9
Sitzungsberich~. 267 Sitzungsberichte*. Yortragstagung der deutsehen Gesellsehaft fiir Fettwissensehaft in Miinehen yore 2. bis 6. Oktober 1950. Auf der Tagung, die unter der Leitung des Vorsitzenden der Gesellsehaft, Professor Dr. H. P. KAUF~rA~ (Mfinster) stand, wurden folgende einschl~gige Vortr~ge gehalten: Ministerialdirigent Dr. F. Tillmann (Diisseldorf, Ministeriumffir Ernghrung, Landwirtsehaft und Forsten des Landes Nordrhein-Westfalen): Probleme der Fettversorgung au/ dem Ern~ihrungs- sektor. Rund 10% der Weltfetterzeugung werden ffir Nahrungszwecke benStigt. In Europa werden 15% der t/~glichen Calorien durch Fette geliefert. Europa erzeugt nur 17% der Speisefette der Welt, verbraueht aber 82% der Welt-Erzeugung. Naehdem 1947 die Fet, tversorgung West: deutsehlands mit 10% des Durchsehnittsverbrauches der Jahre 1935--38 einen untragbaren Tiefstand erreieht hatte, kann fiir 1950 bereits wieder ein Verbrauch pro Kopf und Jahr von 16,4 kg angenommen werden, was 71% des Vorkriegsstandes entspricht. Der Fettverbraneh ist aber nicht nur mengenmaBigen Verschiebungen unterworfen, sondern aueh erhebliehen Schwankungen in der Zusammensetzung. Sie wird stark yon wirtsehaftspolitisehen Erw~gungen beeinfluBt. Ein Musterbeispiel ist Dinemark, das Butter ausfiihrt, aber die billigere Margarine einfiihrt. Zu Gunsten der Margaxine nnd der Palmfette hat sieh die Zusammensetzung tier Nahrnngsfette in der ganzen Welt verschoben. Die Bedeumng der Buttererzeugung ist dadureh aber nicht gesunken. Erzeugt Westdeutsehland doch 90--94% seines Butterbedaxfs selbst, bei Schlaehtfetten kommt es nur auf rund 60 %, wihrend der Margarinefettbedarf nur zu 5--10 % aus eigenen Fetten gedeekt werden kann. Im Rahmen der Liberalisierung des Handels ist es notwendig, die Fetteinfuhren mit Riieksieht auf die deutsche Landwirtsehaft und 01industrie durehzuffihren. Im ersten Halbjahr 1950 zeichnet sich sehon eine starke Verschiebung des Ur- sprungs der Einfuhren zu Ungunsten der USA ab. Bei der weiteren Entwicklung wird die TeiL nahme am Walling von Bedeutung sein, an (lessen Fangergebnissen Deutschland in den Jahren 1930--37 mit mehr als 30% betefligt war. An die Fettforschung wird yon Seiten der Ern~hrungs~ verwaltung die Forderung gestellt, vor allem folgende Fragen zu kl~ren- ErhShung der Haltbar- keit und Lagerfihigkeit, Farbung und Vitaminierung und Erhaltung aller ffir Nahrungszweeke verwendbaren Fette ftir den Ern~ihrungssektor. J. Martinez-Moreno (Madrid): Fettforsehung in Spanien. :Die Probleme der Fettforschung liegen in Spanien ungef~hr auf der gleichen Ebene wie in Deutschland, auch dort wird das Hauptaugenmerk auf die mSglichst weitgehende Verwertung der verffigbaren Fettmengen gelegt. Damit treten Fragen wie die der Fetth/~rtung, der Ent- sanerung der vor allem verwendeten Oliven(ile, der Verwertung yon 01iventresterSlen u. dgl. in den Vordergrund. Im gahre 1940 wurde der spanisehe Forsehungsrat ins Leben gerufen, dem das 1948 gegriindete ,,Institut filr Fettforsehung" in S evilla angegliedert ist. H. P. Kauimann (Miinster) [vorgetragen yon g. _5-JVKEI~DE (Hills)]: Neue Wege der Fettanalyse (Papier-Chromatographie und Radiometrie auI dem Fettgebiet). Die bisherigen l~{ethoden der Fettanalyse, wie sie auch heute noch in der Praxis, besonders in Form der Kennzahlen bei der Beurtefiung yon Fetten zur Anwendung kommen, sind yore wissenschaftliehen Gesichtspunkt auS grol]enteils als fiberholt anzusehen, weft sie stets nut Durehschnittswerte ftir die ganze in dem jeweiligen Fett vorliegende Mischung nnd keine Klar- heir fiber die Daten der einzelnen Bestandteile geben. Die neuen Untersuchungsverfahren be- schiiftigen sich deshalb damit, diese Gemisehe nach physikalischen Methoden mSglichst weit- gehend in il~e einzelnen Komponenten zn zerlegen und naeh Feststellung der Eigenscha, ften der Einzelbestandteile ihre gegenseitigen Beziehungen aufzukl/~ren. Der Vortragende schildert an Hand zahlreicher Lichtbilder die bisherigen Ergebnisse seiner Untersuehungen, die sieh mit der Anwendnng der Papierchromatographie zur Ermittlung der Zusammensetzung kleinster Fettmengen befassen. Zu den Einzelhei~n kann auf die seitherigen VcrSffentllehungen i verwiesen werden, insbesondere auf eine neue Arbelt, die eine yore Verf. * :Die Beriehterstattung im Rahmen der ,,Sitznngsberiehte" entf~l~, sofern gehattene Vortrige in wissensehaft]ichen Zeitsehrif~en pubIiziert werden. In diesem Fall erseheint das R.eferat der VerSffentliehun im Abschni~¢ ,Zeitschriftenreferate" l g ~ " ° KAv~i~, H. P. : Fette und Seifen 5% 331 u. 555 (1950).

Vortragstagung der deutschen Gesellschaft für Fettwissensehaft in München vom 2. bis 6. Oktober 1950

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Vortragstagung der deutschen Gesellschaft für Fettwissensehaft in München vom 2. bis 6. Oktober 1950

Sitzungsberich~. 267

Sitzungsberichte*. Yortragstagung der deutsehen Gesellsehaft fiir Fet twissensehaft in Miinehen

yore 2. bis 6. Oktober 1950.

Auf der Tagung, die unter der Leitung des Vorsitzenden der Gesellsehaft, Professor Dr. H. P. KAUF~rA~ (Mfinster) stand, wurden folgende einschl~gige Vortr~ge gehalten:

Ministerialdirigent Dr. F. Tillmann (Diisseldorf, Ministerium ffir Ernghrung, Landwirtsehaft und Forsten des Landes Nordrhein-Westfalen): Probleme der Fettversorgung au/ dem Ern~ihrungs- sektor.

Rund 10% der Weltfetterzeugung werden ffir Nahrungszwecke benStigt. In Europa werden 15% der t/~glichen Calorien durch Fette geliefert. Europa erzeugt nur 17% der Speisefette der Welt, verbraueht aber 82% der Welt-Erzeugung. Naehdem 1947 die Fet, tversorgung West: deutsehlands mit 10% des Durchsehnittsverbrauches der Jahre 1935--38 einen untragbaren Tiefstand erreieht hatte, kann fiir 1950 bereits wieder ein Verbrauch pro Kopf und Jahr von 16,4 kg angenommen werden, was 71% des Vorkriegsstandes entspricht. Der Fettverbraneh ist aber nicht nur mengenmaBigen Verschiebungen unterworfen, sondern aueh erhebliehen Schwankungen in der Zusammensetzung. Sie wird stark yon wirtsehaftspolitisehen Erw~gungen beeinfluBt. Ein Musterbeispiel ist Dinemark, das Butter ausfiihrt, aber die billigere Margarine einfiihrt. Zu Gunsten der Margaxine nnd der Palmfette hat sieh die Zusammensetzung tier Nahrnngsfette in der ganzen Welt verschoben. Die Bedeumng der Buttererzeugung ist dadureh aber nicht gesunken. Erzeugt Westdeutsehland doch 90--94% seines Butterbedaxfs selbst, bei Schlaehtfetten kommt es nur auf rund 60 %, wihrend der Margarinefettbedarf nur zu 5--10 % aus eigenen Fetten gedeekt werden kann. Im Rahmen der Liberalisierung des Handels ist es notwendig, die Fetteinfuhren mit Riieksieht auf die deutsche Landwirtsehaft und 01industrie durehzuffihren. Im ersten Halbjahr 1950 zeichnet sich sehon eine starke Verschiebung des Ur- sprungs der Einfuhren zu Ungunsten der USA ab. Bei der weiteren Entwicklung wird die TeiL nahme am Walling von Bedeutung sein, an (lessen Fangergebnissen Deutschland in den Jahren 1930--37 mit mehr als 30% betefligt war. An die Fettforschung wird yon Seiten der Ern~hrungs~ verwaltung die Forderung gestellt, vor allem folgende Fragen zu kl~ren- ErhShung der Haltbar- keit und Lagerfihigkeit, Farbung und Vitaminierung und Erhaltung aller ffir Nahrungszweeke verwendbaren Fette ftir den Ern~ihrungssektor.

J. Martinez-Moreno (Madrid): Fettforsehung in Spanien. :Die Probleme der Fettforschung liegen in Spanien ungef~hr auf der gleichen Ebene wie in

Deutschland, auch dort wird das Hauptaugenmerk auf die mSglichst weitgehende Verwertung der verffigbaren Fettmengen gelegt. Damit treten Fragen wie die der Fetth/~rtung, der Ent- sanerung der vor allem verwendeten Oliven(ile, der Verwertung yon 01iventresterSlen u. dgl. in den Vordergrund. Im gahre 1940 wurde der spanisehe Forsehungsrat ins Leben gerufen, d e m das 1948 gegriindete , , I n s t i t u t filr F e t t f o r s e h u n g " in S ev i l la angegliedert ist.

H. P. Kauimann (Miinster) [vorgetragen yon g. _5-JVKEI~DE (Hills)]: Neue Wege der Fettanalyse (Papier-Chromatographie und Radiometrie auI dem Fettgebiet).

Die bisherigen l~{ethoden der Fettanalyse, wie sie auch heute noch in der Praxis, besonders in Form der Kennzahlen bei der Beurtefiung yon Fetten zur Anwendung kommen, sind yore wissenschaftliehen Gesichtspunkt auS grol]enteils als fiberholt anzusehen, weft sie stets nut Durehschnittswerte ftir die ganze in dem jeweiligen Fett vorliegende Mischung nnd keine Klar- heir fiber die Daten der einzelnen Bestandteile geben. Die neuen Untersuchungsverfahren be- schiiftigen sich deshalb damit, diese Gemisehe nach physikalischen Methoden mSglichst weit- gehend in il~e einzelnen Komponenten zn zerlegen und naeh Feststellung der Eigenscha, ften der Einzelbestandteile ihre gegenseitigen Beziehungen aufzukl/~ren.

Der Vortragende schildert an Hand zahlreicher Lichtbilder die bisherigen Ergebnisse seiner Untersuehungen, die sieh mit der Anwendnng der Papierchromatographie zur Ermittlung der Zusammensetzung kleinster Fettmengen befassen. Zu den Einzelhei~n kann auf die seitherigen VcrSffentllehungen i verwiesen werden, insbesondere auf eine neue Arbelt, die eine yore Verf.

* :Die Beriehterstattung im Rahmen der , , S i t z n n g s b e r i e h t e " entf~l~, sofern gehattene Vortrige in wissensehaft]ichen Zeitsehrif~en pubIiziert werden. In diesem Fall erseheint das R.eferat der VerSffentliehun im Abschni~¢ , Z e i t s c h r i f t e n r e f e r a t e " l g ~ " °

K A v ~ i ~ , H. P. : Fette und Seifen 5% 331 u. 555 (1950).

Page 2: Vortragstagung der deutschen Gesellschaft für Fettwissensehaft in München vom 2. bis 6. Oktober 1950

268 Sitzungsberichte.

als ,,Sehaumtest" bezeiehnete lV[ethode schildert. Diese beruht darauf, dab auf Papier aufge- tragene kleinste Fetts/~uremengen mit Ammoniak umgesetzt and gleichzeitig mit Wasserstoff- peroxyd der Schaum dcr entsprechenden Ammoniakseife erzeugt wird. Aus den Eigenschaften der einzelnen Sch~ume lasscn sich genaue und weitgehende Schlfisse auf die qualitative und quantitative Zusammensetzung yon Fetts~ure- und damit auch yon Fettgemischen ziehen. Bei radiometrischen Untersuchungen verwendet der Vortragende Kobaltoleat mi~ Co 6°, des die fiir Untersuchungen an Fetten giinstige Halbwertszeit yon 5 Jahren besitzt.

G. ~orbaeh (Graz) : Die Mikroehemie auf gem Fettgebiet (Filmvortrag). Von einer tats~ehhche~ Grenze zwisehen Makro- und Mikrochemie l~Bt sieh, soweit es quali-

tative und quantitative llntersuchungen betrifft, nicht sprechen, Methoden and Arbeitstechnik der Makrochemie kSnnen bei ausreiehender Verfcinerung in den weitaus meisten F~llen auf Mikrobestimmungen jibertragen werden. Auch die zun~chst zwangsl~ufig grSBere Ungenauigkeit der quanti~ativen Mikromethoden is~ dureh entspreohende Verfeinerung tier bisherigen und Einfiihrung genauerer physikalischer Mel3verfa]n'en zu beheben. Eine yore Vortragenden ein- geffihrte Torsionswaage zeigt bei einer Belastung mit mehreren Gra/nm Gewichtsunterschiede yon ~ an, so dab eine der bisherigen Hauptfehlerquellen, die in dem MiBverh&ltnis zwischen dem Gewicht der W~gegef&Be and dem der Einwaage liegende grofle Differenz, ausgeschaltet werden kann, ohne dab darunter die wiinsehenswerte Schne~gkeit der W&gung Ieidet. Als W~gegef~Be werden hierbei fiir feste Substanzen ldeinste Aluminiumbecher, ffir Flfissigkeiten 0sen aus Draht oder Glasfaden verwendet. Im Lichtbftd warden neue vere~nfachte Arbeitsgef~Be und ein dazu passender ,,Baukasten" ffir ihre Verwendung (Mikroapparatt~ren ffir Erhitzen and Abkfihlen, Trocknung, Filtration, Titration, Verasehung usw.) vorgefiihrt and ira Film ihr praktischer Ge- branch gezeigt.

Fiir die mikrochemische Colorimetrie empfiehlt der Vortragende die Einffihrung tines Ca- pfllarcol0rimeters, des mit ldeinsten Fliissigkeitsmengen sehr gut brauchbare Ergebnisse liefert, wobei allerdings die in dcm optischen Verhaltcn ldeiner Gef~Be liegenden Schwierigkeiten zu beachten sind.

l~ach einem entsprechend modifizlertcn Verfahren, das naeh der Carbid-Methode arbeitet, lassen sich Wasserbestimmungen in Einwaagen yon etwa 100 mg Substanz durchffihren. ]Die dazu benStigte einfache Apparatur und die Arbeitsmethode'werden ebenfalls im Lichtbild gc- zeig~. Wesentlich ist dabei eine einwandfreie Durchschnittsprobe.

A. Paleni (Mandrio di Correggio): a) Neue italienisehe Veriahren ~ler iJlsaaten-Extraktion (Film- ¥ortrag) - - b) Uber Extraktionsiile aus 01iven-Prel~rfieksfiinden.

In seinem dureh eine Reihe yon Kurzfftmen mit Darstellungen der einze]nen Apparaturen lmd ihrer Wirkungsweisen unterstfitzten Referat besehr/~nkte sich der Vortragende in der Haupt- sache auf die eingehende Sehilderung dieser Extraktionsapparate. Sie beruhen auf einer mSg- liehst weitgehenden Anwendung des Gcgenstrom- und Gegendrehungsprinzips. Um w~ln'end der Extraktion die Bfldung grSBerer zusammengeprel]ter Kuchen und tin allzu starkes Ans- treten yon extraktionshindernden Stoffen aus den eingesetzten 01saaten zu vermeiden, soften letztere nieht zu weitgehend zerkleinert sein. Obwohl nur verh~ltnism~Big wenig Extraktions- mittel verwendet werden mul~, lessen sich in den geschilderten Apparaturen innerhalb yon 3--4 Std. Extraktionen bis auf 1% Olrest errcichen.

.

W. Sehlenk (Lndwigshafen): Trennung yon KohlenwasserstoIfen und ihren Derivaten ant dem Weg fiber Einsehlul~-Verbindungen.

Die n~here Untersuchung einer zuf~lligen Entdeckung, dab beim Versetzen einer L6sung yon Harnstoff mit n-Octylalkohol ein Niederschlag entsteh% fiihrte zu der Feststellung, dal~ Harnstoff (und ebenso Thioharnstoff) in diesem Fall eln einem Krystallgitter vergleichbares, aber aus Einzelmolekiilen bestehendes Geriist aufbaut, des t in rShrenfSrmig geschlossenes System darstellt. -&us sterischen Griinden hat dieses System einen festIiegenden Durehmesser und damit ein bestimmtes Lumen, in des nun im vorhegenden Fall Octylalkoholmolekifle ein- gesehlossen sind. DaB es sieh dabei um eine Einlagerung in das Lumen des Harnstoffgeriistes und nur in dieses handelt, geht u. a. daraus hervor, dab die Addition in fcsten dnrch Bereclmung erfaBbaren Mengenvcrh/~ltnissen erfolgt, ferner daraus, dab Molekiile anderer organiseher Ver- bindungen, die nach ihrer r/~umlichen Ausdehnung zu groB (z. B. Kohlenwasserstoffe mit Seiten- ketten) oder auch zu klein (z. B. Kohlenwasserstoffc mit weniger als 4 C-Atomen) sind, um des :Lumen des Gertistes in geeigneter Weise anszuffillen, keine Additionsne]gung zeigen und sehlie~- liehdaraus, da~ mit Hilfe soleher Einsehln~verbindungen eine Trennnng ,,passender" und ,,nich~ passender °' Verbindungen m~glich ist. Derartige Trennungen werden allerdings dutch die h&ufig auftrctende MSglichkeit erschwert, dab sich in Mischungen die einzelnen Komponenten gegen-

Page 3: Vortragstagung der deutschen Gesellschaft für Fettwissensehaft in München vom 2. bis 6. Oktober 1950

Sitzungsberichte. 269

seitig beeinflussen, vor allera werden in vielen F/~llen ,,nieht passende" dutch ,,passende" Mi- schungsbestandteile in das tIarnstoffgerfist eingesehleppt, andererseits wird die Einlagerung ,,passender" dureh die gleichzeitige Anwesenheit ,,nicht passender" M0iekiile .mehr oder weniger verhindert. Immerhin 1/~I]t sich aber das Verfahren zur Trennung einer groBen Anzahl yon Ver- bindungen, n. a. yon Kohlenwasserstoffen der Methanreihe oder yon Fetts/~uren, benfitzen, die sich nicht oder nur nngenfigend in ihren physika]ischeu Eigenschaften, erheblich aber in ihrer~ sterischen Verhi~ltuissen nnterscheiden. Thioharnstoff verhi~lb sich gruuds~tzlieh ebenso wie Harnstoff. Da abet d~s Lumen des yon ibm aufgebauten Gerfistes etwas gr5Ber ist, werden yon ibm auch entsprechend grSBere Molekfile, z. B. auch solehe mit Seitenketten, eingescblossen.

T, ¥azieioglu (Ankara, z. Z. London) : Tfirkisehe PflanT, eniile. Die Gesamtgewinnung aus eigeuen 01pfla.nzen betrggg in den ]etzten Jahren durchschnittlich

74000 t, darunter 35000 t OlivenSL Fiir die Olgewinnung werden neben der 0live in tier tLeihen, folge ihrer Bedeutung herangezogen: ~Baumwollsamen, Sonnenblumen, Sesam, Mohn nud Lein. tIaselnul3 (64,9% Fett), Wa]nuB (70,0% Fett), Mandel (55% Fett) und Pistacie (58% Fett) werden nur in Ausn.ahmefMlen (AbsatzseHwierigkeiten w~hrend des N.rieges) zur 01gewirmung herangezogen. Die Olgewinnung erfolgt ausschlieglich (lurch Pressung, LSsungsmittel werden nur bei der Aufarbeitung der Prel3kuehen angewandt. Die Oliven51e werden weitgehend nach ihrer Aciditgt beurteilt. Bei einer Acidit/~t bis 4 erfolgt unraffinierte Verwendung, bei 4--8 ist vorherige Raffination erforderlieh, w~hrend OlivenSle mit mehr als 8 aussehlieglieh ffir technisehe Zwecke verwaudt werden. Wichtige Keuuzahlen fiir die weitere Bearteilung sind: Spez. Ge: wieht, Refraktion und Jodzahl. - - Als Seifengrundlagen kommen vor Mlem 0liven-, Oliven~ prel~kuchen-, PistaeienS1 und tierische Fette in Betracht,

B. Blaser (Dfisseldorf) : Uber eine zweckm~flige ])arstellung der Zusammensetzung yon Fettsiiuren. Vortragender zeigt in sehr instruktiven graphischen DarsteUungen die Zusammensetzung

der Fettsauren einzelner tierischer and pflax~licher 01e und Fette. Dureh entspreche.nde Fatb- gebung werden aueh die normalen und verzweigtkettigen Sauren gMeher C-Atom-Zahl berfiek- siehtig~. Auffallend ist dabei die ahnliehe Zusammensetzung der Fette werwandten Ursprungs bzw. die weitgehende Abweiehung yon pflanzlichen uud tierisehen Fetten nnd yon Land- und Seetierfetten.

K. E. Sehulte (Mfincheu): Die Kinetik der enzymatisehen Esterhydrolyse verzweigter Mono- earbons~uren.

In Fortffihrung frfiherer Untersuchungen fiber die :Beeinflussung der Reaktionsgeschwindig- keit der dutch II-Ionen katalysierten Veresterung verzweigter Monoearbonsauren in Abhangig- keit yon der Stellung und Lauge der Seitenkette wurde die Kinetik der euzymatisehen Hydrolyse der Methylester dieser S~uren naher untersueht uud gefunden, dal3 eine Alkylseitenkette in e- oder $-Stellung auch die. Geschwindigkeit dieser Reaktion maggeblich beeinflugt. Mit steigen- der C-Atomzabl dieser Seitenkette nimmt die Reaktionsgesehwindigkeit ab. Eine Methyl- oder Aethylgruppe in ~-Stellung fibt einen geringeren Einflug aus als i n a-Stellung, wi~brend die Einffihrung der gleiehen Substituenten an einem yon der Estergruppe welter entfernten C-Atom keine gr6Bere Veranderung der Reaktionsgeschwindigkeit bedingt als die lineare Kettenver- langerung um die gleiche C-Atomzahl. Die Affinit/~t des Substrata zum Enzym wird dureh die e- oderl $-standigen Substituenten erh6ht, die Zerfallsgesehwindigkeit tier Enzym-Substrat- Verbindung wh'd gleiehzeitig erniedrigL Als Erkl~rung hie~ffir wird die st~rkere Polari~iit der Carbonyl-I)oppelbindung unter dem EinfluB der Seitenkette zur Diskussion gestellt.

H. Rothe (Potsdam-Rehbrfieke) [vorgetragen yon I-IE~NEO~E (Ingelheim/Rhein)]: Die Citronen- sgure in ihrer Auswirkung auI die Fette.

Das Vorkommen yon Citronens/~ure wurde zun£chst nur in Pflanzen, sp/~ter auch in ganz friseher Milch festgestellt, wo sie aber einen sehr rasehen Abbau erleidet. In aus ganz friseher Milch hergestellter Butter tritt Citronens~ure ebenfalls auf. Ihre gesehmaeksverbessernden Eigensehaften und ihre F~higkeit, Schwermetallspuren dutch Bfldung yon Komp]exsalzen zu binden, maehen ihre Verwendung besouders in der Margarineindustrie interessant, wo sie weiter- hin als Antioxydans eingesetz~ wird. Versuehe einer Kombination yon Citronens~ure mit Ascorbins/~ure in Margarine ergaben fiir etwa 4 Woeheu eln Zuriickbleiben der L]~A-Zahl, naeh dieser Zeit stieg die Zahl aber in normaler Weise. I)er Vortragende beriehtete fiber Versuehe, prim~re und sekund/~re Ester der Citronens~ure mit Alkoholen yon h6herer C-Zahl in die Mar- garine einzuffihren, nud fiber die Verwendung yon Kombinationen aus Citroneus~ure und Ben- zoaten als Kouservierungsmittel. In Troekenmileh ist Citronens/iure als Antioxydans geeignet, dabei kann ein weiterer Zusatz yon Aseorbinsaure entfallen.

Page 4: Vortragstagung der deutschen Gesellschaft für Fettwissensehaft in München vom 2. bis 6. Oktober 1950

2 7 0 Sitzungsberichte.

H. Werner (Hamburg): [Jber die Verwendung polymerisierter (ile als Speiseiile. Seit 10 Jahren werden in ~Torwegen polymerisierte 01e (SeetierSle) ftir Ernahrungszwecke

verwendet. Irgendwelche sch~dlichen Einflfisse oder Ver~nderungen haben sich bisher nicht gezeigt. Die Verwendung erfolgt vornehmlieh in der Fischindustrie unvermischt und vermischt mit anderen 01en als Aufgul]51 und ffir die Bereitung yon Tunken und Mayonnaisen. - - Ziel tier Polymerisation ist die Verhinderung der Vertranung bzw. ihre weitestmSgliche VerzSgerung. Es werden verschiedene Verfahren angewandt, die ausnahmslos mit Temperaturen yon 250 ° C ~nd darfiber arbeiten und aul~erdem teilweise Vakuum und Stickstoff-Atmosph~re verwenden. :Die dabei er~olgenden Ver~nderungen chemischer Art sind weitgehend noch unbekannt. Es entstehen echte Polymerisate, aber auch Kondensationsprodnktc. Auch das Unverseffbare wird ver~ndert. Die Viscosit~t ~ndert sich in jedem Fall. ~ber die physiologischen Wirkungen der- artiger Polymerisate ist bisher nichts bekannt geworden. - - Solange PflanzenSle zur Verffigung stehen, sollten diese auf jeden Fall vorgezogen werden, znmM vorerst noch die an derartig be- handelte SeetierSle zu stellenden Anforderungen fehlen. Norwegen legte 1940 Bestimmungen ffir Geruch, Geschmack, Visco~it~t nnd Jodzahl lest. Der unverseffbare Anteil muB unbedingt unter 1% liegen. - - Auf jeden Fall ist eine klare Kennzeiehnung bei Verwendung yon polymeri- uierten ~)len und Fetten wichtiger als bei geh~rteten.

F. Kielerle (Weihenstephan): Die F~rbung der Butter fiber die Milehkuh. Bei Stallffitterung hat der Zusatz erheblicher Mengen yon Karotten zum Futter der Milch-

kfihe eine bedeutende Steigerung des Carotin- und gleichlanfend damit des VRamin-A-Gehattes tier Milch und damit aueh der daraus hergestellten Butter zur Folge. Allerdings werden in der Milch nur kleinere Anteile des zugeffihrten Carotins a]s solches bzw. in Form yon Vitamin A gefunden. Die Kurven des Carotingehalts im Futter und des Vitamin-A-Gehalts der Milch ver- laufen zeitlieh parallel, dagegen zeigt die Kin're des in die Milch ge]angenden Carotins eine Yer- zSgerung gegenfiber der der Carotinzufuhr. Die erzielte Gelbf~rbung der Butter steht im Yer- hg~ltnis zur Carotingabe an das Milchvieh.

In der Praxis dfirfte aber eine auf diesem Weg mSg]iche Angleichung der Farbe der Winter- an die der Sommerbutter nicht mSglich sein, da die Gestehungskosten der Karotten zu hoch sind. Soweit eine F&rbung der Margarine und der Butter mit Carotin iiberhaupt noch erfolgt, wird sic sich daher auf Carotin-01 stfitzen mfissen. Die Notwendigkei~ der F/~rbung yon Winter- butter (und darfiber hinaus der Margarine) wird vom Vortragenden abgelehnt, weft sic nieht auf gesundheitliehen, sondern lediglich anf wirtschaftlichen Erw~gungen beruht. Er weist dazu .darauf hin, dal~ als Folge der Presse/~ul]erungen fiber die krebserregende Wirkung des Buttergelb <tie Neigung des :Publikums zum Kauf yon ,,gelber" Butter zurfickzugehen scheint.

Tiedt (Hamburg) : Das Carotin als Farb- und Wirkstoif und ein modernes teehnisehes Gewinnungs- verfahren.

W~hrend feststeht, dal~ die Vitamin-A-Wirkung eines Carotinoids an das Vorhandensein eines #-Ionenringes gebunden ist, ist der Spaltungsmechanismus eines /?-Carotins zu Vitamin A in vitro wenig gekli~rt, in vivo noch unbekannt. Es wird angenommen, daI~ die Umwandlung des Carotins nicht nur in der Leber, sondern auch im Darm unter dam Einflul] der Carotin~se und des Tvroxins erfolgt. Der Grad der Umwandlung ist yon der Tiergattung und individuell verschieden, so geht er z. B. leicht im Organismus der Ratte, gar nicht in dam der Katze vor sich. Auf den Antagonismus zwischen Vitamin A und Tokopherol wird verwiesen. Der t~gliche Be: darf des Menschen wird auf 3--5 mg Carotin gesch/itzt, ist aber in hohem Umfang abh~ngig yon der Resorptionsf~higkeit, die durch die Anwesenheit ausreiehender Mengen yon Neutralfetten gefSrdert wird.

Als Farbstoffe sind aul~er den eigentlichen Carotinen wiehtig die Carotinoide Lycopin, xanthophyll, Zeaxanthin, Bixin und Crocctin. Nach Ansicht des Vortragenden wird die Be- deutung dieser Farbstoffe in Zukunft steigen.

Die Gewinnung yon Carotin kann entweder ~ dutch Totalsynthese oder dutch Extraktion aus PalmS1 oder Karotten erfolgen. Die verschiedenen bisherigen Extraktionsverfahren haben ,sieh aus wirtschaftlichen Griinden nicht bew/~hrt. Naeh einem neuen Verfahren, das der Vor- tragende aber aus patentrechtlichen Grfinden noch nicht schildern konnte, li~l~t sich aus dem Mohrrfibenertrag yon nur 400 ha der ganze Bedarf fiir Margarine- und Butterf~rbung in West- deutschland decken.

H. SehmalfnB (Hannover): ~ber die Bestimmung yon Carotin. Es besteht ein grunds/~tzlicher Unterschied, ob Carotin als Provitamin oder Gemisehe yon

"Carotincn als Farbstoff bestimmt werden soUen, fm zweiten Fall, fiber den der Vortragende referierte, wird Carotin nach K v n ~ nnd B~oc~AN~ colorimetrisch mit Azobenzol bestimmt. /Die bei der Aufbewahrung alkoholischer AzobenzollSsungen, auch in braunen Flaschen, auf-

Page 5: Vortragstagung der deutschen Gesellschaft für Fettwissensehaft in München vom 2. bis 6. Oktober 1950

Sit~.uhgsbericht~:: 271

tretenden Farbinderungen lassen sich durch Belichtung der frischen LSsung beseitigen, diese nimmt dabei nach einiger Zeit einen konstanten Farbwert an.

W. Wodsack (Hamburg): Antioxydantien fiir fettl~isliche Vitamine. Vergleiche der Wirksamkeit yon Antioxydantien sind sehr yon den einzelnen angewendcten

Priifungsverfahren abh~ngig, aul~erdem ist die Wirksamkeit, wie sie in Untersuchungen im Labo- ratorinm festgestellt wird, nicht ohne weiteres der in der Praxis parallel zu setzen. Speziell fiir Vitamin A gilt, dab es fiir die Haltbarkeit der Konzentrate ausschlaggebend ist, in welcher Weise sie gewonnen worden sind, ob dabei die in den Ausgangsmaterialien vorhandenen Anti- oxydantien entfernt oder ob sic in den Konzentraten belassen wurden. Der Vortragende gibt eine Zusammenstellung einer grSl~eren Anzahl yon Antioxydantien und ihrer Wirksamkeit (Lecithin-Tokopherol, Methyl-Tokopherol, Pyrogallol, Himatoxylin, Ascorbins~ure, Dodecyl- gallat, Ascorbins~urepalmitat). LW~U)BERG zihlt im ganzen 42 Antioxydantien ffir Vitamine auf.

K. E. Schulte (Mtinchen): Beitrag zur Kenntni~ der pflanzliehen Phosphatide. Dutch papierchromatographische Untersuchhng des Hydrolysats der Gesamt-Phosphatide yon

Weizenkeimlingen konnte ncben Cholin und Colamin auch Serin nachgewiesen werden. In dem I-Iydrolysat finden sich noch weRere Aminosiuren, deren Vorhandcnsein nicht auf eine mangelnde Reinigung der Phosphatide zuriickgefiihrt wird, sondern die als Bcstandteil yon Lipoproteinen angesprochen werden miissen, die zu den Gesamt-Phosphatiden zu rechnen sind.

H. SchmalfuB (Hannover): t~ber Trennemulsionen. Die zur Abtrennung yon Backwaren vom Backblcch beniitzten Trenncmulsionen bcstehen

aus Wasser und Fett, dabei treten je nach dem Verwendungszweck Wasser oder Fett als iuBere bzw. innere Phase auf. Bcide Arten haben den ~achtefl, dab sie den Forderungen dcr Backer nach einem fiir alle F~t]le verwendbaren Produkt nicht entsprcchen. Auch den Anspriichen des Verbrauchers werden sic insofern nicht gcrecht, als zu ihrer Haltbarmachung teilweise Kon- servierungsmittel zugesetzt werden miissen. Diese ~ach~eilesind derzei~ nochonich£zu beseitigen, es muB abet angestrebt werden, eine Emulsion zu linden, die in sich die ¥orziige beidcr Typen vereinigt.

C. Liideeke (Mailand) [verlesen won F. GIESER: (Dfisseldorf)]: Definiti0n and Klassifikati0n der Wachse und Waehsstoffe.

Zu den ursprfing]ich nut wcnigen KSrpern, die Ms Ester won :Fettsiuren mit hShermoleku- laren Alkoholen dem chemischen Begriff der Wachse entsprechen, ist sp~terhin eine ganz erheb- liche Anzahl yon Substanzen gekommen, die zwar den Wachsen in ihrer ~uBeren Beschaffenheit und in ihren Verwendungszwecken nahestehen, mit ihrer chemischen Konstitution aber nichts mehr zu tun habcm Verf. schl~gt vor, die damit entstandene Verwirrung in den Bezeichnungen dadurch zu beseitigen, dal~ eine Klassifizierung aller bisher mit dem Sammelbegriff ,,Wachse" bezeichneten K6rper nach ihrer chemischen Beschaffenheit und Konstitution durchgefiihrt wird, wobei aber besonderer Wert darauf zu legen sein mfii3te, dab das zu schaffende Schema elastisch ist und gestattet, ibm auch weitere neue derartige Substanzen ohne Schwierigkeiten einzuffigen. Er gibt ausfiihrlichc Vorschlgge fiir eine solche Zusammcnstellung.

H. Sapp0k (Kapellen): Zueht und Yerwertung yon ~lkiirbis. Bei der Suche nach neucn pflanzlichen Fetttrggern stieB Vortragender auf den auch frfiher

schon erw/~hnten ~31kfirbis. Die-ser zcichnet sieh durch aul~erordentliche Schnellwiichsigkeit, ge- tinge Bearbeitung und weitgehende Resistenz gegen Sch/idiingsbcfall einschlieBlich ticrischer Fral~sehiiden aus. Er verlangt starke Diingung und hohe Wassergaben. Seiner bisherigen Ver- wendung stand die hSlzerne Samenschale der bisherigen Sorten entgegen, die his zu 65% des Samengewichtes ausmacht. Es gelang, dutch Kreuzung und Weiterzfichtung einen Kfirbis mit groBkSrnigen, ilackten SameI1 mit eillem Fettgehalt yon 45% und einem Eiwei[~gehalt yon 35% zu erhalten. Ertrag pro Hcktar bctrigt 8--10 dz Samen, gegenfiber einem Kornertrag bei Raps yon 15--20 dz/ha. Das 1000-Korngewicht der bisherigen Soften betr/~gt 180---200 g, das der neuen Zfichtung 500--600 g. Die Zahl der Samei1 ist im iibrigen won der GrSBe des Kfirbis selbst unabhangig. Die l%age der Verwendung' des anfallenden Kiirbisfleisches ist auch zu Gunsten der Landwirtschaft gelSst. ])as Floisch.enthMt 2,4% Eiweil~ (Zuckerriibe 0,6--0,9 %), Bei Verftitterung won Kfirbisfleisch wurde ein6 ~ ErhShung des Milchertrages won durchschnittlich 3 1/Tag und des FeT~tgehaltes der Milch yon 0,27:0,3% beobachtet. Dies ergibt einen Gewilm won 30-40 P f / T a g / K u h . - Der Zuckergehalt de~ Kiirbisfleisches betr/~gt 0,5--5,5% je nach Sorte. In dell USA sind bereits Flaschenkiivbisse,mit einem Zuckergehalt bis zu 12% gczfichtet, die als Ananas-Surrogate vielfach Verwenclun~ :rinc[en. - - Verwendung der Samen erfolgt weniger zur direktcn 0]gewinnung als in der SiiBwarcn-Industrie zur tIerstellung won Rohmassen (Nou- gat und Marzipan). Versuche in Ver~indung mit einer bckannten Schokoladenfabrik ergaben,

Page 6: Vortragstagung der deutschen Gesellschaft für Fettwissensehaft in München vom 2. bis 6. Oktober 1950

272 Sitzungsberiehte.

dag Pralinenfiillnngen nnter Verwendung Yon Kfi~bissamen an Stelle yon Mandeln yon 60% der Prtffer als geschmacklieh besser beurteilt wurd6n.

J. Seheiher (Oberstdorf): Zur Prage der LeinNtr0eknung. I r a Gegensatz zu anderweitigen Auffassungeh, die die Filmbildung beim Troeknen yon

LeinS1 mit der Bildung yon Dioxin- und Dioxahvingen und yon Peroxydbrficken erkli~ren, ist der Vortragende der Ansicht, dab die Yernetzung im wesentliehen dnrch adduktive Verknfilofung der Doppelbindnngen erfolgt.

tI. Laekner (Graz): Zur mikroehemischen Bestimmung der S~nrezahL Die fibliche Methods l/~Bt sich durch Verwendgng yon w~$riger Natron- start alkoholiseher

Kalilauge (Bestandigkeit des Titers) nnd eines Gemisehes yon wasserfreiem Alkohol und wasser- freiem Benzol an Stelle des fiblichen Benzol-Alkoho1-Gemisches (Unterbindung yon Trfibungen) ohne Beeinflussnng der Genauigkeit vereinfaehe n und verbilligen.

L. Orthner (Frankfurt a. M,-ttSehst): Hiihermolekulare Piseher-Tropseh-Kohlenwasserstoffe als Ausgangsmaterial fiir Synthesen. :

Das Gemisch yon Kohlenwasserstoffen, das bei der Synthese nach ~ s c g n g und T~oPsc~ entsteht, wird bekanntlich zun~chsg auf Vergasertreibstoffe aufgearbeite~. Die verbleibenden Bestandteile werden der Craekung unterworfen.,, Dabei entstehen die Craekolefine, f/Jr die charakteristisch ist, dab sie h~ufig endst~ndige I)oppelbindungen besitzen. Sie kSnnen u. a. naeh einem in ..P61itz angewendeten Verfahren ~n~t Aluminiumehlorid in Sehmier61e Umgesetzt werden. Einen Uberbliek fiber weitere MSglichkeitdh tier Umsetzung und Verwendung der Crack- olefine gibt folgendes Schema:

A. Chlorierung der einzelnen Bestandteile:

l : [ a r t p a r a f f i n --~ Lederfett (Derminolfett als Talgersa~z) K o g a s i n (C10-C20) -~ Leder61;, Kunststoffweiehmacher

f---~ Chlorkogasin (wenig ehloriert) I _ _ + Naphthalin @ A1C]3

A l i f a t i n (Ca-C~,) I _ ~ ChlorMifatin (wenig ch]orlert)

I + Benzol + AICI~

B. Katalytische Oxydation:

H a r t p a r a f f i n P a r a f f i n g a t s e h

I Rohfettsi~uren

Vorlauf-Fetts~uren (Q-Cg)

+ Diole u. Triole

Ester, Kunststoffweich-

maehe~

Schmier6l

Alkylbenzole r

+ H~SO~

Alkylbenzolsu] fos~uren (Wasehmittel)

Emulgierbare Wachse

+ Seifenfetts~uren (C~0-Cls)

+ Naehlauffetts~uren (C >~s) I

+ C~ (OHh

Schmierfe~te

+ tI2

Vorlaufalkohole T

q- 1)iearbons~!4aren

Ester, Weiehmaeher

I (CO + tLO)

4 Ketone (ClI-C~7)

4 sec. Alkohole

0 + HI~S04 +

see. Alkylsuffate

Page 7: Vortragstagung der deutschen Gesellschaft für Fettwissensehaft in München vom 2. bis 6. Oktober 1950

Sitzungsberiehte. 273

C. K o g a s i n oder M e p a s i n lhydriertes Kogasin)

-t- SO~I@ CI~ A- SO~ + 02 I +

Nersol D - - d- N a O H - - - ~ Mersolat D Alkylsulfos~uren I

i j I'- - d- NaOH ~ Mersolat H

S - t - P h e n o l ~ Mesamoll (Kunststoffweichmacher) Ner el H -

d- Aminosuffo- m~d Aminoearbons~iuren --- ~ Wasehmittel

- - + NH~ Mesamid t t

Formaldehyd ~- Na-Bislflfit I

$iesamidomethansulfosaure I t Wasehmittel

-}- Monoehloressigs~iure I +

Mesamido-essigs~iure (Bohr- mittel, Sehneidemittel,

Emulphor STI-I) I

Leuna-Alkohole I ¥

Korrosionsschutzest er KSE Mersol 30 - - -t- NaOH ~ -~ Mersola$ 30

Ffir das Bundesgebiet is$ die Anwendung des Yisc~ER-TRoPsc~-Verfahrens derzeib verboten, Die Gewinnung der Ausgangsstoffe fiir die angeffihrten Produkte erfolgt aus gev.~ssen ErdS1- fraktionen, dabei verursachen aber deren Bestandbefle mit verzweigtem Kohlenstoffskelet erheb- iiche Schwierigkeiten.

H. Maehemer (Mannheim-Rheinau)~: Technik und Genaaigkeit bei Lab0ratoriums-Wasehver- Iahren.

Die Prfifung und die vergleichende BeurSeflung yon Waschmitteln gesta]~et sieh vor allem deshMb sehwierig, well derartige Untersuehungen nur an kiinstlich verschmutztem Gewebe mit einer Sehmutzar~ angestell$ werden kSnnen, die bei neuerlichen Prfifungen in ihrer Zusammen- setzung wieder reproduzierbar sein mull. Verwendet man eine einheitlieh zusammengesetzte Snbstanz als ,Schmutz", wie dies z, B. naeh in der Sehweiz giiltigen Vorschrif~en mit Perltusche geschieht, so hat man damit zwar die Sicherheit, mit einem auch anderorts genau reproduzier- baren Schmutz und Verschmutzungsgrad zu arbeiten, derartige Substanzen entsprechen abet nieht mehr der bunten Misehung yon ,,Materie am unreehten er r" , deren Beseitigung in ihrer Gesamtheit nun einmal als Wasehen bezeichnet wird. Bei dem yon dam Vortragenden geschil- derten Veffahren wurden Perltusche nnd vor allem StraBenschmutz Ms Testsubstanzen ver- wendet, verglichen wurden die Waschwirkungen versehiedener Grobwaschmittel. Dabei interes- sieren besonders Schmutzentfernungs- und SehmutztragevermSgen der P r o d u k t e , Unter Be- achtung der angefiihrten Einschr~inkungen wurden gut vergleichbare Ergebnisse erzielt, dabei ist abet daralff hinzuweisen, daft die Untersehiede in der laboratorinmsmiilligen und der praktisehen: Prfifung nicht unbedingt in der Priifungsmethode des Laboratoriums ]iegen miissen und d£ff insbesondere erst die Erprobung in GroBwaschversuchen lind in der Praxis der GroBw~seherei und des Iiaushalts fiber den Wert eines Wasehmittels entseheiden karm.

0. Uhl (Niirnberg) : Die Eigenschaiten synthefischer und seilenhaltiger Waschpulver Init und ohne S auerstofL

Die Wertseh~tzung der syn~hetisehen Wasehmi~tel beim Publikum bleibt hinter den Erwar- ~ungen der Industrie zuriiek, es wird noch sehr viel Seife verwendet. Bei den synthetischen

Page 8: Vortragstagung der deutschen Gesellschaft für Fettwissensehaft in München vom 2. bis 6. Oktober 1950

274 Sitzungsbe~iehte,

Waschmitteln wird besonders des im Vergleich~ur Seife geringere SehmutztragevermSgen der Waschlauge und die fehlende Grfffigkeit der gewaschenen W~sehe beanstandet.

Die Wirkung yon Kombinationen versehiedener Wasehmittel kann nieht vorhergesagt werden, es sind dariiber und fiber des gtinstigste Misehungsverhaltnis stets genaue Untersucbungen erforderlieh. Xhnliehes gilt aueh ffir Mischungen Yon Wasehmitteln mit Seife. Die Prfifung der ]etzteren unter Verwendung versehiedener Seifenarten ergab, dab im allgemeinen Zus~tze yon Seife - - und Tylose - - den Wascheffekt und die Schaumbest~ndigkeit der Seifen erhShen, dies is~ aber nut dann der Fall, wenn genfigende Seifenmengen zum Einsatz kommen (~ 1,7 g Fett- s~ure/1).

Die Haltbarkeit sauerstoffhaltiger Wasehmittel ist yon ihrem mSgliehst niederen Feuchtig- keitsgehalt abh~ngig. Grunds~tzlieh sollten derartige Mittel nur zur Fleekenentfernung, nieht zur Aufhellung der W~sche angewendet werden.

E. Heinerth (Dfisseldorf) : Bemerkungen zur Ermitt!ung der Natur des Phosphats in Wasehmitteln. W~hrend die Seize der Cr~ho- und Pyrophosphors~ure als definierte Substanzen verh~ltnis-

maBig leieht quantitativ erfa~bar sind, bereitet die Bestimmnng yon Mete- und vor allem yon Polyphosphaten erhebliehe Sehwierigkeiten. Die Abtrennung der organischen Bestandteile laBt sieh durch Extraktion mit ~thanol durehffihren, sie gelingt aber nur unter besonderen Vorsiehts- maBregeln einigermaBen quantitativ.

Bei der Bestimmung der Orthophosphors~ure als Silbersalz stSrt die Anwesenheit yon NaC1, das zun~ehst bestimmt oder beseitigt werden muB. Ebenso mfissen zuerst ane anderen mit Sflbernitrat F~llungen bildenden Substanzen, wie sauerstoffhaltige Verbindungen, Sulfide, Thiosulfate u. dgl. unseh~dlieh gemaeht werden.

Die F~llung yon Pyro- und Polypyrophosphors~ure erfolgt zweekm~Big mit Zinkacetat in der mittels Salpeters~ure auf p~ 3,8--3,9 anges~uerten LSsung. Ein sofort sich bi]dender sehleimiger weiBer Niedersehlag zeigt die Gegenwart der gesuchten S~uren an, seine Bildung kann aber dnrch Sulfate und Chloride verzSgert werden. Tripolyphosphat, z. B. NasP3010, bfldet Zn~NaP3Olo • 9 H20. i

Der Vortragende gibt in der Hauptsaehe nur eine ~bersicht fiber die F~llungsmethoden mit besonderen Hinweisen auf die Sehwierigkeiten, die bei qualitativen und quantitativen Bestim- mungen auftreten, und auf die MaBregeln, die zu ihrer teflweisen Vermeidung dienen k5nnen.

B. Wurzsehmitt (Ludwigshafen): Bewertung yon synthetisehen Wasehmitteln. vom Standpunkt des Herstellers und Verbrauehers aus gesehen.

Wenn aueh die zuverl~ssigste Prfifung aller synthetisehen Wasehmittel immer in der Bewer. tung dureh die Praxis liegen wird, so steht heute doch schon eine groBe Zahl yon Methoden zur Verffigung, die bereits wahrend der Entwieklung soleher Mittel gute Anhaltspunkte ffir ihre Brauehbarkeit geben k5nnen. ~ den einzelnen Betrieb spielt neben der laufenden Kontrolle der eigenen Produktion naturgem~B aueh die Untersuehung der Erzeugnisse anderer Hersteller eine groBe Rolle. Der Vortragende gibt unter Hinweis auf frfihere eigene VerSffentlichungen und die Arbeiten anderer Autoren eine umfassende Darstellung der Methoden, naeh denen die Bestandtefle moderner Wasehmittel qualitativ und gegebenenfalls aueh quantitativ bestimmt werden kSnnen, wobei er insbesondere auf die Verfahren zur Erfassung der wasehaktiven Sub- stanzen eingeht.

A. Szakall (Mfinster): Hautphysiologisehe Forschung und Bestrebungen zur Gesunderhaltung der Haut. ~

Vortragender hat an Eigenversuehen die Wirkung yon Seffen und kosmetisehen Mitteln auf die Haut festgestellt und dureh ein Klebstrelfenverfahren die MSgliehkeit des Abhebens der einzeL hen Hautsehiehten zur Untersuehung der in ihnen erzeugten Ver~nderungen gesehaffen. Die Bedeutung der ,,Barriare" (Netzwerk) unter den 8 oberen Hautsehlchten wird besonders hervor- gehoben. Nachweis der Wirksamkeit der u b e r f e ~ n g in Seifen dutch Osmierung der Faser ist mSglieh.

H. Fiedler (Oberndorf a. N.) : Die Bedeutung tier unges~ittigten Fetts~uren fiir die Dermatologie. An Hand der Bespreehung der Bedeutung und des Umfanges der Wirksamkeit der LeberSle

(Lebertran) untersucht der Vortragende die Bedeutung der ungesattigten Fettsauren. Naeh verschiedenen Autoren ist der wirksame Faktor im LeberS1 des Vitamin A oder D oder auch beide zusammen. Die Bedeutung der ungesgttigten ~ettsguren wurde erst viel spgter erkannt und wird deshalb aueh heute vielfaeh noeh nieht beaehte~. Seit 1927 weisen vornehmtich ameri-

Siehe aueh: A. SZAKALL" Seife im Lichte der Physiologie der obersten Hantschichten (Vortrag auf der Tagung der DGF in Mfinster 1949), Fette nnd Seifen 52, 171 (1950).

Page 9: Vortragstagung der deutschen Gesellschaft für Fettwissensehaft in München vom 2. bis 6. Oktober 1950

Kurznachrichteh. 275

kanische Forscher auf die Wirkung des ,,Vitamins F" hin. Bei der Hervorhebung der Wirksam- keit der einzelnen Faktoren daft aber nicht die aller gemeinsam vergessen werden, die eine grS]ero ist als die Summe der einzeluen. Auffallend ist die antimikrobe Kraft yon 01en mit hoher Jodzahl. Reine Fettsi~uren sind ohne Wirkung; erst ihre Oxydationsprodukte zeigen sic. ,Die Steuerung des Fettsgureabbaus ist weitgehend dem Gehalt an Unverseffbarem zuzuschreiben. A. BUTE- ~ANDT hat im Unverseffbaren des LeberSls 72 verschiedene Fraktionen nachweisen kSImen. Bei der Haltbarmachung der LeberSle spielt die Reinigung des angewandten Stickstoffs eine entschei- dende Rolle, zumal der handelsfibliche Stickstoff bis zu 3 % Sauerstoff enthAlt.

W. Schneider (Tfibingen): Hautmflehe. Die Verwendung yon Fetten bei der ttautbehandlung ffihrt zu homogenem Abschlul~, der

eine Flfissigkeitsstauung und Quellung des Hautgewebes zur ..Folge hat. Die Verwendung yon Emulsionen ist daher nieht nur eine Folge wirtschaftlicher Uberlegungen und yon Rohs~off- schwierigkeiten, sondern eine Folge der letzten Erkenntnisse der I-Iautphysiologie. Hautmilche stellen eine 01dn.Wasser-Emulsion milchartiger Konsistenz dar. Als Emulgatoren werden heute meist Monoglyceride verwandt. Es kommen (vor allem) zwei Anwendungsgebiete in Frage: 1, Behandlung groBer Hautfl~chen bei Juckreiz. Vortefl ist gute Vertriiglichkeit, keine Flecken in Kleidung und Wgsche, feinste Verteilung des zugesetzten Medikamentes untcr gleichzeRiger Kfihlwirkung. 2. Behandlung behaarter Fl~chen vor allem des Kopfes bei Schuppenbildung unter Verwendung yon Salicylsguremethyles*er (1% ) oder Schwefel (2 %) oder yon Resorcin (2 %).

L. Peukert (Witten) : Priifung der tIautvertr~gliehkeit yon Seilen und Wasehmitteln. Die Priifung ist nur durch Reihenversuche in vitro durehzuftihren. Es wird ausffihrlich fiber

die Anlage, Durchffihrung und Auswertung einer entsprechenden Prtifung berichtet.

H. Schmidt (Holzminden): Die Bedeutung der Aeetale als Riechstotfe unter besonderer Beriiek- siehtigung ihrer Anwendung in der Seifenparfiimerie und Kosmetik.

Die Verwendung der bisher reichlich vernachl~ssig~en Acetale in der Riechstoffindustrie gibt zahllose KombinationsmSglichkeiten. Vor allem die Einfiihrung aromatiseher Reste ergibt bisher nicht erreiehbare Riechstoffe. Je grSBer der aromatische Rest, um so mehr verschiebt sich der Geruch in Richtung auf den dem aromatischen Rest eigenen. Durch gemischte Acetale ist eine Ffille yon Geruchkombinationen mSglich. Die AcetMe werden im fibrigen sehr leicht dureh saure tIydrolyse gespalten. L. Schneider (Starnberg) und W. Gabel (Starnberg).

Kurznachrichten. Gesellseha[t fiir Ermihrungsbiologie.

Am 21. Ok~ober 1950 wurde in Miinchen in Anwesenheit des Rektors der Universit~t Miinchen, Prof. Dr. W. GEBLAC~I, die Gesellschaft fiir Ernfi,.hrungsbiologie gegriindet. Sie hat sich, wie Bundesminister Dr. NIKLAS in einem friiheren ausffihrlichen Referat zum Ausdruek brachte, idie Aufgabe gestellt, die Voraussetzungen einer einwandfreien, gesunden Ern~hrung des Mensehen zu ergrfinden. Sie will Untersuehungen veranlassen, die, beginnend bei Boden, Dfinger und klimatischen Faktoren, auch die Pfianze und das Vieh sowie deren Erzeugnisse bis zur konsum- fertigen Nahrung in ihrer Auswirkung auf den Menschen umfassen.

President der Gesellsehaft ist Geheimrat Prof. Dr. Dr. R. DE~IOLL. Der ArbeitsausschuB der Gesellschaf~ besteht Bus Prof. Dr. W. STEI'P (Fachgebiet Medizin), Prof. Dr. J. BI~i3GG~- ~ A ~ (Fachgebiet Tiermedizin), Prof. Dr. F. Bo~s (Faehgebiet angewandte Naturwissenschaften), Prof. Dr. S. W. SovcI (Faehgebiet angewandte Chemic), Prof. Dr. Dr. K. SALI~ (Vorsitzender des Arbeitsausschusses der Natur~rzte fiir Ern~hrv.ngsfragen) und einem jeweils yore Bayer. Ernahrungsmi~Ssterium zu stellenden Vertreter der Landwirtschaft. Gesch~iftsffihrer ist Dr. M. S~I- BOLD.