervierten Vorderlappen wurden eigentfimlich gestaltete Nervenfasern gezeigt, die ein korbarfiges Maschenwerk urn die Driisenzellen bilden, yon dem aus auch feinste Fasern his an die Kernmembran reichen. (Rezeptorischer Nervenapparat? Efferente sekretorische Fasern?)

~ W . Bacb, Burlington, USA., sprach fiber Encephalin (E.), eine sympathiko: mimetische Substanz im Gehirn. W~ihrend Adrenalin und Noradrenalin dutch Cocain gesteigert, durch Jod und Ultraviolett aber zerstSrt werden, ist dies beim E. nicht der Fall. Im Gehirn finden sich 1 his 2 rag. Vergleichsweise 8 mg Adrenalin in den Neben- nieren. Kalium im Extrakt ist oft toxisch. An Noradrenalin finder sich im Gehirn ~/6o vem E. Im Nucleus caudatus und im Cortex ist am meisten E. enthalten, in der weil~en Substanz am wenigstera Mensch und Schwein haben die geringsten E.-Werte. Norma!e und psychotische Gehirne sind gleich E.-haltig. Der Kohlehydrats~offwechsel (im Gehirn wesentlich) dfirfte vom E. abh~ingen, ebenso die Aufmerksamkeit (im EEG. geprfift). Aktivierung yon E. scheint Thyreotoxikose hervorzurufen, umgekehrt MyxSdem. Der Nachweis .a'folgt kalorimetrisch, l%dner denkt heute nlcht mehr so ,,centromaniseb" wie seinerzeit.

Th. H. Schiebler, Kiel (Institut Bargmarm), sprach fiber die Neurosekretion des Hypothalamus. Acetylcholin und Nikotin bewirken im Nucleus supraopticus Hem- mung der Harnsekretion durch vermehrte Produktion des in diesen Kernen gebildelen anlidiuretischen Hormons. Das Antidiuretin ist daher nerv6s-sekretorischen Ursprungs. Nach Scbarrer und Gaupp finder man entlang der neurosekretorischen, die genannfen hypothalamischen Kerne m i l d e r Neurohypophyse auf den Weg des Infnndibulum ver- bindenden Bahn acidophile TrSpfchen in den entsprechenden Ganglienzellen nnd den Axonen. W. Bargmann fand 1949 in der yon Gomori ffir ganz andere Zwecke 1941 an- gegebe~en Chrom-H~natoxyl ln-Phloxinf~bung fiberraschenderweise ein Mittel, die ~,~eurosekretion in ihrer ganzen Bahn vom Nucleus supraopticus his in die Neuro- hypophyse darzustellen. Die Bildung derGranula, die auch in den 3. Ventrikel abgehen wird, erfoIgt offenbar auf Kosten der Nisslsubstanz. Am Endpunkt der zentrifugalen Bahn in ddr Neurohypophyse scheint auch ein (~bertritt der Gomorisubstanzen ins

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Gewebe des Hinterlappens zu erfolgen, die hier besonders perivaskuliir reichlich n ach- zuweisen sind.

R. Ortmann, Kid (Institut Bargmann), sprach fiber das gleiche Thema. Bet Ratten wurde durch Durst, W~irme und hypertonische LSsungen die Gomorisubstanz zum Schwinden gebracht, bzw, durch Aqua desL diese wieder angereichert. SchSne Ver- gleichsschnitte. Das Antidiuretin ist entweder die Gomori- nder ihre Tr~igersubstanz. Diese wird in den e l ~ i h n t e n Kel~nen, vor allem im N. supraopticus in den Gangliem zellen gebildet und durch wahrscheinliche Vermittlung der Pituizyten ins Blur abgegeben.

X w. HiM, Kiel (Institut Bar9~ann), nannte den Hinterlappen ein Depot yon Sekret; die Pituizyten machen es fret und schwemmen es aus. Nach Stieldurchtrennung bleibt das Sekret liegen. Der HHL. ist nur Verstiirker. Die Triigersubstanz spielt elne iihn- liche Rolle wie das Kolloid der Schilddriise.

Die Diskussion begann am Nachmittage des 16. September (Priisidium L. yon Bogaert, Antwerpen).

~C. Coronini, Wien. Zeigte schbne Bilder yon Gomorischnittcn der Hypophyse bet Leberzirrbose~ bet welcher Erkrankung die antidiuretischen Substanzen im Hinter- lappen stark vermehr[ sind. Diese Vermehrung manifestiert sich klinisch laut Er- hebungen amerikanischer Forscher und neuester (1950) Untersuchungen von Rossetli del Turco und Matteini im Blutplasma und im H a r m - Ferner wurden neurosekre: torische Ganglienzellen und Axone an Hand yon Versilberungen nach Gratzl mit Intensivierung durch Ultraschall im Nucleus supraopticus in einem Fall einer ,,ge- nuinen" Nebenniercnrinden- und Hypophysenvorderlappenatrophie demonstriert. Es wird darauf verwiesen, dai] auch Hangstr6m, allerdings bet Tieren, ebenfalls durch Versilberung die Neurosekretion in der bier in Frage kommenden Ortlichkeit nsch, weisen konnle.

)~,]. Smereker, Wien (Institut Coronini), sprach fiber die Problematik in der Dem tung yon Bitdem der Neurosekretbahn bet einem Fall yon Plasmocylom. Der in Serienschnitte in Zusammenhang mit Infundibulum und Hypophyse zerlegte Hypo- thalamus (Versilberung nach Gratzt, durch Ultrabeschallung intensiyiert) zeigie eine miichfige Neurosekretion in den Ganglienzellen des N. paraventricularis und supra- opticus mit Ausbildung eigentfimlicher geschicbieter (Eiweil~?/ KSrper, die in der Ganglienzelle gebildet, nach Untergang derselben fret werden und so Corpora amylacea gleichen. Diese anscheinend patholegische wie apokrine Sekretion liel~ geradezu an einen ,hypothalamischen Tod" im vortiegenden Fall denken.

~ Nach Metuzals, Groningen, kam

A. Jores, Hamburg, zu Wort. Er stellt die Frage, yon wo aus die Pubertiit be- ginne, zentral- oder peripher-hormonal und kam zum SchluI~, dai~ es sich dabei, wie beim Klimakterium, um ein zentrales Problem handle. Der HHL. ist nicht Produzent des Hormons, das man jetzt histochemisch darstellen kSnne, sondern die beiden Kerne (N. s. o. u. p.v.). Durch Exstirpation der Hypophyse entsteht kein Diabetes insipidus, wohl aber kann ein pseudoechter, durch AngewShnen yon Vieltrinken entstehen. X Oberdon, Bochum, berichtete yon hypophysektomierten Tonuttiratten, die im Gegensatz zu normalen im Kantharidenh]asenlnhalt start 4---25.000 nnr 0--500--1000 Zel]en zeigten. *~ W. Sorgo, Innsbruck, erw~ihnte eine junge Idi0tin, die durch stiindiges Onanieren die Umgebung beliistigte. Chordotomie beidseitig brachte vSllige Heilung. Sechs Monate bestand Amenorrhoe. Bet einer Zwangsneurose trotz Lobektomie half Chordotomie eberffalls, wob6i sich abet ImpOtentia generandi und coeundi einstellte.

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r K. Gratzl, Wien, behauptete, ohne topographische Elektrodenlage funkfionell ge- zielt elektrisch reizen zu kSnnen, einfach durch verschiedene Parameter, wie Strom- flu~zeit, bestimmte HShe der Impulse, Stromst/irke, Pause zwischen zwei Impulsen, Iterativitiit, Refraktfirzeit, verschiedene Stromimpulse nsw. Dadurch verschiedene Effekte in s-~onem oder v-tonem Sinne. Die Durchblutung kSlme so bet verschiedenen StSrungen cholinergisch um 40 bis 50~ gehoben werden.

Nach Werle sprach ~ H. Pelte, Hamburg. Die experimentellen Befunde ffinden klinisch ein 1000faches

Echo. Fest steM, daft im Nerven Substanzen wandern, iihnlich dem Virus. K. J. Ziilch, Hamburg, demonstrierte eine Simondsche Erkrankung (35,5 kg) nach

einem Bagatellkopftrauma. Der Kranke blieb ohne Bewul~tlosigkeit 11/2 Jahre ohne ~irztliche Hilfe arbeitsf~ihig. Der Druck sank yon 170 auf 90ram Hg. Durch die KontusionszerstSrung Kachexie, Katalapsie, end~ich Suicid.

~ /Nach Lange sprach B. Reifl, D~nold. Er legte dar, dal~ die Perlpherie so stark ~:i.e das Zentrum set. Faradiscbe Rei~ung verschiedener Stellen bei operafiven Eingriffen am Menschen konnle den ~ohlehydratwechseI um 70~ und mehr steigern. Faradi- sierung der .Sehliife steigerte den Blutdruck.

~ l t . Spalz fand seine Befunde yon Bargmann best~itigt, nieht so sehr von Ph. St6hr jun. Neurale Phagozyten k~nnen Gomoristoff aufnehmen, wie Coronini darlegte. St6hrs zentrifugaler Weg soll nieht geleugnet werden. Die Neurohypophyse ist ein sensorisehes Organ. ",~Th. H. dal] bet der anlidiuretisehen Sekrv[bahn mit ihrem Schiebler, bemerkte, m a n

anscheinenden Zerfall der Nervensubstanz yon einer ,physiologischen Degeneration" rechen kSnne.

H. Orthner bemerkte, dal~ Wasserhaushalt und Sexus irgendwie miteinander ver- knfipft sind. Der Plazentarkreisiauf mu~ unter Unterdruck stehen, sonst kommt es zu Aborlus (Arterhaltung), wie bet Diabetes insipidus. Enlfernt man jedoch das Tuber cin., wird die Sehwangerschaft nieht unterbrochen.

i~ K. o. Euler, Stockholm, sprach fiber Potenfialsehwankungen in vegetatlven Zentren und Temperaturregulation, Berichte darfiber am Phys!ologenkongre[~ in Kopenhagen, August lC5O. Ende des Jahres im Journal of cellulary and comparative phybiology, Philadelphia. Bet Gleichstromreizung supra- und pr/ioptisch gehen die Potential- und TemFeraturkurven parallel. Urethan erniedrigt TemFeraturscbwelle. 0,SMV pro ~/lo Grad C. O.~-Mangel macht keine Potentialfinderung, wohl aber zeigen sich chemisehe Einflfisse.

Anderntags (Pr~isidium C. Coronini, Wien), spraeh Burger, Berlin, fiber das Diencepbalon als psychosomatisehe Schaltstelle. Es gilt auch der somato-psychische Weg. Pathogen wirken seelische Traumen und vegetali;ce Dystonie. Genaue Analyse eines Falles, der nieht nur tiefenFsychologlsch , sondern auch mit Kaibshypophysen behande]t wurde. Dabei stieg das Gewieht yen 26 auf 36kg. Die neurotlsche Struktur solcher Fiiile ist ein wesent]icher Faktor. Gleieherweise besteht bet derartigen Er- kranknngen eine neurotische Organwahl. Ulcus entsteh[ aus gest/Srlem Besitz- nnd Gellungsbestreben. Hypertonie aus Exislenzangst (sich durchs Leben ,,zw~ingen"), aus gehemmter Aggression. Gebremste Handtungsimpuise b]eiben stecken, der Muske~tonus steigert sich. Der verliingerte Noffallreflex wi-d zur habituellen Haltung. Hypothala- mische Reizareale /iberdecken sich. vom Thalamus gehen Synapsen zmn Cortex, der hemmend wirkt. AuslSsungen auch durch blol]e Vorstellungen m/Sglich. Das Dience- phalon ist pathogen und pathoplastlsch. Daselbst Synthese zweier Funktionssysteme, des ergotropen und trophotropen, Pendeln urn eine Gleichgewichlslage. Hyperergo- tropic = vegetative Dystonie. Hinweise auf Ricker und Speranskg.

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A. Sturm, Wuppertal, der verdienstvolle Organisator der schSnen Tagung, brachte sein grol~angelegtesReferat fiber die moderne Segmentpathologie. DasRfickenmark ist zuerst unsegmentiert. Das Mesoderm organisiert die Metamerie~ die neural ist. Auch der Grenzstrang ist mes0dermalen (?) Ursprungs und hat so eine Sonderstellung. Die diesbezfiglichen Befunde yon Remak sind bisher unwiderlegt. Auch Mongolds Ansicht stimmt damit fiherein. Das Mesenchym steht wohl unter dh'ekter nerv6ser Leitung, Die Segmentierung hat teleologisch einen fiefen Sinu. DiG Verwertung der Umwelt- einflfisse wird durch das abschnittsweise, reflektorische Reagieren bedeutend ver- bessert. Die Zusammenfassung aller Reflexe erfolgt dutch die GanzheitsleisCtmg. Die periphere Automatie, die segmentdren vegetativen Reflexe and Effekte, die reflek- torische Dgnamik werden iibersegmental in der Medulla oblongata und fin Dience- phalon kontrolliert. Naeh Ricker wird das Gewebe "prim~ir neuro-vaskul~ir gesteuert. Am Beisplel der Sudeckschen Atrophie wird der peripher-vasomotorische, der s%~ - ti~re (alle vier Exia-emitfiten) und der zentrogene (symmetrisehe) Aufbau einer Erkran- kung erSrtert. Schon Charcot (1886) pflegte solche Gedankengiinge. Auch bet der Arthritis senilis und bet der Ragnaudsehen Krmlkheit finder man symmetrisch-segmen- t~ire Typen. Ehenso bet Depigmentntionen nach sch~veren seelischen Erregtmgen. Ferner bet Allergic, Periarteriitis nodos~, Masern, Seharlaeh usw. Jenes Orgcn wird Erkrankungssitz, das neurovegetativ stigmatisiert ist. Die pathologische Reaktionskette kann an versehiedenen Stellen angeregt oder gehemmt werden. SFeranskg vernagh- liissigte das Hormonale zu sehr. Zur Auswertung der Hormone ist wolff der Nerv ngtig.

G. DSring, Hamburg-Heid~erg spraeh fiber Trophik. Erniihren ( ,~o,s,v ) Blur oder Nerv das Gewehe? Magendie spraeh als erster 1836 davon, spiiter Romberg 1845. 1852 wurden die Konstriktoren entdeekt (Claude Bernard), 1856 dig Dilatatoren (Brown-Sequard). 1860 arbeitete Samuel auf diesem Gehiete, spiiter Justus Gaul (Zfirieh). Bet den ehemisehen Umsetztmgen zwisehen Blut und Gewebe, wobei auf die Lymphe nieht zu vergessen ist, kommt eS fermentiihnlieh (nenrogenes Sekret) zu einem funktionellen trod einem formativen Stoffweehsel. Es empfiehlt sieh, niehts iiberbetont, neural, hormonal, vasomotoriseh usw., sondern alles relational aufzu- fassen. Es gibt nur Folgen, keine Wertigkeit. Selbst Virchow erkennt an, dag die ,,Mehrzahl" der Gewebsvorgiinge vom NS. geleitet werden. Naeh Spemnskg ist jeder Nerv trophiseh. Der direkte Einflul~ der Ilmervafion anf ein Organ wirkt struktur- veriindernd. Die neuristisehe Theorie braueht abet zmn Formweehsel der Gewebe Auf- baumaterial, Humorales (Rokitansky). Vagus und Sympathikus sind Erregungs- bildner. Ohne Blur und Gewehsfliissigkeit, humorale und hormonale Reize, gibt es keine StrukturverSaaderung (Anlage oder Sehwund von Gewebe). Der Neurismus ist nieht rein annehmbar. Er glbt noeh keine Erklfirung. Ersl die Zusammen/assung yon Biophysik und Biochemie erkldrt die Trophik. Der Sargdeekel, der sieh fiber dem ,Nervenfluid" so lange gesehiossen hatte, beginnt sieh wieder zu bewegen. Die inneren Organe slnd nieht naeh der Hautlnetamerie innerviert, Aueh im Krebswaehstum steekt ein neuraler Faktor. Das re#oniire Segment wird zuerst metastasiert. Naeh Pap.e wird tlSntgenmilznekrose verhindert, wenn zuerst das Dieneephalon ger5ntgt wird.

/ ~ D. hierauf tiber die vaskulfire Ord- Grofl, Linz, H5xter-Weser, spraeh (arterielle) hung der X6rperoberflfiche und ihre Bedeutung. Bet Verleizung peripherer Nerven, die yon Gef~iBschfiden begleitet warer~, kommf es oft zu abnormen Sensibillt~itsstSrun- gen. Neben den bekannten peripheren und segmen~crlen Dermalomen muff es daher noch eine drille Ordnung der sensiblen Innervation geben. Naeh den Erfahrungen O. Foersters kSnnen Schmerzempfindungen periarteriell zentripetal geleilet werden. (Par~isthesien, Hyperalgesien, Hyperpathien, Kausalgien). R. Leriche zeigie, daft der Sympathikus die Durchblutungsatmosphiire tmd damit die Empfindlichkeit der Ge- webe [indern kann. Die Headschen Zonen allein sind nicht haltbar. Der Sympathikus kann auf die Haut projiziert werden und umgekehrt (Aniisthesietherapie). Dadureh

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Sitzungsberiehte. 6 ~ 7

Funktionswandel (Weizs~icker). Die Fokaltoxikose ist ein neurovegetatives Problem. Statt Herd soll man neurales Stbmngsfeld (Scheidt) sagen. Huneke hat gezeigt, dab

'der Erfolg bet Mi~i r te auch vom Applikationsort der Injektion abhiingt. Erfolg auf tier Selte des homolateralen Sympathikus, auf der anderer~ nicht. (Bespreehung der Versorgungsgebiete der einzelnen Arterien). Es ergibt sich so eine Basis ffir die ge- samie physikalische Therapie.

M. Ratschow, Halle, brachte hierauf Kritisches zur Wirkungsbreile der Neural- therapie (Heilaniisthesie). Er priifte mit zw6lf Xrzten seiner K]inik die Mefl~ode yon Hzmeke: Injektion yon 1 ccm Impletal in den Herd, in die hyperalgetische Zone. Wiihrend reines Novocain 5fter Zw.ischenf~ille ergab, warden diese bet Coffeinzusatz hie erlebt. Niichterne Medici erzielten keine Erfolge, w~ihrend der Arzt aus Leiden- schaft (,,mit Glanzaugen") ansgezeichnete ltesultate erzieItel (Sekundenphfinomene). Stafistisch ist dies nicht zu erfassen. Es gab viele Uberrasehungen. 61% wurden geheilt, 20,7~ blieben unbeeinflul~t, 11~ warden schlechter. Der Kopf reagierte am besten, besonders die Nackenmuskulatur. Einmal warden fiinf Herde gespritzt~ Trotzdem Schub. EinMolarzahn links oben ohne Herd brachte nach Exodontierung des tleizes Erfolg. Bet einer rezidivierenden Cholecystopathie wurde 1 ccm in die rechte Sapraorbitalgegend gespritzt. Das Gallenleiden verschwand. Man mul~ eben nach dem neuralen Stbrungsfeld (Scheidt), nicht aber nacb dem ,,Herd" systematisch suchen. Mit der Quaddelresorptionszeit einer NaC1-Lbsung kbnnen individaelle Ver- schiedenheiten gemessen werden. Jetzt entsteht erst fiir elne zufaUsfreie Neural- therapie der rlchtige Boden. Hauptsache bleibt, Befunde sehaffen und nicht zuviel ,,denken" sonst reizt man nur zum Widersprucb.

)~ P. Stern, Sarajevo, besprach Muskelerkrankungen und vegetatives Nervensystem vom pharmologischen Standptmkt. Myasthenia gravis kann dutch Prosti~o~nin ge- bessert werden. In der Muskelendplatte find.et man reiehlich Cholinsterase, ohne welche es nach Nachmannsohn kein Leben gibt. Die dorsale Blutegelmuskulatur ist ein idealer Test ffir Ace[ylcholin. Di~talis vermindert die Permeabilitgt. Ebenso wurden muskelkranke Palienten nach fiinf bis s echs Decholiainjeklionen arbeitsf~ihig. Um- gekehrt sind bet Myotonia congenita Tubocurarlne indiziert, wie auch bet Tetanus. Kalium spielt bet der Impulsiiberh-agung eine tlolle. Beriberi koImte aueh ohne B~ geheilt werden.

W. Birlrmayer, Wien, sprach fiber vegelative Befunde naeh Dibenamin. Seit 1946 wurde dieses Stickstofflostderivat untersucht. Leukozylen und Koh]ehydratstoffwechsel fund man nicht beeinflul3bar. Die periphere Zelte wurde fiir adrenergisehe Substanzen blockiert. Es ergaben sich manisch expansive Bilder mit Fieber, Schfittelfrost and Kopfweh. Da in Amerika mit 5,0 g intraven6s dosiert wurde, versuchte man hier nur 0,5 g. Es zeigte sich, dab der Blutdruck, der bet hoher Dosierung fiel, bet niedriger stieg. Der Antagonimus des gleichen S[offes erkliirt sich durch das Reizwirkungs- dosisgeselz - - Erfolge bet Kausalgien, W~irme im Phantomglied usw.

)~ M6nch, Freiburg (Ktinik Sarre), berichtet fiber Versuche yon Spinelli 1932. Tiere in Zwangsjacke wurden 22 Stunden gereizt. Trotz Denervierung der Nieren normaler Ham. Auch transp]antierle Nieren zeigten kompensatorische Hypertrophie. Reizungen mit Crotonol nach Sper~rnsky waren tmverwertbar, da die wirksamen Stoffe zu sehr schwankten. Verschiedene helle Zellen wurden mit den yon Feyrter be- schriebenen verglichen.

~-) Bet der Diskussion am Nachmittag des 1'7. September (Priisidium H. Pette, Hamburg), erl~iuterte Schutten einen psychosomatischen Fall, bet dem er durch

) psychische Ffihrung allein in wenigen Wochen 15 kg G ewiehtszunahme und Wieder- auftreten der Menses bewirken konnte. It. Kautzky, Hamburg, warnte davor, sym-

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648 Sitzun gsberichte.

metrisch un(t nerval gleichzusetzen. Segmental ist auch nicht gleich spinal oder sym- pathisch. Ureter und Oberschenkel stehen in bekannien Beziehungen. Am Kopf gibt es keine Metamerie. Weese, Diisseldorf, teilte mit, dab der Zusatz yon Coffein das Novocain dreifach so wirksam mache. (Impletol). W. Raab erinnerie an den Eosinophilentest von Them. Vor medizinischen Examen, die in Amerika sehr schwer sind, fand man stets eine Senkung der Eosinophilen durch Adrenalinausschfittung infolge der Aufregung (Cannon). Eine echte psychosomatische Reaktion. Der diasto- lische Druck geht durch Adrenalin herab, durch Noradrcnalin hinauf. Elektrische Symlpathikusreizung (Anoxie) 4st nach zwei bis drei Stunden ausgeglichen. Ditt- mar, Halle a. d. S., konnie durch 2% Novocain subkutan segmentiire Erfolge erzielen. (Nach Hansen, Liibeck.) H. E. Anders, Berlin-Buch, fand eine halbe Stunde nach dem Tode bet der Sektion eine Lungenatelektase, die dutch Zusammenpressen verschwand, mn sich neuerlich, nach Aufhebung des Druckes in gleicher Weise vor den Augen tier Begutachter auszubilden. Bet Hilusdrfisen kommt es oft zu Gallenblasenbeschwer- den durch Druck auf den vegetativen Plexus.

~ ) W . Brceucker, Vilsbiburg, zeigte an einem Sch~idelschnitt, wie man Trigeminus- neuralgie bzw. Neurodystrophien im Sch~idelbereich durch Novocaininjektionen (his zu 20!) in die entsprecher.den Sympathischen Ganglien beseitigen kann. A. S t u r m hatie vorher fiber einen yon H. Siegmund erw~ihnten Todesfall nach Stellatum- Blockade berichtet.

X R. M. Bohnstcdt, GieI3en, referierte aus seiner dermatologischen Praxis fiber 800 Yiille yon Ekzem. Aul3er den akuten, dutch /inl]eren Reiz erzeugten, waren fast aIle symmetrisch. Auch Erytheme, Purpura und allergische Krankheiten, deren Antigen- Antik6rpererkl~irung insuffizient ist, sind kontralateral symmetrisch. Das erste Glied der pathcgenetischen Retie ist der Nerv. Eigentlich wirken alle Mal3nahmen vet, mittels des vegetativen Systems, z.B. auch Penicillin und Salvarsan.

~Maschek , GSttingen, erinncrte im Unterschied zu Head an Pette (1927), der quadrantensensible Sttirungen land, zusammenh/ingende Komplexe, unilateral, wie bilateral, zenlralnervSs, sich fiberdeekend, seiflich beginnend, nicht in der Mitre.

Wilnsche, Karlsruhe fand bet ECG.-Impfungen im Segment entweder weiche Schwellung mit erniedrigtem elektrischem Widerstand, vermindertem K und Phosphat ( v - - ) und erhShtem Ca, Na, Zr~, (s-l-) und Albumen oder derbe Schwellung

mit erh~htem elektrischen Widerstand in umgekehrter Ionenverteilung. R. Croon, GreBen-Buseck, untersuchte die Headschen Zonen. Er fand engmnschriebene Haut- stellen, 0,5 mm mit diagnostisch verwertbaren Widerstandsiinderungen. Reaktions- stellen erster Ordnung finden sich am Scb~idel und in der Gesichtshaut, zweiter Ordnung an den WirbelkSrpern, we auch immer Myegelosen anftreten und dritter Ordnung an den Extremlt~iten. Nach Abheilung der Erkrankung sind sie nicht mehr meBbar. H. Schdifer, Nauheim, fand die yon Croon verwendete Apparatur voll- kommen geeignet. Frontonasal befindet sich eine Reflexzone fiir Hepalopathien. DuviIle hat schon vet 70 Jahren darauf hingewicsen, ebenso Ratschow auf dieser Tagung. Die andere Seite ist stumm. Am Hinterkopf sind nut wenige Reaktions- felder. Hcnsen sprach yon hyperalgetischen Ropfzonen. Puttkammer beschreibt ,'4hnliches bet der t~indegewebsmassage. Der Mel]sirom betriigt 1 MA und ~/s V . Erkliirung des viscerokutanen Reflexes. W. Serge kommt nochmals anf D. Grol3 zu sprechen und erinnert daran, dab veto Hinterhorn Erregungen auf alas sympaihi~he Seitenhorn fiberspringen kSnnen.

~Lauero, Madrid, er5rtert an Hand yon Schemen die Verzfihnelung yon KSrper, Zwischenhirn, Seele und Geist. G. Harrer, Innsbruck, berichtet von einer Quersehnitt- l~ision. Eine Urticaria verschwand durch Antihistamin nut unterhalb derselben.

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Sitzungsberieh~e. 649

~JGauer warnt davor, Coeain in den oberen Mandelpol zu spritzen und erSrtert das n~asale ReflexphSnomen des Adrenalin-Sondenversnehes (Muck). Weil~er Strieh _= Sympathikolonie!

IV. Meusert, Gie~en (Nervenklinik Boening), erinnert an die Lehren des Lenin- grader Physiologen K. M. Bgtckow, dessen Bueh ,,Die Grol3hirnrinde und die inneren Organe" 1047, bisher nur in russiseher Spraehe ersehienen ist. Danaeh nimmt der Cortex mittels der lnlerorezeptoren an den Reflexen alter innerert Organe teil. Es gibt keine starre Reflexautomatie. Die Rinde, Verbreitungsst~itte, Korrektor und Anlasser aller Organfunktionen, ist immer beigemischt. Sie ist Sitz der zentralen Steuerung und nimmt den Signalstrom aller Organe auf. An Nieren, die vSllig aus dem Kreislauf herausgenommen waren, sah man, dal3 fiber die Nerven alle ihre Funklionen zu er- zielen seien. Bedingte Reflexe kommen nur zustande, wenn der humorale und der nervale Weg unbloekiert ist. So wird die Grundsiimmung, der Untergrund erzeugt. Beobaehtungen an 216 Heimkehrern mit trophisehen Dysregulationen und lipophiler Dystrophie dutch kortlkalen Sehoek, Dysfunktionen im Sinne yon Hemmung und Enthemmung, zeigten zun~iehst bet 80 bis 90% anffingliche Versehleehterung. Erst eine komplexe Neubalmung der bedinglen Reflexe braehle den Umsehwung, nieht nur die kalorisehen Zulagen.

)X K. R. v. Roques, Berl,irt, kommt yon der fokalen Infektion (Otlo Mayer, Croonsehe Reaktionsstellen, Akupunktur, Arbeiten yon Lina Slern, Moskau, die inlralhekale Kaliumhypophosphorie-Zufuhr bet Sehoekzust~inden, Streptomycin usw.) auf die Chiroprektoren zu spreehen, die vegeiafiv sehr gut zu arbeiten verstiinden.

~ K . Ewald, GSttingen, erw~ihnte endlieh einen leuehtenden Namen in seiner Diskus- sion, den man sehon vermiBt hatte. L. R. Miiller, der vor kurzem erst 80' Jahre all wurde. Redner, der schon 1925/26 seine Lehre yore Biotonus aufstellte, gab seiner Freude Ausdruek, dal~ dutch W. R. Heft und Spatz die Regulationslehren experimentell besfiitigt wurden. Die Puber[~[smagersueht, die oft tSdlieh set und ganz nahe an die Sehizophrenie heran reiehe, set ein psyehosomatisehes Peroblem, dureh Pawlow- sehe Affekte ausgel5st.

~ K.J. Ziilch weist nochmals auf den vegetaliven Organschmerz hin. Dnrch vegetativ- afferente und efferente Bahnen fiber die Hinlerwurzeln seien alle Ph~inomene zu deuten. DSring hob neuerlich Pettes Verdienste um die QuadrantenstSrungen hervor, Das Nagelwachstum gebe schon manchmal trophische Hinweise-[- oder - - Art. Antoni habe vor 20 Jahren einen Aknekranken ersueht die Hose auszuziehen um die Korrelafionen Gesicht--Sexus besser zu erkennen.

D. Grol3 @arnte davor, zuviel in die Ganglien selbst zu spritzen. Dabei tritt oft Irritation anstatt L~ihmung eln. Entfernung eines Zahnes kann ein neues StSrungs- feld erzeugen. A. Sturm hfilt die Ausffihrungen yon Grofi und Croon ffir wichtig und anssichtsreieh.

~-DH. Perle dankt schliel~lich nicht nur dem Veranstalter: Prof. Sturm, sondern auch allen, den Rednern und den nicht minder angestrengten ZuhSrern fiir ihre Ausdauer. Es war ,,inlensivste Arbeit". Pette ffihrte aus, dal~ man bet dieser Tagung einen ge- waltigen Schritt wetter gekommen set. Alle haben rechl, die Physiologen, die Chemi- ker und die Neurologen. Die Anatomie bleibt jedoch die Basis, das Gewissen des Kllnikers. Der Psychosomatiker soli daher unbedingt eine genauesie Untersuchung nicht unterlassen. L. R. MSller, der Vater vieler, der hier vorgebrachten Gedankengiinge und Fesistellungen, set daher m i t d e r Erbdenkmiinze, dem h6chsten Geschenk, aus- gezeichnet worden.

Acta Neurovegetatiw, Bd. I, Heft 5. 42

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6 5 0 Sitzungsberichte.

Der letzte Tag fiihrle die Tagungsteilnehmer durch die wissenschafflichen Forschungslaboratorien der Fm-benfabrik Bayer in Wuppertal-Elberfeld. Der Nobelpreistrfger Prof. G. Domagk demonstrierie selbst die Entwicklung der Sulfon- amide, wobei er darauf hinwies, dab diese Stoffe die biologiscbe Abwehr naturgemiil~ steigern, nicht aber die Bak~erien t5ten, sondern nur ihr Wachstum einschr~inken. Sei~,e Tuberkulose- und seine Krebsabteilung waren besonders interessant. Gottsacker komplettierte seine Ausfiihrungen. Grab erl~iuterte wiihrend der Besichtigung die Wichtigkeit der pharmakologischen Priifung, die der chemischen iiberlegen set.

tJberreich beladen mit Eindrficken und neuem Wissen nahmen die Tagungs- teilnehmer yon dem gastlichen, fleil~igen, liebenswfirdigen Wuppertal Abschied, wo sie Zeugen yon der im gewaltigen Auflaau begriffenen dynamischen Forschungsrich- tung in der Medizin waren. Diese schickt sich heute an, die alten statischen Be- griffe durch neue lebendige Erkenntnisse zu ersetzen, die abet, im Grunde genommen, 4och wieder die alten sind. Diese Erkemltnisse zeigen, daft alle vitalen VorgSnge stets in einem unaulhaltsamen und gesetzm6fligen Ablau] begriffen sind. (D6ring.) Diese werden auch unter pathologischen Vorbedingungen gleicherweise, wenn auch au[ ab- wegige Art in Fluf gehalten. In ~lieser Hinsicht set es. uns Osterreichern gestattet, G. D6ring zu danken, dab el" der bahnbrechenden Arbeit des grol~en Wiener Patho- logen Karl Rokilansky mehr als einmal gedacht hat, der vor fast einem Jahrhundert den Grundstein ffir die dynamische Ganzheitpathologie gelegt hat.

Otto Hauswirth, (Wien).

Gesellschaft zur Erforschung des vegetativen Systems, Wien.*

7. Sitzung vom 22. November 1949.

V. Klare u n d L . Wyt: Ultraschal lwirkung aut das vegetative Nervensystem des Herzens. Der Ultrasehall stellt eine neuartige Energieform dar, die sieh auf dem Wege hochfrequenter, longitudinaler, elastiseher Sehwingungen im Gewebe ausbreitet. Bet Beschallung der absoluten Herzdii4npfmlg , des Ganglion stellatum und des Sinus earotieus stellen sieh im EKG. Ver~nderungen ein, die teils auf einer Irritation des Syt~pathicus beruhen. Die vegelative Ausgangslage spielt dabei eine riehtunggebende Rolle.

Diskussion: E. Sch6nbrunner hebt hervor, dab es am Herzen m/ichtiger Energien bedarf, am vegetative R eaktionen hervorzurufen.

J. Kowarschik betont das Gefahrenmoment, da es nach Ultraschall zu Coronar- spasmen k o m m e n kann.

H. Siegmund: Zur neurohormonalen Steuerung im weiblichen Yortpilanzungs- apparat . Die Funktion der Fortpflanzung wird yon der Brutpflege (Laktation) ab- getrennt. Die jeweils dominierende Funktion der Arterhaltung wird durch ein ent- sprechendes Hormon aufrechte~-ha]ten.. Es wird der Reflexbogen der Ovulations- sperre beim Kaninehen besproehen, der fiber den Hypothalamus und die Hypo- physe geht.

Diskussion: F. Rendelstein bemerkt, dab es w~thrend der Sehwangerschaft zu einer Lenkozylose mit Linksverschiebung kommt. Knapp vor der Geburt ist dieser Anstieg maximal, bet der t3bertragung sinkt e r a b .

* Beriehte der Sitzungen 1--6: Rassegna di Neurolog. veget. Vol. VIII. 4--5, 373--376, 1949.

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Sitzungsberiehte. 65 1

T. Antoine weist auf die Wichtigkdt der vegetativen Reaktionslage hin, die be- wirkt, dal] bet manchen Frauen auf Gaben yon Corpus-luteum-Hormon die Uterus- kontraktionen geste~gert, bet m~anchen herabgesetzt werden.

H. Hot/ zeigt, dalt es Verbindungsbahnen vom Thalamus zum Hypothalamus gibt, auf denen der erw~ihnte Reflexbogen lfiuft.

8. S i tzung vom 13. Dezember 1949.

E. Fenz: Malariaiherapie bet chronischem Gelenkrheumatismus, Der chronische Gelenkrheumatismus ist dadurch charakterisiert, dab die Abwehrkraft des sympathi- schen Systems vermindert ist. Durch eine maximale Ankurbelung dieser Abwehrkraft infolge einer Malariatherapie kommt es bet fiber 60% der F~lle zu wesenflicher Bes- serang, die durch Zunahme der Beweglichkeit der Gelenke und Abnabme der Schmer- zen gekennzeichnet ist.

Keine Diskussion.

F. Mahdi: Zur Theorie und Praxis de r Sympathicusblockade. 1924 wurde yon Mahdi die erste Anregung zur Bek~impfung yon Schmerzzustfinden der inneren Organe durch eine Novocainblockade der entsprechenden sympathischen Ganglicn gegeben. In der Folge hat sicb diese Methode die Welt erobert und zahlreiche Monographien sind fiber dieselbe erschienen. Mandl bespricht die verschiedenen klinischen Sym- ptome, die mit Novocainblockade beseitigt werden k5nnen. An Hand von Lichtbildern werden Ganglienzelldegenerafionen am Grenzstrang, die nach Novocain- und Phenol- infiltration entstehen, gezeigt. Diese kSnnen sich nach Wochen wieder zuriickbilden.

Diskussion: H. Lehmann betont die Wichtigkeit der Sympathicusausschaltung bet Causalgie, die wiihrend des Krieges zur Methode der Wahl bet starken Schmerzen bet Nervenschui~verlelzungen wurde. W. Birkmayer, Wien.

Reports of the Meetings of the Society for Vegetative System- Exploration, Vienna.*

7. Meet ing of November 22, 1949.

V. Klare and L. Wilt: Ultra-sonic Waves Effect on Heart's Vegetative System. Ultra-sonic waves represent a new form of energy which spreads through the tissues in the form of longitudinal, elastic vibrations of high frequency. Application of ultra-sonic waves in the region of absolute cardiac dullness, in that of the ganglion stellatum and the carotic sinus are followed by changes in the Ekg which are based on irritation, partly of the n. sympathicus, partly of [he n. parasympathicus. The origi- nal vegetative condition plays a considerable part in this process.

Discussion: E. Schoenbrunner points out that strong energies are necessary to start vegetative reactions in heart.

J. Kowarschik: calls attention to the dangers of the method, as coronary spasms can follow ultra-sonic waves' application.

H. Siegmund: On the Neurohormonal Steering o | Female Generative Apparatus. Delimitation of propagative function against nursing of the brood (lactation). The function of species preservation predominant for a certain time is maintainedJ by the adequate hormone. The nervous reflex arc of ovulation blocking in the rabbit, running over hypothalamus and hypophysis, is discussed.

* Reports of Meeting 1--6: Rassegna di Neurol. veget. Vol. VIII, 4--5, 373--376, 1949.

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0 5 2 Sitztmgsberichte.

Discussion: F. Rendelstein observes that during pregnancy there occurs leuco- cytosis wi thshi f t to the left. Just before confinement this reaches a maximal degree, if birth is delayed it subsides again.

T. Antoine points to the importance of the condition of vegetative reactions which causes increased contractions of the uterus by therapeutic application of corpus- luteum hormone in some women and decreased contractions in others.

H. Hoff: shows that there are connecting nerve tracts between thalamus and hypo- thalamus on which the above reflex are runs.

8. Meeting oI December 13, 1949.

E. Fenz: Malar ia Treatment of Chronic Rheumatic Arthri t is . Chronic rheumatic arthritis is characterized by the fact that the defensive power of the sympathetic system is lowered. In malar ia treatment this defensive power is cranked up to a high degree with definite improvement in 60% of the cases which is followed of joint 's mobility increasing and of pain decreasing.

No discussion.

F. Mandl: On Theory and Practice oi Sympaihicus Blockade. tn 1924 Mandt was the first to promote novocaine block of corresponding sympathetic ganglia in order to combat visceral pains. In the subsequent period this method conquered the world and numerous monographic studies have been published on this method. Mandl discusses different clinical symptoms which can be eliminated by novocaine block. He shows pictures of degel~eration of ganglion cells in the gangliated cord after infiltration with novocaine and phenol which may return to normal after several weeks.

Discussion: H. Lehmann emphasizes the importance of sympathicus blocking in causalgia which, during the war, became the method of choice for relieving the severe pains caused by shot injuries of the nerves. W. Birkmayer, Vienna.

Comptes rendues des s6ances de la socift6 pour l'exploration du syst/~me vfgftat i f , Vienne.*

7e S f a n c e du 22 Novembre 1949.

V. Klare et L. Wyt: L'e|fet des ulfrasons sur le sysi~me v~g~tatii cardial. Les ultrasons repr6sentent une nouvelle forme d'6nergie qui se propage h iravers les tissus sous forme de vibrations longitudinales et 61astiques de haute fr6quence. Les ultra- sons appliqu6s h la r6gion de la mafit6 cardiaque absolue, h celle du ganglion stella- turn ainsi qn'h celle di sinus carotique sont suivis de changements duns I'EKG. bas6s soft sur l 'irritation d u n . sympathique, s0Jt du n. parasympathique. Les conditions v6g6- tatives de sortie jouent un r61e pr6dominant h l'6gard de ces ph~nom~nes.

Discussion: E. Scheonbrunner remarque que des 6nergies consid6rables sont n6cessaires pour obtenir des r6actions v6g6tatives cardiaques.

J. Kowarschik: Attire l 'attention sur les dangers de la m6thode, vu que des spasmes coronaires peuvent suivre l'application des ultrasons.

H. Siegmund: Au probl~me de la rggulation ngvro-hormonale de l'appareil ggn&atit i6minin. Les fonctions r6productivcs sont s6par6es de celles concernant les soins du couvains (lactation). La fonction instan~angment pr6dolninante pour le

* Comptes rendues des s6ances 1--6: Rassegna di Neurol. veget. Vol VIII, 4--5, 373--376, 1949.

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Sitzungsberiehte 653

maintien de l'esp~ce est soutenue h l'aide de l 'hormone correspondanie. L'arc nerveux r6flexe du blocus de l'ovulalion chez le lapill qui est transmis par vote hypothala- mique et hypophysaire est discut~.

Discussion: F. Rendelstein: remarque que pendant la grossesse une leucocytose avec d~clenchement h gauche se d~veloppe, qui art moment juste de l'accouchement atteint le maximum de son degr~, mats tmnbe de nouveau, si la gross esse a une dur~e au delh de son ierme.

A. Antoine indique l'importance de la r~activit~ v~g~tative qui, apr~s une m~di- cation de l'hormone du corps jaune, cause des contractions ut~rines augment~es chez quelques femmes, diminu6es chez d'aulres.

H. Hoff montre l'existence de votes n6vrales entre le thalamus et l'hypothalamus, par lesquelles passe l'arc r~flexe nerveux en question.

8e S~anee du 18 D6cembre 1949.

E. Fenz: Traitement malarien de l'ar|hrite chronique rheumafismale. L'arthrile chronique rhenmatismale est caract@ris~e par le fait que la force d~fensive du syst~me sympathique est diminu~e. L'influence de la th~rapie malarienne provoque une augmentation remarquable de ces forces d~fensives jusqu'au d~gr~ d'une amelioration d~finie de 60'% des cas avec augmentation de la mobilitd artlculaire et diminution des douleurs,

Aucune discussion.

F. Mandl: Sur la th~orie et la pratique du blocus sympathique. En 1924 Mand! fut le premier ~t avancer le bloeage de la novocaine des ganglia sympathiques r~gion- nalres dans le but d'abolir les doulenrs visc~rales. A ]a suite cette m6thode a conquis le nmnde. Des monographies nombreuses ont 6t~s publi~es h ce sujet. Mandl discuie les diff~rents sympt6mes cliniques, lesquels peuvent ~tre ~limin~s par moyen du blocage de la novoca~11e. A l'aide de.,. diapos~tifs la d~g~neration des cellules ganglion- naires du tronc ngvral sympathique ~t la suite d'une infiltration ~t la novoca'/ne et au phenol est mise en ~vidence, qui peut dispara]tre apr~s plusieurs semaines.

Discussion: H. Lehmann souligne l'importance du blocus des nerfs sympathiques ~t l'~gard de la causa]gle, qui ~tait devenu pendant la guerre la m6thode choisie pour calmer des fortes douleurs ~t la suite des blessures n~vrales par coup de feu.

W. Birkmager, Vienne.

Resoeonti delle sedute della societh per l'esplorazione del sistema vegetativo, Vienna.*

7. Seduta del 22. Novembre 1949.

V. Klare e L. Wilt: L'eflelto dei ul~'a-suoni sul sistema nevrale vegeta|ivo del cuore. Gli ultra-suoni rappresenlano una nuova forma di energia la quale si propaga atlraverso i tessuti per via di vibrazioni longitudinali e ilastiche di alta frequenza. L'applicazione degli ultra-suoni nella regione dello smorzamento cardiale assoluto, in quella deI ganglio: stellato, come pure in quelIa de][ seno earotico ~ seguita di cambiamenti nel ECG. basati sull ' irritazione sia del nervo simpatico, sia del nervo parasimpatico. Queste condizioni vegetative da sortita hanno una parte importante in riguardo a questi fenomeni.

* Resoconti delle sedute 1--6: Rassegna di Neurol. veget., Vol. VIII, 4 5, 373--376, 1949.

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654 Sitzungsberiehte

Discussione: E. Schoenbrtmner r imarca che delle energie considerabili sono neeessarie per otlenere delle reazioni vegetative sul cuore.

J. Kowarschik at t i ra l 'a t tenzione sul pericolo del metodo, visto che l 'appli- cazione degli ul tra-suoni puo essere seguJta da spasmi coronali.

H. Siegmund: Sul problema della regolazione nevroormonale del apparecchio femminile di riprodtuzione. I limiti delle funzioni della r iproduzione contro quelle della eura del mido lo (lattazione) sono fissati. La funzione preservatrice della specie predominante iz tantaneamente ~ man tenu ta dal l 'ormone corrispon- dente. L'areo nevroso di riflesso del blocco dell 'ovulazione nel coniglio, trasmesso per via ipotalamica e ipofisaria, e discusso.

Discussione: F. Rendelstein r imarca che durante la gravidanza si presenta una leueocitose con spostamento sinistro, ehe appunto pr ima del par to ascende al massimo de[ suo grado. S e i l par to viene ri tardato, ella seende di nuovo.

T. Antoine indica l ' importanza della reattivittt vegetativa che, dopo una me- dieazione dell'ormono del corpo luteo, provoca in alcune donne un aurnento delle eontrazioni uterine, in altre una diminuzione di queste.

H. H o f f dimostra l 'esistenza di vie nevral i t ra il ta lamo e il ipotalamo per le quail passa l 'arco delle reflessioni nevrcrse in questione.

8. Sedu ta del l13. Deeembre 1949.

E. Fenz: Traflamento dell 'ariri te reumatica cronica coI plasmodio della malaria. L 'ar tr i te reumat ica cronica ~ earat ter izzata dal fatto, c h e l a forza difensiva del sistema s4mpatico b diminuita. In caso di trattamento col plasmodio della ma- laria un aumento r imarchevole del potere difensivo ~ provocato fino a 60~ dei cast con un aumento della mobilit~ art icolare e con una diminuzione di dolorL

Nulla discussione.

F. Mandl: Sulla teoria e la prat ica del blocco simpatico. Nel 1924 Mandl fu il pr imo a avanzare il bloeeo dei gangli s impat ie i regionali eolla novoea ina allo scopo d 'abolire i dol.ori viseerali. In seguito il metodo ha eonquistato il mondo e numerose monografie sono state pubblieate su questo soggetto. Mandl discute i differenti sintomi cliniei i quali possono essere eliminati per mezzo dell'infil- t razione della novocaina. La degenerazione delle eellule ganglionari del t roneo nevrale simpatico al seguito di una infiltrazione di novocaina e di fenico son9 dimostrate c o n folografie. Queste degenerazioni possono disparire dopo aleune sett imane.

Discussione: H. Lebmann sottolinea l ' importanza del blocco dei nervi sim- patici in cast di causalgia il quale ~ dlveniato il metodo scelto durante la guerra per calmare i forti dolori provenient i da ferite nervali d ' a rmi da fuoco.

W. Birkmager, Vienna.

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