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Vorlesung: Geschichtskultur und historisches Lernen in historischer und theoretischer Perspektive Dr. Markus Bernhardt SS 2007

Vorlesung: Geschichtskultur und historisches Lernen in historischer und theoretischer Perspektive

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Vorlesung: Geschichtskultur und historisches Lernen in historischer und theoretischer Perspektive. Dr. Markus Bernhardt SS 2007. Texte, Folien und Materialien zum Download. http://www.geschichte-lehren.de. Literaturhinweise 1. Vorlesung. - PowerPoint PPT Presentation

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Page 1: Vorlesung: Geschichtskultur und historisches Lernen in historischer und theoretischer Perspektive

Vorlesung:Geschichtskultur und historisches

Lernen in historischer und

theoretischer Perspektive

Dr. Markus Bernhardt SS 2007

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Texte, Folien und Materialien zum Download

http://www.geschichte-lehren.de

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Literaturhinweise 1. Vorlesung

• Joachim Rohlfes: Geschichte und ihre Didaktik, Göttingen 1986• Samuel Wineburg: Historical Thinking and Other Unnatural

Acts, Charting the Future of Teaching the Past, Philadelphia 2001

• Martin Sabrow: Nach dem Pyrrhussieg. Bemerkungen zur Zeitgeschichte der Geschichtsdidaktik, in: Zeithistorische Forschungen, Online-Ausgabe, 2 (2005), H. 2, URL: http://www.zeithistorische-forschungen.de/16126041-Sabrow-2-2005

• Michael Sauer: Geschichte unterrichten. Eine Einführung in die Didaktik und Methodik, 2. Aufl. Seelze-Velber 2003

• Waltraud Schreiber: Reflektiertes und (selbst-) reflexives Geschichtsbewusstsein durch Geschichtsunterricht fördern – ein vielschichtiges Forschungsfeld der Geschichtsdidaktik, in: Zeitschrift für Geschichtsdidaktik 1 (2002), S. 18 ff.

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2.Vorlesung

Umgang mit Geschichte im Alltag der deutschen

Gesellschaft

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Geschichtskultur als neues Forschungsfeld

„Historisches Lernen hat eine äußere und innere Seite. Die äußere betrifft seine Institution und Organisation [...].

Zu diesen äußeren Gegebenheiten gehören die Schule, die Kultusbürokratie, die Richtlinien, die Schulbücher und die Museen, Ausstellungen, der ganze Kulturbetrieb, in dem es um Geschichte geht, staatlich organisierte Gedenkfeiern, die Massenmedien und Ähnliches. All dies kann mit der Kategorie Geschichtskultur zusammengefasst werden.“ (Jörn Rüsen).

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Gedächtnisformen

• Kollektives Gedächtnis

• Kommunikatives Gedächtnis

• Kulturelles Gedächtnis

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Geschichtskultur als soziales System

Elemente: • Institutionen (z. B. Universitäten, Schulen, Museen, Archive,

Bibliotheken, historische Kommissionen, die Denkmalpflege)• Agenten (Universitätsprofessoren, Geschichtslehrer,

Museumsfachleute, Archivare und Bibliothekare, Denkmalpfleger)

• Medien (wissenschaftliche Texte, Schulbücher, historische Ausstellungen, politische Reden, Zeitungs-Artikel, Geschichtssendungen, National- und Kriegerdenkmäler, Gedenkstätten, historische Feste, historische Romane und Sachbücher, historische Bildungsreise, Mittelaltermarkt, historisch kostümierte Gastronomie, historischen Computerspiele)

• Adressaten (Mitglieder eines Erinnerungskollektivs)

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Ziele der geschichtskulturellen

Kommunikation • Vormoderne: Ausstattung der Untertanen mit

nützlichen historischen Kenntnissen für ihr Leben in einer dynastisch, konfessionell und ständisch geprägten Gesellschaft.

• Moderne: Einschwörung der Gesamtheit der Staatsbürger durch historische Bildung auf das (nationale) Gemeinwesen.

• Postmoderne: Geschichte als Nutzen, Geschichte als Bildung und Geschichte als Erlebnis in einer pluralistischen Gesellschaft.

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Der Umgang mit Geschichte im

gesellschaftlichen Alltag

Grundsätze:

Aus dem schier unerschöpflichen Meer des Gewesenen wird der allergrößte Teil des Vergangenen schlicht vergessen. Nur bestimmte, mit Bedeutung aufgeladene Teile der Vergangenheit finden Eingang in die Erinnerungs- oder Geschichtskultur.

Was erinnert wird, ist immer das Ergebnis eines sozialen Kommunikations- oder Interaktionsprozesses, in dem bestimmten historischen Ereignissen, Prozessen oder Zuständen Bedeutung verliehen wird.

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Dimensionen der Geschichtskultur nach Rüsen

1. Ästhetische Dimension: Erinnerungen in Form von künstlerischen Gestaltungen, z. B. historische Romane oder Bühnenstücke, Gemälde, Architektur, aber auch die Rolle des Ästhetischen in der Geschichtsschreibung.

2. Politische Dimension: Legitimation von Herrschaft durch Geschichte (Gedenktage, Reden, Argumente).

3. Kognitive Dimension: methodische geregelte und empirisch überprüfbare Gewinnung von Aussagen über die Vergangenheit (Geschichtswissenschaft).

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Bereiche der Geschichtskultur

1. Das historische Buch

2. Film und Fernsehen (non-fiktional – fiktional)

3. Geschichtsvereine und Geschichts-werkstätten

4. Die historische Reise („Histourismus“)

5. Jahrestage, Jubiläen, Ausstellungen, Feste

6. Spiele

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Funktionen privater Beschäftigung mit Geschichte

1. Entlastungsfunktion

2. Prestigefunktion

3. Stabilisierungsfunktion

4. Legitimationsfunktion